„Nützliche Orientierungshilfe für Flüchtlinge“ – Broschüre kostenlos herunterladen: In zehn Sprachen verfügbar

Im Internet gibt es eine Orientierungshilfe für Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen. Sie enthält Verhaltenstipps zu folgenden Themen: Öffentliches Leben, Persönliche Freiheiten, Zusammenleben, Gleichberechtigung, Umwelt, Essen, trinken und rauchen, Formalitäten und Verwaltung sowie Notfälle. Sie kann in zehn Sprachen ausgedruckt werden.

Informationen von Refugee Guide.de

Die Orientierungshilfe zum Herunterladen und Ausdrucken:

http://www.refugeeguide.de/downloaden-und-drucken/

Über die Orientierungshilfe von Refugee Guide.de:

Diese Orientierungshilfe richtet sich an Besucher, Geflüchtete und zukünftige Bürger Deutschlands. Sie dient der Orientierung in der ersten Zeit des Aufenthaltes. Diese Orientierungshilfe richtet sich speziell an Geflüchtete, die noch nicht an staatlichen Integrations- und Deutschkursen teilnehmen können. Sie wurde vor allem von Studenten und Doktoranden mit verschiedensten (geographischen und kulturellen) Hintergründen erstellt. Das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) bietet keine solche Orientierungshilfe an (Stand: September 2015).

Einige Hinweise könnten als überheblich empfunden werden

Der einzige Zweck dieser Orientierungshilfe ist die Vermittlung nützlicher Informationen. Nichtsdestotrotz ist bekannt, dass einige der Hinweise als überheblich oder abwertend empfunden werden können. Dies wurde bei der Erstellung kontinuierlich kritisch hinterfragt und reflektiert. Um dieser Unsicherheit zu begegnen, wurde diese Orientierungshilfe in enger Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedensten Ländern verfasst (mit Menschen aus Syrien, Afghanistan, Sudan, Ägypten, Palästina und anderen Ländern; sowie mit Menschen, die kürzlich nach Deutschland immigriert sind). ProAsyl hat den vorliegenden Inhalt (auf Basis der englischen Version) als einwandfrei befunden, und etliche Zuwanderer haben betont, eine solche Infobroschüre bislang vermisst zu haben.

Geflüchtete haben bei der Erstellung mitgearbeitet

Die Einbindung von Geflüchteten beim Entwurf dieses Guides war von großer Bedeutung. Mit den Geflüchteten wurde auch viel darüber gesprochen, inwieweit diese Orientierungshilfe als überheblich und abwertend wahrgenommen wird. Diese Annahme wurde von den Geflüchteten deutlich zurückgewiesen. Im Gegenteil, es wurde um Informationen wie diese gebeten.

Dieser teilweise bebilderte Ratgeber ist in mehreren Sprachen erhältlich – online und mit der Möglichkeit ihn auszudrucken.

Die Orientierungshilfe zum Herunterladen und Ausdrucken:

http://www.refugeeguide.de/downloaden-und-drucken/

Der Druck (bzw. die professionelle Auflage) dieser Infobroschüre ist wünschenswert und angestrebt. Falls Sie uns dabei unterstützen können und wollen, würden wir uns freuen, von Ihnen zu hören: info@refugeeguide.de

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.refugeeguide.de/

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„Die Burg des Raben von 1265 im heutigen Schloss“ – Vorletzte Themenführung zum Jubiläum 750 Jahre Kirchberg/Jagst

Eine Themenführung zum Jubiläum „750 Jahre Kirchberg“ gibt es am Sonntag, 4. Oktober 2015, um 15 Uhr im Schloss in Kirchberg/Jagst. Treffpunkt ist im Schlossmuseum. Die dazugehörige Ausstellung ist von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Von 1265 stammt die bislang älteste Erwähnung von Kirchberg/Jagst in einer Urkunde.

Vom Arbeitskreis Stadtgeschichte Kirchberg/Jagst

„Raben von Kirchberg“

Nutzen Sie die zweitletzte Chance sich anhand von Urkunden über die Anfänge Kirchbergs zu orientieren. Hans Friedrich Pfeiffer hat sich über ein Jahrzehnt mit der schwierigen und umfangreichen Materie „Anfänge Kirchbergs im Maulachgau“ intensiv beschäftigt. Wesentliche Ergebnisse dieser Forschungen sind in der Text-Bild-DOKU im Schlossmuseum dargestellt. Weil Urkunden des 13. Jahrhunderts generell sehr schwer verständlich und zudem oft noch in lateinischer Sprache erstellt sind, wurde besonders die Urkunde mit der Erstnennung des „Raben von Kirchberg“ gründlich und allgemeinverständlich aufgearbeitet. Die Urkunden, in denen Raben genannt wird, widersprechen in vielen Punkten dem, was auch Pfeiffer in der Schule gelernt hat. Sie sind zur Diskussion darüber herzlich eingeladen.

Wie die Burg ausgesehen haben mag

Die Führung „Die Burg von 1265 im heutigen Schloss“ am Sonntag, 4. Oktober 2015, um 15 Uhr startet im Schlossmuseum und führt rund um die Burg Kirchberg. Entdecken Sie, was von der Burg des Raben und der Agnes von Kirchberg von 1265 heute noch in den Mauern des Schlosses vorhanden ist. Erfahren Sie anhand archäologischer Befunde und bautechnologischer Überlegungen, wie die Burg ausgesehen haben mag; was an der überlieferten Baugeschichte richtig sein kann und was unmöglich stimmen kann. Überlegen Sie mit, wo ungefähr die Burgkapelle gestanden sein muss, wie alt die Bastionen und der Bergfried sein müssen. Dazu gibt es auch ein Jubiläums-Quiz mit interessanten Preisen.

