„Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! – Veranstaltungsreihe in Schwäbisch Hall zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus

„Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ lautet das Motto einer Veranstaltungsreihe in Schwäbisch Hall zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Im April und Mai 2015 finden mehrere Abendveranstaltungen und ein Konzert statt.

Von Siegfried Hubele, Schwäbisch Hall

„Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin“

Am Freitag, 24. April 2015, spricht um 20 Uhr im Club alpha 60 Lothar Letsche, Mitglied des Landesvorstandes der VVN- Bund der Antifaschisten und Mitautor des Buches über „NS-Täter in Stuttgart“ über „Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin“. Lilo Herrmann wurde 1935 von der Politischen Polizei verhaftet und vom Volksgerichtshof in Stuttgart wegen „Landesverrats, begangen in Tateinheit mit Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Sie hatte Informationen über geheime Rüstungsprojekte der Nazis an Widerstandskämpfer in der Schweiz weitergeleitet. Lilo Herrmann war die erste Frau und Antifaschistin, die wegen ihrer illegalen Widerstandstätigkeit 1938 in Plötzensee unter dem Fallbeil sterben musste. In Schwäbisch Hall trägt eine kleine Straße ihren Namen.

Filmdokumentation „Europas rechte Hetzer“

Am Donnerstag, 30. April 2015, ebenfalls um 20 Uhr im Club alpha 60, wird die Filmdokumentation „Europas rechte Hetzer“ gezeigt. Der Film zeigt erschreckend, wie offen und ungehindert Faschisten in Ungarn, Schweden, Österreich und weiteren europäischen Ländern ihre rassistischen und antidemokratischen Hetzparolen verbreiten.

Der NSU waren nicht nur drei Einzeltäter

Am Montag, 4. Mai 2015, ab 20 Uhr, in der „Kultbucht/Schlachthaus“ spricht Martina Renner, MdB der Partei die LINKE. Martina Renner ist aktive Antifaschistin und hat an herausragender Stelle im Thüringer „NSU“-Untersuchungsausschuss gearbeitet. 240 Straftaten mit NSU-Bezug seit November 2011 gehen aus einer Antwort der Bundesregierung an Renner hervor. So hätten in Dortmund auf einer Kundgebung der Partei „Die Rechte“ Neonazis den Mord an Mehmet Kubasik durch den „NSU“ begrüßt. Martina Renner teilt nicht die Meinung, dass der „NSU“ drei Einzeltäter waren, sie geht von einem aktiven neonazistischen Netzwerk aus. Martina Renner setzt sich auch kritisch mit der Ermittlungsarbeit der baden-württembergischen Polizei und dem NSU Untersuchungsausschuss in Stuttgart auseinander.

„Vom Griff nach der Weltmacht zur neuen Verantwortungsergreifung – deutsche Kontinuitäten“

Am Dienstag, 5. Mai 2015, ab 20 Uhr, ebenfalls in der Kultbucht/Schlachthaus, spricht der streitbare Journalist und Historiker Otto Köhler aus Hamburg zum Thema „Wurden wir 1945 befreit? Vom Griff nach der Weltmacht zur neuen Verantwortungsergreifung – deutsche Kontinuitäten.“ Otto Köhler, hat vielfach verschwiegene, verleugnete und verdrängte Nazi-Vergangenheiten bundesdeutscher Eliten und Institutionen aufgedeckt. Mit seiner glasklaren Sprache ist er als scharfer Sprach- und Medienkritiker zu einem gefürchteten und angesehenen Gesellschaftskritiker geworden.

„Befreiungsparty im Club alpha 60“

Am Samstag, 9. Mai 2015, ab 21 Uhr, im Club alpha 60 gibt’s dann zum Abschluss der Veranstaltungsreihe die „Befreiungsparty“ mit der Gruppe „44 Leningrad“. Die Gruppe spielt „Russian Speed Folk“. Ihr Erfolgsrezept: Man nehme einen Mixer, gibt einen Schluck Folklore aus den Weiten Russlands und zu gleichen Teilen Rock, Punk und SKA dazu. 80 000 tanzwütige BesucherInnen hat die Berliner Band so schon bespaßt. Dazu gibt’s einen Bücherstand und Infos der Veranstalter.

Die Veranstalter:

Die Veranstaltungsreihe und das Konzert werden organisiert von der VVN-Schwäbisch Hall, Club alpha 60, DKP, LINKE und MLPD.

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„Mensch und Umwelt vor Profit: Gegen TTIP, CETA, TiSA und Co“ – Weltweiter Aktionstag am Samstag, 18. April 2015

Von Stockholm bis Sydney, von Quebec bis Tokio: Am globalen Aktionstag am 18. April 2015 protestieren die Menschen weltweit vereint gegen Investitionsschutz- und Freihandelsabkommen. Auch Attac-Aktive gehen an diesem Tag unter dem Motto „Mensch und Umwelt vor Profit“ gegen TTIP, CETA, TiSA und Co. auf die Straße.

Von Kay Schulze, Attac Deutschland

Zahlreiche Kundgebungen und Aktionen geplant

Allein in Deutschland sind in mehr als 75 Städten Kundgebungen und Aktionen geplant – an den meisten sind Attac-Gruppen beteiligt. Sicherlich gibt es auch eine Aktion in der Nähe. Gleich mal schauen.

Attac-Aktionsseite mit Karte: www.attac.de/globaltradeday

Dem Treiben ein Ende setzen

Unten in diesem Artikel haben wir zudem eine Auswahl an Orten mit Daten aufgelistet. Die EU-Kommission und hierzulande die CDU-SPD-Bundesregierung stehen nackt da: Ihre zentrale Werbelüge „TTIP bringt Wachstum und Arbeitsplätze“ ist in sich zusammengefallen. Auch die Industrieverbände mussten öffentlich zurückrudern und ihre falschen Zahlen zum vermeintlichen Freihandelssegen löschen. Nun gibt es für uns BürgerInnen genau „keinen“ Grund mehr, TTIP gut zu finden – doch die umso stärkere Notwendigkeit, dem Treiben ein Ende zu setzen.

