„Tödlicher Nazi-Terror gegen Linke: In Griechenland droht offene Barbarei“ – Kommentar von Paul Michel

Die rechtsextreme Partei „Goldene Morgenröte“ hetzt und mordet in Griechenland schon länger gegen MigrantInnen, Schwule und Linke. Mehrere Migrantinnen wurden bereits von rassistischen Rollkommandos ermordet. Nun hat ein Anhänger der Nazipartei einen linksgerichteten Rapper im Rahmen einer organisierten Rollkommandoaktion erstochen.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Mit dem Messer erstochen

Die Bluttat ereignete sich im einem Vorstadtbezirk von Piräus, in Keratsini. Das Opfer, der  34-Jährige Pavlos Fyssas, Antifaschist und Sympathisant des Linksbündnisses Antarsya, ist in Griechenland unter dem Namen „Killah P“ bekannt. Er ist einer der bekanntesten Rapper des Landes. Er gehört der linken Partei Antarsya an. Paul Fyssas hatte in einem Café das Champions League Spiel zwischen Olympiakos Piräus und Paris St.Germain angeschaut, als einige Schläger der „Goldenen Morgenröte“ ihn erkannten. Über ihre Handys informierten sie ihre Kumpanen. Als er  mit seiner Freundin und einem anderen Paar das Café verließ, wurden sie von einer bis zu 20-köpfigen Gruppe Neonazis erwartet. Es kam zu einer Verfolgungsjagd, bei der eine zweite Gruppe Neonazis den Angegriffenen den Weg abschnitt. Mehrfach stach einer der Faschisten mit einem Messer auf den 34-Jährigen ein. Getroffen in Herz und Bauchraum verstarb Fyssas wenig später im Krankenhaus.

Polizeibeamte schritten erst spät ein

Laut eines Augenzeugenberichts waren Polizeibeamte vor Ort, schritten aber erst ein, als es bereits zu spät war und der Großteil der Neonazis bereits geflüchtet war. Sie sollen dann den vermeintlichen Mörder, der noch das Messer in der Hand hielt, festgenommen haben. Die Polizei bestätigte die Festnahme eines 45-jährigen Mitglieds der „Goldenen Morgenröte“. Bei ihm sei ein Messer gefunden worden. Nach Polizeiangaben hat er sowohl die Tat als auch ihren faschistischen Hintergrund bereits gestanden.

Neun Personen krankenhausreif geschlagen

Zwei Abende zuvor hatten Anhänger von „Goldenen Morgenröte“  in Perama, einem Arbeiterviertel von Piräus eine Gruppe von rund 30 Mitgliedern der „Kommunistischen Partei“ angegriffen. Die Kommunisten waren am späten Samstagabend im westlich von Athen gelegenen Werftengürtel unterwegs, um für das am nächsten Wochenende in Athen stattfindende Jugendfestival der Jugendorganisation der KKE zu plakatieren. Rund  50 Nazi-Schläger griffen die KKE-Mitglieder mit Stöcken, die mit Nägel versehen waren, an und schlugen neun Personen krankenhausreif. Unter den Verletzten ist der Vorsitzende der Metallarbeitergewerkschaft, der in der Gegend wohnt.

Motorisierte Polizisten schauten nur zu

Augenzeugen zufolge hatten auch hier einige motorisierte Polizisten das Geschehen beobachtet, aber nicht eingegriffen. Erst später wurde die Polizei aktiv und durchsuchte unter anderem das regionale Büro der mit 18 Abgeordneten im griechischen Parlament vertretenen faschistischen Partei. Bei weiteren Ermittlungen wurden insgesamt 24 Personen vorläufig festgenommen, von denen vier anhand von Fingerabdrücken oder Aussagen der Opfer als Täter identifiziert werden konnten. Nach Aussagen der Überfallenen befanden sich unter den in T-Shirts mit Parteiabzeichen gekleideten mörderischen Schlägern auch der regionale Parteiverantwortliche der Chrysi Avgi.

Welle der Empörung

Der Mord Pavlos Fyssas löste eine Welle des Protestes in Griechenland aus. Auf den Straßen von Athen und Thessaloniki, aber auch in zahlreichen anderen Städten, versammelten sich die Menschen zu antifaschistischen Protesten. In zahlreichen Städten kam es zu Demonstrationen.

Zeitungsschlagzeile: „Wehrt Euch – das Monster Nazi-Bewegung tötet“

Auch in der griechischen Presse gibt es nun Stimmen, die erstmals eindeutig Stellung gegen die Nazipartei „Goldene Morgenröte“ beziehen. „Schluss damit“, titelt die „Ta Nea“ über einem durchgestrichenen Hakenkreuz. „Die ‚Goldene Morgenröte‘ hat Blut an den Händen. Die Regierung, die verfassungstreuen Parteien und die griechische Gesellschaft dürfen sich nicht von der faschistischen Gewalt einschnüren lassen“, heißt es im Leitartikel der Zeitung. „Wehrt Euch – das Monster Nazi-Bewegung tötet“, heißt es auf der „Ethnos“.

