„Misshandelt, in die Emigration gezwungen, inhaftiert oder ermordet“ – Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938 in Crailsheim

Zum Gedenken an dieses Ereignis und die vom NS-Terror betroffenen Menschen veranstaltet die Initiative Erinnerung und Verantwortung am Platz der früheren Crailsheimer Synagoge in der Adam-Weiß-Straße auch in diesem Jahr wieder eine öffentliche Gedenkfeier. Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 9. November 2016, um 18.30 Uhr. Im Anschluss an die Gedenkfeier stellt Crailsheims Stadtarchivar Folker Förtsch um 19.30 Uhr im Forum in den Arkaden das im Entstehen befindliche „Erinnerungsbuch an die Opfer der NS-Diktatur im Altkreis Crailsheim“ vor.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Antijüdische Verordnungen verschärft

2016 jährt sich zum 78. Mal die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Brandanschläge auf jüdische Synagogen, Übergriffe auf jüdisches Eigentum, die Verhaftung tausender jüdischer Männer und die nochmalige Verschärfung antijüdischer Verordnungen durch die nationalsozialistischen Machthaber bedeuteten einen weiteren traurigen Höhepunkt der rassistischen NS-Politik gegen die jüdische Minderheit in Deutschland und auch in der Stadt Crailsheim.

Biografien von verfolgten Menschen aus Crailsheim

Mitgestaltet wird die Veranstaltung von Schülerinnen und Schülern der Kaufmännischen Schule (Lehrerin Karin Durst). Sie tragen Biografien von Menschen vor, die in den Jahren nach 1933 der NS-Verfolgung zum Opfer fielen. Hanns-Hermann Lohrer sorgt für die musikalische Umrahmung. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr.

„Erinnerungsbuch an die Opfer der NS-Diktatur im Altkreis Crailsheim“

Im Anschluss an die Gedenkfeier stellt Stadtarchivar Folker Förtsch um 19.30 Uhr im Forum in den Arkaden das im Entstehen befindliche „Erinnerungsbuch an die Opfer der NS-Diktatur im Altkreis Crailsheim“ vor. Auch im Raum Crailsheim fielen zwischen 1933 und 1945 viele Männer, Frauen und Kinder der menschenverachtenden Herrschaftspraxis des NS-Regimes zum Opfer. Im Stadtarchiv Crailsheim entsteht seit einiger Zeit ein „Erinnerungsbuch an die Opfer der NS-Diktatur“. In ihm sollen nach und nach alle Menschen aus dem Altkreis Crailsheim-Gerabronn festgehalten werden, die durch die Verfolgungsmaßnahmen des nationalsozialistischen Regimes offenkundige Nachteile in beruflicher und wirtschaftlicher Hinsicht erlitten haben, die misshandelt, in die Emigration gezwungen, inhaftiert oder ermordet wurden. Der Vortrag gibt Einblick in die verschiedenen erfassten Opfergruppen und zeigt an Einzelbeispielen die Realität der NS-Verfolgung und ihrer Auswirkungen auf die betroffenen Menschen.

Kurzinformationen:

Der Vortrag „Erinnerungsbuch an die Opfer der NS-Diktatur im Altkreis Crailsheim“ findet statt am Mittwoch, 9. November 2016, um 19.30 Uhr, Rathaus, Forum in den Arkaden. Eine Veranstaltung des Stadtarchivs Crailsheim, des Crailsheimer Historischen Vereins und der Initiative Erinnerung und Verantwortung.

