„Wir sind Charlie“ – Solidaritätsbekundung alternativer Medien in Baden-Württemberg

Auch Kontext erklärt sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen bei der französischen Zeitung „Charlie Hebdo“. Über die Trauer hinaus geht es um die Verteidigung der Meinungs- und Pressefreiheit. Mitgetragen wird die Erklärung von alternativen Medien in Baden-Württemberg: Seemoz (Konstanz), Neue Rottweiler Zeitung (Rottweil), Rheinneckarblog (Mannheim) und Blix (Aulendorf). Auch Hohenlohe-ungefiltert schließt sich der Solidaritätsbekundung an.

Von der Kontext:Wochenzeitung

Anschlag auf die Presse- und Meinungsfreiheit

Der gezielte Mordanschlag auf die Mitarbeiter des Satire-Magazins „Charlie Hebdo“ in Paris wird als der Beginn des Krieges zwischen den Salafisten und ihren Widersachern auf europäischem Boden in aktuellen Talkrunden gedeutet. Es ist ein Anschlag auf die Presse- und Meinungsfreiheit. Deshalb schweigen wir eine angemessene Zeit und solidarisieren uns – und machen unerschrocken weiter. „Nous sommes CHARLIE“, wir sind „Charlie Hebdo“.

Schlechte Politik gefährdet den Frieden

Das Prinzip der rückhalt- aber nicht rücksichtslosen Berichterstattung gilt es gerade in diesen Zeiten an jeder Stelle zu verteidigen. Unsere einzige Waffe gegen die Erzeuger von Populismus, Dummheit und Gewalt ist eine ständige, wahrheitsgemäße und an die Grenzen gehende Berichterstattung. Nicht eine weit gefasste Meinungsfreiheit gefährdet den Frieden einer Einwanderungsgesellschaft, sondern eine schlechte Politik, die den Aufgaben der Migration und der mitverursachten Kriege in der Welt nicht gerecht wird.

Nach den Ursachen des Hasses fragen

Die Folgen von Welt- und Großmachtpolitik werden von den Terroristen jetzt in unsere Länder zurückgetragen. Gewalt gegen Gewalt ist ihre Logik, während die BürgerInnen in den Städten Deutschlands und Europas gleichzeitig um die Integration und die Ausgrenzung von Fremden und Andersgläubigen streiten. Unsere Aufgaben sehen wir darin, nach den Ursachen dieses Hasses im Namen von Religion zu fragen, sowie Fanatismus und Gewalt entschieden zurückzuweisen.

Reden wir miteinander und sind friedlich

Geben wir den Menschen also weiter zu denken und zu diskutieren, als JournalistInnen und als AutorInnen. Wie etwa Michel Houellebecq in seinem neuen Roman „Unterwerfung“, der kommende Woche seine Leser finden soll. Lesen wir gemeinsam, reden wir miteinander und sind friedlich – auch wenn uns die Meinung der Andersdenkenden nicht gefällt.

Wir sind Charlie. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir machen weiter.

Oder mit Karola Bloch gesprochen: „Unsere Aufgabe ist es, unaufhaltsam aufzuklären, das Bewusstsein der Menschen wachzurütteln. Andere Waffen haben wir nicht.“

Die Unterzeichner:

Kontext:Wochenzeitung

Seemoz, Konstanz

Neue Rottweiler Zeitung (NRWZ), Rottweil

Blix, Aulendorf

Rheinneckarblog, Mannheim

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.kontextwochenzeitung.de/debatte/197/wir-sind-charlie-2663.html

   Sende Artikel als PDF   

„Nach Pariser Terror-Anschlag: Muslime in Heilbronn-Franken tief betroffen“ – Link zu einem Beitrag von SWR4 Frankenradio

Entsetzen und Unverständnis über das Attentat auf die Mitarbeiter der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ sind groß. Muslime in der Region Heilbronn-Franken können es nicht fassen, was in Paris passiert ist.