Mehr als 1,6 Millionen Unterschriften

Lasst uns nach dem erfolgreichen europäischen Aktionstag am 11. Oktober 2014 und den mehr als 1,6 Millionen Unterschriften für die selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative den kommenden Aktionstag groß und stark machen. Wir setzen uns für eine ganz andere, eine demokratische, soziale und ökologische Handelspolitik ein.

Und wir werden TTIP stoppen!

Außerdem bitte vormerken:

Am 16. April 2015 startet die Agrar-Doku „10 Milliarden – wie werden wir alle satt?“ von Valentin Thurn („Taste the waste“). Attac begleitet die Kinotour des Regisseurs mit Infoständen und Veranstaltungen, unter anderem in Stuttgart, Nürnberg, Bamberg, Dresden, Kassel oder Saarbrücken.

Attac-Aktionsseite: www.attac.de/10milliarden

Für den 10. Oktober 2015 plant Attac mit starken Partnern eine Großdemo gegen TTIP, CETA & Co in Berlin. Termin gleich in den Kalender eintragen.

Liste einiger ausgewählter Aktionsorte für den 18. April 2015:

Augsburg, ab 11 Uhr Infostände Innenstadt, ab 13 Uhr Demo und Kundgebung Augsburger Dom. Facebook-Termin
Berlin, 16 Uhr Potsdamer Platz, Menschenkette. Bündnis-Webseite
Bochum, 12 – 15 Uhr Bongard Boulevard, Aktionsmarkt. Bündnis-Webseite ; Facebook-Termin
Bremen, um 11 Uhr Teerbaumbrücke / Schlachte, Kundgebung. Webseite ; Facebook-Termin
Düsseldorf, ab 14 Uhr Marktplatz, kreative Aktionen, Sambagruppe. Facebook-Termin
Frankfurt, 14 Uhr Eiserner Steg, Protest, Party & Kundgebung. Webseite
Hamburg, 11 – 15 Uhr, Centro Sociale, Sternstraße 2, Info-Frühschoppen mit Kurzreferaten, Videos, Infomaterial und Musik. Webseite ; Facebook-Termin
Hannover, 11 – 15 Uhr Kröpcke, Kundgebung mit kreativem Rahmenprogramm. Facebook-Termin
Karlsruhe, ab 11 Uhr Friedrichsplatz Fahrraddemo mit Infostationen. Webseite ; Facebook-Termin
Kassel, 14 Uhr Kaiserplatz, Demonstration. Facebook-Termin
Köln, 14 bis 14 Uhr Rudolfplatz, Kundgebung, Aktionen, Kabarett, Musik. Bündnis-Webseite ; Facebook-Termin
Leipzig, ab 11 Uhr Infostände Marktplatz, ab 14 Uhr Demo durch Innenstadt. Bündnis-Webseite ; Facebook-Termin
Mainz, ab 12 Uhr Gutenberg-Platz, Diskussionen, Reden und Musik. Webseite ; Facebook-Termin
München, ab 13:30 Uhr Demo mit Kundgebungen und Musik. Bündnis-Webseite ; Facebook-Termin
Nürnberg, 11 Uhr Jakobsplatz, Demo mit Kundgebung. Webseite
Regensburg, 13 Neupfarrplatz Demo mit Bühnenprogramm, abends Konzert in der Wechselwelt. Facebook-Termin
Stuttgart, 13 – 15:30 Uhr ab Urbanplatz, Gemeingüter-Tour. Webseite; Facebook-Termin

Mit herzlichen Grüßen
Kay Schulze

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„Roman über ein dunkelhäutiges Besatzerkind in Hohenlohe und im Schwäbischen Wald“ – Titus Simon liest in Gaildorf aus seinem neuen Buch „Kirmeskind“

Der in Oberrot lebende Autor Titus Simon liest am Donnerstag, 23. April 2015, um 20 Uhr in der Kulturkneipe Häberlen in Gaildorf aus seinem neuen Buch „Kirmeskind“, dem Nachfolgeroman von „Hundsgeschrei“.

Von der Kulturschmiede Gaildorf, Stadtbücherei und Buchhandlung Schagemann

Viele Anfeindungen

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Hans, ein dunkelhäutiges Besatzerkind. Er  ist in den Fünfziger- und Sechzigerjahren immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. Gegen eine geplante Zwangsadoption setzt sich seine starke Mutter erfolgreich zur Wehr. Auch als Jugendlicher bleibt Hans ein Außenseiter und versucht schließlich, aus der heimatlichen Enge auszubrechen. Er nennt sich nun Django und sein abenteuerlicher Weg führt ihn unter die Schausteller. Doch die Freiheit hat ihren Preis.

Lesung mit Musik von Erik Beisswenger

Die Lesung von Titus Simon wird vom Liederpoet, Sänger und Gitarrist Erik Beisswenger musikalisch begleitet. In Zusammenarbeit mit Stadtbücherei, Kulturschmiede und Buchhandlung Schagemann

Titus Simon-Homepage:

http://www.titus-simon.de/

Erik Beisswenger Homepage:

http://www.erikbeisswenger.de/

Kurzinfo:

Titus Simon – Lesung zum Welttag des Buches am Donnerstag, 23. April 2015, um 20 Uhr, Kulturkneipe Häberlen, Eintritt: 6 Euro.

