„19 Windräder sind im Kreis Hall im Bau“ – Werner Krieger aus Gaildorf plädiert in einem Leserbrief für konventionelle Kraftwerke

Wenn wir Windkraft wollen, brauchen wir konventionelle Kraftwerke. Selbst überzeugte Windkraftfans wie der grüne Umwelt- und Energieminister Untersteller müssen zugeben, dass  Kohlekraftwerke „unverzichtbar“ für eine gesicherte Stromversorgung sind. 19 Windräder sind derzeit im Kreis Hall im Bau, ein Kohlekraftwerk ging in Mannheim ans Netz. 

Leserbrief von Werner Krieger, Gaildorf

Die Sonne scheint keine 24 Stunden pro Tag

Auch wenn es zum Schein noch zeitlich relativiert und als letzte Übergangslösung bis zur 100-prozentigen Energiewende propagiert wird. Auch die bayrische Ministerin Ilse Aigner (CSU) ließ kürzlich verlauten, dass sie daran „glaube“, dass die Energiewende gelingen würde. Ja, wahrscheinlich hat sie sogar recht, wenn es den deutschen Ingenieuren gelingt, zu erreichen, dass 24 Stunden lang die Sonne scheint und der Wind unablässig mit über 6 Meter pro Sekunde weht.

Neues Steinkohlekraftwerk in Mannheim eingeweiht

In einem Artikel über die Einweihung des modernen Steinkohlekraftwerks in Mannheim kürt der Autor W. Goldschmitt tatsächlich diese Stadt als Energiestandort Nummer eins in Baden-Württemberg und bescheinigt diesem Kraftwerk mit neuester Technologie eine „Basis für eine umweltschonendere Strom- und Fernwärmeerzeugung“. Zudem ist er der Meinung, dass dieses Kaltreserve-Kraftwerk als Notstromlieferant für ganz Baden-Württemberg an „manchen Wintertagen, wenn die Sonne schwächelt und der Wind nicht weht“ einspringen muss.

Nicht nur gelegentlicher Notstromlieferant

Nur zur Information: Rein rechnerisch bekommen wir von Photovoltaikanlagen (PV) an zirka 7.800 Stunden im Jahr und von Windkraftanlagen an zirka 7.200 Stunden keinen Strom geliefert. Das Jahr hat 8760 Stunden. Das heißt, dass das Kohlekraftwerk nicht nur gelegentlich als Notstromlieferant „helfen“ muss.

Verschleierungstaktik mit „336 Megawatt installierter Leistung“

Ähnlich schöngefärbt spricht die Grünen-Landtagsabgeordnete Muhterem Aras über das Voranschreiten des Windkraftausbaus im Ländle. Auffallend in ihren Ausführungen ist, dass sie sich zahlenmäßig an die installierte Leistung hält. Damit kann man punkten, weil sich das so toll anhört und die tatsächliche ineffiziente Stromproduktion von Windkraftanlagen verschleiert wird. Damit ist auch ein Vergleich mit den ungeliebten Kernkraftwerken möglich. 336 Megawatt (MW) installierte Leistung, „bereitgestellt“ von 121 Windkraftanlagen in Baden-Württemberg, sollen die Stromproduktion eines alten, schon stillgelegten Kernkraftwerks ersetzen. So die Theorie von Frau Aras.

Rund 82 Prozent weniger Strom

Wer nachrechnet, erkennt schnell den Trick. Das Kernkraftwerk lieferte zirka 2.800.000 Megawatt-Stunden (MWh) Strom pro Jahr, die Windkraftanlagen, trotz nahezu gleicher installierter Leistung, liefern aber nur zirka 510.000 MWh Strom pro Jahr. Das sind sage und schreibe rund 82 Prozent weniger! Diese zufällige Stromerzeugung durch Windkraft ist zudem kaum planbar und gefährdet die Netzstabilität. Gänzlich falsch liegt Frau Aras auch bei ihrer Prognose: In absehbarer Zeit würden Windkraftanlagen in Baden-Württemberg Strom mit 1.200 MW installierter Leistung bereitstellen und damit 50 Prozent des Ziels der derzeitigen Landesregierung für 2020 erreichen. Die Landesregierung strebt das Ziel an, zehn Prozent der Stromerzeugung aus Windkraft zu gewinnen. Bei einem Stromverbrauch von 76 TWh in Baden-Württemberg sind das 7,6 TWh. Will man im Jahr 2020 mit dieser 2.400 MW installierten Leistung, 7,6 TWh Strom bekommen, müssten die Windkraftanlagen mit einer Volllaststundenzahl von 3.170 Stunden laufen. Selbst im Bundesdurchschnitt bringen es Windkraftanlagen derzeit aber nur auf zirka 1.547 Volllaststunden.

Schöngeredete Fakten zur Energiewende

Manchmal muss man sich schon fragen, wie viele schöngeredete Fakten zur Energiewende Politikerinnen und Politiker den Bürgern noch weismachen wollen? Oder können sie einfach nicht rechnen?

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„Wirbellose Kleinsttiere haben das Giftwasser in der Jagst unbeschadet überstanden“ – Landratsamt Hall zitiert aus einem Folgegutachten

Die Untersuchungsergebnisse von drei weiteren Probestellen in frei fließenden, vom Düngereintrag betroffenen Strecken der Jagst, bestätigen die bisher gewonnenen Erkenntnisse: Das vom Landratsamt Schwäbisch Hall in Auftrag gegebene Folgegutachten stellt, wie schon das erste Gutachten von Anfang September 2015, fest, dass wirbellose Kleinsttiere (Makrozoobenthos) den mit Kunstdünger belasteten Löschwassereintrag unbeschadet überstanden haben.

Pressemitteilung des Landratsamts Schwäbisch Hall vom 23. September 2015 

Ökologische Güteklasse II

Laut Gutachter weist die Jagst die – nach wie vor dem Unfall vorhandene – ökologische Güteklasse II auf. Bei der Untersuchung wurden insgesamt rund 6.300 Individuen ausgewertet, die 87 Arten angehören. Allein 17 Arten der jeweiligen untersuchten Gruppen sind deutschlandweit gefährdet, sieben davon in Baden-Württemberg. Das unterstreicht die Bedeutung der Jagst für die Artendiversität Baden-Württembergs. Bemerkenswerte Funde waren der Hakenkäfer und die Ibisfliege. Der Flussflohkrebs sowie flache Eintagsfliegen und Steinfliegen waren, wie schon bei Untersuchungen aus früheren Jahren, unterrepräsentiert. Besonders gut vertreten ist die Käfer- und Libellenfauna.

Überraschendes Ergebnis

Erneut gelangt der Gutachter zu der Aussage, dass die Besiedelung durch das Makrozoobenthos an den Probestellen keine Anhaltspunkte dafür liefere, dass überhaupt Schadstoffe in die Jagst gelangt seien. Dieses Ergebnis sei überraschend, da auch die Organismen am Gewässergrund dem Schadstoffeintrag ausgesetzt gewesen seien.

