„Sauracher Sauerholz schützen“ – Bürgerinitiative will anderen Brauerei-Standort – Keine Industrie im Regionalen Grünzug

Ist es angemessen, für eine Erlebnisbrauerei, die mit der Natur wirbt, die Natur zu zerstören? Diese Frage müssen sich die verantwortlichen Kommunalpolitiker und Verwaltungsbeamten stellen, wenn sie über die Aussiedlung der Natur- und Erlebnisbrauerei Engel in den Crailsheimer Ortsteil Saurach entscheiden.

Informationen der Bürgerinitiative Sauracher Sauerholz schützen und Recherchen von Hohenlohe-ungefiltert

Besser geeigneteAlternativstandorte

Die Firma braut derzeit noch in der Innenstadt Crailsheims in äußerst beengten Verhältnissen. Um ihre Firma fit für die Zukunft zu machen, will die Unternehmerfamilie Fach eine moderne Erlebnisbrauerei auf der grünen Wiese bauen. Gegen den Standort bei Saurach gibt es Widerstand. Das vorgesehene Grundstück liegt nahe der Gemarkungsgrenze zu Ilshofen. In einer Bürgerinitiative (BI) haben sich vor allem Menschen aus Saurach, Ölhaus und den umliegenden Ortschaften und Weilern organisiert. Die BI nennt sich „Sauracher Sauerholz schützen“. Regelmäßig treffen sie sich und besprechen wie sie den Bau des Industriebetriebs vor ihrer Haustür auf der grünen Wiese noch verhindern können. Für sie ist klar: Es gibt besser geeignete und umweltverträglichere Alternativstandorte.

Produktion soll verdoppelt werden

Die BI-Aktiven verstehen außerdem nicht, warum für ein vier Hektar großes Firmengelände ein Gewerbegebiet mit 27 Hektar ausgewiesen werden soll. Die restliche Fläche soll zum Schutz der Firma vor Betrieben dienen, durch die beispielsweise Schadstoffe ins Grundwasser gelangen könnten, heißt es. Denn für die Bierproduktion ist eigenes Brunnenwasser vorgesehen. Nur mit einem eigenen Brunnen kann das Unternehmen nach eigenen Angaben Bio-Biere herstellen. Insgesamt 120.000 Hektoliter Bier will die Firma Engel am neuen Standort jährlich brauen – etwa doppelt so viel wie bisher.

Irreparable Schädigungen

Möglichst nahe bei der neuen Brauerei sind Schaufelder für Braugerste und Hopfen vorgesehen. Die Gegner des geplanten Brauerei-Standorts bei Saurach trauen der Idylle nicht. Sie befürchten starken Verkehr durch Getränkelaster, viele Autos durch bis zu 20.000 Besucher jährlich (Prognose der Firma Engel), Lärmbelästigung durch die Produktions- und Abfüllanlagen, dramatisches Absinken des Grundwasserspiegels wegen der starken Wasserentnahme und in der Folge irreparable Schädigungen des bisher noch intakten und geschützten Waldbiotops Sauerholz. Dort und in unmittelbarer Nähe befinden sich Feuchtwiesen, Sümpfe und Dolinen mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Landwirt fürchtet um seine Existenz

Derzeit läuft eine Unterschriftenaktion „Kein Gewerbegebiet im Sauerholz“. Darin appellieren die BI-Aktiven „an alle betroffenen Entscheidungsträger, den Burgbergwald, seine wertvollen Randbereiche sowie den Quellbach der Schmerach vor den negativen Auswirkungen eines Gewerbegebietes zu schützen“. Sie sollen „in ihrem jetzigen, für Mensch und Natur wertvollen Zustand“ erhalten bleiben. Das für die Erlebnisbrauerei ausersehene Grundstück gehört der Familie Fundis in Saurach. Es wird noch landwirtschaftlich genutzt. Ein Bauer sieht Probleme, wenn die Erlebnisbrauerei nach Saurach kommt. Der Biobetrieb von Dieter Häberlein aus Saurach sieht seine Existenz gefährdet, wenn er 23 Hektar in dem Bebauungsgebiet nicht mehr nutzen kann. Dies entspricht knapp einem Viertel der Gesamtfläche seines Vollerwerbsbetriebs.

