„NEIN zu institutioneller Pegida und staatlichem Bösmenschentum“ – Leserbrief von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Horst Seehofer und seine CSU scheinen sich im verbalen Ausnahmezustand zu befinden. Kein Tag vergeht, an dem nicht eine schlagzeilenträchtige Parole durch den Äther geblasen wird.

Leserbrief von Paul Michel, Schwäbisch Hall

CSU-Hetze gegen Flüchtlinge

Einmal wollen die bayrischen Biertischpolitiker Flüchtlinge nach Österreich zurückschicken, dann wollen sie a la Orban einen Zaun bauen, jetzt sind es „Transitzonen“, in denen im Kampf gegen Flüchtlinge ein  Ausnahmerecht gelten soll. Weil es – ganz im Geist von Franz-Josef Strauß – nichts Rechts von der CSU geben darf, hetzen CSU Politiker gegen Flüchtlinge in einer Art, dass Unterschiede zur AfD und NPD nur noch schwer auszumachen sind. Dass seine Worte als rhetorische Brandbeschleuniger wirken könnten, kümmert Seehofer offenbar nicht.

Bierzeltkrakeeler aus Bayern

Die meisten Politiker aus den beiden anderen  Regierungsparteien (CDU und SPD) unterscheiden sich allenfalls in der  Tonlage von Bierzeltkrakeelern aus Bayern. „Willkommen“ ist bei ihnen passe. Unisono ist jetzt zu hören: “Der jetzige Zuzug überfordert uns“.

Skandalöse Überbelegung der Massenunterkünfte

Nun soll ja nicht bestritten werden, dass der starke Zuzug von Flüchtlingen Probleme schafft. Auffällig ist allerdings, dass von den verantwortlichen Politikern immer nur solche Maßnahmen gefordert werden, die dazu geeignet sind, Flüchtlinge zu schikanieren, ihre Anerkennung als Asylbewerber zu erschweren und sie schneller abzuschieben. Andere Maßnahmen werden erst gar nicht in Betracht gezogen. Niemand nennt als Maßnahme zur Beschleunigung der Verfahren die rasche und unbürokratische Anerkennung von Syrern, Afghanen oder Eritreern, die ohnehin eine hohe Anerkennungsquote haben. Es ist auch kein Thema, dass es angesichts der skandalösen Überbelegung der Massenunterkünfte oberstes Ziel sein sollte, die Menschen dezentral unterzubringen.  Viele Kommunen bemühen sich auch um dezentrale Unterbringung. Dagegen sieht das neue Gesetz der Bundesregierung einen verlängerten Aufenthalt in den Massenunterkünften vor. Obwohl es klar ist, dass die Probleme bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen auf die Dauer nicht mit Freiwilligen alleine zu lösen sind, ist die Einstellung zusätzlicher Kräfte kein Thema. Es passt ganz ins Bild, dass die Regierung jetzt den erst vor wenigen Monaten beschlossenen Vorrang von Taschengeld vor Sachleistungen wieder außer Kraft setzen will, obwohl bekannt ist, dass die Organisation von Gutscheinen oder Sachleistungen bürokratisch viel aufwendiger und teurer ist als die Auszahlung von Taschengeld.

Internierungslager mit Gefängnischarakter

Während unzählige Bürgerinnen und Bürger in diesem Land sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, hecken christdemokratische Politiker in ihrer engstirnigen und kaltherzigen Fixierung auf Abschottung und Abschiebung immer monströsere menschenfeindliche Projekte aus. Jüngstes Produkt dieser krankenhaften Phantasie: „Transitzonen“ samt „Transitzentren“. Diese unverfänglich daherkommenden Begrifflichkeiten verschleiern, was damit gemeint ist: Internierungslager mit Gefängnischarakter, in denen Zehntausende von Menschen festgehalten würden, wo die möglichst rasche Abweisung von Asylanträgen in Schnellverfahren ohne Widerspruchsmöglichkeit einen zügigen Durchlauf garantieren soll. Bezeichnend ist übrigens, dass die vermeintliche „Flüchtlingskanzlerin“ Angela Merkel hier keineswegs Einspruch erhebt, sondern Zustimmung signalisiert.

Zeit für massenhaften Protest

Es ist höchste Zeit zum massenhaften Protest gegen diese Form von institutionalisierter Pegida und  staatlichem Bösmenschentum!