Text-Bild-DOKU zu den Anfängen Kirchbergs

Der Inhalt der deutschen Urkunde mit der Erstnennung Rabens kann im Festvortrag am 7. November 2015 in Kirchberg nur gestreift werden. Die sonstigen Inhalte der DOKU dienen dem Verständnis dieser uns so fern liegenden Zeit, die aber für die Geschichte Kirchbergs nicht ganz unwichtig sind. Die Text-Bild-DOKU zu den Anfängen Kirchbergs ist letztmalig am Sonntag, 11. Oktober 2015, von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Auf die archivalisch nachweisbaren baulichen Veränderungen der großen mittelalterlichen Burg bis zu den Umbauten zum Schloss wird detailliert in einem eigenen Vortrag einzugehen sein.

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„Prozess gegen Heilbronner Gewerkschaftssekretärin“ – Solidaritätskundgebung vor dem Amtsgericht Heilbronn

Ein Prozess gegen eine Heilbronner Gewerkschaftssekretärin findet am Freitag, 2. Oktober 2015, um 9.30 Uhr im Amtsgericht Heilbronn statt. Ihr wird vorgeworfen, am 8. März 2014, im Rahmen der Proteste gegen eine Kundgebung der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) gegen das Versammlungsgesetz verstoßen zu haben.

Informationen von ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Heilbronn-Neckar-Franken

Kundgebungsplatz umzingelt

Am 8. März 2014 fand auf dem Berliner Platz in Heilbronn eine Kundgebung der NPD-Jugendorganisation JN statt. Der von Polizei und Stadtverwaltung verheimlichte Aufmarsch wurde erst eine Woche vorher durch das Bündnis „Heilbronn stellt sich quer“ und die Lokalpresse öffentlich gemacht. Die Stadt hatte es sich zum Ziel gesetzt die bevorstehende Nazi-Kundgebung zu verschweigen und somit den Gegenprotest so klein wie möglich zu halten. Das Aktionsbündnis „Heilbronn stellt sich quer“ mobilisierte jedoch kurzfristig unter dem Motto „Kein Platz für Nazis!“ zu lautstarkem Protest und zivilem Ungehorsam gegen die Kundgebung der Faschisten. Obwohl die genaue Uhrzeit der Kundgebung nicht bekannt war, hatten bereits vor Eintreffen der Nazis 300 bis 400 Menschen den Platz umzingelt.

Unterstützung für die Nazis durch Polizei und Stadt

Stadt und Polizei nahmen dies allerdings nicht zum Anlass, die Kundgebung abzusagen. Stattdessen kooperierten sie bereits im Vorfeld mit den Nazis und stellten diesen sogar einen Stadtbus zur Verfügung, der sie vom Neckarsulmer Bahnhof zum Kundgebungsort in die Heilbronner Innenstadt brachte. Ohne diese aktive Unterstützung von Seiten der Stadt und der tatkräftigen Umsetzung durch die Polizei hätte die Kundgebung der 25 bis 30 größtenteils von außerhalb angereisten Nazis nicht stattfinden können.

Protesten gegen die JN angeschlossen

Gleichzeitig hatten am selben Tag bereits verschiedene Gruppen und Organisationen zu einer Kundgebung anlässlich des internationalen Frauenkampftages auf den Kiliansplatz eingeladen. Sie ließen sich den Tag von den Faschisten nicht nehmen und setzten der rechten Hetze einen eigenen Ausdruck entgegen. Im Anschluss an diese Kundgebung entschieden sich einige AntifaschistInnen dazu, sich den Protesten gegen die JN anzuschließen. Sie liefen gemeinsam in einer spontanen Demonstration vom Kiliansplatz über die Allee zum Berliner Platz.

Demos gegen Neonazis wurden verboten

Eineinhalb Jahre später wird nun der Angeklagten von Seiten der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, sie habe die Verantwortung für diese spontane Demonstration getragen und dadurch gegen das Versammlungsgesetz verstoßen. Welcher Linie diese Anklage folgt lässt sich besser erkennen, wenn man auf den Umgang von Stadt und Polizei mit Demonstrationen in Heilbronn in den letzten Jahren zurück blickt. Immer wieder wird versucht, die Demonstrationsfreiheit so eng wie möglich auszulegen. Am 1. Mai 2011 sperrten Polizei und Stadt bei einem Naziaufmarsch das gesamte Bahnhofsviertel ab und verboten Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Aktion der Rechten.

Grundrecht der Versammlungsfreiheit

Öffentlichkeitswirksame Demonstrationen linker Kräfte oder beispielsweise der kurdischen Gemeinde scheiterten regelmäßig daran, dass Demonstrationsrouten durch die Innenstadt ohne stichhaltige Begründungen abgelehnt und die AnmelderInnen mit massiven Auflagen beschnitten wurden. Mit konsequenter politischer Arbeit konnte dieser „Heilbronner Weg“ mittlerweile aufgelockert und das Grundrecht der Versammlungsfreiheit zunehmend gegen die Einschränkungen durch Polizei und Stadt verteidigt werden.

