„Wir müssen Mobilität neu denken, gerade auch bei uns im ländlichen Raum“ – Interview mit dem Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen)

Hohenlohe-ungefiltert hat die Direktkandidatin und die Direktkandidaten des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe zur Bundestagswahl befragt. Die Kandidatin und die Kandidaten hatten für die Antworten eine Woche Zeit. Als Fünfter hat Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) geantwortet.

Interviewfragen von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Die Antworten von Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen):

1. Warum sollen die Wählerinnen und Wähler bei der Bundestagswahl 2013 Sie und Ihre Partei wählen? Was unterscheidet Sie positiv von denanderen Kandidatinnen und Kandidaten und was unterscheidet Ihre Partei positiv von den anderen Parteien?

Erst einmal sollen die Wählerinnen und Wähler überhaupt wählen gehen, das steht ganz vorne! Für Bündnis90/Die Grünen werbe ich deshalb, weil wir die Einzigen sind, die die Energiewende wirklich wollen und schnell umsetzen. Union und FDP bereiten mit Quotenmodell, Senkung der Einspeisevergütung, Zerstörung von Investitionssicherheit, neuen Subventionen für fossile Großkraftwerke (Braunkohle!), Laufzeitverlängerung für Gundremmingen und der Weigerung, trotz Endlagersuchgesetz den Rahmenbetriebsplan für Gorleben aufzuheben, unverhohlen das Ende der Wende vor. Selbst die SPD sitzt der Falschbehauptung vom teuren Strom durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf und fordert mehr Kohleverstromung – und damit mehr Klimawandel statt weniger.
Weitere Gründe, Grün zu wählen: Weil wir die einzigen sind, die es mit der Nachhaltigkeit ernst meinen und sie für alle Politik- und Gesellschaftsfelder durchdeklinieren. Weil wir für stabile Ökosysteme, Artenvielfalt, gesunde Lebensmittel und eine Agrarpolitik kämpfen, die Menschen – auch die Bäuerinnen und Bauern – und Tiere schützt. Weil wir für ein Ende der Zweiklassen-Medizin und eine Stärkung der Pflege kämpfen. Weil wir uns für den Ausbau qualitativ guter Kinderbetreuung einsetzen, damit Eltern echte Wahlfreiheit haben. Um die und eine gute Bildung zu finanzieren, öffentliche Infrastruktur zu erhalten und Schulden abzubauen brauchen wir eine gerechte Steuerpolitik.

2. Welche Projekte der jetzigen Regierung würden Sie persönlich stoppen, wenn Sie das könnten, und welche stattdessen an die vordersten Stellen der Dringlichkeitsliste setzen?

Das Betreuungsgeld würde ich sofort abschaffen. Es setzt familienpolitisch falsche Signale und ist teuer. Das Geld würde ich lieber in den qualitativen und quantitativen Ausbau von Kitas stecken. So haben Eltern und hier ganz besonders die Frauen bessere Chancen, im Beruf nicht abgehängt zu werden und ihn auch mit der Familie zu vereinbaren.
Ganz wichtig ist natürlich die Energiewende, die von Schwarz-Gelb dreist ausgebremst und schlechtgeredet wird. Das können wir uns schlicht und ergreifend nicht leisten! Wir müssen den Wechsel zu den Erneuerbaren entschlossen angehen. Natürlich sozial- und umweltverträglich. Ich denke, das können wir Grünen am besten. Das ist schließlich eines unserer Kernthemen. Alle anderen kopieren es nur schlecht und halbherzig.
Und wir müssen sofort eine Landwirtschafts- und Verbraucherschutzpolitik einleiten, die Bauernhöfe erhält, indem sie kleinere Betriebe in reichstrukturierten Kulturlandschaften stärker fördert. Eine Politik, die dem fatalen und folgenschweren Siegeszug der industriellen Tierhaltung mit den damit verbundenen Folgen endlich Einhalt gebietet.

3. Im Gesundheitswesen klagen viele Menschen über eine sich immer stärker ausbildende Zweiklassen-Medizin. Auf der einen Seite die gewinnbringenden Privatpatienten, auf der anderen Seite die weniger lukrativen gesetzlich Versicherten. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass jeder Mensch in Deutschland die für ihn beste Behandlung bekommt? Wie wollen Sie zudem dafür sorgen, dass sich junge Ärzte im ländlichen Raum niederlassen?

Wir Grüne stehen für das Ende der Zwei-Klassen-Medizin. Wir wollen die Bürgerversicherung einführen, in der wirklich jeder und jede versichert ist. Privilegierte privat versicherte PatientInnen wird es dann nicht mehr geben. Dass die privat Versicherten das System querfinanzieren würden, ist übrigens ein Märchen, das durch Wiederholen auch nicht wahrer wird. Denn deren fehlende Beiträge im Solidarsystem schwächen die finanzielle Basis des Gesundheitswesens insgesamt und führen zu den nachgewiesenen Ungerechtigkeiten im System.
Für junge Ärzte müssen wir den ländlichen Raum insgesamt attraktiver machen, genau wie für alle anderen auch. Dazu gehört unter anderem eine bessere öffentliche Infrastruktur. Es kann aber auch nicht länger angehen, dass die Kassenärztliche Vereinigung in eigener Regie über Standorte und Zulassungen von Arztpraxen entscheidet und damit den ländlichen Raum benachteiligt. Hier muss sich die Gesellschaft ihre Handlungsfähigkeit wieder zurück holen.

4. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass jeder Mensch in Deutschland auch im Alter menschenwürdig leben kann? Die Beiträge für private Rentenversicherungen sind für viele ältere Menschen nicht bezahlbar, weil diese für ältere Versicherte extrem hoch sind. Die Rentenvorausberechnungen für viele Menschen in Deutschland sehen düster aus. Viele sind von Altersarmut bedroht. Wie kann der Gefahr der Altersarmut wirkungsvoll entgegen getreten werden?

Auch für dieses Problem ist die Grüne Bürgerversicherung die richtige Antwort. Wir wollen eine Mindestrente von 850 Euro für alle, die mindestens 30 Jahre in der öffentlichen Rentenversicherung waren. Das ist eine vergleichsweise niedrige Schwelle, die auch Menschen einschließt, die längere Familien- und Kinderbetreuungsauszeiten in ihrer Biografie haben. Zuallererst muss aber ein Mindestlohn für alle Branchen her, der volle Arbeit auch voll entlohnt.
Minijobs schaffen Altersarmut, vor allem für Frauen, deshalb wollen wir sie zu voll sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen umbauen und das bisherige Minijob-Modell weitgehend abschaffen. Kitas für alle schaffen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, statt wie das teure Betreuungsgeld Frauen von Erwerbsarbeit und eigener Erwerbsbiografie fernzuhalten und damit in die Armutsfalle laufen zu lassen. Da hilft auch die jetzt schnell noch von der Union versprochene Mütterrente nicht viel, zumal die Union die dafür nötigen 6,5 Milliarden Euro gar nicht finanziert hat, sondern das Geld aus der Rücklagenkasse der Rentenversicherung nehmen und damit in guten Zeiten das Tafelsilber verscherbeln will.

