„Deftiges Essen und süffige Getränke“ – Förderverein Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg macht beim Gerabronner Fasching 2015 mit

Deftiges Essen und süffige Getränke verkauft der Förderverein Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg am Faschingsdienstag, 17. Februar 2015, ab 8.30 Uhr im Bahnhof Gerabronn.

Vom Förderverein Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg 

Das Faschingsangebot:

Gulaschsuppe, saure Kutteln, mexikanischer Bohnentopf (vegetarisch), Saiten oder Debreziner, Kaffee und Kuchen (auch nachmittags) und eine zünftige Bahnhofsbar. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Weitere Informationen im Internet und Kontakt:

www.nebenbahn.info

Immer samstags kann geholfen werden

Immer samstags, um 8.30 Uhr treffen sich freiwillige Helferinnen und Helfer, um den Bahnhof Gerabronn und die Bahnstrecke Blaufelden-Gerabronn-Langenburg wieder instandzusetzen. Wer mitmachen will, ist herzlich willkommen. Treffpunkt ist am Bahnhof Gerabronn.

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„Ein Pferdemarkt-Frühschoppen der Extra-Klasse mit Blues & Soul“ – Es spielen Curtis Salgado & Band

Zum „Pferdemarkt-Frühschoppen der Extra-Klasse mit Blues & Soul“ lädt die Kulturschmiede Gaildorf am 8. Februar 2015, ab 11 Uhr, in den Kernersaal der Limpurghalle Gaildorf ein. Es spielen Curtis Salgado & Band.

Von der Kulturschmiede Gaildorf

Sänger mit großer Stimme

Auf der Bühne bietet Curtis Salgado mit seiner Band eine super Show. Das Konzert ist bisher das einzige in Deutschland im ersten Halbjahr 2015. Die internationale Presse bezeichnet ihn als einen der gefühlvollsten und ehrlichsten Blues-, Soul- und R&B-Sänger der Musikgeschichte. Auch das Gaildorfer Publikum erlebte beim 23. Bluesfest 2013 einen exzellenten Auftritt dieses sympathischen Sängers mit der großen Stimme und seiner Begleitband, die mit hervorragenden Musikern besetzt war.

Etwas mit den Blues Brothers zu tun

Curtis Salgado, der nach 2010 auch 2012 mit einem Blues Music Award als bester Soul-Blues-Künstler geehrt wurde, hat auch etwas mit den Blues Brothers zu tun. Salgado inspirierte John Belushi dazu, die Brüder des Blues zu kreieren. Die erste Platte von Belushi sowie Dan Aykroyd & Co., „Briefcase Full Of Blues“, ist Salgado gewidmet und im Film gibt es einen Charakter namens Curtis.

Besetzung: Curtis Salgado (Lead Vocal/Harp), Josh Fulero (Guitar), Julien Brunetaud (Keys), Mig Toquereau (Bass), Fabrice Bessouat (Drums)

Featuring: Gary Winters (Trumpet), Tommy Schneller (Tenor Sax), Dieter Kuhlmann (Trombon)

Kartenvorbestellung:

Telefon: 07943-9438631

Weitere Informationen im Internet:

www.kulturschmiede.de

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„Gipfel der Marktvergötterung“ – Aktion zum Weltmarkt-Gala-Diner in Schwäbisch Hall

Eine „kleine Aktion“ vor dem Neubausaal in Schwäbisch Hall plant der Haller DGB-Kreisverband am Mittwoch, 28. Januar 2015, ab 18 Uhr. Dort sollen die „Damen und Herren des Weltmarkt-Gala-Diners“ gebührend empfangen werden. „Die sollen sehen, dass wir für eine andere Welt stehen als die ihre, die nur aus Rendite und Profitdenken besteht“, heißt es in einem Aufruf. Weiter: „Bitte werbt für die Teilnahme an dieser Aktion. Eigene Losungen und Schilder sind ausdrücklich erwünscht!“

Vom DGB-Kreisverband Schwäbisch Hall

Text des Flugblatts:

„Gipfel der Weltmarktführer“ 27. bis 29. Januar 2015 in Schwäbisch Hall

GIPFEL DER MARKTVERGÖTTERUNG!