Verfahren muss eingestellt werden

Leider bleiben der Stadt aktive Proteste gegen Nazis allerdings ein Dorn im Auge. Wie der bevorstehende Prozess gegen die Gewerkschaftssekretärin zeigt, sollen spontane Demonstrationen kriminalisiert werden – obwohl diese grundsätzlich vom Versammlungsrecht gedeckt werden. Für uns steht fest – das Verfahren gegen die aktive Gewerkschafterin und Antifaschistin muss eingestellt werden! Die Heilbronner Gewerkschaftssekretärin hat an diesem Tag nicht falsch gehandelt. Mit Wegschauen und Vertuschen lassen sich faschistische Umtriebe und rechte Hetze nicht bekämpfen. Dazu braucht es einen aktiven und breit angelegten Antifaschismus, der sich den Nazis in den Weg stellt.

Solidarität zeigen

Zeigt Eure Solidarität mit der Angeklagten und lasst uns gemeinsam den Prozess begleiten!: Rote Hilfe Ortsgruppe Heilbronn.

Kurzinformation: Freitag, 2. Oktober 2015, um 9 Uhr Kundgebung vor dem Amtsgericht Heilbronn, Wilhelmstraße 2 bis 4)

Unterstützende Gruppen:

Jusos Heilbronn
Kreisvorstand die LINKE Heilbronn-Unterland
Kurdisches Gemeinschaftszentrum Heilbronn
Organisierte Linke Heilbronn (OL)
ver.di Jugend Heilbronn-Neckar-Franken

Unterstützende Einzelpersonen:

Richard Pitterle MdB
Arne Gailing Gewerkschaftssekretär
Ayse Boran Landtagskandidatin
Ergin Özcan Landessekretär der Alevitischen Gemeinde Baden-Württemberg
Florian Vollert Kreisrat
Jan Bleckert Gewerkschaftssekretär
Jochen Dürr Bezirksfachbereichsvorsitzender Fachbereich 3 ver.di Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken
Johannes Müllerschön Kreisrat
Jürgen Patzelt Kreisvorstand die LINKE
Kathrin Biro Gewerkschaftssekretärin
Konrad Wanner
Madeleine Glaser Gewerkschaftsekretärin
Michael Janus Gewerkschaftssekretär
Susanne Dorer Gewerkschaftssekretärin
Thomas Müssig Gewerkschaftssekretär
Volker Bohn Stadtrat

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.heilbronn.verdi.de

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„Otto Albrecht – Ein Malerschicksal in Hohenlohe“ und „Rätsel und Wunderwelt im Hohenloher Feuerstein“ – Zwei Ausstellungen in Blaufelden

Gleich zwei neue Ausstellungen gibt es in Blaufelden. Noch bis Sonntag, 4. Oktober 2015, sind im „Spektrum“ die Ausstellungen „Otto Albrecht – Ein Malerschicksal in Hohenlohe“ und „Rätsel und Wunderwelt im Hohenloher Feuerstein“ zu sehen.

Informationen der Gemeinde Blaufelden

Erster Auftrag führte nach Amlishagen

Otto Albrecht wurde am 26. Juli 1881 in Berlin-Kreuzberg geboren und studierte nach seiner Ausbildung als Dekorationsmaler an der Kunstakademie in München. Nach abgeschlossenem Studium folgten Kunstreisen nach Italien und Aufenthalte in der Künstlerkolonie Worpswede. Nach Amlishagen führte ihn im September 1912 ein Auftrag des Schlossbesitzers Heinrich Bürger: für dessen Hochzeit sollte Otto Albrecht den Rittersaal mit Wandgemälden schmücken. Albrecht kam im Gasthaus „Zum Löwen“ unter und verliebte sich prompt in die Wirtstochter Emma Baier, die 1917 seine Ehefrau wurde.

Überzeugter Pazifist starb in KZ-Haft

Otto Albrechts Erlebnisse im Ersten Weltkrieg als Soldat an der russischen Front, machten ihn zu einem überzeugten Pazifisten. Aus seiner tiefsten Abneigung gegen die Nationalsozialisten machte er keinen Hehl. Emma und Otto Albrecht wurden im Frühjahr 1942 in Amlishagen von der Gestapo verhaftet. Emma überlebte die Torturen im Konzentrationslager Ravensbrück. Otto Albrecht selbst kam zunächst in das KZ Dachau und später in das KZ Sachsenhausen, wo er am 14. Februar 1943 im Alter von 62 Jahren starb. Auch die beiden Töchter Elfriede und Gisela wurden verhaftet und wochenlang von der Gestapo verhört. Geblieben ist uns Otto Albrechts Werk. Im Blaufeldener Spektrum sind über 60 Originale zu sehen.

Einmalige Hohenloher Feuersteine

Ergänzend zu seinen Bildern werden großformatige mikroskopische Fotos aus dem geheimnisvollen Inneren des Hohenloher Feuersteins gezeigt. Hohenloher Feuersteine sind in ihrer Farben- und Strukturvielfalt weltweit einmalig und voller Rätsel. Aus den unauffälligen Steinknollen werden durch Steinschneid-, Schleif- und Polierexperten wahre Kleinode. Die rund 200 Millionen Jahre alten Halbedelsteine waren zum Beispiel zur Barockzeit im 17./18. Jahrhundert außerordentlich begehrt.

