„Feinfühlige Lyrik, brachialer Humor oder satirische Kurzgeschichte“ – Poetry Slam im Crailsheimer Ratskeller

Im Rahmen der diesjährigen Kinder- und Jugendkulturwoche findet erstmals ein großer Poetry Slam im Ratskeller statt. Das  historische Gewölbe wird am Freitag, 21. April 2017, ab 20.30 Uhr, Schauplatz eines modernen Dichterwettstreits. Deutschlandweit bekannte Stars der Szene treten in Crailsheim auf.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Publikum kürt Sieger

Poetinnen und Geschichtenerzähler jeden Alters stehen in einem nicht ernst gemeinten Wettstreit um die besten Texte des Abends. Das Publikum kürt den siegreichen Beitrag.  Die Veranstaltung findet am Freitag, 21. April um 20.30 Uhr im Ratskeller statt. Eintritt: Für alle bis 19 Jahre frei, ab 20: vier Euro, nur Abendkasse.

Moderner Dichterwettstreit

Die Poetenliste ist mit teilweise deutschlandweit bekannten Szene-Stars gespickt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Ex-Ansbacher Michael Jakob (Zirndorf), der in der Rezatstadt seit 14 Jahren Poetry Slams veranstaltet, kommt ein exklusives Booking zustande. Mit dabei: Volker Surmann aus Berlin, Björn H. Katzur aus Kiel, Josephine von BluetenStaub aus Halle an der Saale, Martin Geier aus Fürth, Andrea Zuther aus Nürnberg und der Thüringer Landesmeister im Poetry Slam Skog Ogvann! Alleine mit diesen SlammerInnen hat das Publikum die Chance Bühnenpoesie der Extraklasse zu erleben. Feinfühlige Lyrik, brachialer Humor oder satirische Kurzgeschichte, bei diesem Slam kann und wird alles passieren.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.kultur-crailsheim.de/index.php?id=2665&&tx_pictokalender_pi1[showUid]=1496#pos1

   Sende Artikel als PDF   

„Gebrauchsanweisung für das Leben“ – Bestsellerautor Andreas Altmann liest in der 7180-Bar in Crailsheim

Der  Bestsellerautor Andreas Altmann kommt am Donnerstag, 27. April 2017, um 20 Uhr nach Crailsheim. Auf Einladung des Vereins Adieu Tristesse liest er in der 7180-Bar aus seinem neuen Buch. Altmann zählt zu den bekanntesten deutschen Reiseautoren, wurde mit Preisen überhäuft und liest nach seinen Bestsellern wie »Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend« aus seinem neuen Werk »Gebrauchsanweisung für das Leben«.

Vom Verein Adieu Tristesse Crailsheim

Mehr Genialität und Irrsinn?

„Gebrauchsanweisung für das Leben“ – Was für ein Übermut, ein Buch mit einem solchen Titel zu schreiben. Wie soll ein Autor mit dem schwerwiegendsten, dem geheimnisvollsten, dem unfassbarsten und sensationellsten Wort umgehen, das je in einer Sprache vorkam? Hinter welchen fünf Buchstaben stehen mehr Fragezeichen? Mehr Glück? Mehr Abgründe? Mehr Heldentaten und Niedertracht? Mehr Genialität und Irrsinn? Was ist teurer für den einen, und was könnte nicht billiger und wertloser sein für einen anderen? Was behüten Menschen mit mehr Macht, und was vernichten sie mit gleicher Vehemenz? Das LEBEN, klar.

Das Leben will belohnt werden

Andreas Altmann hat es trotzdem versucht. In zentralen Begriffen umkreist er das, was das Leben ausmacht. Es geht um nichts weniger als Liebe und Schmerz, um Abenteuer und Freundschaften, Einsamkeit, Religion und den Tod, um Heimat und Sprache. Und um das Reisen und die Erlebnisse, die der Autor auf der ganzen Welt gesammelt hat. Und was immer man in diese Text hineinlesen will. Am Ende jeder Seite erinnert er den Leser an etwas, was mancher so leichtsinnig vergisst: Das Leben will belohnt werden, hat es doch gerade mich ausgesucht.