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„Eiskeller, Artcafé und Massive Tunes #13“ – Drei Veranstaltungen des Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall

Drei Veranstaltungen des Vereins Club Alpha 60 finden am Freitag, 17. Oktober 2015, im Schwäbisch Haller Löwenkeller statt. Dieser befindet sich in der Stuttgarter Straße 7

Vom Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall

Um 20 Uhr – „Eiskeller“:

„Löwengrube“ – Lichtkunst-Gruppe 7E

Im Rahmen der Haller Kunstnacht 2015 – Vermutlich eine der letzten Möglichkeiten für die Öffentlichkeit, den „Eiskeller“, ein von den Nazis als Luftschutzbunker und bombengeschützte Werkstätte in den Hang getriebener Stollen, besichtigen zu können.

20 Uhr – Artcafé:

Ausstellung: Bahram Nikmard – Neue Bilder und Portraits im Rahmen der Haller Kunstnacht 2015

22 Uhr – Löwenkeller:

Massive Tunes #13

Auf die düstere und dreckige Seite des Drum&Bass-Universums entführt das Freiburger Crachrecords-Label das Publikum im Schwäbisch Haller club alpha 60. Die DJs Helix, NGL und James Bondage aus Hall, Jezuz Fistus, Sirko Drive und Krytika aus Freiburg und Sonair aus Berlin versprechen Drum&Bass, Darkstep, Crossbreed und Breakcore jenseits von David Guetta & Co. Einlass und Beginn: 22 Uhr.

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„Hundstage“ – Seit wann muss man für Hunde Steuern bezahlen? – Buchvorstellung in Gaildorf

Die Gaildorfer Archivarin Dr. Heike Krause stellt ihr Buch „Hundstage“ am Donnerstag, 22. Oktober 2015, um 20 Uhr in der Kulturkneipe Häberlen vor. Nein, sie hat kein Buch über den Sommer 2015 geschrieben, sondern berichtet über Hunde und ihr Leben im Laufe der Jahrhunderte. Der Eintritt ist frei.

Von der Kulturschmiede Gaildorf

Welche Aufgaben hatten Hunde?

Wie viele Hunde gab es früher, wer besaß eigentlich Hunde, welche Aufgaben hatten sie, seit wann müssen wir für sie Steuern bezahlen? Die Lesung von Dr. Heike Krause befasst sich mit der Geschichte der Vierbeiner. Der Historikerin liefen in ihrer 20-jährigen Archivtätigkeit in den Akten zahlreiche Hunde über den Weg. Daraus entstand ihr Buch „Hundstage“. Oder wie Archivhund Helene in ihrem Nachwort meint – meine Menschin erzählte mir dann, wie man früher mit meinen Vorfahren umging.

Eine Zusammenarbeit der Stadtbücherei und Kulturschmiede Gaildorf. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen im Internet:

www.gaildorf.de

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„Nützliche Orientierungshilfe für Flüchtlinge“ – Broschüre kostenlos herunterladen: In zehn Sprachen verfügbar

Im Internet gibt es eine Orientierungshilfe für Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen. Sie enthält Verhaltenstipps zu folgenden Themen: Öffentliches Leben, Persönliche Freiheiten, Zusammenleben, Gleichberechtigung, Umwelt, Essen, trinken und rauchen, Formalitäten und Verwaltung sowie Notfälle. Sie kann in zehn Sprachen ausgedruckt werden.

Informationen von Refugee Guide.de

Die Orientierungshilfe zum Herunterladen und Ausdrucken:

http://www.refugeeguide.de/downloaden-und-drucken/

Über die Orientierungshilfe von Refugee Guide.de:

Diese Orientierungshilfe richtet sich an Besucher, Geflüchtete und zukünftige Bürger Deutschlands. Sie dient der Orientierung in der ersten Zeit des Aufenthaltes. Diese Orientierungshilfe richtet sich speziell an Geflüchtete, die noch nicht an staatlichen Integrations- und Deutschkursen teilnehmen können. Sie wurde vor allem von Studenten und Doktoranden mit verschiedensten (geographischen und kulturellen) Hintergründen erstellt. Das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) bietet keine solche Orientierungshilfe an (Stand: September 2015).