Damm aufgeschüttet

Als Grund für das Überleben des Makrozoobenthos vermutet der Gutachter die relativ kurze Einwirkzeit. Dazu hat nach Einschätzung des Landratsamts beigetragen, dass bereits am Sonntagvormittag nach dem Großbrand der Lobenhausener Mühle, zirka zwei Stunden nach Erkennen des Fischsterbens, vom Landratsamt Schwäbisch Hall die Aufschüttung eines Dammes per Bagger und damit die Schließung des Mühlkanals veranlasst wurde. So wurde weiterer Schadstoffeintrag verhindert.

Weniger empfindlich gegenüber Ammoniak und Nitrit

Wirbellose Lebewesen, so der Gutachter weiter, besäßen andere Mechanismen der Atmung und des Stoffwechsels. Sie seien deshalb deutlich weniger empfindlich gegenüber Ammoniak und Nitrit als Fische. Empfindlichere Arten des Makrozoobenthos würden jedoch bei Sauerstoffmangel relativ schnell absterben. An der Probestelle bei Elpershofen (Stadt Gerabronn) stellte der Gutachter fest, dass der PH-Wert, der Sauerstoffgehalt im Wasser und die Leitfähigkeit deutlich geringer waren als an den oberliegenden Probestellen.

Erste Belüftungsmaßnahmen

Genau an dieser Stelle bei Elpershofen wurden die ersten Belüftungsmaßnahmen am Montag, 24. August 2015, ergriffen, die damit augenscheinlich sehr wirkungsvoll waren. Die Stelle wurde auch deshalb gewählt, weil sie sich zu dem Zeitpunkt noch vor der Schadstoffdrift befand und weil hier der einzige natürliche Zufluss von Frischwasser, nämlich aus der Brettach, gegeben war.

Kiemen der Tiere verätzt

Durch Sauerstoffzufuhr alleine wäre die Fischfauna im Jagstwasser aber nicht zu retten gewesen, denn der Ammoniak, der sich im Wasser bildete, verätzte die Kiemen der Tiere und machte somit die Sauerstoffaufnahme nicht mehr möglich. Fische haben daher nur in punktuellen Bereichen und vereinzelt den Schadstoffeintrag überstanden.

Unterliegende Abschnitte der Jagst wären trocken gefallen

Frischwasser in den enormen Mengen, die für eine solche Verdünnung der Schadstoffbelastung nötig gewesen wären, die der Mehrzahl der Fische das Überleben gesichert hätte, stand in dem Abschnitt der Jagst im Landkreis Schwäbisch Hall nicht zur Verfügung und konnte auch nicht kurzfristig in diesen Mengen technisch beigeschafft werden. Ein Abpumpen des kontaminierten Jagstwassers war auch keine zielführende Lösung, da unterliegende Abschnitte der Jagst dadurch trocken gefallen wären und der Makrozoobenthos dann tatsächlich großen Schaden genommen hätte.

Fische konnten nicht in sauberes Wasser flüchten

Erkenntnisse gibt es nun auch zu der Frage, warum das Fischsterben im Oberlauf der Jagst im Landkreis Schwäbisch Hall im Unterschied zum Unterlauf der Jagst in den Landkreisen Hohenlohe und Heilbronn dramatischer ausgefallen ist. Nach Auskunft der Fischereiforschungsstelle Langenargen zeigen viele der in der Jagst ausgefallenen Fischarten Fluchtverhalten bei kontaminiertem Wasser. Die Fische im Oberlauf der Jagst waren Ammonium-Schadstoffwerten bis zu 200 Milligramm pro Liter bei einem geringen Wasserablauf von einem Kubikmeter pro Sekunde ausgesetzt, so dass eine Flucht in sauberes, unbelastetes Wasser nicht möglich war.

Viele Wehre behindern Fischwanderung

Für das massenhafte Fischsterben war wohl die Tatsache entscheidend, dass die Jagst im Landkreis Schwäbisch Hall ab der Schadensstelle an insgesamt neun Wehren (Eichenau mit drei Wehren, Kirchberg, Hürden, Hessenau, Bächlingen, Ober- und Unterregenbach) nicht durchgängig war. Solche Fluchthindernisse gibt es im Unterlauf der Jagst nicht mehr, so dass dort die Fische bei einer wesentlich niedrigeren Schadstoffbelastung und bei einem höheren Wasserabfluss sich vermutlich durch Flucht dem kontaminierten Wasser entziehen konnten.

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Ökokatastrophe in der Jagst – Der Nabu beantwortet die häufigsten Fragen und fordert Konsequenzen

In der Jagst, einem Nebenfluss des Neckar, ist ein katastrophales Massensterben in Gang. Nach dem Brand einer Mühle bei Kirchberg am Sonntag (23. August 2015) ist mit Kunstdünger verseuchtes Löschwasser in den Fluss gelangt und tötete dort viele tausend Fische und andere Tiere.

Informationen des Umweltschutzverbands NABU

Der NABU beantwortet häufig gestellte Fragen zur Umweltkatasrophe in der Jagst (Stand: 27. August 2015):

Wie schlimm ist es?

Bereits nach zwei Tagen waren vier Tonnen toter Fische geborgen worden. Tendenz: schnell steigend. Die Jagst ist von Kirchberg flussabwärts praktisch fischfrei, denn die Konzentration des Giftes ist so hoch, dass kaum Fische überleben konnten. Stellenweise wurden zu Anfang Werte gemessen, die 100 Mal höher waren, als der Wert, ab dem die Konzentration für Fische tödlich wirkt.

Neben den Fischen trifft die Vergiftung die gesamte Tierwelt im und am Fluss: Von Insektenlarven, Bachflohkrebse, Schnecken und Würmern bis hin zum Eisvogel und anderen Tieren, die sich von Fischen ernähren. Ihnen ist bis auf weiteres die komplette Nahrungsgrundlage entzogen. Dass das Unglück ausgerechnet die Jagst trifft, ist besonders tragisch: Sie war bislang in einem ökologisch guten Zustand, weshalb auch viele Natura 2000- und Naturschutzgebiete dort eingerichtet wurden.

Welche Giftstoffe sind verantwortlich?

Mit dem Löschwasser sind große Mengen landwirtschaftlichen Kunstdüngers in die Jagst gespült worden. Dieser wurde in der ehemaligen Mühle in größerer Menge gelagert. Sobald der Kunstdünger ins Flusswasser gerät, beginnen chemische Reaktionen – abhängig von unterschiedlichen Faktoren wie Temperatur und ph-Wert. Dabei entstehen verschiedene Stoffe, so zum Beispiel Ammoniak, das für Fische äußerst giftig ist.

[Aktualisierung vom 02.09.2015: Bislang teilten die Behörden mit, dass es sich bei dem Kunstdünger um Ammoniumnitrat handelte. Das hatten wir an dieser Stelle so weitergegeben. Inzwischen gibt es neuere Meldungen, dass es sich stattdessen um Kalkammonsulfat gehandelt haben soll. Die Auswirkungen wären in beiden Fällen sehr ähnlich.]

Sind Menschen gefährdet?

Für Menschen geht nach derzeitigem Kenntnisstand keine Gefahr aus. Die Behörden haben ein Trink- und Bade-Verbot für die Jagst erlassen. Daran muss man sich auf jeden Fall halten. Es wird voraussichtlich in den kommenden Wochen relativ zügig wieder aufgehoben werden können.

Was wird derzeit getan, um den Schaden zu begrenzen? Und ist das sinnvoll?

