„Land and Freedom – Eine Geschichte aus der Spanischen Revolution“ von Ken Loach – Filmvorführung in Schwäbisch Hall

Der Film „Land and Freedom – Eine Geschichte aus der Spanischen Revolution“ von Ken Loach läuft am Freitag, 30. September 2016, um 20 Uhr im Raum 1.07 der Volkshochschule Schwäbisch Hall, Salinenstraße 6-10. Veranstalter ist die Initiative UmFairteilen Schwäbisch Hall.

Von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Utopie von einer gerechteren Welt

Im Jahre 1936 kämpft der junge Erwerbslose David, ein englischer Kommunist, in Spanien in einer Gruppe der revolutionären Miliz der POUM gegen Franco. Er erlebt an der Aragon-Front und in Barcelona die Wirren des Krieges – den ungleichen Kampf gegen die Franco-Truppen und die internen Auseinandersetzungen auf republikanischer Seite. Die von Ken Loach erzählte Geschichte basiert zu einem großen Teil auf den Berichten von George Orwell, der 1936 und 1937 selbst als Freiwilliger in der POUM-Miliz gekämpft hat. In seinem Buch „Mein Katalonien“ finden sich viele Details, die in „Land and Freedom“ aufgegriffen werden. Ein im dokumentarischen Stil inszeniertes, von überzeugenden Darstellern getragenes Plädoyer für Demokratie und Freiheit, das die Utopie von einer gerechteren Welt beschwört.

Kurzinformation:

Der Film „Land and Freedom – Eine Geschichte aus der Spanischen Revolution“ von Ken Loach läuft am Freitag, 30. September 2016, um 20 Uhr im Raum 1.07 der Volkshochschule Schwäbisch Hall, Salinenstraße 6-10.  Veranstalter ist die Initiative UmFairteilen Schwäbisch Hall.

Weitere Informationen im Internet zum Film „Land and Freedom – Eine Geschichte aus der Spanischen Revolution“ von Ken Loach:

https://de.wikipedia.org/wiki/Land_and_Freedom

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„Spritzig, romantisch und anspruchsvoll“ – Programm 2016/2017 der Theatergemeinde Crailsheim

Spritzige, romantische und anspruchsvolle Theaterstücke bietet das neue Programm der Theatergemeinde Crailsheim in der Spielzeit 2016/2017. Kartenvorverkauf im Bürgerbüro Crailsheim, Telefon 07951-4030.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Die Theaterstücke in chronologischer Reihenfolge:

Samstag, 22. Oktober, 2016, um 20 Uhr, Festhalle Ingersheim: Das Tournee Theater Stuttgart mit Eric Assous „Achterbahn“; humorvoller Abend, der sich zu einer Achterbahnfahrt der unerwarteten Erkenntnisse und zu einer Berg- und Talfahrt der Emotionen entwickelt

Samstag, 26. November 2016, um 20 Uhr, Festhalle Ingersheim: Das Theater Lindenhof, Melchingen, mit Michael Frayns Kultkomödie „Dr` nackte Wahnsinn“; die Theateraufführung einer englische Boulevardkomödie stürzt durch Liebesverwirrungen, Eifersucht und Befindlichkeiten zwischen den Akteuren ins Chaos

Samstag, 28. Januar 2017, um 20 Uhr, Festhalle Ingersheim: „Kunst“ von der Gegenwartsautorin Yasmina Reza; zeitgenössische Gesellschaftskomödie, die das labile Gleichgewicht einer Männerfreundschaft entlarvt

Sonntag, 29. Januar 2017, um 17 Uhr, Festhalle Ingersheim: Carlo Collodis „Pinocchio“; ein Kinderbuchklassiker für junge und junggebliebene Zuschauer

Freitag, 10. Februar 2017, um 20 Uhr, Festhalle Ingersheim: „Goethes sämtliche Werke leicht gekürzt“, Michael Ehnert; Kristian Bader und Jan Christof Scheibe mit einem temporeichen, klugen und unterhaltsamen Stück über das Werk des deutschen Universalgenies

