„Gelochte Augenblicke“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden elfter Teil

„Gelochte Augenblicke“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden elfter Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

Senf XI

… Um ihn herum mussten sich in letzter Zeiteinige seiner Weggefährten und Brüder aus den alten Verbindungen aus dem Leben verabschieden, sinnierte Carl Eugen Friedner vor sich hin. Da könnte ihm ja eigentlich das eigene Ableben jetzt leichter fallen – übrig zu bleiben, war schließlich auch kein Vergnügen. Über den misslichen Zustand, dass sein guter Lebenssaft weiterhin unwiederbringlich, aus dem kleinen Löchlein in seinem Oberschenkel rann, seufzte er abermals. Dabei kam ihm sein einstiger Klassenkamerad Reinhold Sonner von Bühlerhausen wieder in den Sinn. Ungern, aber nun im Angesicht seines eigenen Todes, war Carl jeder Gedanke der ihn von seinem eigenen Tod ablenkte, sogar arg recht.

Ganzkörperreinigung

Im über der Jagst thronenden Stiftungslokal, hatte der Sonner, zum Wohle illustrer Kurgäste und natürlich in erster Linie zu seinem eigenen Vergnügen, eine kleine alternative Heilanstalt installieren lassen. Reinhold schwor auf die zertifizierten Ganzkörpersenfwickel, welche er sich daselbst, als Schlossherr mit Sonderrechten, auch immer wieder gern angedeihen ließ. Feinst gemahlenes Senfmehl lediglich mit Wasser angerührt, dünn auf Hautpartien aufgetragen, regen anscheinend zu einer aktiven Ganzkörperreinigung an. Der Senf, „Selbstverständlich aus heimischem Anbau, wo er frisch abgeerntet unverzüglich im nah gelegenen Manufakturbetrieb verarbeitet wird!“, tönte der aktienhaltende Gewürzanbauer in seinem Werbefilmchen, wäre nicht nur zum vorzüglichen Verzehr zur Wurst, also innerlich zur Einnahme geeignet, sondern auch kurativ für klärende Hautbehandlungen anzuwenden. Also ließ der von Bühlerhausen regelmäßig seinen ganzen Körper von zwei Heiljogis mit frisch angerührter Senfpaste bestreichen und sich fest in reine weiße Leinentücher einwickeln.

Verschmachtet

Darin musste er eines Nachmittags aber verschmachten. Anscheinend hatten die zwei Einwickler ihren, im Ashram auf dem Schragen liegenden, Herrn vergessen. Als Reinhold Sonner in seinem Ganzkörperwickel bemerkte, dass es ihm ziemlich heiß wurde und keiner daran dachte ihn wieder auszuwickeln, konnte er sich selber ja nämlich gar nicht aus dem strapazierfähigen Leinen befreien. Und vor lauter sich winden, fiel er dann irgendwann polternd vom Behandlungstisch, schlug mit dem Kopf auf dem guterhaltenen, in Fischgrätform verlegten Parkettboden auf. Stunden später fand ihn die Putzfrau und alarmierte das Schlosspersonal. Damals war nicht mehr festzustellen, wegen was der Sonner von Bühlerhausen eigentlich genau zu Tode gekommen war – jedenfalls sprang er letztendlich dem hohlwangig grinsenden Sensenmann mit schwersten Verbrennungen am ganzen Körper, der daraus folgenden
akuten Belastungsreaktion mitsamt Herzversagen, sowie einer Gehirnblutung, auf die bereitgestellte Schippe. Und hätte der Reinhold die Verletzungen je überlebt, wären für ihn daraufhin jahrzehntelang andauernde Wickeltraumas zu erleiden gewesen.

