„Hängt die PKW-Maut mit ÖPP-Plänen für Autobahnen zusammen?“ – Kommentar von Christian Kümmerer, Schwäbisch Hall

Wie aus den Medien bekannt, spricht sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Cristian von Stetten (Künzelsau-Schloss Stetten) sehr eindeutig für die Öffentlich-Private-Partnerschaft (ÖPP) aus, wenn es um die Form der Bewirtschaftung deutscher Autobahnen geht. Was ich sehr spannend finde, ist der in den unten verlinkten Artikeln geäußerte Zusammenhang zur PKW-Maut. Die PKW-Maut – man verzeihe mir den Sarkasmus – sei „keinesfalls mit Frau Merkel zu machen“ (Aussage Merkels im Bundestagswahlkampf).

Kommentar von Christian Kümmerer, Schwäbisch Hall

Eingeführte Abgaben werden nur sehr selten zurückgenommen

Dort werden konkrete Zusammenhänge zwischen der wohl kommenden Maut, beziehungsweise den Mauteinnahmen und den zu erwartenden Gewinnen der Investoren benannt. Es muss die Frage erlaubt sein: „Wer ist hier der größte Nutznießer?“, oder  anders herum „Für wen wird hier Politk gemacht? Für den Autofahrer (Bürger) oder den Konzern?“ Könnte es sein, dass man die Maut ganz konkret mit dem Ziel eingeführt hat, die Bürger hier weiter zu schröpfen? Mit der Argumentation, auch ausländische Autobahnbenutzer an den Kosten zu beteiligen, wurde dann wohl eine Scheindebatte geführt. Das scheint zwar momentan noch nicht so, weil die Zahlungen ja über die KFZ Steuer gegengerechnet werden sollen, aber einmal eingeführte Abgaben werden ja nur sehr selten zurückgenommen.

Schleichende Privatisierung staatlichen Eigentums

Der Journalist Harald Schuhmann nennt die Dinge beim Namen. In Wirklichkeit geht es um die schleichende Privatisierung von staatlichem Eigentum. Verbunden mit Garantiezahlungen wie wir sie aus der Finanzkrise kennen. Offenbar versucht man mal wieder Gewinne zu privatisieren und die Kosten zu verstaatlichen. Ganz im Sinne der „marktkonformen Demokratie“.

Es scheint, dass diese Idee auch von der EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker favourisiert wird:

http://norberthaering.de/index.php/de/newsblog2/27-german/news/273-juincker#1-weiterlesen

Kommentar von Harald Schuhmann, der auch den preisgekrönten Film „Statsgeheimnis Bankenrettung“ gemacht hat:

http://www.tagesspiegel.de/politik/oeffentliche-infrastruktur-privatisierung-fuer-allianz-und-co/11430914.html

Und hier die taz, die sich mit Wirtschaftminister Gabriels konkreten Plänen beschäftigt:

http://taz.de/Strassenbau-in-Deutschland/!155535/

Allgemein muss ich zugeben, dass ich ehrlich gesagt als hoffnungsloser Utopist, mich nicht leicht damit tue, eine „Pro Autofahrer-Position“ zu beziehen. Mir wäre es ehrlich gesagt viel lieber, wir hätten gleich mehrere Alternativen zum automobilen Individualverkehr. Im konkreten Fall geht es aber im Kern darum, Güter, die der Allgemeinheit gehören und mit unseren Steuergeldern bezahlt werden und wurden, Großkonzernen zum „Gewinne machen“ angeboten beziehungsweise geopfert werden, und das, obwohl der Staat in der momentanen Niedrigzinsphase das Ganze wesentlich kostengünstiger bewerkstelligen könnte.
Daran ändert man auch nichts, indem man Nebelkerzen wie „Autobahngenossenschaftsgedanken“ zündet oder mit der (populistischen) Gerechtigkeitskeule der „Ausländermaut“ schwingt.