Samstag, 18. März 2017, um 20 Uhr, Festhalle Ingersheim: das kleine Theater Bad Godesberg mit der Komödie „Miss Daisy und ihr Chauffeur“; die starrköpfige Miss Daisy ist für Chauffeur Boolie eine große Herausforderung

Samstag, 8. April 2017, um 20 Uhr, Festhalle Ingersheim: preisgekrönte Tragik-Komödie „Vater“ von Florian Zeller (Prix Molière); der 80-jährige André lebt noch alleine in seiner Pariser Wohnung, er versucht vor seiner Tochter zu verstecken, dass er nicht mehr zurechtkommt

Weitere Informationen und Kartenvorverkauf:

Bürgerbüro Crailsheim, Telefon 07951-4030

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„Künstler, Pazifist, Verfolgter“ – Ausstellung in Crailsheim mit Werken von Otto Albrecht

„Künstler, Pazifist, Verfolgter“ lautet der Titel einer Ausstellung von Otto Albrecht (1881 bis 1943) in Crailsheim. Die Werke Albrechts sind von Freitag, 30. September bis 2. November 2016 im Stadtmuseum im Spital zu sehen. Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 30. September 2016, um 19.30 Uhr.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Otto Albrecht starb im KZ Sachsenhausen

Der in Berlin geborene akademische Maler Otto Albrecht (1881-1943) lebte als freischaffender Künstler in Amlishagen bei Gerabronn. Ein Auftrag hatte ihn 1912 in den kleinen Ort in Hohenlohe geführt, in dem er seine Frau Emma kennenlernte. Der Erste Weltkrieg und die Erlebnisse an der Front prägten Otto Albrecht nachhaltig. Der Künstler wurde zum überzeugten Pazifisten. Diese innere Haltung und seine Ablehnung des Nationalsozialismus führten wohl zur Denunziation der Familie. 1942 wurden Otto und Emma Albrecht von der Gestapo verhaftet. Auch ihre damals in Berlin studierende Tochter Gisela, die später ebenfalls Künstlerin wurde, war vorübergehend in Haft genommen worden. Emma Albrecht wurde 1943 aus dem Konzentrationslager entlassen. Otto Albrecht überlebte die Haft nicht, 1943 starb er mit 61 Jahren im KZ Sachsenhausen.

Mechanismen der Verfolgung

Die Ausstellung des Arbeitskreises Weiße Rose e.V. und des Stadtmuseums im Spital will die Arbeiten Otto Albrechts vor diesem historisch-politischen Hintergrund zeigen. Daten zur politischen Entwicklung im damaligen Oberamt Gerabronn sowie Zeitdokumente machen unter dem Stichwort „Umfeld“ das Klima der Diktatur und Mechanismen der Verfolgung sichtbar.

98. Geburtstag von Hans Scholl

Die Ausstellung im Stadtmuseum im Spital Crailsheim zeigt Gemälde und Zeichnungen: freie Arbeiten, wie die einfühlsamen Porträts der eigenen Familie sowie Landschafts-  und Genreszenen, die für den Geschmack des lokalen Publikums entstanden. Ergänzt werden die Bilder Otto Albrechts durch Arbeiten seiner Tochter, der Künstlerin Gisela Hennig-Albrecht (1921–1985). Eröffnet wird die Ausstellung aus Anlass des 98. Geburtstags des in Ingersheim/Crailsheim geborenen Hans Scholl zum Crailsheimer Tag der Weißen Rose am Freitag, 30. September 2016 um 19. 30 Uhr. Harald Zigan, Redakteur des Hohenloher Tagblatt berichtet über wichtige Stationen aus dem Leben des Künstlers.