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„Schloss Kirchberg/Jagst wurde verkauft“ – Käufer ist die Stiftung „Haus der Bauern“ von Rudolf Bühler aus Wolpertshausen

Das Schloss Kirchberg/Jagst ist nach Recherchen von Hohenlohe-ungefiltert verkauft worden. Der Verkauf wurde am Freitag, 25. September 2015, bei einer Pressekonferenz im Kirchberger Schloss offiziell bekannt gegeben.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

„Gemeinnützige Stiftung Haus der Bauern“

Käufer der weitläufigen Immobilie in der Kirchberger Altstadt ist die „Gemeinnützige Stiftung Haus der Bauern“ sein. Der Kaufpreis ist bisher nicht bekannt. Die Stiftung besitzt am Schwäbisch Haller Marktplatz das „Haus der Bauern“. Die Stiftung hängt eng mit Rudolf Bühler, dem Chef der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall zusammen. Bühler wohnt in Wolpertshausen und ist durch die „Rettung“ des einst vom Aussterben bedrohten Schwäbisch-Hällischen Landschweins weithin bekannt geworden. In Wolpertshausen betreibt die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall einen Regionalmarkt und ein Restaurant.

Jahrelang einen Käufer oder Investor gesucht

Die Evangelische Heimstiftung – mit Hauptsitz in Stuttgart – war seit den 1950er Jahren Eigentümer des Kirchberger Schlosses. Die Heimstiftung nutzt nur noch den „Langen Bau“ als Alten- und Pflegeheim für etwa 70 Bewohnerinnen und Bewohner. Zu Spitzenzeiten lebten im ganzen Schloss knapp 250 alte und pflegebedürftige Menschen. Jahrelang suchte die Evangelische Heimstiftung nach einem Käufer oder Investor für die riesige Schloss-Immobilie. Der Sanierungsbedarf ist hoch. Die Kosten dafür sind immens. In den vergangenen Jahren betonten Verantwortliche der Heimstiftung immer wieder, dass ihre Firma die Kosten für eine Schloss-Sanierung nicht selbst tragen könne.

Eine Tagungsstätte soll hinein

Seit einigen Jahren belebt eine Künstlerkolonie das Hauptgebäude von Schloss Kirchberg. Unter den Künstlern befinden sich Profis, ambitionierte Amateure und Kunstliebhaber verschiedenster Stil- und Fachrichtungen. Erst vor einigen Tagen feierten sie mit ihren Gästen eine „Lange Kunstnacht“. Laut Rudolf Bühler sollen die Künstler weiterhin ihre Ateliers im Kirchberger Schloss betreiben können. Auch der  Zugang zum Schloss sowie der Schlosspark sollen für die Öffentlichkeit frei zugänglich bleiben. Die „Stiftung Haus der Bauern“ plant im Schloss Kirchberg eine Tagungsstätte und möglicherweise einen gastronomischen Bereich. Die Kunde vom Verkauf des Schlosses verbreitete sich bereits vor der offiziellen Bekanntgabe wie ein Lauffeuer in der Stadt Kirchberg. Viele sind gespannt wie es mit dem stadtbildprägenden Bauwerk weiter geht.

Weitere Informationen im Internet über das Schloss Kirchberg an der Jagst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Kirchberg_%28Kirchberg_an_der_Jagst%29

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/Schlossherr-gesucht-Residenz-bei-Ebay-zum-Verkauf-angeboten;art5722,2783681

Weitere Informationen im Internet über die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall:

http://www.besh.de/

Pressemitteilung der Evangelischen Heimstiftung vom 25. September 2015 (Zwischenüberschriften von Hohenlohe-ungefiltert eingefügt):

Schloss Kirchberg wechselt den Besitzer

Die Evangelische Heimstiftung verkauft Schloss Kirchberg an die gemeinnützige Stiftung „Haus der Bauern“ aus Schwäbisch Hall, welche der Unternehmensgruppe Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall zugehörig ist. Das neue Nutzungskonzept sieht eine Akademie für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft vor mit ökologischer Lehre und Forschung, Berufsbildung und Ausbildung. Der im Hauptbau des Schlosses etablierte Künstlerverein „AufgeSCHLOSSen“ kann die Räumlichkeiten im Schloss weiterhin nutzen.

Hauptbau, Marstall und Witwenbau

Die Evangelische Heimstiftung (EHS) als derzeitige Eigentümerin und gemeinnützige Betreiberin von Pflegeeinrichtungen sieht sich mit dem Betrieb eines historischen Barockschlosses auf Dauer überfordert. Ziel war es deshalb, das Schloss Kirchberg auf der Grundlage des 2012 gemeinsam erarbeiteten Zukunftskonzeptes an einen öffentlichen oder privaten Träger zu verkaufen. Der Betrieb des Pflegeheims im Schloss wurde deshalb eingestellt und vollständig auf das angrenzende Fürst-Ludwig-Haus übergeführt. Damit stand das Schloss Kirchberg, bestehend aus Hauptbau, dem Marstall und dem Witwenbau zur freien Disposition.

