„Leidtragende sind die normalen Lohnabhängigen und GeringerverdienerInnen“ – Leserbrief von Paul Michel aus Schwäbisch Hall zum Entwurf des Bundeshaushalts 2024

„Der Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 ist noch schlimmer als zu befürchten war. Leidtragende sind die normalen Lohnabhängigen und GeringerverdienerInnen, die am Rand des Existenzminimums leben“, schreibt Paul Michel aus Schwäbisch Hall in seinem Leserbrief. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Gralshüter des Neoliberalismus

Der Entwurf trägt die Handschrift des Gralshüters des Neoliberalismus, Christian Lindner. Für ihn ist oberstes Ziel eines Haushalts, dass damit die Rendite von „Investoren“ und finanzkräftigen Anlegern gesteigert werden. Deswegen darf es per Definition keine Steuererhöhungen für sein kleines, aber feines Klientel geben. Keine Einführung der Vermögenssteuer, keine Erhöhungen bei den Unternehmenssteuern, bei den Steuern für Spitzenverdiener, keine Erbschaftssteuer, die diesen Namen auch verdient – obwohl damit leicht ein dreistelliger Milliardenbetrag zu holen wäre. Stattdessen gibt es Einschnitte beim Bürgergeld. Die Strom- und Gasbremse wird vorzeitig auslaufen und der Zuschuss zur Rentenversicherung wird beschnitten.

Sozial unausgewogene CO2-Steuer

Lange bekannte umweltschädliche Subventionen bleiben dagegen weitgehend unangetastet (Subventionen für klimaschädliche Kohle, Steuerbefreiungen für Flugbenzin, Vergünstigungen für Dieselkraftstoff und das Dienstwagenprivileg). Die Streichung des Energiesteuerrabatts ist schon wieder vom Tisch, der Wegfall des Dieselrabatts auf landwirtschaftliche Maschinen wird wahrscheinlich nach den Protesten des Bauernverbands zurückgenommen. Aber die Streichung der Unterstützung für die Solarwirtschaft bleibt ebenso wie die Erhöhung der sozial unausgewogenen CO2-Steuer, die Menschen mit geringem Einkommen überproportional belastet.

Wahnsinniger fossiler Status Quo

Der Haushalt der Ampel ist ein Machwerk klassischer neoliberaler Klientelpolitik zu Gunsten der reichen privilegierten Minderheit und zu Lasten der Bevölkerungsmehrheit und des Klimas. Ausgesprochen abstoßend ist im Übrigen die Alternative der rechten Oppositionsparteien CDU/ CSU und AfD. Sie besteht darin, noch brutaler beim Bürgergeld zu sparen und alle Maßnahmen, die auch nur im Geringsten am wahnsinnigen fossilen Status Quo etwas ändern würden, zu streichen.

Kapitalhörige Ampelparteien

Es gäbe Alternativen, die sozialer gerecht sind und die dem Ernst der Lage angesichts des sich beschleunigenden Klimawandels Rechnung tragen. Weder von den kapitalhörigen Ampelparteien noch von der sozial und ökologisch verantwortungslosen rechten Opposition ist da etwas zu erwarten. Jetzt sind Klimaaktivistinnen gefragt, die auch die soziale Frage im Auge haben und Gewerkschafterinnen, die in ökologischen Fragen nicht ignorant sind.

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„Für Herboldshausen, aber ohne Rechtsaußen“ – Demonstration gegen den rechtsextremen Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff)

„Für Herboldshausen, aber ohne Rechtsaußen“ lautet das Motto der Demonstration gegen den rechtsextremen Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff) e.V am Samstag, 2. Dezember 2023, um 18 Uhr, Im Brühl 8, 74592 Kirchberg an der Jagst-Herboldshausen

Vom Verein Ohne Rechtsaußen

Weitere Informationen und Kontakt:

Internet: www.ohnerechtsaussen.de

E-Mail: ohnerechtsaussen@gmx.de

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„Der Mord an Rosa Luxemburg“ – Vortrag des Publizisten Klaus Gietinger in Schwäbisch Hall: Mörder lebte unbehelligt in der Nähe von Crailsheim

Mit dem Mord an Rosa Luxemburg beschäftigt sich der Publizist Klaus Gietinger in seinem Vortrag am Donnerstag, 30. November 2023, um 20 Uhr im Club Alpha 60, Spitalmühlenstraße 13 /2 in Schwäbisch Hall.

