„Windkraftanlagen: Naturzerstörung mit Ansage“ – Leserbrief zum Südwestpresse-Artikel “Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“

Einen Leserbrief zum Artikel Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“, der am 10. Juni 2016 in der Südwestpresse erschienen ist, hat Eleonore Krause-Krieger aus Gaildorf geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Eleonore Krause-Krieger, Gaildorf

Auf der grünen Energiewendeseite

„Über Nacht wurde aus dem NABU-Chef Andre Baumann ein Staatssekretär“, von einem Seitenwechsel ist die Rede. Der Versuch, Dr. Andre Baumanns Aufstieg zum Staatssekretär zu erklären, geht meiner Meinung nach an der Realität vorbei. Das war kein Seitenwechsel, denn Herr Baumann ist seit Jahren auf der grünen Energiewendeseite mit allen damit verbundenen negativen Konsequenzen für die Natur.

Neuen Staatssekretärsposten für Baumann geschaffen

Lediglich bei der Vermaisung der Landschaften war Kritisches von ihm zu hören. Für so viel Wohlverhalten, für so viel Schweigen zu den großen Naturschutzkonflikten um den Ausbau der Windenergie gab es jetzt die „Belohnung“ und so wurde flugs ein neuer Staatssekretärposten für Baumann geschaffen.

Wo bleibt da die Unabhängigkeit der Verbände?

Er sieht sich selbst als „glühender Befürworter“ der Windkraft und des Rotmilanschutzes. Das glaube ich ihm sogar und sehe viele Naturschützer ebenfalls in diesem inneren Konflikt. Genau darin liegt das Problem, denn beides ist nicht miteinander vereinbar – auch wenn das landauf, landab gepredigt wird. Durch das so genannte Dialogforum regiert die grüne Landesregierung in die Naturschutzverbände hinein und bezahlt auch die dafür geschaffenen Stellen. Wo bleibt da die Unabhängigkeit der Verbände? Ziel ist die Windkraft auch in kritischen Bereichen durchzusetzen. Der Naturschutz, einst grüne Bastion, wird bis zur Unkenntlichkeit zusammengestrichen und mit neuen, abstrusen Regelungen (z.B. Rotmilandichtezentren) aufgeweicht.

Helgoländer Papier wird nicht umgesetzt

Da wird auch die Empfehlung der Vogelschutzwarte im so genannten „Helgoländer Papier“ in Baden-Württemberg nicht umgesetzt. Dort wird dem Rotmilan ein Schutzabstand von 1500 Meter zwischen Horst und einer Windkraftanlage zugestanden. Über 1100 Rotmilane sterben jährlich an Windkraftanlagen und das ist eine vom NABU genannte Zahl! Damit ist der Bestand dieses, durch internationale Schutzabkommen geschützten Vogels, massiv gefährdet.

Viele getötete Greifvögel und Fledermäuse

Mit keinem offiziellen Wort hat Dr. Baumann sich für die Umsetzung des Helgoländer Papiers eingesetzt. Im Gegenteil, dafür hat er sich in seinem Verband mit den Worten: „Wir brauchen Windräder – möglichst viele …“ für den weiteren Ausbau der Windkraft stark gemacht. Aktuell wurden erschreckende Zahlen zu getöteten Greifvögeln und Fledermäusen aus dem Windpark Hardthäuser Wald bekannt, dem derzeit größten Windindustriegebiet mit 14 Windkraftanlagen im Wald.

Position „Keine Windkraft im Wald“ aufgegeben

In einem offenen Brief wendet sich die Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e.V. an zuständige Stellen, darunter die Staatsanwaltschaft und auch Minister Untersteller. Sterben für die Wende?! – Wie immer werden die Politiker betonen, dass sie dies ernst nehmen und dies nicht zu erwarten war. Natürlich war dies zu erwarten, das war Naturzerstörung mit Ansage und das läuft überall gleich ab. Die frühere NABU-Position – keine Windkraft im Wald – wurde aufgegeben, um den Ausbau flächendeckend zu ermöglichen.

Teilweise unerträglicher Lärm

Außerdem können sich Fledermäuse, Milane, Schwarzstörche und andere Waldbewohner schlecht wehren. Damit wurde die fatale Entwicklung eingeläutet, unsere Wälder zu Gunsten der Windkraft zu opfern. Von der grünen Landesregierung und den großen Naturschutzverbänden NABU und BUND hätte ich eine andere, eine sinnvolle, Mensch und Natur schonende Energiepolitik erwartet. Aber wer seinen Bürgern nur 700 Meter  Abstand zu Windkraftanlagen zugesteht und unser Baden-Württemberg und seine letzten Refugien in Windindustriezonen verwandeln will, den kümmern solche Gedanken nicht. Die in Bayern festgeschriebene 10H-Regel würde zumindest die Bürger vor diesem teilweise unerträglichen Lärm schützen. So spaltet die Energiewende die Menschen und die Natur in Gewinner und Verlierer.

Link zum Artikel „Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“:

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Andre-Baumann-Weder-Parteisoldat-noch-Oekopopulist;art1222894,3873282

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„Ideen von Kindern und Jugendlichen sind gefragt“ – Jugendforum 2016 in Crailsheim

Ideen von Kindern und Jugendlichen sind beim Jugendforum 2016 in Crailsheim gefragt. Das Jugendforum  findet am Mittwoch, 29. Juni 2016, von 9 bis 16 Uhr, im „Area 16“ des städtischen Jugendbüros am Volksfestplatz statt.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Kommunalpolitische Projekte anstoßen

Politik begegnet Bürgern jeden Tag, zum Beispiel in Form einer Diskussion über Einkaufsläden in der Stadt oder über die Gestaltung von Grünanlagen. Das zweite Crailsheimer Jugendforum soll Jugendlichen Raum für solche Diskussionen geben, Chance bieten sich für eigene Interessen und Ideen einzusetzen und das eine oder andere kommunalpolitische Projekt anzustoßen.

„Was soll ich schon ändern?“

Zur Vorbereitung auf das Jugendforum wurden an Crailsheimer Schulen aktuelle Themen von Jugendlichen gesammelt. Zu diesen fanden wiederum so genannte „Werkstattgespräche“ mit verschiedenen Experten statt. Diskutiert wurden unter anderem die Themen „Immer online – freies W-LAN für alle“, „Was soll ich schon ändern? – Jugendbeteiligung in Crailsheim“, „Einkaufsstadt Crailsheim“, „Sportstadt Crailsheim“, „Jugend mobil – Verkehrsinfrastruktur in Crailsheim“ und „Crailsheim soll schöner werden“.