Heuchelei von  Samaras

Angesichts der starken öffentlichen Empörung über den Mord, versuchte auch die Regierung den Eindruck zu erwecken, als wäre sie gewillt, entschieden gegen Nazis vorzugehen. Regierungschef Antonis Samaras sagte den Neonazis in einer Fernseh-Ansprache den Kampf an. Griechenland werde es nicht zulassen, dass diese „die Demokratie aushöhlen“, sagte Samaras. Die Regierung werde den „Nachfahren der Nazis“ auf keinen Fall erlauben, „das soziale Leben zu vergiften, Verbrechen zu begehen, zu provozieren und die Grundlagen des Landes, das die Demokratie hervorgebracht hat, zu unterminieren“, fügte der Regierungschef hinzu.

Biegsamkeit im Auftreten des konservativen Ministerpräsidenten

Erstaunlich an den Worten des konservativen Ministerpräsidenten ist bestenfalls die Biegsamkeit im Auftreten. Denn  Samaras, in seiner Partei am rechten Flügel angesiedelt, war bisher durch Annäherungen an die Politik der „Goldenen Morgenröte“ aufgefallen.  Im Mai hatte er verhindert, dass ein Gesetz verabschiedet wird, das ein entschiedeneres Vorgehen gegen rassistisches Auftreten ermöglicht hätte. Durch Übernahme der rassistischen Demagogie der „Goldenen Morgenröte“  und Massenverhaftungen von Flüchtlingen versuchte er, jenes Klientel anzusprechen, das Sympathie für die „Goldene Morgenröte“ zeigte.

Polizeieinheiten schauten konsequent weg

Seine Polizeieinheiten, von denen bekannt ist, dass fast die Hälfte von ihnen Sympathien für die Nazis hegt, schauten konsequent weg, wenn rassistische Schlägerbanden, MigrantInnen angriffen. Dabei konnten sie sich der stillschweigenden Billigung ihrer Vorgesetzten und der politischen Führung sicher sein. Insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres 2012 und Anfang 2013 griff die Samaras-Regierung andrerseits gegen AntifaschistInnen und Gewerkschaften zu Maßnahmen, die an Praktiken der Junta zwischen 1967 und 1974 erinnerten.

AntifaschistInnen von Polizei schwer misshandelt

Im Herbst 2012 wurde eine Gruppe von AntifaschistInnen mehrere Tage in einem Polizeirevier festgehalten und schwer misshandelt. Anfang 2013 verbot die Regierung Samaras in kurzen Abständen Streiks der Metrobeschäftigten, Seeleute und der LehrerInnen, indem der kurzerhand den Ausnahmezustand ausrief und die KollegInnen  einen „Einberufungsbefehl“ für die Arbeit zustellte. Nachdem in den letzten Monaten die bisherige Gemeinsamkeit in der Regierung brüchiger wurde, häuften sich in Griechenland die Vermutungen, dass Samaras jetzt eine Zusammenarbeit mit der „Goldenen Morgenröte“ anpeilt.

Antirassistische Solidarität

Nicht nur der  rechte Flügel der „Nea Demokratia“ um Samaras, sondern auch Teile der herrschenden Kreise in Griechenland haben bislang die Aktivitäten der „Goldenen Morgenröte“ zumindest mit einem gewissen Wohlwollen verfolgt. Es wäre insofern verfehlt, darauf zu hoffen, dass die Regierungsparteien ernsthaft versuchen, den Terror der Nazis bekämpfen. Denn bei den Nazis können sich die griechischen Oligarchen darauf verlassen, dass sie keine „unternehmerfeindlichen Handlungen“ anzetteln.

Umlenken des Frusts auf die bekannten Sündenböcke

Die Anhänger der „Goldenen Morgenröte“ sind vehemente Gegner aller gesellschaftlichen Bewegungen gegen den von der Troika befohlenen und von der griechischen Regierung exekutierten sozialen Kahlschlag. Sie kanalisieren den berechtigten Ärger über die immer schlimmer werdenden sozialen Verwerfungen auf die bekannten Sündenböcke um: Ausländer, Flüchtlinge, Juden oder Schwule um. Nicht von ungefähr fordert die „Goldene Morgenröte“, dass den griechischen Reedern die wenigen Steuern, die sie noch zahlen, erlassen werden.