Informationen des Silberburg-Verlags zum Buch „Kirmeskind“:

In Lichtengrün, einem kleinen Ort nahe Murrhardt, kämpft man noch mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs und den Härten der Nachkriegszeit. Hans, das uneheliche Kind einer unangepassten, lebenshungrigen Mutter aus dem Schausteller-Milieu, muss sich schon früh behaupten. Sein Vater, ein farbiger Soldat der US-Armee, hat sich aus dem Staub gemacht. Nach dem Willen der Fürsorge soll Hans in den Vereinigten Staaten zur Adoption freigegeben werden, notfalls gegen den Willen der leiblichen Mutter Caroline. Aber die kämpft wie eine Löwin um ihren Sohn.
Auch in der Schule muss sich Hans immer wieder gegen Angriffe zur Wehr setzen. Mit seinem fremdländischen Aussehen stößt er häufig auf Ablehnung, muss Hohn und Spott ertragen. Als Jugendlicher – inzwischen nennt er sich Django – versucht er schließlich auszubrechen. Sein Weg führt ihn unter die Schausteller auf dem Cannstatter Wasen und dem Hamburger Dom, er trifft die ersten Beatniks in Kopenhagen und landet später mitten in den Wiener Beatkrawallen. Doch der Preis für seine kühnen Ausflüge in die große weite Welt ist hoch …
»Kirmeskind«, ein spannender Außenseiterroman aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren im Schwäbisch-Hohenlohischen, kann man auch als Fortsetzung von »Hundsgeschrei« lesen. Es ist der zweite Roman von Titus Simon im Silberburg-Verlag.

Weitere Lesungen von Titus Simon:

http://www.silberburg.de/index.php?1344-Kirmeskind

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„Mahnung für den Frieden“ – Für Erschießungsopfer in Kirchberg/Jagst wird am Dienstag, 14. April 2015, ein Kranz niedergelegt

Deutsche Soldaten erschossen am Kriegsende im Jahr 1945 sechs unschuldige Menschen in Kirchberg an der Jagst. Anlässlich des 70. Jahrestages der Erschießungen, am Dienstag, 14. April 2015, wird Bürgermeister Stefan Ohr um 11.30 Uhr einen Kranz vor dem Mahnmal am Frankenplatz niederlegen.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Sechs unschuldige Menschen erschossen

Die Bevölkerung ist zu dieser Kranzniederlegung herzlich eingeladen. An der Scheune am Adler, die zwischen heutiger Schloss-Apotheke und dem Gasthof Adler stand, wurden am 14. April 1945 drei Zwangsarbeiter und ein Kriegsgefangener von Angehörigen deutscher Truppen erschossen. Außerdem wurden im Stadtgebiet am gleichen Tag zwei deutsche Staatsangehörige erschossen. Zu ihrem Gedenken wurde 2003 im Zuge der Neugestaltung des Frankenplatzes das von Rüdiger Weinhold (Lendsiedel) entworfene Mahnmal errichtet.

Die Namen der am 14. April 1945 in Kirchberg/Jagst hingerichteten Menschen:

Angela Galczinski (Kirchberg/Jagst), Johann Heigl (Eichenau), Michael Kubicky (Polen), Josef Hepak (Ukraine), Wasyl Petryzcka (Ukraine) und Ernest Bonne (Frankreich).

Das Grab von Angela Galczinski befindet sich noch auf dem Alten Friedhof in Kirchberg/Jagst. Die Grabsteine von Michael Kubicky, Josef Hepak und Wasyl Petryzcka sind noch auf dem Crailsheimer Ehrenfriedhof zu finden. Ernest Bonne wurde auf einen Friedhof in seinem Heimatland Frankreich umgebettet. Das Grab von Johann Heigl auf dem Friedhof in Lendsiedel wurde entgegen der Richtlinien des Gräbergesetzes bereits vor einigen Jahrzehnten abgeräumt. Es besteht nicht mehr.

 

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„70 Jahre Kriegsende und Befreiung vom Faschismus“ – Veranstaltungen in Schwäbisch Hall

Eine Veranstaltungsreihe in Schwäbisch Hall zum Thema „70 Jahre Kriegsende und Befreiung vom Faschismus“ organisieren die VVN-Bund der Antifaschisten, club alpha 60, DKP, LINKE und MLPD. Auftakt ist am Freitag, 24. April 2015 mit einem Vortrag „Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin“. Den Abschluss bildet am Samstag, 9. Mai 2015, eine „Befreiungs-Party“ mit »Russian Speed Folk« und einer „Aftershow-Befreiungs-Party“.

Von den Veranstaltern

Freitag, 24. April 2015, 20 Uhr:

Wo?: club alpha 60, Stuttgarter Straße 7, Schwäbisch Hall

Vortrag, Lesung und Diskussion: „Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin“

Lilo Herrmann. Wer war diese Frau, die 1938 in Plötzensee mit dem Fallbeil ermordet wurde? Warum musste die junge Mutter so früh sterben? Was bedeutete Widerstand im Hitlerfaschismus? Lothar Letsche aus Tübingen ist Antifaschist und Kommunist. Dafür hat ihm der Staat 1977 ein „Berufsverbot“ als Gymnasiallehrer „beschert“. Sein Vater, Curt Letsche, wurde von den Nazis verfolgt und ins Zuchthaus gebracht. Auf dem Transport ins KZ Mauthausen wurde Letsche von alliierten Soldaten befreit. Lothar Letsche ist Verfasser des Buches „Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin“. In Schwäbisch Hall gibt es einen „Lilo-Herrmann-Weg“.

Donnerstag, 30. April 2015, 20 Uhr:

club alpha 60, Stuttgarter Straße 7, Schwäbisch Hall

Film: „Europas rechte Hetzer“

Der Vormarsch der Rechten und rechtspopulistischen Parteien in Europa ist ungebrochen. Rassismus, Ausgrenzung und Xenophobie sind ihre Klammer. Im neu gewählten EU-Parlament stellen sie fast 20 Prozent der Abgeordneten. Der Film zeigt erschreckend, wie ungehindert auch in Ungarn, Schweden, Österreich und in anderen europäischen Ländern Faschisten auftreten.

Montag, 4. Mai 2015, 20 Uhr:

Kultbucht, Schwäbisch Hall

Vortrag und Diskussion: „Der NSU und die rechten Netzwerke – die Arbeit des NSU-Untersuchungsausschusses in Baden-Württemberg“

Martina Renner ist Bundestagsabgeordnete der LINKEN. Sie ist aktive Antifaschistin, VVN-Mitglied und hat an herausragender Stelle im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss gearbeitet. 240 Straftaten mit NSU-Bezug seit November 2011 gehen aus einer Antwort der Bundesregierung an Renner hervor. So hätten in Dortmund auf einer Kundgebung der Partei „Die Rechte“ Neonazis den Mord an Mehmet Kubasik durch den NSU begrüßt. Renner und Gäste werden an diesem Abend auch auf die Arbeit des NSU-Untersuchungsausschusses in Baden-Württemberg kritisch eingehen.