Es wird versucht, belastetes Wasser aus der Jagst abzupumpen. Dieses Wasser kann entweder in Kläranlagen aufbereitet oder auf Feldern ausgebracht werden. Eine weitere Maßnahme ist, das belastete Wasser zu verdünnen, etwa mit sauberem Wasser aus dem Kocher. Dieses Vorgehen kann den natürlichen Verdünnungsprozess unterstützen und helfen, die Konzentrationen schneller zu senken.

Zudem wird versucht, Sauerstoff ins Gewässer zu bringen. Da die Jagst derzeit wenig Wasser führt und dieses relativ warm ist, ist der Sauerstoffgehalt im Wasser niedrig. Mehr Sauerstoff beschleunigt zum einen das Bakterienwachstum, das wiederum den Abbau der Giftstoffe fördert. Zum anderen unterstützt der Sauerstoff die überlebenden Fische und anderen Tiere direkt. Deshalb kann auch diese Maßnahme dabei helfen, den Schaden zu begrenzen.

Das belastete Wasser wird auf Felder gepumpt. Vergiftet das nun die Äcker?

Nein. Da der im Wasser gelöste Kunstdünger sowieso auf Äcker der Region hätte ausgebracht werden sollen, entsteht kein zusätzlicher Schaden. Die verheerende Giftwirkung entfaltet der Stoff in Gewässern.

Wann erreicht das belastete Wasser den Neckar?

Das hängt sehr stark von der Fließgeschwindigkeit ab, die nicht konstant ist. Daher kann noch niemand vorhersehen, wann das giftige Wasser den Neckar erreicht. Aufgrund der derzeitigen Fließgeschwindigkeit gehen die Fachleute davon aus, dass das Wasser Anfang der kommenden Woche (31.8.15) den Neckar erreicht. Es besteht Hoffnung, dass die Giftwelle bis dahin so weit verdünnt ist, dass es im Neckar zu keinem Massensterben kommen wird – sicherlich aber zu einer ernsten Belastung des Ökosystems.

Wann wird sich der Zustand der Jagst normalisiert haben?

Das belastete Wasser fließt relativ zügig ab. Am Unfallort selbst ist die Belastung mittlerweile deutlich abgeklungen, wenn auch bei weitem noch nicht verschwunden. Das giftige Wasser fließt weiter flussabwärts. Unklar ist, ob sich dauerhaft Giftstoffe etwa in der Sohle absetzen. Die Giftwelle lässt einen fast tierfreien Fluss zurück. Dieser wird in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren wieder besiedelt werden. Bis jedoch der Fischreichtum und das übrige tierische Leben wieder so vielfältig und stabil sind wie vor dem Unfall, werden voraussichtlich fünf bis zehn Jahre vergehen.

Welche Konsequenzen fordert der NABU?

Die Möglichkeiten, die Schäden jetzt noch zu minimieren, sind leider sehr begrenzt. Umso wichtiger ist, dass in den kommenden Wochen intensiv erforscht wird, wie es zu diesem Unglück kommen konnte, ob Fehler gemacht wurden und ob gegebenenfalls Vorschriften geändert werden müssen. So ist es nach derzeitigem Stand für den NABU schwer nachvollziehbar, wieso derart gewässergefährdende Stoffe so nah an einem Fluss gelagert werden dürfen. Die Ursachen des Unglücks müssen restlos aufgeklärt werden, um die richtigen Konsequenzen daraus ziehen zu können. Dafür setzt sich der NABU bei den Behörden intensiv ein.

Danke für Notfall-Hilfe!

Allen Helferinnen und Helfern – vor allem den vielen hundert Feuerwehrleuten sowie den Mitgliedern von Fischereivereinen und Naturschutzgruppen – dankt der NABU für den großen Einsatz, den sie in dieser akuten Notsituation erbringen.

Weitere Informationen im Internet:

https://baden-wuerttemberg.nabu.de/natur-und-landschaft/gewaesser/19411.html

Jagst: LNV und NABU fordern Konsequenzen

Behörden waren anfangs überfordert

Bei Landesnaturschutzverband (LNV) und NABU herrscht Entsetzen über das Ausmaß der Umweltkatastrophe an der Jagst. NABU und LNV fordern strengere Auflagen und Kontrollen bei der Lagerung gewässertoxischer Stoffe und einen Maßnahmenplan für die ökologische Gesundung der Jagst.

Informationen des NABU vom 27. August 2015

Maßnahmenplan für ökologische Gesundung gefordert

Es sei zu befürchten, dass der sehr hohe Artenreichtum dieses baden-württembergischen Naturschutzjuwels – mit zahlreichen Schutzgebieten dekoriert – auf absehbare Zeit verloren sei. NABU und LNV fordern strengere Auflagen und Kontrollen bei der Lagerung gewässertoxischer Stoffe und einen Maßnahmenplan für die ökologische Gesundung der Jagst.

Hilfsbereitschaft ist beeindruckend

Beeindruckt sind die beiden Naturschutzverbände von der Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. „Was die Freiwilligen von Feuerwehren, Fischereivereinen und Naturschutzgruppen hier leisten, ist absolut beeindruckend. Für diesen großen Einsatz danken wir im Namen der Natur ganz herzlich“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Andre Baumann.

Behörden ließen wertvolle Zeit verstreichen

Von den Behörden indes habe man den Eindruck, dass sie insbesondere zu Beginn der Gewässerkatastrophe überfordert waren. Weil lange unklar war, welche Maßnahmen die richtigen sind, ging wertvolle Zeit verloren. „Wir stellen daher die Frage, ob man sich bei Katastrophen- und Brandschutzübungen zu sehr auf Schadensfälle im Verkehrs- und Siedlungsbereich konzentriert hat und daher auf solche Umweltkatastrophen zu wenig vorbereitet ist“, sagt der LNV-Vorsitzende Gerhard Bronner. Das gelte es für die Zukunft nachzubessern. Inzwischen läuft der Großeinsatz nach Einschätzung von LNV und NABU zufriedenstellend. Es gebe Hoffnung, dass wenigstens der Unterlauf der Jagst sowie der Neckar geringeren Schaden erleide.

NABU und LNV fordern Konsequenzen:

LNV und NABU legen größten Wert darauf, dass aus den gesamten Ereignissen Konsequenzen gezogen werden. „Die der Katastrophe zugrunde liegenden Vorgänge müssen in völliger Offenheit analysiert werden“, fordern Bronner und Baumann. Dies beginne bereits bei der Bau- und Betriebsgenehmigung des Lagergebäudes und bei der Frage, welche Informationen über Gefahrgut und Wasserableitung auf dem Betriebsgelände der Feuerwehr beim Einsatz vorlagen.

Regelmäßige Kontrolle gewährleisten

Da es zum einen landesweit zahlreiche ähnliche Konstellationen gibt, wo an Flüssen liegende Mühlen auch Handel mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln betreiben, es zum anderen in Mühlen relativ häufig brennt, müsse auch grundsätzlich über die Lagerung von hoch gewässertoxischen Stoffen in Flussnähe nachgedacht werden. Zur Diskussion stehe ein grundsätzliches Verbot der Lagerung in Gewässernähe oder eine besonders abgeschirmte, völlig brandsichere Lagerung, wie sie heute schon für bestimmte Pflanzenschutzmittel gilt. Im Übrigen gelte diese Problematik auch für Landwirtschaftsbetriebe, die größere Vorräte solcher Dünger in Gewässernähe lagern. Die regelmäßige Kontrolle der ordnungsgemäßen Lagerung, der Brandschutzeinrichtungen und der Oberflächenentwässerung für Dünger- und Gefahrstofflagerstätten müsse gewährleistet sein.