Informationen zugesandt von Paul Michel, Schwäbisch Hall

„Ich ließ sie richten“

Im Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von Freikorpsoffizieren ermordet. Den Mordbefehl hatte der rechtsradikale Generalstabsoffizier Waldemar Pabst erteilt, nachdem er vorher die Billigung des Mordes von Reichswehrminister Gustav Noske bekommen hatte: „Ich ließ sie richten“, prahlte Pabst 1962.

Souchon wurde wegen des Mordes nie angeklagt

Klaus Gietinger berichtet, dass es Leutnant Hermann Souchon gewesen sei, der die mit Gewehrkolben bewusstlos geschlagene Luxemburg aus nächster Nähe erschossen habe. Pabst und Souchon wurden nie wegen des Mordes angeklagt. Klaus Gietinger hat in seinem Buch „Eine Leiche im Landwehrkanal“ die Mitte Januar 1919 die Umstände der Ermordung von Liebknecht und Luxemburg beschrieben: Die systematisch erzeugte Pogromstimmung gegen Liebknecht und Luxemburg, ihre Festnahme und Ermordung und schließlich die systematische Verhinderung der Aufklärung des Mordes.

Unbehelligt in der Nähe von Crailsheim gelebt

Ein Thema der Veranstaltung wird sein, dass nach dem Zweiten Weltkrieg der Mörder von Rosa Luxemburg mehrere Jahre völlig unbehelligt in der Nähe von Crailsheim lebte.

Kurzinformation:

Vortrag „Der Mord an Rosa Luxemburg“, Donnerstag, 30. November 2023, 20 Uhr im Club Alpha 60, Spitalmühlenstraße 13 /2, Schwäbisch Hall

VeranstalterInnen:

AK Debatte des Club Alpha 60 Schwäbisch Hall, Rosa-Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg

Weitere Informationen im Internet:

https://www.swp.de/lokales/crailsheim/rosa-luxemburgs-moerder-lebte-in-crailsheim-29029403.html

https://www.spiegel.de/politik/schuss-auf-dingsda-a-7a279f12-0002-0001-0000-000045861390

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Souchon

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„Solidarität mit Greta Thunberg“ – Leserbrief von Wilhelm Maier aus Schwäbisch Hall

„Solidarität mit Greta Thunberg – Man kann nur staunen, was für ein Shitstorm der meisten Medien über sie hereinbricht“, schreibt Wilhelm Maier aus Schwäbisch Hall in einem Leserbrief. Die deutsche Bild-Zeitung unterstellt ihr „Judenhass“ und „Hamas-Sprech“. Sie hat sich aber klar gegen den Terror der Hamas ausgesprochen und fordert eine Waffenruhe für die Zivilbevölkerung in Israel und Palästina. Zum Antisemitismus erklärte sie: „Wir sind natürlich gegen jede Art von Diskriminierung und verurteilen Antisemitismus in allen Formen und Ausprägungen. Dies ist nicht verhandelbar.“

Leserbrief von Wilhelm Maier, Schwäbisch Hall

Wehrlose Palästinenser angegriffen

Aber ja, sie ist solidarisch mit dem palästinensischen Volk. Ist das Antisemitismus? Ganz offensichtlich soll die Jugendumweltbewegung an dieser Frage gespalten werden. Politiker wie Marco Buschmann (FDP) oder Armin Laschet (CDU) attackieren Fridays for Future (FFF) und fordern die deutsche FfF-Bewegung auf, sich zu distanzieren oder gar umzubenennen. Ich bin empört darüber, dass die Führung der deutschen FfF-Bewegung – und allen voran Luisa Neubauer – dem auch noch nachkommt. Mit keinem Wort kritisiert sie das Bombardement der israelischen Armee im Gazastreifen. Sie folgt brav der deutschen Bundesregierung, die jede Kritik an der israelischen Regierung unterdrückt, verleumdet und kriminalisiert. Gleichzeitig mit den Bomben auf den Gazastreifen auch im Süden, wird der Terror von israelischen Siedlern und Soldaten im Westjordanland immer schlimmer: Sie greifen wehrlose Palästinenser an, verletzen und töten sie, vertreiben sie aus ihren Häusern und Siedlungen und nehmen ihr Land in Besitz.