Kommentare von Die Zeit und FAZ am Sonntag:

„Ein Leidenschafts-Lehrbuch für die Reise durchs Leben.“ (Die ZEIT)

„Altmann ist ein mitreißender Autor ( … ) Sein Buch ist ein Appell, aufzubrechen und eigene Abenteuer zu erleben, ein hinreißendes Plädoyer für Freundlichkeit, Neugierde, Achtsamkeit, Chuzpe, Herzensbildung, Eleganz.“ (FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG.

Karten gibt es im Vorverkauf

Die Zahl der Zuhörer ist begrenzt. Der Vorverkauf ist bereits gestartet. Karten können noch bei der Buchhandlung Rupprecht Crailsheim und in der 7180-Bar Crailsheim erworben werden. Mitglieder von Adieu Tristesse e.V. bezahlen 13 Euro, Nichtmitglieder 15 Euro. Einlass ist ab 20 Uhr.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.andreas-altmann.com/

https://www.7180-bar.de/kooperation-mit-adieu-tristesse-e-v/

http://adieutristesse.org/

 

 

   Sende Artikel als PDF   

„Lenin, Majakowski und ich“ – Lieder, Texte und Szenisches zur russischen Oktoberrevolution 1917

Das Jahr der Oktoberrevolution 1917 war eine Zeitenwende vor 100 Jahren. Zu diesem Ereignis bietet das Waldheim Gaisburg die Stuttgarter Auftaktveranstaltung an. Diese findet am Samstag, 22. April 2017, um 19.30 Uhr statt. Erich Schaffner präsentiert Lieder und Texte. Frühzeitig vor der Veranstaltung sorgt Pedrine Esslinger im Waldheim für Essen und Trinken.

Informationen zugesandt von Adele Sperandio, Stuttgart

Becher, Brecht, Kraus, Lenin, Majakowski, Weinert und andere

Das Programm von Erich Schaffner mit dem Titel „Lenin, Majakowski und ich“ umfasst Lieder, Texte und Szenisches von
Becher, Brecht, Kraus, Lenin, Majakowski, Weinert und anderen. Am Klavier begleitet ihn Georg Klemp.

Mehr zur Oktoberrevolution

Weitere Veranstaltungen zur russischen Oktoberrevolution folgen. Im Clara-Zetkin-Haus in Stuttgart-Sillenbuch gibt es eine Veranstaltung mit dem Wissenschaftler Gert Meyer am Mittwoch, 18. Oktober 2017.

Weitere Informationen und Kontakt:

Waldheim Gaisburg, Obere Neue Halde 1, 70186 Stuttgart

Internet: www.waldheim-gaisburg.de

   Sende Artikel als PDF   

„Furchtbare Ereignisse sollen niemals in Vergessenheit geraten“ – Gedenken an die Zerstörung Crailsheims am 20. April 1945

Am 20. April 1945, kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs, wurde die Crailsheimer Innenstadt nahezu vollständig zerstört. Zum 72. Mal jährt sich dieses schreckliche Ereignis. Mit einer Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof gedenkt die Stadt Crailsheim am Donnerstag, 20. April 2017, um 17 Uhr der vielen Opfer.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Zukünftige Generationen mahnen

Gestaltet von Dekanin Friederike Wagner und Diakon Werner Branke findet am Donnerstag, 20. April auf dem Crailsheimer Ehrenfriedhof ein ökumenisches Friedensgebet mit Kranzniederlegung statt. Zu Beginn der Gedenkfeier am Mahnmal des Friedhofs wird um 17 Uhr die Betglocke läuten. Um 17.05 Uhr läuten als Einladung zum Friedensgebet alle vier Glocken der Johanneskirche. Die musikalische Umrahmung übernimmt der Posaunenchor Altenmünster unter der Leitung von Karl-Heinz Rüeck. Das Gedenken soll neben der Erinnerung an das Schicksal unserer Heimatstadt auch den vielen Opfern des Krieges gewidmet sein und zukünftige Generationen mahnen. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.