Professionelle Moderation

Die Ergebnisse der Werkstattgespräche und weitere Ideen werden nun im Rahmen des Jugendforums vertieft. Der Tag wird professionell von der Landeszentrale für politische Bildung moderiert. Am Vormittag steht ein so genanntes Speed-Dating mit Oberbürgermeister Rudolf Michl sowie Stadträten und Jugendgemeinderäten auf dem Programm. Am Nachmittag geht es darum, die Ideen des Vormittags nochmals in Workshops zu diskutieren.

Nach dem Jugendforum „dranbleiben“

Danach werden die Ergebnisse des Tages zusammengefasst. Und damit die Themen nach dem Jugendforum nicht einfach in der Schublade verschwinden, wurde eine Facebook-Seite unter der Adresse www.Facebook.com/Jugendforum-Crailsheim.de eingerichtet. Hier können sich alle Interessierten über den Stand der Ergebnisse des Jugendforums informieren, diese weiter diskutieren, beziehungsweise neue Projekte ins Leben rufen. Ziel ist es, eine feste Interessengruppe von Jugendlichen zu bilden, um gemeinsam aktiv an den Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen „dranzubleiben“.

Weitere Informationen und Kontakt:

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Schüler benötigen jedoch eine Unterrichtsbefreiung, um am Jugendforum teilnehmen zu können. Diese muss im Vorfeld bei der jeweiligen Schule beantragt werden. Unterstützt wird die Veranstaltung des Jugendbüros von den Crailsheimer Schulen, der Landeszentrale für politische Bildung, dem Jugendgemeinderat, dem Gemeinderat und der Stadt Crailsheim. Kontakt: Katharina Kalteiß, Jugendbüro, Telefon 07951/9595821, E-Mail katharina.kalteiss@crailsheim.de

Ablauf des Jugendforums:

9.00 bis 09.15 Uhr: Beginn und Begrüßung durch Oberbürgermeister Rudolf Michl
9.30 bis 12 Uhr: Speed-Dating mit Stadträten, Jugendgemeinderat und Rudolf Michl: Diskussion von Ideen mit Entscheidungsträgern
12:15 bis 13:30 Uhr: Mittagspause
13:30 bis 15 Uhr: Workshops – Entwicklung von Ideen für die Stadt
15 bis 16 Uhr: Abschlussrunde – Zusammenfassung aller Ergebnisse

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„Stuttgart 21 wackelt – Ausstieg ist machbar!“ – Diskussionsveranstaltung in Schwäbisch Hall

„Stuttgart 21 wackelt – Ausstieg ist machbar!“ lautet der Titel einer Diskussionsrunde am Dienstag, 21. Juni 2016, um 18 Uhr in der Gaststätte Rose, Bahnhofstraße in Schwäbisch Hall. Das Schwäbisch Haller „Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21“ lädt dazu aus aktuellem Anlass ein.

Von Paul Michel vom Schwäbisch Haller „Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21“

Kostentricksereien und Schönwettermeldungen

Die vom Bahnvorstand im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn  vom 15.Juni eingeräumten Probleme sind allenfals die Spitze des Eisbergs. Real ist von Kostensteigerungen von 6,5 auf 9,8 Milliarden Euro auszugehen und auch der Zeitpunkt der Fertigstellung dürfte deutlich später als 2023 sein. Dennoch zeigen die jüngsten Eingeständnisse der Bahn, dass das mühsam vom Bahnvorstand errichtete Konstrukt von Kostentricksereien und Schönwettermeldungen brüchig wird.

Kurzinformation:

„Stuttgart 21 wackelt – Ausstieg ist machbar!“ lautet der Titel einer Diskussionsrunde am Dienstag, 21. Juni 2016, um 18 Uhr in der Gaststätte Rose, Bahnhofstraße in Schwäbisch Hall

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„Gemeindewahlausschuss Kirchberg/Jagst lehnt öffentliche Bewerbervorstellung ab“ – Aktuelle Informationen zur Bürgermeisterwahl 2016 in Kirchberg/Jagst

Der Bewerber Ralf Garmatter (parteilos) hat am Mittwoch (15. Juni 2016) schriftlich eine von der Stadtverwaltung Kirchberg/Jagst organisierte Kandidatenvorstellung zum zweiten Wahlgang der Bürgermeisterwahl 2016 beantragt. Diesen Antrag hat der fünfköpfige Gemeindewahlausschuss gestern Abend abgelehnt.

Informationen von Ralf Garmatter, Bürgermeisterkandidat in Kirchberg/Jagst

Thomas Franz: „Wir sehen das nicht als Aufgabe der Stadt“

Mit Sandra Bonnemeier und Martin Blessing gibt es für den zweiten Wahlgang zwei neue Kandidaten. Trotzdem hat der Gemeindewahlausschuss in seiner gestrigen öffentlichen Sitzung Garmatters Antrag abgelehnt. „Wir sehen das nicht als Aufgabe der Stadt an“, sagte der Ausschussvorsitzende Thomas Franz.

Mehr Transparenz in der Kirchberger Kommunalpolitik

Garmatter hatte seinen schriftlichen Antrag an das Gremium damit begründet, dass es „mindestens einen neuen Kandidaten gibt“. Das Interesse an der Bürgermeisterwahl und den Kandidaten im direkten Vergleich sei sehr groß. „Die Veranstaltung könnte der politischen Meinungsbildung dienen und wäre ein Schritt in Richtung `Mehr Transparenz in der Kirchberger Kommunalpolitik´“, so Garmatter weiter. „Gut wäre es, wenn außer den 20-minütigen Reden auch noch etwa eine Stunde Zeit für Fragen aus dem Publikum möglich wären.“

Städtische Kandidatenvorstellung vor erstem Wahlgang

Vor dem ersten Wahlgang hatte die Stadtverwaltung Kirchberg/Jagst eine öffentliche Kandidatenvorstellung der Bewerber (Reihenfolge nach Eingang der Bewerbung) Ralf Garmatter, Stefan Ohr, Michael König, Ulrike Rehfeld und Daniela Roesner organisiert. Nur Dauerkandidat Michael König (Nein-Idee) war am 6. Juni 2016 nicht zu dieser städtischen Veranstaltung erschienen.

