„Angriff auf abgeordnetenwatch.de“ – FDP-Vorsitzender Wolfgang Kubicki zweifelt an Unabhängigkeit

Einen Angriff auf abgeordnetenwatch.de unternimmt Wolfgang Kubicki, der stellvertretende FDP-Vorsitzende und Vizepräsident des Deutschen Bundestages.

Informationen von Gregor Hackmack, Verein abgeordnetenwatch.de

„Wer steckt dahinter, wer bezahlt die?“

Vor einigen Jahren begegnete ich Wolfgang Kubicki in der ZDF-Sendung von Maybrit Illner. Er war als Diskussionsteilnehmer geladen, ich als Experte zum Thema Nebentätigkeiten. Als ich Herrn Kubicki mit seiner Nebentätigkeit als Rechtsanwalt konfrontierte, reagierte der FDP-Politiker auf seine Weise. Ich müsse doch bitte einmal erklären: „Wer steckt dahinter, wer bezahlt die?“ Ich erklärte Herrn Kubicki und den TV-Zuschauern, dass wir uns über Förderinnen und Förderer finanzieren – damals, im Jahr 2012, waren es 1.300 Menschen.

Unabhängigkeit

Das ist die Vorgeschichte. Diese Woche hat Wolfgang Kubicki nun versucht, die Unabhängigkeit von abgeordnetenwatch.de infrage zu stellen. Er tat dies im Handelsblatt. In Bezug auf abgeordnetenwatch.de (sowie zwei anderen gemeinnützigen Organisationen) sagte er: „Es muss auch im Interesse dieser Organisationen sein, keinen Zweifel an ihrer Unabhängigkeit zu lassen.“

„Mövenpick-Steuer“

Zweifel an unserer Unabhängigkeit? Dass ausgerechnet ein namhafter Vertreter einer Partei, die große Nähe zu Konzernen und Lobbyverbänden pflegt (Stichwort „Mövenpick-Steuer“), die Unabhängigkeit einer gemeinnützigen und von Bürgerinnen und Bürgern getragenen Transparenzorganisation infrage stellt, spricht eigentlich für sich. Die Unabhängigkeit von abgeordnetenwatch.de wird gerade dadurch gewährleistet, dass viele Menschen (derzeit 6.909 Förderinnen und Förderer) mit ihren regelmäßigen Spenden unsere Arbeit ermöglichen (im Schnitt übrigens mit rund 8,50 Euro im Monat).

Stimmungsmache auch von anderen Politikern

Immer wieder machen Politiker öffentlich Stimmung gegen abgeordnetenwatch.de – der Grund dafür ist offensichtlich: Unsere Recherchen zu Nebentätigkeiten, Lobbyeinflüssen und Parteispenden sind ihnen ein Dorn im Auge.

„Aufpasserorganisation“

Ex-Wirtschaftsminister Peter Ramsauer bezeichnete uns als „unseriöse Organisation“, nachdem wir über seine stattlichen Nebeneinkünfte aus der Wirtschaft berichtet hatten. Der CSU-Politiker Hans-Peter Uhl nannte uns wegen unseres Eintretens für ein verbindliches Lobbyregister eine „Aufpasserorganisation“, die in einer Demokratie niemand brauche. Peer Steinbrück von der SPD beschimpfte uns als „kommerziellen Haufen“, nachdem wir seine horrenden Vortragshonorare publik gemacht hatten. Nun also Wolfgang Kubicki, der stellvertretende FDP-Vorsitzende und Vizepräsident des Deutschen Bundestages.

Missstände aufdecken

Wer glaubt, uns auf diese Weise einschüchtern zu können, täuscht sich. Mit ihren Angriffen erreichen die Politiker das genaue Gegenteil: Wir werden weiter recherchieren und Missstände aufdecken – auch wenn das einigen nicht passt. Die wiederholten Angriffe aus der Politik zeigen uns, wie wichtig es ist, unabhängig arbeiten zu können. Darum möchten wir Sie bitten: Sichern Sie unsere Unabhängigkeit – werden Sie Förderin/Förderer von abgeordnetenwatch.de (schon ab 5 Euro im Monat und steuerlich absetzbar).