Weitere Informationen und Kontakt:

www.crailsheim.de

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„Erste Beisetzung fand vor 175 Jahren statt“ – Führung über den jüdischen Friedhof in Crailsheim

Am 5. November 1841 fand die erste Beisetzung auf dem neu errichteten Israelitischen Friedhof in Crailsheim statt. Dies nimmt der Crailsheimer Stadtführungsservice genau 175 Jahre später zum Anlass für eine Begehung des Friedhofs. Interessierte treffen sich am Samstag, 5. November 2016, um 14.30 Uhr vor dem Eingangstor zum Friedhof in der Beuerlbacher Straße.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Letzter authentischer Ort jüdischen Lebens in Crailsheim

Die Führung gibt Einblicke in die Geschichte dieses Begräbnisplatzes, der den letzten authentischen Ort jüdischen Lebens in Crailsheim darstellt. Sie berichtet von den jüdischen Vorstellungen von Tod und Jenseits und stellt darüber hinaus einige der Menschen jüdischen Glaubens vor, die dort ihre letzte Ruhestätte fanden.

 

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„Ein Klangfeuerwerk für Ohr und Auge“ – Das Elektronik-Duo „Joasihno“ gastiert im Jugendzentrum Crailsheim

„Ein Klangfeuerwerk für Ohr und Auge“ gibt es beim Auftritt der Band „Joasihno“ im Jugendzentrum Crailsheim. Das Konzert steigt am 12. November 2016 im Crailsheimer Juze. Einlass ist ab 20 Uhr. Eine Veranstaltung des Kulturvereins Adieu Tristesse.

Vom Kulturverein Adieu Tristesse, Crailsheim

Sound ist noch experimenteller geworden

Das kongeniale Duo „Joasihno“ aus der bayrischen Landeshauptstadt hat die Horaffenstadt bereits bei der GoodBaywa- Fete im April 2014 mit ihrem Auftritt verzaubert. Heute, zweieinhalb Jahre später, hat sich allerdings einiges verändert. Cico Beck, Kopf der Band, ist inzwischen festes Mitglied der einflussreichsten und außergewöhnlichsten Indie-Band Deutschlands, „The Notwist“, und auch der eigene Sound ist noch experimenteller geworden. Ein Gesamtkunstwerk, zu bestaunen am 12. November 2016 im Jugendzentrum Crailsheim, präsentiert vom Kulturverein Adieu Tristesse.

Mit Roboter-Musikern

„Ich habe immer eine räumliche Vision von Musik“, sagt Cico Beck. Er sitzt im Kellerstudio zwischen selbstgebauten Synthesizern, Schallplatten und abstrusen Instrumenten. Neben ihm steht ein Roboter und trommelt auf einem E-Drum. „Wir haben neue Mitmusiker!“. Neben dem langjährigen Bandkollegen und Co-Produzent Nico Sierig wird Joasihno live weiteren Zuwachs bekommen: von Roboter-Musikern – das ist aber nicht das einzig Neue.

Becksche Vision von elektronischem Anti-Pop

Das dritte Album „Meshes“ ist eine spektakuläre Verwandlung. Stellt man sich „Meshes“ räumlich vor, dann als unendlich weiten, schwarz-glitzernden Raum, von kaleidoskopischen Strobos durchblitzt. Im Auge des Raums stehen Joasihno inmitten einer Wolke aus seltsam-blinkenden Objekten, die klingen wie synthetische Walfische. Aus dem Hintergrund schimmert: das Roboter-Orchester. Trotz einer Unmenge oszillierender Ideen und akustischer Seifenblasen halten Joasihno den Hörer fest an der Hand und segeln seelenruhig durch alle Hirnwindungen der Beckschen Vision von elektronischem Anti-Pop.

Verspielt, roh und intuitiv

Eigentlich ist Joasihnos dritte Platte eine Rückkehr zu den Wurzeln: „Am Ende haben wir verstanden, dass unsere Vision war, zurückzukehren zu den Anfängen von Joasihno. Wir wollten es wieder so verspielt, roh und intuitiv.“ Auf ihren Vorgänger-Platten „We say: oh well“ (2011) und „A Lie“ (2013) tobten sich die Multi-Instrumentalisten im Raum zwischen Island und Afrika aus. Die neue Platte „Meshes“ nimmt einen weiteren Ort mit auf die Karte: New York, die Stadt der großen Magier der neuen Musik wie Steve Reich, Philipp Glass und Raymond Scott. Die Transformation zur komplexen Elektronik von „Meshes“ ist genau so stimmig wie unvermeidlich.