Der Wahlausschuss der Stadt Kirchberg hat am Mittwochabend (15. Juni 2016) folgende Kandidaten zum zweiten Wahlgang zugelassen (Reihenfolge nach Eingang der Bewerbung):

Ralf Garmatter (Journalist), Stefan Ohr (Bürgermeister), Michael König (Architekt), Ulrike Rehfeld (Industriekauffrau und Wirtschaftsassistentin), Martin Blessing (Forstamtmann) und Sandra Bonnemeier (Dipl.-Wirtschaftsjuristin (FH)).

Daniela Roesner, die im ersten Wahldurchgang 11,6 Prozent der abgegebenen Stimmen bekommen hatte, zog am Mittwoch, 15. Juni 2016, ihre Bewerbung für den zweiten Wahlgang zurück.

Die Ergebnisse im ersten Wahlgang vom 12. Juni 2016:

Ralf Garmatter (23,7 Prozent), Stefan Ohr (38,8), Michael König (1,7) und Ulrike Rehfeld (14,4), Daniela Roesner (11,6)

Zum Wahlausschuss gehören folgende Personen aus dem Kirchberger Gemeinderat und der Stadtverwaltung: Vorsitzender Thomas Franz (Aktive Bürger/AB), Jürgen Köhnlein (Stadtverwaltung Kirchberg/Jagst), Angela Wanner (Aktive Bürger), Beatrice Freiberg (Unabhängige Grüne Liste/UGL) und Florian Stickel (Unabhängige Wählervereinigung/UWV).

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„Bürgermeisterwahl in Kirchberg/Jagst: Aus fünf werden sechs“ – KandidatInnen-Feld vergrößert sich beim zweiten Wahldurchgang

Sechs KandidatInnen treten beim zweiten Durchgang der Bürgermeisterwahl in Kirchberg/Jagst an. Die Wahl findet am Sonntag, 26. Juni 2016, statt. Beim zweiten Durchgang reicht die einfache Mehrheit. Das heißt: Wer die meisten Stimmen hat, gewinnt.

Von Hohenlohe-ungefiltert

Daniela Roesner zieht ihre Bewerbung zurück

Der Gemeindewahlausschuss der Stadt Kirchberg hat heute Abend (Mittwoch, 15. Juni 2015, um 19 Uhr) folgende Kandidaten zugelassen (Reihenfolge nach Eingang der Bewerbung):

Ralf Garmatter (Journalist), Stefan Ohr (Bürgermeister), Michael König (Architekt), Ulrike Rehfeld (Industriekauffrau und Wirtschaftsassistentin), Martin Blessing (Forstamtmann) und Sandra Bonnemeier (Dipl.-Wirtschaftsjuristin (FH)).

Fünf KandidatInnen im ersten Wahldurchgang

Ralf Garmatter (23,7 Prozent), Stefan Ohr (38,8), Michael König (1,7) und Ulrike Rehfeld (14,4) waren bereits im ersten Wahldurchgang angetreten (Die Wahlergebnisse stehen in Klammern). Daniela Roesner, die im ersten Wahldurchgang 11,6 Prozent der abgegebenen Stimmen bekommen hatte, zog heute (Mittwoch, 15. Juni 2016) ihre Bewerbung für den zweiten Wahlgang zurück. Beim ersten Durchgang am 12. Juni 2016 waren fünf KandidatInnen zur Wahl gestanden. Keiner hatte über 50 Prozent der abgegebenen Stimmen erreicht. Deshalb wurde der zweite Wahldurchgang erforderlich. Beim zweiten Durchgang reicht die einfache Mehrheit. Das heißt: Wer die meisten Stimmen hat, gewinnt.

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„Die `Weiter-so-Landwirtschaft´ führt die Bauern in den Ruin und nicht der Naturschutz“ – Offener Brief des Umweltzentrums Schwäbisch Hall

Einen Offenen Brief mit der Überschrift „Die `Weiter-so-Landwirtschaft´ führt die Bauern in den Ruin und nicht der Naturschutz!“ hat das Umweltzentrum Schwäbisch Hall an den Bauernverband Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Offenen Brief in voller Länge.

Von Manfred Mächnich (Vereinsvorsitzender) und Martin Zorzi (Geschäftsstellenleiter) des Umweltzentrums Schwäbisch Hall

Sehr geehrter Herr Bleher,

bevor wir uns nun im Detail mit Ihren Vorwürfen auseinandersetzen, folgende Anmerkung: In Ihrer Position wissen Sie genauso gut wie wir, dass die Medien nur selten Pressemitteilungen 1:1 veröffentlichen. Vor Ihrer Reaktion wäre es also angebracht gewesen, bei uns die originale Pressemitteilung (PM) anzufordern, die in einigen Punkten deutlich differenzierter formuliert war als die Veröffentlichung. Auch der Begriff „industrielle Landwirtschaft“ wurde zum Beispiel von uns  nicht verwendet. Wir haben die originale PM deswegen angehängt.

Peinliches Wortspiel

Uns ist völlig unverständlich, wie man in eine Pressemitteilung des Umweltzentrums derart viel Unzutreffendes hinein interpretieren kann. Und es ist nicht akzeptabel, dass man uns – darauf aufbauend – einen Missbrauch für eigene Zwecke unterstellt und dann auch noch persönliche Angriffe gegen den Geschäftsführer fährt. Das Ganze gipfelt darin, dass man uns mit den Begriffen „mediale Sturzflut“ (ein doch recht peinliches Wortspiel angesichts der Hochwassergeschädigten) für die Vernichtung bäuerlicher Existenzen verantwortlich macht. Damit praktizieren Sie genau das, was Sie uns ungerechtfertigt vorwerfen: „billigen Populismus“.