Von SWR4-Frankenradio Heilbronn

Sehr große Gefahr für das friedliche Zusammenleben

Mord habe mit dem Glauben nichts zu tun, sagte der Sprecher der muslimischen Gemeinde Crailsheim-Ellwangen Adnan Mohammad: „Wir sehen durch das Attentat eine sehr große Gefahr für das friedliche Zusammenleben in Deutschland und der Welt. Es ist unmenschlich und traurig. Der Islam sagt, wenn sie einen Menschen töten, töten sie die ganze Menschheit. Terroristen sind keine Menschen. Im März organisieren wir eine Veranstaltung, zu der wir auch andere Glaubensrichtungen einladen wollen. Dort wollen wir über das richtige Bild des Islam reden.“ (…)

Link zum kompletten Beitrag in SWR4-Frankenradio Heilbronn:

http://www.swr.de/swr4/bw/region-aktuell/heilbronn/nach-pariser-terror-anschlag-muslime-in-heilbronn-franken-tief-betroffen/-/id=258308/nid=258308/did=14841082/gkxd22/index.html

   Sende Artikel als PDF   

„Juncker und Schäuble: Schluss mit den Drohungen! – Es ist die Sache der GriechInnen, über ihr Schicksal selbst zu bestimmen“ – Kommentar von Paul Michel

Fast wie erwartet reagieren bürgerliche Medien, Regierungsvertreter, so genannte „Wirtschaftsexperten“ und Führungspersonal der „europäischen Institutionen“ als sie das Scheitern ihres Kandidaten Dimas bei den griechischen Präsidentschaftswahlen zur Kenntnis nehmen mussten.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Apokalyptische Horrorszenarien

Gezielt werden über willfährige Medien apokalyptische Horrorszenarien in die Welt gesetzt, wonach im Fall  eines Syriza-Wahlsiegs in Griechenland das Chaos ausbräche. Man beschwört die Rückkehr der Euro-Krise (Spiegel-Online: „Jetzt fängt die Eurokrise erst richtig an“) und ein Abgleiten Griechenlands ins Chaos herauf.  Gebetsmühlenartig wird wiederholt: Wer sich den Troika-Auflagen nicht beugt und stattdessen über das gesamte Hilfsprogramm neu verhandeln will, ist des Teufels und riskiert den Ruin Griechenlands. Hinter der Mischung aus inszenierter Empörung und theatralisch zur Schau gestellter Besorgnis um die Zukunft Griechenlands, ist die Drohung mit dem eigenen Machtpotential unverkennbar: Für den Fall, dass eine künftige Linksregierung in Griechenland nicht nach ihrer Pfeife tanzt, wird mit dem Zudrehen des Geldhahns gedroht.

Scheinheilige Warnungen

Wolfgang Schäuble, der selbst ernannte Zuchtmeister der Griechen, drückt  das scheinbar nüchtern sachlich, aber unmissverständlich aus: „Die harten Reformen tragen Früchte, sie sind ohne jegliche Alternative. Jede neue Regierung muss die vertraglichen Vereinbarungen der Vorgänger einhalten. Wenn Griechenland einen anderen Weg einschlägt wird es schwierig.“ Solche scheinheiligen Warnungen vor den möglichen Folgen unbotmäßigen Verhaltens einer linken Regierung in Griechenland sind in der Substanz Warnungen vor dem Machtpotential der Troika und deren Bereitschaft, ohne jegliche das Land mittels ökonomischer Strangulierung in den Abgrund zu treiben.

Humanitäre Katastrophe dank Troika

Festzustellen bleibt: Bis jetzt tragen die „harten Sparmaßnahmen“ allenfalls für Investoren Früchte, die ihr Geld wieder sicher in Anteilsscheinen griechischer Banken  anlegen zu können glauben. Oder für ökonomische Schnäppchenjäger wie die Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport, die sich kürzlich zu Dumpingpreisen Anteile an einigen für den Tourismus wichtigen griechischen Regionalflughäfen unter den Nagel riss. Die Mehrzahl der Menschen in Griechenland ist keineswegs „aus dem Gröbsten heraus“ wie es uns der für mehrere überregionale Tageszeitungen tätige Journalist Gerd Höhler glauben machen will.  Die von Merkel und Schäuble inspirierte, von der Troika diktierte und von willfährigen Marionettenregimen in Athen verabreichte Sparpolitik hat in Griechenland eine humanitäre Katastrophe verursacht: Die Einkommen der normalen Menschen sind um 40 Prozent zurückgegangen, die Arbeitslosigkeit liegt immer noch bei 27 Prozent, die der Jugendlichen bei 52 Prozent. Ein Parlamentsbericht beziffert die Zahl der Armen oder von Armut bedrohten auf 6,5 Millionen Menschen bei einer Gesamtbevölkerung von elf Millionen Menschen. Drei Millionen sind nicht mehr krankenversichert und müssen deshalb alle medizinischen Leistungen selbst bezahlen – so sie denn können. Das ist die bittere soziale Realität, die uns unsere Regierungspolitiker unter tätiger Mitwirkung verantwortungsloser Journalisten hierzulande als Erfolg verkaufen wollen.