Einige Hinweise könnten als überheblich empfunden werden

Der einzige Zweck dieser Orientierungshilfe ist die Vermittlung nützlicher Informationen. Nichtsdestotrotz ist bekannt, dass einige der Hinweise als überheblich oder abwertend empfunden werden können. Dies wurde bei der Erstellung kontinuierlich kritisch hinterfragt und reflektiert. Um dieser Unsicherheit zu begegnen, wurde diese Orientierungshilfe in enger Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedensten Ländern verfasst (mit Menschen aus Syrien, Afghanistan, Sudan, Ägypten, Palästina und anderen Ländern; sowie mit Menschen, die kürzlich nach Deutschland immigriert sind). ProAsyl hat den vorliegenden Inhalt (auf Basis der englischen Version) als einwandfrei befunden, und etliche Zuwanderer haben betont, eine solche Infobroschüre bislang vermisst zu haben.

Geflüchtete haben bei der Erstellung mitgearbeitet

Die Einbindung von Geflüchteten beim Entwurf dieses Guides war von großer Bedeutung. Mit den Geflüchteten wurde auch viel darüber gesprochen, inwieweit diese Orientierungshilfe als überheblich und abwertend wahrgenommen wird. Diese Annahme wurde von den Geflüchteten deutlich zurückgewiesen. Im Gegenteil, es wurde um Informationen wie diese gebeten.

Dieser teilweise bebilderte Ratgeber ist in mehreren Sprachen erhältlich – online und mit der Möglichkeit ihn auszudrucken.

Die Orientierungshilfe zum Herunterladen und Ausdrucken:

http://www.refugeeguide.de/downloaden-und-drucken/

Der Druck (bzw. die professionelle Auflage) dieser Infobroschüre ist wünschenswert und angestrebt. Falls Sie uns dabei unterstützen können und wollen, würden wir uns freuen, von Ihnen zu hören: info@refugeeguide.de

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.refugeeguide.de/

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„Asylbewerberunterbringung“ – Appell des Kirchberger Gemeinderats für eine gerechtere Verteilung im Landkreis Hall

Zum Thema Asylbewerberunterbringung hat der Kirchberger Gemeinderat neben dem am Montag, 28. September 2015, bekannt gegebenen Beschluss zur verdichteten Belegung des Adelheidstifts mit 4,5 Quadratmeter je Asylbewerber (bisher 7 Quadratmeter) bis einschließlich März 2017 auch einen Appell beschlossen, der an das Landratsamt und Lokalzeitungen gesandt wurde.

Pressemitteilung der Stadtverwaltung Kirchberg an der Jagst

Appell des Gemeinderats der Stadt Kirchberg an der Jagst:

Momentan stehen wir einer der größten humanitären Herausforderungen der letzten Jahrzehnte in Europa gegenüber. Hunderttausende von Flüchtlingen aus Kriegs- und Elendsgebieten brauchen unsere Hilfe. Tod und Leid sind für diese Menschen ein täglicher Wegbegleiter. Als eines der reichsten Länder dieser Erde sind wir besonders in der Pflicht, diese Menschen in ihrer nahezu aussichtlosen Situation zu unterstützen.

Die Bürgerinnen und Bürger Kirchbergs stellen sich dieser Verantwortung und Herausforderung in besonderem Maße. Wir wollen angesichts der offenkundigen Not bewusst an die Grenzen des für unsere Gemeinde Machbaren gehen. Die Nachrichten und Bilder in den Medien führen uns die Notwendigkeit dafür täglich vor Augen.

Wir, der Gemeinderat der Stadt Kirchberg an der Jagst, möchten dringend darauf aufmerksam machen, dass sich in einem der wohlhabendsten Landkreise Baden-Württembergs und Deutschlands immer noch Gemeinden befinden, die sich dieser Verantwortung für Menschen in Not noch nicht oder nur in geringem Umfang stellen. Dass fünf der dreißig Kommunen im Landkreis mehr als 75 Prozent der Asylbewerber unterbringen, darf kein Dauerzustand sein!

Wir fordern das Landratsamt Schwäbisch Hall und die Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall auf: handeln Sie jetzt und nutzen Sie alle Ihre zur Verfügung stehenden Möglichkeiten! Tun Sie alles dafür, mehr Unterkünfte in allen Gemeinden zur Bewältigung dieser humanitären Herausforderung zur Verfügung zu stellen!

