„Das Bretzfelder Nicht-Gedenken“ – Eine Satire von Udo Grausam

Anfang und Ende des Bretzfelder Nichtgedenkens vom 11.11.2002 bis zum 18.02.2015. Vom „Bretzfelder Kämmerer“.

Eine Satire in Rollenprosa von Udo Grausam aus Tübingen.

Herrisch und feige sein in einem, niederträchtig und anmaßend

In Bretzfeld isch des A und O, des Sie als Hohenloher (ungefiltert) kennen sollten, der Autoritarismus und der Opportunismus. Des heißt, herrisch und feige sein in einem, niederträchtig und anmaßend zugleich. Dees hab i mir au irgendwo aufgschriwwe, nur wo? Hoffentlich ned im Haushaltsentwurf für 2015, hahaha! Nicht erschrecken, liebe Leut! Jetzt den Scherz beiseite…

Moralischer Bankrott

Du wirsch vielleicht sage: Ein Rückfall in den Wilhelminismus, ins Kaiserreich, bassiert hier, als Reaktion auf die Forderung nach dem demokratischem Aufarbeiten des nationalsozialistischen Unrechts. Dabei hat sich der wilhelminische Konservadismus nach 1933 iwwerall schwer korrumpiert in der Selbstpreisgabe an die Nazis: Moralischer Bankrott. Die hen sich selwer bedrooche, die Konservadiwe, dadurch dasse sich eiglasse hen uf de Nazi und sich dene unterworfe hebbe. Die hen sich selwer schwer beschissen domols, un deer Schmutz geht no heit ned weg.

Was de Leit halt schwätze …

S isch scho wohr: Seit dere Unterordnung 1933 steht in Bretzfeld kein Stein mehr auf dem andern. Zur Nazi-Mördergrube, die sich ihnen dort aufgetan hat sind die alle miteinander und mit klingendem Spiel gezogen. Und hinein geburzelt. Die hen so mitgwirkt an dem Mord an dem Pol Trzcinski durch Stuttgarter Gestapo am 11. November 1942 in Robach, dass no heit nix mehr is wie zuvor. Iwwer die Art Selbstzerstörung kannsch du heit keinen au noch so grünen Kunschtrasen breiten und behaupten, da däd jetzt Gras driwwer wachsen. Die Trümmer liegen heut noch so da wie in der Nazi-Zeit zsammegschdürzt. Die Amerikaner hen fimfeverzech im maischd unzerstörten Hohenlohe zwische dene moralische Trümmer gekämpft und gewonne. Mancher Houelouer awwer glaabt no heit, der Sieg sei nur ein militärischer gwee und ned au dadsächlich en moralischer. Was de Leit halt schwätze …

Berüchtigtes Bretzfelder Humankapital

Jetzt gongreet. Der Bretzfelder Birgermeischder secht seit dem Beginn des 21. Jahrhundert, es gäb gegen das Gedenken an des polnische Nazi-Obfr vou 1942 was Giltigs. Dabei hadder gor nix uf der Hand. Jedenfalls nix Legals. Awwer er hat e boor Leid um sich rum, die ihr Maul halte. Die hadder ned uf dr Hand, die hadder sogar in dr Hand. Es muss sich bei dene um das berüchtigte Bretzfelder Humankapital handeln. Womit ich hier rechnen muss.

Die erfährt alles, schreibt awwer nix

Die wo ihm im Rat s Protokoll schreibt, schreibt in der Ähringer Zeitung nix driwwer. Also dass in Bretzfeld geeche die Gemeindeordnung vun Baden-Wirtteberg regiert wird, damit kein Gedenken entstehen kann, schreibt die Bretzfelder Protokollantin in der Houelouer Zeitung nicht. Die erfährt alles, schreibt awwer nix. Wiesou sodd se au? Sodd se sich edwa mit dem oine Job den annern kaputt mache? Ha, dees verlangt doch koiner! Die kriagt ihr Geld fir beides: fürs nicht protokollieren in Bretzfeld und fürs schweigen in Ähring. Du musch haitsdog oifach mobihl sei. Un flexibel. Mindeschdens sou wie die. Deshalb erfärsch du nicht, dass dr Bretzfelder Rat gegen das Gedenken gar nix in der Hand hat. Außer den Audoridarismus und Obbordunismus von oben. Und unten. Also dass Bretzfeld gegen das Gedenken nur feikt: fake-d, uf Englisch, also: fälscht, betrügt, uf Daitsch, dees erfärsch du gar ned.

Dees is zwar dreckfrech, hat awwer Ouhenger

Einen „Grundsatzbeschluss gegen jedes Gedenken“ hädde der Rat gefasst, hat dr Föhl noch zum alde Landrat Jahn gsagt. Dees isch awwer glatt glouge: so en „Beschluss“ gibt’s gar ned. Dr Föhl secht selwer eine Unwahrheit und behaoptet, des sei eine gemeinsam gefasste Wahrheit mit mehreren Verantwortlichen. Dees is zwar dreckfrech, hat awwer Ouhenger. Im Bretzfelder Rat sitze e bor Gewählte, die dauge no immer dodrzua des abzunicke: die mache nix meh. Fir das Gedenken. Also grundsätzlich ned. Die wehrn sich sogar ned emol meh gegen den Betrug.