„Rettungspakete“: Wer hat da wen gerettet?

Und noch eine Anmerkung zu den sogenannten „Rettungspaketen“  für Griechenland in Höhe von über 200 Milliarden Euro, die von unserer Regierung immer als Beweis für die Solidarität von Merkel und Schäuble mit Griechenland angeführt werden: Die Menschen in Griechenland sahen wenig bis nichts davon. Nach einer Studie von ATTAC Österreich sind  über  drei Viertel dieser Gelder direkt an Banken und reiche Kapitalanleger ausbezahlt worden. Den einfachen BürgerInnen in Griechenland wurde von Merkel und Schäuble die Rolle zugedacht, dafür  die Zeche zahlen – in Form einer brutalen Kürzungspolitik, die die bekannten katastrophalen sozialen Folgen hat.

Was ist so schlimm an Syriza?

Die Linkspartei Syriza, die bei den Meinungsumfragen im Moment die Nase vorn hat, zieht sich den Zorn der Eliten in Berlin und Brüssel zu, weil sie die harte Spar- und Kürzungspolitik ablehnt, die Griechenland von der Gläubiger-Troika aus Europäischer Zentralbank, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds verordnet wurde. Schäuble und Juncker missfällt, dass Syriza so „schlimme Dinge“ fordert wie die Erhöhung der Steuern für Reiche, eine konsequentere Bekämpfung der Steuerhinterziehung, die Anhebung des Mindestlohns von 585 auf 751 Euro, die Einführung einer Krankenversorgung für alle, die Einführung von Essensmarken für Arme oder kostenlose Strom- und Mietzuschüsse für Familien, die unter der Armutsgrenze leben müssen. Was die Verschuldung betrifft, so strebt Syriza eine Regelung ähnlich jener für Deutschland im Jahr 1953 an. Damals wurden Deutschland über 60 Prozent der Schulden erlassen und die Rückzahlung des verbleibenden Betrags wurde gedeckelt: Deutschland sollte nicht mehr als ein Zwanzigstel seiner Exporterlöse für den Schuldendienst ausgeben.

Menschen sind wichtiger als Profite – Solidarität mit den Menschen in Griechenland

Die von Syriza beabsichtigten Sofortmaßnahmen bringen noch keine grundlegende Wende. Sie sind aber dazu geeignet, das Leben der Menschen etwas erträglicher zu machen. Eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation ist in Griechenland nur durch einen grundlegenden Richtungswechsel zu erreichen, in dem nicht mehr die Renditeerwartungen einer kleinen reichen Investorengemeinde als Kompass politischen Handelns dienen, sondern die Bedürfnisse und Nöte der Bevölkerungsmehrheit. Diese dringend erforderliche (Links-)Wende hin zu sozialer Gerechtigkeit und politischer Demokratie in Staat und Wirtschaft wird auf den erbitterten Widerstand der griechischen Oligarchie und ihrer Aufpasser in Berlin und Brüssel stoßen. In den absehbaren sozialen und politischen Auseinandersetzungen, sind auch wir, die Menschen in den Kernländern der EU,  insbesondere wir im europäischen Hegemonialstaat BRD, gefordert. Es ist jetzt bereits absehbar, dass Schäuble und Juncker, die selbsternannten Gralshüter des „Marktes“ und Schutzpatronen der Renditejäger, versuchen werden, jegliche Ansätze hin zu sozialer Gerechtigkeit zu ersticken. Die Menschen in Griechenland brauchen unsere Solidarität und unseren lautstarken Protest, um die Strangulierungsversuche der Troika zu verhindern, um sich aus dem neoliberalen Schwitzkasten zu befreien und wieder Luft zum Atmen zu bekommen.