Für alle, die Interesse haben tiefer in das Thema einzutauchen, gibt es hier ein paar Links zu älteren Artikeln:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=6144

http://www.nachdenkseiten.de/?p=3460

http://www.nachdenkseiten.de/?p=2630

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„Empörung über Windkraftanlagen in Michelbach/Bilz“ – Haller Tagblatt veröffentlicht Leserbrief von Waltraud Plarre nicht

Was sich bei den geplanten Windkraftanlage in Michelbach/Bilz zwischen Genehmigungsbehörde Landratsamt, Stadtwerken und Evangelischer Landeskirche Württemberg abspielt, wird auch anderswo in Deutschland wahrgenommen und sorgt für Empörung. Eine Mitstreiterin aus Brandenburg, Waltraud Plarre, hat daraufhin einen Leserbrief an das Haller Tagblatt geschickt, um aufzuzeigen was in ihrer Gegend geschehen ist und auch bei uns geschehen kann.

Zugesandt von Karl-Heinz Glandorf, Michelbach/Bilz

Absage des HT ohne Begründung

Nachdem sie die Absage des Haller Tagblatts (HT) erhalten hat, hat sie mir ihren Leserbrief und den Mailverkehr mit dem HT zur Kenntnis gegeben. Mit dem Einverständnis der Autorin, sende ich die Unterlagen an Hohenlohe-ungefiltert. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge. Die schriftliche Absage des Haller Tagblatts an die Leserbriefautorin hat folgenden Wortlaut: „Sehr geehrte Frau Plarre, herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Ihr Leserbrief wird nicht im Haller Tagblatt veröffentlicht.

Mit freundlichen Grüßen (…)“

Leserbrief von Waltraud Plarre zu einem Artikel auf der Internetseite der Südwestpresse vom 15. Januar 2015:

„Landratsamt veröffentlicht Genehmigung für sieben Windkraftanlagen bei Michelbach“

„Stadtwerke rechnen mit Widerstand“

Nun passiert also im Südwesten Deutschlands das, was im Nordosten unseres Landes schon lange gang und gäbe ist – die Verschandelung der Landschaft. In den Limpurger Bergen wird der Wald gerodet, um sieben Windindustrieanlagen im Wald zu errichten. Wissen die Bürger eigentlich, dass mit diesen Windkraftanlagen das Gebiet „vorgeschädigt“ wird? Ich habe es bei uns  erlebt. Erst waren nur drei WKA (auf Kirchenland wie in Michelbach) geplant, dann wurden es sieben und nun sind es 29!  Der neue Regionalplan hat aktuell den angrenzenden Wald freigegeben – das könnten weitere 40 bis 60 werden. Die Einwendungen der Anwohner scheiterten daran, dass das Gebiet schließlich schon „vorgeschädigt“sei, und daran habe sich auch der Fischadler zu gewöhnen, der heute noch seinen Horst am Wald hat. Die Aussage von Stadtwerkegeschäftsführer Gentner, dass  11-12000 Haushalte von den sieben Anlagen mit Strom versorgt werden können, ist gar nichts wert, solange nicht dazu gesagt wird, wer diese Haushalte an den windarmen/-freien Stunden des Jahres versorgt.
Dieses Problem lösen auch eine Million Windkraftanlagen nicht, denn die Einspeisung bei Windstille wäre 1.000.000 x 0 = 0.

Schade um die Natur und schade um das viele Geld, das von Bürgertaschen in andere fließt.

Waltraud Plarre, Kloster Lehnin, Brandenburg

Artikel in der Südwestpresse:

http://www.swp.de/2994585

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„Wilde Müllablagerungen auf geschütztem Magerrasen“ – Ein Schäfer pflegt künftig ein Naturdenkmal bei Jagstheim

Der „Magerrasen im Honhardter Bühl“ ist ein Naturdenkmal. Dieser Status hat das Stück Natur westlich des Jagstheimer Häckselplatzes nicht vor wilden Müllablagerungen schützen können. Dem soll nun ein Ende bereitet werden. Ein Schäfer wird künftig das Naturdenkmal bei Jagstheim pflegen. Wilde Müllablagerungen werden ab sofort zur Anzeige gebracht.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Stark in Mitleidenschaft gezogen

Das rund einen halben Hektar große Biotop ist gesetzlich geschützt und wird derzeit von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem „Landschaftserhaltungsverband für den Landkreis Schwäbisch Hall e.V.“ gepflegt. Denn mit den Jahren ist das Stück Magerrasen verbuscht und wurde insbesondere durch Müllablagerungen, wie Schutt, Mist und Gartenabfälle, die eigentlich auf den Häckselplatz gehören, stark in Mitleidenschaft gezogen.