Enormes Potential

Für die Stadt Kirchberg, den Landkreis Schwäbisch Hall und die Region Hohenlohe hat sich dadurch die großartige Chance eröffnet, eines der bedeutendsten Kulturgüter des Landes für die Öffentlichkeit zu erhalten und dieses mit neuem Leben zu füllen. Das einzigartige Ensemble, die historische Stadt Kirchberg und das wunderbar gelegene Barockschloss, das mit historischen Räumen, einem herrlichen Park und einladenden Innenhöfen aufwarten kann, bietet für die touristische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung von Stadt, Region und Land ein enormes Potential.

Ökologisch ausgerichtete Akademie

Dieses Potential wurde nun von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) erkannt. Nach der Vision der Hohenloher Bauern soll im Schloss Kirchberg eine nationale und internationale landwirtschaftliche und ernährungswissenschaftliche, ökologisch ausgerichtete Akademie entstehen für die perspektivisch auch ein Internatsbetrieb im Witwenbau und möglicherweise ein gastronomisches Angebot im Marstall denkbar wäre. Gedacht ist auch an internationale Projekte der Entwicklungshilfe.

Bauerschule Weckelweiler ist mit im Boot

Die Akademie soll voraussichtlich von einer gemeinnützigen Gesellschaft getragen und betrieben werden, in der sich nicht nur die Erzeugergemeinschaft und die Bauernschule Weckelweiler, sondern auch verschiedene Verbände, wie Demeter, Bioland oder der Bundesverband für ökologischen Landbau und auch das Land Baden-Württemberg engagieren sollen.

Ökologische Modellregion Hohenlohe

„Eine solche ökologisch ausgerichtete Akademie für landwirtschaftliche und ernährungswissenschaftliche Berufe ist längst überfällig“, so Rudolf Bühler, Vorstand der gemeinnützigen Stiftung Haus der Bauern. „Unsere ökologische Modellregion Hohenlohe wird mit einer solchen Akademie eine große Strahlkraft entwickeln und unseren modernen, nachhaltigen Ansatz in der Landwirtschaft sowie in der Herstellung hochwertiger Lebensmittel weit ins Land und darüber hinaus tragen.“

Heimstiftung: „Zukünftige Nutzung ist ideal“

Die mit dieser Vision verbundene zukünftige Nutzung des Schlosses ist nach Einschätzung der Evangelischen Heimstiftung ideal. „Wir fühlen uns den Bauern in Hohenlohe und ihrer Genossenschaft sehr verbunden. Deshalb ist die Idee für diese Akademie bei uns sofort auf fruchtbaren Boden gefallen“, so Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung. „Wir freuen uns, dass wir Schloss Kirchberg an einen regionalen und weit über Hohenlohe hinaus wirkenden Träger verkaufen können.“

„Faires Geschäft“

Nachdem das von der EHS beauftragte Maklerbüro Engel & Völkers seine Verkaufsbemühungen verstärkt hat, gab es einige Interessenten von Privatpersonen bis zu Investoren, die Hotelbetriebe, Sanatorien und ähnliches vorhatten. „Mit den Hohenloher Bauern ist nun eine für alle Seiten herausragende Lösung gefunden worden. Es ist uns deshalb nicht schwer gefallen uns beim Preis zu einigen“, so Schneider, „Es war mir wichtig, dass wir für beide Seiten ein faires Geschäft machen.“ Das bestätigt Rudolf Bühler: „Die Verhandlungen waren hart und zielgerichtet, aber auch fair und vertrauensvoll. Am Ende hat es nur zufriedene Gesichter gegeben.“

Künstler sollen bleiben

Auch für die Künstler, die über ihren Verein „AufgeSCHLOSSen“ seit April 2013 das Schloss von der Evangelischen Heimstiftung gepachtet haben, soll es eine zufriedenstellende Lösung geben. Die EHS wird den Pachtvertag fristgerecht zum 31. Dezember 2015 kündigen, damit die BESH insbesondere die Säle im Schloss für ihre Zwecke mitnutzen kann. Die BESH möchte aber die Belange der Künstler bei der zukünftigen Nutzungskonzeption berücksichtigen und dem Verein einen neuen Pachtvertag zu vergleichbaren Konditionen anbieten.

Die Pressemitteilung auf der Internetseite der Evangelischen Heimstiftung:

http://p117499.typo3server.info/index.php?id=328&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=3759

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„Hilfsorgan der Exekutive: Vom NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg fließen vertrauliche Informationen an die Ermittlungsbehörden“ – Kommentar des Journalisten Thomas Moser

Ein Polizeizeuge hatte sich an den NSU-Untersuchungsausschuss in Stuttgart gewandt – und erhielt ein Disziplinarverfahren. Dieser Fall führt aktuell zu Auseinandersetzungen zwischen dem Parlamentsgremium und dem Innenministerium in Baden-Württemberg. Doch es gibt einen zweiten Fall von Informationsweitergabe an die Behörden, der nun allerdings in die Reihen des Ausschusses selber führt – der Fall des NSU-Informanten Torsten O. (Hohenlohe-ungefiltert vom 29. Juli 2015).