Grundsatzbeschluss bleibt ungültig

Im Rat vou Bretzfeld geihts anscheinend Grundsätz, die mr außerhalb gar ned kennt, weil se ned vereffentlicht werde. Was fir Grundsätz? Die sin und bleiwe sou unprotokolliert, dass dr angeblich zugehörige „Grundsatzbeschluss“ nach Gemeindeordnung vou Bade-Wirtteberg durchs Nichtprotokolliere ungiltig bleibt. Denn es is in dr Gemeindeordnung festgeschrieben, dass ein Beschluss nur dann gültig wird, wenn er im Protokoll steht; sauwer formuliert mit allen Details der vereinbarten Entscheidung. Nix drvou zum Gedenke in Bretzfeld, un zwar seit 2002 bis hait nicht. Der angebliche „Grundsatzbeschluss gegen jedes Gedenken“ isch erschdens gar nicht formuliert worde, zwoitens nicht ins Protokoll uffgnomme und drittens iwwerhaobt erfunde gwee. Ein Fake, eine Fälschung, ein Betrug. Ein Totschlagsargument ohne Argumentation. Der „Beschluss“ gilded gor ned, un dees scho bald seit zwelf Johr!

Scho den alde Landrat Jahn ouglooge

Dodrmit hat dr Föhl scho den alde Landrat Jahn ouglooge, also die alde Kommunalaufsicht. Awwer glaabsch du etwa, der Jahn hed uf seine alde Däg noch mitm Bretzfelder Schultes Streit ougfange, dadurch dasser die Lüge rügt? Ned? Ja richtig! Na also! I rechen jetzt domit, dass dr naie Landrat Dr. Neth bislang no ned ouglooge worde is vum Bretzfelder Birgermoischder mit dem Beschluss. Awwer was nicht ist, kann ja noch werden. Insofern beschdehd fir uns Bretzfelder no die Hoffnung, dass dr naie Landrat in Kiau von Bretzfeld her genau so beschisse wird wie dr alde. Jedenfalls in unserm Sinn.

Der Huredreck, der studierte!

Was i nicht ganz verschdehen kann: Die Gedenkfreunde wolle gar ned, dass dr Neth bschisse wird vum Föhl. Denn dr Neth isch zwar Kommunalaufsicht, awwer dees wär vellig unbedaitend. Denn dr Föhl, und um deen geht’s doch hier aichentlich, der isch halt emol asou, der mechts halt anners als die Gedenkfreunde, und er wird’s niemols nicht sou mache wie die (Oder wie annere anderswo fürs Gedenken). Wahrscheins spekuliert er mit oder ohne naien Betrug druff, dass dr Neth stillhält. Die arme Sau vou Landrat, sou jung und unverdorwe wie er is! Was soll denn deer mache geeche den Betrug? Gor nix kou deer mache, der Saugribbl, gur nix!, Un dees soller sich aa ned edwa eifalle lasse, der Huredreck, der studierte!

Eine Frage des gewählten Formats

Die Gedenkfreunde solle sich gfällischd nicht beschwere dodriwer, dass sie an dem Gegner Föhl nicht wachsen, weils ja heißt: Man wächst an jedem neuen Gegner. Un die merke bletzlich: beim Föhl bassiert dees gar ned, gell. Denn es haesst ja auch: Jeder kriegt halt den Gegner, den er sich gwehlt hat. Also! Des isch nemlich eine Frage des gewählten Formats. Außerdem verschdeh ich nicht, wiesou die Gedenkfreunde sich driwwer beklage, dass mr an dem Föhl nur schrumpfe kennt. Schrumpfe! Als wär der eine so geringe Nummer, dass selbschd seine Gegner schrumpfe miassde! Solle doch die Schrumpfkepf einander dieselben einschlage und mich in Frieden lassen, gell.

Mr kennt unsern Schultes scho fir en uffblosene Zwerch halde

Unter uns, mr kennt unsern Schultes scho fir en uffblosene Zwerch halde, wenner bald zeh und 12 Johr koine 250 Euro fir e NS-Obfr ausgebe will und dodrfir stattdesse:

einen Ratsbeschluss erfindet, dazu
durch fehlende Protokollierung die Gemeindeordnung umgeht und dann noch
die Kommunalaufsicht darüber belügt, indem er einen gültigen Beschluss behauptet.

Föhl – Ein täglicher Gewinn für die Gedenkgegner

Er spielt halt mit Eisatz, gell. Des mog fir ihn perseenlich ein Risiko sein, awwer es lohnt sich für die Kommune weeche dem Nichtgedenke! Jeder Dag, der wo s Nichtgedenke in Bretzfeld länger mecht als des Dritte Reich lang war, ischd ein Gewinn fir uns Bretzfelder Gedenkgegner! Fir jeden Dag, an dem mir den Föhl no Birgermoischder vou Bretzfeld sei lasse, sollde man uns dankbar sei!

Ein ganzes „Drittes Reich“ lang verhindert

Und jetzt isches bald soweit, dass miir Gedenkgegner unsern Erfolg feiern kenne. Am 18. Februar 2015 is in Bretzfeld das Gedenken an den 1942 uffghenkte Pol ein ganzes „Drittes Reich“ lang verhindert: also zwelf Johr, drei Monat und acht Däg lang, gerechnet ab dem 11. November 2002, wou die Gedenkfreunde zum erschde Mol in Robach effentlich gwee sin. An deem 18. Februar 2015 wird dr Föhl des Bretzfelder Nichtgedenke länger ougführt hawe – als der Führer des „Dritte Reich“! Ou, Jeminee, ou Herrgottzack, ou dass ii deees nooch erlääwe deerf! Dange, Domas, und Sieg Föhl! uff der ganzen Linie! Durchhalde, bis dahin! Durchhalde!