Artenreichste Biotoptypen 

„Die Beseitigung der Müllablagerungen und die Wiederherstellung des ursprünglich dort vorhandenen Magerrasens wird uns noch einige Jahre beschäftigen“, ist sich der städtische Grünplaner Stephan Brendle sicher. Noch 1998 war der Magerrasen im Honhardter Bühl bis auf einen Apfelbaum und zwei Sträucher gehölzfrei und ein bedeutender Standort für Golddistel und verschiedene Enzianarten. „Dies sind typische Pflanzenarten, die auf nährstoffarmen Standorten wie dem Magerrasen vorkommen“ erklärt Brendle. Und obwohl der Name anders klingt, gehören Magerrasen zu den artenreichsten Biotoptypen Mitteleuropas. Auch wenn Magerrasen gesetzlichen Schutz genießen, benötigen sie eine fachgerechte Pflege, die verhindert, dass sie immer weiter aus der Landschaft verschwinden.

Beweidung mit Schafen

In Jagstheim wurde das Gebiet nun entholzt und entbuscht, der Müll muss noch zum größten Teil entsorgt werden. Ab Frühjahr wird es dann regelmäßig durch eine Beweidung mit Schafen freigehalten. Und noch eine Warnung: Wilde Müllablagerungen werden zukünftig zur Anzeige gebracht. Um Mithilfe der Bevölkerung wird gebeten.

Weitere Informationen im Internet zum Thema Magerrasen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Magerrasen

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„In der gegenwärtig vorherrschenden Form der Anbiederung: Lokaljournalismus hat absolut keine Zukunft!“ – Kritik von Roland Hampp, Gaildorf

Zu  Ralf Garmatters Gedanken zur Zukunft des Lokal-Journalismus kann ich (für mich!) sagen: In der gegenwärtig vorherrschenden Form der Anbiederung: Absolut keine Zukunft! Deshalb habe ich auch kein Lokalzeitungs-Abo mehr.

Zur These „Eine unterdrückte Tatsache ist eine Lüge“ möchte ich nur einen Lokalredakteur zitieren, der meinte, der GAU in Sachen Demokratie ereigne sich auf lokaler Ebene.

Von Roland Hampp, Gaildorf

Schwache Gegenposition

Inzwischen sollte man diese „Erkenntnis“ nicht allein auf Stadtverwaltung und Stadtrat beziehen, wie er wohl meinte, sondern um den Lokaljournalismus erweitern. Um die Sparte „Leserbriefe“ herauszugreifen, die wohl einzig mögliche schwache Gegenposition zu Redaktion und Herausgeber: Wer feststellt, dass in seinem Leserbrief ausgerechnet der wichtigste Satz, die Kernaussage des Schreibens, fehlt, darf gewiss sein: Der „diensthabende“ GAU-Redakteur hat genau verstanden, worauf es ankam — und der nichts ahnende Leser wiederum fragt sich, was das denn für eine Zeitverschwendung war, sich die Lektüre dieses (kastrierten) Werks anzutun …

Keine gekaufte Lügenpresse?

Zur These „Die Mächtigen ärgern“: O weh, wie stellt man´s an, wenn man sich selbst am liebsten am (Katzen-)Tisch der Mächtigen platziert sehen möchte … Ein beliebtes Spielchen: Gegen dein falsches (Minderheits-?) Gutachten setze ich mein  offiziöses richtiges Gutachten. Und wer einst (und heute noch) gegen Mobilfunk-Strahlung geiferte und sich nun den Windkraftmonstern anbiedert, der sollte sich vergewärtigen, dass Asbestfasern, Holzschutzmittel, Tabak-Teer etc. auch als völlig unbedenklich abgetan wurden. Keine gekaufte Lügenpresse? Gefälligkeits- und weggeschlossene heikle Schubladen-Gutachten gibt´s ja nicht

Von Anfang bis zum Ende verlogen

Wer sich umsehen will, kann erkennen, dass beispielsweise das gegenwärtig größte Gaildorfer Umweltverbrechen von Anfang bis zum Ende verlogen war (vom Naturstromspeicher zum Pumpspeicherwerk) und von oben bis unten weiterhin verlogen ist (über die Passivbecken zur Flutmulde). Da hätte es über drei Jahre lang genug Ansätze gegeben, die Mächtigen zu ärgern.  Doch  —  wer traut sich´s, wenn Stuttgarts Wende-Mainstream alles absegnet? Landschaftsbild, Wälder, Tierwelt, Heimat. All das zählt nicht mehr!