Im Detail zu Ihrer Pressemitteilung:

Alte Flurbereinigung verschärft die aktuellen Hochwasserprobleme

Wir haben bewusst vermieden, „die Landwirtschaft“ oder gar „die Bauern“ als Schuldige zu brandmarken, sondern stattdessen den Zustand der „Agrarlandschaft“ kritisiert. Dies ist ein erheblicher Unterschied, denn an der Gestaltung/Ausprägung unserer Agrarlandschaft wirken sehr viele Teile unserer Gesellschaft mit, worunter die Bauern nur einen bedingten Anteil haben. Kommunen, Behörden und Verbände waren und sind hier mit ihren Interessen ebenso eingebunden, zudem kommt, dass in der Nachkriegszeit Gelder für Maßnahmen nur geflossen sind, wenn man auf den „Rat“ der Finanzgeber gehört hat. Bestes Beispiel hierfür ist die Flurbereinigung alten Stils, die auch heute das Bild von weiten Teile Hohenlohes prägt und jetzt zur Verschärfung der aktuellen Hochwasserprobleme führt.

Wucht des zusammenlaufenden Wassers

Es ist nicht zutreffend, dass „alle Fachleute“ die „jüngsten Überflutungskatastrophen“ allein auf die besonders extreme Wettersituation“ zurückführen. Wir hatten schon vor Jahren diese Diskussion, ausgelöst durch wissenschaftliche Untersuchungen zum Abflussverhalten kleiner Fließgewässer. Es stimmt: Die Wassermassen müssen bei gesättigtem Boden „irgendwo hinfließen“. Anderes behauptet auch unsere PM nicht. Entscheidend ist aber, auf welche Weise sie das in der vorgegebenen Topographie tun. Und genau das war der Kern unserer PM. Denn es macht eben einen erheblichen zeitlichen Unterschied, ob sich das Wasser gebremst durch die Windungen eines Baches bzw. durch den verfilzten Pflanzenbestand einer Wiese seinen Weg bahnt oder ungehindert über einen kahlen Acker oder geraden Profilgraben abfließt. Letzteres verstärkt die Wucht des zusammenlaufenden Wassers erheblich und steigert die Hochwasserspitzen.

Erodierte Äcker

Sie werfen uns vor, den Konsens mit der Landwirtschaft aufs Spiel zu setzen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Unsere „Hoffnung auf Einsicht der Landwirte“ für eine nachhaltigere Wirtschaftsweise war als ein Appell gemeint, dass Bauern und Naturschützer noch enger zusammenrücken müssen. Denn auf einem erodierten, zur Austrocknung neigenden Acker lassen sich eben auch keine rentablen Erträge erwirtschaften.

Preisverfall

Fazit: Auch wir sind uns selbstverständlich bewusst, dass wir unsere bäuerliche Landwirtschaft zum Erhalt unserer Landschaft brauchen. Gleichzeitig sind wir in großer Sorge um diese und haben den Eindruck, dass viel zu viele Bauern – leider auch unter dem Einfluss Ihres Verbandes – nach dem Motto „weiter so“ wirtschaften und nicht registrieren, dass der Karren auf den Abgrund zurast. Wer versucht, in Hohenlohe unter Weltmarktbedingungen zu produzieren, zerstört nicht nur unsere Landschaft, sondern vernichtet die Existenz seiner weniger intensiv wirtschaftenden Kollegen, verstärkt das Überangebot an landwirtschaftlichen Produkten, trägt zum Preisverfall bei und ruiniert sich somit letztendlich selbst.

Regionale Wertschöpfungsketten aufbauen

Unsere Bauern müssen stattdessen raus aus dieser Sackgasse: Geringere, dafür höherwertige, gut bezahlte Produktion, Solidarität untereinander bei den Preisverhandlungen mit dem Handel, Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und Vermarktungsstrukturen und schließlich – mit am wichtigsten – Überzeugungsarbeit beim Verbraucher, dass er Billigware und eine intakte Landschaft nicht gleichzeitig haben kann. Die Milchpreis- und Hochwasserkatastrophe liegen demnach näher beieinander, als man zunächst vermutet.

Flächenversiegelung

Wie hoffen, Sie sehen an Hand dieser Zeilen ein, dass Sie uns mit Ihrer Pressemitteilung Unrecht getan haben. Den Berufsstand der Bauern für „alle Katastrophen“ verantwortlich zu machen, kann nie unsere Intention sein. Wir erwarten nun, dass Sie dieses Schreiben der Fairness halber an dieselben Adressen rundmailen, wie dies bei Ihrer Mail vom Freitag, 3. Juni 2016, um 15:01 geschehen ist. Ferner können wir diese Diskussion gerne im Rahmen eines Gesprächs zwischen unseren Verbänden fortführen. Müßig ist es, zu erwähnen (weil Allgemeingut), dass es für Hochwasserkatastrophen auch noch andere Ursachen gibt wie Flächenversiegelung – was aber mehr den stärker besiedelten Bereich anbelangt. Diese Auseinandersetzung führen wir seit Jahren insbesondere mit den Kommunen.

Mit freundlichem Gruß

Manfred Mächnich (Vereinsvorsitzender)
Martin Zorzi (Geschäftsstellenleiter)

Link zur Pressemitteilung des Umweltzentrums Schwäbisch Hall, die zur Reaktion durch den Bauernverband Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems e.V. führte:

https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=20751

Pressemitteilung des Bauernverbands Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems e.V. vom 3. Juni 2016:

http://www.bauernverband-hohenlohe.de/aktuelles/nachrichten/details/umweltzentrum-schwaebisch-hall-nutzt-wetterkatastrophe-fuer-billigen-populismus.html

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„Die Gegner an einen Tisch bringen“ – Wahlaufruf von Ralf Garmatter zur Bürgermeisterwahl 2016 in Kirchberg/Jagst

Einen Wahlaufruf hat Ralf Garmatter zur Bürgermeisterwahl in Kirchberg an der Jagst verfasst. Garmatter ist einer von fünf Kandidaten bei der Kirchberger Bürgermeisterwahl am Sonntag, 12. Juni 2016. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Wahlaufruf von Ralf Garmatter in voller Länge.

Von Ralf Garmatter, Bürgermeisterkandidat in Kirchberg/Jagst

Professionellen Streitschlichter hinzuziehen

Was mir persönlich am meisten am Herzen liegt ist folgendes: Ich will als Bürgermeister alles Erdenkliche dafür tun, um den Streit in der Gemeinde zu schlichten. Dabei bin ich auf die Bereitschaft aller Beteiligten angewiesen. Ich will versuchen, die Gegner an einen Tisch zu bringen. Wenn nötig, würde ich einen professionellen Streitschlichter als Moderator hinzuziehen.