Systematische Verarmungspolitik aus Berlin

Wir, die Masse der Menschen in diesem Land, die tagtäglich ihre Arbeitskraft, zu Markt tragen müssen und dafür mäßige bis saumäßige Löhne bekommen, haben mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Griechenland weit mehr gemein als mit „unseren“ Bossen und Bankern. Uns ist wohl bewusst, dass das obrigkeitsstaatlich autoritäre und extrem ungerechte Regime in Griechenland nur eine radikalisierte Form der deutschen Agenda 2010 ist und dass die Designer der systematischen Verarmungspolitik in Berlin zu finden sind. Es sind genau dieselben Personenkreise, die hierzulande auf der Beibehaltung, ja sogar Verschärfung der Agenda 2010 beharren. Wenn wir uns auch in diesem Lande für eine Wende hin zu sozialer Gerechtigkeit und wirklicher Demokratie in der Gesellschaft engagieren, haben wir den gleichen Gegner wie jetzt die Menschen in Griechenland.

Insofern gilt: Wir sind alle Griechen!

   Sende Artikel als PDF   

„Landesbischof July antwortet Windkraftgegnern in Michelbach/Bilz“ – Ärzteforum: Infraschall lässt Krankenzahlen steigen

Inzwischen ist zu dem Offenen Brief der Windkraftgegner in Michelbach/Bilz ein Antwortschreiben von Landesbischof Frank O. July eingegangen. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Antwort des Landesbischofs, außerdem ein neues Schreiben der Windkraftgegner vom 21. Dezember 2014 und eine eine aktuelle Abhandlung des Ärzteforums Bad Orb zur Infraschallproblematik.

Informationen zugesandt von Beate Braun, Michelbach/Bilz

Ansteigen der Erkrankungshäufigkeit

In dieser Abhandlung des Ärzteforums heißt es unter anderem: „Demnach kommt es im Abstandsbereich von 1000 bis 2000 Meter Entfernung von der nächstgelegenen Windkraftanlage (WKA) zum Ansteigen der Erkrankungshäufigkeit und -schwere um 5 bis 20 Prozent.“ Die Orte Hirschfelden und Michelbach sind genau in dieser Umgebung zu den nächstgelegenen Windkraftanlagen (WKA) angesiedelt.

Die einzelnen Schriftstücke zum Herunterladen als PDF-Dateien:

Antwort Kirche.pdf

Brief an Landesbischof July 20141221.pdf

Ärzteforum zum Thema Abstand.pdf

   Sende Artikel als PDF   

„Massenhafte Verletzung von Grundrechten“ – Zum Alternativen Nobelpreis: „Reporter ohne Grenzen“ fordert sicheren Aufenthalt für Edward Snowden

Anlässlich der Verleihung des „Alternativen Nobelpreises“ an Edward Snowden erneuert Reporter ohne Grenzen (ROG) seine Aufforderung an die Bundesregierung, dem US-Whistleblower einen sicheren Aufenthalt in Deutschland zu gewähren. Zugleich missbilligt die Organisation die geplante Strafanzeige der Regierung gegen mutmaßliche Whistleblower in Deutschland.

Von der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG)

Bisher auf Schutz durch Russland angewiesen

„Edward Snowden hat alles riskiert, um die massenhafte Verletzung von Grundrechten durch Geheimdienste zu enthüllen. Dass er bis heute auf den Schutz eines repressiven Staates wie Russland angewiesen ist, stellt ein Armutszeugnis für Deutschland und alle Staaten dar, die sich als liberale Demokratien verstehen“, sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske.

Mehr Schutz der Privatsphäre

Zugleich wies er darauf hin, dass sich die Bundesregierung soeben bei den Vereinten Nationen für weniger Überwachung und mehr Schutz der Privatsphäre stark gemacht hat (http://t1p.de/e7iq). „Wenn der Bundesregierung tatsächlich an besserem Schutz vor Überwachung gelegen ist, sollte sie mutige Enthüller wie Edward Snowden aufnehmen, anstatt Whistleblower in den eigenen Reihen zu verfolgen“, sagte Rediske.

Missstände aufdecken

Snowden erhielt in Stockholm zusammen mit dem Chefredakteur der britischen Tageszeitung The Guardian, Alan Rusbridger, den diesjährigen Right Livelihood Award (http://t1p.de/9td4). Allerdings kann der Whistleblower den Preis nicht persönlich entgegennehmen, da er aus Furcht vor US-Strafverfolgung weiterhin in befristetem russischem Asyl lebt. Durch die von ihm angestoßenen Enthüllungen ist Snowden zum Sinnbild dafür geworden, wie wichtig Hinweisgeber aus Behörden und Unternehmen sind, damit Journalisten ihre Wächterfunktion wahrnehmen und Missstände aufdecken können, von denen die Öffentlichkeit sonst vielleicht nie erführe.