Heute bereiten wir den Bürgerkrieg vor…

Die Welt ist nicht komplex und kompliziert – sie ist (politisch) äußerst primitiv. Was wird uns bis 2050 alles versprochen? Nicht weniger als das (verstromte) Paradies auf Erden — als ob eine Prognose jemals für 35 Jahre Bestand hätte. In den 1960er Jahren retteten wir mal eben so die Dritte Welt und führten die Tele-Direkt-Demokratie allseits mündiger Bürger ein. Nach der Wende fuhren wir die Friedensdividende ein. Wow.  Heute bereiten wir den Bürgerkrieg vor….

Weitere Informationen und Meinungen im Internet zum Thema:

“Wie sieht wohl die Zukunft des Lokaljournalismus aus?” – Ein Kommentar von Ralf Garmatter

https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=18937

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„Bio-Importe: Auf diesen Weltmeistertitel sollten wir verzichten“ – Kritik der Bundestagsabgeordneten Harald Ebner und Toni Hofreiter

Deutschland ist Weltmeister bei Bio-Importen. Dies kritisieren die Grünen-Bundestagsabgeordneten Toni Hofreiter und Harald Ebner anlässlich der Biofach-Eröffnung in Nürnberg.

Vom Parlamentsbüro des Grünen-Bundestagsabgeordneten Harald Ebner, Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Bei den Rahmenbedingungen in Deutschland muss etwas faul sein

Bio liegt voll im Trend und ist weiterhin auf Wachstumskurs. Das ist nicht nur gut für Verbraucher, Land- und Lebensmittelwirtschaft, sondern auch für Umwelt und Natur. Denn die Ökoproduktion geht besonders nachhaltig mit unseren Ressourcen um. Auch Anzahl und Flächen der Biobetriebe in Deutschland haben zugenommen. Allerdings bei weitem nicht genug, um die hiesige Nachfrage zu befriedigen. Wenn wir bei vielen Basis-Bioprodukten dreißig bis vierzig Prozent importieren müssen, dann muss etwas faul sein an den Rahmenbedingungen hierzulande. Die von Agrarminister Schmidt gepriesenen Fördermaßnahmen für den Ökolandbau reichen ganz offensichtlich hinten und vorne nicht, wie die Zahlen belegen.

Gentech-Verunreinigungen sind ein massives Kostenrisiko

Der Großteil der aktuellen Öko-Förderung, die er sich jetzt stolz auf die Fahnen schreibt, wurde sogar vor allem von den Grünen-Agrarministerinnen und -ministern auf Bundesländerebene gegen die Bundesregierung durchgesetzt. Wenn Christian Schmidt jetzt erst mal zwei Jahre lang an einer Zukunftsstrategie für den Ökolandbau tüfteln will, verschenkt er viel zu viel Zeit. Die Bundesregierung muss jetzt handeln und die Rahmenbedingungen so gestalten, dass sich die einheimische Bio-Nachfrage und die hiesige Produktion nicht immer weiter auseinanderentwickeln. Dazu gehören auch Dinge wie ein deutschlandweites Verbot von Gentechpflanzen-Anbau. Denn Gentech-Verunreinigungen sind ein massives Kostenrisiko für die ganze Biobranche.

Deutschland kann eigenen Markt nicht versorgen

Auch im Forschungsbereich muss die Bundesregierung zulegen. Während hunderte Millionen in konventionelle Forschung und Bioökonomie fließen, muss die Ökoforschung derzeit mit einem Bruchteil davon auskommen. Es kann doch nicht sein, dass es ausgerechnet Export-Weltmeister Deutschland bei Bioprodukten nicht schafft, den eigenen Markt zu versorgen und zum Import-Weltmeister wird. Hier vergibt die Bundesregierung leichtfertig gewaltiges wirtschaftliches Potenzial. Und obendrein ist es auch nicht besonders „öko“ und nachhaltig, wenn wir in Deutschland Billigfleisch für die ganze Welt produzieren und dabei unsere Umwelt vergiften, während wir unsere Bioprodukte aus China, Afrika oder Neuseeland importieren.