Eine Riesen-Adolf-Hitler-Übertreffungs-Party

Dees gibt dann eine Riesen-Adolf-Hitler-Übertreffungs-Party, uf Koschde des Bretzfelder Steierzohlers nadirlich und uf jeden Fall mit denne 250 Euro firs Gedenken! Awwer dees Geld wird fir was anners ausgegewe; etwa fir dees japanische Spezialscheißhauspapier uf dr Partytoilette, was sou saudeier isch bei Amatsonn!

Die kleinen awwer wichtigen „feinen Unterschiede“

I kou mr vorschdelle, dasses bei der Feier eine Zugangsbeschränkung gewwe wird un nur diejäniche Gemeinderäte teilnehmen dürfen, die seither das Gedenken auch aktiv verweigert haben (die andern dirfen nicht hinein). Und zusätzlich haben nur die Zutritt, die bei der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 als Gedenkgegner wiedergewählt werden! Also müssen unsere Bretzfelder Kämpfer sich bis zum 25. Mai 2014 beim Wähler empfählen, damit der Gwählte dann zur Party neikommt awwer sein Wähler nicht! Sou entstähen auch in Bretzfeld die kleinen awwer wichtigen „feinen Unterschiede“, die unsere Traditionen in die Moderne überführen, wobei die Demokratie uns am Arsch lecken kann …

Schigg mer bidde au sou a Eindriddskärdle zur Party

Weile selwer als Verwaltungsmensch bisher ned dabei war und voraussichtlich aa nooch dem 25. Mai 2014 ned dabei sei werd, richd i mich hiermit direkt an den Herrn Birgermoischder Föhl: Sag emol, Domas, dädsch mr zur dere Party bidde au sou e Eidriddskärdle schigge? Miit perseenlichem Zuverlässigkeitsstempl? Dein dir dafür sich immer dankbar erweisen werdender

Kämmerer vou Bretzfeld.

Bidde des Billett schiggen an: Udo Grausam, Mathildenstraße 19, 72072 Tübingen.

Tübingen, am 1. Februar 2014

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„Zamosc, Neustrelitz, Epinal und Balikesir: Für Bürgerreisen in die Partnerstädte jetzt anmelden“ – Angebote der Stadt Schwäbisch Hall

In diesem Jahr (2014) sind wieder Fahrten für Bürgerinnen und Bürger aus Schwäbisch Hall in die Partnerstädte Zamosc, Neustrelitz, Epinal und Balikesir geplant.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Nach Zamosc über Breslau und Krakau

Die Bürgerreise der Stadt Schwäbisch Hall in die polnische Partnerstadt Zamosc findet im Jubiläumsjahr vom 23. bis 29. April 2014 statt. Die Reise geht über Breslau und Krakau – jeweils mit Übernachtung und Stadtführung. Auf dem Programm stehen außerdem ein Empfang beim Stadtpräsidenten, Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten in Zamosc und Umgebung sowie ein Ausflug in den Roztocze Nationalpark. Informationen gibt es in Büro für Städtepartnerschaften: Tel. 0791/751-204 (vormittags).

Mecklenburg-Vorpommern-Tage in Neustrelitz

Neustrelitz ist im Sommer 2014 Gastgeberin für die Mecklenburg-Vorpommern-Tage. Dieses große Fest wird zum Anlass genommen, mit den Schwäbisch Haller Bürgern vom 19. bis 22. Juni 2014 in die Partnerstadt zu fahren. Mit einem bunten Programm haben die Besucherinnen und Besucher eine gute Möglichkeit, die Besonderheiten des Landes und der Region kennenzulernen. Auf der Anreise gibt es wieder eine Pause in der Lutherstadt Wittenberg. Geplant ist ein Ausflug in die Region um Neustrelitz. Beim bunten Treiben am Samstag in der Innenstadt kann man sich dann unter die Neustrelitzer Bevölkerung mischen.

50 Jahre Partnerschaft mit der französischen Stadt Epinal

In diesem Jahr wird auch das 50-jährige Partnerschaftsjubiläum mit der französischen Stadt Epinal gefeiert. Es gab eine lange Tradition des „Familienaustausches“, die in diesem Jahr wieder aufleben soll: Familien, auch Einzelpersonen, in Schwäbisch Hall beherbergen dabei Gäste aus Epinal zum Pfingstfest vom 6. bis 8. Juni 2014. Der Gegenbesuch in Epinal ist dann zum Fest „Saint Nicolas“ vom 5. bis 7.Dezember 2014.

Bürgerreise nach Lappeenranta wird auf das Jahr 2015 verschoben

Die Bürgerreise nach Lappeenranta wird auf das Jahr 2015 verschoben. Die Deutsch-Finnische Gesellschaft (DFG) fährt vom 8. bis 19. Juni 2014 mit dem Bus rund um die Ostesee über die baltischen Staaten in die finnische Parterstadt und über Schweden zurück. Informationen gibt es bei der DFG: Richard.Haenle@DFG-ev.de

Für die Reise nach Balikesir vormerken lassen

Die Bürgerreise nach Balikesir findet Ende Oktober statt. Auf dem Programm stehen neben einem Besuch in der Partnerstadt Sehenswürdigkeiten im Südwesten der Türkei. Da hier das Programm noch offen ist, können sich Interessierte für die Reise vormerken lassen.