Sozialdarwinismus gewinnt an Schärfe

Rassismus und Sozialabbau sind Ausdrucksformen eines die kapitalistische Gesellschaft prägenden Sozialdarwinismus, der in Zeiten der Krise immer mehr an Schärfe gewinnt. Der griechische Soziologe Panagiotis Sotiris bemerkt dazu:

Aufgeblasene Sprüche

„Es ist bekannt, dass faschistische Bewegungen immer wieder ihren Antrieb aus der Verzweiflung  und Unsicherheit, speziell der individualisierten Verzweiflung schöpfen. Wenn nicht weite Teile der Gesellschaft eine Art von kollektivem Selbstvertrauen wiedergewinnen in ihre Fähigkeit, ihr Leben zu verändern durch kollektive solidarische Kämpfe, muss man ein weiteres Erstarken der Faschisten befürchten. …Wenn wir nicht zeigen können, dass wir durch kollektive Kämpfe erreichen können, dass kein Haushalt mehr ohne Strom ist, kein Mensch ohne Zugang zu medizinischer Versorgung bleibt, kein Kind ohne Mahlzeit in der Schule bleibt, wenn wir es nicht schaffen, den Sparmaßnahmen zu widerstehen, wenn wir nicht zeigen, dass Solidarität zwischen GriechInnen und MigrantInnen der beste Weg ist die Nachbarschaften sicherer zu machen, dann wird der Zuspruch für Chrysi Avgi mit all ihren aufgeblasenen Sprüchen über “Solidarität nur für Griechen“ weiter steigen.“

Sollten sich die Nazis durchsetzen, droht die offene Barbarei

Antirassistische Solidarität, das Ineinandergreifen von solidarischen sozialen Selbsthilfeprojekten und breiten antifaschistischen/antirassistischen Selbstverteidigungsbündnissen in den Wohnbezirken ist der Ansatz, um gegen die drohende Verrohung  und Brutalisierung einer Gesellschaft, die offenbar völlig aus den Fugen geraten ist, vorzugehen. Es ist zu hoffen, dass die immer noch zahlenmäßig deutlich überlegene Linke in diesem Sinne zu einem geschlossenen Handeln findet. Sollten sich die Nazis durchsetzen, droht die offene Barbarei.

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„Wachsender Widerstand in Griechenland: Im öffentlichen Dienst soll es Massenentlassungen geben“ – Kommentar von Paul Michel

Im öffentlichen Dienst in Griechenland drohen Massenentlassungen. Es gibt wachsenden Widerstand. Die Lehrer an den Mittel- und Oberschulen sind am Montag 16. September 2013 für eine Woche in den Streik getreten.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Bisher befristeter Streik

Am Ende der Woche wollen sie in Streikversammlungen dann über eine mögliche Fortsetzung des Streiks entscheiden. Die Lehrer an den staatlichen Grundschulen sowie der Privatschulen haben sich dem Streik zunächst nur für zwei Tage angeschlossen.  Darüber hinaus haben die Angestellten bei den staatlichen Sozialversicherungskassen und des Arbeitsamtes die Arbeit niedergelegt.

Zweitägiger Generalstreik

Am Wochenende könnte der Gewerkschaftsdachverband ADEDY eine Zuspitzung des Arbeitskampfes beschließen. Nach Meldungen des Verbandes der Lehrergewerkschaften OLME liegt die Beteiligung daran landesweit bei über 90 Prozent, das Bildungsministerium spricht von etwa 70 Prozent. Jedes Wochenende soll in Vollversammlungen der regionalen Lehrergewerkschaften über die Fortsetzung des Arbeitskampfes beraten werden. Darüber hinaus gab es am 18. und 19. September 2013 im gesamten öffentlichen Dienst einen zweitägigen Generalstreik. Behörden, Krankenkassen, Arbeitsämter und Gerichte waren geschlossen. In den Krankenhäusern wurden nur Notfälle behandelt.

15.000 Staatsbedienstete sollen bis Ende 2014 entlassen werden

Der jüngste Ausstand der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes richtet sich diesmal gegen eine von der griechischen Regierung mit der Gläubigertroika getroffene Vereinbarung. Unter dem Druck der internationalen Geldgeber will die Regierung in Athen 15.000 Staatsbedienstete bis Ende 2014 entlassen. Weitere 25.000 Staatsdiener sollen in die sogenannte Mobilitätsreserve wechseln. Wer hier bei gekürzten Bezügen innerhalb von acht Monaten keine andere Stelle findet, ist endgültig arbeitslos.

Unmenschliche Politik der Gläubigermemoranden

Im Protestaufruf des Dachverbandes der Gewerkschaften im öffentlichen Dienst ADEDY heißt es: „Man zerstört, was von den sozialen Errungenschaften und der Sozialfürsorge übrig geblieben ist und schädigt die Staatsangestellten, die seit nunmehr vier Jahren unter der unmenschlichen Politik der Gläubigermemoranden leiden.«