Selbstheilungskraft des Gewässersystems stärken

LNV und NABU fordern, sich bereits jetzt Gedanken zu machen, wie dem Ökosystem Jagst am besten geholfen werden kann. „Bevor man darüber nachdenkt, Fische einzusetzen, müssen die Kleinstlebewesen als Basis der Nahrungskette aus Seitengewässern und Oberlauf der Jagst wieder einwandern sowie die natürliche Zuwanderung von Fischen gefördert werden“, sagen Bronner und Baumann. Die Zuflüsse zur Jagst und ihr Oberlauf spielen daher eine entscheidende Rolle bei der Wiederbesiedlung. „Ziel muss es sein, die Selbstheilungskraft des Gewässersystems zu stärken“, betonen die Vorsitzenden. Mit einem Monitoring müsse die Entwicklung überwacht werden. LNV und NABU sehen dazu das Regierungspräsidium in der Pflicht, die Koordination für einen solchen Maßnahmenplan zu übernehmen und bieten ihre Mitwirkung an.

Weitere Informationen im Internet:

https://baden-wuerttemberg.nabu.de/natur-und-landschaft/gewaesser/19412.html

Weitere Informationen zur Ökokatastrophe in der Jagst von der Internetseite des Umweltschutzverbands Greenpeace:

Giftiges Löschwasser in der Jagst bedroht Lebensräume in Flüssen im Südwesten Deutschlands. Verseuchtes Wasser macht den Nebenfluss des Neckars zur Todesfalle für Tausende Fische. Behörden warnen vor Kanufahren und Baden, Angler kritisieren das Krisenmanagement.

Von der Deutschen Presseagentur (Stand: 25. August 2015)

Schon tausende tote Tiere

Kirchberg an der Jagst (dpa) – Löscharbeiten bei einem Mühlenbrand in Baden-Württemberg haben eine Umweltkatastrophe ausgelöst. Über das Löschwasser wurde giftiges Ammonium in den Fluss Jagst gespült, der in den Neckar mündet. Fischvereine holten schon tausende tote Tiere aus dem Wasser. Das Landratsamt Schwäbisch Hall bemüht sich laut einer Sprecherin darum, die Giftkonzentration zu verringern. «Das ist eine ökologische Katastrophe. Das ist das Aus für die Lebewesen in der Jagst», sagte sie am Dienstag. Aus Sicht von Achim Thoma vom Angelsportverein Jagst Langenburg hat die Behörde viel zu spät reagiert. Er sieht das gesamte Ökosystem in Gefahr. Wie weit sich das Gift im Wasser noch verbreitet, ist nicht absehbar.

Sauberes Wasser hineinspritzen

Bei dem Großbrand in der Nacht zum Sonntag in Kirchberg an der Jagst war auch ein Gebäude betroffen, in dem größere Mengen Düngemittel lagerten. Darin ist Ammonium enthalten. Trotz Vorsichtsmaßnahmen der Feuerwehr gelangte verunreinigtes Löschwasser in die Jagst. Eine Behördensprecherin erklärte, die Feuerwehr erhöhe den Sauerstoffgehalt im Fluss durch Zuspritzen sauberen Wassers. Das solle den Schadstoffabbau beschleunigen. Andererseits werde belastetes Wasser an einem Wehr in Langenburg in eine Kläranlage gepumpt. Landwirte transportierten verseuchtes Wasser ab und verteilten es auf Feldern. Ein Speicherbecken wurde geöffnet, um Frischwasser in die Jagst zu leiten.

Wasser fließt nur langsam

Dennoch fließe kontaminiertes Wasser flussabwärts, sagte die Sprecherin. In rund einer Woche könnte es die Neckarmündung erreichen. Mit einer Fließgeschwindigkeit von 400 Metern pro Stunde sei der Fluss dieser Tage vergleichsweise ruhig. Das Landratsamt im benachbarten Hohenlohekreis rechnete für den Abend damit, dass belastetes Wasser in seinem Zuständigkeitsbereich ankommt. Die Freiwilligen Feuerwehren stünden zur Belüftung bereit.

Kritischen Wert 200-fach überschritten

Je nach Fischart sei eine Ammonium-Konzentration von 0,5 bis 1 Milligramm pro Liter für die Tiere tödlich, hatte das Landratsamt Schwäbisch Hall mitgeteilt. Der kritische Wert wurde nach früheren Angaben anfangs an einigen Stellen bis zum 200-Fachen überschritten. Am Dienstag habe eine Probe in der Schadstoffblase 23 Milligramm pro Liter ergeben, sagte die Sprecherin. «Das ist zwar deutlich weniger – aber natürlich immer noch viel zu viel.»

„Krisenmanagement des Landratsamts ist sehr schlecht“

Die Sprecherin räumte ein, die Behörde sei anfangs davon ausgegangen, die Maßnahmen zur Verdünnung des Wassers griffen schneller. Der Angelvereinsvorsitzende Thoma sagte: «Das Krisenmanagement des Landratsamts ist sehr schlecht.» Die einzige wirksame Maßnahme sei es, die Jagst komplett zu sperren und das Wasser abzupumpen.

Großer Schaden an der Natur

«Das ist ein ökologisches Desaster», sagte Thoma. Zum einen seien in der Jagst geschützte Fischarten wie Mühlkoppe, Schneider und Nase beheimatet. Zum anderen seien von der Vergiftung auch andere Lebewesen betroffen wie etwa unmittelbar Bachflohkrebse oder infolge des Fischsterbens auch der Eisvogel. «Der frisst lebende Fische. Nun werden ganze Populationen abziehen», sagte Thoma. «Es werden viele Jahre nötig sein, um das Ökosystem wieder aufzubauen.»

Fische in die Tierkörperbeseitigungsanlage

Wie hoch der Schaden und die Kosten für den Einsatz sind, lässt sich derzeit weder aus Sicht von Thoma noch vonseiten der Behörde beziffern. Allein in Kirchberg habe der Fischverein schon sechs bis acht Tonnen tote Fische aus dem Wasser geholt, sagte Thoma. In Langenburg würden es schätzungsweise ebenso viele. Die Kadaver sollen laut Landratsamt in einer Tierkörperbeseitigungsanlage entsorgt werden. Hunderte Helfer sind im Einsatz.

Nicht baden, fischen und kein Wasser entnehmen

Das Landratsamt im benachbarten Heilbronn machte auf Gefahren auch für Menschen aufmerksam und riet dringend davon ab, in der Jagst zu baden, zu fischen, Wasser zu entnehmen oder Kanu zu fahren. Die Warnung gilt bis Montag. Das Feuer in dem Mühlenbetrieb hat einen Schaden in Millionenhöhe angerichtet. Die Brandursache war am Dienstag zunächst unklar.