Zum Mitfahren in die Partnerstädte sind alle interessierten Personen aus Schwäbisch Hall herzlich eingeladen.

Informationen und Anmeldung:

Informationen und Anmeldung beim Büro für Städtepartnerschaften, Telefon 0791/751-206 oder 0791/751-419, E-Mail: Karin.Eissele-Kraft@schwaebischhall.de.

Internet:

www.schwaebischhall.de

www.facebook.com/schwaebischhall

www.twitter.com/ob_schwaebhall

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„Fünf Freunde als Retter in der Not“ – Leserbrief von Berthold Krist aus Künzelsau zum Pakt „Hohenlohe plus“

„Fünf Freunde als Retter in der Not.“Die britische Autorin Enid Blyton veröffentlichte 1959 unter diesem Titel ein Kinderbuch. Davon immer noch begeistert müssen vier Oberbürgermeister und der Künzelsauer Bürgermeister sein. Sie schlossen dieser Tage einen neuen Pakt. „Hohenlohe plus“ soll den Norden Württembergs endlich aus dem Dornröschenschlaf wecken.

Leserbrief von Berthold Krist aus Künzelsau

Infantiler Eifer

Auf dieses Quintett im Jahr 2014 wartete sicher die ganze Region Franken und damit auch ganz Hohenlohe, um dem Rest der Welt zu zeigen, was wir hier können. Ja, liebe Menschen aus Hohenlohe, es brauchte eines Münsterländers (OB von Schwäbisch Hall), eines Oberschwaben (OB von Bad Mergentheim), eines Hessen (OB von Crailsheim) und eines Brandenburgers (Bürgermeister von Künzelsau), um aus uns etwas zu machen, zu dem wir selbst nicht in der Lage sind. In ihrem infantilen Eifer sei den Fünfen auf den Weg gegeben, dass wir schön längst wissen, wer wir sind und wozu wir in der Lage sind. Eindrucksvoll hat man das hier längst unter Beweis gestellt.

Selbst ernannte Elitesektierer

Schon jetzt haben wir etliche regionale Institutionen: Der Regionalverband, die IHK und die Handwerkskammer, pro Region, verschiedene Wirtschaftsvereinigungen und Tourismusverbände halten die Fahne Hohenlohes hoch. Die Kräfte müssen eher gebündelt werden, als dass zersplittert wird. Probleme der Demographie, des Fachkräftemangels und der Landflucht lassen sich nur lösen, wenn alle politischen und gesellschaftlichen Gruppierungen an einem Strang ziehen. Irgendwelche selbst ernannten Elitesektierer sind da fehl am Platz. Sich Hohenlohe plus zu nennen ist ein Schlag in die Gesichter aller, die Tag für Tag an unserem Hohenlohe mitarbeiten. Als wenn nur dieser Herrenclub fähig wäre, den Stein der Weisen zu finden!

Pelgrim hat willfährige Kombattanten gefunden

Initiiert, so sickerte durch, hat dieses in der Karnevalszeit veröffentlichte Projekt der Schwäbisch Haller Stadtchef Pelgrim. Seine kruden Theorien der Verwaltungsmodernisierung fallen gewöhnlich nicht auf fruchtbaren Boden. Nunmehr scheint er willfährige Kombattanten gefunden zu haben. Zwei Hoffnungen von mir, dass nämlich dieser Ausflug in das Reich des Aktionismus den Steuerzahler nicht allzu viel koste und dass der ganze Spuk an Aschermittwoch vielleicht vorbei sei.

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„Drohende Genmais-Zulassung: Erwarten statt Taten?“ – Kommentar des Grünen-Bundestagsabgeordneten Harald Ebner

Zur Abstimmung und den Debattenbeiträgen von SPD und CDU zum Thema Genmais-Zulassung im Bundestag gibt Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Erklärung ab.

Kommentar des Grünen-Bundestagsabgeordneten Harald Ebner

Abwarten reicht nicht aus

Es verschlägt mir fast die Sprache, wenn ich sehe, wie Abgeordnete der SPD sich in der Plenardebatte als aufrechte Kämpferinnen für Gentechnikfreiheit inszenieren – wenige Stunden, nachdem sie ausdrücklich gegen unseren Antrag gestimmt haben, die anstehende Genmais-Zulassung in Brüssel abzulehnen. Stattdessen setzt zum Beispiel Ute Vogt auf das Prinzip Hoffnung: sie „erwarte“ ein „klares Nein“ der Bundesregierung. Erwarten statt Taten dürfte aber wenig helfen, um sich gegen Merkels Pro-Gentech-Kurs durchzusetzen.

Unser Antrag liegt schon seit Dezember vor

Alois Gerig von der CDU hat, übrigens anders als fünf seiner Fraktionskollegen, angeblich nur wegen „fachlicher Mängel“ nicht für unseren Antrag gestimmt. Ich weiß zwar nicht, worin die bestehen könnten, bei einem Antrag, dessen Forderung aus einem einzigen kurzen Satz besteht – aber die Koalition hätte ja durchaus Gelegenheit gehabt, einen eigenen Antrag mit gleichem Ziel einzubringen, oder mit uns über Änderungen zu reden. Unser Antrag liegt schließlich schon seit Dezember vor, Zeit genug gab es also dafür, passiert ist nichts dergleichen.