Lage an öffentlichen Schulen dramatisch

Betroffen sind vor allem die Schulen. Dort ist die Lage ohnehin schon dramatisch: Seit 2009 wurden die Bildungsausgaben um 33 Prozent gekürzt, was bis 2016 auf 47 Prozent ausgeweitet werden soll. Die von der Troika aufgezwungenen Sparmaßnahmen führten innerhalb der letzten drei Jahre zur Schließung von mehr als 1000 griechischen Schulen und Kindergärten. Allein 118 Schulen und Kindergärten schließen in diesem Sommer ihre Pforten. Durch die Stellenstreichungen sei der Unterricht an vielen Schulen nicht mehr gewährleistet, klagt Vorstandsmitglied Stavros Tziortziotis, Vorstandmitglied im griechischen Lehrerverband: „Viele Schulen sind dermaßen unterbesetzt, dass ein normaler Unterricht nicht mehr möglich ist.“

Zahl der Lehrer und Lehrerinnen um 30.000 reduziert

Innerhalb von drei Jahren wurde die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen um 30.000 reduziert, und diejenigen von ihnen, die mit einem Zeitvertrag angestellt waren, wurden entlassen. Bei den Berufsschulen wurden gleich 50 Zweige geschlossen. Wer eine Ausbildung als Graphikdesigner, Kosmetiker, Laborassistent oder in zahlreichen anderen Branchen machen will, wird in Zukunft an eine Privatschule gehen müssen und dafür zahlen.

Viele Schulen können kein Heizöl mehr kaufen

Im Rahmen der Sparmaßnahmen hat die Regierung nicht nur die Zahl der Schüler auf 30 pro Klasse erhöht, sie hat den Schulen auch anderweitig den Geldhahn zugedreht. Vielerorts fehlt  das Geld für Unterrichtsmaterialien und viele Schulen können kein Heizöl mehr kaufen. Bereits im letzten Jahr wurde in vielen griechischen Schulen nicht geheizt, obwohl die Temperaturen in den Klassenzimmern auf unter 10 Grad Celsius gefallen waren.

Griechisches Preisniveau ist mit dem der BRD vergleichbar

Die Löhne der  Lehrer sind nach Aussagen von Themis Kotsifakis, dem Vorsitzenden der Lehrergewerkschaft OLME in den letzten Jahren um 45 Prozent gekürzt worden: „Lehrer zu sein, bedeutet ein Gehalt von weniger als 1000 Euro in den ersten 15 Jahren zu haben.“  Und das wohlgemerkt bei einem Preisniveau, das mit dem der BRD vergleichbar ist.

Die Rückkehr der Sparkommissare

Am 22. September 2013 (gestern) wollten die Sparkommissare der Troika in Athen einfliegen. Ihre Bedingungen sind klar: Nur wenn die Entlassungen im öffentlichen Dienst ohne Abstriche, also mit der von der Troika verordneten Gnadenlosigkeit durchgepeitscht werden, soll es die Freigabe einer weiteren Tranche in Höhe von einer Milliarde Euro für das pleitebedrohte Euro-Land geben. Das ist die konkrete Übersetzung von Angela Merkels Formel „Wir müssen den Druck auf Griechenland aufrecht erhalten.“

Heute in Griechenland. Und morgen?

Man darf getrost davon ausgehen, dass die Vollstrecker von Angela Merkels Willen sehr wohl über die bisher schon herrschenden Zustände in Griechenlands Schulen Bescheid wissen. Dass sie dennoch auf weiteren sozialen Grausamkeiten beharren, sollte uns zu denken geben. Denn es gibt uns einen Eindruck davon, wozu diese Herrschaften fähig sind. Heute in Griechenland. Und morgen?

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„Wie in einer Bananenrepublik“ – Kandidaten von Schwarz-Gelb wollen kein Gesetz gegen Abgeordnetenbestechung

Anders als in fast allen Ländern auf der Welt ist die Bestechung von Abgeordneten in Deutschland nicht strafbar. Ein Skandal, wie wir finden. Unsere Bundestagskandidaten sehen das offenbar anders.

Vom Verein Abgeordnetenwatch

CDU-Kandidaten sperren sich am stärksten

In unserem Transparenz-Check geben nur zehn Prozent der CDU/CSU Kandidaten an, sich nach der Wahl für ein Gesetz gegen Abgeordnetenbestechung einzusetzen. Bei der FDP sind es lediglich etwas über 25 Prozent.

Große Koalition kein Garant für wirkungsvolles Gesetz

Doch auch eine große Koalition ist kein Garant für die Verschärfung des Strafgesetzbuches und damit für die Umsetzung der UN Konvention gegen Korruption. Denn auch in ihrer letzten Regierungszeit von 2005 bis 2009 wurde die Bestechung von Abgeordneten nicht unter Strafe gestellt. Wie auch immer die Bundestagswahlen ausgehen. Wir werden weiter Druck machen und viel Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Über die Bundestagswahlen 2013 hinausdenken

In vier Tagen findet die Wahl zum 18. Deutschen Bundestag statt. Für die Unentschlossenen bleibt nur noch wenig Zeit, ihre Wahlentscheidung zu treffen. Wir denken aber bereits einen Schritt weiter. Wie wird das neugewählte Parlament zusammengesetzt sein und was bedeutet dies für unser Anliegen zum Verbot der Abgeordnetenbestechung?