Landwirtschaftliche Tätigkeit privilegiert

Bereits im September 2017 hatte er bei der Stadt Crailsheim eine Bauvoranfrage für einen Jungviehstall, ein Fahrsilo, eine Dunglege und eine Güllegrube in Saurach auf den Flurstücken 2765/0 und 2768/0 gestellt. Häberlein weist darauf hin, dass sich die „Grundstücke im Außenbereich befinden und dort die landwirtschaftliche Tätigkeit privilegiert ist“. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

Andere Standorte suchen

Grundsätzlich begrüßen die BI-Mitglieder das Vorhaben der Stadt Crailsheim, die Firma Engel mit ihrer geplanten Erlebnisbrauerei in Crailsheim zu halten. Nur nicht an dem höchst sensiblen Standort in Saurach. Die BI fordert Crailsheims Oberbürgermeister Christoph Grimmer auf, „bestehende umweltverträglichere Alternativstandorte zu nutzen“ oder „weitere zu suchen und die Planungen am Sauracher Standort einzustellen“. Die BI nennt konkret zwei Alternativstandorte. Einen nördlich von Buch (Alternative Reißig) in der Nähe der Autobahnausfahrt Kirchberg, den anderen nördlich von Roßfeld (Alternative Härtle). An beiden Alternativstandorten würden „weder Biotope, noch Naturdenkmale oder großflächige Schutzgebiete wie zum Beispiel FFH-Gebiete direkt betroffen“.

Verstoß gegen Landesentwicklungsplan 2002

Unterstützung für die Alternativstandorte erhält die Bürgerinitiative von der Unteren Naturschutzbehörde des Schwäbisch Haller Landratsamts und dem Umweltzentrum des Kreises Schwäbisch Hall. Der Regionalverband Heilbronn-Franken brachte bei der Sitzung des Planungsausschusses im Mai 2018 in öffentlicher Sitzung „Bedenken gegen die Planung“ in Saurach vor. Diese stehe „im Widerspruch zu Zielen der Raumordnung“. Der geplante Standort liegt in einem Regionalen Grünzug des Regionalplans Heilbronn-Franken 2020 und soll „von Siedlungstätigkeiten sowie sonstigen funktionswidrigen Nutzungen freigehalten werden“. Außerdem sieht der Regionalverband „einen Verstoß gegen den Landesentwicklungsplan 2002“ und verweist auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom 5. März 2014.

Zielabweichungsverfahren läuft

Vor dem formalen Verfahren und dem Beginn der offiziellen öffentlichen Beteiligung muss geprüft werden, ob der Engel-Neubau am Standort Saurach trotzdem machbar ist. Derzeit läuft ein Zielabweichungsverfahren, weil sich der Standort in einem vom Regionalverband Heilbronn-Franken ausgewiesenen Grünzug befindet. Aktuell befindet sich das Vorhaben laut Stadtverwaltung Crailsheim noch in einem „sehr frühen Verfahrensstand“. Die Stadt habe mit dem Aufstellungsbeschluss das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Es folgen noch wichtige formale Schritte, wie Bürgerbeteiligung, Abstimmung im Gemeinderat vor der förmlichen Offenlegung für die Bürgerinnen und Bürger sowie Abwägungs- und Satzungsbeschluss.

Gutachten erforderlich

In diesem Verfahren müssen laut Stadtverwaltung alle fachlichen Fragen, teilweise über Gutachten, noch geklärt werden. Derzeit gebe es ein Bodengutachten und ein Wassergutachten über die Zusammensetzung und die Qualität. „Die weitere inhaltliche Bearbeitung wird zeigen, ob diese Gutachten zu ergänzen und weitere Gutachten zu beauftragen sind“, so die Stadtverwaltung weiter. „Inwieweit andere Bauvorhaben durch die Bauleitplanung betroffen sind“, könne ebenfalls erst zum Schluss des Verfahrens verbindlich gesagt werden. Grundsätzlich gelte, dass die Kommunen nicht frei in ihren Entscheidungen sind. Die „kommunale Planungshoheit“ werde insoweit eingeschränkt, als sie sich an die rahmengebenden überörtlichen Pläne, wie hier an dem Regionalplan, orientieren müsse. Wenn, wie in diesem Fall, zunächst einem Projekt entgegenstehende Regelungen – hier ist es die Ausweisung eines regionalen Grünzugs – existieren, könnten die Regionalpläne grundsätzlich durch Zielabweichungsverfahren angepasst werden.