Kommentar von Thomas Moser, Journalist

Besuch vom Staatsschutz

Im Sommer 2003 soll Torsten O. einem Verfassungsschutzbeamten des Landes von einer rechtsterroristischen Gruppierung namens „NSU“ berichtet und den Namen „Mundlos“ genannt haben. So sagte es der inzwischen pensionierte Günter S. vor den Untersuchungsausschüssen des Bundestages und des Landtages von Baden-Württemberg  selber aus. O. dagegen bestritt das ursprünglich, unter anderem bei seiner Anhörung in Stuttgart am 16. März. Doch im Juni 2015 bestätigte er den Sachverhalt im Gespräch mit dem Autor dieses Artikels. Er sei 2011 nach dem Auffliegen des NSU-Trios von anderen Verfassungsschützern unter Druck gesetzt worden, die Unwahrheit zu sagen, so seine Erklärung. Torsten O. war einmal V-Mann des Verfassungsschutzes, Deckname „Erbse“. Zur Zeit sitzt er eine Haftstrafe ab. Seine Geschichte wurde im Juli 2015 veröffentlicht (unter anderem von Hohenlohe-ungefiltert) – und führte prompt zu Reaktionen. Torsten O. bekam im Knast Besuch von drei Beamten des Bundeskriminalamtes, Abteilung Staatsschutz. Sie kamen im Auftrag des Generalbundesanwaltes, wie die Behörde bestätigt. Unter anderem erkundigten sich die Männer aus Meckenheim nach jenem BKA-Mann, von dem O. vor Jahren die Informationen über NSU, Mundlos und auch Böhnhardt bekommen haben will. Er gab ihnen bereitwillig Auskunft und nannte den Namen: Jochen R. Er habe den Eindruck gehabt, erzählt Torsten O., dass die BKA-Beamten bereits wussten, um wen es geht. Sie seien nicht überrascht gewesen, meint er.

Kein Geld sei geflossen

Insgesamt vier Stunden dauerte der Besuch. Dabei wollten die Kriminalbeamten auch Dinge wissen, die mit der Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ nicht gerade etwas zu tun haben. Zum Beispiel, was O. für die Informationen bekommen habe. Sie seien verwundert gewesen, als sie erfuhren, dass weder Geld geflossen ist noch verlangt wurde.

Täterwissen

Und dann fragten die Vernehmer noch nach einem Sachverhalt, der sich gar nicht in den Veröffentlichungen fand. O. will nämlich das Gespräch mit dem Verfassungsschützer Günter S. im Sommer 2003 verdeckt aufgezeichnet haben. Er hat das in Briefen sowohl gegenüber dem Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) als auch dem NSU-Untersuchungsausschuss von Baden-Württemberg erwähnt. Das BKA wollte wissen, wo diese Aufzeichnungen sind, um sie zu holen. O. verweigerte beharrlich die Auskunft. Er will die Aufzeichnungen, die an einem geheimen Ort lagern sollen, selber holen, sobald er auf freiem Fuß ist, erklärte er. Ob diese Aufzeichnungen tatsächlich existieren, ist schwer zu überprüfen. Dass Torsten O. im Jahre 2003 Täterwissen hatte, kann auch ohne sie als belegt gelten – durch das Zeugnis des Ex-Verfassungsschützers S. sowie die historische Verifizierung des NSU nach 2011.

Leck bei den Ausschussmitgliedern?

Allerdings stellt sich in diesem Zusammenhang nun eine ganz andere Frage: Gab der Untersuchungsausschuss vertrauliche Informationen eines Zeugen an Ermittlungsorgane weiter? Noch dazu, ehe er den Zeugen – ein zweites Mal – selbst vernommen hat. Laut O. sollen die BKA-Beamten einen Mitarbeiter des Ausschusses zitiert haben, mit dem er telefoniert hatte. Kamen die Hinweise also von dort?

Brisante Frage

Das Sekretariat des Ausschusses bestreitet das: „Mit der Behörde des Generalbundesanwaltes oder dem Bundeskriminalamt hat keinerlei Kommunikation betreffend Herrn O. (…) und seinen Erklärungen gegenüber dem Ausschuss stattgefunden. Insbesondere wurden diesen Behörden keine Protokolle, Vermerke, Briefe oder andere Unterlagen zugesandt, die Herrn O. (…) oder seine Erklärungen gegenüber dem Untersuchungsausschuss betreffen“, lässt der Ausschussvorsitzende Wolfgang Drexler (SPD) schriftlich mitteilen. Drexler scheint die Brisanz der Frage bewusst zu sein. Denn gleichzeitig weist er darauf hin, dass Briefe von O. und Gesprächsvermerke „im Untersuchungsausschuss verteilt“ wurden. Er legt also nahe, Informationen könnten von anderen Ausschussmitgliedern weitergegeben worden sein –  der Versuch einer Absicherung.

Nicht die Wahrheit

Doch wie passt das damit zusammen, dass O. bei den BKA-Beamten ein Schreiben mit dem Landtagsbriefkopf gesehen haben will? Den Briefkopf kennt er aus seinem eigenen regen Schriftverkehr mit dem Ausschuss zur Genüge. Der bleibt dabei: „Keinerlei Kommunikation mit GBA oder BKA.“ Ausgerechnet die oberste Ermittlungsbehörde selbst straft den Ausschussvorsitzenden Lügen. „Ausgangspunkt der Befragung (von Torsten O.)“, schreibt die Bundesanwaltschaft auf Nachfrage, „waren Angaben, die der Hinweisgeber gegenüber dem Sekretariat des Untersuchungsausschusses getätigt hat.“ „Keinerlei Kommunikation mit GBA und BKA“? Diese Auskunft des Drexler-Büros entspricht jedenfalls nicht der Wahrheit.