5. Immer mehr Menschen sind in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt, arbeiten in Minijobs, arbeiten im Niedriglohnsektor. Löhne von fünf Euro pro Stunde und weniger sind keine Seltenheit. Wie kann erreicht werden, dass jeder Mensch und jede Familie in Deutschland vom jeweiligen Arbeits- und Familieneinkommen menschenwürdig leben kann?

Dazu ist ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 Euro zwingend erforderlich. Fast ganz Europa hat Mindestlöhne, nur im wohlhabenden Deutschland gibt es sehr viele Menschen, die trotz Vollzeitarbeit nicht von ihrem Einkommen leben können. Das müssen wir ändern! Minijobs werden wir außer im haushaltsnahen Bereich und für SchülerInnen und StudentInnen abschaffen, um den nachgewiesenen Missbrauch einzudämmen. Minijobs haben die Menschen nicht in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse gebracht. Und es wird Zeit, dass mit gleicher Arbeit endlich gleiches Geld verdient wird, egal ob Mann oder Frau, ob Stammbelegschaft oder ZeitarbeiterIn!

6. Bundeskanzlerin Merkel spricht sich gegen einen Mindestlohn aus. Sie verweist auf die Tarifparteien (Arbeitgeber und Gewerkschaften). Es ist aber auch in der Region Hohenlohe vielfach so, dass Arbeitgeber nicht oder nicht mehr Mitglied im Arbeitgeberverband sind. Demnach sind die abgeschlossenen Tarifverträge für diese Unternehmen auch nicht bindend. Wie kann dieser Misstand beseitigt werden?

Siehe vorige Frage – nur durch einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn. Genau deshalb brauchen wir ihn. Damit ist es unerheblich, ob Unternehmen tarifgebunden sind. Deshalb setze ich mich für den Mindestlohn ein.

7. Was muss getan werden, um den Pflegenotstand in Deutschland zu beenden? Es gibt einen Mangel an qualifizierten Pflegekräften, vermutlich weil die Arbeit schlecht bezahlt wird, die Arbeitsbelastung immer mehr zunimmt und es zudem wenig Anerkennung für die schwierige und nervenaufreibende Tätigkeit gibt.

Auch für die Pflege wollen wir die Bürgerversicherung einführen, in die alle BürgerInnen  auf Basis aller Einkommensarten einzahlen, um die Finanzbasis zu verbreitern. Damit können wir sowohl die Beitragssätze senken als auch die Leistungen um 15 Prozent ausweiten. Dazu gehört ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, der endlich auch Demenzerkrankungen angemessen berücksichtigt.
Und dazu gehört auch die faire und angemessene Bezahlung des Pflegepersonals. Es gilt, die Ausbildung der drei Pflegeberufe zu harmonisieren, aber nicht zu egalisieren, denn zwischen Kinder-, Alten- und Krankenpflege gibt es Unterschiede. Die Pflegeberufe müssen attraktiver werden, durch mehr Ausbildungskapazitäten, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und bessere Entwicklungschancen. Die Zuwanderung von Fachkräften ist kein Allheilmittel, weil sie in ihren Herkunftsländern ebenso gebraucht werden. Wir werden auf eine verbesserte Entlohnung von Pflegekräften hinwirken. Der Mindestlohn in der Pflege darf nur die untere Auffanggrenze für Ungelernte sein, aber keinesfalls als Normallohn für ausgebildete Fachkräfte gelten. Außerdem brauchen wir einen Anspruch auf Familienpflegezeit, der nicht ins Ermessen der Arbeitgeber gestellt werden kann.

8. Warum muss Abgeordnetenbestechung und Korruption bei Abgeordneten strenger geahndet und bestraft werden? Zitat des Nachrichtenmagazins Der Spiegel: (…) Achtmal lag dem Rechtsausschuss des Bundestages in dieser Legislaturperiode ein Gesetzentwurf mit strengeren Regeln zur Abgeordnetenbestechung vor. Achtmal wurde dieser von der Regierungskoalition abgeschmettert – zuletzt Mitte Juni (2013). Seitdem steht fest, dass es vor der Bundestagswahl kein neues Gesetz geben wird. Deutschland bleibt beim Thema Abgeordnetenbestechung Entwicklungsland. (…) Im Kampf gegen Abgeordnetenbestechung und illegale Parteienfinanzierung macht die Bundesregierung keine Fortschritte – und kassiert einen Rüffel aus Straßburg. Die Korruptionswächter des Europarats rügen den mangelnden Reformwillen. Doch Berlin sieht keinen Handlungsbedarf. (…) Was muss getan werden?

Das ist in der Tat empörend – dem kann ich nur zustimmen. Auch beim Thema Nebeneinkünfte von Abgeordneten brauchen wir mehr Transparenz. 2011 hat meine Fraktion einen Gesetzentwurf zur Einführung eines neuen Straftatbestandes der „Bestechlichkeit und Bestechung der Mitglieder von Volksvertretungen“ vorgelegt. Um hier etwas zu ändern, braucht es aber andere parlamentarische Mehrheiten. Mit Schwarz-Gelb ändert sich da jedenfalls nichts, das hat die Ablehnung unserer Vorschläge mehrfach deutlich gezeigt. Da hilft also nur den Wechsel wählen!

9. Stichwort Lobbyismus: Autokonzerne, Banken und Pharmafirmen beauftragen Lobbyisten, aber auch manche Umwelt- und Verbraucherorganisation: Lobbyisten, die den Regierenden ihre Sicht der Dinge nahelegen. In Berlin und Brüssel wetteifern sie zu Tausenden um die Aufmerksamkeit der Entscheider – und um Einfluss auf die Gesetzgebung. Manche haben sogar schon in Bundesministerien an Gesetzentwürfen mitgeschrieben. Das darf nicht sein. Wie wollen Sie den Einfluss von Lobbyisten aller Sparten auf ein absolut notwendiges Maß zurückschrauben? Wie stehen Sie zu einem Lobbyregister?