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„Prozess gegen Heilbronner Gewerkschaftssekretärin“ – Solidaritätskundgebung vor dem Amtsgericht Heilbronn

Ein Prozess gegen eine Heilbronner Gewerkschaftssekretärin findet am Freitag, 2. Oktober 2015, um 9.30 Uhr im Amtsgericht Heilbronn statt. Ihr wird vorgeworfen, am 8. März 2014, im Rahmen der Proteste gegen eine Kundgebung der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) gegen das Versammlungsgesetz verstoßen zu haben.

Informationen von ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Heilbronn-Neckar-Franken

Kundgebungsplatz umzingelt

Am 8. März 2014 fand auf dem Berliner Platz in Heilbronn eine Kundgebung der NPD-Jugendorganisation JN statt. Der von Polizei und Stadtverwaltung verheimlichte Aufmarsch wurde erst eine Woche vorher durch das Bündnis „Heilbronn stellt sich quer“ und die Lokalpresse öffentlich gemacht. Die Stadt hatte es sich zum Ziel gesetzt die bevorstehende Nazi-Kundgebung zu verschweigen und somit den Gegenprotest so klein wie möglich zu halten. Das Aktionsbündnis „Heilbronn stellt sich quer“ mobilisierte jedoch kurzfristig unter dem Motto „Kein Platz für Nazis!“ zu lautstarkem Protest und zivilem Ungehorsam gegen die Kundgebung der Faschisten. Obwohl die genaue Uhrzeit der Kundgebung nicht bekannt war, hatten bereits vor Eintreffen der Nazis 300 bis 400 Menschen den Platz umzingelt.

Unterstützung für die Nazis durch Polizei und Stadt

Stadt und Polizei nahmen dies allerdings nicht zum Anlass, die Kundgebung abzusagen. Stattdessen kooperierten sie bereits im Vorfeld mit den Nazis und stellten diesen sogar einen Stadtbus zur Verfügung, der sie vom Neckarsulmer Bahnhof zum Kundgebungsort in die Heilbronner Innenstadt brachte. Ohne diese aktive Unterstützung von Seiten der Stadt und der tatkräftigen Umsetzung durch die Polizei hätte die Kundgebung der 25 bis 30 größtenteils von außerhalb angereisten Nazis nicht stattfinden können.

Protesten gegen die JN angeschlossen

Gleichzeitig hatten am selben Tag bereits verschiedene Gruppen und Organisationen zu einer Kundgebung anlässlich des internationalen Frauenkampftages auf den Kiliansplatz eingeladen. Sie ließen sich den Tag von den Faschisten nicht nehmen und setzten der rechten Hetze einen eigenen Ausdruck entgegen. Im Anschluss an diese Kundgebung entschieden sich einige AntifaschistInnen dazu, sich den Protesten gegen die JN anzuschließen. Sie liefen gemeinsam in einer spontanen Demonstration vom Kiliansplatz über die Allee zum Berliner Platz.

Demos gegen Neonazis wurden verboten

Eineinhalb Jahre später wird nun der Angeklagten von Seiten der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, sie habe die Verantwortung für diese spontane Demonstration getragen und dadurch gegen das Versammlungsgesetz verstoßen. Welcher Linie diese Anklage folgt lässt sich besser erkennen, wenn man auf den Umgang von Stadt und Polizei mit Demonstrationen in Heilbronn in den letzten Jahren zurück blickt. Immer wieder wird versucht, die Demonstrationsfreiheit so eng wie möglich auszulegen. Am 1. Mai 2011 sperrten Polizei und Stadt bei einem Naziaufmarsch das gesamte Bahnhofsviertel ab und verboten Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Aktion der Rechten.

Grundrecht der Versammlungsfreiheit

Öffentlichkeitswirksame Demonstrationen linker Kräfte oder beispielsweise der kurdischen Gemeinde scheiterten regelmäßig daran, dass Demonstrationsrouten durch die Innenstadt ohne stichhaltige Begründungen abgelehnt und die AnmelderInnen mit massiven Auflagen beschnitten wurden. Mit konsequenter politischer Arbeit konnte dieser „Heilbronner Weg“ mittlerweile aufgelockert und das Grundrecht der Versammlungsfreiheit zunehmend gegen die Einschränkungen durch Polizei und Stadt verteidigt werden.