   Sende Artikel als PDF   

„Eine gute Rente für ein gutes Leben im Alter“ – Veranstaltung der Partei DIE LINKE in Öhringen

„Eine gute Rente für ein gutes Leben im Alter“ forderte die Partei Die Linke bei einem multimedialen Vortrag im Öhringer Restaurant „Schillerplatz“. Der Rentenexperte Stefan Dreher aus Horb am Neckar spannte einen Bogen von der Rentenreform von 1957 unter Konrad Adenauer über die Einführung der Riester-Rente und der Privatisierung der Altersvorsorge bis heute.

Von Kai Bock, Sprecher des Kreisvorstands der Partei DIE LINKE Schwäbisch Hall/Hohenlohe

Solidarische Mindestrente von 1050 Euro

Im Anschluss wurde das Rentenkonzept der LINKEN vorgestellt, das unter anderem eine Erhöhung des Rentenniveaus auf 53 Prozent, eine solidarische Rentenversicherung in die alle Bürger einzahlen, eine Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro, ein Zurückdrängen prekärer Beschäftigungsverhältnisse wie Leiharbeit und Werkverträge sowie eine solidarische Mindestrente von 1050 Euro vorsieht.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://die-linke-sha.de/

 

   Sende Artikel als PDF   

„Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler wählen einen Aufsichtsrat“ – Ex-Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) will Schirmherrin werden

Eine wichtige Weichenstellung gab es bei der Mitgliederversammlung des Trägervereins der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler am Samstag, 1. April 2017. Die Mitglieder wählten Dieter Einhäuser zum Vorsitzenden des neu zu schaffenden Aufsichtsrats. Von 212 abgegebenen Stimmen erhielt Einhäuser 191. Einhäuser ist Vorstandsvorsitzender des Vereins Christophorus in Welzheim.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Stimmenkönig Sakellariou

In einem separaten Wahlgang wurden anschließend sechs weitere Aufsichtsratsmitglieder gewählt. Stimmenkönig wurde dabei Nik Sakellariou. Der ehemalige SPD-Landtagsabgeordneter aus Schwäbisch Hall erhielt 200 Stimmen.

Die Aufsichtsratmitglieder wurden bereits nach der neuen Satzung gewählt. Diese Satzung muss aber noch vom Registergericht eingetragen werden. Nach der Eintragung kann der Aufsichtsrat eine neue Geschäftsführung der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften bestimmen. So bald wie möglich soll eine weitere Mitgliederversammlung erfolgen. Diese soll „in den nächsten Wochen“ stattfinden.

Außerdem wurden in den Aufsichtsrat gewählt:

Arne Gailing aus Weinsberg (186 Stimmen), Sekretär der Gewerkschaft Verdi.

Holger Wilms aus Deckenpfronn (176 Stimmen), Gesamtleiter der Tennentaler Gemeinschaften und Vorstand von Anthropoi

Christine Dietrich aus Amberg (162 Stimmen), beruflich tätig in Teambegleitung, Unternehmensentwicklung und Coaching.

Michael Köttner aus Weckelweiler (135 Stimmen), Geschäftsführer IBBK-Fachgruppe Biogas und Vereinsvorsitzender der Fördergesellschaft nachhaltige Biogas und Bioenergienutzung.

Wilfried Kraft aus Crailsheim (132 Stimmen), AWO-Kreisvorsitzender, Gemeinderat in Crailsheim, Kreisrat, Aufsichtsrat der Stadtwerke Crailsheim/ECO-Switch/Klinikum Crailsheim

Nicht in den Aufsichtsrat der Weckelweiler Gemeinschaften haben es geschafft:

Stephan Jaletzke aus Michelbach/Bilz (70 Stimmen), derzeit einer von aktuell noch drei geschäftsführenden Vorständen der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler. Dieser Posten ist monatlich mit 4500 Euro besoldet. Die beiden anderen geschäftsführenden Vorstände sind Adalbert Wruck und Coscun Memeyagi. Der vierte geschäftsführende Vorstand Rudolf Teubner ist in der Mitgliederversammlung von seinem Amt zurückgetreten.

Gabriele Siegeln aus Schillingsfürst (59 Stimmen), bis 31. März 2017 Heimleiterin des Stationären Wohnbereichs der Weckelweiler Gemeinschaften.