Die 500 reichsten Deutschen besitzen zusammen ein Vermögen von 673 Milliarden Euro. Zu diesen Superreichen zählen auch regionale Sponsoren und „Leitbilder“ des „Gipfeltreffens der Weltmarktführer“ wie zum Beispiel die Familie Würth (8,1 Milliarden Euro Familienvermögen), die Familie Ziehl (Ziehl-
Abegg und EBM-Papst) oder die Familie Hagenmeyer (GETRAG).

Sie sagen:

„Das Gipfeltreffen der Weltmarktführer gibt Antworten auf aktuelle Themen, die Unternehmenslenker unter den Nägel brennen.“

Diese Kongressthemen lauten unter anderem:

– „Strategie für eine Expansion in die Wachstumsmärkte“

– „Durch Wettbewerb zur Weltmarktführerschaft“

– „Profitieren von der Urbanisierung in Afrika und Asien“

– „Alles ist Marketing“

Wir sagen:

Das einzige, was den Unternehmenslenkern wirklich unter den Nägeln brennt ist: Rendite, Rendite, Rendite! Der Rest zählt nicht.

Diese Wirtschaft tötet

Das hat auch der amtierende Papst (nicht EBM-Papst) erkannt: „Wir müssen heute ein NEIN zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen sagen. Diese Wirtschaft tötet. Das geschieht nicht nur, weil die sozialen Ungerechtigkeiten weltweit gewaltsame Reaktionen derer provozieren, die vom System ausgeschlossen sind, sondern weil das gesellschaftliche und wirtschaftliche System an der Wurzel ungerecht ist.“ (aus der Enzyklika Evangelii Gaudium 2013)

Grundlagen des Reichtums

Grundlagen des Reichtums einiger Weniger sind die von den Marktideologen erzeugten Drohkulissen, mit denen immer niedrigere Arbeitskosten erpresst werden:

– Outsourcing von Fertigung und Dienstleistung zu Billiglöhnen.

– Leiharbeit, ausbeuterische Werkverträge, befristete Arbeitsverhältnisse, Praktika und andere prekäre Arbeitsverhältnisse statt Festeinstellungen.

– Ausweitung von unbezahlter Arbeitszeit im Ingenieurbereich.

– Verlängerung der Lebensarbeitszeit und gesundheitsschädliches Arbeitspensum.

– Freihandelsabkommen wie TTIP, die ganze Staatengruppen zu Spielbällen von Konzernen machen.

Nicht wenige der Unternehmen des Kongresses, darunter auch einige aus der Region, weigern sich, die Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsbedingungen nach geltenden Tarifverträgen zu gestalten und verhindern oder stören offen oder subtil gewerkschaftliches Engagement.

Wir stehen hier, um zu protestieren!

WIR SETZEN UNS EIN FÜR EINE WELT, IN DER DER MENSCH VORRANG HAT VOR PROFIT UND BEREICHERUNG EINZELNER.

Aktionsbündnis „Kosakenzipfel statt Weltmarktgipfel“

Weitere Informationen und Kontakt:

http://nordwuerttemberg.dgb.de/ueber-uns/kreisverbaende/kv-schwaebisch-hall

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„Wegen Operation eines Musikers“ – Konzert in der Gaildorfer Kulturkneipe Häberlen fällt aus

Wegen einer dringend notwendigen Operation eines Musikers fällt das KLAEPTN-Konzert am Samstag, 31. Januar 2015, in der Gaildorfer Kulturkneipe Häberlen aus.

Von der Kulturschmiede Gaildorf

Konzert wird nachgeholt

Wir bitten um Verständnis und versprechen, dass der Termin nachgeholt wird.

Weitere Informationen im Internet über die Arbeit der Kulturschmiede Gaildorf:

http://www.kulturschmiede.de/html/programm/programm_index.htm

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„Römische Einflüsse in Crailsheim“ – Ein Vortrag von Hans Gräser beim Crailsheimer Historischen Verein

Obwohl Crailsheim jenseits des Limes und damit außerhalb des römischen Herrschaftsgebietes lag, lieferte die römische Geschichte auch für Crailsheim wichtige Vorbedingungen seiner mittelalterlichen Entwicklung. In einem Vortrag der Reihe „Aus der Werkstatt des Heimatforschers“ geht Hans Gräser am Montag, 26. Januar 2015, beim Crailsheimer Historischen Verein diesen Einflüssen nach.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Werbegebiet für Söldner?