Info zu Kunstdünger:

Ammonium (NH4+) ist eine ionisierte, positiv geladene Form der Chemikalie Ammoniak (NH3), das wiederum eine gasförmige Verbindung von Stickstoff (N) und Wasserstoff (H) ist. In Verbindung mit anderen Stoffen bildet Ammonium laut Gesellschaft deutscher Chemiker feste Salze. Diese sind typischer Bestandteil in Düngemitteln.

Weitere Informationen auf der Internetseite von Greenpeace: 

https://www.greenpeace-magazin.de/tickerarchiv/giftiges-loeschwasser-bedroht-lebensraeume-fluessen-suedwesten-von-nico-andel-und-marco

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Landratsamt: „In den neuen Bauwerken hätte noch gar nichts gelagert werden dürfen“ – Interview zum Tiersterben in der Jagst und zu den Löscharbeiten in Kirchberg-Lobenhausen

Nach dem Mühlenbrand in Kirchberg/Jagst-Lobenhausen vor viereinhalb Wochen ist die Nachrichtenlage inzwischen äußerst ruhig geworden. Polizei und Staatsanwaltschaft fahnden weiter nach einem möglichen Brandstifter. Der Schaden an der Natur entlang der Jagst ist immens. Hohenlohe-ungefiltert hat beim Landratsamt Schwäbisch Hall nachgefragt. Die Antworten der dortigen Pressestelle geben den Sachstand vom 22. September 2015 wieder.

Interview von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Hohenlohe-ungefiltert: 1. Das Landratsamt hat für die Lobenhausener Mühle am 30. Mai 2012 den Neubau einer Lagerhalle für landwirtschaftliche Produkte, drei Silos für Getreide, ein Silo für Holzpellets genehmigt. Zählt Kunstdünger zu den „landwirtschaftlichen Produkten“?

Landratsamt: Nein.

2. Das Landratsamt hat die Neubauten nach eigenen Angaben nicht formell „abgenommen“, weil „nicht alle Unterlagen für die Abnahme vorlagen“. Hat ohne Abnahme überhaupt irgendetwas in den neuen Bauwerken der Mühle gelagert werden dürfen?

Nein.

3. Wie ist der korrekte Ablauf einer Inbetriebnahme derartiger Gebäude?

Genehmigung, (dann) Lagerung.

4. Der Feuerwehrführung in der Brandnacht – dem Kirchberger Kommandanten – wird vom Landratsamt im Nachhinein der Vorwurf gemacht, es sei bei der Brandbekämpfung zu viel Löschwasser verwendet worden. Dies habe mit dazu beigetragen, dass viel verseuchtes Löschwasser in die Jagst gelangte. Es hätte stattdessen ein geschlossener Wasserkreislauf von kontaminiertem Löschwasser errichtet werden sollen, so das Landratsamt. Dadurch wären geringere Mengen verseuchtes Wasser in die Jagst gelangt. Hatte der Kreisbrandmeister (Mitarbeiter des Landratsamts), der in der Brandnacht vor Ort gewesen ist, den Kirchberger Kommandanten in der Brandnacht auf diese Vorgehensweise hingewiesen? Hat der Kirchberger Kommandant dann bewusst gegen diesen Hinweis gehandelt?

Dieser Vorwurf wurde vom Landratsamt zu keiner Zeit gemacht. Die Löschwasserverwendung war korrekt.

5. Wie haben die eingesetzten Feuerwehrleute den Einsatz gesundheitlich überstanden?

Dem Landratsamt liegen keine Erkenntnisse über gesundheitliche Beschwerden bei Einsatzkräften während des Einsatzes und danach vor.

6. Welche gesundheitliche Gefahr bestand für die eingesetzten Feuerwehrleute?

Eine gesundheitliche Gefährdung kann bei jedem Brand vorliegen, sowohl durch Rauchgase, als auch durch mechanische Einflüsse.

7. Beim Verbrennen großer Mengen Kunstdünger und Kunststoffe entstehen gesundheitsgefährdende Substanzen. Die Atemschutzgeräte reichten nicht für alle beim Einsatz aktiven Feuerwehrleute. Konnten sich alle Feuerwehrleute beim Einsatz in dem Lobenhausener Talkessel gegen den gesundheitsschädigenden Qualm schützen? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht?

Wie bei jedem Brandeinsatz wird ab der Rauchgrenze unter schwerem Atemschutz gearbeitet, ansonsten halten sich die Einsatzkräfte in der rauchfreien Zone auf.

8. Gibt es für die eingesetzten Feuerwehrleute eine gesundheitliche Nachsorge?

Dies ist zuständigkeitshalber bei der Stadt Kirchberg zu erfragen.

9. Wie sieht diese aus?

Siehe Antwort auf Frage 8.

10. Werden die Feuerwehrleute medizisch auf Schadstoffe im Körper untersucht?

Siehe Antworten auf die Fragen 6 und 8.

11. Kann es im Körper zu Spätfolgen durch die Giftstoffe im Körper kommen?

Siehe Antwort auf Frage 8.

12. Mit was und wie stark ist und wurde das Wasser verunreinigt? Liegen inzwischen Ergebnisse vor?

Siehe Pressemitteilung vom 10. September 2015. (Anmerkung der Redaktion: Diese ist unten an dieses Interview angehängt.)

13. Laufen derzeit noch Reinigungsarbeiten in der Mühle und deren näherer Umgebung?

Ja.

14. Wohin wird das verseuchte Wasser langfristig gebracht?

Das ist derzeit noch unklar.

15. Können Sie dem Laien kurz erläutern, warum nach Ansicht des Landratsamts bei dem Brand, der anschließenden Verseuchung der Jagst und dem Fischsterben keine Katastrophe im Sinne des Katastrophenschutzgesetzes vorlag?

Für die betroffenen Gebietskörperschaften waren keine Voraussetzungen zur Feststellung des Katastrophenfalls gegeben.

Dies lässt sich wie folgt begründen:

1) Die Einheiten der Feuerwehr und des THW arbeiteten als „Amtshilfe“. Die Schadenlage ist keine Pflichtaufgabe nach Feuerwehrgesetz, sondern wird von den Ordnungsbehörden bearbeitet. Feuerwehrgesetz und Landeskatastrophenschutzgesetz finden hier keine direkte Anwendung.

2) Die formalen Kriterien, die vorliegen müssen, um den Katastrophenfall festzustellen, waren nicht erfüllt. Zweifelsfrei handelt es sich aktuell um ein schlimmes Ereignis. Eine außergewöhnliche Schadenlage, bei der zahlreiche Menschen, erhebliche Sachwerte gefährdet waren oder die Versorgung mit Lebensnotwendigem nicht mehr gegeben war, ist hier nicht feststellbar.

16. Wie kommentiert das Landratsamt öffentliche Aussagen des Landesumweltministers, der in punkto Jagst fortwährend von einer Katastrophe sprach?

Steht dem Landratsamt nicht zu.

Pressemitteilung des Landratsamts Schwäbisch Hall vom 10. September 2015:

Ergebnisse der Löschwasseruntersuchung

Das in der Brandnacht im Löschwasserrückhaltebecken bei der Lobenhausener Mühle aufgefangene, mit Düngemitteln kontaminierte Löschwasser, wurde durch die Feuerwehr abgepumpt und zur Kläranlage nach Crailsheim gebracht, wo es in einem Speicherbecken zwischengelagert wurde. Unklar war zunächst, mit welchen Stoffen dieses Löschwasser belastet ist.