Dienstag, 5. Mai 2015, 20 Uhr:

Kultbucht, Schwäbisch Hall

Vortrag und Diskussion: „Deutsche Kontinuitäten – Die Eliten nach 1945“

Otto Köhler aus Hamburg, streitbarer Historiker und Journalist, hat die vielfach verschwiegene, verleugnete und verdrängte Nazi-Vergangenheit bundesdeutscher Eliten und Institutionen aufgedeckt. Mit seiner glasklaren Sprache ist er als scharfer Sprach- und Medienkritiker zu einem gefürchteten und angesehenen Gesellschaftskritiker in der Nachfolge Tucholskys geworden. In seinem Vortrag geht er auch der Frage nach, was es bedeutet, dass fast unisono Deutschland militärisch immer mehr „Verantwortung übernehmen“ soll.

Besetzte Länder ausgebeutet

Am 8. Mai 1945 wurde ganz Europa von dem Verbrechersystem des deutschen Faschismus und seinem Krieg befreit. Die deutsche Wirtschaft profitierte von der „Arisierung“ und der Ausbeutung von KZ-Häftlingen und ZwangsarbeiterInnen ebenso wie von der Ausplünderung der besetzten Länder. Unvorstellbar, welch weitere Opfer es gekostet hätte, wäre der Faschismus nicht besiegt und zerschlagen worden. Deshalb verdanken wir als heute Lebende die Grundlagen eines Lebens in Frieden und Vielfalt den Siegern des 8./9. Mai 1945. Ihre Rolle und die des Widerstandes in Deutschland und den von der Wehrmacht besetzten Ländern zu würdigen und die geschichtliche Wahrheit über Ursachen und Folgen des Faschismus zu bekräftigen, ist bis heute eine unerlässliche Pflicht.

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Musik-Veranstaltung in Schwäbisch Hall anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung vom Faschismus: Wer nicht feiert hat verloren! Befreiungs-Party mit 44 Leningrad »Russian Speed Folk« und Aftershow-Befreiungs-Party

Samstag, 9. Mai 2015, 21 Uhr:

club alpha 60, Stuttgarter Straße 7, Schwäbisch Hall, Preis: 5/8 Euro

Mit ihrem Off-Beat, den 44 Leningrad „Russian Speed Folk“ nennen, der zwischen östlichem Volkslied und westlichem Pop,
zwischen Polka und Ska und Punk schon immer eine musikalische Brücke geschlagen hat, bringen 44 Leningrad ihr tanz-
wütiges Publikum zum brodeln. Ihr Erfolgsrezept: Man nehme einen Mixer und gibt in diesen einen gehörigen Schuss Folk-
lore aus den Weiten Russlands, zu gleichen Teilen Rock, Punk und Ska, einen deftigen Schluck Melancholie und auch noch
eine winzige Prise Schlager – geschüttelt mit Wodka – macht einen feuchtfröhlichen Abend und Muskelkater am nächsten
Morgen. Ein Vierteljahrhundert sind sie nun schon auf dem ewigen Treck, der über Umwege stets nach Osten führt. 700
Konzerte wurden gespielt, 480.000 Kilometer zurückgelegt, 80.000 Besucher*innen bespaßt, 8 Platten aufgenommen.
Und eins hat sich bisher immer bewahrheitet: Es regnet nie wenn sie spielen

Weitere Informationen im Internet:

www.clubalpha60.de

Deutschen Faschismus 1945 militärisch zerschlagen

Vor 70 Jahren erlebte die Menschheit am 8. und 9. Mai 1945 die endgültige militärische Zerschlagung des deutschen Faschismus. Heute wird in manchen Ländern Europas die geschichtliche Wahrheit verleugnet, werden die Kollaborateure mit dem faschistischen Okkupanten als “Freiheitskämpfer” geehrt. Gegen diese Form von Geschichtsrevision betonen wir als Fédération Internationale des Résistants (FIR):

Die faschistischen Weltherrschaftspläne wurden durch das gemeinsame Handeln der Anti-Hitler-Koalition gestoppt. Es waren die Angehörigen der Streitkräfte der Alliierten, vor allem die Angehörigen der sowjetischen Armee, die die Hauptlast des Krieges trugen, die diese Bedrohung auch militärisch zerschlugen. Es waren die Partisanen und Widerstandskämpfer in allen vom Faschismus okkupierten Ländern, bei denen die Kommunisten in den ersten Reihen standen, die ihr Leben einsetzten für die Freiheit ihrer Heimat. Teil dieser Anti-Hitler-Koalition waren auch deutsche AntifaschistInnen. In politischen Erklärungen selbst des Europäischen Parlaments wird behauptet, dass mit dem Ende des Krieges nur eine “totalitäre Herrschaft” durch die andere ausgetauscht worden sei.

Gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, religiöse Intoleranz und Antisemitismus

Die FIR betont demgegenüber: Der 8./9. Mai 1945 war der Tag der Befreiung und des Sieges für alle vom deutschen Faschismus bedrohten Völker, für die Inhaftierten der faschistischen Konzentrationslager, die noch in der Agonie des NS-Regimes auf Todesmarsch geschickt worden waren, für die Zwangsarbeiter, die in verschiedenen Formen Sklavenarbeit für die deutsche Industrie, die Landwirtschaft und Kriegspolitik leisten mussten, für die Nazigegner in Deutschland selber. Damals hieß die gemeinsame Losung aller AntifaschistInnen “Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!” Für die FIR und ihre Mitgliedsverbände ist das eine Verpflichtung für heute und morgen. Wir handeln gemeinsam mit den Angehörigen heutiger Generationen gegen Neofaschismus, extreme Rechte und Rechtspopulismus, gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, religiöse Intoleranz und Antisemitismus, gegen Krieg, imperiale Hegemonie, staatlichen und nicht-staatlichen Terrorismus sowie deren gesellschaftlichen Wurzeln.