Martin Winkhaus aus Gerabronn (41 Stimmen), Küchenleiter des Tempelhofs bei Mariäkappel. Er leitete 15 Jahre lang die Großküche in Weckelweiler.

Däubler-Gmelin will Schirmherrin werden

Herta Däubler-Gmelin aus Dusslingen, Rechtsanwältin, Tarifschlichterin und ehemalige Bundesjustizministerin (SPD) zog ihre Kandidatur zum Aufsichtsrat vor dem Wahlgang zurück. Sie will sich in anderer Funktion an der Gestaltung der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften beteiligen. Auf Zuruf eines Weckelweiler Werkstattleiters, ob sie als Schirmherrin fungieren könne, antwortete Däubler-Gmelin, dass sie dafür gerne zur Verfügung steht.

Neue Heimleiterin

Seit 1. April 2017 haben die Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler eine neue Heimleiterin. Es ist Birgit Schröder aus Hamburg. Sie ist bereits seit etwa Mitte März 2017 in Weckelweiler, um sich schon vor ihrem Amtsantritt ein Bild der Einrichtung zu machen. In ihrer Ansprache wies sie auf den hohen Krankenstand von rund zehn Prozent der Mitarbeiter hin. Normal seien zwischen zwei und fünf Prozent, so Schröder. Möglichst schnell solle der Aufnahmestopp beendet werden, wies die neue Heimleiterin auf einen wirtschaftlich wichtigen Punkt hin.

   Sende Artikel als PDF   

„Holz- und Pelletheizungen sind an der Erhöhung des Feinstaubs viel stärker beteiligt als der Verkehr“ – Kommentar von Guy Franquinet aus Crailsheim

Einen Leserbrief zu einem Artikel des Hohenloher Tagblatts (HT) vom 28. Februar 2017 hat Guy Franquinet geschrieben. Die Überschrift des HT-Artikels lautete „Wie Kretschmanns Bündnis für Klimaschutz die Welt erobert“.

Kommentar von Guy Franquinet, Crailsheim

Was machen die da oben mit uns?

In dem HT-Artikel war zu lesen, dass das Bündnis für Klimaschutz eine so wörtlich „CO2 freie Gesellschaft anstrebt“. Wer in der Schule aufgepasst hat, fragt sich jetzt natürlich, ob die Politik uns alle umbringen will, denn ein Mensch kann ohne CO2 ja gar nicht leben. Wer dann noch bedenkt, dass die gesamte Menschheit mit allem Drum und Dran gerade Mal mit drei Prozent zum CO2-Gehalt in der Luft beiträgt, dann fragt man sich doch, wer dort mit Kretschmann und Herrmann am Werke ist. Vor allem frage ich mich, von welcher Unwissenheit wir eigentlich regiert werden. Nur wenige Tage zuvor wurden wir überrascht, dass Dieselfahrzeuge ab 2018 nur noch bedingt in der Innenstadt von Stuttgart zugelassen werden. Angeblich wegen deren Feinstaub bzw. Rußpartikel. Nun stammen aber nur sieben Prozent aller Feinstaubpartikel aus dem Auspuff der Fahrzeuge und gut 40 Prozent wegen Abrieb an Bremsen und Reifen. Noch schlimmer, die von den Grünen über Jahrzehnte befürwortete Holz- bzw. Pelletheizung ist an der Erhöhung des Feinstaubs viel stärker beteiligt als der Verkehr. Angeblich sei die Verbrennung von Holz nachhaltig. Als ob ein klein gepflanztes Bäumchen einen ausgewachsenen Baum von 50 Jahren von Anfang an ersetzen könnte. Da fragt man sich doch, was machen die da oben mit uns?