Gesetzesänderungen endlich beschließen

Für uns ist wichtig, dass die notwendigen Gesetzesänderungen endlich beschlossen und umgesetzt werden! Es ist schockierend mit welchen Ausreden das Verbot bereits seit vielen Jahren hinausgezögert wird. So gäbe es angeblich keinen Handlungsbedarf, weil es in Deutschland keine korrupten Politiker gibt (Dr. Wolfgang Götzer) oder es sei noch mehr Beratungszeit notwendig (Ansgar Heveling), obwohl die Debatte bereits seit über zehn Jahren geführt wird.

Langer Atem ist notwendig

Schluss damit! In der kommenden Legislaturperiode müssen aufs Neue viele Parlamentarier von der Notwendigkeit des Verbots überzeugt werden. In unserem Transparenz-Check scheuen sich viele Kandidierende, eine klare Position zum Thema einzunehmen: 88,3 Prozent der CDU/CSU- bzw. 67,4 Prozent der FDP-Kandidaten machen keine Angabe zu ihrer diesbezüglichen Haltung, bei der SPD, den GRÜNEN und DIE LINKE sind es knapp 30 Prozent. Dies zeigt: Egal wie die Bundestagswahl ausgeht, wir brauchen einen langen Atem und werden noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Druck auf die Parlamentarier erhöhen

Für uns engagierte Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies: Die Anstrengungen für ein Gesetz zum Verbot der Abgeordnetenbestechung verstärken, viel Überzeugungsarbeit leisten und den Druck auf die Parlamentarier erhöhen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung!

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.abgeordnetenwatch.de/index.php?cmd=223&q=Abgeordnetenbestechung

http://beta.abgeordnetenwatch.de/blogcategories/abgeordnetenbestechung

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„Für die FDP geht es ums nackte Überleben“ – Kommentar in der Süddeutschen Zeitung zur FDP-Zweitstimmenkampagne

Die Zweitstimme für die FDP sei die Merkel-Stimme, sagt FDP-Spitzenmann Rainer Brüderle. Das stimmt zwar nicht, macht aber deutlich, wie gering die Selbstachtung der Liberalen noch ist.

Auszug aus einem Kommentar der Süddeutschen Zeitung

Schmutzige Wahlkampftricks

Dafür greifen sie auch zu schmutzigen Wahlkampftricks auf Kosten des einst so geliebten Koalitionspartners.

Link zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung (SZ):

Zweitstimmen-Kampagne der FDP: Anbiedernd, schmutzig, erniedrigend http://www.sueddeutsche.de/politik/zweitstimmen-kampagne-der-fdp-anbiedernd-schmutzig-erniedrigend-1.1772207

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„Kretschmanns Spartheater“ – Leserbrief von Paul Michel aus Schwäbisch Hall

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und sein Finanzminister Nils Schmid (SPD) wollen die BürgerInnen glauben machen, als seien die von ihnen verantworteten Sparmaßen unumgänglich.

Leserbrief von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Es gibt andere Möglichkeiten, Finanzierungslücken zu schließen

Es führe kein Weg daran vorbei, weil der Landeshaushalt ein „strukturelles Defizit“ von zwei Milliarden Euro aufweise und dieses bis zum Inkrafttreten der Schuldenbremse geschlossen werden müsse. Wir dürfen getrost davon ausgehen, dass die beiden Herren sehr wohl wissen, dass es andere Möglichkeiten gibt, Finanzierungslücken im Haushalt zu schließen.

Steuergeschenke für Reiche zurücknehmen

Die Gewerkschaft Verdi hat errechnet, alleine die Wieder-Einführung einer Vermögensteuer von einem Prozent plus der Erhebung einer Erbschaftssteuer, die den Namen auch verdient, würde bundesweit 26 Milliarden Euro in die Kassen der Länder spülen. Die jährlichen Mehreinnahmen für Baden-Württemberg würden sich auf 3,5 Milliarden Euro belaufen –  also bereits deutlich mehr als das von Kretschmann und Schmid als Begründung bemühte „strukturelle Defizit“. Ein Zurücknehmen der von Schröder/Fischer bescherten Steuergeschenke für Reiche bei der Einkommenssteuer würde weitere Milliarden für die Landeskassen bringen.

Steueroasen austrocknen

Bei allen Diskussionen um leere Kassen fallen den Freunden der „Schuldenbremse“ von CDU, FDP, SPD und Grünen immer Sparmaßnahmen in jenen Bereichen ein, die die „kleinen Leute“ am nötigsten haben: Bildung, Soziales und Arbeitsplätze. Kein Thema ist, jene kleine Minderheit zur Verantwortung zu ziehen, die im Geld schwimmt und Vermögensberater beauftragt, es gewinnsteigernd durch die Steueroasen der Welt zu schleusen.  Statt ihnen auf den Leim zu gehen, sollten wir ihnen auf die Pelle rücken.