Fehlern und Versäumnisse aufklären

Durch wen und auf welchem Wege sind die Informationen von Torsten O. tatsächlich zu den Ermittlungsbehörden gelangt? Mit der Weitergabe von Informationen eines Zeugen an eine Behörde hat der Ausschuss nicht nur die Vertraulichkeit gebrochen, er hat auch seinen eigenen Untersuchungsauftrag durch den Landtag missachtet. Der beinhaltet nämlich nicht nur die „Aufklärung von Fehlern und Versäumnissen der Justiz- und Sicherheitsbehörden von Baden-Württemberg im Zusammenhang mit der NSU-Mordserie“, sondern auch von Bundesbehörden, wie eben die Bundesanwaltschaft.

Vertrauliche Informationen weiter gegeben

Der Vorgang ist umso bemerkenswerter, als vor wenigen Tagen ein anderer Fall von Weitergabe vertraulicher Informationen aus dem Ausschuss bekannt wurde. Ein Polizist hatte sich im April per E-Mail an das Gremium gewandt. Dort sitzen auch Vertreter der Landesregierung. Das Innenministerium erfuhr von dem Beamten und leitete ein Disziplinarverfahren gegen ihn ein. Mutmaßlich waren die Ministeriumsvertreter die Überbringer der Nachricht aus dem Ausschuss. Wolfgang Drexler kritisiert dieses Verhalten und zog Konsequenzen: Zuschriften von Hinweisgebern werden den Ministerialen im Ausschuss seit einiger Zeit vorenthalten. Umso fragwürdiger: Was hier verurteilt wird, die Weitergabe vertraulicher Informationen an eine Behörde, wurde im Fall Torsten O. allem Anschein nach selbst praktiziert.

Viele Spuren verschwinden im Ermittlungsverfahren

Und noch in einem anderen Punkt verhalten sich der Ausschuss und sein Vorsitzender doppelbödig. Anfang Juli wurde Torsten O. in einem Schreiben in Aussicht gestellt, ihn erneut anzuhören, sollte er Aussagen mit „NSU-Bezug“ machen. Eine Entscheidung hat das Gremium bisher nicht getroffen. Allerdings nennt ein Mitarbeiter Drexlers den Zeugen O. im Gespräch „dubios“. Das kann man als Statement gegen eine erneute Vernehmung des ehemaligen V-Mannes durch den Ausschuss werten und hat im Lichte der jüngsten Entwicklungen durchaus seine Logik. Denn diese Vernehmung wurde ja dem Generalbundesanwalt überantwortet. Dort hat sie – nebenbei bemerkt – große Chancen, jetzt im allgemeinen Ermittlungsverfahren „NSU/Unbekannt“ zu verschwinden, so wie viele andere Spuren seit 2012.

Es mangelt am Aufklärungswillen

Was bleibt, ist ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss, der eigentlich die Exekutive kontrollieren soll und sich zu ihrem Hilfsorgan macht. Es ist eine Form der Selbstentmachtung. Dazu passt ein Allerletztes. Ob der Landesverfassungsschutz (LfV) dem Ausschuss die Akten über den Ex-V-Mann „Erbse“ geliefert hat und in welcher Form, beantwortet der so ausweichend wie kryptisch: „Der Beweisbeschluss zu ‚Erbse‘ wurde durch das LfV erfüllt. Zur Frage, ob tatsächlich Akten zu einer evtl. bestehenden Quelle ‚Erbse‘ bestehen, d.h. geliefert wurden, kann aufgrund Geheimschutzrechts keine Angabe gemacht werden.“ Schreibt so, wer aufklären will?

Nächste Ausschusssitzung am 21. September 2015:

Am Montag, 21. September 2015, findet die nächste Sitzung des NSU-Ausschusses von Baden-Württemberg statt. Dabei geht es erneut um den ungeklärten Tod des Neonaziaussteigers Florian Heilig, der im September 2013 in seinem Auto verbrannte. Unter anderem wird eine Person als Zeuge gehört, die eine Stunde vor dem Brand auf dem Cannstatter Wasen das Auto dort fahren gesehen haben will.

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„Technik des Widerstands – die Flugblätter der Weißen Rose“ – Thomas G. Kortenkamp spricht beim Crailsheimer Tag der Weißen Rose 2015

Am Crailsheimer Tag der Weißen Rose 2015 referiert Thomas G. Kortenkamp über „Technik des Widerstands – die Flugblätter der Weißen Rose“. Kortenkamp spricht am Dienstag, 22. September 2015, um 19 Uhr im Forum in den Arkaden im Crailsheimer Rathaus. Der Eintritt ist frei.

Informationen des Stadtarchivs Crailsheim

Restaurator historischer Schreib- und Vervielfältigungsmaschinen

Seit dem Jahr 2000 begehen der Arbeitskreis Weiße Rose Crailsheim e.V. und die „Initiative Erinnerung und Verantwortung“ den Geburtstag von Hans Scholl am 22. September als „Crailsheimer Tag der Weißen Rose“ mit Vorträgen zu wechselnden Themen. Der diesjährige Referent Thomas G. Kortenkamp nähert sich der Weißen Rose aus einem speziellen Blickwinkel, der in der Literatur nur ganz am Rande und oft falsch behandelt wird. Er ist Spezialist für den technischen Herstellungsprozess der Weiße-Rose-Flugblätter und hat sich auf diesem Gebiet nicht nur ein umfassendes theoretisches, sondern als Restaurator historischer Schreib- und Vervielfältigungsmaschinen auch praktisches Wissen erarbeitet.