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax: 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

 

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„Solentiname soll leben: Widerstand gegen Kanalprojekt in Nicaragua“ – Ernesto Cardenal liest im Rittersaal in Kirchberg/Jagst

Ernesto Cardenal kommt auf seiner diesjährigen Lesereise auch nach Hohenlohe und ist am Samstag, 7. März 2015, um 19.30 Uhr im Rittersaal des Schlosses in Kirchberg/Jagst zu Gast. In seinem Projekt „Solentiname soll leben“ wendet er sich gegen den Bau des interozeanischen Kanals durch Nicaragua, ein Mega-Projekt, das katastrophale ökologische und soziale Folgen für sein Land haben wird.

Zugesandt von Monika und Friedrich Hinderer, Kirchberg an der Jagst

Ernesto Cardenal schreibt dazu:

„Die ganze Welt muss erfahren, was im Moment in Nicaragua geschieht. Mit der uneingeschränkten Macht, die er und seine Frau über unser Land ausüben, hat Präsident Daniel Ortega dafür gesorgt, dass die Nationalversammlung an einem einzigen Tag ein Gesetz zum Bau eines interozeanischen Kanals verabschiedet hat. Dieses Gesetz wurde der Bevölkerung überhaupt nicht zur Konsultation vorgelegt. Am Tag nach der Verabschiedung des Gesetzes wurde in aller Eile die entsprechende Konzession vergeben, obwohl diese über einen Zeitraum von hundert Jahren Auswirkungen auf Nicaragua haben wird. Diese Konzession wurde an einen bis dato unbekannten Chinesen namens Wang Jing vergeben, der mit dieser Konzession nur Rechte zugeschrieben bekommt, jedoch keinerlei Pflichten übernehmen muss.“

Zum inhaltlichen Hintergrund des Veranstaltungskonzepts:

„Ernesto Cardenal: Ein Leben für Nicaragua – „Solentiname soll leben“ verbindet Politik, Literatur, und Theologie:

1. Ernesto Cardenal, Dichter, Priester und Revolutionär aus Nicaragua, kämpft seit mehr als einem halben Jahrhundert für eine gerechtere Welt. Als Priester, der das Paradies nicht im Jenseits sucht; als Dichter, dessen Verse politisch sind; und als politischer Mensch, der die Welt als Ganzes in den Blick nimmt. In einer globalen Welt, die gerade in diesen Tagen Verantwortungslosigkeit, Gier und Korruption in ganz neuem Ausmaß erlebt, ist Cardenal als Vertreter der urchristlichen Vorstellung von Gerechtigkeit so bedeutend wie vor fünfzig Jahren.

2. Das Verschmelzen in einer Person einer modernen, sozialrevolutionären Theologie und einer Weltklasse-Dichtung prägte zutiefst mehrere Generationen von engagierten Christen und Eine-Welt-Aktivisten und ist heute noch für viele eine Quelle der Inspiration und des Engagements für eine gerechtere Welt, auch unter Nicht-Christen. Die Bedeutung Cardenals als „Stimme des Südens“, beziehungsweise als Impulsgeber für die Erneuerung der europäischen und vor allem der deutschen Eine-Welt-Bewegung ist nicht zu unterschätzen.

3. Auch der aktuell-politische Anlass: der Kampf gegen den umstrittenen Mega-Projekt-Bau eines interozeanischen Kanals in Nicaragua durch ein chinesisches Unternehmen – und die Information über dessen beträchtliche soziale und ökologische Folgen für ein Land wie Nicaragua, ist von großer Bedeutung. Die Lesungen werden durch musikalische Beiträge ergänzt. Das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure auf der Bühne, das Abwechseln von Musik und Poesie öffnet die Herzen, erweitert den Wahrnehmungshorizont und macht aus der Veranstaltung ein eindrückliches Erlebnis.

In Kirchberg wird der musikalische Teil von Ana Cristina Céspedes und Daniel Contrini mit eigenen Liedern und Liedern aus Lateinamerika gestaltet.