Einlass zum Konzert in Crailsheim ist um 20 Uhr.

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„Katey Brooks bringt Eisberge zum Schmelzen“ – Konzert in Crailsheim

Die Betreiber der 7180-Bar in Crailsheim konnten kurzfristig einen Ersatz für das abgesagte Konzert von The Dead South am Montag, 31. Oktober 2016, finden. Statt The Dead South kommt Katey Brooks nach Crailsheim. Einlass zum Konzert ist ab 20 Uhr.

Von Harald Haas, Betrieber der 7180-Bar in Crailsheim

Grandiose Stimme

Sie kommt aus Bristol wohnt in London und ist als Singer und Songwriterin weltweit unterwegs. Die englische Ausnahmesängerin Katey Brooks hat mit Bill Wyman (Rolling Stones) und Nick Mason (Pink Floyd) gearbeitet, aber auch mit aktuellen Künstlern wie Ghostpoet oder den Mystery Girls. Katey war bereits für den Indie Award nominiert und durch ihre grandiose Stimme, die „Eisberge zum Schmelzen bringt“, wird sie auch als die weibliche Hozier bezeichnet. Live spielt die Gitarristin mit der ganzen Bandbreite ihrer Stimme und schafft so in Kombination mit ihrem intensiven Gitarrenspiel eine eindrucksvolle musikalische Atmosphäre.

Kurzinformation:

Konzert mit Katey Brooks am Montag, 31. Oktober 2016 in der 7180-Bar in Crailsheim. Einlass ab 20 Uhr.

Weitere Informationen im Internet über Katey Brooks:

http://kateybrooks.com/

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„Was hat das noch mit Naturschutz zu tun?“ – Offener Brief und Unterschriftenliste zu umstrittenem Zaunprojekt an der Alten Sulz in Kirchberg/Jagst

Einen offenen Brief an die Stadt Kirchberg/Jagst haben die beiden Kirchberger Manfred Mächnich und Beate Hager geschrieben. In dem offenen Brief geht es um ein umstrittenes Zaunprojekt im Bereich der früheren Burg Sulz in Kirchberg-Tal.

Offener Brief von Beate Hager und Manfred Mächnich aus Kirchberg/Jagst

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Ohr,

die engagierten Anwohner der Alten Sulz sind über den Ablauf und Ausgang des Erörterungstermins
zum Zaunprojekt des NABU-Kirchberg am 6. Oktober 2016 sehr verärgert. Der Termin war so kurzfristig anberaumt worden, dass viele Anwohner, uns eingeschlossen, nicht kommen konnten, auch der Ausgang dieses Gesprächs scheint bereits festgestanden zu haben (es war also eine reine Alibi-Veranstaltung). Schon am nächsten Morgen wurde mit den Arbeiten durch den Maschinenring begonnen.

Gewachsene Strukturen werden zerstört

Bedauerlicherweise haben die Verantwortlichen (Stadt, NABU, LEV) durch die Fixierung auf das angeblich so hehre Naturschutzziel „Erhalt und Entwicklung von submediterranem Halbtrockenrasen“ den Gesamtblick verloren und sind nun mit Eifer dabei, einen Landschaftsbild prägenden  Grüngürtel (FFH-Gebiet), über Jahrzehnte gewachsene Strukturen, Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, zu zerstören. Sträucher wurden abrasiert und zahlreiche gesunde Bäume gefällt. Erst im letzten Jahr wurden 16 Bäume auf der Alten Sulz durch den Forst beseitigt.

Grüngürtel pflegen

Darüber hinaus trägt dieser Grüngürtel mit seinem Baumbestand zu einem angenehmen Klima der Umgebung bei. Gerade in Zeiten des Klimawandels mit zunehmenden Hitze- und Trockenperioden sollte diesem Umstand verstärkt Rechnung getragen und dieser Grüngürtel gepflegt und erhalten werden.