Bürger sollen mitgestalten können

Als Bürgermeister werde ich die Bürger bei allen Projekten so früh wie möglich informieren und sie auch in die öffentliche Diskussion einbeziehen – so frühzeitig, dass sie noch die Möglichkeit haben, mit zu gestalten. Das verhindert unnötige Streitigkeiten und Frustration schon im Ansatz. Menschen früh und umfassend zu informieren habe ich in meinem Beruf als Journalist gelernt.

Ich stehe auf der Seite der Bürger

Ich werden den Bürgerinnen und Bürgern aufmerksam zuhören, ihre Anliegen ernst nehmen und mich vorbehaltlos für sie einsetzen. Als Ihr Bürgermeister sehe ich mich auf der Seite der Kirchberger Bürger und nicht primär auf der Seite der Bürokratie. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Kirchberg eine gute Zukunft hat. Wenn Sie mir und uns diese gemeinsame Aufgabe zutrauen, freue ich mich am Sonntag über ihre Stimme.

Weitere Informationen von Ralf Garmatter zur Bürgermeisterwahl in Kirchberg/Jagst:

Schulden steigen auf 6,6 Millionen Euro

In seiner Stellungnahme zum Kirchberger Gemeindehaushalt 2016 wies das Landratsamt Hall auf die brisante Finanzlage in Kirchberg hin. Die Schulden steigen bis 2019 von 4,3 Millionen auf bis zu 6,6 Millionen Euro. Das macht 1598 Euro Schulden pro Einwohner. Der Schuldenstand ist ähnlich schlecht wie vor acht Jahren. Die Stadt Kirchberg kann sich deshalb keine überteuerten Prestigeobjekte leisten.

Teuere Investitionen bei Kläranlage und Erlebnisherberge notwendig

Die Kirchberger Kläranlage ist dringend sanierungsbedürftig. Vor allem die Maschinen sind in die Jahre gekommen. Auch die Betonbecken können nach der langen Betriebsdauer rissig werden. Eine grundlegende Sanierung kostet je nach Intensität der Sanierung zwischen einer Million und drei Millionen Euro. Bei der Erlebnisherberge, die sich im Eigentum der Stadt Kirchberg befindet, geht es nach Angaben eines Architekten um dringend notwendige Instandsetzungsmaßnahmen in Höhe von rund 750.000 Euro. Dieses Geld ist in den Finanzplanungen der Stadt Kirchberg nicht enthalten. Dieser jahrelange Investitionsstau verschärft künftig die dramatische Finanzsituation noch mehr. Wir steuern auf eine Zwangsverwaltung der Gemeindefinanzen zu.

Bürgermeister versucht die Wähler zu täuschen

Eine bemerkenswerte Aussage machte der noch amtierende Bürgermeister Stefan Ohr bei seiner Rede am Montag, 6. Juni 2016, in der Kirchberger Festhalle. Das Hohenloher Tagblatt hat ihn in seiner Ausgabe vom 8. Juni zitiert: (…) „Klar bekannte sich Ohr zum Bau des Feuerwehrmagazins in der Au. Nur dort könnten die Eintreffzeiten eingehalten werden. Bei allen Alternativstandorten müsse ein zweites Magazin gebaut werden. Dies habe die Fachaufsicht bestätigt, deshalb habe der Gemeinderat vorausschauend den Baubeschluss in der vorderen Au gefasst. Das ist und bleibt der richtige Weg“, betonte Ohr.“ (…)

Ralf Garmatter hat am 8. Juni 2016 beim Innenministerium Baden-Württemberg nachgefragt und eine überraschende Antwort bekommen: „Die Fach- und Dienstaufsicht der Gemeindefeuerwehr liegt beim Bürgermeister.“ Daraus folgt, dass sich Bürgermeister Stefan Ohr als Fachaufsicht seinen eigenen Weg bestätigt hat. Nicht richtig ist außerdem, dass bei allen anderen Alternativstandorten ein zweites Magazin gebaut werden muss.

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„Wir könnten heute im Adelheidstift ein florierendes `Haus der Gesundheit und Begegnung´ haben“ – Rede von Ralf Garmatter zur Bürgermeisterwahl 2016 in Kirchberg an der Jagst

Die Bürgermeisterwahl in Kirchberg an der Jagst findet am Sonntag, 12. Juni 2016, statt. Es gibt fünf Kandidaten (Reihenfolge nach Eingang der Bewerbung): Ralf Garmatter, Amtsinhaber Stefan Ohr, Ulrike Rehfeld, Daniela Roesner und einen Kandidaten der Nein-Partei. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Rede Garmatters in voller Länge. Er hat diese  Rede am Montag, 6. Juni 2016, in der Kirchberger Festhalle gehalten.

Rede des Kandidaten Ralf Garmatter zur Bürgermeisterwahl in Kirchberg/Jagst

Liebe Kirchbergerinnen und Kirchberger,

ich freue mich, dass Sie in die Festhalle gekommen sind. Unsere Gemeinde steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung. Alle Wahlberechtigten ab 16 Jahren – das sind 3310 Personen – entscheiden mit, wer ab September Bürgermeister oder Bürgermeisterin sein wird. Die Aufgabe als Bürgermeister bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten. Nach acht Jahren Amtszeit wäre ich zufrieden, wenn alle Bürgerinnen und Bürger sagen: „Unser Kirchberg ist lebens- und liebenswert. Es macht Spaß, hier zu wohnen, hier zu arbeiten und hier gemeinsam zu feiern.“ Ich wünsche mir eine bunte und lebendige Gemeinde. Menschen unterschiedlichster Interessen und Einstellungen sollen hier eine gemeinsame Heimat haben, sich gegenseitig respektieren und wertschätzen.

Parteilos und unabhängig

Meine Heimatstadt liegt mir sehr am Herzen. Hier lebe ich seit 51 Jahren. In vielen Bereichen habe ich mich ehrenamtlich engagiert – auch in der Kommunalpolitik. Ich bin parteilos und unabhängig. Ohne Beeinflussung von außen habe ich mich für die Kandidatur entschieden. In Hornberg bin ich aufgewachsen. Heute wohne ich mit meiner Frau und unseren zwei Töchtern im eigenen Haus am Sandbuck. In der TSG spiele ich noch Fußball bei den Alten Herren.