Ausstellungort, Öffnungszeiten, Kontakt:

Stadtmuseum im Spital Crailsheim, Spitalstraße 2, 74564 Crailsheim

Öffnungszeiten: Mittwoch 9 bis 19 Uhr, Samstag, 14 bis 18 Uhr, Sonntag und Feiertag 11 bis 18 Uhr

Telefon: 07951/4033720,

Internet: www.museum-crailsheim.de

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„TTIP, CETA TISA, der Unfreihandel, die geheime Macht der Kanzleien und Konzerne“ – Vortrag in Schwäbisch Hall

Einen Vortrag zum Thema „TTIP, CETA TISA, der Unfreihandel, die geheime Macht der Kanzleien und Konzerne“ hält Petra Pinzler am Mittwoch, 21. September 2016, um 20 Uhr in Schwäbisch Hall. Vortragsort ist der Musiksaal der Volkshochschule, Salinenstraße 6. Der Eintritt ist frei. Spenden sind erwünscht.

Von Christian Kümmerer, Untermünkheim-Enslingen

Preisgekrönte kritische Journalistin

Petra Pinzler ist Redakteurin der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Berlin und hat neben einem Dossier zu diesem Themenkomplex auch das gleichnamige Buch geschrieben, das im Rowohlt Polaris Verlag erschienen ist. Pinzler studierte Wirtschafts- und Politikwissenschaft an der Universität Köln und besuchte die Kölner Journalistenschule. 1994 begann sie in der Wirtschaftsredaktion der ZEIT. Von 1998 bis 2001 war sie für die ZEIT Korrespondentin in den Vereinigten Staaten und bis 2007 Europakorrespondentin in Brüssel. Seither ist sie Hauptstadtkorrespondentin in Berlin für den Politik- und Wirtschaftsbereich. Für ein ZEIT-Dossier zum Thema Freihandel/TTIP wurde ihr 2014 gemeinsam mit zwei Kollegen der Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus verliehen.

Zitat aus dem Klappentext des Buches „Der Unfreihandel“:

Mehr Freihandel, das bedeutete früher mehr Mangos, mehr Handys – mehr Wohlstand, zumindest im Westen. Doch heute erleben wir etwas Neues. Die Regeln der Wirtschaft werden gerade umgeschrieben – zugunsten von Konzernen und Kanzleien. Hart erkämpfte Umweltstandards und soziale Errungenschaften werden zu unerwünschten Handelshemmnissen umdefiniert und Privatisierung von öffentlichem Eigentum wir unumkehrbar gemacht.

Paralleljustiz

Freihandelsabkommen wie CETA, TTIP, TISA zielen längst nicht mehr nur darauf ab, ein paar Zölle zu senken: Die Regeln der Weltwirtschaft werden gerade umgeschrieben – zugunsten von Konzernen und Kanzleien. So genannte „Schiedsgerichte“ würden mit unanfechtbaren Urteilen gegen Staaten all das absichern. Mit Hilfe der Europäischen Union und den Handelsverträgen mit den USA und Kanada soll diese Paralleljustiz endgültig globalisiert werden.

Internationales Schattenregime

Möglich wurde all das, weil in den vergangen Jahren ein internationales Schattenregime entstand. Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit haben Handelspolitiker und Lobbyisten ihr eigenes Regelwerk entwickelt. Wie konnte es so weit kommen? Gibt es noch eine Chance, die Handelspolitiker wieder einzufangen? Mit sicherer Hand entwirrt Petra Pinzler ein scheinbar unlösbares Knäuel aus Strukturen und Interessen und macht das ganze Ausmaß des Problems erst sichtbar und verstehbar.

 

attac Schwäbisch Hall, vhs, Bündnis gegen TTIP i. Lkr Sha.

