„Der Hetze keine Stimme: Gegen die rassistische, frauenfeindliche und unsoziale Politik der AfD“ – Kundgebung in Schwäbisch Hall

Die AfD veranstaltet am Samstag, 8. Juli 2017, in Schwäbisch Hall im „Neubausaal“ ihren Wahlkampfauftakt. Sprechen soll ihre Spitzenkandidatin Alice Weidel. Wir sagen: Der Hetze keine Stimme – Gegen die rassistische, frauenfeindliche und unsoziale Politik der AfD. Kundgebung am Samstag, 8. Juli 2017, ab 17 Uhr, Schwäbisch Hall „Am Holzmarkt“ (hinter der Kirche St. Michael).

Von Antifaschistische Aktion, Bündnis „Der Hetze keine Stimme“, club alpha 60, DGB, Die Linke, DKP, IG Metall, Mergentheim Gegen Rechts, MLPD, Offenes antifaschistisches Treffen (OTA), Piraten, ver.di, VVN-Bund der Antifaschisten

Fürsprecher des Finanzkapitals

Von Alice Weidel stammt das Zitat: „Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.“ Will sie wieder von „Negern“ sprechen? Beim Reden wird es bei der AfD nicht bleiben! Die AfD löst keine Probleme, sondern spaltet die Gesellschaft! Alice Weidel und Parteigänger geben vor, den so genannten „kleinen Mann“ zu vertreten. In Wahrheit sind sie Fürsprecher des
Finanzkapitals. Der berufliche Werdegang Weidels spricht Bände: Goldman Sachs, Allianz Global Investors etc.

AfD unterstützt Gutverdiener

Alice Weidel ist gegen den Mindestlohn und will die Lebensarbeitszeit über das Alter von 67 hinaus verlängern. Sie will Spanien und Portugal aus der EU werfen und favorisiert bei der Steuer ein „Stufensystem“, das tendenziell Gutverdienern nützt. Sie will das Arbeitslosengeld abschaffen und die Leistungen auf Sozialhilfeniveau runterfahren. Auch die gesetzliche Unfallversicherung (Arbeitsunfälle/Berufskrankheiten) und die Krankenversicherung für Flüchtlinge will sie streichen.

AfD schürt Zukunftsängste

Die AfD benutzt nationalistische und fremdenfeindliche Ideologien und schürt Zukunftsängste um soziale Unzufriedenheit rassistisch und völkisch aufzuladen. Damit treibt sie Politiker bürgerlicher Parteien vor sich her, so dass diese eine Politik betreiben, die wir vor
einiger Zeit nur extrem rechten Parteien zugetraut hätten. Zeigen wir am Samstag, 8. Juli 2017, Flagge gegen Rassismus,  Neoliberalismus und soziale Demagogie. Unsere Alternativen heißen: Solidarität, Weltoffenheit, Gleichberechtigung, Soziale Politik.

Zur Kundgebung rufen auf: Antifaschistische Aktion, Bündnis „Der Hetze keine Stimme“, club alpha 60, DGB, Die Linke, DKP, IG Metall, Mergentheim Gegen Rechts, MLPD, Offenes antifaschistisches Treffen (OTA), Piraten, ver.di, VVN – Bund der Antifaschisten

   Sende Artikel als PDF   

„Bundestagswahlkampf wird geplant“ – Treffen des Internationalistischen Bündnisses/MLPD in Schwäbisch Hall

Das Internationalistische Bündnis/MLPD Schwäbisch Hall trifft sich wieder am Dienstag, 11. Juli 2017, um 19.30 in der Gaststätte Rose, Schwäbisch Hall, Bahnhofstraße 9. Es geht dort um die grobe Planung des Wahlkampfes für die Bundestagswahl am 24. September 2017.

Von Veronika Maier, Internationalistisches Bündnis/MLPD Schwäbisch Hall

Direktkandidat Willi Maier aus Hall

Wer es noch nicht mitbekommen hat: Es gibt einen Direktkandidaten des Internationalistischen Bündnisses/MLPD in unserem Wahlkreis: Willi Maier aus Schwäbisch Hall hat sich dazu entschlossen, und es sind auch schon die nötigen 200 Unterstützungsunterschriften für ihn gesammelt worden. Damit wir breit Plakate aufhängen, Wahlprogramme und Flyer verteilen können, brauchen wir noch viele Unterstützer. Kommt bitte am 11. Juli 2017 zum Treffen oder meldet euch per E-Mail (schwaebisch-hall@mlpd.de).