Regierung setzt auf mehr Geheimhaltung statt Transparenz

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hatte vor kurzem berichtet, die Bundesregierung plane eine Strafanzeige wegen Verrats von Dienstgeheimnissen, um die Quellen mehrerer Medienberichte mit Informationen aus vertraulichen Geheimdienstpapieren ausfindig zu machen (http://t1p.de/ffo3). Im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags hat sie unterdessen die ohnehin umstrittene Geheimhaltungspraxis noch verschärft und jüngst erstmals eine Vernehmung als „streng geheim“ eingestuft, wodurch die Aufklärungsarbeit des Ausschusses empfindlich gehemmt wird (http://t1p.de/cixx).

Restriktionen gehen immer weiter

Solche immer weiter gehenden Restriktionen laufen den Forderungen von Reporter ohne Grenzen und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren diametral zuwider, die Arbeit des Ausschusses so transparent wie möglich zu gestalten und seine Sitzungen öffentlich abzuhalten (http://t1p.de/val8). Dabei machen die Erkenntnisse des Untersuchungsausschusses sowie Medienrecherchen der vergangenen Monate schon jetzt deutlich, dass noch erheblicher Aufklärungsbedarf etwa über die NSA-Überwachung deutscher Bürger besteht (http://t1p.de/6cp7), aber auch über die Überwachungspraktiken deutscher Geheimdienste (http://t1p.de/up9h) sowie über deren Zusammenarbeit mit den Diensten der USA und Großbritanniens (http://t1p.de/9ter).

Deutschland wird unglaubwürdig

Für ein Land wie Deutschland, das eine Vorreiterrolle bei den Menschenrechten einnehmen will, wiegt die Beteiligung an der massenhaften Überwachung von Bürgern umso schwerer, als es damit der eigenen westlichen Kritik an autoritären Staaten wie China, Saudi-Arabien oder Turkmenistan den Wind aus den Segeln nimmt.

Whistleblowern Gehör verschaffen

Reporter ohne Grenzen macht mit der laufenden Kampagne „Whistles for Whistleblowers“ auf die wichtige Rolle von Hinweisgebern und ihren hohen persönlichen Einsatz aufmerksam. Verschaffen auch Sie Whistleblowern Gehör: www.whistlesforwhistleblowers.org

Weitere Informationen und Kontakt:

www.reporter-ohne-grenzen.de

http://t1p.de/q55f

   Sende Artikel als PDF   

„Sophie Walter (17) führt durch die Gedenkstätte `Männer von Brettheim´“ – Diakoniepreis für das Engagement von Jugendlichen

Sieben Bewerber dürfen sich dieses Jahr über eine Auszeichnung beim MachMit! Award 2014, dem Jugenddiakoniepreis der Evangelischen Jugend und der Diakonie Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit den Zieglerschen, freuen. Eine der Preisträgerinnen ist Sophie Walter aus Brettheim (Gemeinde Rot am See).

Von der Diakonie Württemberg

Führungen durch die Gedenkstätte „Männer von Brettheim“

In der Kategorie der 13- bis 17-Jährigen gibt es vier Preisträger: Sophie Walter aus Brettheim im Landkreis Schwäbisch Hall. Sie führt selbstständig für den Förderverein Erinnerungsstätte „Die Männer von Brettheim“ e.V. Besuchergruppen durch die Ausstellung zur NS-Zeit. Die Gruppe „Help of Teens – with Jesus“ aus Schefflenz im Odenwald. Sie sammelt Kleider und sonstige Sachspenden sowie Gelder. Sie fahren einmal im Jahr nach Rumänien und helfen dort bedürftigen Familien. Sie konnten im Partnerort auch eine Schule und eine Backstube errichten. Die Gruppe „Young and old“ des Jugendhauses Engstingen auf der Alb. Sie zeigt Senioren in der Tagespflege die Funktion und Nützlichkeit der modernen Medien. Daraus entstand ein generationenübergreifendes Miteinander. Preisträger ist auch die inklusive Kooperation des Evangelischen Heidehof-Gymnasiums in Stuttgart mit der Theodor-Dierlamm-Schule der Diakonie Stetten. 36 Schüler erlebten ein inklusives Schullandheim. Daraus entstand ein langfristiger Austausch zwischen beiden Schulen.