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„Ceta-Experten im Bundestag: Schwarz-Rot schließt Öffentlichkeit aus“ – Kommentar des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Grüne)

Unmittelbar bevor in Wolfsburg die SPD über ihre Haltung zum Ceta-Abkommen abstimmt, wurden heute Vormittag (19. September 2016) in Berlin im Agrarausschuss des Bundestages Experten zu „Auswirkungen des europäisch-kanadischen Freihandelsabkommens CETA auf die Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und den Verbraucherschutz in Deutschland“ angehört. Das Fachgespräch fand allerdings auf Wunsch der Regierungskoalition unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Kommentar von Harald Ebner, Bundestagsabgeordneter (Bündnis 90/Die Grünen) aus Schwäbisch Hall/Hohenlohe und Obmann seiner Fraktion im Agrarausschuss

Zu dem Fachgespräch erklärt Harald Ebner:

„Offenbar haben SPD und CDU/CSU Angst vor unliebsamen Aussagen der Ceta-Experten. Sonst bräuchten sie ja nicht die Öffentlichkeit auszuschließen – gerade an so einem Tag wie heute, wo es mit dem SPD-Entscheid bei Ceta um Alles oder Nichts geht. Anscheinend sollten die ohnehin wenig Ceta-freundlichen SPD-Delegierten kurz vor der Abstimmung vor noch mehr kritischen Argumenten bewahrt werden.

Vorsorgeprinzip nicht gewährleistet

Diese Bedenken der Regierungsfraktionen sind nicht ganz unbegründet, denn das Fachgespräch hat gezeigt, dass Vorsorgeprinzip, Transparenz und Sicherheit im Rahmen von Ceta nicht gewährleistet sind. Das Grundproblem, dass das europäische Vorsorgeprinzip und das nordamerikanische Nachsorgeprinzip nicht zusammen passen, ist nach wie vor ungelöst. Für ein funktionierendes Abkommen wäre hier ein Kompromiss nötig – der aber bei genau entgegengesetzten Modellen kaum möglich ist.

Spätere Verbesserungen kaum möglich

Der Exportweltmeister Deutschland soll seinen Handelsunternehmen neue Märkte öffnen, auf Kosten von Verbraucher- und Umweltstandards. Ob kleine und mittelständische Unternehmen überhaupt von Ceta profitieren würden, ist nach wie vor völlig unklar. Bei Milch und Fleisch gibt es hohe Selbstversorgungsgrade, sowohl in Kanada wie auch in der EU. Freihandel würde hier nur zu niedrigeren Preisen führen. Für die vage Hoffnung, weltweit Standards verbessern zu können, darf nicht das Verbraucherwohl geopfert werden! Durch Ceta wird auch das „right to regulate“, also das Recht, künftig etwa neue Verbraucher- und Umweltschutzregeln einzuführen, eingeschränkt. Verbesserungen wären deshalb in Zukunft kaum möglich.

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax: 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden dreiundvierzigster Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden dreiundvierzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XLIII Hinterhalt

… daheim angekommen, ging Carl zuerst in die Küche und bereitete sich einen Eisenkrauttee*. Er stellte seine Lieblingstasse und ein Tellerchen auf das Tablett. Dann öffnete er drei Packungen Kekse, er wollte die verschiedenen Sorten des neuen Spritzgebäcks nun in Ruhe ausprobieren, um sich dann mit der besten für künftige Vorräte einzudecken. Ob Paula Vollkornkekse mögen würde? Er hatte nie viele gesunde Lebensmittel bei ihr entdeckt. Obst, das aß sie, aber alles andere? Kaffee ja, den trank sie schwarz und in ziemlichen Mengen. Ob sie wohl auch abends mit ihm
gemütlich Tee trinken würde? Er musste sich zugestehen, dass er eigentlich nur wenig von Paula wusste. Er kannte ihre früheren finanziellen Verhältnisse, und diese würden sich wohl nicht gravierend verändert haben. Nun hatte sie zwar mittlerweile ein weiteres Gebäude geerbt, aber auch dort würden ihr die Hände gebunden sein. Vermutlich war sie nicht Alleinerbin des elterlichen Stadthauses geworden. Und so wie er sie mittlerweile einschätzte, würde sie sich nicht aufraffen, etwas daraus zu machen. Sie würde eben alles so weiterlaufen lassen wie bisher. Von dieser Warte aus betrachtet, brauchte er sich zumindest keine Sorgen machen, dass sie juristisch fundiert gegen ihn vorgehen würde – das würde sie nämlich schon im Vorfeld eine Menge Geld kosten. Carl Eugen stellte die Teekanne zu den anderen Utensilien auf das Tablett und balancierte es geschickt in sein Arbeitszimmer. Dort konnte er in aller Ruhe über Paula nachdenken. Und er würde sich weitere kluge Vorgehensweisen überlegen, mit welchen er Paula die Wahrheit näherbringen könnte.