Weitere Informationen, Karten im Vorverkauf und Kontakt:

Monika und Frieder Hinderer, Poststraße 33, 74592 Kirchberg

Telefon: 07954-8418

Das ganze Schreiben von Ernesto Cardenal:

Die Ungeheuerlichkeit des Kanalprojekts

Die ganze Welt muss erfahren, was im Moment in Nicaragua geschieht. Mit der uneingeschränkten Macht, die er und seine Frau über unser Land ausüben, hat Präsident Daniel Ortega dafür gesorgt, dass die Nationalversammlung an einem einzigen Tag ein Gesetz zum Bau eines interozeanischen Kanals verabschiedet hat. Dieses Gesetz wurde in keinster Weise der Bevölkerung zur Konsultation vorgelegt. Am Tag nach der Verabschiedung des Gesetzes wurde in aller Eile die entsprechende Konzession vergeben, obwohl diese über einen Zeitraum von hundert Jahren Auswirkungen auf Nicaragua haben wird. Diese Konzession wurde an einen bis dato unbekannten Chinesen namens Wang Jing vergeben, der mit dieser Konzession nur Rechte zugeschrieben bekommt, jedoch keinerlei Pflichten übernehmen muss.

Heimlichtuerei

Die Konzession wurde vergeben, ohne dass es, wie Ortega selbst eingestand, eine vorherige Machbarkeitsuntersuchung gegeben hatte. Die Konzession bestimmt, dass alle Informationen über den Kanalbau der Vertraulichkeit unterliegen. Die Konzession wurde ohne irgendeine vorherige Ausschreibung vergeben und schließt den Bau und Betrieb eines Flughafens, zweier Häfen, einer Eisenbahn und zweier Freihandelszonen ein.

Außerhalb der Rechtsprechung

Das gesamte Land steht Wang Jing zur Verfügung, der die Bauarbeiten vornehmen kann, wo immer er will und jede Erlaubnis bekommt, die er braucht, was immer seine Entscheidungen sein mögen. Er erhält alle Genehmigungen und Autorisierungen, die er verlangt. Nicaragua erhält nicht einen einzigen Centavo an Steuern oder Abgaben auf keine der geplanten Vorhaben. Der unterzeichneten Vereinbarung zu Folge steht das chinesische Unternehmen außerhalb jeglicher nationalen Rechtsprechung, ob zivil oder strafrechtlich, und ist frei von jeglicher administrativer Verantwortung, selbst wenn sie ihren Verpflichtungen nicht nachkommt.

Größte Bedrohung für die Umwelt

Das Gesetz widerspricht in vielen Punkten unserer politischen Verfassung. Auch widerspricht es anderen, langfristig vielleicht wirtschaftlich nutzbringenderen Projekten, dass die Tourismusregion der Pazifikküste durch das Kanalprojekt in zwei Teile zerschnitten wird. Das namhafte Centro Humboldt hat erklärt, dass der Bau dieses Kanals und der angeschlossenen Projekte die größte Bedrohung für die Umweltsituation unseres Landes in seiner gesamten Geschichte sind. Und das Centro Humboldt hat darauf hingewiesen, dass alle angeschlossenen Projekte von der Einhaltung der Umweltgesetzgebung befreit werden und unser Land in Folge dessen einer irreparablen ökologischen Zerstörung ausgesetzt wird.

Trinkwasserreservoir geht verloren

Der Staat Nicaragua soll im Rahmen des Gesetzes jedes Jahr ein Prozent der Kanalaktien erhalten, so dass Nicaragua erst in hundert Jahren im Besitz des Kanals sein wird. Mit jedem Schiff, das den Kanal durchfährt, wird eine riesige Menge Süßwasser ins Meer abfließen. Der Große See von Nicaragua wird nur noch einen Zweck haben: den der Schifffahrt. Er kann nicht mehr als Wasserquelle für die Bewässerung unserer Felder und zur Produktion von Nahrungsmitteln genutzt werden, wir können nur noch die Schiffe vorbeifahren sehen. Auch wird der See nicht mehr als Trinkwasserreservoir genutzt werden können, und diejenigen, die jetzt vom Fischfang am See leben, werden dies auch nicht mehr machen können.