Hanebüchen und weltfremd

Und es schlägt dem Fass den Boden aus, wenn dann von Seiten der Union auch noch abgewiegelt wird, auch im Falle einer Zulassung gäbe es dennoch keinen Anbau in Deutschland. Das ist hanebüchen, weltfremd und entbehrt jeder Grundlage. Auch der Genmais MON810 wurde nach seiner Zulassung in Deutschland angebaut, bevor das nationale Anbauverbot kam.

SPD, CSU und CDU müssen sich für ein Nein stark machen

Ich erwarte jetzt auch mal etwas: nämlich, dass meine Kolleginnen und Kollegen von SPD, CSU und auch CDU sich nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch hinter den Kulissen für ein „Nein“ ihrer Regierung stark machen. Zusammen mit den Parteichefs Sigmar Gabriel und Horst Seehofer müssen sie es schaffen, Angela Merkel davon zu überzeugen, auch bei der Gentechnik Volkes Wille nicht länger zu ignorieren.

Ergebnisse der Abstimmung:

Im Anhang finden Sie einen Auszug aus dem mit den Debattenbeiträgen zum Thema Genmais sowie die Liste mit dem Ergebnis der namentlichen Abstimmung unseres Antrags, die Genmais-Zulassung abzulehnen. Darin lässt sich das Abstimmungsverhalten aller Abgeordneten nachlesen. „NEIN“ bedeutet dabei eine Zustimmung zu unserem Antrag, „JA“ eine Ablehnung. Außerdem haben wir eine Übersicht der von der Fraktionslinie abweichenden und nicht abgegebenen Stimmen zusammengestellt.

Als übersichtliche interaktive Grafik finden Sie das Abstimmungsergebnis auf folgender Internetseite:

http://www.bundestag.de/bundestag/plenum/abstimmung/grafik/index.jsp

Das Video der Generaldebatte Landwirtschaft und Ernährung finden Sie unter:

http://dbtg.tv/fvid/3087049

(um das Thema Gentechnik geht es ab Minute 15)

Die Rede von Ute Vogt mit ihrer „Erwartung“ finden Sie unter

http://dbtg.tv/fvid/3087079

Harald Ebners Rede können Sie gezielt aufrufen unter

http://dbtg.tv/fvid/3087107

Harald Ebners Zwischenfrage an Alois Gerig finden Sie in diesem Video

http://dbtg.tv/fvid/3087110

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Sprecher für Agrogentechnik, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax: 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

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„LINKE nimmt Kurs auf den Kreistag in Hohenlohe“ – 30 LINKE-Kandidaten für die Wahl zum Kreistag in Hohenlohe nominiert

Jetzt ist es amtlich: 30 LINKE-Kandidaten sind für die Wahl zum Kreistag in Hohenlohe nominiert. Am 21. Januar 2014 haben die Mitglieder der LINKEN aus Hohenlohe bei der Nominierungsversammlung im Landhotel „Günzburg“ in Eschental 30 Kandidaten für die sechs Wahlkreise des Landkreises zur Kreistagswahl nominiert. Ein großer Teil der Kandidaten kommt aus den eigenen Reihen der LINKEN.

Von Kai Bock, Die Linke, Kreisverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Schattendasein in der Region beenden

Der Sprecher der LINKEN Ernst Kern kommentiert: „Wir sind glücklich, 30 Kandidaten gefunden zu haben, die für den Kreistag Hohenlohe kandidieren.“ Die Partei brauche eine kommunale Verankerung um ihr Schattendasein in der Region zu durchbrechen, kommentiert Kai Bock als Spitzenkandidat für Öhringen die Nominierung der Kandidaten.

Für eine sozialere und gerechtere Politik im Landkreis

„Wir werden uns jetzt gründlich auf die kommunalen Themen des Landkreises konzentrieren, um aktiv vor Ort eine sozialere und gerechtere Politik im Landkreis zu etablieren“, sagt Richard Neumann, Spitzenkandidat für den Wahlkreis Neuenstein. Vor allem um die Belange der Bürger wie zum Beispiel das Vorantreiben des Breitbandausbaus der Telekommunikationsnetze im ländlichen Raum möchte sich Hansjörg Hafner, Spitzenkandidat von Pfedelbach-Bretzfeld, kümmern.

Bald geht der Wahlkampf vor Ort los

Da nun auch der Kreiswahlleiter die Partei DIE LINKE zur Kommunalwahl im Hohenlohekreis zugelassen hat, wird schon bald der Wahlkampf vor Ort losgehen. Zu erklären warum gerade die LINKE in den Kreistag gehört, ist jetzt unsere Aufgabe, die aber durch viele gute Argumente unterstützt wird.

Unterstützungsunterschriften werden benötigt

Außerdem sind noch Unterstützungsunterschriften zu sammeln. Interessierte Bürger können sich mit dem Kreisvorstand in Verbindung setzen oder in Kürze auf der Homepage des Kreisverbands die amtlichen Formulare bekommen.

Die Internetadresse: http://die-linke-sha.de

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„NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg: Jetzt!“ – Petition unterschreiben

Petition: Ich fordere den Landtag von Baden-Württemberg auf, einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu „NSU“ und Umfeld einzusetzen, der Verbrechen und Vernetzung des Rechtsterrorismus in Baden-Württemberg und das Verhalten der damit befassten Landesbehörden untersucht.