Verfahren muss eingestellt werden

Leider bleiben der Stadt aktive Proteste gegen Nazis allerdings ein Dorn im Auge. Wie der bevorstehende Prozess gegen die Gewerkschaftssekretärin zeigt, sollen spontane Demonstrationen kriminalisiert werden – obwohl diese grundsätzlich vom Versammlungsrecht gedeckt werden. Für uns steht fest – das Verfahren gegen die aktive Gewerkschafterin und Antifaschistin muss eingestellt werden! Die Heilbronner Gewerkschaftssekretärin hat an diesem Tag nicht falsch gehandelt. Mit Wegschauen und Vertuschen lassen sich faschistische Umtriebe und rechte Hetze nicht bekämpfen. Dazu braucht es einen aktiven und breit angelegten Antifaschismus, der sich den Nazis in den Weg stellt.

Solidarität zeigen

Zeigt Eure Solidarität mit der Angeklagten und lasst uns gemeinsam den Prozess begleiten!: Rote Hilfe Ortsgruppe Heilbronn.

Kurzinformation: Freitag, 2. Oktober 2015, um 9 Uhr Kundgebung vor dem Amtsgericht Heilbronn, Wilhelmstraße 2 bis 4)

Unterstützende Gruppen:

Jusos Heilbronn
Kreisvorstand die LINKE Heilbronn-Unterland
Kurdisches Gemeinschaftszentrum Heilbronn
Organisierte Linke Heilbronn (OL)
ver.di Jugend Heilbronn-Neckar-Franken

Unterstützende Einzelpersonen:

Richard Pitterle MdB
Arne Gailing Gewerkschaftssekretär
Ayse Boran Landtagskandidatin
Ergin Özcan Landessekretär der Alevitischen Gemeinde Baden-Württemberg
Florian Vollert Kreisrat
Jan Bleckert Gewerkschaftssekretär
Jochen Dürr Bezirksfachbereichsvorsitzender Fachbereich 3 ver.di Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken
Johannes Müllerschön Kreisrat
Jürgen Patzelt Kreisvorstand die LINKE
Kathrin Biro Gewerkschaftssekretärin
Konrad Wanner
Madeleine Glaser Gewerkschaftsekretärin
Michael Janus Gewerkschaftssekretär
Susanne Dorer Gewerkschaftssekretärin
Thomas Müssig Gewerkschaftssekretär
Volker Bohn Stadtrat

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.heilbronn.verdi.de

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„Pro Einwohner nimmt Kirchberg/Jagst die meisten Flüchtlinge auf“ – Nachgefragt von Hohenlohe-ungefiltert beim Landratsamt Schwäbisch Hall

Im Landkreis Schwäbisch Hall leben derzeit etwa 1025 Flüchtlinge. 116 davon sind im Stadtgebiet von Kirchberg/Jagst untergebracht. 208 Asylbewerber sind derzeit in Crailsheim und 189 in Schwäbisch Hall untergebracht. Nur: Schwäbisch Hall hat etwa 37.000 Einwohner, Crailsheim zirka 34.000, Kirchberg aber nur etwa 4100.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Einige Kommunen ducken sich weg

In Kirchberg sind im Landkreis Hall pro Einwohner mit Abstand die meisten Flüchtlinge untergebracht. Ähnlich viele Asylbewerber wie in Kirchberg leben nur in der Gemeinde Blaufelden. Dort kommen auf insgesamt etwa 5200 Einwohner 120 Asylbewerber. In Wolpertshausen und Frankenhardt sind es jeweils sechs Asylbewerber, in der Gemeinde Wallhausen fünf. Eine gerechte Verteilung sieht anders aus. Laut Statistik des Landratsamts Schwäbisch Hall vom 22. September 2015 gibt es im Landkreis zahlreiche Kommunen, in denen derzeit überhaupt keine Flüchtlinge leben. Eine berechtigte Forderung von Bürgern und Lokalpolitikern ist eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf alle Kommunen des  gesamten Landkreises. Einige Gemeinden und ihre Bürgermeister sollten aufhören, sich bei dem Thema Flüchtlinge wegzuducken, so als ginge sie das alles gar nichts an. Solidarität auch zwischen den Städten und Gemeinden der Region ist jetzt gefragt.