Weitere Informationen und Kontakt:

abgeordnetenwatch.de – Weil Transparenz Vertrauen schafft

Parlamentwatch e.V., Mittelweg 12, 20148 Hamburg

Telefon: 040-317691026

E-Mail: info@abgeordnetenwatch.de

Parlamentwatch e.V. hat seinen Sitz in Hamburg, eingetragen beim Amtsgericht Hamburg VR 19479, vertretungsberechtigte Vorstandsmitglieder sind Boris Hekele und Gregor Hackmack.

Spendenkonto:

Parlamentwatch e.V., Kto.: 2011 120 000, BLZ: 430 609 67 bei der GLS Bank, IBAN: DE03 4306 0967 2011 1200 00, BIC: GENODEM1GLS
Als gemeinnütziger Verein stellt abgeordnetenwatch.de auf Wunsch eine Spendenbescheinigung aus.

Internet:

https://www.abgeordnetenwatch.de/

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2018-12/nach-abgeordnetenwatchde-bericht-fdp-fraktionsvize-legt-geldgeber-offen-und-wirft

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„Amtsblätter dürfen nicht zur Lokalzeitung werden“ – BGH entscheidet Rechtsstreit der Südwestpresse gegen die Stadt Crailsheim

Städte und Gemeinden dürfen nach Ansicht des Bundesgerichtshofs keine klassische Lokalberichterstattung übernehmen. In einem entsprechenden Verfahren gab das Gericht der „Südwest Presse“ recht. Das Urteil vom 20. Dezember 2018 könnte auch über Baden-Württemberg hinaus Konsequenzen haben.

Informationen zusammengestellt von Hohenlohe-ungefiltert

Links zu Artikeln über die BGH-Entscheidung:

https://www.deutschlandfunk.de/bundesgerichtshof-amtsblaetter-duerfen-nicht-zur.2907.de.html?dram:article_id=436553

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/Karlsruhe-Crailsheim-BGH-Urteil-zu-Stadtblatt-erwartet,bgh-urteil-zu-stadtblatt-erwartet-100.html

https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Termine/DE/Termine/IZR112.html?nn=6128288

https://kommunal.de/amtsblaetter-muessen-um-ihre-zukunft-fuerchten

https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-bundesgerichtshof-amtsblaetter-duerfen-nicht-wie-zeitung-berichten-_arid,408480.html

https://www.crailsheim.de/rathaus/presse/infos-zum-stadtblatt/

Pressemitteilung von Crailsheims Oberbürgermeister Christoph Grimmer vom 20. Dezember 2018:

BGH spricht Urteil im Rechtsstreit Große Kreisstadt Crailsheim / SÜDWEST PRESSE Hohenlohe GmbH & Co. KG