Langjährige Erfahrung in der Kommunalpolitik

Fünf Jahre war ich Stadtrat in Kirchberg. Zwanzig Jahre lang Mitglied im Hornberger Ortschaftsrat. Im Kindergarten Lendsiedel war ich Elternvertreter, anschließend Elternvertreter in der August-Ludwig-Schlözer-Grundschule. In den vergangenen zwei Jahren habe ich aus Interesse jede öffentliche Gemeinderatssitzung in Kirchberg besucht.

Journalist und Sozialpädagoge

Ich habe zwei Berufe gelernt – bin ausgebildeter Tageszeitungsredakteur – also gelernter Journalist. Davor hatte ich ein Fachhochschulstudium als Sozialpädagoge abgeschlossen. Ich betreibe als Journalist die Internetzeitung Hohenlohe-ungefiltert und arbeite als Sozialpädagoge in einem Kinderheim in Mulfingen.

Welche Aufgaben hat ein Bürgermeister?

Das passt zur Fußball-EM: Der Bürgermeister ist der Teamchef im Rathaus. Er muss alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair behandeln. Wenn er sie gut motiviert und bei Problemen hinter ihnen steht, werden sie Höchstleistungen bringen. Wenn dann noch die richtige Taktik dazu kommt, wird die Stadt Kirchberg auch bei schwierigen Aufgaben erfolgreich sein.

Bürgermeister muss Firmen für Kirchberg begeistern 

Der Rathauschef sollte vor allem der oberste Wirtschaftsförderer der Gemeinde sein. Er muss sich dafür einsetzen, dass die Gewerbetreibenden gute Bedingungen für ihre Arbeit haben. Dafür muss er alle Gewerbetreibenden regelmäßig von sich aus kontaktieren. Er muss wissen, wo der Schuh drückt. Der Bürgermeister muss Firmen für Kirchberg begeistern. Firmen, die in den letzten Jahren entstandene Versorgungslücken wieder schließen. Denn viele Firmen haben ihre Läden zu gemacht. Da muss aktiv gegengesteuert werden. Wir brauchen eine Stadt, wo man alle Dinge des täglichen Bedarfs kaufen kann. Eine Stadt, in der wir die notwendigen Dienstleistungen vor Ort bekommen können. Wir brauchen außerdem genügend Kneipen, Restaurants und Cafés. Durch unser Kaufverhalten können wir alle dazu beitragen, dass unsere Firmen hier langfristig existieren können. Dadurch werden Arbeitsplätze erhalten und idealerweise neue geschaffen.

Mir gefällt der Spruch:

„Ein guter Brauch: Dort wo ich wohn, da kauf ich auch.

Der Bürgermeister muss mit gutem Beispiel voran gehen und was möglich ist, in der Gemeinde einkaufen. Wenn wir das alle tun, haben die Ladenbesitzer und Geschäftsinhaber ein gutes Auskommen. Neue Gewerbetreibende würden sich in einer solchen Stadt gerne ansiedeln.

Der Naturschutz ist mir wichtig. Zur schützenswerten Natur zählt auch die Vordere Au mit dem Sophienberg dahinter – dazu zählt die Jagst, die bei uns zur Zeit fast keine Fische mehr hat – dazu zählen auch der Lendsiedler und Dörrmenzer See – schützenswert sind auch die Bäume entlang der Transportstrecken für die Windkraftanlagen.

Im Landkreis hat Kirchberg prozentual mit Abstand die meisten Flüchtlinge. Bald leben knapp 400 Asylbewerber in unserer Gemeinde. Das sind fast zehn Prozent der Einwohner. Den Flüchtlingen sollten wir ohne Vorurteile die Hand reichen. Wir sollten ihnen helfen, sich bei uns wohl zu fühlen. Hier sollen sie ein glückliches Leben ohne Angst vor Bomben und Krieg führen können.

Landkreis und Vermieter müssen helfen 

Der Landkreis, der uns die Flüchtlinge schickt und die Gebäudevermieter sind moralisch verpflichtet, sich finanziell und mit Fachpersonal an der Intergrationsarbeit zu beteiligen. Ein paar Stunden Sozialberatung im Schloss, im Adelheidstift und in Gaggstatt durch den Landkreis sind viel zu wenig.

Die Stadt muss politisch Druck machen.

In Kirchberg gibt es einige Themen, die die Einwohnerschaft gespalten haben. Der Verkauf des Adelheidstifts an den Landkreis Hall, das Feuerwehrmagazin, der Verkauf des Häsele-Bürotrakts und die acht neuen Windkraftanlagen. Drei dieser acht Windmühlen hätten meiner Meinung nach aus Naturschutzgründen nicht gebaut werden sollen.

Die vier Themen haben eines gemeinsam:

Die Bürgerinnen und Bürger wurden viel zu spät oder gar nicht einbezogen. Das brachte viel Frust und Streit. Eines hat sich auch gezeigt: Die Bürger verlangen, dass sie sich auf das Wort des Bürgermeisters verlassen können. Er muss auf ihrer Seite stehen, muss der Anwalt aller Bürger sein. Sie brauchen ihn nicht als verlängerten Arm des Landratsamts.

Beim Adelheidstift wurde kein Kirchberger Bieter unterstützt

Für das Adelheidstift gab es drei Kaufinteressenten aus Kirchberg, die zum Teil viel mehr Geld geboten hatten als der Landkreis. Keinen der Kirchberger Bieter hat die Stadtverwaltung unterstützt. Wir könnten heute im Adelheidstift ein florierendes „Haus der Gesundheit und Begegnung“ haben – mit Facharztpraxen, Physiotherapeuten, senioren- und behindertengerechten Wohnungen, mit einem Pflegedienst, auch mit Wohnungen für junge Familien mit und ohne behinderte Familienangehörige. Auch eine Einrichtung zur Kinderbetreuung hätte dort entstehen können. In einem stilvoll eingerichteten Altbau wollte der Investor direkt neben dem Kocher-Jagst-Radweg ein gutbürgerliches Restaurant mit Café und einigen Fremdenzimmern einrichten. Ein namhafter Hotelier aus der Region hatte konkretes Interesse bekundet. Im Adelheidstift sollten auch Zimmer für 30 Flüchtlinge entstehen.