Auch beim Thema Lobbyeinfluss hilft vor allem Transparenz. Deshalb halte ich ein Lobbyregister, wie es anderswo bereits existiert, auch im Deutschen Bundestag für längst überfällig und notwendig, gerade im Sinne einer funktionierenden Demokratie. Alles andere fördert doch nur die Politikverdrossenheit der Menschen in diesem Land. Grundsätzlich ist ja nichts dagegen zu sagen, dass VertreterInnen von Interessengruppen diese Interessen der Politik vermitteln – dafür sind sie schließlich da. Nur darf dieser Einfluss nicht einseitig  und intransparent sein, die Unabhängigkeit der ParlamentarierInnen gefährden oder gar zur schon angesprochenen Korruption führen.

10. Stichwort Nebentätigkeiten und wirtschaftliche Abhängigkeiten von Abgeordneten: Wie kann in Deutschland erreicht werden, dass Abgeordnete – wie beispielsweise in den USA – ihre Nebentätigkeiten und ihre Auftraggeber komplett offenlegen – auf Euro und Cent? Auch in Deutschland wollen die Menschen wissen, von welchen Firmen, Institutionen oder Verbänden die Tätigkeiten eines Abgeordneten beeinflusst werden.

Das kann auch in Deutschland ganz einfach durch entsprechende gesetzliche Regelung erreicht werden. Genau das hat meine Fraktion erst letzten November im Bundestag beantragt – leider ohne Erfolg. Wir brauchen also ganz offensichtlich auch hierfür endlich eine andere parlamentarische Mehrheit, um weiter zu kommen.

11. Woher soll das Geld für künftige Rettungspakete, Rettungsschirme etc. genommen werden – von den Banken, ihren Zockern, ihren Anteilseignern oder wieder von den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern?

Dazu muss unter anderem die von uns schon lange geforderte Finanztransaktionssteuer endlich umgesetzt werden. Zudem fordern wir Mechanismen, die garantieren, dass im Krisenfall nicht die SteuerzahlerInnen die Rechnung übernehmen müssen. Hierfür brauchen wir einen gemeinsamen Abwicklungsmechanismus auf Europäischer Ebene, der ein einheitliches Vorgehen bei Abwicklungen garantiert und die InvestorInnen anstatt der SteuerzahlerInnen beteiligt.
Sollte eine Beteiligung der InvestorInnen nicht ausreichen, muss ein durch Banken finanzierter Abwicklungsfonds die Verluste übernehmen, damit SteuerzahlerInnen nie wieder Banken retten müssen. Das ist angemessen, denn eine unkontrollierte Bankenabwicklung würde auch andere Banken in Mitleidenschaft ziehen. „Systemrelevante“ Großbanken wie die Deutsche Bank sollten ihre Eigenkapitalbedarfseinschätzung nicht mehr selbst vornehmen dürfen.

12. Die Einkommen von Frauen liegen oft noch weit unter denen von Männern. Frauen bekommen für die gleiche Tätigkeit durchschnittlich etwa 22 Prozent weniger Geld als ein Mann. Wie kann erreicht werden, dass Frauen für die gleiche Tätigkeit genauso bezahlt werden wie Männer?

Freundliche Appelle an die Wirtschaft, die einzige Antwort von Schwarz-Gelb auf dieses Problem, helfen hier definitiv nicht weiter. Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ist seit Jahren unverändert. Wir brauchen deshalb ein Entgeltgleichheitsgesetz mit konkreten Verfahren und Sanktionen, um gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit durchzusetzen. Meine Fraktion hat dazu einen Antrag in den Bundestag eingebracht, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, ihrer Verantwortung nach Artikel 3 Absatz 2 Grundgesetz nachzukommen und für die Gleichstellung aktiv zu werden.
Ein Gesetz zur Verhinderung von Entgeltdiskriminierung soll sicherstellen, dass die Tarifpartner ihre Tarifverträge und die nicht tarifgebundene Betriebe ihre Entgeltstrukturen auf Diskriminierungen überprüfen. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes soll die betrieblichen und tariflichen Akteurinnen und Akteure beraten und die Umsetzung stichprobenartig kontrollieren. Wir wollen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) reformieren, um wirksamer gegen Entgeltdiskriminierung vorgehen zu können.
Dazu gehört aber auch, Frauen im Erwerbsleben zu stärken, statt sie davon fernzuhalten. Deshalb: Minijobs eindämmen, Kitas qualitativ und quantitativ ausbauen, Betreuungsgeld abschaffen, Ehegattensplitting abschmelzen und verbindliche Quoten für Frauen in Aufsichtsräten einführen. Nur so bekommen wir auch für Frauen weniger stark unterbrochene Erwerbsbiografien, nur so schaffen wir eine gleiche Entlohnung auf Dauer.

13. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat Bundeskanzlerin Merkel eine schnelle Energiewende angekündigt. Diese scheint ins Stocken geraten zu sein. Wie kann die Energiewende (Ziel: 100 Prozent Energie aus erneuerbaren Rohstoffen) erreicht werden?

Schwarz-Gelb abwählen, denn Schwarz-Gelb will das Ende der Wende. Wir brauchen starke Grüne, weil auch die SPD mehr Kohle will. Stattdessen müssen wir aus der Abhängigkeit von den fossilen Brennstoffen wegkommen. Die Energiewende wurde durch das rot-grüne Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ursprünglich auf eine gute Basis gestellt. Dadurch sind die Erneuerbaren Energien schneller vorangekommen, als selbst wir es erwartet hatten. Wind, Sonnenenergie und Biomasse, Wasserkraft und Geothermie sichern heute schon rund 25 Prozent der Stromversorgung, viermal soviel wie noch vor gut zehn Jahren. Dank des Wachstums der Erneuerbaren Energien konnte nach Fukushima die Hälfte der deutschen Atomkraftwerke ohne Probleme für die Versorgungssicherheit stillgelegt werden.
Doch die mehrfachen Kahlschlag-Kürzungen der Einspeisevergütung, die unsoziale Verteilung der Kosten durch Befreiungen für Strom-Großverbraucher oder die falsche Panikmache vor steigenden Preisen, wie sie Schwarz-Gelb betreibt, droht die Energiewende scheitern zu lassen. Schwarz-Gelb hat keinen Plan, wie der Ausbau der Stromtrassen vorankommen soll und verhindert notwendige Erdverkabelungen. Die Gewinne der drei Energieriesen Eon, Vattenfall und RWE sind in den letzten Jahren um 87 Prozent gestiegen. Das liegt an den gesunkenen Börsenpreisen für Strom, die aber von den Konzernen nicht an die Privathaushalte weitergegeben werden. Wir fordern deshalb endlich eine kartellrechtliche Prüfung dieser unlauteren Praxis, die den Strom künstlich verteuert! Wir Grüne haben ein umfassendes Konzept vorgelegt, wie die Energiewende erfolgreich und bezahlbar weitergeführt werden kann. Schon bis 2030 kommt die Energiewende 54 Milliarden Euro günstiger als der konventionelle Kraftwerkspark.