Motive

Seit dem Zwischenfall jedenfalls gab es im fürstlichen Schloss nur noch allersanfteste weibliche Hände und bedächtigste Behandlungsprogramme, welche von traditionell gekleideten Ärztinnen ausgeführt wurden. Nichtsahnend, welche reinigenden Mächte tatsächlich für den Tod von Sonner gesorgt hatten, wurde sodann der hohenlohische Meditationsraum an zwei Paar wissende, langbewimperte, dunkelbraune Augen übergeben. Diesen wurde von Seiten der Stiftung weitaus mehr vertraut als ihren männlichen Pendants. Und keiner erkundigte sich weiter über die dahinterliegenden Gründe, die zu dem scheinbaren Unfall mit Todesfolge geführt hatten. Sonners Ableben sei durch eine Verkettung unglücklicher Umstände zustande gekommen, die beiden Jogis träfe keine Schuld, und Untersuchungen nach Motiven ließ man unter den Tisch fallen.

Fürstliche Kuranstalt

Das stank zum Himmel, fand Carl Eugen und nicht nur er vermutete weitaus mehr hinter dem seltsamen Unfall. Es wurde gemunkelt, dass dem Reinhold Sonner sein Tod im Zusammenhang mit einer geplanten Tagung im Schlossgemäuer an der Jagst stehen könnte. Dem cleveren Bauern mit vorausschauendem Geist, der kaum etwas
dem Zufall überließ, hätte nämlich so eine ausgiebige Ganzkörpermassage, mit abschließendem ayurvedischem Stirnguss sicherlich auch sehr gut gefallen. Sich in Engelshände zu begeben und sich dadurch im vedischen Himmel zu wähnen, wäre dem Verunfallten bestimmt auch lieb gewesen. So aber geschah sein gewürztes Ableben nicht auf dem Himalaya sondern in einer der kühlen zugigen Hallen in der fürstlichen Kuranstalt, direkt über der wilden Jagst, irgendwo in Hohenlohe.

Hohe Gäste aus Politik und Adel

Carl erinnerte sich an die von langer Hand geplante feudale Veranstaltung. Warf sie doch schon lange ihre dunklen Schatten voraus. Man erwartete im Stiftungsanwesen hohe Gäste aus Politik und Adel. Es wurden, neben dem nagelneuen Oberhaupt des Zusammenschlusses der sechsundfünfzig einverleibten Nationen und dem weltlichen
Oberhaupt der so genannten Angelkirche, weitere Abkömmlinge aus den Adelsgeschlechtern der hohenloher Linien erwartet. Unter dem Motto: „Ja zu modernem Ökoimperialismus!“, sollten die Folgen der gnadenlosen Ausschlachtung von früheren Kolonien durch die aristokratischen Vorfahren aufgehübscht und, wo möglich, wegdiskutiert werden. Die jetzt existierenden Nachkommen der kolonialen Ausbeuter wollten überdies in der Hauptsache aber, mit Hilfe von Sonners gutem Ruf als Agrarwender, an einem modernen Biomärchen stricken und sich ein klimatisch schickes Ökomäntelchen umhängen.

Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg

Besondere Beachtung sollte bereits beim Auftakt dem Vorkämpfer für die koloniale Sache, Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg (1832-1913) gegeben werden. Um das Jahr 1900 nämlich war Deutschland hinter Großbritannien, Frankreich und Russland die viertgrößte Kolonialmacht der Welt. Die Kolonialbegeisterung war im
damaligen Württemberg – obwohl es fernab eines Seehafens lag – besonders groß. Als ein Mann der ersten Stunde deutscher Kolonialpolitik spielte Fürst Hermann in der deutschen Kolonialpolitik eine herausragende Rolle. Carl Eugen meinte sich zu entsinnen, dass in der Heimatstadt von Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg auch noch heute eine ganze Straße nach ihm benannt sei … Fortsetzung folgt

Quelle:

https://www.naturheilkraeuter.org/senf/

https://www.moviepilot.de/movies/und-es-geht-doch-agrarwende-jetzt/kinoprogramm/hamburg

https://de.wikipedia.org/wiki/Ayurveda

https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=30342

   Sende Artikel als PDF   

„Gelochte Augenblicke“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zehnter Teil

„Gelochte Augenblicke“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zehnter Teil. Die Handlung, Personen und Namen sind vollkommen frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