Reifer

In seinem aufgeräumten Arbeitszimmer angekommen, stellte er das Tablett auf einer der beiden Anrichten ab, goss sich eine Tasse Tee ein, nahm die Tasse und das Tellerchen und setzte sich an seinen Schreibtisch. Oh, die Kekse waren aber gut, fein, und der Tee wärmte ihn auf – er fühlte sich ganz und gar zufrieden mit sich selbst und genoss die Stille, die ihn hier umgab. Er zog Bilanz; es war ihm durch den guten Rat seines Freundes Anton gelungen, mit Paula Kontakt aufzunehmen. Paula traf sich mit ihm und so schwierig die Gespräche auch waren, sie stellte sich jetzt allen Auseinandersetzungen. Das hatte sie vor mehr als zehn Jahren noch nicht getan; sie brach unvermittelt und wortlos in Tränen aus oder entzog sich bereits im Voraus bei aufkommenden Schwierigkeiten. Und was ihn immer besonders schmerzte, war ihr letztes Mittel, sobald Paula anfing zu schreien und ihn mit üblen Beschimpfungen bombardierte, traf es ihn mitten ins Herz. Eigentlich war es jetzt sogar anregender, mit ihr die Umstände zu erörtern als früher – auch wenn sie ihm manchmal wüst über den Mund fuhr. Sie dachte mit und war nicht gleich von allem und jedem, was er zur Überlegung in den Raum stellte, überfordert. Paula Engel war reifer geworden. Er musste, bei der Vorstellung, ihr diese Erkenntnis mitzuteilen, lächeln. Vermutlich hätte sie vordergründig dafür nur Stirnrunzeln übrig und würde ihn mit Spott überziehen.

Misstrauisch

Nun hatte sich aber auch seine Rolle bei Paula geändert. Er war nicht mehr ihr erster Ansprechpartner und als Helfer in der Not schon gleich gar nicht mehr gefragt. Im Gegenteil, Paula war extrem misstrauisch geworden, sie hielt mit vielem hinter dem Berg. Und besonders ihre Zuneigung zu ihm schien sie zurückzuhalten. Er stand auf und goss sich eine weitere Tasse Tee ein, hm, und die Kekse waren aber auch zu gut! Dreikorn, bestehend aus Hafer, Gerste und Buchweizen, kam im Geschmack recht kräftig und vollmundig daher. Diese konnte er sich auch zu einer Tasse starken Kaffees gut vorstellen. Die mit Einkorn hergestellten schmeckten nicht so rustikal, waren milder auf der Zunge, zurückhaltend würde er den Geschmack nennen. Sie würden wohl eher zu schwarzem oder Grüntee passen. Jedoch die Dinkelkekse hatten es ihm besonders angetan, die waren sein Favorit. Ausgewogen und fein empfand er sie, wenn er sich einen Bissen von dieser Sorte im Mund zergehen ließ. Er würde sich einfach von allen einen Vorrat anschaffen. Die Geschmäcker waren verschieden und wer nicht wusste, dass es sich dabei sogar um ein hochwertiges Vollkorngebäck in Demeterqualität* handelt, der fand sie halt einfach nur lecker.