Auch Nicht-Wahlberechtigte sind willkommen

Zur Bundestagswahl 2017 wurde am 2. Oktober 2016 von 500 Teilnehmern ein Internationalistisches Bündnis gegründet. Antifaschistische, klassenkämpferische, internationalistische und revolutionäre Organisationen und Einzelpersonen arbeiten mit. Zur Bundestagswahl 2017 wird es als Internationalistische Liste/MLPD antreten. Jeder, dem ein solches Bündnis am Herzen liegt, kann
mitmachen, auch diejenigen, die nicht oder noch nicht wahlberechtigt sind. Das nächste Treffen der Wahlinitiative in Schwäbisch Hall ist am Dienstag, 11. Juli 2017, um 19.30 Uhr in der Gaststätte Rose, Schwäbisch Hall, Bahnhofstraße 9.

Weitere Informationen und Kontakt:

E-Mail: schwaebisch-hall@mlpd.de

   Sende Artikel als PDF   

„G20: Teil der Ursache, nicht Teil der Lösung des Problems“ – Kommentar von Paul Michel aus Schwäbisch Hall

Der Artikel des „Haller Tagblatts“ vom 3. Juli 2017 zu den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg war wirklich keine Sternstunde des Journalismus. Er war in Stil und Inhalt eher von der Art, wie es sich Putin für sein Land im Vorfeld von regierungskritischen Demonstrationen wünscht.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Einsatz von Pfefferspray

Der Artikel gibt lammfromm Warnungen des Bundeskriminalamts, eine Erklärung von Innenminister De Maziere und eine Stellungnahme der Kanzlerin wieder und zwar „alternativlos“; das heißt, die Meinung der Gegenseite wird den LeserInnen vorenthalten. Das ist Ausgewogenheit a la Putin! Nicht nur das: Es werden auch wichtige Fakten unterschlagen: Beispielsweise, dass die rot-grüne Hamburger Landesregierung für eine 30 Quadratkilometer große Zone die Grundrechte suspendiert und eine demonstrations- und demokratiefreie Zone geschaffen hat. Damit nicht genug. Sie hält ihr Verbot von Protestcamps im Hamburger Stadtpark oder in Altona auch gegen das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aufrecht und räumte unter Einsatz von Pfefferspray Zelte, die von G20-GegnerInnen in Hamburg-Entenwerder aufgebaut wurden.

Regierungsfromme Leitmedien

Dass Zeitungen wie die „Südwest Presse“, die sich vermutlich als Teil der „Qualitätsmedien“ verstehen,  entweder gar nicht oder wenn überhaupt, dann regierungsfromm über die Inhalte berichten, um die es in Hamburg geht, hat leider auch schon eine schlechte Tradition in der BRD. Nicht nur für die Regierung, sondern offenbar auch für große Teile der regierungsfrommen Leitmedien wird im Vorfeld von Gipfeln aus dem Versammlungsrecht ein Versammlungs- und Demonstrations-Verhinderungsrecht.  Auch schon in Zusammenhang mit dem G8-Gipfel in Heiligendamm wurde vor allem über vermeintliche Gewalttäter statt über die auf der Tagesordnung stehenden Inhalte geschrieben.

Im Stil einer Autokanzlerin

Beispiel Klimawandel: Hier fällt auf, dass die  Bundeskanzlerin und ihre Regierung sich zwar in Worten, aber deutlich weniger  in Taten vom bekennenden Klimakiller Donald Trump unterscheiden. Merkel spricht sich zwar nachdrücklich für das Klimaabkommen von Paris aus. Weil aber Papier geduldig ist und das Pariser Abkommen keine Sanktionen gegen Länder vorsieht, die das Abkommen verletzen, ähneln Merkels Taten eher denen eines Donald Trump. Ganz im Stile einer Autokanzlerin verhindert sie in Brüssel schärfere Abgasrichtlinien für CO2-spuckende deutsche Luxuskarossen. Sie redet von Verkehrswende und gleichzeitig tun ihre CSU-Verkehrsminister alles dafür, dass eine Verbesserung der Bahninfrastruktur verhindert wird und noch mehr Verkehr die Straßen verstopft. Was die Energiepolitik betrifft, so hat die Bundesregierung seit 2010 die Energiewende praktisch liquidiert. Stattdessen sorgt sie dafür, dass eine neue Generation der als Dreckschleudern berüchtigten Braunkohlekraftwerke ans Netz geht.