X Genuss

… Vergebung? So sinnierte Carl. Er jedenfalls würde seiner geliebten Paula vergeben! Falls der Vorwurf wahr wäre, und man es ihr tatsächlich nachweisen könnte, würde sie wegen Mordes angeklagt werden. Paula Engel nämlich, brauchte mittlerweile einen Strafverteidiger, um ihre Unschuld am Tod von Lucian Teufel beweisen zu können. Carl hatte erst vor ein paar Tagen den obligatorischen monatlichen Anruf seines Informanten Findus bekommen. Findus, der für ihn nicht nur die Dubiositäten seiner alten Verbindungen und die teuflischen Machenschaften der Erbschleicher von Onkel Ewalds Vermögen auskundschaftete, sondern nebenher stets auch ein Auge auf Paulas Lebenswandel warf, berichtete ihm schier Unglaubliches. Man vermute als Todesursache eine Vergiftung durch das Abendessen bei seiner Großtante, Selbstmord würde ausscheiden, da sich Lucian Teufel niemals eine warme Mahlzeit zubereitete. Bei diesen Worten wurde es Carl mulmig zumute, erinnerte ihn diese Redewendung doch sofort an eine frühere Angewohnheit Paulas. Kultivierte sie ja bereits als Heranwachsende ihren Widerwillen sich warme Mahlzeiten zuzubereiten und trug diese Schrulle auch noch als reife Frau gezielt vor sich her, um wirklich jedem ihrer
Verehrer klar und deutlich zu machen, dass sie keinesfalls als treusorgende Ehefrau zu haben sei.

„Essen in guter Landluft“

Seit einer Weile beobachtete Findus, dass Paula sich neuerdings für Hausarbeit und Garten interessiere. Findus zählte ihm detailliert sämtliche Kochkurse sowie alle einschlägigen Vorträge, welche Paula bei der Volkshochschule und bei renommierten Gastronomen besuche. Carl nahm diese Berichte gleichmütig zur Kenntnis, maß ihnen jedoch keinerlei Bedeutung zu; er hatte ihre spöttischen Bemerkungen noch gut im Ohr, mit denen Paula ihm jahrelang ihre Überzeugung zu häuslichen Themen kundtat. Carl Eugen Friedner hörte den Berichten seines Informanten belustigt zu – schenkte dem scheinbaren Wandel, dass Paula sich mit zunehmendem Alter zu einem Heimchen am Herd mausern würde, aber keinesfalls Glauben. Er vermutete viel eher, dass Paula an einem Fotoprojekt zu den jetzt modern werdenden gesellschaftlichen Themen, wie „Essen in guter Landluft“ oder „Lust an Blatt und Wurzel“ und „Fleischlos am Busen der Natur“ arbeitete – für ihre Arbeit nämlich tat sie alles.

Bärlauchzwiebeln

Darüber, ob Paula sich überdies in ihrer neuen Hausgemeinschaft nützlich machen und dem kleinen schattig gelegen Garten zu neuem Glanz verhelfen wollte, oder ob mehr dahinter zu vermuten wäre, dachte Carl erst nach, als Findus ihm da letzthin berichtete, dass sich Paula im frühen Frühjahr mit Plastiktüten und einem Schäufele zu ausgiebigen Spaziergängen am Kocher entlang aufmachen würde, um unterwegs Bärlauchzwiebeln auszugraben. Gesetzlich war das doch nur mit vernünftigem Grund erlaubt, überlegte Carl. Was bezweckte Paula damit? Und er ließ sein humanistisches Wissen aus der Bubengymnasiumszeit Revue passieren: Glaubten nicht bereits die alten Germanen, dass die besonderen Kräfte des Bärlauchs auf die des Bären übergingen und damit auf die Menschen, wenn sie diese Pflanzen verzehren würden? Bärlauch ist reich an Schwefelverbindungen, Magnesium, Mangan und Eisen. Und trotz des hohen Schwefelgehaltes im Bärlauch kommt es nach dem Verzehr zu keinem Mundgeruch oder einer eigenartigen Körperausdünstung.