Rebellischer Geist

Die Politik der„uneingeschränkten Solidarität“ mit der israelischen Regierung geht so weit, dass die deutsche Außenministerin, Annalena Baerbock (Grüne), sogar eine Waffenruhe in Gaza ablehnt. Greta und die internationalen FFF-Aktivisten beweisen hier eindeutig mehr Rückgrat und rebellischen Geist – aber sie sind eben auch nicht Mitglied einer Regierungspartei.

Faschistische Hisbollah-Miliz

Eine differenzierte Haltung ist notwendig: Nein zum Terror der faschistischen Hamas! Das Ermorden von Zivilisten hat mit Befreiungskampf nichts zu tun. Grundsätzlich aber hat das palästinensische Volk nach dem internationalen Kriegsvölkerrecht das Recht auf Selbstverteidigung. Längst geht es nicht mehr nur um Gaza. Israel bombardiert auch Ziele in Syrien und im Libanon. Die USA flogen bereits einen ersten Luftangriff auf Syrien. Der neuimperialistische Iran lässt über seine faschistische Hisbollah-Miliz Israel beschießen. Es droht ein Flächenbrand mit der Gefahr der
Ausweitung zu einem Weltkrieg.

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„Zäsur: Klaus Jährling schließt seine anthroposophische Hausarztpraxis in Kirchberg/Jagst-Weckelweiler“

Klaus Jährling schließt seine Hausarztpraxis in Kirchberg/Jagst-Weckelweiler. Er war als anthroposophischer Arzt, Lehrer und als aktiver Gestalter jahrzehntelang für die Weckelweiler Gemeinschaften tätig. Nun ist die ärztliche Versorgung durch Klaus Jährling in dieser Form zu Ende.

Von Michaela Butz, Weckelweiler Gemeinschaften

In Teilzeit im MVZ Gerabronn tätig

Eigentlich hatte sich Klaus Jährling seinen Abschied anders vorgestellt. Seit Jahren suchten er und die Weckelweiler Gemeinschaften eine Nachfolge für die anthroposophische Hausarztpraxis in Weckelweiler. Leider vergeblich.
Klaus Jährling entschied sich jetzt, seine Praxis altershalber zu schließen. Er arbeitet nun in Teilzeit im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Gerabronn mit und kann so weiterhin einige seiner Patient:innen versorgen.

Seit 1988 in Weckelweiler tätig

Für die Weckelweiler Gemeinschaften ist die Praxisschließung ohne Frage eine Zäsur. Das wurde bei der offiziellen Verabschiedung von Klaus Jährling und seinem Praxisteam im Kreis von Führungskräften deutlich. Klaus Jährling begann seine Praxistätigkeit in Weckelweiler im Jahr 1988. Die Praxis wurde schnell weit über die Grenzen Weckelweilers hinaus bekannt. Nicht nur, weil sie mit ihrer anthroposophischen Ausrichtung eine Nische in der Ärztelandschaft abdeckte, sondern auch, weil sich Klaus Jährling mit fachspezifischen Vorträgen und Fortbildungen einen Namen machte.

Tag und Nacht für Notfalleinsätze erreichbar

„Ihr ganzes Praxisteam war stets mit großem Herzen und Engagement für unsere Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen da“, so Steffen Koolmann, Vorstandsvorsitzender der Weckelweiler Gemeinschaften, in seiner Laudatio. Für sich selbst habe Klaus Jährling keine wirkliche Ruhezeit gekannt. Er habe sich nicht geschont, sei Tag und Nacht für Notfalleinsätze erreichbar gewesen. Auch manche Sterbebegleitung habe er in diesen vielen Jahren zum Wohle der Sterbenden und deren Angehörigen zu allen Tages- und Nachtzeiten auf sich genommen.
Neben seinem Engagement als Arzt beteiligte sich Klaus Jährling auch an der Sozialgestaltung der Gemeinschaften. So war er zeitweise sogar als Vorstandsmitglied tätig.