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„Kriminelle Libanesen, ein Drogenkurier und ein Krawall-Rapper“ – Merkwürdige „Freunde“ des Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU)

Fragen zum Thema Wirtschaft hat Hohenlohe-ungefiltert-Redakteur Ralf Garmatter auf der Internetseite Abgeordnetenwatch an den hohenlohischen Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU) gestellt. Die Fragen sind öffentlich einsehbar. Auch die eventuellen Anworten des CDU-Abgeordneten.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Die Fragen im Wortlaut:

Sehr geehrter Christian von Stetten,
undurchsichtig, dubios und verwirrend sind ihre Beziehungen zum Krawall-Rapper Bushido, dessen Freunde vom kriminellen Libanesen-Clan Abou Chaker und einem Geschäftsmann aus diesem Umfeld, der Adnan C. heißen soll. Bushido war im Sommer 2012 – (wohl ein PR-Gag) – eine Woche lang ihr Praktikant im Bundestag.
Zudem saß ihr früherer Wahlkampfleiter und Wahlkreisbüro-Mitarbeiter als Heroin-Kurier sechs Monate in U-Haft. Er wurde zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. (http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/sonstige-Zwickls-Drogenfahrten-bleiben-ein-Raetsel;art16305,1614858)

Bringen sie bitte Licht ins Dunkel ihrer Kontakte in die Unterwelt.

Meine Frage:

1. Mit wem haben sie folgendes merkwürdige Geschäft abgewickelt? (Auszüge aus einem Schreiben ihres Rechtsanwalts vom 30.5.2013 (Ein solches Schreiben liegt auch abgeordnetenwatch vor):

Beim „Betrag von 370.000 Euro (ist) zwischen einer Zahlung in Höhe von insgesamt 100.000 Euro durch Banküberweisung sowie der Überreichung eines nicht eingelösten Verrechnungsschecks in Höhe von 270.000 Euro zu unterscheiden.“ (…)

(…) „Es handelt sich bei den 100.000 Euro, die im Jahr 2006 in zwei Tranchen zu je 50.000 Euro überwiesen wurden, lediglich um eine geschäftliche Transaktion an eine juristische Person und nicht an den Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten als natürliche Person.“ (…)

(…) Bei dem in der Tat überreichten Verrechnungsscheck im Jahr 2003 über einen Betrag in Höhe von 270.000 Euro handelte es sich ebenso wenig um eine private Geldzuwendung an unseren Mandanten, sondern vielmehr um eine geplante Beteiligung an einem durch ein Unternehmen unseres Mandanten geplanten Konzertprojektes. Eine Gutschrift des durch diesen Verrechnungsscheck ausgewiesenen Betrages in Höhe von 270.000 Euro erfolgte jedoch nie, da dieser Scheck nicht werthaltig war. (…)

Was machen sie für merkwürdige Geschäfte?

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Garmatter, Kirchberg

Die Fragen an Christian von Stetten (CDU) auf der Internetseite Abgeordnetenwatch:

http://www.abgeordnetenwatch.de/christian_freiherr_von_stetten-1031-71850.html

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„Skandalöses Demokratieverständnis“ – Grünen-Großplakate und SPD-Plakat werden von Werbebannern der Stadt Ilshofen verdeckt

Soeben (Sonntag, 15. September 2013) habe ich mit Entsetzen gesehen, welches Demokratieverständnis in Ilshofen herrscht: die Stadt hat unsere beiden Großflächenplakate dort (östlicher und westlicher Ortsausgang/L2218) mit einem eigenen Plakataufsteller verdeckt.

Kommentar von Harald Ebner, Bundestagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen

Nur die CDU-Plakate sind weiterhin zu sehen

Dieser Plakataufsteller wurde wohl am Samstag dort frisch einbetoniert. Am östlichen Ortsrand wurde damit auch das SPD-Plakat verdeckt, beide Male blieb das CDU-Plakat völlig unbehelligt. Ich halte dieses Vorgehen für mehr als skandalös. Es ist ein Offenbarungseid für das Demokratieverständnis, das dort offenbar herrscht. Zu klären wird sein, wer dieses Vorgehen so veranlasst hat und aus welchem Grund.

Peinlicher Missgriff

Ich gehe davon aus, dass eine aufgeklärte Zeitung einen solchen peinlichen Missgriff und Missstand der Demokratie aufgreift und genau so empörend findet wie ich.

Anmerkung von Hohenlohe-ungefiltert:

Hohenlohe-ungefiltert hat bei Ilshofens Bürgermeister Roland Wurmthaler nachgefragt.