Petition der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Baden-Württemberg (VVN-BdA)

Begründung:

„NSU“ und Rechtsterrorismus in Baden-Württemberg: Aufklärung tut not – für einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Landtag

Zwei Jahre nach der Entdeckung der Existenz einer organisierten Naziterrorgruppe namens „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) treten immer neue Merkwürdigkeiten, Unklarheiten und Ungereimtheiten zutage. Durch Ermittlungen der Polizei und den Münchner Prozess, aber auch durch parlamentarische Untersuchungsausschüsse des Bundestages und der Landtage in Thüringen, Sachsen und Bayern wird immer mehr über die Verbrechen der „NSU“ bekannt. Ein mehr als merkwürdiges Licht fällt auch auf die Verstrickung der Behörden und ihrer „V-Leute“ in diesen Sumpf.

Obwohl zahlreiche Spuren nach Baden-Württemberg weisen, obwohl gerade auch in Baden-Württemberg Ermittlungspannen bekannt wurden und die Rolle der Geheimdienste unklar ist, gibt es in diesem Bundesland – anders als in Sachsen, Thüringen und Bayern – bisher keinen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der diesen Fragen nachgeht.

Der beim Landeskriminalamt eingerichtete Ermittlungsausschuss „Umfeld“, der seine Untersuchungsergebnisse nicht der Öffentlichkeit vorstellen muss, ist alleine nicht geeignet, um die notwendige Klarheit und Transparenz herzustellen.

Nur einige Beispiele für aufklärungsbedürftige Sachverhalte seien genannt:

In der ausgebrannten „NSU“-Wohnung in Zwickau wurden Stadtpläne und andere Dokumente gefunden, die Hinweise auf ausgespähte Anschlagsziele und Fluchtrouten in Baden-Württemberg enthielten.

Die größten Rätsel gibt der Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter am 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese auf. Trotz des hohen Nachdrucks, mit dem Morde an Polizeiangehörigen sonst aufgeklärt werden, tappten die Behörden von einer Ermittlungspanne in die nächste und immer im Dunkeln. Erst als beim Auffliegen des Terrortrios am 4. November 2011 in Eisenach im ausgebrannten Wohnmobil die Waffen der ermordeten Polizistin und ihres Kollegen sowie deren Handschellen gefunden wurden, ging die Polizei von einem rechtsterroristischen Hintergrund aus und ordnete die Taten dem „NSU“ zu.

• Warum spielte bei den Ermittlungen nie der Hinweis eine Rolle, den eine „V-Frau“ dem baden-württembergischen Landesamt für Verfassungsschutz schon kurz nach der Tat gegeben hatte, wonach Neonazis aus Schwäbisch Hall in die Ereignisse verwickelt waren?

• Warum wurde niemals nachdrücklich vier Phantombildern der Täter nachgegangen, die kurz nach dem Heilbronner Mord von Zeugen erstellt wurden? Keines ähnelt den Mitgliedern des Terrortrios, eines aber verblüffend einem polizeibekannten Nazifunktionär, ehemaligen Söldner, einschlägig Vorbestraften und mutmaßlichen „V-Mann“ aus der Region?

• Warum hielten sich am Tag des Heilbronner Mordes mindestens fünf Mitarbeiter von Geheimdiensten auf oder in der Nähe der Theresienwiese auf?

• Welche Verbindungen bestehen zum baden-württembergischen „Ku-Klux-Klan“, dessen Gründer und Leiter, wie jetzt vom Innenministerium bestätigt wurde, ein „V-Mann“ des baden-württembergischen Verfassungsschutzes war? Der Gruppenführer der ermordeten Polizistin war zusammen mit mindestens einem weiteren Polizisten ebenfalls Mitglied dieser rassistischen Gruppe.

• Was hat es mit dem Todesfall am 16.9. 2013 auf dem Cannstatter Wasen auf sich? Dort wurde ein junger Neonazi angeschnallt und verbrannt in seinem Auto gefunden. Er war an diesem Tag nach Stuttgart gefahren, um beim Landeskriminalamt zum Mordfall in Heilbronn auszusagen. Zuvor schon hatte er Hinweise auf eine ihm bekannte weitere Naziterrorgruppe namens „Neoschutzstaffel – NSS“. gegeben, die in Baden-Württemberg aktiv sei.

• Warum weicht der Heilbronner Polizistenmord vom sonstigen Tatschema des „NSU“ so offensichtlich ab? Warum wurde die Mordserie an Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund (mit immer derselben Waffe!) nach der Heilbronner Tat abgebrochen?

Sowohl die Öffentlichkeit als auch die verantwortlichen Politiker/innen und natürlich auch die Justiz haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren und zu ermitteln.

Der DGB Nordwürttemberg, die Jungsozialisten, die Linke, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e.V. und andere haben bereits die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gefordert.

Bitte unterstützen auch Sie diese Forderung und verleihen ihr mit Ihrer Unterschrift Nachdruck.

Im Namen aller Unterzeichner/innen.