Unterstellungen

Grundsätzlich sind auch wir Anwohner für eine Beweidung der Alten Sulz. Deshalb haben wir Vorschläge erarbeitet und unsere Mitarbeit an Pflegemaßnahmen für den Fall zugesagt, dass die Alte Sulz frei zugänglich bleibt, d.h. kein Festzaun installiert wird. Dass dieses Ansinnen beim Erörterungstermin ins Lächerliche gezogen wurde und uns unterstellt wird, wir wären nicht in der Lage unsere Zusagen auch einzuhalten, ist eine Ungeheuerlichkeit!

Mitgestalten nicht erwünscht

Wir haben generell den Eindruck, dass Kirchberger Bürger/Innen, die eigene Ideen einbringen und Dinge mitgestalten möchten, von Ihnen, Teilen der Verwaltung und des Gemeinderates und in diesem Fall auch vom NABU-Ortsgruppenvorsitzenden, wie Untertanen behandelt werden, die das zu akzeptieren haben, was die „Herrschaften“ entscheiden.

Frühzeitiger Dialog auf Augenhöhe wäre nötig

Nur: Bürger/Innen sind elementarer Bestandteil einer Gemeinde und müssen die Möglichkeit zur Mitgestaltung bei größeren Projekten haben. Bürgerbeteiligung ist keine Einbahnstraße mit fertigen Informationen von oben herab, sondern ein frühzeitiger Dialog auf Augenhöhe. Bedauerlicherweise wählen Sie, Herr Ohr, den bequemen Weg, indem Sie Anliegen/Vorschläge von Bürgern abtun oder schlichtweg ignorieren, wenn sie Ihnen nicht ins Ihr Konzept passen.

Einmal mehr eine Chance vertan

Bei der Bürgermeisterwahl im Juni 2016 haben sich 66 Prozent der Wähler/innen für einen Wechsel im Rathaus entschieden. Das Wahlrecht gab Ihnen die Möglichkeit im Amt zu bleiben, den offensichtlichen Bürgerwillen haben Sie aber anscheinend nicht erkannt. Sieht so Ihr im Wahlkampf gegebenes Versprechen für mehr Transparenz und Bürgernähe aus? Und ob die Auswertung des Bürgerfragebogens tatsächlich in mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten für uns Bürger/Innen mündet, können wohl die wenigsten so recht glauben. Beim Projekt Alte Sulz haben Sie einmal mehr eine Chance vertan, gemeinsam mit engagierten Bürger/innen zusammen zu arbeiten.

Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg

Noch eine Bemerkung zu Schluss: Als Hauptargument für einen Gallagher-Elektrozaun führt der NABU-Vorsitzende,  Herr Fischer, gerne an, dass nur so eine Beweidung mit Ziegen möglich sei. Er widerspricht damit seiner eigenen  Beweidungspraxis. Seit Jahren verwendet er 90 bis 100 Zentimeter hohe, mobile Elektrozäune zur Beweidung mit Ziegen, auch in Hanglagen. Seit Wochen steht solch eine Umzäunung mit Ziegenbesatz am Hang unterhalb der Erlebnisherberge. Übrigens ist es durchaus üblich, Umzäunungen mit Bänderlitzen für eine Ziegenweide zu verwenden. Sie muss halt ziegengerecht aufgebaut werden. Aber, wo kein Wille ist, ist auch kein Weg!

Mit freundlichen Grüßen

Beate Hager, Manfred Mächnich im Namen vieler Anwohner im Tal.

Beate Hager und Manfred Mächnich haben bei der Stadt auch Liste mit 33 Unterschriften von Anwohner/innen des Zaunprojekts und von Bewohner/innen von Kirchberg-Tal übergeben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Text der Unterschriftenliste in voller Länge.