Gemeinderat muss noch beraten

Gegenstand eines Zielabweichungsverfahrens sei auch eine Prüfung von alternativen Standorten. Federführende Behörde ist das Regierungspräsidium Stuttgart. „Daneben sind für die Umsiedlung der Brauerei Engel noch die Änderung eines Teilbereichs des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich“, so die Crailsheimer Stadtverwaltung. Beides liege im Verantwortungsbereich des Gemeinderates. „Erst wenn der Bebauungsplan rechtskräftig ist, schließt sich das Baugenehmigungsverfahren durch die Baurechtsbehörde an.“ Momentan befinde sich die Stadtverwaltung Crailsheim auch in Gesprächen mit dem Regierungspräsidium, „um dessen Anforderungen an die Unterlagen zum Zielabweichungsverfahren abzustimmen und in den Vorentwurf einzuarbeiten“. Das formale Einreichen der Unterlagen zum Zielabweichungsverfahren könne erst dann erfolgen, wenn ein Entwurf zum Bebauungsplan vorliege. Deshalb werde der Gemeinderat „die nächsten Male das Vorhaben intensiv beraten, wenn das Ergebnis des Zielabweichungsverfahrens vorliegt und bei der Bewilligung des Auslegungsentwurfs.“

   Sende Artikel als PDF   

„Gewaltsam und willkürlich“ – Klage gegen Polizeieinsatz am 3. Mai 2018 im Flüchtlingslager Ellwangen

Alassa M. erhob am 18. September 2018 Klage beim Verwaltungsgericht Stuttgart wegen des Polizeieinsatzes am 3. Mai 2018 in der Landeserstaufnahmeeinrichtung Ellwangen (LEA). Die Klage gegen das Land Baden-Württemberg hat das Aktenzeichen: 1 K 9602/18.

Von der Rechtsanwaltskanzlei Meister&Partner

Nach Italien abgeschoben

Dazu Rechtsanwalt Roland Meister: „Der aus Kamerun stammende Kläger ist einer der profilierten und öffentlich bekannten Sprecher des Anliegens der Flüchtlinge in Ellwangen und Kritiker der seinerzeitigen polizeilichen Großrazzia. Gewaltsam und willkürlich wurde er deshalb am 20.6. 2018 nach Italien abgeschoben. Bereits am 12. Juli  2018 hatte er deshalb beim – dem Bundesinnenminister Seehofer unterstehenden – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einen Antrag auf Rückholung gestellt. Über diesen ist noch nicht entschieden (Aktenzeichen: 7310707/262). Die Klage richtet sich auch gegen diese Polizeimaßnahme.

Legaler Flüchtlingsprotest

Am 3. Mai 2018 fand in der LEA ein Polizeieinsatz statt, an dem mehr als 500 Polizisten beteiligt waren. Unter anderem elf Flüchtlinge wurden verletzt und allein 40 – nicht verschlossene! – Türen wurden durch die Polizeikräfte beschädigt, die diese rücksichtslos eintraten. Die Polizeirazzia erfolgte als Reaktion auf den verfassungsrechtlich geschützten Flüchtlingsprotest am 30. April 2018 in der LEA gegen die Abschiebung eines Flüchtlings aus Togo.“

Irreführende Unterstellung

Bundesweit verbreitet wurde demgegenüber die irreführende Unterstellung der Landesregierung, der Protest der Flüchtlinge am 30. April 2018 wäre rechtswidrig gewesen und in der LEA Ellwangen habe sich ein „rechtsfreier Raum“ entwickelt.

Grundrecht auf Versammlungsfreiheit

Dazu heißt es, so Meister weiter, in der Klageschrift: „Der Protest von Flüchtlingen gegen eine routinemäßige Dublin-Abschiebung war durch das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gedeckt und zu jedem Zeitpunkt friedlich. … Durch das beklagte Land wurde auf diesen spontanen und durch die Flüchtlinge selbst organisierten Protest reagiert und … deshalb am 3. Mai 2018 eine Strafaktion durchgeführt.“

Keine richterlichen Durchsuchungsbeschlüsse

Für die mit Maßnahmen unmittelbaren Zwangs verbundene nächtliche Großrazzia lagen keine richterlichen Durchsuchungsbeschlüsse vor. Die Klage kommt daher zum Ergebnis: „Die Maßnahmen am 3. Mai 2018 erfolgten ohne Rechtsgrundlage und ohne richterliche Anordnung, waren willkürlich und in krassem Maße unverhältnismäßig. Gefahr im Vollzug oder eine dringende Gefahr für die öffentliche Sicherheit lagen unter keinem Gesichtspunkt vor.“

Bisher keine Stellungnahme des Landes

Das beklagte Land und seine Landesregierung wurden durch Dr. Weis, Vorsitzender Richter der 1. Kammer des Verwaltungsgerichts Stuttgart zur Stellungnahme aufgefordert. Eine solche liegt bislang nicht vor.