Giftiger Aronstab

Dann fügte Carl Eugen Friedner sein frisch erworbenes Wissen, welches ihm auf lehrreichen Führungen vom Umweltbiologen Schütz vermittelt wurde, hinzu. Der im frühen Frühjahr austreibende giftige Aronstab ist dem so gesunden Bärlauch im Aussehen verblüffend ähnlich. Aber wo der Bärlauch einen typischen Geruch verströmt und ovale Blätter mit parallel verlaufenden Blattnerven besitzt, die sich ohne Verzweigung ausbilden, sind beim Aronstab hingegen unregelmäßig geformte, verzweigte Blattnerven zu erkennen. Bereits beim Pflücken bemerkt man die giftigen Inhaltsstoffe des Aronstabs durch auffällig deutliche Hautreizungen. Später, wenn sich Blüten ausgebildet haben, sind die beiden Pflanzen sehr gut voneinander zu unterscheiden, Bärlauch blüht in einem kleinen, rundlich anmutenden weißen Blütenbüschel, während sich die Blüte des Aronstabs in einem langen gelben Stab zeigt.

Merkwürdiger Tod des Vetters

Carl erinnerte sich an das vom Piperidin abgeleitete Coniin, das wie im Gefleckten Schierling, als so genanntes Pseudoalkaloid, ebenso in der Blüte des Aronstabs vorkommt. Auf Insekten betäubend und als Nervengift auf Menschen jedoch tödlich wirkt. Den griechischen Philosoph Sokrates, richtete die damalige Obrigkeit durch die
Gabe eines Schierlingsbechers im Jahre 399 vor Christus hin. Wollte seine geliebte Paula Vergeltung üben? Hatten sich ihre schlimmen Angstzustände seit dem Attentat auf ihr Leben in eiskalte Rachegelüste gewandelt? Carl durchlief ein kalter Schauer. Findus berichtete, dass man Paula des heimtückischen Mordes verdächtige. Da nach dem merkwürdigen Tod ihres Vetters Wilhelm, aus Scham über dessen Todesursache, kein Leichenschmaus veranstaltet wurde, habe Paula Engel nämlich Lucian Teufel, den trauernden Sohn ihres Vetters, nach der Beisetzung zu einem kleinen familiären Abendessen zu sich nach Hause eingeladen. Zuerst gab es eine Pasta mit frischem
Bärlauch aus dem Garten – zum Hauptgang, Rindergulasch im Reisrand, dazu Eichblattsalat, kam es für den Vergifteten ihn jedoch nicht mehr – Lucian wand sich von qualvollen Schmerzen gepeinigt, bereits kurz nach der Vorspeise am Boden. Als der von Paula herbeigerufene Notarzt endlich weit nach Mitternacht eintraf, war das Dessert verspeist, Vanilleeis mit heißen Himbeeren, und Lucian tot.

Der Notarzt vermutete sofort eine Vergiftung und rief die Polizei hinzu. Man könne Paula halt nichts nachweisen, da auch sie selber von Ihrem zubereiteten Essen gegessen hatte und ja dann eigentlich ebenso hätte daran sterben müssen. Carl Eugen Friedner schloss mit einem tiefen Seufzer die Augen – sein Leben würde noch heute zerrinnen und er würde wohl nie mehr in die sanften grünen Augen seiner geliebten Paula blicken können … Fortsetzung folgt

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4rlauch

https://de.wikipedia.org/wiki/Coniin

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenportraets/wildpflanzen/03392.html

https://seelengaertner.at/des-baerlauchs-giftige-doppelgaenger-das-maigloeckchen/

   Sende Artikel als PDF   

„Waffenlieferungen und Wortgeklingel für mehr sinnloses Gemetzel“ – Leserbrief von Paul Michel aus Schwäbisch Hall zum Krieg in der Ukraine

Einen Leserbrief zum Krieg in der Ukraine hat Paul Michel aus Schwäbisch Hall geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Selenskyj korrigiert Aussage vom Vortag

Wenn jemand den bundesdeutschen Medien Glauben schenkte, stand Mitte Mai 2023 die Ukraine in Bachmut kurz vor dem Sieg. Der „Deutschlandfunk“ glaubte zu wissen, dass die russischen Invasoren „aufgerieben“ würden. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland meldete: „Erste Russen ergreifen die Flucht: Der Ukraine gelingt der Gegenschlag in Bachmut“. Dann meldete am 22. Mai 2023 völlig überraschend das russische Verteidigungsministerium die Einnahme der seit Monaten umkämpften und weitgehend zerstörten Stadt. Und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte das am Rande der G7-Konferenz im japanischen Hiroshima um die eigene Aussage einen Tag später wieder zu korrigieren.