Geier

Carl Eugen Friedner wägte die nächsten Schritte der Reihe nach ab. Die kommende Verabredung mit Paula würde sehr schwierig werden. Er wollte ihr dabei die damalige Rolle von Landolin Dreist erklären. Dreist hatte irgendwann, wie es bei so manchen Männern Mode wurde, bei der Heirat den Namen seiner Frau angenommen. Carl fragte sich bei dem Gedanken an den damals noch jungen Mann, wie man nur einen so schönen Nachnamen wie Bäuerle in Dreist umtauschen konnte? Nun war es ihm letztlich egal wie er hieß, es passten beide Namen zu dem smarten Vasallen*, der zielstrebig seine Karriere verfolgte. Dreist bedrängte Paula gezielt und im Auftrag seiner Vorgesetzten, ihrer Kreditgeber, während Vorderschein ihr gleichzeitig ein scheinbar hilfreiches Angebot unterbreitete. Man erhoffte sich, dass sie irgendwann weichgekocht war, aufgeben würde und ihr das prächtige Haus dann günstig abzunehmen wäre. Dieses Vorhaben war jedoch, dank seines ständigen Eingreifens, lange Zeit nicht von Erfolg gekrönt. Er konnte anfänglich das Schlimmste verhindern, ja, er nahm sogar ein Zerwürfnis mit seinem langjährigen besten Freund, Norbert Schneider, in Kauf und stellte sich vor Paula. Letztlich war es ihm aber nicht gelungen seine geliebte Paula vor dem Zugriff der Geier ausreichend zu beschützen, er hatte kläglich versagt. Würde sie ihm seine Schwäche jemals verzeihen?…. Fortsetzung folgt.

Erläuterungen:

*Eisenkraut: Heilpflanze, wird in der Volksmedizin als schlaffördernd angesehen.
*Demeter: Griechische Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin, Der Begriff „Demeter“ ist weiterhin ein geschütztes Markenzeichen anthroposophisch orientierter Betriebe, die kontrolliert landwirtschaftlichen Produkte und verarbeitete Lebensmittel werden nach biologisch dynamischen Richtlinien angebaut, erzeugt, und zertifiziert.
*Vasall: Lakai, Gefolgsmann, seinem Herrn in wohlbedachtem Eigennutz ergebener Diener bzw. Jünger.

Wer hat auch schon eine Immobilie verloren?

Sollte sich jemand aus der Leserschaft, durch die Beschreibung der Machenschaften daran erinnert fühlen, wie eine Immobilie verloren gegangen ist, können sich diejenigen gern an die Autorin wenden.

Kontaktaufnahme zur Autorin:

E-Mail: b.haebich@web.de

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„Wolfskinder: Das Schicksal ostpreußischer Kinder am Ende des Zweiten Weltkriegs“ – Ausstellung in Crailsheim

Bei der Eroberung Ostpreußens durch die „Rote Armee“ 1944/45 wurden Tausende Kinder von ihren Angehörigen getrennt. Auf sich allein gestellt führten sie häufig gegen Hunger, Kälte und Gewalt einen Kampf auf Leben und Tod. Eine Ausstellung im Crailsheimer Rathaus beleuchtet ihr Schicksal.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Der Eintritt in die Ausstellung ist frei

Die Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, 21. September 2016, um 19 Uhr im Crailsheimer Ratssaal. Neben den Ausstellungsmacherinnen wird Prof. Dr. Wolfgang von Stetten, der sich seit Jahren der „Wolfskinder“ in Litauen materiell und ideell annimmt, in die Ausstellung einführen. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Notdürftig versorgt

Einige der Kinder fanden Unterschlupf bei litauischen Bauern, die sie heimlich aufnahmen und notdürftig versorgten. Meist erhielten die Kinder eine neue Identität und litauische Namen, um ihre Herkunft zu verschleiern. Über Jahrzehnte blieb ihr Schicksal einer größeren Öffentlichkeit unbekannt. Die Wanderausstellung „Wolfskinder“ des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Ostpreußischen Landesmuseums dokumentiert das Schicksal dieser Kinder. Sie basiert auf einem Oral History-Projekt der Fotografin Claudia Heinermann und der Journalistin Sonya Winterberg, die über mehrere Jahre nach Litauen reisten, um die noch lebenden Wolfskinder zu besuchen und mit ihnen über die Erlebnisse ihrer Kindheit und ihre Lebensumstände zu sprechen. Ihre bewegenden Schicksale werfen ein Schlaglicht auf ein besonderes Kapitel der Zeitgeschichte.