14. Hohenlohe hat noch eine starke Landwirtschaft. Landwirte kämpfen darum, nicht mehr so stark von Großkonzernen – wie beispielsweise Monsanto – abhängig zu sein. Sie wollen zum Beispiel – wie seit Jahrhunderten – weiterhin eigenes Saatgut nachzüchten und dies nicht ausschließlich teuer von den Konzernen kaufen. Wie wollen Sie diese Landwirte im Kampf gegen die Großkonzerne unterstützen?

Das ist ein Thema, das mir ganz persönlich sehr am Herzen liegt. In der auslaufenden Legislaturperiode haben wir es mit viel Mühe geschafft, im Bundestag einen fraktionsübergreifenden Antrag gegen Biopatente zu verabschieden. Allerdings sind Union und FDP hinter diesen gemeinsamen Beschluss wieder zurückgefallen und haben ein Patentgesetz verabschiedet, das weiterhin Patente auf Obst und Gemüse etc. zulässt. Statt Monsanto & Co. wollen wir die kleinen und mittelständischen Züchter unterstützen, die ihre Sorten ohne Einsatz von Gentechnik entwickeln. Speziell in der Öko-Züchtung schlummert noch viel Potenzial.
Wir müssen Gentechnik und Biopatente verhindern, weil sie die Monopolisierung am Saatgutmarkt beschleunigen und erzwingen. Wir müssen die bäuerliche Landwirtschaft aber auch in der Gemeinsamen Agrarpolitik stärken und die kleinen Betriebe stärker fördern als die großen. Schwarz-Gelb versucht das aber leider zu verhindern. Wir brauchen eine Ökologisierung der Agrarpolitik und eine gezielte Förderung der Öko-Züchtung.
Wir müssen eine vielfältige Züchtungslandschaft mit mittelständischen Züchtungsbetrieben fördern, die wirklich unabhängig ist – und nicht bereits von Monsanto und Co. aufgekauft. Dazu braucht es eine Reform der Nachbauregelung, die einen guten Interessensausgleich schafft. Es gilt aber auch: wer Züchtungsfortschritt will, muss ihn auch bezahlen. Denn Züchtung ist wertvolle Arbeit und erfordert hohe Investitionen. Wer unsere noch unabhängigen Züchtungsbetriebe für ihre Arbeit entlohnt, sichert die Unabhängigkeit unserer Landwirtschaft von großen Agrochemiekonzernen auf Dauer! Aber auch dafür brauchen wir natürlich die entsprechende politische Mehrheit.

15. Welche Dinge müssen im Umweltschutz und Klimaschutz vordringlich geregelt werden?

Für den Umwelt- und Klimaschutz spielt die Energiewende eine wichtige Rolle. Außerdem muss der EU-Emissionshandel endlich wieder vernünftig funktionieren. Konservative und Liberale haben im Europäischen Parlament die dringend erforderliche Reparatur des europäischen Emissionshandels gestoppt. Die Folgen dieses Politikversagens sind dramatisch: Die Braunkohle boomt, während hocheffiziente Gaskraftwerke stillstehen. Wir wollen das EU-Klimaziel auf mindestens 30 Prozent Emissionsminderung bis 2020 anheben und eine deutliche Verknappung der Verschmutzungsrechte, um das Überangebot an Zertifikaten dauerhaft aus dem Markt zu nehmen.
Außerdem brauchen wir eine Ökologisierung der Landbewirtschaftung.  Wir müssen die Bauern vom immer härteren Rationalisierungsdruck entlasten, die Risikoprüfung und Zulassungsverfahren für Pestizide und Gentechnik-Pflanzen verschärfen, Lobbyverflechtungen der beteiligten Expertenkommissionen und Behörden auflösen, den Einsatz von Mineraldüngung und Pestiziden verringern und CO2-neutral wirtschaften.

16. Wie wollen Sie im ländlichen Raum flächendeckend schnelles Internet verwirklichen? Es geht dabei auch darum, dass die hiesigen Unternehmen gegenüber Mitbewerbern in Ballungszentren nicht benachteiligt werden.

Der Breitbandausbau auf dem Land stockt. Unternehmen und auch FreiberuflerInnen haben dadurch bei uns in der Region einen massiven Standortnachteil. Wir wollen den Zugang zu einem Breitbandanschluss für alle Menschen über einen Universaldienst sicherstellen, genau wie etwa die Postzustellung bis in die abgelegenen Regionen unseres Landes geregelt ist. Mit diesem Universaldienst müssen überall Breitbandanschlüsse mit mindestens 6 Mbit/s verfügbar sein. Wir wollen diesen Dienst dynamisch gestalten. Unser Ziel ist es, bis zum Ende der Legislaturperiode flächendeckend Breitbandanschlüsse im zweistelligen Mbit/s-Bereich bereitzustellen.
Das Land fördert schon jetzt verschiedene Maßnahmen über ELR, EFRE und andere Programme, um eine Anbindung auch kleinerer Weiler auf dem Land an das schnelle Internet zu erreichen. Erst kürzlich gab der Minister für den ländlichen Raum, Alexander Bonde, in Niederstetten den Startschuss für ein satellitengestütztes Projekt.

17. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass der Flickenteppich im Bildungsbereich verschwindet? Für viele Menschen ist nicht nachvollziehbar, warum es beispielsweise keine einheitlichen Standards für das Abitur gibt. Außerdem klagen viele Menschen mit Kindern, bei Umzügen in ein anderes Bundesland, über völlig unterschiedliche Lehrpläne, die ihren Kindern einen guten Start am neuen Wohnort wesentlich erschweren.

Dafür bräuchte es eine Grundgesetzänderung, denn Bildung ist Ländersache. Es bedarf aber unabhängig davon einer besseren Koordination auf der Ebene der Kultusministerkonferenz, um gemeinsame Standards bundesweit zu verbessern

18. Was ziehen Sie vor: Ausreichend bezahlbare öffentliche Kinderbetreuung für alle oder Förderung der Kindererziehung zu Hause? Bitte nennen Sie Gründe dafür.

Ganz klar: Kitas qualitativ und quantitativ ausbauen! Gleiche Chancen für alle! Der Bildungserfolg ist nach wie vor von der sozialen Herkunft abhängig, das belegen alle Statistiken. Das können wir uns auf Dauer nicht mehr leisten. Deshalb weg mit dem teuren und kontraproduktiven Betreuungsgeld und die Mittel in bessere Kitas und den Ausbau von Ganztages- und Gemeinschaftsschulen stecken.