Nicht Germanen, sondern Römer lösen zunächst in Süddeutschland die Kelten ab. Mindestens 200 Jahre organisieren sie das Limesgebiet als römisches Verwaltungsgebiet und wirken auch über den Limes hinaus direkt auf Crailsheim als Handelspartner, unter Umständen auch als Werbegebiet für Söldner, dann als Beuteziel.

Bedingung seiner mittelalterlichen Entwicklung

Viel wichtiger ist aber die Zugehörigkeit des linksrheinischen Gebietes und Altbayerns zu Rom. Hier übernehmen die Einheimischen römische Kultur, Technik und Verwaltung, schließlich auch das Christentum. Während der Übergang zu den Franken in Gallien kampflos erfolgt, überlagern die anderen Germanen die Römer als Eroberer und zerstören weitgehend die römische Kultur. Von den römischen Bischofsstädten am Rhein und südlich der Donau erfolgt denn auch die Missionierung des rechtsrheinischen Reiches, und die Franken bringen dorthin genau die Grafschaftsorganisation, die sie in Gallien kennengelernt hatten. Sie schaffen damit wesentliche Voraussetzungen für das nun folgende deutsche Reich. Römische Geschichte ist demnach auch für Crailsheim unmittelbare Vorgeschichte und Bedingung seiner mittelalterlichen Entwicklung.

Kurzinformation:

Vortrag „Römische Einflüsse in Crailsheim“, Montag, 26. Januar 2015, 19.30 Uhr, Rathaus, Forum in den Arkaden

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„Piraten laden zur Gesprächsrunde nach Snowden-Film ein“ – Diskussion im Kino Klappe in Kirchberg an der Jagst

Nach der Vorstellung von „Citizenfour“ am Mittwoch, 21. Januar 2015, im Kino Klappe in Kirchberg/Jagst laden die PIRATEN Hohenlohe zum Gespräch ein. Der Film beginnt um 20.30 Uhr.

Von der Partei PIRATEN Hohenlohe

Gefahren der Vorratsdatenspeicherung

„Der für den Oscar nominierte Dokumentarfilm über Edward Snowden und seine Enthüllungen ist sehr spannend gemacht und zeigt, dass die Totalüberwachung aller Bürger bereits sehr weit fortgeschritten ist,“ so
Martin Siebig, stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei Baden-Württemberg. „Wir wollen mit interessierten Bürgern nach dem Film direkt im Kino ins Gespräch kommen und über die Gefahren der Vorratsdatenspeicherung informieren“, ergänzt Alexander Brandt, ehemaliger Piraten-Bundestagskandidat
aus Kirchberg.

Kein verhältnismäßiges Mittel zur Verbrechensbekämpfung

Erst am Wochenende forderte die CDU den baden-württembergischen SPD-Innenminister Gall auf, die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung zu forcieren. [1] Nach Ansicht der Piraten ist und bleibt die Vorratsdatenspeicherung kein verhältnismäßiges Mittel zur Verbrechensbekämpfung, insbesondere weil es keinen erwiesenen Nutzen [2] [3] der Speicherung von Verbindungsdaten auf Vorrat gibt.

Quellen:
[1]
http://www.stimme.de/suedwesten/nachrichten/pl/Innere-Sicherheit-Strobl-Gall-muss-Vorratsdatenspeicherung-in-der-SPD-durchsetzen;art19070,3282858
[2]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Vorratsdatenspeicherung-verbessert-die-Aufklaerungsquote-nicht-1423035.html
[3]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Vorratsdatenspeicherung-taugt-kaum-zur-Terrorabwehr-1704716.html

Informationen im Internet über die Piratenpartei:

Piratenpartei Baden-Württemberg

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„Rückkehr der Hoffnung? Chancen und Risiken einer Linkswende in Griechenland“ – Veranstaltung von UmFairTeilen Schwäbisch Hall

„Rückkehr der Hoffnung? Chancen und Risiken einer Linkswende in Griechenland“ lautet der Titel einer Veranstaltung zur aktuellen Lage in Griechenland. Diese findet am Mittwoch, 21. Januar 2015, um 20 Uhr in den Büroräumen des Club Alpha 60, Pfarrgasse 3, in Schwäbisch Hall statt. Veranstalter ist die Initiative UmFairTeilen Schwäbisch Hall.