Ausstellung im Forum in den Arkaden

Die Ausstellung ist auf Initiative des Städtepartnerschaftskomitees Jubarkas und des Stadtarchivs Crailsheim ab Donnerstag, 22. September 2016, im Forum in den Arkaden im Crailsheimer Rathaus zu sehen (bis 9. Oktober).

Weitere Informationen im Internet über Wolfskinder:

https://www.welt.de/kultur/history/article106630329/Der-Leidensweg-der-deutschen-Wolfskinder-in-Litauen.html

http://www.spiegel.de/einestages/wolfskinder-a-948738.html

http://www.morgenpost.de/familie/article104816571/Mein-Leben-als-Wolfskind.html

http://www.wolfskinder-derfilm.de/

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„Fränkisches Volksfest 2016 in Crailsheim: Stadt und Polizei erhöhen Sicherheitsmaßnahmen“

Die allgemeine Sicherheitslage in Deutschland war für die Organisatoren des Fränkischen Volksfests in Crailsheim Anlass, die Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen. Die Stadtverwaltung und Polizei stehen dabei in enger Verbindung, um auf aktuelle Entwicklungen schnell reagieren zu können.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Kontrollen an den Festzelten

Ein generelles Rucksack- und Taschenverbot ist in Crailsheim nicht vorgesehen. Die örtliche Lage des Volksfestplatzes ist mit der Situation in Stuttgart oder München nicht vergleichbar. Dies zeigt sich schon daran, dass die vorhandene Bebauung zum Teil in das Platzgelände hineinragt und eine vollständige Umzäunung des Geländes faktisch nicht möglich ist. Beim Einlass in die Festzelte werden jedoch alle Rucksäcke und Taschen durchsucht und alle Personen kontrolliert.

Auch verdachtsunabhängige Kontrollen

Zusätzlich zu der Polizeiverordnung für das Fränkische Volksfest wird die Stadt eine so genannte Allgemeinverfügung erlassen. Demnach müssen Personen, die sich auf dem Festgelände aufhalten, jederzeit mit verdachtsunabhängigen Kontrollen rechnen. Aus diesem Grund wird die Zahl der Sicherheitsmitarbeiter deutlich aufgestockt, insbesondere muss bereits an den Zugängen auf das Platzgelände mit Kontrollen gerechnet werden.

Große Einfallstraßen mit schweren Fahrzeugen blockiert

Das Geschehen um den Festumzug wird durch die Polizei ebenfalls verstärkt beobachtet. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen werden an den Zufahrtsstraßen getroffen: Während des Festumzugs sind die großen Einfallstraßen mit schweren Fahrzeugen blockiert, damit sich kein unbefugtes Auto nähern kann. „Hundertprozentige Sicherheit können wir nicht garantieren. Wir werden aber für ein friedliches und sorgenfreies Volksfest all unsere Möglichkeiten ausschöpfen. Ich gehe davon aus, dass unsere fünfte Jahreszeit gerade im 175. Jubiläumsjahr ein unbeschwertes Fest wird, auch wenn zusätzlich Kontrollen erforderlich sind“, kommentiert Oberbürgermeister Rudolf Michl die aktuelle Situation.

Keine Messer oder Scheren in den Zelten

Zeltbesucher, die gefährliche Gegenstände mit sich führen (zum Beispiel Haushaltsmesser oder Schere, auch wenn sie auf dem Volksfest im Bereich des Ausstellungsgeländes gekauft wurden) erhalten keinen Zutritt zu den Zelten. Die Sicherheitskräfte sind entsprechend angewiesen. Da es in den Zelten keine Aufbewahrungsmöglichkeiten gibt, sollten Taschen oder andere Behältnisse mit entsprechenden Inhalten vorab im Auto oder an anderer Stelle deponiert werden.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.crailsheim.de/index.php?id=183