Hähnchenreste zu Dumpingpreisen

Beispiel Afrika: Ein wichtiges Thema der G20-Beratungen in Hamburg soll eine neu zu schaffende „Partnerschaft mit Afrika“ sein. Diese Partnerschaft mit den afrikanischen Staaten soll nach Auffassung von Merkel und Co Wirtschaftswachstum und Stabilität in Afrika schaffen. Der konkrete Umgang der Industriestaaten mit den Ländern Afrikas ist allerdings alles andere als „partnerschaftlich“. Afrikanischen Regierungen werden Freihandelsverträge aufgenötigt, dank derer hochsubventionierte europäische Hähnchenreste zu Dumpingpreisen die Märkte in Ost- und Westafrika überschwemmen. Einheimische Bauern können da nicht mithalten und gehen Pleite. Vor der Küste Senegals fischen hochmoderne internationale Trawler die Fischgründe leer und vernichten die Existenz lokaler Fischer. Multinationale Bergbaukonzerne beuten in Zambia und anderen Ländern die Erzvorkommen aus, ihre riesigen Gewinne transferieren sie praktisch steuerfrei in die Steueroasen dieser Welt. „Global Justice Now“ geht davon aus, dass 2015 die afrikanischen Länder zwar 162 Milliarden Dollar an Krediten und Entwicklungshilfe bekommen haben. Gleichzeitig flossen aber 203 Milliarden Dollar an Gewinnen, Zinszahlungen usw. aus Afrika heraus in die reichen Länder des Nordens. Hier Abhilfe zu schaffen wäre einfach und würde für die Menschen in Afrika spürbare Verbesserungen ihrer Lebensumstände bringen. Aber das von den Regierungen der G20-Ländern zu erwarten, würde bedeuten, den Wunsch zum Vater des Gedankens zu machen.

Denn die sich in Hamburg versammelnden Damen und Herren Regierungschef sind wohl eher Ursache als Teil der Lösung der Probleme.

   Sende Artikel als PDF   

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden siebenundvierzigster Teil

Irgendwo in Hohenlohe – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden siebenundvierzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XLVII Erben

… genüsslich verspeisten Paula und Carl die Mohrenköpfe und tranken dazu Kaffee. Sie sprachen dabei lediglich belanglos über das derzeitige herrliche Wetter und wie schön doch jetzt in der Natur wieder alles blühte und grünte. Ohne sich darüber abgesprochen zu haben, erwähnte keiner von beiden die vergangenen Ereignisse. Es war zwischen ihnen, als müssten sie sich jetzt erst einmal von den belastenden Zusammenhängen erholen und neue Kräfte für die nächste Wahrheitsetappe sammeln. Paula holte zwei Flaschen Sprudel, ein stilles Wasser und Gläser und fragte Carl, ob er einen Tee wolle. Als dieser verneinte, öffnete sie als Wegzehrung zum ungestörten Fortgang ihrer Unterhaltung noch die besonderen Kekspackungen, leerte aus jeder etwas in eine Schüssel und stellte diese auf den Tisch. Carl trug das Kaffeegeschirr zum Ablauf neben dem Küchenbüffet im Büro. Dann machte er es sich im Atelier auf
dem Zweisitzer, neben dem Lieblingsschlafplatz von Muller, gemütlich.

Treu beistehen

Als Paula sich auf ihrem Platz eingefunden hatte, ergriff Carl wieder das Wort: „Ich gedachte dir treu beizustehen, aber ich habe mich überschätzt. Und es passierten unverhofft Dinge, die ich, als ich den Vorverkaufsvertrag aufsetzte, nicht in Betracht zog. Es schien damals alles kontrollierbar zu sein und auf einmal überholten mich die Geschehnisse“ – „So wie der plötzliche Tod meines Onkels?“ fragte Paula unvermittelt dazwischen. „Ja,“ antwortete Carl, „aber warte, ich muss nochmals zurück, es war schon vor dem Tod deines Onkels Ewald erheblich schwieriger für mich geworden.“

Carl überlegte eine Weile, dann hob er zu einer längeren Rede an:

„Schneider machte sich stets über deine Naivität lustig, zu glauben, als kleine Handwerkerin so ein Projekt durchziehen zu können, wo ganz andere Renditen mit diesem Objekt möglich gewesen wären. Trotzdem unterrichtete er mich laufend darüber, was man gegen dich im Schild führte. Es gefiel ihm, dass ich für Sand im Getriebe der Machenschaften sorgte. Einmal äußerte Schneider sich sogar voller Respekt zu deiner Rolle als Widersacherin. Und ich gedachte als Gegenleistung für seine kleinen Hilfen, den Vertrag quasi >vorderscheingerecht< zu gestalten. Ich war mir sicher, dass das Vorkaufsrecht nicht gegen dich eingesetzt werden würde, also
nur dazu diente, diesen nimmersatten Kerl zu beruhigen. Balduin Vorderschein konnte ja immer mit der Hilfe seiner Frau rechnen, wenn er etwas erreichen wollte. Und es gab doch noch genug anderes altes Gemäuer in der Stadt.“