Zaunprojekt an der Alten Sulz in Kirchberg

Die Alte Sulz ist seit jeher der „Hausberg“ der Anwohner/Bewohner im Tal und Naherholungsgebiet für Besucher sowie „Naturspielplatz“ für Kinder. Die Ruine Sulz und der ausgewiesene Wanderweg, ja das gesamte Gebiet, sind bisher frei zugängig.
Das gesamte Gebiet Alte Sulz bis zum „Skihang“ ist ein wunderbarer Grüngürtel, der das Landschaftsbild und das Kleinklima der Umgebung entscheidend mitprägt und somit gerade in Zeiten zunehmend anhaltender Dürreperioden, von unschätzbarem Wert ist. Er muss erhalten bleiben!
Mit der vom NABU Kirchberg (Bruno Fischer) und dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) geplanten dauerhaften Umzäunung des gesamten Gebietes mit einem „Gallagher-Elektrozaun“ und Besatz mit Schafen und/oder Ziegen, würde den Anwohnern ein Stück Heimat und den Besuchern ein wertvolles Naherholungsgebiet verlorengehen. Daran ändern auch die geplanten Zugänge nichts. Wildtieren wie Rehen würde aufgrund der weiträumigen Einzäunung und der Hanglagen ein ungehinderter Wechsel erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht, auch wenn das Gegenteil behauptet wird.
Die Alte Sulz ist als Schutzgebiet (Flora-Fauna-Habitat-Gebiet) ausgewiesen. Dieses FFH-Gebiet liegt am Ortsrand und grenzt unmittelbar an unser Wohngebiet. Schutzbemühungen können hier nur fruchten, wenn auch die Anwohner mit einbezogen werden.
Der Erörterungstermin am 6. Oktober 2016 mit Herrn Ohr, Mitgliedern des Gemeinderates, Vertreter des NABU Kirchberg, Vertreter des LEV und der Zaunbaufirma wurde so kurzfristig anberaumt, dass nur wenige Anwohner kommen konnten. Alle Vorschläge und Einwände der Anwohner wurden verworfen und das Angebot bei der Pflege der Alten Sulz mitzuarbeiten ins Lächerliche gezogen. Die Verantwortlichen sind nicht Willens oder in der Lage die Chance zu ergreifen, hier zusammen mit engagierten Bürgern ein gemeinschaftliches Pflegekonzept für die Alte Sulz zu erstellen.
Seit dem 7. Oktober 2016 laufen die Vorbereitungsmaßnahmen für den Zaunbau auf Hochtouren. Auch die Alte Sulz ist kahlrasiert, ältere Bäume am Hang Richtung Gaggstatt bereits gefällt. Wichtige Winterrückzugsgebiete für Insekten und Kleinsäuger wurden eliminiert. Was hat das noch mit Naturschutz zu tun?!
Auch wir möchten die Natur an der Alten Sulz schützen und fordern deshalb den Zaunbau zu stoppen und ein neues Pflegekonzept zu erarbeiten. In unseren Augen ist es nicht vertretbar, für ein paar Flächen „submediterranen Halbtrockenrasen“ (offizielle Lebensraumsbezeichnung), bei denen noch nicht einmal sicher ist, ob die erwünschte Entwicklung überhaupt eintreten wird, bestehende Lebensräume zu zerstören.

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„Kritik der CETA-Gegner bestätigt“ – Bundesverfassungsgericht macht der Bundesregierung Auflagen

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel feiert das CETA-Urteil wie seinen Sieg. Doch die genaue Analyse zeigt das Gegenteil. Das Bundesverfassungsgericht macht der Bundesregierung nämlich Auflagen, die es in sich haben – und die Kritik der CETA-Gegner bestätigen. Lesen und verbreiten Sie jetzt unsere Analyse des Urteils.