Milliardenschwere Militärhilfen

Der Fall von Bachmut zeigt, wie weit sich westliche Leitmedien von ihrem Informationsauftrag entfernt haben. In der wirklich komplexen Gemengelage auf dem ukrainischen Kriegsschauplatz von den bundesdeutschen Medien wird erst gar nicht ernsthaft versucht, eine Bestandsaufnahme der realen Lage vorzunehmen. Berichtet wird das, was ins eigene Weltbild passt. Im Moment scheint ein großer Bedarf an Erfolgsmeldungen des ukrainischen Militärs zu bestehen. Diesem Bedürfnis kommt die ukrainische Führung nur allzu gerne nach. Ohne jegliche Prüfung werden von der Presse die von der ukrainischen Führung ständig lancierten Erfolgsmeldungen als harte Fakten verkauft. Der Grund: Beide, die Kriegführenden in der Ukraine und die Zulieferer von Militärgerät aus den NATO Staaten, eint eine Sorge. Beide fürchten, dass immer größere Teile der Bevölkerung in den NATO-Staaten kriegsmüde werden und auf die Einstellung der milliardenschweren Militärhilfen drängen könnten. Mit ständigen, zur Not auch frei erfundenen Erfolgsmeldungen, soll dem entgegengewirkt werden.

Verhandlungslösung für Waffenstillstand von Nato-Ländern abgebürstet

Gleichzeitig erleben wir gegenwärtig einen neuen Schub milliardenschwerer Waffenlieferungen an die Ukraine. Mit diesen Waffenlieferungen, so die Botschaft, werde der Sieg des ukrainischen Militärs sichergestellt. Mit dem Verweis auf den nahen Sieg ließ es sich begründen, dass alle Versuche und Initiativen – vom Papst über Lula bis hin zum chinesischen Staatspräsidenten – endlich zu einem Waffenstillstand und einer Verhandlungslösung zu kommen, von den Regierungen der wichtigen NATO-Länder abgebürstet wurden.

Sinnloses Gemetzel geht weiter

Real werden die Waffenlieferungen allerdings das bestehende militärische Kräfteverhältnis nicht entscheidend verändern. All die milliardenschweren Waffenlieferungen und das publizistische Wortgeklingel haben aber eine Folge: Das sinnlose Gemetzel und das Leiden geht immer weiter.

   Sende Artikel als PDF   

„Feinfühlig, brachial, satirisch“ – Poetry Slam zum Finale der Crailsheimer Kinder- und Jugendkulturwoche 2023

Während der Crailsheimer Kinder- und Jugendkulturwoche findet am Freitag, 21. April 2023, um 20 Uhr ein Poetry Slam im städtischen Hangar statt. Karten gibt es im Crailsheimer Bürgerbüro im Rathaus.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

„FAIRbinden – Hand in Hand“

Unter dem Motto „FAIRbinden – Hand in Hand“ gibt es vom 11. bis 21. April ein unterhaltsames Programm im Rahmen der Kinder- und Jugendkulturwoche (KiJuKuWo) mit über 30 Veranstaltungen, Aktionen, Workshops und Präsentationen. Zum Abschluss findet am Freitag, 21. April, um 20 Uhr ein Poetry Slam im Hangar statt – zuletzt hat es das 2019 gegeben. Der Poetry Slam wird vom Jugendbüro und dem Ressort Soziales & Kultur veranstaltet. Das Publikum hat an diesem Abend die Chance, Bühnenpoesie der Extraklasse zu erleben. Feinfühlige Lyrik, brachialer Humor oder satirische Kurzgeschichte: Bei diesem Slam kann und wird alles passieren – außer Langeweile. Mit dabei sind Lenny Felling aus Mainz, Landesmeister Hessen, Björn H. Katzur aus Kiel, Finalist der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften, Philipp Stroh aus Offenburg, Finalist der Baden-Württemberg-Meisterschaft und Steffi Neumann aus Bayreuth. Es moderiert Michael Jakob.