Sulferturm in Beschlag genommen

Paula ergänzte stirnrunzelnd: „Ja, aber du hast den Wert hier am Steinernen Steg damals unterschätzt und du hast Frau Vorderschein und ihre Herkunftsfamilie vergessen – diese waren wohl stark an einem Besitz direkt am Kocher interessiert. Und Balduin betonte mir gegenüber immer, dass seine Heike ja so gern wieder einen Laden betreiben würde, und am liebsten mitten in der Stadt. Und wie ganz und gar ungeeignet für mich diese Räume mit den niedrigen Decken doch seien … “. Paula bekam einen verbissenen Gesichtsausdruck: „Der Vorderschein wollte unbedingt eines der ältesten Denkmäler in der Innenstadt für sich reserviert haben – oder ist es dir entgangen dass, als ihm hier der Zugriff genommen war, er da vorne dann kurz darauf das ehrwürdige Haalamt samt Sulferturm in Beschlag nehmen konnte?“

Auf Karriere fixiert

„Jaja, der Vorderschein beschwatzte die Leute halt zu gern mit seinen einfältigen Weisheiten.“ Carl ging aber nicht weiter auf Paulas Einwendung ein und nahm den Faden zum vorigen Thema wieder auf: „Also, mitten in diesen zähen Verhandlungen zwischen den Vorständen des Kreditinstitutes und Vorderschein, wurde mein Freund Norbert sterbenskrank. Er war der Einzige, über den ich wenigstens etwas Einfluss auf das Geschäftsgebaren dir gegenüber nehmen konnte.“ Und er schaute Paula bei diesen Worten eindringlich an. „Du erinnerst dich hoffentlich daran, wie oft ich für dich eingegriffen habe! Aber mit seinem schnellen Tod verlor ich dann nicht nur einen Freund, sondern damit auch das Gewicht, das ich für dich in die Waagschale legen konnte.“ Erst nach einer Pause konnte Carl weitersprechen: „Bei seinem Nachfolger Dreist, dem geborenen Bäuerle, den sie ja schon vor Norberts Tod begonnen hatten auf dich anzusetzen, hatte ich keinen Stein im Brett. Dreist war auf seine Karriere fixiert. Somit waren auf einmal alle Möglichkeiten dir beizustehen verloren.“

Unwiederbringlich verloren

Carl Eugen Friedner schwieg, es fiel ihm schwer, diese Niederlage einzugestehen. Er war damals – entgegen seinem souveränen Auftreten gegenüber Paula – nämlich handlungsunfähig geworden. „Ich verschwieg es dir, damit du dich nicht aufregst, und ich war obendrein zu feige, meine Fehleinschätzung zuzugeben.“ Carl nahm sich ein Glas Wasser und knusperte an einem Keks bevor er weitersprach. „Und als dann dein Onkel Ewald in die verzwickte Sachlage eingriff, schien auf einmal alles bestens geregelt zu werden. Es war fünf vor Zwölf als Vorderschein hinter verschlossener Tür zum Verzicht gezwungen und die Übernahmeverträge mit Ewald Bündner unterzeichnet wurden. Dass der Onkel dann noch am selben Abend verstarb, war wie bei Norberts Tod ein schockierendes und niederschmetterndes Unglück für mich. Die Möglichkeit, dich noch rechtsgültig als alleinige Erbin für den von ihm erworbenen
Hausteil festzulegen, war damit unwiederbringlich verloren.“ Tief berührt von der Erinnerung an die damaligen Geschehnisse wendete Carl seinen Blick von Paula ab und zum Fenster hinaus auf die im Wind wogenden Lindenbäume.

Immer weggelaufen

Paulas Groll auf die himmelschreiende Ungerechtigkeit, die ihr widerfahren war, brach langsam aber sicher zusammen. Sie hatte seither noch nie die Geschichte aus seiner Sicht betrachtet, war immer nur von ihrer eigenen Betroffenheit ausgegangen. Nun war sie erschüttert von seinen Worten und Paula zeigte ihre erwachende Bereitschaft, einzulenken: „Wir hätten so oder so mehr miteinander reden sollen – es war auch mein Fehler, immer wegzulaufen und dich mit allen Problemen alleine zu lassen … Fortsetzung folgt.