19. Warum soll sich Deutschland an einem drohenden Krieg in Syrien beteiligen/nicht beteiligen? Vor dem Irak-Krieg haben die USA ihre Verbündeten wegen angeblicher Massenvernichtungswaffen des Irak vorsätzlich und nachweislich belogen. Kritiker vermuten auch bei den Giftgasangriffen in Syrien Tarnen, Täuschen und Lügen… Was wäre zum Beispiel, wenn die Aufständischen selbst Giftgas eingesetzt haben, um die USA und die Nato zum Eingreifen in Syrien zu bewegen? Russland und China sind gegen ein militärisches Eingreifen in Syrien. Im schlimmsten Fall könnte es einen Weltkrieg geben.

Krieg ist nie ein Lösung und die Wahrheit ist vor allem in seinem Vorfeld nur schwer erkennbar. Eine militärische Lösung halte ich nicht für den richtigen Weg, schon gar keine Strafaktion. Die Staatengemeinschaft darf aber auch nicht zusehen, wie Tausende Menschen abgeschlachtet oder vergiftet werden. Sie muss alle Maßnahmen ergreifen, die sie im nichtmilitärischen Bereich zur Verfügung hat!
Es gab vor den jüngsten Entwicklungen gute Argumente gegen eine militärische Intervention – und es gibt sie immer noch. Es bestehen hohe Risiken für einen noch größeren Flächenbrand in der Region. Der Plan einer regionalen Friedenskonferenz muss energisch weiterverfolgt werden. Zugleich muss die EU sich innerhalb der Vereinten Nationen für Sanktionen gegen Syrien einsetzen.

20. Welches Thema ist Ihnen – außer den bereits angesprochenen – noch besonders wichtig? Beschreiben Sie kurz das Problem und machen Sie Lösungsvorschläge.

Mir persönlich ist eine nachhaltige Verkehrspolitik sehr wichtig. Dazu gehört etwa das Prinzip Erhalt vor Neubau. Wir müssen mit knappen Mitteln die richtigen Schwerpunkte setzen, statt auf Pump immer neue milliardenschwere Prestigeprojekte in die Landschaften zu betonieren. In vielen Fällen sind intelligente statt Maximallösungen möglich, wie zum Beispiel beim unbestritten notwendigen Ausbau der A6 bei uns im Kreis. Von einem ÖPP-Projekt halte ich hier gar nichts, denn das ist nur ein Trick zur Umgehung der Schuldenbremse und kommt uns alle am Ende teuer zu stehen.
Ich setze mich außerdem für ein Ende der Kirchturmpolitik ein, wie sie aktuell mal wieder in Unlingen betrieben wird. Wir müssen Mobilität neu denken, gerade auch bei uns im ländlichen Raum. Nicht zuletzt stehen schließlich auch Verkehr und Klimawandel in engem Zusammenhang.

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„Frauen und Politik in Europa“ – Annette Sawade spricht am Freitag in Künzelsau mit der EU-Abgeordneten Evelyne Gebhardt

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Annette Sawade spricht am Freitag, 13. September 2013, mit der EU-Abgeordneten Evelyne Gebhardt (SPD) über „Frauen und Politik in Europa“. Die Veranstaltung findet um 19 Uhr in Künzelsau im Kokolores, Bahnhofstraße 1, statt. Eveleyne Gebhardt wohnt in Mulfingen und ist Landesvorsitzende der Europa-Union.

Vom SPD-Wahlkreisbüro in Künzelsau

Machen Frauen eine andere Politik?

„Wie steht es mit der Gleichstellung? Wie geht es weiter mit Europa? Wie bekämpfen wir die Eurokrise und die Jugendarbeitslosigkeit? Machen Frauen eine andere Politik? Diese und andere Fragen stellen sich aktuell in der europapolitischen Arbeit. Ich bin froh, diese Fragen mit Evelyne Gebhardt zu besprechen“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Annette Sawade.
Mit der Hohenloher Europaabgeordneten hat Annette Sawade eine Europaexpertin zu Gast. Evelyne Gebhardt ist seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments und wurde bereits zweimal (2005 und 2006) zur Europäerin des Jahres gewählt. Zudem gehört sie zu den zehn wichtigsten Deutschen in den Institutionen der Europäischen Union.

Fragen aus dem Publikum sind ausdrücklich erwünscht

„Ich freue mich immer auf Veranstaltungen mit Evelyne Gebhardt. Da weiß ich, dass ich sachkundige Informationen aus erster Hand bekomme und der Abend kurzweilig wird.“ Wie immer sind alle Interessierten herzlich eingeladen und der Eintritt ist frei. Fragen aus dem Publikum sind ausdrücklich erwünscht.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.annette-sawade.de/

http://www.evelyne-gebhardt.eu/

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„Über 1000 begeisterte Zuschauer und Besucher entlang der Strecke“ – Erste Zugfahrt nach Gerabronn war ein großer Erfolg

Ein großer Erfolg war am Sonntag (8. September 2013) die erste Fahrt eines Zuges (nach 18 Jahren) von Blaufelden nach Gerabronn. Über 1000 begeisterte Zuschauer und Besucher entlang der Strecke sowie am Gerabronner Bahnhof begrüßten die historische Diesellok der Baureihe V100 der DBK mit ihrem Güterzug.

Von Oliver Paul vom Förderverein Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg

Viele Unterstützer

Ermöglicht wurde dieser erste Zug vom Förderverein Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg, der Dampfbahn Kochertal DBK, der Rhein-Sieg-Eisenbahn, der DB Westfrankenbahn, der DB Netz, dem DB Konzernbevollmächtigten für Baden-Württemberg Fricke, den Anliegergemeinden Blaufelden, Gerabronn und Langenburg sowie der Firma Leonhard Weiss.

Erster Zug seit 18 Jahren

Am Gerabronner Bahnhof wurde der erste Zug seit 18 Jahren auch von der Gerabronner Stadtkapelle, dem Gerabronner Bürgermeister Klaus-Dieter Schumm sowie dem Förderverein Nebenbahn willkommen geheißen.

3. Bahnhofsfest gut besucht

Dort fand an diesem Tag das 3. Bahnhofsfest statt, das sehr gut besucht war. Bei Gegrilltem, Gulasch- und Gemüsesuppe, kühlen Getränken, Kaffee, Kuchen und leckeren Torten ließen es sich die zahlreichen Gäste gut gehen.

Historische und aktuelle Bilder

Bereits am Samstag (7. September 2013) zog der zweite Bahnhofsflohmarkt zahlreiche Besucher an. Im Bahnhof selbst wurde eine detailreiche Modellbahnanlage vorgeführt. In einer umfangreichen Ausstellung historischer und aktueller Bilder sowie Dokumente wurde die Strecke und die derzeitigen Arbeiten des Fördervereins Nebenbahn ausführlich vorgestellt.