   Sende Artikel als PDF   

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Illustrierter Roman kann bestellt werden

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden siebenundvierzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XLVII Erben

… genüsslich verspeisten Paula und Carl die Mohrenköpfe und tranken dazu Kaffee. Sie sprachen dabei lediglich belanglos über das derzeitige herrliche Wetter und wie schön doch jetzt in der Natur wieder alles blühte und grünte. Ohne sich darüber abgesprochen zu haben, erwähnte keiner von beiden die vergangenen Ereignisse. Es war zwischen ihnen, als müssten sie sich jetzt erst einmal von den belastenden Zusammenhängen erholen und neue Kräfte für die nächste Wahrheitsetappe sammeln.

Lieblingsschlafplatz

Paula holte zwei Flaschen Sprudel, ein stilles Wasser und Gläser und fragte Carl ob er einen Tee wollte. Als dieser verneinte, öffnete sie als Wegzehrung zum ungestörten Fortgang ihrer Unterhaltung noch die besonderen Kekspackungen, leerte aus jeder etwas in eine Schüssel und stellte diese auf den Tisch. Carl trug das Kaffeegeschirr zum Ablauf neben dem Küchenbüffet im Büro. Dann machte er es sich im Atelier auf dem Zweisitzer, neben dem Lieblingsschlafplatz von Muller, gemütlich.

Überschätzt

Als Paula sich auf ihrem Platz eingefunden hatte, ergriff Carl wieder das Wort: „Ich gedachte, dir treu beizustehen, aber ich habe mich überschätzt. Und es passierten unverhofft Dinge, die ich, als ich den Vorverkaufsvertrag aufsetzte, nicht in Betracht zog. Es schien damals alles kontrollierbar zu sein und auf einmal überholten mich die Geschehnisse“ – „So wie der plötzliche Tod meines Onkels?“ fragte Paula unvermittelt dazwischen. „Ja,“ antwortete Carl, „aber warte, ich muss nochmals zurück, es war schon vor dem Tod deines Onkels Ewald erheblich schwieriger für mich geworden.“

Nimmersatter Kerl

Carl überlegte eine Weile, dann hub er zu einer längeren Rede an: „Schneider machte sich stets über deine Naivität lustig, zu glauben als kleine Handwerkerin so ein Projekt durchziehen zu können, wo ganz andere Renditen mit diesem Objekt möglich gewesen wären. Trotzdem unterrichtete er mich laufend darüber, was man gegen dich im Schild führte. Es gefiel ihm, dass ich für Sand im Getriebe der Machenschaften sorgte. Einmal äußerte Schneider sich sogar voller Respekt zu deiner Rolle als Widersacherin. Und ich gedachte als Gegenleistung für seine kleinen Hilfen, den Vertrag quasi >vorderscheingerecht< zu gestalten. Ich war mir sicher, dass das Vorkaufsrecht nicht gegen dich eingesetzt werden würde, also nur dazu diente, diesen nimmersatten Kerl zu beruhigen. Balduin Vorderschein konnte ja immer mit der Hilfe seiner Frau rechnen, wenn er etwas erreichen wollte. Und es gab doch noch genug anderes altes Gemäuer in der Stadt.“

Verbissener Gesichtsausdruck

Paula ergänzte stirnrunzelnd: „Ja, aber du hast den Wert hier am Steinernen Steg damals unterschätzt und du hast Frau Vorderschein und ihre Herkunftsfamilie
vergessen – diese waren wohl stark an einem Besitz direkt am Kocher interessiert. Und Balduin betonte mir gegenüber immer, dass seine Heike ja so gern wieder einen Laden betreiben würde, und am liebsten mitten in der Stadt. Und wie ganz und gar ungeeignet für mich diese Räume mit den niedrigen Decken doch seien … “. Paula bekam einen verbissenen Gesichtsausdruck: „Der Vorderschein wollte unbedingt eines der ältesten Denkmäler in der Innenstadt für sich reserviert haben – oder ist es dir entgangen dass, als ihm hier der Zugriff genommen war, er da vorne dann kurz darauf das ehrwürdige Haalamt samt Sulferturm in Beschlag nehmen konnte?“