Einiges abwählen

Ein weiterer Schlag ins Wasser kommt aus Berlin. Angeblich soll ab 2030 kein Benzin- oder Dieselfahrzeug mehr zugelassen werden. Aber will man nur einen kleinen Teil aller deutschen Fahrzeuge auf E-Mobil umstellen, braucht man alleine dafür die Weltjahresproduktion von verschiedenen seltenen Metallen wie Lithium oder z.B. Nickel. Es scheint, es handelt sich allenthalben um Aktionismus ohne wirkliche Auswirkung auf die Umwelt oder in der Sache unmöglich, aber wir sind diesen Unsinnigkeiten ausgeliefert. In die gleiche Richtung geht der Wink aus Berlin, während der Fastenzeit das Auto stehen zu lassen, als ob in der Fastenzeit der Arbeitsplatz zu uns kommt und nicht umgekehrt. 2017 ist das Jahr der Wahlen, hoffentlich machen viele Wähler davon Gebrauch, Ballast abzuwerfen und einiges abzuwählen. Zumindest brauchen wir wegen den Abgewählten kein schlechtes Gewissen zu haben. Viele unserer Damen und Herren Abgeordneten haben sich ihre Pension auf unsere Kosten schon längst neuwertig gesichert, anständige Abgeordnete und Saubermann-Ministerpräsident Kretschmann, der angeblich so etwas immer nur aus den Medien erfährt, ausgenommen.

Link zum HT-Artikel vom 28. Februar 2017:

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/wie-kretschmanns-buendnis-fuer-klimaschutz-die-welt-erobert-14515502.html

   Sende Artikel als PDF   

„Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ – Vortrag in Schwäbisch Hall über „Reformation heute“

Einen Vortrag zum Thema „Reformation heute: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ (Matthäus 6, 24) hält Ulrich Duchrow am Donnerstag, 6. April 2017, um 19 Uhr im Brenzhaus (Mauerstraße 5) in Schwäbisch Hall. Veranstalter sind das evangelische Kreisbildungswerk in Kooperation mit attac und der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall.

Zugesandt von Christian Kümmerer, attac Schwäbisch Hall

Eine neue Geld- und Eigentumsordnung ist möglich

Angesichts  ihrer Wirkungen auf die einfachen Leute seiner Zeit sagt Luther ein klares „Nein“ zum System des Frühkapitalismus, besonders Struktur und Handlungsweisen der Bank- und Handelsgesellschaften. Da heute der dreifache Zwang zum wirtschaftlichen Wachstum, zur Geldvermehrung und zur Privatisierung unseren Planeten in den Tod stürzt, helfen letztlich keine sozialen Abfederungen, sondern nur eine langfristige  Überwindung des neoliberal-kapitalistischen Systems. Speziell ist eine neue Geld- und Eigentumsordnung nötig und möglich, die sich am Gemeinwohl orientiert und öffentlich-demokratisch verantwortet wird.

Weitere Informationen und Kontakt:

Uli Gierschner, Telefon 07904-568

Christian Kümmerer, Telefon 07906 9409210

Weitere Informationen zum Thema:

https://www.theguardian.com/commentisfree/belief/2009/nov/13/1989-capitalism-christianity

https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Duchrow

http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~n30/?page=vita&lang=de

http://www.sozialoekonomie.info/BasisInformation/BasisInfo_3A/basisinfo_3a.html

Programm in Schwäbisch Hall im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 zum Herunterladen als PDF-Datei:

Reformation_2017_Schwäbisch_Hall.pdf

   Sende Artikel als PDF   

„Weder imperialer Protektionismus a la Trump, noch Marktfundamentalismus a la Merkel“ – Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Einen Kommentar mit der Überschrift „Weder imperialer Protektionismus a la Trump, noch Marktfundamentalismus a la Merkel“ hat Paul Michel aus Schwäbisch Hall geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Kommentar in voller Länge.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Imperialer Größenwahn