Info: Karten sind im Bürgerbüro der Stadt Crailsheim, Telefon 07951/403-0 oder beim Jugendbüro auf dem Volksfestplatz, Telefon 07951/95980 erhältlich. Allgemeine Fragen beantwortet das Sachgebiet Kultur, Telefon 07951/403-1289. Einlass ist am Freitag, 21. April 2023, um 19 Uhr.

   Sende Artikel als PDF   

„Kunstauktion in Schwäbisch Hall für Aufforstungsprojekt in Peru“ – Solidarität International unterstützt „Canto Vivo“ mit zwei Aktionstagen

Die Vernissage und Benefiz-Kunstauktion im Theatersaal des alten Schlachthauses in Schwäbisch Hall findet am Samstag, 25. und Sonntag, 26. März 2023, zu Gunsten der Umweltschutzorganisation „Canto Vivo“ in Peru statt. Gemeinsame Veranstalter sind Solidarität international e.V. und Cribu ́s Tattoo Circus.

Von Solidarität International Schwäbisch Hall

Live Performance

Die Organisation Canto Vivo richtet seit Jahrzehnten ihren Focus u.a. auf Wiederaufforstungs- und Bildungsprojekte sowie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Am Samstag, 25. März 2023, von 16 Uhr bis 20 Uhr stellen verschiedene Künstler aus dem Schwäbisch Haller Raum ausgewählte Werke aus; eine Live Performance rundet den Abend ab.

Regionale Künstler

Am Sonntag, 26. März 2023, ab 15 Uhr, beginnt die Versteigerung ausgewählter Werke. Christian Bucher, der Inhaber von Cribu ́s Tattoo Circus in Schwäbisch Hall, unterstützt die Arbeit von Solidarität International schon seit vielen Jahren, und bereits vor den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, wurden mehrere Kunstauktionen und andere Veranstaltungen zu Gunsten von Solidarität International organisiert. Diese Tradition soll am letzten Märzwochenende nun „wiederbelebt“ werden und gemeinsam mit verschiedenen, regionalen Künstlern und Hobbykünstlern aus Schwäbisch Hall, werden Bilder und Gemälde unterschiedlichster Stilrichtungen ausgestellt und
teilweise versteigert.

Erlös für das Projekt „El Bosque de Solidaridad Interacional“

Solidarität International will Brücken bauen zwischen den Völkern und Menschen über Ländergrenzen hinweg. Der Verein entwickelt Projekte mit Partnern und Partnerorganisationen weltweit, die der Selbsthilfe, der Selbstorganisation und der Selbstbefreiung der Menschen vor Ort dienen. Alle dazu gesammelten Spenden werden
garantiert zu 100 Prozent an das entsprechende Projekt weiter geleitet. Der Erlös der Benefiz Auktion fließt an das Projekt „El Bosque de Solidaridad Internacional“ – den Wald der internationalen Solidarität. In einem entlegenen Gebiet Perus, werden seit mehreren Jahren gemeinsam mit Bauern und Schulkindern Wälder gepflanzt, die von der ortsansässigen Bevölkerung gepflegt und zum Anbau von Speisepilzen genutzt werden; diese wiederum verkaufen sie dann auf Märkten. So wird nicht nur ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet, sondern die Menschen erhalten eine Möglichkeit, ihre eigenen Lebensumstände eigenständig zu verbessern.

Weitere Infos im Internet: cribu-tattoo.de und solidaritaet-international.de

   Sende Artikel als PDF   

„Rechtspopulistische, extremistische und rassistische Bewegungen“ – Suche nach möglichen Antworten bei einer Podiumsdiskussion in Crailsheim

Die weltweit erstarkenden rechtspopulistischen, extremistischen und rassistischen Bewegungen sowie mögliche Antworten darauf sind Thema einer Podiumsdiskussion, die die Ortsgruppe Crailsheim-Ellwangen der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) am Donnerstag, 23. März 2023, um 17.30 Uhr im Crailsheimer Forum in den Arkaden in Kooperation mit der Stadt Crailsheim veranstaltet.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Gemeinsames Fastenbrechen