Hilfe für junge Menschen in Lebenskrisen

Bei den 18- bis 27-Jährigen gibt es drei Preisträger: der Umsonstladen ULa im Wohnprojekt Lu in Tübingen. Der Laden will der Wegwerfmentalität entgegenwirken. Deshalb können alle Menschen Sachen bringen und holen, ohne dass diese verrechnet werden. Youth-Life-Line aus Reutlingen: Ein Team aus ehrenamtlichen jugendlichen Peerberaterinnen und -beratern sowie therapeutischen Fachkräften helfen jungen Menschen in Lebenskrisen und bei Suizidgefahr kostenlos und vollkommen anonym per E-Mail. Und das Nachtcafé der Bahnhofsmission in Tübingen. Das kleine Café ist Atempause am Abend. Es bietet Raum, um Not und Einsamkeit zu überwinden, und zur respektvollen Begegnung auf Augenhöhe für Menschen in allen Lebenslagen.

Vielseitige Ideen

Insgesamt werden über 7.000 Euro Preisgeld vergeben. Beworben haben sich 29 Projekte. Der Jury fiel die Auswahl schwer. Sie lobte die vielseitigen Ideen und das große Engagement der jungen Menschen im sozialen Bereich. Die achtköpfige Jury unter anderem mit Till Simoleit vom Radiosender bigFM, Regina Beck von SWR 3 und Professor Dr. Paul Roß von der Dualen Hochschule in Stuttgart setzt sich aus Vertretern von Medien, Wissenschaft, Diakonie und jungen Freiwilligen zusammen. Mitmachen konnten Gruppen oder Einzelpersonen, die sich in Baden-Württemberg sozial engagieren. Getragen wird der Preis von der Diakonie Baden-Württemberg, dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg, dem Evangelischen Kinder- und Jugendwerk Baden und den Zieglerschen. Unterstützt wird er von der Stiftung Diakonie Baden, der Stiftung Diakonie Württemberg und vom Jugendradio bigFM.

   Sende Artikel als PDF   

„Die AfD ist reaktionär und nationalistisch“ – Informationsveranstaltung in Heilbronn mit dem Autor Andreas Kemper

Das Bündnis Heilbronn-stellt-sich-quer lädt am Dienstag, 2. Dezember 2014, um 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung mit dem Autor Andreas Kemper zum Thema „Rechte EURO-REBELLION – Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e.V.“ ein. Die Veranstaltung findet im großen Saal des DGB-Hauses, Gartenstraße 64, in Heilbronn statt.

Vom Bündnis Heilbronn-stellt-sich-quer

Sozialdarwinistische Hetze gegen Hartz-4-EmpfängerInnen

Spätestens seit den Erfolgen bei der Europawahl 2014 ist die selbst ernannte „Alternative für Deutschland“ (AfD) im Parteienspektrum zu einem Faktor rechts der CDU geworden. Während die AfD anfangs in der Öffentlichkeit vor allem als „Anti-Euro-Partei“ wahrgenommen wurde, offenbart sich nun immer mehr ihr reaktionärer und nationalistischer Charakter. Sei  es durch sozialdarwinistische Hetze gegen Hartz-4-EmpfängerInnen, durch rassistische Positionierungen gegen MigrantInnen und Geflüchtete oder durch Proteste gegen die Gleichstellung homosexueller Menschen – die „Alternative für Deutschland“ steht für ein gefährliches gesellschaftliches Rollback.

Die politischen Ziele und Positionen der AfD

In seinem Buch „Rechte Euro-Rebellion – Alternative für Deutschland und zivile Koalition e.V.“ beschäftigt sich Andreas Kemper mit der Entstehungsgeschichte, den Hintergründen und den FörderInnen der neuen rechtspopulistischen Partei und analysiert ihre politischen Ziele und Positionen.  Im Anschluss an die Vorstellung seines Buches werden wir gemeinsam über den Charakter der AfD und mögliche Konsequenzen für uns als AntifaschistInnen und Antirassistinnen und Antirassisten diskutieren.

Weitere Informationen und Kontakt:

ver.di, Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken, Gartenstraße 64, 74072 Heilbronn

Telefon: 07131/ 96 16-400

Fax: 07131/ 96 16-119

E-Mail: katharina.kaupp@verdi.de

Internet:

http://heilbronn.verdi.de/

http://www.dgb.de/

https://andreaskemper.wordpress.com/

Kurzinformation zur Veranstaltung:

Infoveranstaltung mit dem Autor Andreas Kemper zum Thema „Rechte EURO-REBELLION – Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e.V.“ am Dienstag, 2. Dezember 2014, um 19 Uhr, DGB-Haus, Großer Saal , Gartenstraße 64, 74072 Heilbronn.