Trumps Klage über angeblich ungerechte Verträge zu Lasten der USA stellt die Wirklichkeit auf den Kopf. Bei der Aushandlung aller bisherigen Verträge haben US-Regierungen das Prinzip „America first“ verfolgt und dazu skrupellos ihr ganzes Machtpotential als Verhandlungsmasse in die Waagschale geworfen. Hauptprofiteur des NAFTA-Vertrags etwa sind nicht die ArbeiterInnen Mexikos, sondern US-amerikanische Konzerne, die in grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten mittels Ausbeutung billiger mexikanischer Arbeitskraft Konkurrenzvorteile erzielen. Richtig ist allerdings, dass die Dominanz US-amerikanischer Interesse nicht mehr so ausgeprägt ist wie in den 1950er und 1960er Jahren. Heutzutage machen deutsche und japanische Konzerne den USA Teile des Kuchens streitig und nach militärischen Rückschlägen der USA in Vietnam oder im Irak kann das US-Militär global auch nicht mehr nach Belieben Schalten und Walten. Trumps Gerede von „Make America great again“ trägt stark nostalgische Züge und will die „gute alte Zeit“ wiederaufleben lassen – die Zeit als US-Konzerne dank moderner Technologie und fortgeschrittener Produktionsmethoden die unangefochtenen Herrscher der Weltmärkte waren und US-Armee und CIA mittels „Big Stick“ sicher stellten, dass sich alle Regierungen der (westlichen) Welt dem Willen der USA unterordneten. Wer nicht parierte, der machte direkt Bekanntschaft mit dem US-Militär wie Guatemala oder mit dem CIA, der einen Putsch inszenierte wie in Chile 1973. In dieser US-dominierten Weltordnung waren selbstverständlich die US-Konzerne die Gewinner und die Menschen vor allem in Lateinamerika, dem Hinterhof der USA, die Verlierer. In seiner von imperialem Größenwahn geprägten Weltsicht meint Trump wohl, dass eine solche Weltherrscherrolle  dem „gelobten Land“ USA zusteht und damit „gerecht“ wäre.

Deutsche Industrie agiert wie eine Dampfwalze

Solch anmaßender Trumpscher Unsinn ist kein Grund, deswegen das von der Merkel-/Schäuble-Regierung vertretene Freihandelsregime, wo ökonomisch schwache Länder die „Freiheit“ haben mit den Wirtschaftsgiganten aus Deutschland in den ungeschützten Wettbewerb zu treten, als freiheitliche Alternative hochleben zu lassen. Merkel und Co diktieren den afrikanischen Ländern Freihandelsverträge, die zur Folge haben, dass die Märkte von Akkra, Lagos oder Abidschan mit hochsubventionierten Hähnchenschenkel aus der EU überschwemmt werden und die einheimische Landwirtschaft ruiniert wird. Die von der EU angepeilten Freihandelsabkommen wie TTIP oder CETA erfüllen kapitalistische Bereicherungsträume und treten Konsumentenrechte, Umweltschutzbestimmungen und Tarifrechte in die Tonne. Das Geheimnis der deutschen Exporterfolge in Europa ist, dass die technologisch überlegene deutsche Industrie wie eine Dampfwalze über die andere Volkswirtschaften hinwegfegt, dort die einheimische Industrie in Grund und Boden konkurriert und Menschen in die Arbeitslosigkeit treibt. Es ist mehr als befremdlich, wenn in der Auseinandersetzung mit Trump diese Art von Politik von der Bundesregierung selbst als „fairer“ Handel bezeichnet wird – und weite Teile der Medien das unkritisch nachplappern. Die Art und Weise, wie die Granden der EU unter Federführung von Wolfgang Schäuble mit Griechenland umgesprungen sind, hat mit respektvollem Umgang mit anderen Ländern und Achtung vor demokratischen Entscheidungen nichts zu tun. Dafür bekamen wir einen Eindruck davon, was wir uns unter einer „marktkonformen Demokratie“ vorstellen können. Die von Syriza mit Mitteln brutaler ökonomischer Erpressung erzwungene Unterwerfung unter die Troika-Diktate hat mit dazu beigetragen, dass einerseits deutsche und französische Banken gerettet, andererseits aber der Lebensstandard der überwiegenden Mehrheit der Menschen in Griechenland von Schäuble und der Troika um 40 Prozent abgesenkt wurde.