Exekutivausschuss der Fédération Internationale des Résistants – Association Antifasciste im Januar 2015

Die Veranstaltungsreihe und das Konzert in Schwäbisch Hall werden organisiert von:

VVN-Bund der Antifaschisten, club alpha 60, DKP, LINKE, MLPD

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„Unbeugsam – Robert Scholl und seine Familie“ – Vortrag in Crailsheim von Hannes Hartleitner

Robert Scholl würde am 13. April 2015 seinen 124. Geburtstag feiern. An diesem Tag würdigt Hannes Hartleitner unter dem Titel „Unbeugsam – Robert Scholl und seine Familie“ in einem Vortrag des Stadtarchivs und des Crailsheimer Historischen Vereins den früheren Schultheißen von Ingersheim-Altenmünster und Vater der Geschwister Scholl.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Politische Gefängnisstrafe abgesessen

Hartleitner liefert einen Blick auf Menschen aus Hohenlohe, deren Gegnerschaft zum Nationalsozialismus ein ganz besonderer Rang zukommt. Noch bevor das erste Flugblatt der „Weißen Rose“ gedruckt war, geriet Robert Scholl unter den Verfolgungsdruck der nationalsozialistischen Maschinerie. Noch bevor Hans Scholl und Alexander Schmorell zusammen mit Sophie Scholl und Willi Graf ihre Münchner Widerstandsaktionen verstärkten, hatte er eine politische Gefängnisstrafe abgesessen und ein Berufsverbot hinzunehmen, weitere Strafen sollten folgen. Der Vortrag zeigt auf, wie das Denken und Handeln Robert Scholls ihr Echo in den Flugblättern der „Weißen Rose“ fanden.

Kurzinformation:

„Unbeugsam – Robert Scholl und seine Familie“, Vortrag von Hannes Hartleitner am Montag, 13. April 2015, um 19.30 Uhr, Crailsheim, Rathaus, Forum in den Arkaden.

Weitere Informationen im Internet über die Geschwister Scholl:

http://weisse-rose-crailsheim.de/

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„Gemeinsam für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt: Mit Waffen kann man Frieden nicht erzwingen“ – Ostermarsch 2015 am Samstag in Ellwangen und an fünf anderen Orten in Baden-Württemberg

Sechs Ostermärsche der Friedensbewegung sind am Samstag, 4. April 2015, in Baden-Württemberg geplant, einer am Montag, 6. April 2015. Von der Region Hohenlohe am schnellsten zu erreichen ist der Ostermarsch in Ellwangen. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Termine und Programme der Ostermärsche in Baden-Württemberg.

Von Kristian Golla, Netzwerk Friedenskooperative

Zu den Terminen am Samstag, 4. April 2015:

Ellwangen:

Ellwanger Ostermarsch 2015 „Gemeinsam für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt – Mit Waffen kann man Frieden nicht erzwingen!“ Kundgebung mit Redebeiträgen von Odilo Metzler (Pax Christi) und der Ellwanger Aktionsgruppe Solidarität, Aufruf und Unterschriftensammlung zum „Berliner Appell“ gegen die Kriegsgefahr in der Ukraine. Kulturprogramm mit Andrea Batz (Gitarre und Gesang), Percussiongruppe „upsurdo“, Folkgruppe „Basis“ und einem Ausdruckstanz von Nora Kramer und Albrecht Günz (Dresden), Moderation: Josef Baumann, 10 Uhr, Bahnhofsplatz; Kundgebung: 11 Uhr, Kapuzinerplatz,

Internet: http://www.friedenskooperative.de/gifs/om15ell.pdf

Veranstalter: Aktionsbündnis Mahnwache Ellwangen

Kontakt: Aktionsbündnis Mahnwache Ellwangen, Gerhard Schneider, Seb.-Merkle-Straße 38, 73479 Ellwangen, Telefon: 07961/3401, E-Mail: gerhardell1@t-online.de

Heilbronn/Stuttgart:

Gemeinsame Zugfahrt zum Ostermarsch Baden-Württemberg 2015 http://ostermarsch.friedenskooperative.de/?q=node/54î“ 70 Jahre nach der Befreiung von Faschismus und Krieg: Unsere Verantwortung heißt: Frieden!“ in Stuttgart, Treffpunkt: 12.35 Uhr, Hauptbahnhof Heilbronn, (Fahrt mit Baden-Württemberg-Ticket),

Veranstalter: Heilbronner Friedensbüro

Kontakt: Heilbronner Friedensbüro, Am Wollhaus 13, 74072 Heilbronn, Tel.: 07131/962627, Fax: 07131/506741
E-Mail: info@fb-hn.de

Internet: www.friedensbewegung-heilbronn.de

Stuttgart: 

Ostermarsch Baden-Württemberg 2015 http://ostermarsch.friedenskooperative.de/?q=node/54î „70 Jahre nach der Befreiung von Faschismus und Krieg: Unsere Verantwortung heißt: Frieden!“, Start: 12 Uhr, EUCOM, Katzenbachstraße/Hauptstraße (Stuttgart-Vaihingen), Redner: Jürgen Wagner (IMI), Auftaktkundgebung: 14 Uhr, Lautenschlagerstraße (beim Hauptbahnhof), anschlißend Demo durch die Innenstadt, zur Abschlußkungebung: 15 Uhr, Schloßplatz, Redner: Tobias Pflüger (IMI), Kai Burmeister (IG Metall Stuttgart), Dietrich Becker-Hinrichs (Pfarrer Bretten), Musik: „ewo2“.