Zum Urteil des Bundesgerichtshofes erklärt Crailsheims Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer: „Das heutige Urteil des Bundesgerichtshofs ist Gewinn und Niederlage zugleich. Entsprechend ambivalent fällt eine Bewertung aus. Einerseits ist die Revision zurückgewiesen worden, damit haben wir den Prozess in letzter Instanz verloren. Andererseits haben wir auch etwas Wichtiges gewonnen: nämlich Rechtssicherheit. Der BGH steckt mit seinem Urteil das Territorium von Amtsblättern ab. Die rechtlichen Vertreter der Kommunen und vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit von Städten und Gemeinden haben nun von höchster Instanz eine Richtschnur erhalten, die Zulässiges und Unzulässiges trennt. Wenn Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen oder Dritte künftig also eine breitere Information durch ein Amtsblatt wünschen, können und müssen wir darauf verweisen, dass dies unzulässig und vom Gesetzgeber offenbar nicht gewünscht ist. Konkret bedeutet dies für unser Stadtblatt, dass nur über Inhalte und Themen berichtet werden kann, die unmittelbaren Bezug zu städtischem Verwaltungshandeln haben. Insofern wird das Stadtblatt auf die Darstellung des Handelns der Stadtverwaltung beschränkt. Der Stadt Crailsheim war und ist es wichtig, mit dem Stadtblatt zur Erfüllung des grundgesetzlichen Auftrages zur Stärkung und Förderung der örtlichen Gemeinschaft beizutragen. Der Gemeinderat wollte mit der kostenlosen Verteilung von neutralen Sachinformationen abnehmendem politischen Interesse und sinkender Wahlbeteiligung entgegenwirken. Jedoch war es nie die Absicht, das hohe Gut der Pressefreiheit zu beeinträchtigen. Dies wird mit dem heutigen Urteil bestätigt, wonach durch die Herausgabe eines inhaltlich und lokal beschränkten kommunalen Mitteilungsblatts kein Eingriff in die Freiheit oder die institutionelle Eigenständigkeit der Presse erfolgt. Ich hoffe, dass wir nun gemeinsam mit den Vertretern der Südwest Presse die juristische Auseinandersetzung demnächst zu den Akten legen können, um die weitere Zusammenarbeit in der Stadt möglichst unbelastet fortzusetzen. Schließlich eint uns am Ende dasselbe Ziel: die Bürgerinnen und Bürger über das Stadtgeschehen zu informieren und daran zu beteiligen.“

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„Mobilfunk: Segen oder Fluch? Leben oder Tod?“ – Kommentar von Ulrike Hölzel aus Michelbach/Bilz

„Mobilfunk: Segen oder Fluch? Leben oder Tod?“ Das mag provokant oder extrem klingen, ist aber meiner Meinung nach die konsequente Antwort auf eine lebensfeindliche Technik. Seit 20 Jahren beschäftigt mich dieses unsägliche Kapitel der neuen Geschichte.

Kommentar von Ulrike Hölzel, Michelbach/Bilz

Ungeachtet aller Warnungen

Mobilfunk, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, autonomes Fahren, WLAN in Schulen, kein Thema wird derzeit mehr gehypt, kein Thema bekommt mehr Aufmerksamkeit in allen Medien. Die Politiker, die Guten, überschlagen sich, wenn es darum geht, welche Partei mehr, für eine noch schnellere Digitalisierung eintritt, ungeachtet aller Warnungen von Wissenschaftlern und Medizinern. Der Landrat schreibt einen Offenen Brief, weil es nicht schnell genug geht und beruft sich dabei auf selbstgefällige CDU-„Persönlichkeiten“. Wird dieser Landrat dann auch wieder für Leukämiekranke einen Blutspende- und Typisierungsaufruf starten? Die Politik hat den Verstand verloren.

Unsere Welt wird immer kränker

Da sind viele unabhängige Studien, die erschreckende Ergebnisse liefern und es gibt Gegenstudien (mit Beteiligung durch die Industrie), die zum Teil auch erschreckende Ergebnisse liefern (Lerchl), aber vor allem Entwarnung geben. Möge jeder selbst entscheiden, welche Studienergebnisse vertrauenswürdiger sind. Unbestreitbar ist, dass unsere Welt immer kränker wird. Kaum ein Tag ohne Hiobsbotschaften, über die Zunahme von Krebs, über die Zunahme von psychischen Erkrankungen vor allem bei Kindern und Jugendlichen, über die Zunahme von Kopfschmerzen, Tinnitus und Schlafstörungen. Die Pharmaindustrie dankt.

Pädagogen haben den Verstand verloren

Wenn, abgesegnet durch die Gesetzeslage, Unrecht legitimiert wird, bedeutet das noch lange nicht, sich dieser Unrechtslage verpflichtend zu beugen. Der ungebremste Ausbau von Mobilfunktechnik wird uns als alternativlos verkauft. Abgesehen aller gesundheitlichen Gefahren, durch diese Technik hat sich die Welt nicht zum Besseren gewandelt. Weder für uns selbst, noch für unsere Kinder. Diese werden angefixt von einer Technik, die sie ihrer sinnlichen Wahrnehmungs- und Lernfähigkeit beraubt. WLAN, Smartphone etc. schon in Schulen. Diese Pädagogen haben den Verstand verloren.