Die Stadtverwaltung schlug sich aber auf die Seite des Landratsamts. Heute kann der Landkreis im „Stift“ bis zu 158 Asylbewerber unterbringen.

Ich finde es jammerschade, dass die Entwicklungsmöglichkeiten eines „Hauses der Gesundheit und Begegnung“ für unseren Ort, für die Belebung des Tals nicht genutzt wurden. Der Unmut ist bei vielen Leuten groß.

Mangelnde Bürgerbeteiligung

Ein weiterer Streitpunkt in der Stadt ist die mangelnde Bürgerbeteiligung. Wir müssen das Fachwissen, das Engagement und die Hilfsbereitschaft unserer Bürger besser nutzen. Davon profitieren wir alle.

Es gibt eine Alternative für den Magazinstandort

Beim Feuerwehrmagazin wurden die Bürger erst in die Diskussion einbezogen, als die Stadtverwaltung und der kleine Hauptausschuss der Feuerwehr den Standort in der Vorderen Au schon als „alternativlos“ bezeichnet hatten. Für den Standort in der Au gibt es eine Alternative. Eine bessere und viel billigere. Einen Standort, an dem unsere tatkräftigen Feuerwehrleute und der städtische Bauhof eng beisammen wären. Bei einem Neubau beim alten Standort könnten Feuerwehr und Bauhof Räume gemeinsam nutzen. Solche Synergieeffekte senken die Kosten. An diesem Standort im Sanierungsgebiet der ehemaligen Baustoffhandlung Häsele, der Firmen Stapf, Edeka-Markt und Schloss-Schul-Fabrik wäre trotzdem noch genug Platz für Wohnhäuser, Mietshäuser und einen Supermarkt. Dies hat ein erfahrener Architekt bei einem Vor-Ort-Termin ausdrücklich bestätigt.

Preis für den „Bau in der Au“ ist nicht akzeptabel

Kirchberg ist eine hoch verschuldete Kommune. Deshalb ist der Preis für den „Bau in der Au“ nicht akzeptabel. Von ursprünglich 1,4 Millionen ist er auf 2,9 Millionen Euro gestiegen. Und es wird noch teurer werden. Zehn Meter tief müssen die Betonfundamente im Schwemmland des ehemaligen Jagstlaufs sein. Andere Standorte sind preisgünstiger, weil diese teuere Tiefgründung mit Betonpfählen entfällt und Auflagen von einigen Behörden wegfallen. Es ist nicht zu akzeptieren, dass durch das Feuerwehrhaus uralte historische Kultur- und Landschaftsgüter in Mitleidenschaft gezogen werden.

Eine Horrorvorstellung wäre für mich: Kirchberg baut in die Vordere Au ein drei Millionen Euro oder noch teureres Feuerwehrmagazin. Einige Jahre später steht das Bauwerk leer, weil es nicht mehr genügend Feuerwehrleute gibt. Das ist nicht abwegig: Der Trend im ganzen Land ist, dass die Zahl der aktiven Feuerwehrleute immer weiter sinkt.

Deshalb unterstütze ich das Bürgerbegehren, das zu einem Bürgerentscheid gegen den geplanten Standort in der Au führen soll. Viele Menschen haben schon unterschrieben und es werden täglich mehr. Die Unterschriftslisten liegen in einigen Geschäften aus. Ich unterstütze dieses Anliegen auch deshalb, damit alle Wahlberechtigten in der Gemeinde über den Standort mitbestimmen können. Das entspricht meinem Verständnis von Demokratie. Wenn die Bürger selbst entscheiden können, dann kehrt auch wieder Friede in der Gemeinde ein.

Geplanter Parkplatz im Schlossgarten

Die Stadtverwaltung hat bisher wenig aus ihren Fehlern gelernt. Vor einigen Tagen gab sie im Gemeinderat erst auf eine Bürgernachfrage bekannt, dass im sensiblen Bereich des Schlossgartens – gegenüber der katholischen Kirche im Tal – ein großer Parkplatz für Veranstaltungen im Schloss gebaut werden soll. Die Vorgespräche zwischen Stadtverwaltung und Schlosseigentümer sind schon weit gediehen – die Bürger haben wieder nichts davon erfahren. Mir graut vor einer unsensiblen Bebauung dieses schönen Grundstücks am unteren Eingangstor der historischen Altstadt.

Schluss mit der Heimlichtuerei und der Hinterzimmerpolitik

Wir müssen wieder zu einer Kommunalpolitik kommen, bei der alle wichtigen Diskussionen im Gemeinderat und in den Ortschaftsräten öffentlich geführt werden. Die Demokratie lebt von gut informierten Bürgern. Es muss Schluss sein mit der Heimlichtuerei und der Hinterzimmerpolitik im Gemeinderat. Es darf nicht sein, dass die nicht-öffentlichen Sitzungen viel länger dauern als die öffentlichen Sitzungen. Im Gesetz steht das nämlich anders drin. Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat müssen die Karten auf den Tisch legen – so frühzeitig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger noch einmischen können. Nur dann finden Entscheidungen des Gemeinderats die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung.

„Reden wir lieber miteinander, statt hintenherum übereinander“

Die Befürworter und Gegner strittiger Projekte müssen wieder miteinander ins Gespräch kommen. Es wäre gut, wenn die Stadtverwaltung dabei eine aktive Rolle spielen würde. Bei Sachdiskussionen darf es ruhig hart zur Sache gehen. Das gehört zu einer konstruktiven Diskussions- und Streitkultur. Reden wir lieber miteinander, statt hintenherum übereinander. Haben wir den Mut, Dinge zu ändern, die wir ändern können. Wenn wir das schaffen, können wir gemeinsam viel bewegen.

Erfolgreich: Satteldorf, Ilshofen und Wolpertshausen

Wie erfolgreiche Gemeinden arbeiten, können wir in Satteldorf, Ilshofen und Wolpertshausen sehen. Dort boomt das Gewerbe, die Gemeindefinanzen sind solide. Die Stimmung ist gut.

Im Vergleich steht Kirchberg schlecht da. Hier wurde bürokratisch verwaltet und zu wenig kreativ gestaltet.

