„Fünf Freunde als Retter in der Not.“Die britische Autorin Enid Blyton veröffentlichte 1959 unter diesem Titel ein Kinderbuch. Davon immer noch begeistert müssen vier Oberbürgermeister und der Künzelsauer Bürgermeister sein. Sie schlossen dieser Tage einen neuen Pakt. „Hohenlohe plus“ soll den Norden Württembergs endlich aus dem Dornröschenschlaf wecken.
Leserbrief von Berthold Krist aus Künzelsau
Infantiler Eifer
Auf dieses Quintett im Jahr 2014 wartete sicher die ganze Region Franken und damit auch ganz Hohenlohe, um dem Rest der Welt zu zeigen, was wir hier können. Ja, liebe Menschen aus Hohenlohe, es brauchte eines Münsterländers (OB von Schwäbisch Hall), eines Oberschwaben (OB von Bad Mergentheim), eines Hessen (OB von Crailsheim) und eines Brandenburgers (Bürgermeister von Künzelsau), um aus uns etwas zu machen, zu dem wir selbst nicht in der Lage sind. In ihrem infantilen Eifer sei den Fünfen auf den Weg gegeben, dass wir schön längst wissen, wer wir sind und wozu wir in der Lage sind. Eindrucksvoll hat man das hier längst unter Beweis gestellt.
Selbst ernannte Elitesektierer
Schon jetzt haben wir etliche regionale Institutionen: Der Regionalverband, die IHK und die Handwerkskammer, pro Region, verschiedene Wirtschaftsvereinigungen und Tourismusverbände halten die Fahne Hohenlohes hoch. Die Kräfte müssen eher gebündelt werden, als dass zersplittert wird. Probleme der Demographie, des Fachkräftemangels und der Landflucht lassen sich nur lösen, wenn alle politischen und gesellschaftlichen Gruppierungen an einem Strang ziehen. Irgendwelche selbst ernannten Elitesektierer sind da fehl am Platz. Sich Hohenlohe plus zu nennen ist ein Schlag in die Gesichter aller, die Tag für Tag an unserem Hohenlohe mitarbeiten. Als wenn nur dieser Herrenclub fähig wäre, den Stein der Weisen zu finden!
Pelgrim hat willfährige Kombattanten gefunden
Initiiert, so sickerte durch, hat dieses in der Karnevalszeit veröffentlichte Projekt der Schwäbisch Haller Stadtchef Pelgrim. Seine kruden Theorien der Verwaltungsmodernisierung fallen gewöhnlich nicht auf fruchtbaren Boden. Nunmehr scheint er willfährige Kombattanten gefunden zu haben. Zwei Hoffnungen von mir, dass nämlich dieser Ausflug in das Reich des Aktionismus den Steuerzahler nicht allzu viel koste und dass der ganze Spuk an Aschermittwoch vielleicht vorbei sei.