Inseln versinken im Wasser

Unsere gesamten Wasserreserven, ob ober- oder unterirdisch, werden einem chinesischen Unternehmer übergeben. Die Besitzer der Ländereien, die enteignet werden, wird dieser chinesische Unternehmer nicht zum Marktwert entschädigen, sondern nur zum Katasterwert. 36 Städte werden durch den Verlust des Sees in Mitleidenschaft gezogen, und zusätzlich viele kleinere Ortschaften. Die Region kleiner Inseln bei Granada wird verschwinden, da die Kanalschleusen den Wasserspiegel des Sees um zwei Meter anheben werden. Dieses Schreckensszenario hat Präsident Ortega als das “gelobte Land” bezeichnet.

Weniger Tierarten

Viele Experten versichern, dass Nicaragua viel mehr durch den Verkauf seines Trinkwassers verdienen würde, als durch die Einnahmen eines Kanals, der erst in hundert Jahren dem Land gehört. Durch den Kanal würde das Land in zwei Teile geteilt, ein Nordnicaragua und ein Südnicaragua, so wie es zwei Deutschlands gab und es zwei Koreas gibt. Es wird zwei unterschiedliche Tierwelten geben (außer denen, die fliegen können), die sich immer mehr voneinander entfernen würden, was unsere Biodiversität in Mitleidenschaft zöge.

Nur noch chinesische Fische in Büchsen

Das Inselarchipel von Solentiname ist zum nationalen Erbe erklärt worden, doch ohne den See wird es Solentiname nicht mehr geben. Jemand von den Inseln hat gesagt: “Ich will noch viel Fisch essen jetzt, denn bald wird’s keinen mehr geben, außer dem, den die Chinesen uns in Büchsen verkaufen.” Durch diesen Kanal wird der Große See von Nicaragua, der ein Segen für uns ist, zu einem Fluch werden. Den Großen See von Nicaragua zu ruinieren, wäre das größte Verbrechen der Geschichte unseres Landes.

Managua, im Oktober 2014

Weitere Informationen über Ernesto Cardenal im Internet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernesto_Cardenal

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„Video enthüllt neuen TTIP-Skandal“ – Link zu einem Infofilm der Organisation Campact

Ein neuer TTIP-Skandal: Konzerne und US-Regierung zensieren EU-Gesetze. „Regulatorische Kooperation“ nennt die EU-Kommission das in einem jetzt geleakten Papier. Im Rahmen von TTIP verhandelt sie darüber.

Von Maritta Strasser, Campact

Dieses Video zeigt in 150 Sekunden, worum es geht und was Sie dagegen tun können

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„Landwirtschaft – Wegweiser zum Traumberuf“ – Evangelisches Bauernwerk in Waldenburg-Hohebuch informiert über landwirtschaftliche Berufe

„Landwirtschaft: Wegweiser zum Traumberuf: Berufsorientierung – landwirtschaftliche Berufe“ lautet der Titel einer Veranstaltung am 21. und 22. Februar 2015 in der Ländlichen Heimvolkshochschule Hohebuch. Diese soll Orientierung über Ausbildungswege und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft für Schülerinnen und Schüler sein, die sich für einen landwirtschaftlichen Beruf interessieren.

Vom Evangelischen Bauernwerk in Württemberg e. V., 74638 Waldenburg-Hohebuch

Anmeldung und Kontakt:

Information und Anmeldung gibt es bei Veronika Grossenbacher, Evang. Bauernwerk in Württemberg e. V., 74638 Waldenburg-Hohebuch,

Telefon: 07942/107-12

Fax: 07942/107-77

E-Mail: V.Grossenbacher@hohebuch.de

Internet: www.hohebuch.de

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„Verstrahlung direkt vor der Haustür“ – Leserin wendet sich gegen die Art des Rückbaus des Kernkraftwerks Neckarwestheim

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) plant, beim Abbau des Reaktors in Neckarwestheim, über 90 Prozent des verstrahlten Materials wieder in den Wirtschaftskreislauf zu bringen. So haben wir die Verstrahlung direkt vor der Haustür.

Informationen zugesandt von einer Hohenlohe-ungefiltert-Leserin

Schriftlich Einspruch einlegen

Die Unterlagen einsehen und schriftlichen Einspruch erheben können Bürger vom 19. Januar bis 18. März 2015 beim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden- Württemberg, Kernerplatz 9, 70182 Stuttgart.

Online gibt es die Unterlagen auf folgender Internetseite:

http://um.baden-wuerttemberg.de/Auslegungsunterlagen-erste-SAG-fuer-GKN-I

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