Die Antwort des Ilshofener Bürgermeisters:

„Die Töpfermarktbanner wurden an den beiden Stellen aufgestellt, da dort üblicher Weise immer Veranstaltungshinweise aufgestellt werden (Töpfermarkt ist in zwei Wochen in Ilshofen). Der Auftrag ging von der Verwaltung an unseren Bauhof. Dabei wurde nicht an die Wahlplakate gedacht. Der Bauhof hat entsprechend dem Auftrag die Banner aufgestellt. Wir stellen die Wahlplakate an beiden Standorten so durch unseren Bauhof um, damit keines mehr von dem Banner (und auch sonst) in der Sicht beeinträchtigt wird.“

Die Bilder zum Kommentar von Harald Ebner:

Werbebanner_Ilshofen_1

Nur die Bundeskanzlerin ist noch zu sehen.

 

Werbebanner_Ilshofen_2

In Ilshofen unerwünscht: SPD- und Grünen-Plakate wurden vom Stadt-Werbebanner verdeckt.

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„Ich sehe die Leistungen meiner Generation durch Sie massiv gefährdet“ – Offener Brief von Peter Aichelin an den Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU)

Einen Offenen Brief hat Peter Aichelin aus Schwäbisch Hall an den Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU) geschrieben. Er antwortet damit auf ein Schreiben des CDU-Abgeordneten. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Offenen Brief in voller Länge. Die Zwischenüberschriften wurden zur besseren Lesbarkeit von der Redaktion eingefügt.

Von Peter Aichelin, Schwäbisch Hall

Der Brief von Christian von Stetten (CDU) zum Herunterladen als PDF-Datei:

Brief_von_Stetten

Der Offene Brief von Peter Aichelin:

An

Christian Freiherr von Stetten (MdB)
Amrichshäuser Str. 10
74653 Künzelsau

Offene Antwort auf Ihren Brief vom 7. September 2013

Sehr geehrter Herr von Stetten!

Vielen Dank für Ihren Brief. Wie Sie richtig geschrieben haben, gehöre ich „zu den Personen, die dieses Land mit aufgebaut haben und denen <meine> Generation viel zu verdanken hat“. Zur wirtschaftlichen Aufbaugeneration gehöre ich zwar nicht mehr, aber wir haben dem Land politisch wesentlich Gestalt gegeben.

Öffentlich für die Ostpolitik von Willy Brandt eingesetzt

Bei mir begann das schon in der Jugend, als ich mich öffentlich für die Ostpolitik von Willy Brandt eingesetzt habe, gegen den großen Teil meiner Mitbürger, der auch ein Vierteljahrhundert danach nicht akzeptieren wollte, dass Deutschland den 2. Weltkrieg verloren hat und viel Leid vor allem über die östlichen Nachbarvölker gebracht hat. Besonders schwierig war die Diskussion bei Personen, die bruchlos ihre NS-Karriere in einer BRD-Karriere weiterführen konnten. Konsequenterweise war ich danach und bis heute in der gewaltlosen Friedensbewegung aktiv und war 1981 einer der ersten Kasernenblockierer. Ein Freund, der neben mir saß, durfte deshalb nicht Lehrer werden. Ein hoher Einsatz.

CDU saß noch nach 1985 mit der SED in der DDR-Regierung

Es war übrigens genau diese Friedensbewegung, die 1985 die Wahl Gorbatschows zum Chef der Sowjetunion möglich machte, die das Ende des Kalten Krieges eingeleitet hat (so berichten jedenfalls Teilnehmer der Wahl). In dieser Friedensbewegung arbeiteten Menschen aus Ost und West, so gut es ging,  zusammen, und so darf ich sagen: Es waren meine Freunde und Gesinnungsgenossen in der DDR, die die Mauer zum Einsturz brachten, als die CDU (Anmerkung von Hohenlohe-ungefiltert: CDU der DDR) noch mit der SED gemeinsam in der Regierung saß.

Ausstieg aus Irrsinnstechnologie Atomkraft wird von Regierung behindert

Auch gegen die Atomkraft habe ich mich schon sehr früh und sehr ausdauernd eingesetzt. Zwar konnten wir diese Irrsinnstechnologie nicht verhindern, aber wenigstens ist nach zwei Totalkatastrophen der Ausstieg aus dieser Technologie beschlossen, wenn auch die Umsetzung von der jetzigen Regierung behindert und verschleppt wird.

Oberste 10 Prozent verfügen über mehr als 50 Prozent des Volksvermögens

Ein weiteres Projekt meiner Generation war die soziale Gerechtigkeit. In den späten Zeiten der Bonner Republik hatten wir da große Erfolge: Die Altersarmut war weitgehend verschwunden, die Arbeitslosigkeit war niedrig und die Chancen zu sozialem Aufstieg waren recht gut.
Inzwischen liegen diese Errungenschaften leider ziemlich darnieder: In keinem Land ist die Schulkarriere so vom Status und Einkommen der Eltern abhängig wie bei uns. Die obersten 10 Prozent verfügen über mehr als 50 Prozent des Volksvermögens, während die Hälfte der Bevölkerung gerade einmal 1 Prozent haben. Diese Entwicklung hat sich rasant unter der Führung der Bundeskanzlerin verstärkt.