Hat jemand auch schon eine Immobilie verloren?

Sollte sich jemand aus der Leserschaft, durch die Beschreibung der Machenschaften daran erinnert fühlen, wie eine Immobilie verloren gegangen ist, können sich diejenigen gern an die Autorin wenden.

Kontaktaufnahme zur Autorin:

E-Mail: b.haebich@web.de

   Sende Artikel als PDF   

„Fröhlich-zeitlose Tanzmusik und Gospels, die zu Tränen rühren“ – Tropical Beat und Simunyie (Südafrika) spielen bei zwei Konzerten im Gleis 1 in Waldenburg

„Tropical Beat“, gegründet von Angelo Bengui (Öhringen), spielt pan-afrikanische Musik. Er tritt am Samstag, 8. Juli 2017, um 20.30 Uhr im Gleis 1 in Waldenburg auf. Ein Sonntagskonzert führt am 9. Juli 2017, um 19 Uhr das Männerquartett „Simunyie“ aus Ratanda bei Johannesburg (Südafrika) auf die Gleis-1-Bühne.

Von Hans Graef, Gleis 1 in Waldenburg

Fröhlich-zeitlose Tanzmusik

Bei der Musik von „Tropical Beat“ befinden sich afrikanische, latein- und südamerikanische Stilrichtungen, fröhlich-zeitlose Tanzmusik. Die Musiker kommen aus Angola, Kongo, Nigeria, Togo und Deutschland. Die Band spielt überwiegend eigene Kompositionen und singt in Kikongo, Portugiesisch, Lingala, Deutsch und English. Anspruchsvolle komponierte Musikstücke werden mit Choreographie begleitet und vermitteln die authentische Essenz der afrikanischen Musik. Ausgewählte Lieder von bekannten Musikern wie Bob Marley oder Alpha Blondy reißen die Zuschauer mit.

Südafrikanisches Heidelberg

Ein Sonntagskonzert führt am 9. Juli 2017, um 19 Uhr das Männerquartett „Simunyie“ aus Ratanda bei Johannesburg (Südafrika) auf die Gleis-1-Bühne. Wenn die vier Männer aus Ratanda, einem Stadtteil des südafrikanischen Heidelbergs, ihre Stimmen klingen lassen, bringen sie nicht nur die Luft, sondern auch das Publikum zum Vibrieren. Unter der Leitung von Thabang Mokoena, der seit über zehn Jahren mit den Moko-Chören des deutschen Heidelbergs zusammen arbeitet, singen und zelebrieren sie Gospels, die zu Tränen rühren, tanzen und musizieren sie a capella traditionelle südafrikanische Lieder, die das Publikum mitreißen. Ihre Musikstücke stammen aus verschiedenen Sprachen und aus verschiedenen kulturellen Hintergründen ihres Heimatlandes und wurden von Thabang Mokoena arrangiert. Die Auftritte lassen jedem Musiker viel Raum für seine Talente. Thabang, Tshepo, Mojalefa und Mpumelelo sind auch Teil des Lesedi-Show-Choirs, der am 1. Oktober 2017, im Gleis 1 ein Chorkonzert geben wird.

Reservierungen im Internet: www.gleis1.net

   Sende Artikel als PDF   

„Die soziale Realität hinter den amtlichen Zahlen – Entspannung null“ – Stellungnahme von Hans A. Graef zur Verlegung einer Flüchtlingsfamilie aus Gaildorf ins Haller Industriegebiet Solpark

Eine Stellungnahme zum Pressebericht im Haller Tagblatt vom 22. Juni 2017 „Entspannung auf breiter Linie“ hat Hans A. Graef aus Schwäbisch Hall geschrieben. Graef: „Der wahre Sachverhalt zur albanischen Familie auf dem Foto – das Verhältnis von Bericht und Foto ist zweifellos irreführend.“ Graef ist Mitglied des Hans A. Graef, Freundeskreises Asyl Schwäbisch Hall. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Stellungnahme in voller Länge.