   Sende Artikel als PDF   

„Auftrag von Unicef: Kinder in den Mittelpunkt“ – Vor 25 Jahren wurde die UN-Kinderrechtskonvention geschaffen: Deutscher Text zum Herunterladen

Die UN-Kinderrechtskonvention wurde am 20. November 1989 verabschiedet. 193 Staaten haben die Vereinbarung mit ihren 54 Artikel vor 25 Jahren unterzeichnet. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht einen Link zur Konvention über die Rechte des Kindes (Wortlaut in deutscher Sprache): http://www.unicef.de/blob/9364/a1bbed70474053cc61d1c64d4f82d604/d-0006-kinderkonvention-pdf-data.pdf

Informationen zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Unicef verwirklicht Kinderrechte – Unser Auftrag: Kinder in den Mittelpunkt

http://www.unicef.de/ueber-uns/unicef-und-kinderrechte

Von der Unicef-Internetseite:

Recht auf Leben, Bildung und Schutz vor Gewalt

Die Erwachsenen hören ihm zu, ernsthaft und nachdenklich: Im UN-Sicherheitsrat berichtet Wilmot aus Liberia, wie er als Fünfjähriger den Bürgerkrieg miterleben musste. UNICEF will, dass Kinder in der Gesellschaft mehr zählen und dass sie ihre Rechte verwirklichen können, Grundlage dafür ist die UN-Kinderrechtskonvention. Sie spricht jedem Kind das Recht auf Leben, Bildung und Schutz vor Gewalt zu – aber auch das Recht, gehört zu werden. Die Kinderrechte gelten für jedes Kind auf der Welt, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft.

Nur Somalia, Südsudan und USA machen nicht mit

Alle Staaten außer Somalia, Südsudan und den USA haben die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert. Damit haben sie sich völkerrechtlich dazu verpflichtet, für das Wohlergehen ihrer Kinder zu sorgen. In der Konvention ist UNICEF ausdrücklich genannt und damit beauftragt, mitzuhelfen, die Kinderrechte weltweit zu verwirklichen. Alle UNICEF-Länderprogramme tragen zu diesem Ziel bei. Kinder sind nicht nur die Zukunft. Ihre Rechte gelten schon heute – für jedes Kind.

Den Charakter der Konvention prägen vier Grundprinzipien:

Das Recht auf Gleichbehandlung

Alle Artikel der Konvention gelten für jedes Kind der Welt. Kein Kind – in reichen wie in armen Ländern – darf benachteiligt werden, sei es wegen seines Geschlechts, seiner Herkunft und Abstammung, seiner Staatsbürgerschaft, seiner Sprache oder Religion, seiner Hautfarbe, aufgrund einer Behinderung, wegen seiner politischen Ansichten oder aus anderen Gründen. Das bedeutet zum Beispiel: Eheliche und nicht eheliche Kinder müssen rechtlich gleich gestellt werden. Ein ausländisches Kind darf nicht anders und nicht schlechter behandelt werden als ein einheimisches. Kinder ethnischer Minderheiten in einem Land müssen gleichen Zugang zu Schulen haben. (Artikel 2, Absatz 1)

Das Kindeswohl hat Vorrang

Wann immer Entscheidungen getroffen werden, die sich auf Kinder auswirken können, muss das Wohl des Kindes gemäß der Konvention vorrangig berücksichtigt werden. Das gilt für die Planung des Staatshaushalts ebenso wie für Straßenbauprojekte in einer Stadt. Kinder sind keine reine Privatangelegenheit. Die Förderung ihrer Entwicklung und ihr Schutz sind auch eine öffentliche Aufgabe. (Artikel 3, Absatz 1)

Das Recht auf Leben und persönliche Entwicklung

Das grundlegendste Menschenrecht ist das Recht auf Leben. Artikel 6 der Konvention verpflichtet die Staaten sogar, in „größtmöglichem Umfang“ die Entwicklung der Kinder zu sichern. Doch vielen Kindern wird dieses Recht verwehrt. Bis heute erleben Millionen von Kindern nicht einmal ihren fünften Geburtstag. Die meisten sterben an vermeidbaren oder leicht zu behandelnden Krankheiten – viele Todesfälle wären also mit einfachen Mitteln zu vermeiden. (Artikel 6)