Auch als Künstler Spuren hinterlassen

Auch als Künstler und Kulturinteressierter hinterließ er Spuren. So spielte Klaus Jährling zum Beispiel jahrzehntelang bei den Oberuferer Weihnachtsspielen in der Kumpanei mit. Seine Objekte und Plastiken wurden in den Räumlichkeiten der Gemeinschaften gezeigt.

Weiter als Dozent in der Fachschule für Heilerziehungspflege tätig

Erfreulich ist, dass Klaus Jährling in der Fachschule für Heilerziehungspflege als Dozent tätig bleibt und auch weiterhin als Schauspieler bei den Oberuferer Weihnachtsspielen fungiert. „Was jetzt noch kommt, ist Gnade, ist Nachtrag und auch Vorbereitung auf das nächste Erdenleben. Was in der Musik die Kadenz ist, ist in der Biographie die Zeit von siebzig an: eine freie Variation der Lebensthemen und Leitmotive als Überleitung zur Zukunft“, so Steffen Koolmann am Ende seiner Rede. Zusammen mit Vorstandskollegin Petra Bittinger bedankte er sich im Namen der Weckelweiler Gemeinschaften beim gesamten Praxisteam für dessen jahrzehntelanges Engagement.
Dank der Tätigkeit von Klaus Jährling wird künftig ein Teil der Klient:innen der Weckelweiler Gemeinschaften durch das MVZ Gerabronn hausärztlich versorgt. Alle anderen wurden in der Satteldorfer Arztpraxis von Dr. Christoph Simsch aufgenommen.

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„Doppelspitze mit Stephanie Paul und Walter Leyh“ – SPD gründet neuen Ortsverein „Hohenloher Ebene“

„Besinnt euch auf eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will“, mit diesem Brandt-Zitat begrüßt der SPD-Kreisvorsitzende Kevin Leiser die SPD-Mitglieder zur Gründungsversammlung des SPD-Ortsvereins Hohenloher Ebene. Da die SPD aus der Arbeiterbewegung hervorgegangen und ihr Leitspruch „Vorwärts!“ sei, solle die SPD laut Leiser weniger zurückblicken, sondern sich zukunftsfähig aufstellen. „Durch die Zusammenlegung erleichtern wir uns organisatorische Aufgaben. So haben wir mehr Ressourcen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten“, so der SPD-Bundestagsabgeordnete.

Vom neu gegründeten SPD-Ortsverein Hohenloher Ebene

Mehr als die Summe seiner Teile – Gemeinsam sind wir stark

Die Gründungsversammlung fand am Morgen des Muswiesensamstags im geographischen Mittelpunkt des neuen Ortsvereins, in Amlishagen, statt. Als Ortsvereinsvorsitzende wählten die Genossinnen und Genossen mit Stephanie Paul und Walter Leyh eine Doppelspitze. Außerdem wählten die SPD-Mitglieder in den Vorstand: Peter Trumpp (Stellvertretender Vorsitzender), Helmut Klingler (Schatzmeister), Hanne Penkwitt (Schriftführerin) sowie die weiteren Vorstandsmitglieder Erich Wollmershäuser, Oliver Paul, Waldemar Vogt und Rainer Layher. Der neue Ortsverein Hohenloher Ebene sei mehr als die Summe seiner Teile. “Gemeinsam sind wir stark” so ein Wahlkampfslogan der SPD. Mit dem neuen Ortsverein Hohenloher Ebene bündeln wir unsere Kräfte und stärken diese Region in der Mitte unseres Landkreises.

Inhaltliche Auseinandersetzung mit wichtigen Themen

“Ich bin überzeugt, dass die Sozialdemokratie gebraucht wird, um die Herausforderungen unserer Gesellschaft zu meistern”, sagt Stephanie Paul. Peter Trumpp ergänzt: “Die aktuelle Gefährdung der Demokratie durch Rechtspopulisten und Rechtsextremisten erfordert als Gegengewicht das Zusammenwirken von „Jung und Alt“ auch vor Ort. Die neue Organisationsform ist eine Basis für die inhaltliche Auseinandersetzung mit wichtigen Themen, um diese dann auch fundiert öffentlich deutlich zu vertreten.“
„Der SPD hier in unserem ländlichen Hohenloher Raum muss es allzeit Pflicht, Aufgabe und Ansporn sein für die Menschen und ihre Anliegen zur Verfügung zu stehen und sich einsetzen zu wollen!“ – soweit Walter Leyh zu seiner grundsätzlichen Motivation und seinem weiteren Engagement in der SPD in unserer Region.