Informationen der Organisation Campact

Link zur Analyse des Urteils:

https://blog.campact.de/2016/10/ceta-urteil-was-es-wirklich-bedeutet/?utm_campaign=%2Fceta-finale%2F&utm_term=f-link2&utm_content=random-b&utm_source=%2Fceta-finale%2Fappell%2F&utm_medium=Email

Drei ganz wichtige Erfolge

Was 125.047 Kläger/innen jetzt in Karlsruhe erreicht haben, ist eine Klatsche für Sigmar Gabriel und die Bundesregierung. Der Versuch, unsere Bedenken gegen CETA als gegenstandslos hinzustellen, ist vollkommen gescheitert. Noch wichtiger ist: Wir haben zusammen drei ganz wichtige Erfolge errungen.

– Das höchste deutsche Gericht nimmt die Argumente der größten Bürgerklage der Geschichte sehr ernst. Und zwar so ernst, dass sie Gegenstand einer Hauptverhandlung werden. Damit wird CETA vom Ökonomie- zum Demokratiethema – und die Diskussion wandert von den Wirtschaftsseiten in den Politikteil der Medien. Das war überfällig.

– Die gefährlichsten Regeln von CETA können vorläufig nicht in Kraft treten. Die Investorenklagen darf es vor der Ratifizierung des Abkommens durch alle EU-Mitgliedsstaaten nicht geben – und die Macht der CETA-Ausschüsse aus Vertreter/innen von EU-Kommission und Kanada wird begrenzt. Sie können den Vertrag nicht mehr eigenständig ändern. Das war bitter nötig.

– Die vorläufige Anwendung kann alleine durch Deutschland zurückgeholt werden. Dieser Fall würde eintreten, wenn das Bundesverfassungsgericht das Abkommen im Hauptverfahren stoppt. Das war absolut wichtig.

Es ist immer noch alles offen

Natürlich haben wir uns gemeinsam mit unseren Partnern Mehr Demokratie und Foodwatch gewünscht, dass das Gericht CETA per einstweiliger Anordnung stoppt. Die Hürden dafür sind aber extrem hoch. Und so ist jetzt klar: Selbst wenn der EU-Rat und das Europaparlament CETA im Schnellverfahren bis zum Jahresende durchdrücken – dann ist das nicht endgültig. Dann ist immer noch alles offen.

Möglichst viele Menschen informieren

Bis das Bundesverfassungsgericht im Hauptsacheverfahren über CETA entscheidet und bis CETA von allen EU-Staaten ratifiziert ist, haben wir die Chance, den Kampf gegen CETA politisch oder juristisch zu gewinnen. Natürlich versucht die Bundesregierung jetzt, ihre Niederlage in einen Sieg umzudeuten. Sie will uns entmutigen und glauben lassen, CETA sei so gut wie beschlossen. Die Antwort darauf: Wir informieren und klären auf, wie es wirklich ist. Machen Sie bitte mit! Teilen Sie jetzt unsere Analyse mit so vielen Freund/innen wie möglich!

Link zur Analyse:

https://blog.campact.de/2016/10/ceta-urteil-was-es-wirklich-bedeutet/?utm_campaign=%2Fceta-finale%2F&utm_term=f-link2&utm_content=random-b&utm_source=%2Fceta-finale%2Fappell%2F&utm_medium=Email

Die Zeit, die gewonnen ist, nutzen wir. Wir wollen das tun, was die Campact-Aktiven in einer Umfrage vor zwei Wochen besonders dringend und sinnvoll fanden:

– Die große Koalition im Europaparlament will CETA im Schnellverfahren beschließen. Das bricht alle Versprechen, die die SPD-Führung dem Wolfsburger Parteikonvent gegeben hat. Bei Aktionen vor Ort werden wir die deutschen Europa-Abgeordneten auffordern, der Debatte über CETA mehr Raum zu geben und dem Abkommen nicht zuzustimmen.

– Wenn Deutschland die „vorläufige Anwendung“ einseitig beenden darf – dann müssen andere EU-Länder das auch dürfen. Referenden gegen CETA in anderen EU-Ländern sind jetzt noch wichtiger. Wir unterstützen deshalb das Referendum in den Niederlanden und mögliche weitere Referenden, zum Beispiel in Irland.