Stellungnahme von Hans A. Graef, Schwäbisch Hall

Betreuer der Familie nicht befragt

Der Bericht von Jochen Korte (Haller Tagblatt vom 22. Juni 2017) zeigt die Sicht des Landratsamts als Behörde auf die räumliche Unterbringung, die sich um die Flüchtlinge bemüht und gute Zahlen vorzuweisen hat. Leider wurden zu diesen Daten die ehrenamtlichen Helfer, die sich um die konkreten Einzelschicksale bemühen, nicht befragt. Insbesondere Harald Huber als Einzelbetreuer dieser Familie wurde übergangen. Auch wurde der abgelichteten Familie, die ich lange kenne, nicht erklärt, weshalb sie fotografiert werden soll.

Der Sachverhalt hinter diesen Daten:

Ohne Not wurde die gut integrierte Familie aus ihrem sozialen Umfeld in Gaildorf herausgerissen, insbesondere die beiden Kindergartenkinder wurden nach zwei Jahren ihres eingelebten Wohnsitzes regelrecht beraubt. Der Vater hat eine Arbeitsstelle – seine Blicke auf dem Bild zeugen von der Frustration dieser inakzeptablen Verlegung. Die Asylanträge aller wurden abgelehnt, nur der neugeborene Sohn hat noch keinen Bescheid. Jetzt sitzen die fünf in der neu renovierten Schmollerstraße 31 im Industriegebiet (Integration?) und haben statt einer Wohnung ein zirka 30 Quadratmeter großes Zimmer zu fünft. Es gibt keine Kindergartenplätze, so gut wie keine Kinder in diesem Männerhaus. Die Damentoiletten und Duschräume sind nicht abschließbar – ich war soeben dort.

Keinerlei Sozialkonzept für die Kleinkinder

Die Ehefrau hat zurecht Angst, zumal es keinerlei amtliches Sozialkonzept gibt für das Haus oder VORHERIGE Überlegungen, wie kann eine Kinderfamilie hier leben? Die neue gemeinsame Küche ist fast 150 Meter weg im Untergeschoss. Meine Kritik: wie kann die Behörde – ich will bewusst keine Namen nennen – es verantworten, dass zwar neue Räume, aber keinerlei Sozialkonzept für die Kleinkinder VORHER überlegt wird? Warum werden die Familien mit Kindern und Frauen nicht in die Nähe der Küche nebeneinander gelegt? Weshalb kann die Sozialarbeit im Haus nicht zu Beginn der gesetzlich verordneten Umlegung dafür sorgen, dass sich die zusammengewürfelten 70 Personen, später 173, kennen lernen und so ein Vertrauen zwischen Nachbarn verschiedener Nationen und Lebensgewohnheiten entsteht?

Darstellung und der Lebenswirklichkeit dieser Familie schreit zum Himmel

Fazit: Dieser Bericht und das Foto auf der einen Seite – aber der Widerspruch zwischen der Darstellung und der Lebenswirklichkeit dieser Familie schreit zum Himmel. Grundgesetz Artikel 6 sagt klar und eindeutig: „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen (!) Schutz der staatlichen Ordnung“. Weshalb kümmern sich so wenige Mitmenschen in dieser angeblich um Integration bemühten Gesellschaft um diese an den Rand gedrängten Menschen?

Link zu dem Artikel „Entspannung auf breiter Linie“ im Haller Tagblatt vom 22. Juni 2017:

http://www.swp.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/entspannung-auf-breiter-linie-15280110.html

Weitere Informationen im Internet über den Freundeskreis Asyl Schwäbisch Hall und den Verein „Grenzenlose Freundschaft“:

http://www.freundeskreis-asyl-sha.de/

http://www.freundeskreis-asyl-sha.de/fluechtlingszeitung/

   Sende Artikel als PDF   

„Gotthilf Schenkel: Ein widerständiger Pfarrer arbeitete in Unterdeufstetten“ – Vortrag in Crailsheim

Es gab nicht viele Pfarrer, die sich in der Endphase der Weimarer Republik und in der Zeit des „Dritten Reiches“ offen gegen die Politik der Nationalsozialisten äußerten. Einer davon war Dr. Gotthilf Schenkel, ab 1933 Pfarrer in Unterdeufstetten. Seine Biografie ist Thema des Vortagsabends von Stadtarchiv und Crailsheimer Historischem Verein am Montag, 26. Juni 2017, um 19.30 Uhr im „Forum in den Arkaden“. Es referieren Jörg Thierfelder (Kirchenhistoriker), Hans Norbert Janowski (Publizist) und Günter Wagner, die gerade ein Buch über Schenkel vorbereiten.