Weitere Informationen und Kontakt:

hhttp://www.nebenbahn.info/

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„Zeitzeuge berichtet über das Schicksal der Pfedelbacher Sinti und Jenischen“ – Öffentlicher Vortrag im Musiksaal der Realschule Pfedelbach

Ein öffentliches Zeitzeugengespräch über das Schicksal der Pfedelbacher Sinti und Jenischen in den Jahren 1943 und 1944 findet am Freitag, 13. September 2013, um 16.30 Uhr im Musikraum der Realschule Pfedelbach (Pestalozzistraße 21) statt.

Von Udo Grausam, Tübingen, aufgewachsen in Bretzfeld

Johann Schneck überlebte das KZ Auschwitz

Der Sohn des 1913 in Pfedelbach geborenen Johann Schneck berichtet über die Verfolgung seines Vaters durch die Nationalsozialisten und über dessen Verschleppung von Köln nach Auschwitz-Birkenau. Sein Vater Johann hat das Konzentrationslager Auschwitz überlebt, die Schwester des Vaters und dessen Mutter, die ebenfalls in Hohenlohe geboren worden waren, mussten dort sterben.

Mit der Eisenbahn abtransportiert

Johann Schnecks Sohn ist nach Hohenlohe eingeladen vom Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ in Berlin. Das Mitglied Udo Grausam aus Tübingen (früher Bretzfeld) führt in das Gespräch ein. Das Gespräch ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen zum Gedenken an die 1943 und 1944 durch Hohenlohe mit der Eisenbahn nach Auschwitz verschleppten Sinti und Roma aus Baden, Württemberg und Hohenlohe. Die Realschule stellt freundlicherweise den Musikraum zur Verfügung, und Lehrer der Schule nehmen am Gespräch teil. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Weitere Informationen in Hohenlohe-ungefiltert:

“68 Sinti und Roma aus Hohenlohe deportiert” – Gedenktafel am Gleis 1 in Waldenburg angebracht https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=10750

“Auf den Spuren der Sinti- und Romakinder in Mulfingen” – Gedenkvortrag heute Abend (Mittwoch) in Mulfingen https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=13780

“Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas eingeweiht” – Zoni Weisz wies auf die ermordeten Sinti-Kinder aus dem Kinderheim in Mulfingen hin https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=14846

“Nazis ermordeten mindestens 55 Sinti und Roma aus Hohenlohe” – Vortrag Udo Grausam in Waldenburg https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=15739

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„Uhu: Der König der Nacht ist wieder da“ – Vortrag von Reiner Hanselmann im Landhotel Kirchberg/Jagst

Einst war der Uhu fast ausgerottet. Nun kehrt er zurück. Doch sein Lebensraum schrumpft. Einen Powerpoint-Vortrag über den „König der Nacht“ bietet der NABU-Kirchberg/Jagst am Dienstag, 10. September 2013, um 20 Uhr im Landhotel Kirchberg an.

Von Bruno Fischer und Ulrich Hartlieb, NABU-Kirchberg/Jagst

Vorkommen im Landkreis Schwäbisch Hall

Es referiert Reiner Hanselmann aus Braunsbach-Orlach über „Uhu-, Wanderfalken- und Kolkrabenschutz im Nordosten Baden-Württembergs“. Nur wenige Vögel sind so breit im Bewusstsein der Bevölkerung verwurzelt wie Uhu, Wanderfalke und Kolkrabe. Reiner Hanselmann von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Leben dieser Tiere und kennt deren Vorkommen im Landkreis Schwäbisch Hall.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.nabu-kreis-sha.de/kirchberg/aktuelles.html

http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2005-deruhu/02781.html

http://www.ag-wanderfalken.de/

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„Das andere Wahlhearing: Gehört werden oder mitentscheiden?“ – Die Positionen der SpitzenkandidatInnen zur Bundestagswahl 2013

„Demokratie-Forum Hambacher Schloss“ Das andere Wahlhearing: „Gehört werden oder mitentscheiden? – Die Positionen der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten zur Bundestagswahl“ findet am Mittwoch, 11. September 2013, um 19 Uhr im Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße statt.

Von Katharina Singer, Südwestrundfunk (SWR)

Demokratie-Forum vom Hambacher Schloss

Das Demokratie-Forum wird vom Hambacher Schloss mit Unterstützung des SWR vier Mal im Jahr angeboten. Das kritische Bürgerforum mit verantwortlichen RepräsentantInnen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft will den Diskurs zu zentralen gesellschaftspolitischen Fragen im Geist des „Hambacher Festes“ weitertragen.

Moderation: Professor Dr. Thomas Leif, 2+LEIF, SWR (http://www.2plusleif.de)

DiskutantInnen:

– Andrea Nahles, MdB, SPD-Generalsekretärin, Berlin

– Professorin Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin, CDU, MdB, Berlin

– Dr. Volker Wissing, MdB, FDP, Berlin

– Alexander Ulrich, MdB, Die Linke, Berlin

– Tabea Rößner, MdB , Die Grünen, Berlin

– Vincent Thenhart, Piratenpartei Rheinlandpfalz, Neustadt

EXTRA: Kompetente Experten aus der Wissenschaft unterstützen die Analyse, Bewertung und Einordnung der Antworten.

Dabei sind:

– Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, Politikwissenschaftler, Uni Duisburg-Essen

– Prof. Dr. Gerd Mielke, Universität Mainz

– SchülerInnen der Sozialkundekurse von Simone Hoff (Werner-Heisenerg-Gymnasium, Bad Dürkheim) und Norbert Lindemann (Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, Neustadt an der Weinstraße) werden in der Diskussion als Erstwähler Fragen und bedeutsame Anliegen mit den KandidatenInnen für Rheinland-Pfalz diskutieren.

Folgende Fragen stehen unter anderem zur Diskussion:

1. Wie kann staatliches Handeln in derFinanzpolitik gestaltet werden, um nicht allein das Vertrauen der Finanzmärkte, sondern das der Bürger in Banken und deren Manager zurückzugewinnen?

2. Können wir in Deutschland weiterhin auf stabile wirtschaftliche Verhältnisse setzen, wenn andere EU-Staaten zeitgleich an immensen Einschnitten in öffentliche Haushalte und schwacher ökonomischer Entwicklung leiden?

3. Welche Reformen bringen die Staaten inder Europäischen Union wieder auf einen zukunftsfähigen Kurs und welche Rolle spielt Deutschland dabei?