Elektrosensible leiden

Eine düstere Prognose gilt den besonders leidenden Menschen, den Elektrosensiblen. Sie sind Opfer einer rücksichtslosen Politik, die gezwungen sind in Wäldern zu leben und denen alles genommen wurde, was mit menschlicher Würde einhergeht. Die Menschheit hat den Verstand verloren. Leider war im Haller Tagblatt nichts zu lesen von den Krebserkrankungen im Umfeld der bestehenden Sendeanlage in Michelbach. Würden diese Fakten ernstgenommen, wäre der Kommentar, ohne Mobilfunk ist kein Auskommen mehr, überflüssig. Der Mobilfunkempfang in Michelbach ist leider auch ohne einen eigenen Sender abgedeckt. Das belegen Messungen; selbst im Keller kann noch telefoniert werden, auch wenn die vorhandenen GSM-Antennen wegfallen. Durch unser Umland Rosengarten und Hessental ist selbst LTE-Empfang garantiert.

Hohe Verantwortung und Fürsorgepflicht

Ich bitte die Entscheidungsträger von Michelbach, kritisch zu hinterfragen, was wichtiger ist: Gesundheit oder Empfang, auch noch im tiefsten Keller. Sie haben als unsere gewählten Stellvertreter eine hohe Verantwortung und Fürsorgepflicht. Entscheiden Sie sich für das Wohl der Bürger und überlassen Sie diese nicht einer Industrie, der es ausschließlich um ihre Gewinne geht. Nur wenn sich immer mehr Kommunen diesem Wahnsinn verweigern, kann etwas Größeres bewegt werden.

Link zum Artikel im Haller Tagblatt:

https://www.swp.de/suedwesten/staedte/schwaebisch-hall/unterschiedlicher-geht_s-nicht-28678728.html

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„Steuerraub ist ein Verbrechen – Journalismus nicht“ – Offenen Brief zu den Ermittlungen gegen CORRECTIV-Chefredakteur unterzeichnen

Einen „Offenen Brief“ zu Ermittlungen gegen CORRECTIV-Chefredakteur Oliver Schröm hat die CORRECTIV-Redaktion an Justizministerin Katarina Barley und Finanzminister Olaf Scholz geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Offenen Brief in voller Länge. Am Ende des Textes ist ein Link zu der Unterschriftenliste.

Von der CORRECTIV-Redaktion

Größter Steuerraub Europas

Wir haben zusammen mit unseren 18 Medienpartnern den größten Steuerraub Europas aufgedeckt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen CORRECTIV-Chefredakteur Oliver Schröm in Zusammenhang mit den Cum-Ex-Recherchen. Der Vorwurf: Anstiftung zum Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen. Wir fordern, die Strafverfolgung auf die Steuerräuber zu konzentrieren und die Ermittlungen gegen unseren Chefredakteur einzustellen. Dies ist ein Angriff auf unsere Pressefreiheit. Wir wehren uns dagegen. Unterstützen Sie uns dabei.

Offener Brief (Brief unterzeichnen, siehe Internet-Link unten)

Essen, 11. Dezember 2018

Sehr geehrte Frau Justizministerin Katarina Barley,
sehr geehrter Herr Finanzminister Olaf Scholz,

vor wenigen Wochen haben wir die CumEx-Files veröffentlicht. Gemeinsam mit Medienpartnern aus ganz Europa haben wir enthüllt, wie Banker, Aktienhändler und Steuerberater unsere Staatskasse geplündert haben. Eine unglaubliche Summe von mindestens 55 Milliarden Euro wurde in Europa gestohlen – Steuergelder, die unserer Gesellschaft zu Gute kommen sollten, ob für Kitas, Krankenhäuser oder Bildungseinrichtungen.