– Wir wollen natürlich die Ratifizierung in Deutschland verhindern. Unsere größte Chance ist der Bundesrat, in dem die Länder mit grüner Regierungsbeteiligung eine Blockade-Mehrheit haben. Wir werden die Grünen darauf festnageln, sich an ihr Wort zu halten, CETA im Bundesrat zu stoppen.

– Mit einem Volksbegehren in Bayern wollen wir die bayerische Landesregierung zwingen, CETA im Bundesrat abzulehnen. Damit wäre die Mehrheit gegen CETA im Bundesrat gesichert.

Klar ist: Wir lassen uns nicht verunsichern! Und CETA steht ab jetzt unter verschärfter Beobachtung des Bundesverfassungsgerichts. Das bietet neue Chancen, die wir uns nicht entgehen lassen! Verbreiten Sie diese Nachricht bitte so weit wie möglich.

Herzliche Grüße

Maritta Strasser, Kampagnendirektorin
Jörg Haas, Campaigner

Mit aller Kraft dranbleiben

PS: Nicht nur in Deutschland kämpfen Bürgerinnen und Bürger gegen CETA. In Belgien weigert sich die Mehrheit des Parlamentes der Wallonischen Region, der Zentralregierung die Zustimmung zu CETA zu erlauben. In Österreich gibt es starke Proteste. Und der irische Senat möchte die vorläufige Anwendung verhindern. Doch alle diese Chancen sind noch offen – daher müssen wir auch hier bei uns mit aller Kraft dranbleiben.

Link zur Campact-Analyse des Urteils:

https://blog.campact.de/2016/10/ceta-urteil-was-es-wirklich-bedeutet/?utm_campaign=%2Fceta-finale%2F&utm_term=f-link2&utm_content=random-b&utm_source=%2Fceta-finale%2Fappell%2F&utm_medium=Email

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„Die Geschichte der katholischen Gemeinde Crailsheim seit 1855“ – Festvortrag im Bonifatius-Gemeindesaal

Einen Festvortrag zur Geschichte der katholischen Gemeinde Crailsheim seit 1855 hält Stadtarchivar Folker Förtsch am Mittwoch, 26. Oktober 2016, um 19.30 Uhr im Bonifatius-Gemeindesaal in Crailsheim. Der Eintritt ist frei.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

(Wieder-)Begründung katholischer Gemeindestrukturen

Vor 50 Jahren, genau am 30. Oktober 1966, wurde die neue moderne Bonifatiuskirche in Crailsheim geweiht. Stadtarchiv Crailsheim und katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius und Dreifaltigkeit nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, die Geschichte der katholischen Kirche in Crailsheim seit der (Wieder-)Begründung katholischer Gemeindestrukturen im Jahr 1855 Revue passieren zu lassen.

Verhältnis zur evangelischen Mehrheitskonfession

Folker Förtsch, Leiter des Crailsheimer Stadtarchivs, berichtet am Mittwoch, den 26. Oktober 2016, über die Hintergründe der (Neu-)Etablierung einer katholischen Kirchenorganisation in Crailsheim, über die Entwicklung des katholischen Gemeindelebens und über das Verhältnis zur evangelischen Mehrheitskonfession. Er behandelt auch die Frage, warum die alte Bonifatiuskirche, ein neugotischer Backsteinbau von 1888, der auf alten Ansichten architektonisch durchaus gelungen und repräsentativ erscheint, in den 1960er Jahren abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt wurde.

Kurzinformation:

Festvortrag zur Geschichte der katholischen Gemeinde Crailsheim seit 1855 am Mittwoch, 26. Oktober 2016, um 19.30 Uhr im Bonifatius-Gemeindesaal Crailsheim. Eintritt frei.