Stuttgart, 23.01.2014 (aktiv bis 22.07.2014)

 

Die Petition kann unterzeichnet werden unter:

https://www.openpetition.de/petition/online/nsu-untersuchungsausschuss-jetzt
Weitere Informationen gibt es auf den folgenden Internetseiten:

(https://www.openpetition.de/petition/online/nsu-untersuchungsausschuss-jetzt) oder auch bei facebook (https://www.facebook.com/pages/Untersuchungsausschuss-Jetzt/336435473161825)

 

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„Weltmarktführer auf Kosten der Beschäftigten?“ – Vortrag heute (Donnerstag) in Schwäbisch Hall

„Weltmarktführer auf Kosten der Beschäftigten?“ lautet der Titel eines Themenabend am heutigen Donnerstag, 30.Januar 2014, um 19.30 Uhr im Theatersaal im Alten Schlachthaus in Schwäbisch Hall.

Von der IG Metall Schwäbisch Hall

Schattenseiten des vermeintlichen Erfolgs der Weltmarkführer

Es spricht der Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler Professor Dr. Rudolf Hickel vom Bremer Institut Arbeit und Wissenschaft. Er beleuchtet in seinem Vortrag die Schattenseiten des vermeintlichen Erfolgs der Weltmarktführer.

Anschließende Podiumsdiskussion mit offener Fragerunde zum Impulsreferat. Eine rechtliche Beurteilung der Arbeitsbedingungen in den Betrieben nimmt Volpert Beyer, DGB-Jurist vor. Moderation: Siegfried Hubele, DGB-Kreisvorsitzender Schwäbisch Hall.

Weitere Informationen und Kontakt:

IG Metall Schwäbisch Hall, IG Metall Verwaltungsstelle, Haller Straße 37, 74523 Schwäbisch Hall

Internet: www.schwaebisch-hall.igm.de

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„Verfolgung, Deportation, Tod: Die Jenischen fielen durch das abartige Raster des NS-Staates“ – Gedenkfeier des Landtags in Fichtenau

Bei Gedenkfeier des Landtags für die Opfer des Nationalsozialismus in Fichtenau am 27. Januar 2014 plädierte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU)  für den Abbau von Vorurteilen und die Akzeptanz von Unterschieden.

Pressemitteilung des Landtags Baden-Württemberg

Teuflische Macht der Vorurteile

Stuttgart/Fichtenau. In seiner zentralen Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus hat der Landtag von Baden-Württemberg am 27. Januar 2014 in Fichtenau (Landkreis Schwäbisch Hall) im Besonderen an das Schicksal der Jenischen erinnert. Angesichts des Leides, das die Gruppe der Jenischen im Dritten Reich erfahren habe, werde deutlich, wie notwendig die Akzeptanz von Unterschieden und Pluralität sei, sagte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) in seiner Gedenkrede. „Um unserer selbst und der nachfolgenden Generationen willen müssen wir unsere Demokratie gegen jegliche Feinde verteidigen und zugleich die diabolische Macht der Vorurteile brechen“, so Wolf.

Unrecht nicht vergessen

„Das Schicksal der Jenischen darf nicht marginalisiert werden“, hob der Landtagspräsident hervor. „Denn wer erlittenes Unrecht geringachtet oder gar vergisst, der stellt sich auf die Seite der Täter. Und er verschließt sich der Tatsache, dass uns Heutigen jede Leidensgeschichte etwas Eigenes zu sagen hat und damit spezifisch in die Pflicht nimmt.“

Rassistisch verhöhnt, öffentlich drangsaliert, enteignet und abtransportiert

Die Jenischen seien durch das abartige Raster des NS-Staates gefallen und in die Fänge des braunen Verfolgungs- und Vernichtungsapparates geraten, weil sie wegen ihres jahrhundertealten fahrenden Lebensstils als asozial diffamiert und als besonders minderwertig gebrandmarkt worden seien, erläuterte Wolf. „Im Nazi-Staat sind verachtete Volksgruppen und Minderheiten der Willkür unterworfen und entwürdigt worden.“ Die Gesellschaft habe es hingenommen und innerlich oft sogar gebilligt, dass Menschen wegen ihrer Lebensweise, ihres Glaubens, ihres Andersseins rassistisch verhöhnt, öffentlich drangsaliert, enteignet, einfach abtransportiert worden seien.

Demokratie wurde preisgegeben

Despotie und Völkermord in Deutschland seien kein „Betriebsunfall“ der Geschichte gewesen, sondern Folgen zum einen des Preisgebens der Demokratie und zum anderen einer Gedankenwelt, in der Menschenwürde nicht unantastbar gewesen sei. Und das könne sich wiederholen, auch heute noch, warnte Wolf. Die oft zitierte „historische Verantwortung“ betreffe daher ganz konkret die Gegenwart. „Und Gegenwart – das sind wir alle! Jede Einzelne und jeder Einzelne von uns.“

Akzeptanz von Unterschieden ist ein Grundpfeiler der Demokratie

Aus der Menschenwürde, den Freiheitsrechten und dem Diskriminierungsverbot resultiere das Menschenrecht auf Gleichheit in Verschiedenheit, das Recht, unbedrängt, ohne Ausgrenzung und Diskriminierung, „anders“ sein zu dürfen, betonte der Landtagspräsident. Akzeptanz von Unterschieden sei ein Grundpfeiler der Demokratie. Vielfalt sei keine Last, sondern eine Chance. „Jede Gemeinschaft, jede Organisation, jede Stadt, ja auch jede überschaubare Gemeinde wie Fichtenau wird auf Dauer reicher werden und mehr Erfolg haben als andere, wenn sie mit dem Verschiedensein der Menschen positiv, wissbegierig und konstruktiv umgeht“, legte Guido Wolf dar.