4. Warum wird die Kluft zwischen arm undreich in Deutschland noch größer? Welche Ideen gibt es, um der zunehmenden Einkommens- und Vermögensspreizung entgegenzuwirken?

5. Welche Veränderungen müssen in der Arbeitsmarktpolitik vorgenommen werden?

6. Was verstehen Sie unter „sozialerGerechtigkeit“? Worin unterscheidet sich Ihr Verständnis darin, zu dem der anderen KandidatenInnen?

7. Welche Reformen müssen dringend in der kommenden Legislaturperiode angegangen werden?

Direkt nach der Diskussion:

Ein Markenzeichen des Demokratie-Forums ist ein Weinempfang (ab zirka 21 Uhr). Alle Podiumsteilnehmer stehen nach der Diskussion zu intensiven, persönlichen Gesprächen auf dem Hambacher Schloss bereit. Winzerinnen des Vinissima e.V. begleiten die offene Runde mit herausragenden Weinen.

Der SWR dokumentiert die Demokratieforen. Die aktuellen und früheren Aufzeichnungen können sie im Internet anschauen:

www.swr.de/demokratieforum anschauen.

Weitere Informationen:

http://www.hambacher-schloss.de/index.php

www.swr.de/demokratieforum

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„Rentenkürzung und Niedriglohn: DGB warnt vor Altersarmut“ – Kundgebung am 7. September 2013 in Heilbronn

Zur Kundgebung „Rentenkürzung und Niedriglohn: DGB warnt vor Altersarmut“ lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund am Samstag, 7. September 2013, um 10.30 Uhr nach Heilbronn, Berliner Platz, ein.

Von der DGB-Region Nordwürttemberg

5619 Menschen im Hohenlohe arbeiten unterhalb der Niedriglohnschwelle 

Nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) muss fast jede/r sechste Vollzeitbeschäftigte im Kreis Hohenlohe künftig mindestens 47 Jahre lang arbeiten, um eine Rente zu bekommen, die knapp oberhalb der Grundsicherung liegt. Diese dramatische Entwicklung hat zwei Gründe: Im Kreis Hohenlohe arbeiten 15,2 Prozent der Vollzeitbeschäftigten – 5.619 Menschen – zu einem Lohn unterhalb der Niedriglohnschwelle von 1.890 Euro im Monat. Zudem soll das Rentenniveau nach den Plänen der Bundesregierung von heute knapp 50 bis auf 43 Prozent sinken.

Altersarmut wird auch eine Gefahr für Normalverdienende

Altersarmut wird dadurch auch eine Gefahr für Normalverdienende. Die Durchschnittsrente lag im Zugangsjahr 2012 im Kreis Hohenlohe bei nur 1034 Euro (Männer) bzw. 566 Euro (Frauen). Wenn das Rentenniveau von 43 Prozent schon heute gelten würde, läge die durchschnittliche Rente nur noch bei rund 889 Euro (Männer) beziehungsweise 486 Euro (Frauen).

„Es ist ein Skandal“

Eine gefährliche Entwicklung, wie Bernhard Löffler, Vorsitzender der DGB-Region Nordwürttemberg, feststellt: „Es ist ein Skandal, dass ein Sechstel der Vollzeitbeschäftigten im Kreis Hohenlohe mit Niedriglöhnen abgespeist wird. Genauso unverantwortlich ist die Senkung des Rentenniveaus, weil nicht nur Geringverdienende, sondern auch Normalverdienende dadurch in die Altersarmut abrutschen können. Bei einem Rentenniveau von 43 Prozent würde die Durchschnittsrente im Kreis Hohenlohe deutlich unter der Grundsicherung landen. Ein solcher Sturzflug der Rente kann und muss verhindert werden. Wir brauchen dringend einen Politikwechsel, um eine Welle von Altersarmut zu vermeiden.

Forderung: Mindestlohn von 8,50 Euro

Wir fordern deshalb eine neue Ordnung am Arbeitsmarkt mit einem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro und zumindest eine Stabilisierung des Rentenniveaus. Das DGB-Rentenmodell zeigt, dass die Sicherung der Renten finanzierbar ist. Der Rentenbeitrag muss dazu bis zum Jahr 2030 nicht einmal höher steigen, als es vom Gesetzgeber ohnehin geplant ist. Es kommt aber entscheidend darauf an, noch in diesem Jahr die Anhebung des Beitragssatzes zu beschließen und eine Demografie-Reserve aufzubauen. Dafür reichen schon moderate Beitragssteigerungen von jährlich maximal 0,3 Prozentpunkten aus. Durchschnittsverdienende müssen dafür jedes Jahr lediglich 4,05 Euro mehr im Monat aufbringen. Dagegen ist der Plan der Bundesregierung, die Rücklagen der Rentenversicherung aufzulösen, angesichts der älter werdenden Gesellschaft geradezu absurd.

Weitere Rentenkürzungen verhindern

Es ist also nötig und möglich, weitere Rentenkürzungen zu verhindern und die Erwerbsminderungsrente spürbar aufzubessern. Sogar die Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters könnte nach unserem Finanzierungskonzept zumindest ausgesetzt werden. Auch dies ist dringend notwendig, denn im Kreis Hohenlohe sind nur 35,9 Prozent der 60- bis 64-Jährigen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.“

Sichere finanzielle Perspektive bieten

„Wir wollen, dass im Alter nicht nur Sorge bleibt, sondern die gesetzliche Altersvorsorge wirklich den Menschen nach dem Arbeitsleben eine sichere finanzielle Perspektive bietet!“ sagt Ernst Kern, DGB Kreisvorsitzender und verweist auf den Termin der Kundgebung unter der Überschrift: AltersVorSorge, zu der die DGB Kreisverbände Heilbronn, Hohenlohe, Main-Tauber und Schwäbisch Hall gemeinsam aufrufen.: Am 7. September um 10:30 Uhr auf dem Berliner Platz (vor dem Theater) in Heilbronn. Neben dem DGB Regionsvorsitzenden Bernhard Löffler werden VertreterInnen aus dem Bereich Jugend, Senioren und aus dem Niedriglohnbereich ihre Sicht darstellen.