Das Geld zurückholen

Wir erwarten, dass die Strafverfolgungsbehörden die Täter verfolgen und das Geld zurückholen. Der größte Teil der gestohlenen Milliarden bleibt jedoch weiter verschwunden. Zugleich werden nun diejenigen verfolgt, die den Skandal aufgedeckt haben. Gegen Oliver Schröm, Chefredakteur von CORRECTIV, ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen des Verdachts auf „Anstiftung zum Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen” nach §17 UWG (Gesetz gegen Unlauteren Wettbewerb).

Erheblichen Missstand aufgedeckt

Es ist das erste Mal, dass dieser Paragraph auf einen Journalisten angewendet wird. Die Hamburger Ermittler stützen sich auf ein Gesuch der Schweizer Behörden, die aufgrund einer Anzeige der Schweizer Bank Sarasin tätig wurden. Eine der Banken, die tief in den Skandal um die gestohlenen Steuergelder verstrickt ist. Oliver Schröm soll einen Mitarbeiter dazu angestiftet haben, die Cum-Ex-Geschäfte der Schweizer Bank öffentlich zu machen. Das stelle eine Verletzung des Bankgeheimnisses dar. Dieser Vorwurf ist absurd: Oliver Schröm hat seine Arbeit als Journalist gemacht und einen erheblichen Missstand in unserer Gesellschaft aufgedeckt.

Missbrauch des Strafrechts

Es ist erschreckend, dass deutsche Behörden sich von den Tätern instrumentalisieren lassen. Der Versuch, einen Journalisten und eine ganze Redaktion mundtot zu machen, ist ein Missbrauch des Strafrechts. Umso mehr besorgt uns das neue Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen (GeschGehG), das der Bundestag derzeit berät. Der aktuelle Entwurf gefährdet den Informantenschutz und somit die Grundlage investigativer journalistischer Arbeit. Dieser Angriff auf die Pressefreiheit muss abgewendet werden. Die morgige Anhörung im Rechtsausschuss bietet dafür eine Gelegenheit.

Sehr geehrter Herr Finanzminister Olaf Scholz,
wir fordern Sie auf, gemeinsam mit Ihren Kollegen in Europa endlich unsere Staatskassen vor Ausplünderung zu schützen.

Sehr geehrte Frau Justizministerin Katarina Barley,
wir fordern Sie auf, investigative Recherchen von Journalisten nicht zu kriminalisieren. Sorgen Sie dafür, dass Journalisten nicht wegen Verrats von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen strafrechtlich verfolgt werden können.

Der Rechtsstaat muss sich auf die Verfolgung der Täter konzentrieren.

Steuerraub ist ein Verbrechen. Journalismus nicht.

Die CORRECTIV-Redaktion

Den Offenen Brief unterzeichnen:

https://correctiv.org/?p=33152?utm_source=newsletter&utm_campaign=notacrime

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„Tarifkonflikt bei der Bahn: Warum sind wir so unsolidarisch?“ – Kommentar von Jochen Dürr aus Schwäbisch Hall

Einen Kommentar mit der Überschrift „Tarifkonflikt bei der Bahn: Warum sind wir so unsolidarisch?“ hat Jochen Dürr aus Schwäbisch Hall geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Kommentar in voller Länge.

Kommentar von Jochen Dürr, Schwäbisch Hall-Bibersfeld

Nicht alles gefallen lassen

Zwei Menschen sitzen in diesen Tagen in einem Café und unterhalten sich. Sagt die eine:
„Man müsste einfach mal auf die Straße gehen. Wie die Gelbwesten in Frankreich. Die lassen sich nicht alles gefallen. Richtig so.“ Sagt der andere: „Hast recht. Und jetzt ein Warnstreik bei der Bahn? Ausgerechnet in der Vorweihachtszeit? Absolut kein Verständnis.“