Wie kann eine demokratische Gesellschaft auf Ausgrenzungen, Hass und Gewalt reagieren, durch die sich viele Menschen verunsichert und in ihrer Freiheit bedroht sehen? Darüber diskutieren im Forum in den Arkaden Folker Förtsch, Leiter des Stadtarchivs, Franz-Josef Konarkowski, Pfarrer bei der Katholischen Kirche Crailsheim, Iftikhar Shariq, Imam, und Hasanat Ahmed, stellvertretender Bundesvorsitzender der AMJ Deutschland. Sozial-
& Baubürgermeister Jörg Steuler spricht ein Grußwort. Im Anschluss an die Diskussion findet das Fastenbrechen statt

Info: Die Podiumsdiskussion wird in Kooperation mit der Stadt Crailsheim und der Ortsgruppe Crailsheim-Ellwangen der Ahmadiyya Muslim Jamaat veranstaltet und findet am Donnerstag, 23. März 2023, um 17.30 Uhr im Forum in den Arkaden in Crailsheim statt.

Weitere Informationen im Internet über die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ):

https://ahmadiyya.de/home/

   Sende Artikel als PDF   

„Die Mongolei aus erster Hand“ – Für Vortrag in den Weckelweiler Gemeinschaften anmelden


Aktuelles aus der Mongolei steht am Samstag, 25. März 2023, ab 15 Uhr, bei den Weckelweiler Gemeinschaften auf dem Programm. Vier Mitarbeiterinnen der Gemeinschaften, die aus der Mongolei stammen, informieren im SoBio-Café über ihr Land und dessen wechselvolle Geschichte. Auch landestypische Speisen können gekostet werden.

Von den Weckelweiler Gemeinschaften

Atemberaubend schöne Landschaften

Die Mongolei ist viereinhalbmal so groß wie Deutschland, gehört mit rund drei Millionen Einwohner:innen aber zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Welt. Weite Steppen, hohe Berge im Norden und die Wüste Gobi im Süden – das Land bietet eine Fülle an atemberaubend schönen Landschaften.

Informationen aus erster Hand

Und auch über die jüngste Geschichte des Landes gibt es viel zu berichten. Denn in den letzten Jahrzehnten vollzog das Land den friedlichen Übergang zu einem demokratisch-parlamentarischen Regierungssystem. Das Besondere an der Veranstaltung ist, dass sich die Besucher:innen durch Lkhagvadulam Batbayar, Lkhagvasuren Garid, Tuvshintogtokh Khundan und Oyunjargal Nyamsuren aus erster Hand über Land und Leute informieren lassen können.

Als Bufdis in Weckelweiler

Die vier jungen Frauen kamen zunächst unabhängig voneinander über einen Bundesfreiwilligendienst zu den Weckelweiler Gemeinschaften und fassten hier anschließend beruflich Fuß. So absolviert Lkhagvadulam Batbayar derzeit ein Duales Studium im Bereich NGO-Management an der Hochschule Trier. In der Mongolei hatte sie bereits als Fachkraft im Bereich Wasserwirtschaft gearbeitet. Lkhagvasuren Garid, studierte Journalistik, und Oyunjargal Nyamsuren, die im Informatikbereich ein Studium absolvierte, machen derzeit eine Ausbildung in der Heilerziehungspflege (HEP) bei den Weckelweiler Gemeinschaften. Tuvshintogtokh Khundan, die in der Mongolei als Touristikerin gearbeitet hatte, wird ihre HEP-Ausbildung im Herbst beginnen.

Info: Die kostenfreie und inklusive Veranstaltung findet im SoBio-Café in der Heimstraße 16 in Kirchberg/Jagst-Weckelweiler statt. Um eine Anmeldung per E-Mail wird gebeten: kaestner@weckelweiler.de

   Sende Artikel als PDF   

„Verwirrende Gemengelage in der Ukraine“ – Diskussionsveranstaltung in Schwäbisch Hall mit Reinhard Lauterbach

„Verwirrende Gemengelage in der Ukraine“ heißt es bei der Diskussionsveranstaltung mit Reinhard Lauterbach am Dienstag, 21. März 2023, um 20 Uhr in den Räumen des Club Alpha 60, Spitalmühlenstraße 13/2, in Schwäbisch Hall.