Informationen der Stadtverwaltung Crailsheim

Anerkennung und Unterstützung

Gotthilf Schenkel (1889-1960), Pfarrer, Religiöser Sozialist und Politiker, war einer der wenigen württembergischen Pfarrer, die dem Nationalsozialismus von Anfang an ablehnend gegenüberstanden und deshalb im Mai 1933 in die kleine Landgemeinde Unterdeufstetten zwangsversetzt wurde. Erstaunlicherweise fand der NS-Gegner in dem Dorf, dessen Bevölkerung ganz überwiegend die NSDAP gewählt hatte, Anerkennung und Unterstützung.

Stellungnahme für die Spruchkammer

Nach Kriegsende war Schenkel noch fast zwei Jahre in Unterdeufstetten. In dieser Zeit war er auch Kreisrat und wurde vielfach in Spruchkammerverfahren um seine Stellungnahme gebeten, wodurch auch die Verhältnisse im Kreis Crailsheim unter der amerikanischen Besatzung in den Blick kommen. Im Zentrum des Vortrags steht Schenkels Wirken in Unterdeufstetten und im Oberamt (Landkreis) Crailsheim. Aber natürlich werden auch die Hintergründe seiner Versetzung 1933 behandelt. Schenkels politische Karriere nach 1945, vor allem seine Zeit als „Kultminister“, bilden einen weiteren Schwerpunkt des Abends.

Weitere Informationen im Internet über Gotthilf Schenkel:

www.spd-zuffenhausen.de/meldungen/dr-gotthilf-schenkel-pfarrer-sozialist-und-nazigegner/

https://de.wikipedia.org/wiki/Gotthilf_Schenkel

 

   Sende Artikel als PDF   

„Willi Maier will in den Bundestag“ – Der Mann aus Schwäbisch Hall kandidiert für die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD)

Willi Maier aus Schwäbisch Hall hat sich entschlossen, zur Bundestagswahl 2017 als Direktkandidat im Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe zu kandidieren. Dazu muss er bis zum 7. Juli 2017, 200 so genannte Unterstützungsunterschriften sammeln. Er tritt als Kandidat der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) an. Das Formular ist unten als PDF-Datei zum Herunterladen angehängt.

Informationen von Willi Maier, Schwäbisch Hall, Marxisitisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD)

Man darf nur ein Mal ein Unterstützungsformular unterschreiben

„Wer meine Kandidatur unterstützen möchte, im Landkreis Schwäbisch Hall oder dem Hohenlohekreis wohnt, 18 Jahre alt ist und deutsch, kann das Formular ausdrucken, ausfüllen und unterschreiben oder auch selbst Unterschriften sammeln. Nur der mittlere Teil muss ausgefüllt und unterschrieben werden, nicht der Zusatz für A und nicht die Bescheinigung des Wahlrechts. Man darf nur ein Mal ein solches Formular unterschreiben. Ihr könnt es mir zusenden oder ich hole es ab, meine Telefonnummer 0791-6681.

Vielen Dank für die Unterstützung

Willi Maier

Formular für Unterstützungsunterschriften zum Herunterladen als PDF-Datei:

Unterstützungsunterschrift_MLPD

   Sende Artikel als PDF   

„Vier Tage eintauchen in die Politik“ – Ricarda Bode (17) aus Crailsheim machte bei einem Planspiel im Deutschen Bundestag mit

Beim Planspiel „Jugend und Parlament“ im Deutschen Bundestag machte vor kurzem auch die 17-jährige Crailsheimerin Ricarda Bode mit. Sie war von der SPD-Bundestagsabgeordneten Annette Sawade aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe eingeladen worden. Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet sammelten in der Rolle von Abgeordneten vier Tage lang einen Eindruck von der bundespolitischen Arbeit. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Bericht von Ricarda Bode über ihre Zeit als „Abgeordnete in Berlin“ in voller Länge.

Von Ricarda Bode, Crailsheim

Jugendliche aus ganz Deutschland

Vier Tage lang Abgeordnete/r im Deutschen Bundestag sein – möglich ist das durch das jährlich stattfindende Planspiel „Jugend und Parlament“ für Jugendliche aus ganz Deutschland im Alter von 16 bis 20 Jahren. Dabei bekommt jede/r Teilnehmer/in eine fiktive Identität und Parteizugehörigkeit zugewiesen und taucht damit für vier Tage an den Originalschauplätzen der deutschen Bundespolitik in ein Abgeordnetenleben ein.