Sie kündigen die europäische Solidarität auf

Europa ist für meine Generation ebenfalls ein wichtiges Thema. Wir durften als erste Generation Freundschaft und ungehinderte Reisemöglichkeiten in Westeuropa genießen. Dass dann die Osterweiterung unter Helmut Kohl so stark forciert wurde, war friedenspolitisch eine große Tat, europa-innenpolitisch fragwürdig und wirtschaftlich ein Fehler. Dass aber nun gerade aus der CDU (und dabei auch gerade von Ihnen) die europäische Solidarität, der wir einen Großteil unseren Wohlstandes verdanken, aufgekündigt wird, halte ich schlicht für schäbig.

„Ich werde Sie am 22. September nicht wählen“

Wie Sie aus meinen Ausführungen entnehmen können, sehe ich die Leistungen von mir und meiner Generation durch Sie und Ihre Partei massiv gefährdet und werde Sie deshalb am 22. September 2013 nicht wählen.

Grandiose Sache: Haller aus Sri Lanka, Brasilien, Rumänien und der Türkei…

Hätte ich dieses Wochenende Zeit, würde ich auch mit Sicherheit nicht zu Ihrem Messestand kommen, sondern mir die Zeit auf angenehme Weise beim Freundschaftsfest der Stadt Schwäbisch Hall vertreiben, bei der sich die Haller, die aus unterschiedlichsten  Ländern stammen, öffentlich präsentieren können. Dass es Haller aus Sri Lanka und aus Brasilien, aus Rumänien und aus der Türkei gibt, halte ich für eine grandiose Sache.

Wolfgang Bosbach ist gegen weltoffenes, tolerantes und buntes Deutschland

Deshalb werde ich natürlich auch nicht zu Ihrem Wahlkampfabschluss kommen. Denn Ihr Gast, Wolfgang Bosbach, dem ich seinen Ruhestand gönne und hoffe, dass er trotz seiner schweren Krankheit noch das Leben nach der Politik genießen kann, steht gegen alles, was zu einem weltoffenen, toleranten und bunten Deutschland des 21. Jahrhunderts gehört.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Aichelin

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„Zeig Dich solidarisch, komm zum Gütetermin und unterstütze Deine Kolleginnen und Kollegen“ – Kündigungsschutzklage der Beschäftigten des Hol- und Bringdienstes im Haller Diakonie-Klinikum

Die sechs Kolleginnen und Kollegen des Hol- und Bringdienstes im Schwäbisch Haller Diakonie-Klinikum kämpfen weiterhin um ihr Recht auf Beschäftigung im Diak. Sie haben eine Kündigungsschutzklage eingereicht. Der Gütetermin dieser Kündigungsschutzklage findet am Dienstag, 17. September 2013, um 15.20 Uhr im Landratsamt Schwäbisch Hall, Münzstraße 1, Zimmer 266, statt.

Von Arne Gailing, verdi Heilbronn-Neckar-Franken

Solidaritätsaufruf

Bei diesem Gütetermin soll die fragliche Rechtmäßigkeit der Kündigungen durch die Diak-Dienstleistungs-GmbH geklärt werden. „Zeig Dich solidarisch, komm zum Gütetermin und unterstütze Deine Kolleginnen und Kollegen“, schreibt die Dienstleistungsgewerkschaft verdi Heilbronn-Neckar-Franken in einem Solidaritätsaufruf.

Diak kündigte

Weiter heißt es in dem verdi-Schreiben: „Der erste Versuch, die Beschäftigung beim Klinikum festzustellen, ist nach dem Gütetermin noch ohne Ergebnis. Wie bereits bekannt, hat die Diak-Dienstleistungs-GmbH den Kolleginnen und Kollegen die Kündigung ausgesprochen, mit der Begründung, den Auftrag für den Hol- und Bringdienst an die RTS verloren zu haben. Zusätzlich zu der Klage auf Beschäftigung im Diak haben die Betroffenen Kündigungsschutzklage eingereicht.

Weitere Informationen in Hohenlohe-ungefiltert über die gekündigten Diak-MitarbeiterInnen:

“Keine Fremdvergabe des Hol- und Bringdienst im Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall” – Info-Veranstaltung in der Kultbucht https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=16268

“Wer nicht fair bezahlt wird, kann auch keine gute Arbeit leisten” – Leserbrief von Siegfried Hubele zur geplanten Entlassung von Diak-MitarbeiterInnen https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=16374

“Kündigungen zurücknehmen” – Diak-Miarbeiter demonstrieren für ihre KollegInnen vom Hol- und Bring-Dienst https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=16335

“Mit Unterschriften gegen Kündigungen protestieren” – MitarbeiterInnen des Hol- und Bringdienstes im Schwäbisch Haller Diakonieklinikum werden gekündigt https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=16341

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