Personalmangel, mehr Stress für die Beschäftigten

Dieser gestellte Dialog stellt die Schizophrenie dar, die mich als Gewerkschafter und Linker manchmal echt in den Wahnsinn treibt. In den letzten drei Jahren hat der Bahn-Vorstand 700 Millionen Euro für externe Berater ausgegeben. Ergebnis: Mehr Verspätungen, mehr Störungen, weniger Fahrzeuge verfügbar, Personalmangel, mehr Stress für die Beschäftigten. Das finde ich viel dramatischer als die Forderungen der Gewerkschaft EVG, oder nicht? Ich finde, wenn wir uns schon französische Verhältnisse wünschen, dann müssen wir uns mit den Forderungen der EisenbahnerInnen mehr als solidarisieren.

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„Gegen Fahrpreiserhöhungen beim Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehr (HNV)“ – Kreisräte Florian Vollert und Johannes Müllerschön stellen Antrag

Gegen Fahrpreiserhöhungen beim Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehr (HNV) sind die zwei Kreisräte der Partei DIE LINKE im Kreistag des Landkreises Heilbronn. Sie fordern in einem Antrag einen „Verzicht auf Fahrpreiserhöhungen beim HNV“. Über den Antrag soll bei der Kreistagssitzung am Montag, 10. Dezember 2018, in Untereisesheim abgestimmt werden.

Von Florian Vollert und Johannes Müllerschön, Kreisräte der LINKEN im Kreistag des Landkreises Heilbronn

Kontraproduktiv

Während die Tarifverbünde in Reutlingen und Stuttgart teils erhebliche Fahrpreissenkungen als „Neue Preise ab Januar 2019“ verkünden können, gibt es beim HNV nichts Neues. Das verlässlichste beim HNV ist die alljährliche Fahrpreiserhöhung. Die Kreistagsfraktion der LINKEN nimmt dazu in einer Pressemitteilung wie folgt Stellung:

Während die ganze Region über eine Lösung bei Verkehrsstaus und Umweltschäden debattiert und innovative Lösungen erarbeitet, fällt dem HNV nicht mehr ein, als die alljährliche Fahrpreiserhöhung. Eine Anfrage der beiden Kreisräte Florian Vollert und Johannes Müllerschön im Landratsamt förderte zutage, dass der HNV durch die Erhöhung mit 1,3 Millionen Euro Mehreinnahmen rechnet. DIE LINKE im Heilbronner Kreistag hält diese zusätzliche Belastung der ÖPNV-Nutzer für kontraproduktiv und lehnt die Erhöhung ab.

Sozial-ökologische Mobilität voranbringen

Bereits im Vorfeld der Haushaltsberatungen stellten sie folgenden Antrag der auf der öffentlichen Kreistagssitzung am Montag, 10. Dezember 2018, in Untereisesheim zur Abstimmung kommt: „Verzicht auf Fahrpreiserhöhungen beim HNV. Der Landkreis Heilbronn übernimmt ein Fünftel der Kosten, die der HNV durch die Fahrpreiserhöhungen 2019 einnehmen will, und wirkt im Aufsichtsrat des HNV auf eine Rücknahme der Fahrpreiserhöhung hin.“ Ein Fünftel der Kosten entspricht 260.000 Euro. Die beiden Kreisräte hoffen nun am 10. Dezember 2018 auf eine Mehrheit, auch um die dringend notwendige sozial-ökologische Mobilität voranzubringen, statt sie zu torpedieren.

Weitere Informationen und Materialsammlung zum Thema im Internet:

http://kreistag.die-linke-heilbronn.de/alle-jahre-wieder-die-linke-gegen-fahrpreiserhoehung-beim-hnv/#more-6712

https://www.h3nv.de/aktuelles/detail/news/neue-preise-ab-januar-2.html

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„Merz statt Volkspartei – quo vadis CDU?“ – Leserbrief von Hans A. Graf aus Schwäbisch Hall

Einen Leserbrief mit der selbstgewählten Überschrift „Merz statt Volkspartei – quo vadis CDU?“ hat Hans A. Graf aus Schwäbisch Hall geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Hans A. Graf, Schwäbisch Hall