Motivationsbewerbung geschickt

Diese Möglichkeit hatte ich als Teilnehmerin aus dem Wahlkreis 268 Schwäbisch Hall-Hohenlohe vom 27. bis 30. Mai 2017 in Berlin. Aufmerksam auf das Planspiel wurde ich durch einen Artikel im Hohenloher Tagblatt, in dem stand, dass die Bundestagsabgeordnete Annette Sawade (SPD) eine/n Teilnehmer/in für das diesjährige Planspiel suche. Nach Zusendung einer Motivationsbewerbung an Frau Sawade erhielt ich zu meiner Freude schon nach kurzer Zeit eine positive Antwort. Nach einem Treffen und Gespräch mit Frau Sawade im Vorfeld des Planspiels konnte die Reise nach Berlin für mich beginnen.

314 junge Menschen waren in Berlin dabei

Im Anschluss an den Empfang im Paul-Löbe-Haus hatte ich die erste Möglichkeit, die anderen 314 Teilnehmer/innen aus ganz Deutschland kennenzulernen; außerdem erhielt jede/r ihre/seine Identität sowie seine/ihre Fraktionszugehörigkeit für die folgenden Tage. Ich selbst war Mitglied der PGS, der Partei für Gerechtigkeit und Solidarität, die die Regierungspartei war. Die anderen Fraktionen waren die BBP (Bürgerliche Bewahrungspartei) als Oppositionspartei und die PEV (Partei für Engagement und Verantwortung), die unser Koalitionspartner war.

Alle Parlamentssitzungen live im Parlamentsfernsehen

Am nächsten Tag standen die ersten Fraktionssitzungen auf dem Programm, in denen die Wahlen zum Fraktionsvorsitz erfolgten. Des Weiteren traf man sich in Ausschüssen, um an vier fiktiven Gesetzesvorlagen zu arbeiten, die im Parlament verabschiedet werden sollten. Ich war Mitglied im Ausschuss für Verbraucherschutz und arbeitete an einem Gesetz zur Verschärfung des Tierschutzes in der Landwirtschaft. Die Ausarbeitung der Gesetze beschäftigte uns auch noch am nächsten Tag, an dem auch die erste Lesung im Gesetzgebungsverfahren stattfand. Diese Lesung fand im Plenarsaal des Deutschen Bundestags statt. Es war beeindruckend für uns alle, auf den Plätzen der Bundestagsabgeordneten sitzen zu können. Alle Parlamentssitzungen wurden live im Parlamentsfernsehen übertragen und können in der Mediathek des Deutschen Bundestags angesehen werden.

Sitzung der AG Petitionen der SPD

In der anschließenden Ausschussarbeit trafen wir auf die Ausschussmitglieder der Opposition (BBP), die uns mit völlig anderen Ansichten konfrontierten. Das Arbeiten an den Gesetzen war schwierig, da man sich in eine fremde Materie einarbeiten, sich mit anderen Ansichten auseinandersetzen und Kompromisse finden musste. Einen weiteren Termin hatte ich am selben Tag mit Frau Sawade, die mich in ihr Abgeordnetenbüro eingeladen hatte und mir die Möglichkeit bot, sie zu einer Sitzung der AG Petitionen der SPD zu begleiten.

Teilerfolg für unser neues Tierschutzgesetz

Am Schlusstag stand dann die finale Plenardebatte (zweite und dritte Lesung) im Plenarsaal des Deutschen Bundestags auf dem Programm, in der drei Stunden über die Gesetzesentwürfe debattiert und anschließend abgestimmt wurde. Das von mir bearbeitete Tierschutzgesetz konnte einen Teilerfolg verbuchen; es wurde in ähnlicher Form verabschiedet. Anschließend fand noch eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der im Bundestag vertretenen Parteien CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke statt. Bundestagspräsident Norbert Lammert beendete mit einer Rede das Planspiel, in der er die Wichtigkeit des politischen Engagements von Jugendlichen betonte.

„Teilnahme kann ich nur weiterempfehlen“

Insgesamt war das Planspiel für mich eine tolle Erfahrung, da man als „Abgeordnete/r“ vier Tage lang hochinteressante Einblicke in parlamentarische Abläufe bekam und Politik „live“ erleben konnte. Außerdem war es spannend und erkenntnisreich, auf politisch engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland zu treffen. Die Teilnahme am Planspiel für Jugendliche mit politischem Interesse kann ich daher nur weiterempfehlen.

Weitere Informationen über „Jugend und Parlament 2017“ in der Mediathek des Deutschen Bundestags:

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw22-jugend-parlament/508122

https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7111993#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk=&mod=mediathek

http://www.bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2017/pm-170523-jugend-und-parlament/508188

   Sende Artikel als PDF