Dreist

„Jaja, der Vorderschein beschwatzte die Leute halt zu gern mit seinen einfältigen Weisheiten.“ Carl ging aber nicht weiter auf Paulas Einwendung ein und nahm den Faden zum vorigen Thema wieder auf: „Also, mitten in diesen zähen Verhandlungen zwischen den Vorständen des Kreditinstitutes und Vorderschein, wurde mein Freund Norbert sterbenskrank. Er war der Einzige, über den ich wenigstens etwas Einfluss auf das Geschäftsgebaren dir gegenüber nehmen konnte.“ Und er schaute Paula bei diesen Worten eindringlich an. „Du erinnerst dich hoffentlich daran, wie oft ich für dich eingegriffen habe! Aber mit seinem schnellen Tod verlor ich dann nicht nur einen Freund, sondern damit auch das Gewicht, das ich für dich in die Waagschale legen konnte.“ Erst nach einer Pause konnte Carl weitersprechen: „Bei seinem Nachfolger Dreist, dem geborenen Bäuerle, den sie ja schon vor Norberts Tod begonnen hatten auf dich anzusetzen, hatte ich keinen Stein im Brett. Dreist war auf seine Karriere fixiert. Somit waren auf einmal alle Möglichkeiten, dir beizustehen verloren.“

Übernahmeverträge

Carl Eugen Friedner schwieg, es fiel ihm schwer diese Niederlage einzugestehen. Er war damals – entgegen seinem souveränen Auftreten gegenüber Paula nämlich handlungsunfähig geworden. „Ich verschwieg es dir, damit du dich nicht aufregst, und ich war obendrein zu feige meine Fehleinschätzung zuzugeben.“ Carl nahm sich ein Glas Wasser und knusperte an einem Keks bevor er weitersprach. „Und als dann dein Onkel Ewald in die verzwickte Sachlage eingriff, schien auf einmal alles bestens geregelt zu werden. Es war fünf vor Zwölf als Vorderschein hinter verschlossener Tür zum Verzicht gezwungen und die Übernahmeverträge mit Ewald Bündner unterzeichnet wurden. Dass der Onkel dann noch am selben Abend verstarb, war wie bei Norberts Tod ein schockierendes und niederschmetterndes Unglück für mich. Die Möglichkeit dich noch rechtsgültig als alleinige Erbin für den von ihm erworbenen Hausteil festzulegen, war damit unwiederbringlich verloren.“ Tief berührt von der Erinnerung an die damaligen Geschehnisse wendete Carl seinen Blick von Paula ab und zum Fenster hinaus auf die im Wind wogenden Lindenbäume.

Erschüttert

Paulas Groll auf die himmelschreiende Ungerechtigkeit, die ihr widerfahren war, brach langsam aber sicher zusammen. Sie hatte seither noch nie die Geschichte aus seiner Sicht betrachtet, war immer nur von ihrer eigenen Betroffenheit ausgegangen. Nun war sie erschüttert von seinen Worten und Paula zeigte ihre erwachende Bereitschaft, einzulenken: „Wir hätten so oder so mehr miteinander reden sollen – es war auch mein Fehler, immer wegzulaufen und dich mit allen Problemen alleine zu lassen … Fortsetzung folgt.

Illustrierten Roman bestellen:

Der illustrierte Roman „Irgendwo in Hohenlohe“ kann zum Subskriptionspreis bei der Autorin erworben werden. Informationen und Bestellung per E-Mail unter: b.haebich@web.de

   Sende Artikel als PDF   

„Was ist los in Syrien? – Krieg, Zerstörung und Hoffnung“ – Bildervortrag von Willi Maier in Crailsheim

Einen Bildervortrag zum Thema „Was ist los in Syrien? – Krieg, Zerstörung und Hoffnung“ hält Willi Maier aus Schwäbisch Hall am Donnerstag, 8. November 2018, um 19 Uhr im Jugendzentrum Crailsheim.

Von den Veranstaltern

Beim Bau eines Gesundheitszentrums mitgearbeitet

Willi Maier war 2015 in Kobané (Nordsyrien) und hat zusammen mit 177 Freiwilligen beim Bau eines Gesundheitszentrums mitgearbeitet. Seit Fertigstellung wurden dort über 5000 Babys geboren. Seit seinem Aufenthalt in Syrien beschäftigt sich Willi Maier intensiv mit dem Thema und berichtet im Crailsheimer JuZe über die aktuelle Situation.