Mitverantwortlich für die Wirtschaftskrise 2009

Der Bericht im Haller Tagblatt vom 4. Dezember 2018 lässt wesentliche Kritikpunkte an der Kandidatur des langjährigen Blackrock-Managers Merz weg. Es gilt zu analysieren, was da mit unserer Demokratie passiert, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende des größten Investmentfonds der Welt, mitverantwortlich für die Wirtschaftskrise 2009 – wo sogar Extra-Profite für die reichen Anleger gemacht wurden – mitverantwortlich für die Spaltung der Gesellschaft nun Parteichef einer christlichen Volkspartei werden soll.

Millionenschwerer Aufsteiger

Zahllose Aufsichtsratsposten großer Konzerne oder Mitglied im Kontrollgremium der umstrittenen Schweizer Privatbank HSBC – ein millionenschwerer Aufsteiger in eine Elite, die trotz allen Krisen immer reicher wird, während die unteren Klassen global und national verarmen. Die HSBC war 2005 am größten Steuerraub in der europäischen Geschichte beteiligt. Durch Cum-Cum-Geschäfte wurden den Ländern Europas 55 Milliarden Euro gestohlen, die für Bildung und Soziales fehlten. Blackrock spekuliert mit betrieblichen und staatlichen Pensionsfonds, die einen großen Teil der 6300 Milliarden Euro ausmachen – die Altersvorsorge von Millionen. Der Finanzgigant Blackrock drängt auf den lukrativen Wohnungsmarkt, was für Mieter von Vonovia und Co. eine Hiobsbotschaft ist. Luxussanierungen und Vertreibung der alteingesessenen Mieter ist eine Vonovia-Praxis, unterstützt von der Lobby, die das Mietrecht so ändert, dass es klappt.

Nur in Worthülsen christlich

War die Volkspartei CDU nicht eine Vertreterin aller Schichten, gab es nicht vor Merkel eine Soziale Marktwirtschaft und Sozialen Wohnungsbau? Bei Kanzlerin Merkel gingen die Berater der Deutschen Bank wie Ackermann aus und ein – nun wird ein Vertreter der Finanzelite gleich Parteichef und will Kanzler werden. Quo vadis CDU? Was bitte ist außer Worthülsen christlich am Weltbild dieses Vertreters des globalen Kapitalismus, der Millionen Weltmarktverlierer und Massenelend produziert? Dass unser steinreicher Abgeordneter Christian von Stetten, der selbst zu dieser Elite gehört, Merz unterstützt, ist nur logisch.

„Verbetriebswirtschaftlichung“ der Demokratie aufhalten

Christlicher Kapitalismus ist es wohl, wenn es der Finanzaristokratie so gut geht, dass für die Unteren noch was übrigbleibt. Politik und Demokratie sollen die Wirtschaft kontrollieren, Regeln für eine faire Ökonomie schaffen – und eine christliche Demokratie kann unmöglich einen Manager dieser Klasse zum Regierungschef machen. Oder wollen wir US-amerikanische Verhältnisse – wobei ich Merz nicht mit Trump vergleichen will, auch wenn er das Asylrecht abschaffen will. Mir geht es um eine systemische Analyse und die Frage, wie kann die radikale „Verbetriebswirtschaftlichung“ der Demokratie und aller Lebensbereiche aufgehalten und durch eine andere faire Globalisierung und soziale Gerechtigkeit ersetzt werden.