Achtung vor der Meinung und dem Willen des Kindes

Kinder sollen als Personen ernst genommen und respektiert werden. Das bedeutet: Wenn Erwachsene – ganz gleich ob der Regierungschef, der Bürgermeister oder die Eltern – eine Entscheidung treffen, die Kinder berührt, müssen die Kinder ihrem Alter und ihrer Reife gemäß einbezogen werden. Sie dürfen erwarten, dass man sie anhört und ernst nimmt. Das heißt nicht, dass Kinderrechte gegen die Rechte der Eltern ausgespielt werden. Im Gegenteil: Die Konvention stärkt Eltern und andere darin, ihre Rolle auszufüllen und ihre Verantwortung gegenüber den Kindern wahrzunehmen. (Artikel 12)

Aus diesen Grundprinzipien ergeben sich viele Einzelrechte, die in drei Gruppen eingeteilt werden können:

Versorgungsrechte

Hierzu zählen unter anderem die Rechte auf Gesundheitsversorgung, Bildung, angemessene Lebensbedingungen, Ernährung und Kleidung, eine menschenwürdige Wohnung und auf soziale Sicherheit. Zu den wichtigsten Rechten von Kindern gehört das Recht auf einen Namen, auf Eintrag in ein Geburtsregister und auf eine Staatsangehörigkeit, kurz: auf eine persönliche Identität und rechtlichen Status als Bürger eines Landes. (Artikel 23-29, 7, 8)

Schutzrechte

Neben angemessener Versorgung brauchen Kinder besonderen Schutz. Sie haben ein Recht auf Schutz vor körperlicher oder seelischer Gewalt, vor Misshandlung oder Verwahrlosung, grausamer oder erniedrigender Behandlung und Folter, vor sexuellem Missbrauch und wirtschaftlicher Ausbeutung. Die Staaten verpflichten sich, Kinder vor Entführung und Kinderhandel zu bewahren, ihnen im Krieg oder bei Katastrophen besonderen Schutz zu gewähren, Minderheitenrechte zu achten und Kinder nicht zum Tode zu verurteilen. (Art. 19-22, 30, 32-38)

Beteiligungsrechte

Kinder haben ein Recht auf freie Meinungsäußerung und auf freien Zugang zu Informationen und Medien. Sie haben Anspruch auf kindgerechte Information. Die Staaten müssen das Recht der Kinder auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit achten. Sie müssen die Privatsphäre und die persönliche Ehre von Kindern schützen. Kinder haben ein Recht auf Freizeit und Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben. (Art. 12-17, 31)

Link zur Konvention über die Rechte des Kindes (Wortlaut in deutscher Sprache:

http://www.unicef.de/blob/9364/a1bbed70474053cc61d1c64d4f82d604/d-0006-kinderkonvention-pdf-data.pdf

Unicef verwirklicht Kinderrechte – Unser Auftrag: Kinder in den Mittelpunkt

http://www.unicef.de/ueber-uns/unicef-und-kinderrechte

   Sende Artikel als PDF   

Laura Poitras: „Wir leben in dunklen Zeiten“ – Dokumentarfilm über NSA-Enthüller Edward Snowden läuft seit kurzem in deutschen Kinos

„Wir leben in dunklen Zeiten“, meint US-Journalistin und Dokumentarfilmerin Laura Poitras. Mit ihrem neuen Film „Citizenfour“ verneigt sich Laura Poitras vor dem Mut von NSA-Enthüller Edward Snowden. Aber nicht Whistleblower sollten den Bürgern sagen müssen, was ihre Regierung tut.

Informationen zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Der Film „Citizenfour“ läuft seit 6. November 2014 in deutschen Kinos.

Interview mit Laura Poitras:

http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2014-10/laura-poitras-interview-citizenfour-edward-snowden-nsa

Filmseite im Internet:

https://citizenfourfilm.com/

Deutsche Welle über den Film Citizenfour:

http://www.dw.de/citizenfour-film-%C3%BCber-edward-snowden/a-17993148

In welchen Kinos ist Citizenfour zu sehen?:

https://citizenfourfilm.com/kinofinder

   Sende Artikel als PDF