Fragen an das Landratsamt Schwäbisch Hall

Hohenlohe-ungefiltert hat beim Landratsamt Schwäbisch Hall wegen der Situation in Kirchberg nachgefragt. Die Antworten von Steffen Baumgartner vom Haller Landratsamt geben den Stand vom 21. September 2015 wieder.

Hohenlohe-ungefiltert: 1. Wie viele Flüchtlinge leben derzeit im Adelheidstift in Kirchberg an der Jagst?

Landratsamt: 86 Personen

2. Aus welchen Ländern stammen die Flüchtlinge?

Irak, Eritrea, Albanien, Pakistan, Iran, Syrien, Russische Föderation, Georgien, Mazedonien

3. Wie viele Familien leben dort, wie viele Einzelreisende gibt es?

21 Familien/Paare; 17 Einzelpersonen

4. Mit wie vielen Flüchtlingen soll das Adelheidstift in den nächsten Wochen belegt werden?

Bis zu 94 Personen insgesamt

5. Beabsichtigt das Landratsamt Schwäbisch Hall in absehbarer Zeit, das Gasthaus Stern zu pachten/zu mieten?

Bislang nicht; wir gehen dem Hinweis gerne nach.

6. Sind in Kirchberg/Jagst und den Teilorten weitere Flüchtlingsunterkünfte geplant? Wenn ja: Wo und ab wann?

Siehe Antwort 5

7. Gibt es Überlegungen des Landratsamts, in der Erlebnisherberge Kirchberg (ehemalige Jugendherberge) Flüchtlinge unterzubringen? Wenn ja, ab wann und wie viele?

Siehe Antwort 5

8. Wie viele Flüchtlinge leben derzeit im Landkreis Schwäbisch Hall?

1055 (inklusive der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge; Stand 21.09.15)

11. Wie viele sollen es in absehbarer Zeit werden?

Das hängt von den Zugängen ab, auf die wir keinen Einfluss haben. Wir können hier keine verlässliche Zahl liefern. Es spricht jedoch vieles dafür, dass wir weiterhin monatlich über 200 Flüchtlinge aufnehmen müssen.

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„Vergiftete Geschenke – Wie die EU Afrika in die Armut treibt“ – Dokumentarfilm läuft in Schwäbisch Hall

Die Initiative „UmFairteilen“ Schwäbisch Hall und der Dritte Welt Laden zeigen den Dokumentarfilm „Vergiftete Geschenke – Wie die EU Afrika in die Armut treibt“. Der Film läuft am Freitag, 25. September 2015, um 20 Uhr im Haus der Bildung Schwäbisch Hall (1. Stock), Salinenstraße 6 bis 10.

Von der Initiative „UmFairteilen“ Schwäbisch Hall und dem Haller Dritte Welt Laden

Fluchtgründe werden produziert

Ein Dokumentarfilm von Ralph Quinke, der ursprünglich auf SPIEGEL TV ausgestrahlt wurde. Der Film zeigt, wie die EU mit ihrer Freihandelspolitik in vielen Ländern Afrikas die lokale Wirtschaft zerstört, die Lebensgrundlagen der Menschen vernichtet und somit Fluchtgründe produziert.

Kaum einheimische Lebensmittel

„Wer im Senegal einkauft, findet auf den Märkten kaum einheimisches Obst und Gemüse: Die Tomaten kommen aus Italien, die Kartoffeln und Zwiebeln aus Holland. In den Geschäften ist es ähnlich: Dort steht Trockenmilch, importiert aus Europa. In Afrika, wo 85 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft und Viehzucht leben, können lokale Milchproduzenten ihre Milch nicht mehr verkaufen, weil die importierte Trockenmilch erheblich billiger ist. Der Grund liegt in der Subventionspolitik der EU. Auch die Fischer Afrikas leiden darunter. Einst fuhren sie hinaus aufs Meer und kamen zurück mit reicher Beute. Doch heute gibt es kaum noch etwas zu fangen. Die Gewässer vor Mauretanien und dem Senegal sind leergefischt von großen Fabrikschiffen, die von Europa, Russland oder Japan aus in See stechen.“

Termin: Freitag 25. September 2015, um 20 Uhr im Haus der Bildung Schwäbisch Hall  (1. Stock), Salinenstraße 6 bis 10.