Internet: http://www.friedenskooperative.de/gifs/om15stg.pdf

Veranstalter: Friedensnetz Baden-Württemberg

Kontakt: Friedensnetz Baden-Württemberg, Spreuergasse 45, 70372 Stuttgart, Telefon: 0711/6071786, Fax: 0711/600718, E-Mail: buero@friedensnetz.de

Weitere Infos im Internet über das Friedensnetz Baden-Württemberg: www.friedensnetz.de

Mannheim:

Ostermarschaktion 2015, Internet: http://ostermarsch.friedenskooperative.de/?q=content/mannheimin Mannheim, Kundgebung: 12 Uhr, Paradeplatz, RednerInnen: Markus Pflüger (DFG-VK Trier), Gökay Akbulut (Friedensplenum Mannheim), Gerhard Fontagnier (Mannheim sagt Ja!), Bektas Cezik (Marktplatz Moschee); 13 Uhr: Demo durch die Breite Straße bis zur Abendakademie und von dort Fahrrad-Korso vom Paradeplatz zur Coleman-Kaserne in Mannheim-Sandhofen, dort: 14.30 Uhr, Kundgebung vor der Coleman-Kaserne, Haupteingang, Viernheimer Weg, Redner: Gregory Rabus (Friedensplenum Mannheim), Hans Schuh (Bündnis gegen Abschiebungen), Flyer im Internet: http://www.friedenskooperative.de/gifs/om15ma.pdf.

Veranstalter: Mannheimer Friedensplenum

Kontakt: Friedensplenum Mannheim, Friedensbüro, Speyerer Straße 14, 68199 Mannheim, Telefon: 0621/853272
E-Mail: friedensplenum.mannheim@gmx.de

Internet: www.frieden-mannheim.de

Karlsruhe/Stuttgart:

Gemeinsame Fahrt zum landesweiten Ostermarsch Baden-Württemberg 2015, Internet: http://ostermarsch.friedenskooperative.de/?q=node/54î. Unsere Verantwortung heißt Frieden“, nach Stuttgart, Treffpunkt: 9.45 Uhr, in der Bahnhofshalle im Hauptbahnhof Karlsruhe, Bildung von Fahrgemeinschaften mit dem Baden-Württemberg-Ticket, Flyer im Internet: http://www.friedenskooperative.de/gifs/om15ka.pdf

Veranstalter: Friedensbündnis Karlsruhe

Kontakt: Friedensbündnis Karlsruhe, Sonnhild Thiel, Alberichstraße 9, 76185 Karlsruhe, Telefon: 0721/552270, E-Mail: suthiel@t-online.de

Internet: www.friedensbuendnis-ka.de

Tübingen/Stuttgart:

Gemeinsame Zugfahrt zum Ostermarsch Baden-Württemberg 2015 in Stuttgart, Treffpunkt: 10 Uhr, Hauptbahnhof Tübingen, Haupteingang beim Taxistand (Fahrt mit Baden-Württemberg-Ticket).

Veranstalter: Tübinger Friedensplenum/Antikriegsbündnis

Kontakt: Tübinger Friedensplenum/Antikriegsbündnis, Österbergstraße 2, 72074 Tübingen, E-Mail: info@friedensplenum-tuebingen.de

Internet: www.friedensplenum-tuebingen.de

Zum Termin am Montag, 6. April 2015:

Müllheim:

Ostermarsch 2015 „Es ist an der Zeit: Eine Welt in Frieden!“ in Müllheim, Auftakt: 14 Uhr, vor der Robert-Schuman-Kaserne, Begrüßung: Ulrich Rodewald (Friedensrat Markgräflerland), anschließend Demo in die Stadt, zur Abschlußkundgebung, 15 Uhr, Marktplatz mit Reden, Musik, Infos, Essen+Trinken, Flyer im Internet: http://www.friedenskooperative.de/gifs/om15mue.pdf

Veranstalter: Friedensrat Markgräflerland, DGB Markgräflerland

Kontakt: Friedensrat Markgräflerland, Ulrich Rodewald, Lindenstraße 23, 79379 Müllheim, Telefon: 07631/13902, E-Mail: Friedensrat-Muellheim@gmx.de

Internet: www.friedensrat.org/pages/aktionen/2015/ostermarsch-2015.php

Weitere Informationen und Kontakt:

Info-Telefon: 0228-692904

Einmalige zweckgebunde Spenden zum Thema: „Infoarbeit Ostermarsch“:

Spendenkonto: Förderverein Frieden

IBAN: DE89 4306 0967 4041 8604 00

BIC: GENODEM1GLS

GLS-Gemeinschaftsbank

Netzwerk Friedenskooperative:

Römerstraße 88, 53111 Bonn

Telefon: 0228/ 692904

Fax: 0228/692906

E-Mail: friekoop@friedenskooperative.de

Internet: http://www.friedenskooperative.de/

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„Alte Feindbilder unter neuen Masken: Rechtsextremismus heute“ – Vortrag im Schulzentrum Ilshofen

„Alte Feindbilder unter neuen Masken: Rechtsextremismus heute“ heißt der Titel eines Vortrags am Montag, 20. April 2015, um 19.30 Uhr im Schulzentrum Ilshofen. Es spricht die Expertin für Rechtsextremismus Ellen Esen.

Informationen der Hermann-Merz-Schule und Maria-Montessori-Schule in Ilshofen

Vielschichtiges Problem unserer Gesellschaft

Rechtsextreme kommen immer dann in die Schlagzeilen, wenn sie Gewalttaten verüben. Auch wenn die Anzahl ihrer Straf- und Gewalttaten in den letzten Jahren auf hohem Niveau stagniert, sind diese Übergriffe nur die Spitze des Eisbergs. Rechtsextremismus ist vielerorts in Baden-Württemberg kein Randphänomen mehr. Der Erfolg einer rechtsgerichteten Jugendkultur und die Akzeptanz rechtsextremen Gedankenguts in weiten Teilen der Bevölkerung machen deutlich, dass Rechtsextremismus ein vielschichtiges Problem unserer Gesellschaft ist.

Demokratie soll Stück für Stück diskreditiert werden

Hinzu kommen die Bemühungen Rechtsextremer, immer mehr in die Zivilgesellschaft vorzudringen. Sie wissen, rhetorisch geschickt, öffentliche Diskussionen mit ihren eigenen Themen zu besetzen und greifen hierfür zunehmend bürgernahe sozialpolitische und kapitalismuskritische Fragen auf. Sie engagieren sich in Bürgerinitiativen, Elternvertretungen von Schulen oder in der Jugendarbeit und werben verstärkt Jugendliche über eher unpolitische Angebote in Sportclubs oder bei Straßenfesten für die Szene. Sie nutzen dieses Engagement jedoch, um rechtsextremes Gedankengut zu verbreiten und die Demokratie Stück für Stück zu diskreditieren. So wenden sie sich gegen den Gedanken gleicher, unveräußerlicher Rechte für alle Menschen.