Abermillionen Menschen planmäßig ausgegrenzt, gejagt, gequält und ermordet

Dass sich die Gedenkfeier in Fichtenau speziell den Jenischen und ihrem Los widme, bedeute laut Wolf jedoch nicht, dass die Schoah und der Genozid an den Sinti und Roma aus dem Blick verloren werde. Abermillionen Menschen seien planmäßig und bar jeglicher Humanität ausgegrenzt, gejagt, gequält und ermordet worden, sagte der Präsident. „In Trauer, Scham und Ehrfurcht gedenken wir aller Opfer des Nationalsozialismus: der Ermordeten, aber auch der wenigen Überlebenden, deren Körper und Seelen durch das Grauen der Unmenschlichkeit unheilbar verletzt wurden.“

Mahnmal in Unterdeufstetten eingeweiht

Der Rede Wolfs vorausgegangen war eine Begrüßung durch den Fichtenauer Bürgermeister Martin Piott. Im Anschluss an Wolf sprachen Timo Adam Wagner, Vorsitzender des Bundesrats der Jenischen Deutschlands im Jenischen Bund in Deutschland e.V., und der Züricher Historiker Dr. phil. Thomas Huonker. Es folgte eine Rezitation und Erläuterung jenischer Gedichte. Bereits vor der Gedenkfeier hatten Repräsentanten des Landes, der Gemeinde und von Opferorganisationen auf dem Friedhof von Fichtenau-Unterdeufstetten ein Mahnmal für die Opfer der jenischen Bevölkerung eingeweiht und im Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus Kränze niedergelegt.

Weitere Informationen von Hohenlohe-ungefiltert:

http://www.schwaebische.de/region/ostalb/ellwangen/stadtnachrichten-ellwangen_artikel,-Jenische-wurden-Opfer-der-Nazis-_arid,5576460.html#

http://www.landtag-bw.de/cms/home/aktuelles/pressemitteilungen/2014/januar/202014.html

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„Profitgetriebene Globalisierung – Der Geschichte letzter Schluss?“ – Diskussion in Schwäbisch Hall

„Profitgetriebene Globalisierung – Der Geschichte letzter Schluss?“, lautet der Titel einer Veranstaltung am Mittwoch, 5. Februar 2014, um 20 Uhr im Büro des Club Alpha 60, Pfarrgasse 3 in Schwäbisch Hall. Veranstalter ist die Internationale sozialistische Linke (isl).

Vom Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall

Gnadenloser Stress, überlange Arbeitszeiten und niedrige Löhnen

In Bangladesh schuften 3,5 Millionen ArbeiterInnen in 5.000 Bekleidungsfabriken für  US-amerikanische und europäische Modeketten zu Hungerlöhnen unter lebensbedrohlichen Umständen. In riesigen Fabrikkomplexen von FOXCONN in Südchina, wo IPhones, IPads, und die Laptops und Smartphones anderer Markenfirmen hergestellt werden, sehen sich die ArbeiterInnen einem Fabrikregime mit gnadenlosem Stress, überlangen Arbeitszeiten und niedrigen Löhnen ausgesetzt.

Einzelteile haben mehrfach den Globus umrundet

Längst werden einfache Konsumartikel und High-Tech-Produkte überall auf der Welt produziert. Bevor das Produkt an einem Ort endmontiert wird, haben die Einzelteile per Schiff oder Flugzeug mehrfach den Globus umrundet. Was nach wenigen Jahren in den Industriestaaten auf den Müll geworfen wird, wird – aus „Kostengründen“ – nach Ghana verschifft, wo sich die größte Elektroschrotthalde der Welt befindet.

Die Kraft des Totschlag-Arguments

Spätestens seit den Protesten von Seattle von 1999 glauben immer weniger Menschen das Märchen von den Segnungen der Globalisierung für die Menschen im Süden (und im Norden). Dennoch hat Margret Thatchers TINA-Spruch (There is no Alternative), dessen Merkelsche Aktualisierung “alternativlos” lautet, nach wie vor die Kraft zum Totschlag-Argument.

Dieser Irrsinn ist nicht alternativlos!

In der Veranstaltung werden wir uns mit diesem Totschlag-Argument auseinandersetzen. Denn: Dieser Irrsinn ist nicht alternativlos!

SOZIALISMUS

Wir werden der Frage nachgehen, ob angesichts der Globalisierung die Staaten wirklich so machtlos sind, wie die Markt-Schreier behaupten und wir werden einen Blick über den großen Teich nach Südamerika werfen. Es geht um De-Globalisierung, Regionalisierung und ALBA ebenso wie über (zu) niedrige Sprit- und Kerosinpreise, Nachhaltigkeit und Klimawandel. Und es geht darum, ob Belegschaften wirklich der Globalisierung hilflos ausgeliefert sind. In all dem wird das eine oder andere Mal ein Wort auftauchen, das auf der neoliberalen Quarantäneliste einen Spitzenplatz einnimmt: SOZIALISMUS

Kurzinfo:

„Profitgetriebene Globalisierung – Der Geschichte letzter Schluss?“, Dienstag, 4. Februar 2014, um 20 Uhr in den Büroräumen des Club Alpha 60, Pfarrgasse 3, Schwäbisch Hall. Veranstalter: Internationale sozialistische Linke (isl).

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