Die Laboruntersuchung hat pro Liter Löschwasser ergeben:

Ammonium-N (Ammoniumstickstoff) 23.000 mg/l

Nitrat-N (Nitratstickstoff) 14.000 mg/l

Nitrit-N (Nitritstickstoff) 7,9 mg/l

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) 0,025 mg/l

Gesamtphosphor (als PO4) 12 mg/l

Dioxine unter der Bestimmungsgrenze

Die Beprobung des Löschwassers im Mühlkanal hatte bereits ergeben, dass die Anteile von Schwermetallen weit unterhalb der Grenzwerte liegen und damit unbedenklich sind.

Bei den nachgewiesenen Stoffen handelt es sich um düngerspezifische Parameter. Die PAK-Werte stammen aus der Verbrennung von organischem Material (z. B. Holz, Holzpellets). Die Entsorgung bzw. Verwertung des düngemittelhaltigen Löschwassers wird vom Sachverständigen der Gebäudebrandversicherung geprüft und veranlasst.

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„Vergiftete Geschenke – Wie die EU Afrika in die Armut treibt“ – Dokumentarfilm läuft in Schwäbisch Hall

Die Initiative „UmFairteilen“ Schwäbisch Hall und der Dritte Welt Laden zeigen den Dokumentarfilm „Vergiftete Geschenke – Wie die EU Afrika in die Armut treibt“. Der Film läuft am Freitag, 25. September 2015, um 20 Uhr im Haus der Bildung Schwäbisch Hall (1. Stock), Salinenstraße 6 bis 10.

Von der Initiative „UmFairteilen“ Schwäbisch Hall und dem Haller Dritte Welt Laden

Fluchtgründe werden produziert

Ein Dokumentarfilm von Ralph Quinke, der ursprünglich auf SPIEGEL TV ausgestrahlt wurde. Der Film zeigt, wie die EU mit ihrer Freihandelspolitik in vielen Ländern Afrikas die lokale Wirtschaft zerstört, die Lebensgrundlagen der Menschen vernichtet und somit Fluchtgründe produziert.

Kaum einheimische Lebensmittel

„Wer im Senegal einkauft, findet auf den Märkten kaum einheimisches Obst und Gemüse: Die Tomaten kommen aus Italien, die Kartoffeln und Zwiebeln aus Holland. In den Geschäften ist es ähnlich: Dort steht Trockenmilch, importiert aus Europa. In Afrika, wo 85 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft und Viehzucht leben, können lokale Milchproduzenten ihre Milch nicht mehr verkaufen, weil die importierte Trockenmilch erheblich billiger ist. Der Grund liegt in der Subventionspolitik der EU. Auch die Fischer Afrikas leiden darunter. Einst fuhren sie hinaus aufs Meer und kamen zurück mit reicher Beute. Doch heute gibt es kaum noch etwas zu fangen. Die Gewässer vor Mauretanien und dem Senegal sind leergefischt von großen Fabrikschiffen, die von Europa, Russland oder Japan aus in See stechen.“

Termin: Freitag 25. September 2015, um 20 Uhr im Haus der Bildung Schwäbisch Hall  (1. Stock), Salinenstraße 6 bis 10.

 

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„Nach Öko-Katastrophe in der Jagst: Kosten für Rettungseinsätze sind hoch“ – Aktuelle SWR4-Radiosendung zum Nachhören

Nach der Öko-Katastrophe in der Jagst wird eine erste Bilanz gezogen. Die Kosten für die Rettungseinsätze sind hoch. Zwei Wochen lang war das Jagsttal bundesweit in den Schlagzeilen. Chemisch verunreinigtes Löschwasser war bei Kirchberg-Lobenhausen in den Fluss gelangt – die Schadensbekämpfung war teuer.

Informationen vom Radiosender SWR4, Frankenradio Heilbronn

Viele ehrenamtliche Helfer

Hunderte Helfer waren Ende August 2015 tagelang im Einsatz. Bei einem Großbrand in Kirchberg (Kreis Schwäbisch Hall) war mit chemischem Düngemittel verunreinigtes Löschwasser in die Jagst gelaufen. Freiwillige Feuerwehren, Technisches Hilfswerk (THW), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und viele ehrenamtliche Bürger halfen, den Schaden einzudämmen. Flussarme wurden abgetrennt, Frischwasser zugeführt, tote Fische geborgen. Das hat viel Geld gekostet.

Hoher sechs- bis siebenstelliger Bereich

Im Kreis Heilbronn wurde jetzt nachgerechnet. Endgültige Zahlen gibt es noch nicht. aber der Betrag dürfte im „hohen sechs- bis siebenstelligen Bereich“ liegen, meint Landrat Detlef Piepenburg. Allein an der Mündung der Jagst in den Neckar waren 300 Mann im Einsatz. (…)

Den ganzen Radiobeitrag von SWR4 nachhören: 

http://www.swr.de/swr4/bw/region-aktuell/heilbronn/nach-oeko-katastrophe-in-der-jagst-kosten-fuer-rettungseinsaetze-sind-hoch/-/id=258308/did=16163116/nid=258308/1qe5nvs/index.html

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„Es lag keine Katastrophe im Sinne des Katastrophenschutzgesetzes vor“ – Fragen an das Landratsamt Schwäbisch Hall wegen des Tiersterbens in der Jagst

Wegen des Tiersterbens in der Jagst nach dem Mühlenbrand in Kirchberg-Lobenhausen hat Hohenlohe-ungefiltert beim Landratsamt Schwäbisch Hall nachgefragt. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Fragen und die Antworten in voller Länge. Für das Landratsamt Hall hat Bürgerreferentin Christina Ilg am 14. September 2015 geantwortet. Die Fragen stellte Ralf Garmatter.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Hohenlohe-ungefiltert: 1. Warum wird von einer Fachfirma (Firma Schön) derzeit noch  Flüssigkeit von der Mühle in Lobenhausen abgepumpt?

Landratsamt Schwäbisch Hall: Es werden Reinigungsarbeiten durchgeführt bei denen Reinigungswasser anfällt.

2. Um was für ein Wasser handelt es sich?

Reinigungswasser mit Resten von Düngemittel verunreinigt.

3. Mit was und wie stark ist das Wasser verunreinigt?

Ergebnisse liegen noch nicht vor.

4. Wo lagert dieses Wasser derzeit in der Mühle?

Die Reinigungsarbeiten sind im Wesentlichen abgeschlossen. Es wird kein Reinigungswasser mehr gelagert. Das bei der Reinigung anfallende Wasser wurde aus dem Löschwasserrückhaltebecken und der Waagengrube entnommen.

5. Wohin wird das Wasser gebracht?

Das Wasser wird in einer Güllegrube bis zur Entsorgung zwischengelagert.

6. Wohin wird insbesondere das Wasser gebracht, das die Stadt Kirchberg mit einem Traktor und einem Wasserfass/Güllefass von der Brandstelle abtransportiert?

Zur Kläranlage der Stadt Crailsheim in ein Becken, das für den Regelbetrieb der Kläranlage nicht benötigt wird (während dem Brand und am nächsten Tag).