In Kirchberg fehlt das Geld an allen Ecken und Enden

Um kreativ gestalten zu können, braucht die Gemeinde Geld. Das fehlt in Kirchberg. In seiner Stellungnahme zum Kirchberger Gemeindehaushalt 2016 wies das Landratsamt Hall auf die brisante Finanzlage in Kirchberg hin. Die Schulden steigen bis 2019 von 4,3 Millionen auf bis zu 6,6 Millionen Euro. Das macht 1598 Euro Schulden pro Einwohner. Der Schuldenstand ist ähnlich schlecht wie vor acht Jahren. Die Stadt Kirchberg kann sich deshalb keine überteuerten Prestigeobjekte leisten.

Nun möchte ich noch einige weitere Dinge nennen, die mir wichtig sind:

Die August-Ludwig-Schlözer-Schule ist fast 50 Jahre alt. Sie muss dringend saniert werden. Wir müssen bestmögliche Lernbedingungen für unsere Kinder schaffen. Nur dann kann der Schulstandort Kirchberg langfristig erhalten bleiben. Beim Sonnenschutz besteht in der Schule und der Mensa dringender Handlungsbedarf.

Wir müssen gewerbliche Bauplätze schaffen. Die Betriebe brauchen eine Zukunftsperspektive. Warum ist Wolpertshausen Vorzeige-Kommune für Ökobetriebe und nicht Kirchberg?

Wir brauchen Bauplätze – vor allem in Kirchberg und Lendsiedel. Um nicht unnötig Flächen zu versiegeln, sollten zuerst leerstehende Häuser und Baulücken in den Ortskernen genutzt werden.

Bei allen Bauprojekten ist auf den Umweltschutz zu achten. Wohin der Klimawandel führt, haben wir erst vor einer Woche auch in Kirchberg gesehen. In Diembot sieht es schlimm aus.

Angesichts solch existenzieller Nöte geraten die Bedürfnisse der Kulturschaffenden leicht in den Hintergrund. Das Museum, die Stadtbücherei, die Schlosskonzerte, die Vereine und Bürgerinitiativen brauchen nicht nur unser Wohlwollen, sondern unsere konkrete Unterstützung. Nur wenn wir die Kulturgüter erhalten und schützen, kommen Touristen gerne nach Kirchberg. Nur wenn wir die Vereine und Gruppen konkret unterstützen, haben wir ein aktives und buntes Gemeindeleben.

Die Kindergärten brauchen die bestmögliche Ausstattung. Die Ganztagesbetreuung gilt es weiter auszubauen.

Die Instandsetzung und Pflege von Spielplätzen sollte nicht nur den Elterninitiativen übertragen werden. Die Stadt ist hier in der Pflicht. Finanziell und auch personell.

Kirchberger Jugendliche wünschen sich einen Kunstrasenplatz und einen Skaterplatz. Ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen fordert schon länger auch die TSG Kirchberg – unser größter Verein in der Stadt. Gemeinsam müsste das zu schaffen sein.

Die jungen Menschen sind unsere Zukunft. Ihnen sollten wir unsere ganze Kraft und Aufmerksamkeit schenken. Lassen Sie uns alle gemeinsam die Zukunft Kirchbergs gestalten. Wenn wir zusammen anpacken und Gräben überwinden, können wir eine Menge schaffen. Gehen Sie am Sonntag zur Wahl. Wenn Sie mit mir in einigen Dingen übereinstimmen, würde ich mich über Ihre Stimme und Ihr Vertrauen freuen.

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„Tote Ladenfenster und leer stehende Geschäftsräume“ – Leserbrief von Sandra Wolfinger zur Entwicklung in Kirchberg/Jagst

Einen Leserbrief zum Thema Entwicklung in Kirchberg/Jagst hat Sandra Wolfinger geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Sandra Wolfinger, Kirchberg/Jagst

Unmut in der Bürgerschaft

In Kirchberg geht es momentan hoch her. Die Bürger sind gespalten. Viel Unmut herrscht in der Bürgerschaft und auch im Gemeinderat. Ich betreibe im Herzen von Kirchberg mein Floristikfachgeschäft im städtischen Württemberger Hof. Ich bin hier aufgewachsen, meine Eltern haben hier eine Gaststätte betrieben. Ich kenne und liebe diesen Ort seit meiner Kindheit. Liebenswert ist für Kirchberg im Moment genau die falsche Bezeichnung.

 In vier Jahren haben 13 Geschäfte dicht gemacht

Die Entwicklung der TOTEN Ladenfenster und leer stehender Geschäftsräume kommt mit Sicherheit nicht weil man am Ort kauft. Weil man das Gewerbe aktiv besucht und ihm die Stange hält. Allem voran die Stadtverwaltung und sein Bürgermeister. Und genau hier könnte man so viele Ideen auffangen und vielleicht in die Tat umsetzen. Andere Nachbargemeinden machen es vor – das geht auch anders. Was macht unsere Stadt denn eigentlich lebenswert (liebenswert) und attraktiv? Ein nettes Miteinander, Ladenbesitzer und Gaststättenbesitzer, Gewerbebetriebe, die täglich für die Einwohner und Besucher da sind. Jeder für sich mit Geschichte, Herzblut und jeder Menge Idealismus. Gewerbetreibende, die das Städtle mit Leben füllen. Viel zu lange hat man zugeschaut. Nein, weggeschaut wie sich unsere Stadt im Kern entwickelt. Wenn in vier Jahren 13 Geschäfte dicht machen, sollte das einer Stadtverwaltung zu denken geben.

Nicht aktiv auf Gewerbebetriebe zugegangen

Nun gibt es ein Zukunftskonzept für Kirchberg!? Warum gab es das in der Vergangenheit nicht? Warum ging man nicht aktiv auf die Gewerbebetriebe zu und hinterfragte, wo der Schuh drückt? Wenn man doch jeden Tag genau durch diese Straße an seinen Arbeitsplatz fährt oder läuft, die einmal mit Leben gefüllt war. Traurig ist es, genau bei dieser Entwicklung zuzusehen für alle von uns, die sich hier im Städtle jeden Tag für ein lebenswertes (liebenswertes) Kirchberg einsetzen. Früher war da einmal…? Das ist wohl unsere Zukunftsmusik?

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