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„Wie Deutschland die Kritik an seiner intransparenten Parteienfinanzierung einfach aussitzt“ – Kommentar des Vereins Abgeordnetenwatch

Seit Jahren wird Deutschland vom Europarat für seine intransparente Parteienfinanzierung gerügt. Interne Dokumente zeigen nun, wie führende Politiker von der eigenen Untätigkeit ablenken und die Dauerkritik aus Straßburg einfach aussitzen.

Informationen des Vereins Abgeordnetenwatch

Deutschland erhält seit 2011 „blaue Briefe“

„Der Innenausschuss des Deutschen Bundestages nimmt den GRECO-Bericht zur Kenntnis.“ Was sich wie der unscheinbare Schlusssatz einer Stellungnahme anhört, liest sich fünf Jahre später wie die Ankündigung zur kollektiven Untätigkeit. Seit 2011 wird Deutschland von der Staatengruppe gegen Korruption des Europarates (GRECO) regelmäßig dazu aufgefordert, die Parteienfinanzierung transparenter zu gestalten. Doch die deutsche Reaktion ist stets die Gleiche: Im Berliner Regierungsviertel legt man nach jedem blauen Brief aus Straßburg die Hände in den Schoß (…).

Link zum vollständigen Text bei abgeordnetenwatch.de:

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2016-10-10/es-besteht-uberhaupt-kein-handlungsbedarf-wie-deutschland-die-kritik-seiner#pk_campaign=nl20161012

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„Die Waffen nieder“ – 8000 Menschen demonstrierten in Berlin für den Frieden

„Die Waffen nieder“ lautete das Motto einer Friedensdemonstration am 8. Oktober 2016 in Berlin. Die Friedensbewegung wollte sich „wieder unübersehbar auf der Straße“ zeigen. 8000 Menschen demonstrierten in Berlin für den Frieden.

Informationen der Organisation Friedensdemo.org

Gewaltspirale führt zu Tod, Vernichtung, Perspektivlosigkeit und Hass

Fortdauernde regionale Kriege, globale Kriegsgefahr, Zunahme von Rassismus und Nationalismus. Die Welt ist aus den Fugen. Die offizielle Politik steht vor den Scherben ihres andauernden militärischen Eingreifens. Krieg, Aufrüstung, Drohgebärden und innere Militarisierung bewirken eine weitere Gewaltspirale. Im Ergebnis: Tod, Vernichtung, Perspektivlosigkeit und Hass. Unsere Welt kann sich weitere Kriege nicht mehr leisten.

Abzug der Bundeswehr aus allen Auslandseinsätzen

Eine andere Politik ist nötig und möglich, um aus dem Teufelskreis des Militärischen auszubrechen. Dazu gehören der Abzug der Bundeswehr aus allen Auslandseinsätzen, die drastische Reduzierung der Rüstung sowie der Stopp der Rüstungsexporte. Wir wollen Kooperation statt NATO-Konfrontation. Überall auf der  Welt – vor allem auch in Syrien. Wir rufen die Konfliktparteien auf: Lasst die Waffen ruhen. Es kann keinen militärischen Sieger, sondern nur Verlierer geben.

Deutliches Friedenszeichen setzen

Die heutige militärische Lage ist höchst bedrohlich. Deshalb wollen und müssen wir ein deutliches Friedenszeichen setzen. Mit unserem  Wunsch nach Frieden sehen wir uns mit der großen Mehrheit unserer Bevölkerung im Einklang. So können wir Einfluss auf die zuständige Politik ausüben, was besonders im kommenden Wahljahr von Bedeutung ist. Die Friedenstaube wird wieder allgegenwärtig sein.

Weitere Informationen und Kontakt:

Internet: www.friedendemo.org

E-Mail: info@friedensdemo.org

Weitere Informationen über die Friedensdemonstration in Berlin am 8. Oktober 2016:

https://deutsch.rt.com/inland/41719-friedensbewegung-ist-wieder-da-8000/

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