Hintergrund:

Der neu gegründete SPD-Ortsverein „Hohenloher Ebene“ umfasst die Städte und Gemeinden Schrozberg, Blaufelden, Langenburg, Gerabronn, Rot am See, Wolpertshausen, Ilshofen, Kirchberg an der Jagst und Wallhausen. Er umfasst 91 Mitglieder (Stand 01.07.2023). Der Ortsverein dient als organisatorisches Rückgrat. In den Städten und Gemeinden gibt es künftig SPD-Ortsabteilungen. Diese vertreten die SPD vor Ort, müssen aber zum Beispiel keine eigenen Kassen mehr führen.

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„Rosa Luxemburg und die Revolution“ – Vortrag von Jörn Schütrumpf in Schwäbisch Hall

„Rosa Luxemburg und die Revolution“ lautet der Titel des Vortrags von Jörn Schütrumpf am Dienstag, 7. November 2023, um 20 Uhr im Club Alpha 60, Spitalmühlenstraße 13 /2, in Schwäbisch Hall. Schütrumpf ist einer der besten Rosa-Luxemburg-Kenner in Deutschland. In der Veranstaltung legt er Rosa Luxemburgs Vorstellungen von einer Revolution, einer grundlegenden Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse, dar.

Von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Alternative zur drohenden kapitalistischen Barbarei

„Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark!“, schrieb Rosa Luxemburg 1906. Sie hatte als Aktive miterlebt, wie das despotische Zarenregime 1905 ins Straucheln geraten war und war davon überzeugt, dass auch das autoritäre wilhelminische Kaiserreich durch eine Revolution aus den Angeln gehoben werden kann. Als eine der Wortführerinnen der Linken in der SPD (1898–1914) warf sie dem „realpolitischen Flügel“ um Eduard Bernsterin vor, er wolle „mit dem Feind kompromisseln“. Sie führte zahllose Debatten über „große Fragen“ und Alltagsprobleme, in denen sie herausarbeitete, wie die Alternative zur drohenden kapitalistischen Barbarei aussehen könnte.

VeranstalterInnen: AK Debatte des Club Alpha 60 und Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Dr. Jörn Schütrumpf ist Leiter der Fokusstelle Rosa Luxemburg der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Weitere Informationen im Internet über Jörn Schütrumpf:

https://www.rosalux.de/profil/es_detail/BE2L69ZVM6/dr-joern-schuetrumpf?cHash=e75add66bf3591d9e670db491b82383e

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„Die NS-Judenpolitik in Crailsheim bis zur Reichspogromnacht 1938“ – Vortrag von Stadtarchivar Folker Förtsch

2023 jährt sich die Reichspogromnacht zum 85. Mal. Auch in Crailsheim wird der antijüdischen Ausschreitungen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 gedacht. Es gibt am 9. November 2023, um 19.30 Uhr im Ratssaal einen Vortrag mit dem Titel „Die NS-Judenpolitik in Crailsheim bis zur Reichspogromnacht 1938“. Stadtarchivar Folker Förtsch schildert die Etappen der nationalsozialistischen Politik gegen die jüdische Minderheit in Crailsheim bis zum Pogrom vom 9. und 10. November 1938. Dabei werden auch neue Hinweise zu den lokalen Ereignissen und Verantwortlichen präsentiert.

Informationen der Stadtverwaltung Crailsheim

Geschichte der Reichspogromnacht

Die Reichspogromnacht, in der jüdische Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte und Privatwohnungen geplündert, jüdische Menschen misshandelt und etwa 30.000 jüdische Männer in die Konzentrationslager verschleppt wurden, stellte bis dahin den brutalen Höhepunkt der antijüdischen Maßnahmen des NS-Regimes seit der Machtübernahme 1933 dar. Das Pogrom zeigte aber nicht nur eine neue Dimension direkter physischer Gewalt gegen Juden, sondern markierte auch den Beginn ihrer forcierten Ausplünderung und ihrer Ausschaltung aus dem
Wirtschaftsleben.