Maximalrenditen für Unternehmer und Superreiche

Es gibt keinen Grund, Merkels Marktfundamentalismus als Alternative zu Trumps aggressivem imperialen Protektionismus zu verklären. Merkel und Trump unterscheiden sich in ihrer Politik nach außen und nach innen allenfalls graduell. Sie sind beide politische Statthalter unterschiedlicher Ausprägungen eines Kapitalismus, bei dem die Erzielung von Maximalrenditen für Unternehmer und jene kleine finanzkräftige Minderheit von Superreichen, Maßstab ihres Handelns ist. In den USA hatte diese Politik in den letzten Jahrzehnten eine schamlose Bereicherungsorgie der superreichen Minderheit zur Folge. Es ist absehbar, dass sich unter der Führung des Milliardärs Trump diese Entwicklung noch verstärken wird. In Europa ist die gleiche Tendenz unübersehbar – allerdings ist sie in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. In Deutschland jedenfalls sind trotz brummender Wirtschaft die Mehrzahl der Lohnabhängigen ärmer geworden während die Unternehmen Rekordgewinne verzeichneten und die im Geld schwimmende kleine Minderheit der Superreichen noch reicher wurde.

Menschen sind wichtiger als Profite

Für die Mehrheit der Menschen in Europa, in den USA und erst im Rest der Welt bietet weder Trumps noch Merkels Politik die Chance, ihre Lebensverhältnisse zu verbessern. Wir brauchen eine Politik, die das Wohlergehen der Lohnabhängigen und somit breiter Bevölkerungsmehrheiten in den Ländern des Nordens und des Südens zur Messlatte ihres Handelns macht. Prekäre Arbeitsverhältnisse müssen verschwinden zugunsten von Löhnen, die ein Leben in Würde ermöglichen. Die vorhandene Arbeit muss umverteilt, die Arbeitszeiten drastisch verkürzt werden. Es ist notwendig, dass wir mit der kapitalistischen Logik brechen, dass die Menschen in Nord und Süd, Ost und West der Minderheit um das superreiche eine Prozent die Kontrolle über die Fabriken und Dienstleistungsunternehmen entziehen, die längst überfällige Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von oben nach unten durchsetzen und selbst bestimmen, was, wie, wo und unter welchen Bedingungen produziert wird. Durch die Aneignung des bei der superreichen Minderheit angehäuften gesellschaftlichen Reichtums, sind wir in der Lage, unser Gesundheitssystem deutlich zu verbessern, für umfassende Bildung zu sorgen und mit massivem öffentlichen Wohnungsbau der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Wohnen ein Grundrecht ist und keine Ware. Damit ließe sich auch ein sozial gerechter Umstieg hin zu einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaft, eine Energiepolitik, die auf erneuerbare Energien statt Kohlekraftwerke und eine Verkehrspolitik, die konsequent bei Personen- und Güterverkehr PKWs und LKWs einschränkt und stattdessen den Verkehr auf die Schiene bringt.

„Die Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“

Nur Gesellschaften, die im Inneren am Wohl der Menschen orientiert sind, sind fähig und willens eine solidarische Kooperation mit anderen Ländern und Völkern zu schaffen. Eine solidarische internationale Zusammenarbeit zwischen den Völkern sollte auf den Prinzipien der Gleichheit, Unabhängigkeit, des gegenseitigen Respekts und der gegenseitigen Unterstützung beruhen – ganz im Sinne von Che Guevaras Parole «Die Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker».

Zu beiderseitigem Nutzen teilen

Das heißt zum Beispiel, dass der technische Vorsprung eines Betriebs oder auch eines Landes nicht als Konkurrenzvorteil zulasten anderer Betriebe oder anderer Länder eingesetzt wird, sondern zum beiderseitigen Nutzen mit ihnen geteilt wird. Dann sind günstige beziehungsweise zinslose Kredite aus den reichen Metropolen für schwächere Länder ebenso eine Selbstverständlichkeit wie die Übertragung von technologischem Know-How aus den industrialisierten Staaten an Länder des Südens – ohne Auflagen und ohne Lizenzgebühren. Der heute übliche Patentschutz etwa ist nur dazu da, um die Konkurrenzvorteile und Privilegien der Länder des industrialisierten Nordens festzuschreiben, gehört dann der Vergangenheit an. Für die zu schaffende gesellschaftliche Alternative gibt es kein fertiges Kochbuch, in dem wir nachschlagen können. Es gibt aber viele positive Erfahrungen in der Geschichte, die wir aufgreifen und an die wir anknüpfen können.

   Sende Artikel als PDF