Von der Initiative UmFairTeilen Schwäbisch Hall

Referent ist Mitautor des Buches „Griechenland im Würgegriff“

Referent ist Paul Michel, Mitautor des Buches „Griechenland im Würgegriff“, das 2013 im Neuen ISP Verlag Karlsruhe erschienen ist. Paul Michel ist Mitglied von UmFairTeilen Schwäbisch Hall und ist unter anderem in der bundesweiten Iniative zur Vernetzung der Griechenland-Solidarität aktiv.

Die Schwerpunkte des Vortrags:

Regierungsvertreter und „Wirtschaftsexperten“ reagieren mit böswilligen Verdrehungen und Drohungen auf den möglichen Wahlsieg von Syriza in Griechenland. Eine Linksregierung, die nicht nach ihrer Pfeife tanzt, ist für sie ein Horror. Für immer mehr Menschen in Griechenland ist dies ein Anlass für Hoffnung. Was will Syriza? Was wollen Merkel und Schäuble? Und was haben wir damit zu tun?

Kurzinformation:

„Rückkehr der Hoffnung? Chancen und Risiken einer Linkswende in Griechenland“, Vortrag am Mittwoch, 21. Januar 2015, um 20 Uhr in den Büroräumen des Club Alpha 60, Pfarrgasse 3, Schwäbisch Hall.

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„Neue Mitarbeiter willkommen“ – Crailsheimer Freundeskreis Asyl trifft sich

Der Crailsheimer Freundeskreis Asyl trifft sich am Dienstag, 20. Januar 2015, um 18.30 Uhr im Crailsheimer Rathaus zu einer Plenumssitzung.

Von Michaela Butz, Stadtverwaltung Crailsheim

Weitere Informationen und Kontakt:

Wer sich für die Mitarbeit im Freundeskreis interessiert, ist herzlich willkommen. Weitere Informationen gibt es bei Michaela Butz, Telefon 07951/403-1291, E-Mail michaela.butz@crailsheim.de

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„Was darf Satire?: Alles“ – Ein Text von Kurt Tucholsky

„Was darf die Satire?“ – Ein Text von Kurt Tucholsky im Berliner Tageblatt vom 27. Januar 1919.

Frau Vockerat: „Aber man muß doch seine Freude haben können an der Kunst.“

Johannes: „Man kann viel mehr haben an der Kunst als seine Freude.“ Gerhart Hauptmann

Gegen alles, was stockt und träge ist

Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel. Satire scheint eine durchaus negative Sache. Sie sagt: „Nein!“ Eine Satire, die zur Zeichnung einer Kriegsanleihe auffordert, ist keine. Die Satire beißt, lacht, pfeift und trommelt die große, bunte Landsknechtstrommel gegen alles, was stockt und träge ist.

Empörtes Fauchen

Satire ist eine durchaus positive Sache. Nirgends verrät sich der Charakterlose schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen den. Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an. Die Satire eines charaktervollen Künstlers, der um des Guten willen kämpft, verdient also nicht diese bürgerliche Nichtachtung und das empörte Fauchen, mit dem hierzulande diese Kunst abgetan wird.

Den Vorhang heben

Vor allem macht der Deutsche einen Fehler: er verwechselt das Dargestellte mit dem Darstellenden. Wenn ich die Folgen der Trunksucht aufzeigen will, also dieses Laster bekämpfe, so kann ich das nicht mit frommen Bibelsprüchen, sondern ich werde es am wirksamsten durch die packende Darstellung eines Mannes tun, der hoffnungslos betrunken ist. Ich hebe den Vorhang auf, der schonend über die Fäulnis gebreitet war, und sage: „Seht!“ – In Deutschland nennt man dergleichen ›Kraßheit‹. Aber Trunksucht ist ein böses Ding, sie schädigt das Volk, und nur schonungslose Wahrheit kann da helfen. Und so ist das damals mit dem Weberelend gewesen, und mit der Prostitution ist es noch heute so.