Weitere Informationen im Internet:

http://www.medizin-für-rojava.org/zum-gesundheitszentrum/

https://www.kobane-brigade.org/

https://www.youtube.com/watch?v=E37Ua0MM-zY

https://solidaritaet-international.de/index.php?id=802

juze-cr.de/haus/

   Sende Artikel als PDF   

„Tödliche Agrikultur – Wie Monsanto die Welt vergiftet“ – Filmabend in Schwäbisch Hall von Solidarität International

„Tödliche Agrikultur – Wie Monsanto die Welt vergiftet“ lautet ein Filmabend von Solidarität International am Samstag, 3. November 2018, im Haus der Vereine, Schuppach, in Schwäbisch Hall. Der Abend beginnt mit einem gemeinsamen Essen um 18 Uhr. Filmstart ist um 19 Uhr. Für das Essen ist eine Anmeldung nötig (siehe unten).

Von Wilhelm Maier, Solidarität International Schwäbisch Hall

Krebsrate bis zum Dreifachen gestiegen

In Argentinien sind 20 Millionen Hektar mit gentechnisch verändertem Soja bepflanzt. Das Land wird mit Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden und künstlichem Dünger überflutet. Argentinien hält den weltweiten Rekord, was den Verbrauch an Glyphosat angeht. Heute ist die Krebsrate in den Soja-Anbaugebieten zwei- bis dreimal höher als in der Stadt. Riesige Landesteile sind überschwemmt, weil der Boden die Niederschläge nicht mehr aufnehmen kann. Und was die Lebensmittelindustrie von diesen Feldern in die Supermärkte bringt und exportiert, ist giftig.

Weitere Informationen und Anmeldung:

Samstag, 3. November 2018, 18 Uhr Essen, 19 Uhr Film, Haus der Vereine, Schuppach, in Schwäbisch Hall. Kosten für Essen und Wasser 5 Euro / ermäßigt 4 Euro.

Anmeldung bei Waltraut Bleher, Telefon 07903-7316, E-Mail waltraut.bleher@t-online.de

Anmeldungen sind bis spätestens 31. Oktober 2018 möglich.

Weitere Informationen und Kontakt:

Solidarität International Schwäbisch Hall, c/o Wilhelm Maier, Hopfengarten 3, 74523 Schwäbisch Hall

Telefon: 0791-6681

Informationen im Internet:

https://solidaritaet-international.de/index.php?id=816

 

   Sende Artikel als PDF   

„Auf die Novemberrevolution 1918 folgten Arbeiter- und Soldatenräte“ – Vortrag in Schwäbisch Hall

Kaiser Wilhelm II. trat am 9. November 1918 zurück. Unter der Parole „Alle Macht den Räten“ entstanden in vielen deutschen Städten Arbeiter- und Soldatenräte. Mitte Januar 1919 aber war die Rätebewegung geschlagen. Einen Vortrag zu diesem Thema hält Paul B. Kleiser, Lektor und Übersetzer beim ISP-Verlag am Donnerstag, 8.November 2018, um 20 Uhr im Club Alpha, Spitalmühlenstraße 13/2, in Schwäbisch Hall.

Vom Club Alpha in Schwäbisch Hall

Macht der Generäle und Industriellen bestand weiter

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht waren ermordet. Der Kaiser war gegangen, die Sozialdemokraten regierten, die Macht der Generäle und der Industriellen bestand weiter. Wie kam es dazu? Welche Rolle spielte der Sozialdemokrat Friedrich Ebert, der künftige Reichspräsident? Worum ging es beim Ebert-Gröner Pakt? Und was wollten eigentlich jene, die „Alle Macht den Räten“ forderten?

Weitere Informationen über den Referenten Paul B. Kleiser:

Dozent der Erwachsenenbildung, Autor, Lektor und Übersetzer beim ISP-Verlag, politisch aktiv u.a. bei attac und im Sozialforum München.