Infoveranstaltung ab 9 Uhr zum Thema „Rente und Steuern“

Zuvor lädt der DGB zusammen mit der Gewerkschaft NGG ab 9 Uhr zu einer Infoveranstaltung zum Thema „Rente und Steuern“ im Gewerkschaftshaus (Gartenstraße 64) mit Gabriele Kratzel von der Lohnsteuerhilfe Schwäbisch Hall ein.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://nordwuerttemberg.dgb.de/

http://nordwuerttemberg.dgb.de/ueber-uns/gewerkschaften-vor-ort/gewerkschaft-nahrung-genuss-gaststaetten

https://www.verdi.de/themen/wirtschaft-finanzen/zeit-fuer-gerechtigkeit

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„Dampflok hält in Gerabronn“ – Bahnhofsfest am 7. und 8. September 2013 in Gerabronn

Sein zweites Bahnhofsfest veranstaltet der Förderverein Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg am Samstag, 7. und Sonntag, 8. September 2013, in Gerabronn – jeweils von 10 bis 18 Uhr auf dem Bahnhofsgelände in Gerabronn. Am Sonntag, gegen 11.30 Uhr, wird der erste Zug in Gerabronn erwatet.

Von Marc Müller aus Wallhausen, Vorsitzender des Fördervereins Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg

Dampflok hält in Gerabronn

Der Samstag beginnt um 10 Uhr mit einem Flohmarkt auf dem Bahnhofsgelände. Die Ausstellung ist dabei geöffnet. Am Sonntag, dem „Tag des offenen Denkmals“, erreicht erstmals seit 1996 ein Zug der DBK (Dampfbahn-Kochertal Historische Bahn e.V.) den Bahnhof Gerabronn. Ermöglicht wird dies durch die Westfrankenbahn, die DB-Netz AG, die Rhein-Sieg-Eisenbahn sowie die DBK, die dieses Projekt mit unterstützen.

„Wir stellen die Weichen für die Zukunft“

Die Reaktivierung der zwölf Kilometer langen Nebenbahn von Blaufelden über Gerabronn nach Langenburg ist Ziel des Vereins. Dieses Projekt steht unter dem Motto „Wir stellen die Weichen für die Zukunft“ in Bezug auf die Stärkung des ländlichen Raumes und dem drohenden Bevölkerungsrückgang und dessen mögliche Folgen für die Region.

Radwege an Jagst und Tauber miteinander verbinden

Die Vorgehensweise, die Idee und das Konzept des im Jahr 2011 gegründeten Vereins, möchten wir allen Interessierten bei dieser Gelegenheit präsentieren. Als Grundlage für die Reaktivierung müssen entsprechende Strukturen geschaffen werden. Dies ist die Aufgabe des Fördervereines. Sonderzugfahrten, auch im historischen Stil, sowie Radwanderzüge, die das Jagst- und Taubertal miteinander verbinden können, sowie die Anbindung der Gemeinden an den Schienenpersonennahverkehr sind die Säulen, die dieses Projekt künftig tragen sollen.

Weiter auf Spenden angewiesen

Allerdings sind wir zur Finanzierung der vorbereitenden Maßnahmen weiterhin auf Spendengelder angewiesen. Des Weiteren sind die Erhaltung und Sanierung der zugehörigen Gebäude Bestandteil des Konzeptes.

Große Fotoausstellung

In unserer Ausstellung zeigen wir unsere bisherigen Tätigkeiten in Form einer großen Fotoausstellung. Bestehend aus einer Mischung von früher, von vor wenigen Jahren, heute und einem Ausblick auf Künftiges möchten wir diese Ausstellung interessant für Sie gestalten.

Detailgetreue Modellbahnanlage

Für das leibliche Wohl, mit reichhaltigem Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen ist an beiden Tagen bestens gesorgt. Eine detailgetreue Modellbahnanlage ist ebenfalls zu bestaunen.

Original Gerabronner-Bahnhofs-Mirabellen-Marmelade

Unter anderem können Sie mit dem Erwerb von selbstgemachter Original-Gerabronner-Bahnhofs-Mirabellen-Marmelade oder dem Buch zur Geschichte der Nebenbahn von Willi Glasbrenner den Verein unterstützen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Marc Müller (Vorsitzender), Crailsheimer Straße 13, 74599 Wallhausen

Telefon: 07955/926390

Internet:

www.nebenbahn.info

Programm am Samstag, 7. September 2013, von 10 bis 18:00 Uhr:

– Flohmarkt auf dem Bahnhofsgelände

Mittagessen (Gegrilltes, Eintopf), Kaffee und Kuchen

– Wir zeigen die Vorgehensweise zur Reaktivierung der Nebenbahn

– Fotoausstellung

– Tätigkeiten des Fördervereins

– Ausstellung einer Modellbahnanlage

Programm am Sonntag, 8. September 2013, von 10 bis 18 Uhr:

– Gegen 11.30 Uhr wird der erste Zug in Gerabronn erwartet

– Mittagessen (Gegrilltes, Eintopf), Kaffee und Kuchen im Festzelt

– Wir zeigen die Vorgehensweise zur Reaktivierung der Nebenbahn

– Fotoausstellung

– Ausstellung einer Modellbahnanlage

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„Die `Logik´ des Syrien-Krieges: Interessen, Hintergründe, Gefahren“ – Veranstaltung zum Anti-Kriegstag (Sonntag, 1. September 2013) in Schwäbisch Hall

Die „Logik“ des Syrien-Krieges: Interessen – Hintergründe – Gefahren“ lautet der Titel einer Veranstaltung am Anti-Kriegstag, Sonntag, 1. September 2013, ab 11 Uhr, im Naturfreundehaus Lemberg in Schwäbisch Hall-Michelfeld. Es spricht Jürgen Wagner, geschäftsführender Vorstand der Informationsstelle für Militarisierung (IMI) e.V. und Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Wissenschaft & Frieden“.

Von Siegfried Hubele, Schwäbisch Hall

Gewalt in Syrien wird von verschiedenen Seiten geschürt

Ursprünglich sollte sich die Veranstaltung mit dem Thema „Umbau der Bundeswehr – Militarisierung der Gesellschaft“ beschäftigen. Aus aktuellem Anlass wird sich der Vortrag von Jürgen Wagner zum Antikriegstag mit dem Krieg in Syrien beschäftigen. Seit Jahren dauern die dortigen Auseinandersetzungen bereits an. Die Gewalt wird dabei von verschiedenen Seiten geschürt – von der Regierung, von interessierten ausländischen Akteuren, aber auch von Teilen der Opposition. Nun ist mit der direkten westlichen Militärintervention eine neue Eskalationsstufe erreicht. Der Vortrag soll einen Überblick über die komplexe Gemengelage geben und vor allem auch kritisch auf die deutsche und europäische Rolle in diesem Zusammenhang eingehen.

Weitere Informationen im Internet über Jürgen Wagner, die Informationsstelle für Militarisierung (IMI) e.V. und die Zeitschrift „Wissenschaft & Frieden“:

http://www.imi-online.de/

http://www.wissenschaft-und-frieden.de/

http://www.gea.de/magazin/heimat+und+welt/denkfabrik+fuer+den+frieden.2994792.htm 

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