An die deutschen Heiligtümer rühren

Der Einfluß Krähwinkels hat die deutsche Satire in ihren so dürftigen Grenzen gehalten. Große Themen scheiden nahezu völlig aus. Der einzige ›Simplicissimus‹ hat damals, als er noch die große, rote Bulldogge rechtens im Wappen führte, an all die deutschen Heiligtümer zu rühren gewagt: an den prügelnden Unteroffizier, an den stockfleckigen Bürokraten, an den Rohrstockpauker und an das Straßenmädchen, an den fettherzigen Unternehmer und an den näselnden Offizier. Nun kann man gewiß über all diese Themen denken wie man mag, und es ist jedem unbenommen, einen Angriff für ungerechtfertigt und einen anderen für übertrieben zu halten, aber die Berechtigung eines ehrlichen Mannes, die Zeit zu peitschen, darf nicht mit dicken Worten zunichte gemacht werden.

Satire muss übertreiben

Übertreibt die Satire? Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten. Aber nun sitzt zutiefst im Deutschen die leidige Angewohnheit, nicht in Individuen, sondern in Ständen, in Korporationen zu denken und aufzutreten, und wehe, wenn du einer dieser zu nahe trittst. Warum sind unsere Witzblätter, unsere Lustspiele, unsere Komödien und unsere Filme so mager? Weil keiner wagt, dem dicken Kraken an den Leib zu gehen, der das ganze Land bedrückt und dahockt: fett, faul und lebenstötend.

Elementare Wut

Nicht einmal dem Landesfeind gegenüber hat sich die deutsche Satire herausgetraut. Wir sollten gewiß nicht den scheußlichen unter den französischen Kriegskarikaturen nacheifern, aber welche Kraft lag in denen, welch elementare Wut, welcher Wurf und welche Wirkung! Freilich: sie scheuten vor gar nichts zurück. Daneben hingen unsere bescheidenen Rechentafeln über U-Boot-Zahlen, taten niemandem etwas zuleide und wurden von keinem Menschen gelesen.

Ehrlich soll er sein

Wir sollten nicht so kleinlich sein. Wir alle – Volksschullehrer und Kaufleute und Professoren und Redakteure und Musiker und Ärzte und Beamte und Frauen und Volksbeauftragte – wir alle haben Fehler und komische Seiten und kleine und große Schwächen. Und wir müssen nun nicht immer gleich aufbegehren (›Schlächtermeister, wahret eure heiligsten Güter!‹), wenn einer wirklich einmal einen guten Witz über uns reißt. Boshaft kann er sein, aber ehrlich soll er sein. Das ist kein rechter Mann und kein rechter Stand, der nicht einen ordentlichen Puff vertragen kann. Er mag sich mit denselben Mitteln dagegen wehren, er mag widerschlagen – aber er wende nicht verletzt, empört, gekränkt das Haupt. Es wehte bei uns im öffentlichen Leben ein reinerer Wind, wenn nicht alle übel nähmen.

Ständischer Dünkel schwillt zum Größenwahn

So aber schwillt ständischer Dünkel zum Größenwahn an. Der deutsche Satiriker tanzt zwischen Berufsständen, Klassen, Konfessionen und Lokaleinrichtungen einen ständigen Eiertanz. Das ist gewiß recht graziös, aber auf die Dauer etwas ermüdend. Die echte Satire ist blutreinigend: und wer gesundes Blut hat, der hat auch einen reinen Teint.

Was darf die Satire?

Alles.

Weitere Kommentare im Internet zum Thema Satire:

http://de.wikiquote.org/wiki/Satire

http://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/189/man-nennt-das-meinungsfreiheit-2548.html

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/wir_ueber_uns/wasdarfsatire100.html

http://www.radiobremen.de/kultur/themen/satire-tilmette100.html

 

 

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