Kurzinfo:

Vortrag und Diskussion „Alte Feindbilder unter neuen Masken: Rechtsextremismus heute“ am Montag, 20. April 2015, um 19.30 Uhr im Schulzentrum Ilshofen. Es spricht die Expertin für Rechtsextremismus Ellen Esen. Veranstalter sind die Hermann-Merz-Schule und Maria-Montessori-Schule Ilshofen.

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„50 Jahre linke Politik an der Hochschule: Wo bleibt der gesellschaftliche Einfluss?“ – Eine Kritik von Rose Baaba Folson Rose Baaba Folson

„50 Jahre linke Politik an der Hochschule: Wo bleibt der gesellschaftlichen Einfluss?“, fragt die Autorin und Hochschullehrerin Rose Baaba Folson. „Europäsische Gesellschaften insgesamt sind nach rechts gerückt. Überall in der EU toben politische Kleinkrieg und „Gejammer“ zwischen den Parteien, den viele Wählern so leid sind, dass die Wahlen oft den Rechtsparteien überlassen sind.“ Rose Baaba Folson hatte im Juli 2013 in einem Vortrag in Schwäbisch Hall über die Strukturen des rechtsextremen Ku-Klux-Klan berichtet.

Rose Baaba Folson

Aggressiv-fremdenfeindliche Partei

Wenn jeder dritte Wähler in Frankreich mit Rechtsextremisten sympathisiert, ist es bedenklich! Kandidaten der konservativen UMP hatten keine Skrupel, für eine aggressiv-fremdenfeindliche Partei zu votieren, die mit einer islamfeindlichen Stimmungsmache und der Instrumentalisierung von Angst vor Terrorismus in den Wahlkampf gezogen war, alles im Namen von „Freedom of Speech in einer Demokratie“.

„Es ist bedenklich“

Am 11. Januar 2015 hatte der Sozialist Frédéric Barbier in einer Stichwahl gegen die Front-National-Kandidatin Sophie Montel (48,6 Prozent) im ostfranzösischen Departement Doubs nur 51.7 Prozent der Stimmen erobert. Die Kommentare in den französischen Medien waren einheitlich: „Es ist bedenklich.“ Wenn Immigranten und muslimische Gemeinschaften in Frankreich verwahrlosen, ist es bedenklich. Wenn Franzosen, trotz dem Festhalten am nationalen Zusammenhalt unter dem Banner der Werte der Republik, für „Gleichheit und Brüderlichkeit“, durch die Straßen marschieren gegen den Dress Code eines Teils der muslimischen Gemeinde, ist es sehr bedenklich. Müssen wir uns nicht woudern über das Ergebnis der Départementswahlen am 18. März 2015. Der rechtsextreme Front National von Marine Le Pen lag mit 25 Prozent vor der Sozialisten PS von Präsident Hollande mit 24 Prozent. Die konservative UMP gewann 36.4 Prozent.

Kombination aus Dummheit, Arroganz und Ignoranz

Wenn der NSU unbehelligt durch Deutschland zieht und Immigranten über eine Dekade hinweg ermordet, trotz national und international fortgeschrittener Maschinerie der Sicherheitsintelligenz, ist es sehr bedenklich. Wenn Nazis immer noch kontinuierlich jüdische Friedhöfe in Deutschland schänden und die Pegida durch Dresden und andere Städte Deutschlands marschiert und eine gefährliche Kombination aus Dummheit, Arroganz und Ignoranz verbreitet, ist es sehr bedenklich. Wenn in Deutschland „Zeitzeugen“ eingeladen werden, die ausschließlich Opfer der Nazis sind und die Täter sich in Ruhe verstecken können: Was ist das für ein Botschaft, die in die Öffentlichkeit gelangt?

Eine Korrektur ist angesagt

Wenn in den deutschen Nachrichten berichtet wird, dass aus einem brennenden Kreuzfahrtschiff alle Passagiere gerettet sind, bis auf vier, die illegale Migranten sind, heißt es, dass diese Menschen, aufgrund ihres politischen Status, kein Anrecht auf Leben haben. Wenn die deutsche Wirtschaft von 2012 bis 2014 dreizehn Mal mehr Überschuss erwirtschaftet als alle EU-Länder zusammen, und die deutsche Öffentlichkeit in dem Glauben gelassen wird, dass dieser Überschuss allein aus dem „Fleiß“ deutscher Arbeitskraft stammt und nicht teilweise aus Waffenverkauf, oft in Krisengebiete, bedeutet das, die kleinen Leute zu täuschen. Hier ist eine Korrektur angesagt.

Extrem brutale radikale Gruppierungen

Wenn die US-Justiz glaubt, dass es in Ordnung ist, für weiße Polizisten, schwarze unbewaffnete Menschen zu ermorden und frei gesprochen zu werden, haben wir ein gefährliches Muster. Erniedrigung und Tortur von politischen Gefangenen führen zu Radikalisierung, genau wie undemokratische konsistente Ausgrenzung eines Teils der Gesellschaft. Staatlicher Verrat von kanadischen Bürgern mit muslimischer Abstammung und deren Inhaftierung in Guantánamo ohne Gerichtsverhandlung führt zu Radikalisierung. Ausgrenzung, Verwahrlosung und unzureichende Integrationsmaßnahmen in Nord-Ost-Nigeria führen zu zunehmender Radikalisierung. Auseinander gebrochene Staaten wie Somalia, Syrien, Irak, Afghanistan und Yemen haben extrem brutale radikale Gruppierungen erzeugt.