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„Schabenbefall in Schulcontainern“ – Albert-Schweitzer-Gymnasium in Crailsheim holt Kammerjäger wegen Bernsteinschaben

In den Containern, in denen während der Sanierung des Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) in Crailsheim der Unterricht stattfindet, wurde ein Befall mit Schaben festgestellt. Die Bekämpfung der Insekten durch eine Fachfirma läuft. Eine Gefahr für die Gesundheit der Schüler und Lehrer besteht nach Angaben der Stadtverwaltung Crailsheim nicht. Der Unterricht muss nicht eingeschränkt werden.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Bekämpfung durch Fachfirma

Die Schulleitung des Albert-Schweitzer-Gymnasiums meldete der Stadtverwaltung als Träger der städtischen Schule Ende vergangener Woche einen Befall der Übergangscontainer mit Schaben. Das zuständige Ressort Bildung & Wirtschaft beauftragte daraufhin umgehend eine Fachfirma mit der Bekämpfung der Insekten und informierte gleichzeitig das Gesundheitsamt des Landratsamtes. Am Montag konnte Entwarnung gegeben werden: Es handelt sich um sogenannte Bernsteinschaben aus der Gattung der Waldschaben, von denen keine Gesundheitsgefährdung ausgeht, da sie keine Krankheiten übertragen.

Im Oktober erster Schabenbefall

In den Sommerferien wurden am ASG insgesamt 85 Schulcontainer aufgestellt. Mit Beginn des neuen Schuljahres im September konnten diese insgesamt zwölf Klassenzimmer und vier Fachräume für Biologie und Chemie von der Schule genutzt werden. Bereits Mitte Oktober wurde erstmals ein Schabenbefall in den Interimsunterrichtsräumen festgestellt; eine Fachfirma kümmerte sich um die sofortige Bekämpfung. Nach Auskunft des vor Ort tätigen Kammerjägers ist der neuerliche Befall möglicherweise auf die derzeitige Witterung zurückzuführen. Aufgrund des häufigen Lüftens bei milden Temperaturen könnten Schaben durch die geöffneten Fenster leicht in die Räume gelangen. Stadtverwaltung und Schulleitung stehen in engem Kontakt, um den Befall der Unterrichtsräume mit Insekten nachhaltig zu beenden.

Fallen und Schädlingsbekämpfungsmittel

Der beauftragte Kammerjäger setzt Fallen ein, um die Insekten in den Räumen zu eliminieren. Ergänzend hierzu erfolgt eine Besprühung von Ritzen und Gängen mit für den Menschen unbedenklichen Schädlingsbekämpfungsmitteln – jedoch bewusst nur zur unterrichtsfreien Zeit an Wochenenden, um einen Kontakt der Schüler mit den Mitteln gänzlich auszuschließen.

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„Von der Wehrburg zum Witwensitz“ – Vortrag von Lena Grüner über das Schloss in Kirchberg/Jagst

Der Vortrag von Lena Grüner „Von der Wehrburg zum Witwensitz“ über das Kirchberger Schloss findet am Donnerstag, 29. November 2018, um 20 Uhr im Sandelschen Museum in Kirchberg/Jagst statt. 

Von Friedrich König, Museums- und Kulturverein Kirchberg/Jagst

Ritter von Kirchberg

Lena Grüner ist wieder gesund. Sie präsentiert neue Erkenntnisse zur Baugeschichte des Kirchberger Schlosses. Das Schloss Kirchberg hat die Form eines Dreiecks, drei Höfe gliedern die Anlage: Ehrenhof, Innenhof und hinterer Schlosshof. Das sah nicht immer so aus wie das heutige ehemalige Residenzschloss der Fürsten von Hohenlohe-Kirchberg.  Am Anfang war eine Burg, die den Rittern von Kirchberg gehörte.

Sonderausstellung bis 6. Januar 2019

Die Sonderausstellung „Kirchberg – Geschichte einer Residenz“ im Sandelschen Museum läuft noch bis 6. Januar 2019. Sie ist jeweils sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr zu sehen (außer am 24., 25. und 31. Dezember). Der Eintritt ist frei. Führungen sind nach Vereinbarung möglich, Telefon 07954/98010.

Weitere Informationen über die Sonderausstellung im Sandelschen Museum:

https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/lk-schwaebisch-hall/die-verlorene-burg-von-kirchberg-28103034.html

https://www.kirchberg-jagst.de/index.php?id=469&publish[id]=887661&publish[start]=

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