7. Wie sieht das Löschwasserrückhaltebecken in Lobenhausen aus? Bei einer Inaugenscheinnahme gestern habe ich kein derartiges Becken gesehen.

Das Rückhaltebecken ist zweigeteilt. Die Teilung erfolgt durch ein Bohlenschott. In dem alten Kanal bis zur ehemaligen Turbine wurden Boden und Seitenwände betoniert. Der zweite Teil ist gemauert. Das Rückhaltebecken ist nur vom Mühlengebäude aus zugänglich.

8. Gilt der alte Kanal als Rückhaltebecken? Wenn ja: Ist dieser am Grund und an den Seiten wasserdicht?

Der Mühlenbesitzer bezeichnet den ehemaligen Mühlkanal als Rückhaltebecken. Dieser ist zweigeteilt, die Teilung erfolgt durch ein Bohlenschott. Im alten Kanal bis zur ehemaligen Turbine wurden Boden und Seitenwände betoniert. Der zweite Teil ist gemauert. Nach der Genehmigungssituation war keine Löschwasserrückhaltung notwendig, weil nach dem Bauantrag keine wassergefährdenden Stoffe wie zum Beispiel Düngemittel gelagert werden sollten.

9. Warum liegen noch Feuerwehrschläuche im Mühlkanal? Welche Funktion haben diese?

Das Sickerwasser aus der Böschung wird auf der Wiese verteilt.

10. Wann wurde die zerstörte Halle und wurden die Silos in Lobenhausen genehmigt und gebaut?

Der Neubau einer Lagerhalle für landwirtschaftliche Produkte, drei Silos für Getreide, ein Silo für Holzpellets wurden am 30. Mai 2012 genehmigt. Wann mit dem Bau begonnen wurde ist nicht bekannt.

11. Wer hat die Gebäude und Bauwerke formell abgenommen?

Eine Abnahme des Gebäudes ist nicht erfolgt, weil nicht alle Unterlagen für die Abnahme vorlagen.

12. Wer war die genehmigende Behörde?

Das Landratsamt Schwäbisch Hall.

13. Durften wassergefährdende Stoffe gelagert werden? Wenn ja: Wie viel?

Nein.

14. Welche Stoffe gelten als wassergefährdend – zählt Kunstdünger auch dazu?

Kunstdünger ist ein wassergefährdender Stoff.

15. Warum wurde in der Brandnacht und auch an den Tagen direkt danach
kein Katastrophenalarm ausgelöst?

Weil keine Katastrophe im Sinne des Katastrophenschutzgesetzes vorlag.

16. Welche/r Funktionsträger des Landratsamts war/en in der Brandnacht in Lobenhausen vor Ort?

Der Kreisbrandmeister.

17. Wer hatte in der Brandnacht und wer in den Tagen danach die Kommandogewalt bezüglich der Löscharbeiten, der Katastrophenbekämpfung und der Schadstoffbeseitigung?

In der Brandnacht der Feuerwehrkommandant von Kirchberg, danach der Krisenstab im Landratsamt.

18. Nach welchen Kriterien werden die Gutachter (Biologen etc.) ausgewählt, die die Jagst untersuchen?

Ein externer Gewässerbiologe mit Erfahrungen auf dem Gebiet der WRRL (EU-Wasserrahmenrichtlinie) und bereits erfolgter Beauftragung zur Beprobung und Bewertung der biologischen Gewässergüte anhand der Wirbellosen durch die LUBW wurde ausgesucht.

19. Warum schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung, dass die Jagst ökologisch nicht geschädigt sei?

Diese Aussage bezieht sich auf die am Gewässergrund lebende so genannte benthische Fauna, das Makrozoobenthos. Dieser kommt eine besondere ökologische Bedeutung hinsichtlich der Nahrungskette im Gewässer zu. Die Fischfauna ist gutachterlich nicht untersucht worden. Dies wird aber auch in der Pressemitteilung näher erläutert. Link zur Pressemitteilung des Landratsamts: http://www.lrasha.de/index.php?id=290?&no_cache=1&publish[id]=392845&publish[start]= 

20. Gilt ein massives Fischsterben noch kilometerweit unterhalb der Brandstelle nicht als ökologischer Schaden?

Siehe dazu Antwort auf Frage 19.

21. Wie sind die aktuellen Schadstoffwerte in der Jagst?

Zur Beantwortung siehe Pressemitteilungen auf der Homepage des Landratsamts Schwäbisch Hall. http://www.lrasha.de/index.php?id=290?&no_cache=1&publish[id]=393231&publish[start]=

22. Lagern sich Schadstoffe in den Pflanzen ab?

Die Jagst ist bekannt für die hohe Anzahl an Wasserpflanzen. Diese als auch die Gruppe der Algen nehmen zur Produktion Nitrat und Ammonium als gelöste Stickstoffverbindungen auf. Eine Einlagerung in Form einer Anreicherung ist nicht anzunehmen, da diese Stoffe nicht als komplexe Herbizide oder Schwermetalle vorliegen.

23. Lagern sich Schadstoffe in den überlebenden Kleinlebewesen ab, die dann später von Fischen, Vögeln etc. gefressen werden?

Von einer nachteiligen Wirkung in der Nahrungskette ist nicht auszugehen, da keine Schwermetalle oder komplexe Herbizide eingetragen wurden. Eine schädigende Anreicherung war aufgrund der Vitalität der untersuchten Wirbellosenfauna im Gewässersohlen-Substrat nicht erkennbar. Die Schubbelastung mit kurzen Zeiten in der Nähe zur Brandstelle und von einem bis zwei Tagen mit verdünnter Konzentration weiter unterhalb in der Jagst hat kein akutes Schadbild des Makrozoobenthos an den untersuchten Probestellen ergeben, das aufgrund der hohen Konzentration in der Wasserfahne zunächst anzunehmen war. Ein tot aufgefundener Eisvogel im Bereich Kirchberg wird derzeit toxikologisch untersucht. Dabei wird auch die Todesursache geklärt. Weitere Untersuchungen zur Fischfauna und zum Makrozoobenthos sind durch die LUBW und weitere Stellen vorgesehen.

24. Warum geht das Landratsamt von Brandstiftung oder einem fahrlässigen Fremdverschulden aus? Welche konkreten Indizien gibt es dafür?

Wird polizeilich ermittelt.

25. Wurden Spuren von Brandbeschleuniger oder anderes gefunden?

Wir verweisen auf die laufenden polizeilichen Ermittlungen.

26. Hat es in der Brandnacht ein Fest/eine Party in, an oder um die Lobenhausener Mühle herum gegeben?

Wir verweisen auf die laufenden polizeilichen Ermittlungen.

27. Warum wird gegen den Mühlenbesitzer ermittelt?

Wir verweisen auf die laufenden polizeilichen Ermittlungen.