Linke müssen die Effektivität ihrer Bildungspolitik in Frage stellen

Wenn die Linken in Griechenland denken, es ist in Ordnung, eine Koalition mit den Rechtsextremisten zu bilden, ist es „bedenklich“. Ist allen diese Entwicklungen unter den Stichworten Freiheit und „Freedom of Speech“ zu erklären oder zu verklären. Jetzt spätestens müssen die Linken und andere progressive Kräfte die Effektivität ihrer Bildungspolitik in Frage stellen und ernsthaft neue Wege reflektieren. Denn es führt zu nichts, immer wieder zu beteuern „es wurde viel getan“. Die Geschichte wird das Urteil präsentieren, indem es oft um eine ganz simple Logik handelt: Egal wie intensiv die Bemühungen sind, etwas zu verändern, solange die angestrebten Ergebnisse nicht erreicht sind, ist die Aufgabe noch nicht beendet.

Wie weit beschützt ein Staat die Meinungsfreiheit?

Die Meinungsfreiheit ist ein sehr wichtiger Aspekt der Demokratie. Dennoch haben wir oft erlebt, wie gefährlich es sein kann, diese Meinungsfreiheit auszuüben und auszuleben, ohne dass der Versuch unternommen wird, die Person durch Druckmittel doch zum Schweigen zu bringen. Egal wie sehr wir an die Meinungsfreiheit in einer Demokratie glauben, diese Freiheit war immer begrenzt und hindert uns bestimmte heikle Themen zu diskutieren. Staaten berufen sich auf Demokratie und Meinungsfreiheit, aber wie weit würden sie wirklich gehen, um ihre Bürger und Bürgerinnen zu beschützen, die diese Werte versuchen umzusetzen? Für die MitarbeiterInnen von Charlie Hebdo stand NUR ein einziger Polizeiwagen zur Verfügung. Völlig unzureichend.

„Dein Menschenrecht endet dort, wo das Recht der Anderen beginnt“

In kritischer Soziologie heißt es: „Dein Menschenrecht endet dort, wo das Recht der Anderen beginnt.“ Der Papst sagte, „Meinungsfreiheit bedeute nicht, andere erniedrigen oder beleidigen zu dürfen.“ Der CEO von Twitter sagt: „Twitter ist eine öffentliche Plattform, und wir müssen die Balance der Meinungsfreiheit aufrechterhalten. („We need to balance our freedom of speech with freedom of speech of others“).

Was verstehen wir unter linker Politik?

Aus Anlass der Feier 40 Jahre Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg (CvO-Uni) hatten Professor Dr. Wolfgang Nitsch und seine Kollegen zu einem Rückblick und Dialog über die linke Hochschulpolitik der ersten Jahrzehnte der Universitätsgeschichte an der Carl von Ossietzky-Uni eingeladen. Was verstehen wir unter linker Politik? Es war damals die Politik, die von der Initiative Sozialistischer WissenschaftlerInnen (ISW), dem Arbeitskreis Gewerkschaften (AKG), später vereinigt zur Linken Liste getragen wurde, mit ihrem damaligen Kontrahenten, dem Bund demokratischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, der der DKP nahestand.

Jammergesellschaft

Nach vorbereiteten Beiträgen über historische Analysen über die Errungenschaften und Versäumnisse und der trüben Zukunft linker Politik, folgte eine mäßige Diskussion. Die Diskussion fing zuerst sehr vielversprechend an, mit zahlreichen brillanten Ideen wie linke Hochschulpolitik weiterhin in die Zukunft getragen werden kann. Doch dann endeten sie in einem reinen Gejammer, welches leider typisch für diese Gesellschaft ist. Jammern ist mit den Jahren zu einem der prägenden Charakteristika der deutschen Gesellschaft geworden. ZuwandererInnen müssen einen kräftigen Abwehrmechanismus an den Tag legen, um nicht ein Teil dieser Jammergesellschaft zu werden.

Studiumabsolventen sind Produkte der Arbeit der Lehrenden

Das Hauptgejammer an diesem Abend ging darum, dass die Studierenden sehr apolitisch sind. Diese Behauptung suggeriert meiner Meinung nach eine Abkopplung zwischen Studierenden und Lehrenden. Es ist überraschend, dass der Kollege es für möglich hielt, Studierende von ihren Lehrendern abkoppeln zu können. Sind Studiumabsolventen unter anderem nicht Produkte der Arbeit der Lehrenden? Ist die Frage berechtigt?

Netzwerke aufbauen, aufrecht erhalten und pflegen

Jedoch das ist nicht die Essenz der Sache. Wichtig anzumerken ist der Umgang mit Ansichten, die nicht die eigenen sind. Oft verpassen Menschen wertvolle Ideen, die sie auf neue Wege bringen könnten, weil sie sich von eigenen starken Emotionen der Ablehnung für andere Ansichten ablenken lassen, die gerade für sie in diesem Moment unvertretbar erscheinen. Linke hatten und haben Spielräume, kritische Bildungsinhalte zu gestalten, ohne dem Einsatz ihres Lebens, wie es in vielen anderen Ländern, der Fall ist. Sie haben den Spielraum, mit Entscheidungsträgern zu dinieren, um wichtige Entscheidungen zu beeinflussen. Sie haben den Spielraum, Studiumabsolventen als Multiplikatoren in Schlüsselpositionen in Politik, Wirtschaft und Regligion zu verhelfen, um Netzwerke aufbauen, aufrecht erhalten und pflegen.

Die Gesellschaft verbessern

Warum ist es so schwer, von der Diskussionsphase zu konkreten Problemlösungsansätzen zu wechseln? Ist die Diskussionsphase eine sichere Schutznische in der wir uns verstecken können, damit wir die Arbeit, die wir machen müssen, um Veränderungen zu erzielen, entgehen zu können? Ist die Diskussionsphase der Ort, wo wir uns vor unserer Verantwortung drücken können, ohne belangt zu werden? Der Status als Linke/r ist eine Aussage und eine Mahnung, dass die Gesellschaft sich verbessern muss, und der Linke-Status ist eine Erklärung, ein Teil des Verbesserungsprozesses zu sein.

Weitere Informationen und Kontakt:

Internet: www.rose-folson.de

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