Von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Osteuropaexperte

Reinhard Lauterbach ist ein ausgewiesener Kenner der Verhältnisse in der Ukraine. Er hat längere Zeit als Korrespondent in Osteuropa (Ukraine und Weißrussland) gearbeitet. Sein Slawistikstudium hat er teilweise in Kiew absolviert. Er berichtet seit vielen Jahren für die „Junge Welt“ und andere Zeitungen.

Auf ein Ende der Kämpfe drängen

Obwohl in über einem Jahr Krieg beide Seiten einen hohen Blutzoll entrichtet haben, gibt es kein Anzeichen für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine. Für geringe Geländegewinne nehmen die kämpfenden Parteien hohe Verluste bei Soldaten und Zivilisten in Kauf. Ein Jahr nach der Verkündung der „Zeitenwende“ ist der Konflikt zwischen dem Westen und Russland heraus aus der latenten in seine akute Phase getreten. Mit der Lieferung von Kampfpanzern gießt die Bundesregierung Öl ins Feuer anstatt auf ein Ende der Kämpfe zu drängen. Thema seines Vortrags wird sein, was geschehen muss, damit endlich die Waffen schweigen.

Veranstalter:

AK Programm (Vortrag + Wort) Wortveranstaltungen) des Club Alpha in Kooperation mit dem Friedensnetz Schwäbisch Hall

Nähere Informationen im Internet:

https://www.youtube.com/watch?v=LsunSjS9Fbs

   Sende Artikel als PDF   

„Vielfältig, einzigartig, nachhaltig“ – Tag der offenen Töpferei in der Werkstatt Fitzlaff in Kirchberg/Jagst-Mistlau

„Vielfältig, einzigartig, nachhaltig “ heißt es beim deutschlandweiten „Tag der offenen Töpferei“ am Samstag, 11. und Sonntag, 12. März 2023. Mit dabei ist auch die Töpferei Fitzlaff in Kirchberg/Jagst-Mistlau. Die Werkstatt von Stefan und Monika Fitzlaff ist jeweils von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Von der Töpferei Fitzlaff in Kirchberg/Jagst-Mistlau

Ein Wochenende im Zeichen des TONs und der KERAMIK

Über 500 Töpfer:innen und Keramiker:innen aus ganz Deutschland nehmen am Samstag, 11. und am Sonntag, 12. März 2023, jeweils von 10 bis 18 Uhr zum 18. Mal am „Tag der offenen Töpferei“ teil. An vielen Orten mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm. Die Aktion heißt außerdem „SCHAUEN, ANFASSEN, STAUNEN – Keramik deutschlandweit“.

Holzgestalterin ist vor Ort

Lust auf Keramik und mehr wecken Fitzlaffs in Kirchberg-Mistlau mit der Sonderausstellung: Intarsia, Holzgestaltung von Ulrike Scriba, die im Anschluss an den Tag der offenen Töpferei bis 14. Mai 2023, jeweils sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr in ihrem Ausstellungsraum zu sehen ist. Ulrike Scriba ist am Eröffnungstag, 11. März 2023 anwesend. Sie ist ausgebildete Bildhauerin, war beteiligt an der Restaurierung der Würzburger Residenz und hat seit 1976 eine eigene Werkstatt. Ab 1980 hatte Sie zahlreiche Ausstellungen im In-und Ausland. Von 1990 bis 1997 war sie „Artist in Residence“ in Großbritanien, USA und Kanada. Zahlreiche Auszeichnungen erhielt sie für Ihre meisterliche Könnerschaft in der Holzgestaltung. Ihre Werke und Fitzlaffs Keramikgefäße sind erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung zu sehen.

Kressberg-Haselhof und Kirchberg/Jagst-Mistlau

Zum Tag der offenen Töpferei laden in der Region Siegfried Stier in Kressberg-Haselhof und Fitzlaffs in Kirchberg/Jagst-Mistlau ein.

Weitere Informationen und Kontakt:

www.tag-der-offenen-toepferei.de

   Sende Artikel als PDF