Tausende von Flugblättern gedruckt und verbreitet

Als vorzüglicher Kenner der umfangreichen Weiße-Rose-Forschung kann er manche These auf ihre technische Wahrscheinlichkeit überprüfen. Den inhaltlichen Entwicklungssprung, den HistorikerInnen bei den letzten beiden Flugblättern im Vergleich zu denen des Sommers 1942 feststellen, weist er auch hinsichtlich der eingesetzten Technik nach und macht anschaulich, was es bedeutete, in einem Überwachungsstaat illegal Tausende von Flugblättern zu drucken und zu verbreiten. Anhand von Geräten, die baugleich mit denen sind, die die Studenten der Weißen Rose benutzt haben, vermittelt Kortenkamp ein sehr anschauliches Bild der Flugblattproduktion der Scholls und ihrer Mitstreiter.

Gedächtnisstele für Eugen Grimminger wird enthüllt

Thomas G. Kortenkamp spricht am Dienstag, 22. September 2015, um 19 Uhr im Forum in den Arkaden im Crailsheimer Rathaus. Der Eintritt ist frei. Eine Stunde zuvor, um 18 Uhr, wird am selben Tag an der Ecke Bahnhofstraße/Friedrichstraße von Oberbürgermeister Rudolf Michl eine Gedächtnisstele für Eugen Grimminger enthüllt. Im Zuge der Baumaßnahmen in der Friedrichstraße wurde ein Bereich in unmittelbarer Nachbarschaft von Grimmingers Geburtshaus für diesen Zweck hergerichtet. Maßgeblich unterstützt wurde die Errichtung der neuen Stele von Tilman Wagner, dessen Familie mit Grimminger in einem freundschaftlichen Verhältnis stand. Eugen Grimminger gilt als der wichtigste Unterstützer der Weiße-Rose-Studenten. Er wurde im zweiten Weiße-Rose-Prozess zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt; seine jüdische Frau Jenny, geborene Stern, wurde deportiert und in Auschwitz ermordet. Die Stele soll an diesen Crailsheimer Bezug zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnern.

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„Kein Werben fürs Sterben“ – Video der antimilitaristischen Aktion in Schwäbisch Hall

Auf der Internetseite des „Club Alpha 60“ im Kästchen „AK Video“ (youtube channel) sind Ausschnitte der Antimilitaristischen Aktion vom 1. September 2015 zu sehen.

Vom Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall

Video anschauen:

Artikel im Haller Tagblatt zum Nachlesen:

http://www.swp.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/art1188139,3408176

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„Entrüstung“ – Leserbrief von Roland Hampp aus Gaildorf über den Besuch von Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) in Schwäbisch Hall

Vom „Gehörtwerden“ des Bürgers hat der Ministerpräsident mal getönt. Heute will er davon nichts mehr hören. Es scheint ihn geradezu seine kommunistische Kaderpartei-Schulung einzuholen, wenn er auf Bürger (mit Dogmen; schwachen Argumenten) einbrüllt, die nicht seiner Meinung sind. Aber da hört auch bei mir der Spaß auf.

Leserbrief von Roland Hampp, Gaildorf

Notfall: Windkraftgegner beim Ministerpräsidenten!

Grauhaar gegen Graubart. Wie zwei alte Waschweiber auf dem historischen Marktplatz zu Schwäbisch Hall bellen wir uns an. So peinlich, dass es aus der lokalen grünen Entourage tönt: Notfall! Windkraftgegner beim Ministerpräsidenten! Immerhin bleiben Grüne, am Tag des Neustarts japanischer Atommeiler, politisch korrekt: Notfall – nicht Störfall in Hall.

Ego-Shooter genug?

Wer sich für das Andere einsetzt, macht sich suspekt. Das eigene Macho-Ego durchzudrücken, ist akzeptiert. Hab ich mir mal sagen lassen. Also schwöre ich ab: Der Rotmilan ist mir so wurscht wie den Roten die kaltgestellte Rote im Feschtles-Zelt. Der Schwarzstorch interessiert mich so wenig wie die Schwarzen nächtens Fledermäuse wahrnehmen. Und die Grüne Hoffnung hab ich längst hinter mich geschmissen. Ich will weiterhin in unseren  Wäldern rumrennen können ohne den Scheusals-Anblick der welthöchsten Windrad-Monster und ich hab keine Lust, mit dem Bike auf Forstweg-Autobahnen gekillt zu werden. Ego-Shooter genug?

Der Ökologie hat er längst abgeschworen

Als der Hotelier an der bayerischen Grenze (zum gelobten Land der Monster-Freiheit) klagt, die geplanten Windräder vor der Pforte gefährden die Existenz seines Wellness-Hotels, verspricht Kretschmann, sich darum zu kümmern! Legte der Milan goldene Straußeneier, die Aufmerksamkeit der Öko(nomie)-Grünen wäre ihm sicher. Ich suche Wellness nicht im Hotel, sondern im Wald. Trotzdem ist das Anliegen des Betreibers verständlich – und lieber ein biederes Hotel in der Botanik als ein Rudel wildgewordener Monster. Wie wird wohl Kretschmann votieren, wenn´s wieder um die ökonomische Entscheidung geht. Denn der Ökologie hat er längst abgeschworen.

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