 

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„Dramatischer Personalmangel in den Krankenhäusern“ – Petition der Gewerkschaft ver.di unterschreiben

Es fand die Anhörung zum Krankenhausstrukturgesetz statt. Sylvia Bühler hat im Gesundheitsausschuss für die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di den dramatischen Personalmangel noch einmal dargestellt und eine gesetzliche Personalbemessung verlangt.

Von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

Gesetzliche Personalbemessung verlangt

Vor kurzem fand die Anhörung zum Krankenhausstrukturgesetz statt. Sylvia Bühler hat im Gesundheitsausschuss für ver.di den dramatischen Personalmangel noch einmal dargestellt und eine gesetzliche Personalbemessung verlangt. Den Gesetzentwurf, die ver.di-Stellungnahme und eine Studie von Professor Simon „Unterbesetzung und Personalmehrbedarf im Pflegedienst“ finden Sie auf unserer Gesundheitsseite https://gesundheitspolitik.verdi.de/service/gesetzgebung/++co++93127448-5651-11e5-8bd4-525400248a66

Das Geld reicht nicht

Mit dem Gesetz sollen die Krankenhäuser bis 2020 rund 5,4 Milliarden Euro zusätzlich erhalten. Das klingt gut, reicht aber längst nicht, denn der Nachholbedarf ist riesig. Und bislang soll nur ein sehr geringer Anteil zweckgebunden für Personal ausgegeben werden.

Nur durch freiwillige Mehrleistung der Kolleginnen und Kollegen

Daher hat ver.di die /Krankenhauspetition für mehr Personal/ gestartet. Die ersten Unterschriftenlisten gehen derzeit bei uns ein. In der Petition wird vom Bundestag ein Gesetz zur Personalbemessung im Krankenhaus gefordert. Dieser soll regeln, dass der reale Personalbedarf ermittelt wird, die benötigten Stellen in allen Bereichen des Krankenhauses geschaffen und zweckgebunden außerhalb der Fallpauschalen finanziert werden. Das Pflegestellenförderprogramm im aktuellen Krankenhausstrukturgesetz reicht nicht, um eine sichere Versorgung der Patient/innen zu gewährleisten und vor allem nicht, um die Beschäftigten nachhaltig zu entlasten. Wir sind auch in den Krankenhäusern längst an dem Punkt angekommen, an dem nur durch freiwillige Mehrleistung der Kolleginnen und Kollegen der Betrieb noch aufrecht erhalten werden kann.

Ziel: Sichere Krankenhausversorgung

Als weiterer Aktionsbaustein für mehr Personal kommt nun die Petition gestartet. Hier sollen nicht nur die Krankenhausbeschäftigten unterschreiben, sondern insbesondere diejenigen, die im Falle eines Falles auf eine sichere Krankenhausversorgung angewiesen sind: Wir alle.

Unterschriften sammeln

Deshalb: Bitte selbst unterschreiben oder diesen Text an Eure FreundInnen, Familie, Kolleginnen und Kollegen etc. weiterleiten sowie ausdrucken und bei FreundInnen, Familie, Kolleginnen und Kollegen etc. Unterschriften sammeln.

Die Unterschriftslisten zum Ausdrucken gibt es auf folgender Internetseite:

https://gesundheit-soziales.verdi.de/branchen/krankenhaeuser/personalcheck/++co++2580241e-4c8a-11e5-b46e-52540059119e

Online-Petition wird vorbereitet

In Kürze schaltet der Petitionsausschuss des Bundestags auch das Online-Portal frei. Dann müssen innerhalb von vier Wochen mindestens 50.000 Unterschriften unter die Petition gesammelt werden (Online und auf Unterschriftenlisten), damit sie öffentlich im Petitionsausschuss behandelt wird. Ihr bekommt umgehend Bescheid, wenn die Online-Petition gestartet wird (voraussichtlich übernächste Woche), damit Ihr dann auch rechtzeitig Eure Papierlisten nach Berlin schicken könnt.

Bitte unterstützt alle diese Petition! DANKESCHÖN!

Herzliche Grüße

Irene Gölz, Landesfachbereichsleiterin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di, LandesbezirkBaden-Württemberg, Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen

Telefon: 0711/88788-0330

Internet:

https://gesundheit-soziales-bawue.verdi.de/

http://www.soziale-berufe-aufwerten.de/

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