Informationen zu Sicherheitsvorkehrungen beim Cannstatter Wasen und dem Oktoberfest in München:

http://cannstatter-volksfest.de/de/service/sicherheit/

http://www.oktoberfest.de/de/article/Aktuell/Meldungen/So+sicher+ist+die+Wiesn+2016/4696/

http://www.oktoberfest-live.de/wiesn/oktoberfest-2016-hochsicherheits-wiesn-6301947.html

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„Jugendgemeinderat Crailsheim: NachfolgerInnen gesucht“ – Nächste Sitzung am Dienstag, 13. September 2016

Der Jugendgemeinderat (JGR) der Stadt Crailsheim traf sich am Dienstag, 30. August 2016, zur Sitzung im Rathaus. Die Mitglieder des jungen Gremiums besprachen neben Themen wie Kinowerbung oder der Teilnahme am Volksfestumzug auch ihre Sorge über den fehlenden Nachwuchs.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Clip fürs Kino drehen

Das Gremium will einen kurzen Clip fürs Kino drehen, der Jugendliche auf die Radwege in Crailsheim aufmerksam machen und zum Fahrradfahren animieren soll. Ein Plan für das Drehbuch steht bereits, alles ist abgeklärt und den Dreharbeiten steht somit mehr im Wege. Die Werbung soll im Vorspann gezeigt werden.

Großes Projekt auf die Beine stellen

Am Volksfest bekommen die Mitglieder des Jugendgemeinderats „JGR“-T-Shirts, die sie beim Festzug tragen. Die Mitglieder verkaufen während des Umzugs auch wieder Volksfestherzen. Auch sportliche Aktivitäten standen auf der Tagesordnung: So plant der Jugendgemeinderat, das Volleyballturnier, das im August hätte stattfinden sollen, auf Oktober oder November in eine Halle zu verlegen. Alle Jugendlichen sind dazu aufgerufen, Teams zu bilden und sich für das Turnier zu bewerben. Der Jugendgemeinderat, der in dieser Konstellation nicht mehr lange besteht, gibt sich Mühe, zusammen noch ein letztes großes Projekt auf die Beine zu stellen.

Mindestens 14 Jugendliche müssen sich bewerben

Ein Thema, das nicht bei der Sitzung fehlen durfte, war der fehlende Nachwuchs: Bei der letzten Wahl hatten sich so wenige gemeldet, dass gar kein Jugendgemeinderat gewählt werden konnte. Damit der Jugendgemeinderat fortbestehen kann und von einer jüngeren Generation übernommen wird, müssen sich mindestens 14 Jugendliche bewerben. Das Gremium hat sich Gedanken darüber gemacht, wieso es bei der ersten Wahl so wenige Bewerber gab und ob sie es schaffen, für die Wahlwiederholung genügend Jugendliche zu finden. Sie fragten sich, ob eventuell doch zu wenig Werbung gemacht worden sei, oder daran, dass viele Jugendlichen nicht wüssten, wie viel Spaß die ehrenamtliche Tätigkeit mache und welches Aufgabenfeld dazu gehöre. Vielleicht bestehe aber auch einfach kein Interesse daran, sich im Gremium zu engagieren.

BewerberInnen für neues Gremium gesucht

Viele Mitglieder des aktuellen Jugendgemeinderats sind mit 18 Jahren zu alt, um erneut zu kandidieren. Sie fänden es jedoch schade, wenn es bei der Wahlwiederholung genauso wenige Bewerber gibt. Denn das bedeutet das Ende für den Jugendgemeinderat, der die Interessen der jungen Crailsheimer vertritt. Die jetzigen Mitglieder wollen nun nochmals „Vollgas“ geben, um doch Nachfolger zu finden und werden sich für die nächste Wahl viel Mühe geben, den Jugendlichen zu zeigen, dass der Jugendgemeinderat eine sinnvolle Institution ist.

Info: Die nächste öffentliche Sitzung des Jugendgemeinderats findet am Dienstag, 13. September 2016, um 17.30 Uhr, im Besprechungszimmer Worthington des Crailsheimer Rathauses statt. Hierzu ist jeder eingeladen.

Weitere Informationen im Internet über die Stadt Crailsheim:

www.crailsheim.de

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