Gedenkveranstaltung am Platz der ehemaligen Crailsheimer Synagoge

Vor dem Vortrag findet um 18.30 Uhr die Gedenkveranstaltung der Initiative Erinnerung und Verantwortung zur Reichspogromnacht am Platz der ehemaligen Crailsheimer Synagoge in der Adam-Weiß-Straße statt. Sie wird
in diesem Jahr von Schülerinnen und Schülern des Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) gestaltet und erinnert an den ersten Schulleiter des ASG, Dr. Fritzmartin Ascher.

Info: Der Vortrag „Die NS-Judenpolitik in Crailsheim bis zur Reichspogromnacht 1938“ findet am Donnerstag, 9. November 2023, um 19.30 Uhr im Ratssaal statt und kostet 5 Euro Eintritt an der Abendkasse. Mitglieder des Crailsheimer Historischen Vereins nehmen kostenlos teil. Eine Veranstaltung des Stadtarchivs und des Crailsheimer Historischen Vereins.

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„Rechten Parteien und Nazihetzerinnen nach dem Mund zu reden, zerstört unsere Demokratie in seinen Grundfesten“ – Kommentar von Jochen Dürr aus Schwäbisch Hall

Ich erinnere mich sehr stark an das Jahr 1992 – auch damals gaben die Parteien SPD, CDU / CSU und FDP dem rechtsradikalen Mob auf der Straße nach und schränkten das Grundrecht auf Asyl ein. Seit Jahren mischen grüne Politiker wie Winfried Kretschmann und andere grüne Regierungspolitikerinnen mit und stimmen Bundesratsinitiativen wie der Erweiterung der sicheren Herkunftsstaaten zu.

Kommentar von Jochen Dürr, Die Linke, Schwäbisch Hall

Arme Staaten werden noch abhängiger gemacht

Im Jahre 2023 lassen sich die demokratischen Fraktionen im Bundestag mit Ausnahme der Linken vom Erstarken der AfD und rassistischen Ressentiments eines Friedrich Merz vor sich hertreiben und schränken das Recht auf Asyl noch weiter ein. Weltweite Flüchtlingssströme haben zugenommen und die reichen Staaten vor allem in Europa betreiben weiterhin eine Wirtschaftspolitik, die die armen Staaten noch stärker abhhängig macht. Die Menschen flüchten mit ihrer bloßen Haut vor Krieg und Hunger über das Mittelmeer und ertrinken zu Tausenden.

Keine Perspektive fürs Überleben in der Heimat

Glauben denn die Damen und Herren PolitikerInnen ernsthaft, dass durch die „deutlichen Maßnahmen (statt Bargeld eine Bezahlkarte) die Menschen sich abschrecken lassen? Die Menschen kommen aus Assads Gefängnissen in Syrien oder liefern sich der Taliban in Afghanistan aus – da gibt es keine Perspektive eines Überlebens und dann flüchten sie. Flüchtlinge, die hier arbeiten und / oder eine Ausbildung machen bzw. eine feste Arbeit haben, bekommen keine oder nur erschwert eine Arbeitsgenehmigung und sollen jetzt nach neueren Plänen noch länger in Abschiebeknäste verfrachtet werden.

Abstoßendes Menschenbild

Mit der Einführung einer „Arbeitspflicht“ wird allen Schutzsuchenden das rassistische Narrativ unterstellt, dass sie eh nicht arbeiten wollen. Es ist ein blanker Hohn, wenn man weiß, das viele Geflüchtete in Deutschland mit einem Arbeitsverbot von derzeit neun Monaten belegt werden. Sie sollen zur Arbeit wie Laub kehren verdonnert werden, damit alle sehen, was sie der Gesellschaft wert sind. Hinter diesen Plänen steckt ein Menschenbild, das für mich als abstoßend ist. Rechten und rechtskonservativen Hetzkampagnen wie von der AfD und der CDU wird nachgegeben. Die hohen AfD-Ergebnisse bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen machen es doch offenbar, dass die Wählerinnen dann gleich das Orginal wählen. Rechten Parteien und Nazihetzerinnen nach dem Mund zu reden, zerstört unsere Demokratie in seinen Grundfesten.

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