Weitere Informationen im Internet zum Stichwort Katastrophenschutzgesetz:

Auswahl von Rechtsvorschriften des Bundes zum Bevölkerungsschutz:

http://www.bbk.bund.de/DE/Service/Fachinformationsstelle/RechtundVorschriften/Rechtsgrundlagen/Bund/bund_node.html

Dokumente und Publikationen zum Thema Europäische Union und Katastrophenschutz:

http://www.bbk.bund.de/DE/Service/Fachinformationsstelle/RechtundVorschriften/Rechtsgrundlagen/EuropaeischeUnion/europaeischeunion_node.html

Katastrophenschutz im Land Baden-Württemberg:

http://www.bbk.bund.de/DE/Service/Fachinformationsstelle/RechtundVorschriften/Rechtsgrundlagen/Bundeslaender/BW/BW.html;jsessionid=1AEB0A1C90688C3911472A7C766950AD.1_cid320?nn=1898896

Vorschriften und Richtlinien:

http://www.bbk.bund.de/DE/Service/Fachinformationsstelle/RechtundVorschriften/VorschriftenundRichtlinien/vorschriftenundrichtlinien_node.html

Rechtsgrundlagen:

http://www.bbk.bund.de/DE/Service/Fachinformationsstelle/RechtundVorschriften/Rechtsgrundlagen/rechtsgrundlagen_node.html

Weitere Informationen im Internet zum Landratsamt Schwäbisch Hall:

http://www.lrasha.de

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„Alte Linsensorte wird wieder angebaut“ – Leserbrief von Wilhelm Maier aus Schwäbisch Hall

„Über den Artikel „Heimkehr auf die Alb“ im Haller Tagblatt (Südwestpresse) vom 31. August 2015 habe ich mich besonders gefreut. Es gibt also auch noch positive Nachrichten. In dem Artikel wird beschrieben, wie Biobauern auf der Schwäbischen Alb weltweit den Samen einer alten Linsensorte gesucht haben und erst im Wawilow-Institut in Sankt Petersburg fündig wurden.

Leserbrief von Wilhelm Maier, Schwäbisch Hall

Samen von mehr als 320.000 Pflanzen

Dieser Artikel hat mich auch deshalb gefreut, weil ich im August mit einer Reisegruppe eine Führung in diesem Institut mitmachen konnte, und ich war fasziniert. Das Wawilow-Institut beherbergt Samen von mehr als 320.000 Pflanzen, darunter allein 1000 Erdbeer- und 600 Apfelsorten. 90 Prozent des Bestandes finden sich in keiner anderen Samensammlung auf der Welt. Das Institut gehört zu den größten der Welt und ist das älteste seiner Art. Alle Samen sind noch lebendig, manche stammen vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Teil ist nach Spitzbergen in die Kälte ausgelagert.

Kapitalistische Landwirtschaft führt zu Artensterben

Das Institut wurde in den 1920er Jahren in der damals sozialistischen Sowjetunion gegründet und aufgebaut. Der damalige Leiter Wawilow hatte das Ziel, die Ernährungsgrundlage der Menschheit zu erhalten. Er sah schon damals voraus, dass die kapitalistische Landwirtschaft zu einem Artensterben führen muss. Tatsächlich werden heute nur noch wenige Hochertragssorten angebaut. Etwa ein Viertel aller Pflanzenarten ist akut vom Aussterben bedroht. Internationale Agrarmonopole wie Monsanto treiben diese Entwicklung auf die Spitze, indem sie bestimmte Sorten patentieren lassen und durchsetzen, dass nur noch ihr Saatgut verwendet wird, das sich dann nicht mehr vermehren lässt.

Ökosysteme hängen stark von der Biodiversität ab

Die Bedeutung der Biodiversität (Vielfalt) beschreibt sehr gut das Buch „Katastrophenalarm – Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ im Verlag Neuer Weg, das letztes Jahr erschienen ist: Die Stabilität und Plastizität der Ökosysteme hängt stark von der Biodiversität ab und damit auch die Lebensgrundlagen der Menschen, Tiere und Pflanzen.

Zu wenig Geld von russischer Regierung

Heute ist das Wawilow-Institut von der Schließung bedroht aufgrund zu geringer finanzieller Mittel von der Regierung Russlands. Dem persönlichen Einsatz der dort arbeitenden Wissenschaftler und den Protesten von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt ist es zu verdanken, dass es noch nicht geschlossen wurde. Seit letztem Jahr wird übrigens im Saarland wieder die alte Sorte „Lothringer Linse“ angebaut, deren Samen auch vom Wawilow-Institut stammt.“

Weitere Informationen im Internet:

Wawilow-Institut in St. Petersburg Die Acht-Billionen-Dollar Bank http://www.sueddeutsche.de/wissen/wawilow-institut-in-st-petersburg-die-acht-billionen-dollar-bank-1.2040929

Alb-Leisa – die Rückkehr der Alblinsen http://www.kochmix.de/kochmagazin-alb-linsen–alb-leisa-die-rueckkehr-der-alblinsen–slow-food-397.html

Nikolai Iwanowitsch Wawilow https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolai_Iwanowitsch_Wawilow

 

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„MahlZeit: Für gutes Essen ohne TTIP, Gentechnik und Tierfabriken“ – Kostenlose „Good-Food-Tafel“ am Sonntag in Schwäbisch Hall

Eine kostenlose „Good-Food-Tafel“ und bäuerliche Kundgebung gibt es am Sonntag, 13. September 2015 von 12 bis 16 Uhr auf dem Marktplatz in Schwäbisch Hall. Die Good-Food-Tafel ist Teil einer bundesweiten Aktion unter dem Motto „MahlZeit – Für gutes Essen ohne TTIP, Gentechnik und Tierfabriken“. Bei wird die Veranstaltung in das historische Zeughaus verlegt.

Informationen der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) und dem Verein Demeter

Good Food statt Junk Food

Im Rahmen der MahlZeit-Aktionen des Netzwerks „Meine Landwirtschaft“ findet am Sonntag, 13. September 2015 in Schwäbisch Hall eine bäuerliche Kundgebung statt – mit einer kostenlosen Good Food- statt Junk Food-Tafel, Infoständen und Musik. Demeter-Vorstand Alexander Gerber, Hubert Weiger (BUND), Georg Janßen (AbL), Maria Heubuch (MdEP) und Rudolf Bühler (BESH) bereichern die Veranstaltung mit politischen Redebeiträgen. Zeit: Von 12 bis 16 Uhr.

Stopp von CETA und TTIP

Gemeinsam fordern die Bauern und Bäuerinnen, Tierschutz-, Umweltschutz- und Verbraucherverbände den Stopp von Gentechnik in Europa und weltweit, Stopp von CETA und TTIP, faire Preise für Bauern hier und weltweit. Die Good-Food-Tafel wird von dem Demeter-Partner Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall spendiert. Interessierte sind herzlich eingeladen. Das Angebot gilt solange der Vorrat reicht. Bei schlechtem Wetter wird die Kundgebung und Good Food Tafel in das historische Zeughaus verlegt.

Hintergrund:

Dem Aufruf des Netzwerks „Meine Landwirtschaft“ folgend, finden vom 11. bis 13. September 2015 bundesweit Aktionen unter dem Motto „MahlZeit – Für gutes Essen ohne TTIP, Gentechnik und Tierfabriken“ statt. So setzen Landwirte, Verarbeiter, Händler und Verbraucher ein kraftvolles Zeichen für eine bäuerliche und zukunftsfähige Landwirtschaft.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.besh.de/neues/infos/

feed://www.demeter.de/taxonomy/term/601/feed

http://www.meine-landwirtschaft.de/

 

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