Weitere Informationen im Internet:

https://www.neuerispverlag.de/aushang/idnr143_herausgeber.pdf

https://www.neuerispverlag.de/buchbesprechungen/idnr143_rez_widerspruch64.pdf

https://arsfemina.de/guti%C3%A9rrez-alvarez-jos%C3%A9-kleiser-paul-b/sozialistinnen

https://www.youtube.com/watch?v=2zLqt4O2dYo

   Sende Artikel als PDF   

„Crailsheims Oberbürgermeister Christoph Grimmer kandidiert für den Kreistag“ – Er tritt bei der Kommunalwahl 2019 für die Freien Wähler an

Crailsheims Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer kandidiert bei der Kommunalwahl im Jahr 2019 für den Kreistag. Er tritt für die „FREIE“-Liste an. Grimmer: „Ich hoffe bei der Wahl am 26. Mai 2019 auf eine große Unterstützung der Bevölkerung, um Crailsheim auch im Landkreis mit demselben Rückenwind vertreten zu können, wie ich dies seit meinem Amtsantritt als Oberbürgermeister tun darf.“

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Crailsheimer Interessen vertreten

Oberbürgermeister Grimmer will die Stadt Crailsheim und ihre Bürgerinnen und Bürger auch auf Kreisebene vertreten, den Interessen des Mittelzentrums Crailsheim eine Stimme geben und sich für die Entwicklung des Landkreises engagieren, begründete er seinen Entschluss. Um parteilos agieren zu können, tritt Grimmer für die „FREIE“-Liste an.

Freie stellen stärkste Fraktion

„Als Oberbürgermeister kann ich mich so auch in Zukunft selbstbewusst und glaubwürdig guten Initiativen von Parteien anschließen, wie ich dies in der Vergangenheit bereits bei der Frage zur S-Bahn-Verlängerung Dombühl-Crailsheim mit der FDP und der SPD getan habe,“ erklärt Grimmer. Zudem stelle die Fraktion mit 17 Mitgliedern derzeit die größte Gruppe im Kreistag und biete die Chance zum regelmäßigen Austausch mit einigen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Umlandgemeinden.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.crailsheim.de/

 

   Sende Artikel als PDF   

„Kein Werben fürs Sterben – Bundeswehr raus aus den Schulen“ – Aktion bei der Berufswahlmesse am Schulzentrum West in Schwäbisch Hall

Zu einer Aktion „Kein Werben fürs Sterben“ ruft der DGB-Kreisvorstand Schwäbisch Hall am Samstag, 20. Oktober 2018, bei der Berufswahlmesse am Schulzentrum West in Schwäbisch Hall auf. Treffpunkt ist um 11 Uhr beim Eingang des Schulzentrums (beim Eisenbahnwaggon).

Von Siegfried Hubele, DGB-Kreisvorsitzender Schwäbisch Hall

Infostand verweigert

„Da uns die Schulleitung keinen Infostand auf der Berufsmesse genehmigt hat, werden wir am Eingang des Schulhofs unser Flugblatt und weiteres Material der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner“ an einem Infostand verteilen.“

Augen auf bei der Berufswahl

Es ist sicherlich hilfreich, dass bei solchen Berufswahlmessen wie hier im Schulzentrum die Möglichkeit besteht, sich über die Zeit nach der Schule zu informieren. Wir wünschen Euch viel Erfolg bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz oder beim Einstieg in eine weiterführende Schulausbildung!

Kein Werben fürs Sterben

Warum stehen wir heute hier?

Weil wir Aufrüstung und Krieg für keine Lösung von Problemen halten. Und weil deshalb Bundeswehr-Werbeoffiziere nicht an die Schulen gehören. Die deutsche Armee, die schon lange nicht mehr nur zur Landesverteidigung besteht, sucht dringend Rekrutinnen und Rekruten. Ihre Karriereberater weisen den Schülern und Schülerinnen den direkten Weg an die Waffe und somit auch den Weg zu Kriegseinsätzen im Ausland.

Töten oder getötet werden

Die Mehrheit der Deutschen lehnt diese Einsätze ab. Wer sich über eine Ausbildung bei der Bundeswehr mehrere Jahre verpflichtet, muss auch mit Kriegseinsätzen im Ausland rechnen. Auslandseinsätze der Bundeswehr sind kein Abenteuerurlaub. Das bedeutet Kriegshandlungen, also Töten oder getötet werden.

Die Bundeswehr gehört nicht in Schulen und Ausbildungsmessen!

Eigentlich ist der Auftrag der Schule die Erziehung zu einem friedlichen und gewaltfreien Miteinander. Karriereberater der Bundeswehr können nichts zu diesem Bildungsziel beitragen. Dies bemängelt auch die Lehrer-Bildungs- und Forschungsgewerkschaft GEW, die sich klar gegen die Präsenz der Bundeswehr an Schulen ausspricht!

Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention

Auch der „UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes“ hat die Armee Werbung bei Schülerinnen und Schülern bereits angemahnt. Laut den Kinderrechtlern verstößt es gegen die UN-Kinderrechtskonvention, wenn junge Menschen von der Notwendigkeit von Krieg und Militär überzeugt und dafür geworben werden soll. Besonders das Anwerben von 17-Jährigen steht in der Kritik des UN-Ausschusses und auch andere Organisationen wie „terres des hommes“ und UNICEF-Deutschland. Denn die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber!

Wer einmal eingetreten ist kann nicht einfach kündigen.

Es gibt noch viel mehr Argumente gegen die Bundeswehr-Werbung an Schulen und Messen. Du kannst Dich z.B. auf diesen WEB-Seiten informieren:

http://www.nrw.dfg-vk.de/

http://www.nrw.dfg-vk.de/themen/bundeswehr.html

   Sende Artikel als PDF   

„Hohenlohe oben ohne: Hochspannungsleitung unterirdisch verlegen“ – Online-Petition unterschreiben

Zwischen Kupferzell und Rot am See plant die Netze BW eine neue 110-kV-Hochspannungsleitung. Eine Freileitung ist eine enorme Belastung für Mensch und Natur in Hohenlohe. Für unsere Landschaft und die Menschen MUSS die Leitung – egal auf welchem Streckenabschnitt – unterirdisch verlegt werden. Hierfür brauchen wir Ihre Unterstützung.

Von Ruth Tischer, Schutzgemeinschaft ländlicher Raum Hohenlohe e.V.

Die Risiken

– Gesundheitsschäden durch Elektrosmog bei großer Nähe zu Siedlungen
– Zerstörung der Naherholungsgebiete
– Touristen meiden Hohenlohe
– Verschandelung der unverbauten Natur (Klingen, Flusstäler, Hochebene, Weitblicke)
– Verlust von Immobilienwerten
– Zurückdrängung und Bedrohung von Flora und Fauna
– Zusätzliche Belastung durch die Energiewende

Die Alternative

– Schöne Landschaft, hohe Lebensqualität, Perlen und Kleinode erhalten, Erholung und Muße
– Wertschöpfung vor Ort durch Nutzung und Speicherung der hier gewonnenen Energie, neue Geschäftsmodelle für heimische Unternehmen
– Attraktivität für Familien durch schöne Umgebung, moderne Energiekonzepte, innovative Arbeitsplätze
– Vorzeigeregion – innovativ, enkeltauglich, umweltschonend
– Mensch, Flora, Fauna und Artenvielfalt schützen, Raum geben, wertschätzen und erhalten

Hohenlohe ist lebenswert, liebenswert und soll es auch bleiben!

Hohenlohe OBEN OHNE

Der Gedanke an eine zusätzliche Stromtrasse als Freileitung durch die geliebte Heimat und schöne Perle Hohenlohe, über weite Höhenzüge und tiefe verträumte Täler, die unser Hohenloher Land prägen, durch die noch unverbaute Natur, schmerzt die Hohenloher sehr.
Hohenlohe ist ursprünglich und individuell. Charmant und herzlich. Das Land der Burgen und Schlösser, voller kulturhistorischer Schätze und unberührter Landschaft – dies darf nicht durch eine Freileitung zerstört werden.

Keine Trasse auf die Terrasse

Freileitungstrassen auf der Hochfläche verursachen die stärkste Raumwirkung / Landschaftsschaden. Insbesondere in stärker frequentierten Naherholungsgebieten und Arealen mit starkem Vogelflug, was im Planungsgebiet weitgehend der Fall ist, muss deswegen Erdkabel die Regel sein.

Hohenlohe braucht uns

Teilen Sie diese Aussagen? Spricht es Ihnen aus dem Herzen? Sind Sie für den Erhalt unserer schönen Landschaft und für eine zukunftsorientierte Planung der Energiewirtschaft in Hohenlohe selbst, ohne weitere Verschandelung und Belastung unserer Natur und der Menschen vor Ort ? Mit Ihrer Unterschrift teilen Sie den Entscheidern dies mit und helfen dabei, dass Hohenlohe liebenswert und lebenswert bleibt! Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Schutzgemeinschaft ländlicher Raum Hohenlohe e.V. aus Gerabronn

Ruth Tischer, Schutzgemeinschaft ländlicher Raum Hohenlohe e.V

Online-Petition unterschreiben:

https://www.openpetition.de/petition/online/hohenlohe-oben-ohne

Weitere Informationen und Kontakt:

www.hohenlohe-oben-ohne.de

   Sende Artikel als PDF