„Einknicken von Syriza vor dem Brüsseler Diktat“ – Artikel in der Zeitung „Junge Welt“ über „Tsipras rasante Karriere von links unten nach rechts oben“

Seit dem Einknicken von Syriza vor dem Brüsseler Diktat ist die gesamte
Linke gefordert, die Möglichkeiten und Grenzen linker Parteien zur
Entwicklung antikapitalistischer Bewegungen gründlich zu überdenken. Manfred Sohn war von 2008 und 2013 für „Die Linke“ im Niedersächsischen
Landtag. Er schrieb vor einigen Tagen einen Artikel für die Tageszeitung „Junge Welt“.

Von Manfred Sohn, Partei Die Linke

Anfang vom Ende der Periode Bismarck

Euphorisch feierte der damals fast 70-jährige Friedrich Engels die deutschen Wahlen vom 20. Februar 1890, in denen die Sozialistische Arbeiterpartei, also die spätere SPD, einen »überwältigenden Erfolg« errungen hatte¹. Recht hatte er mit der für eine englische Zeitung niedergeschriebenen Einschätzung, sie markierten »den Anfang vom Ende der Periode Bismarck«. Aber seine Hoffnung auf die Kraft der durch diesen Urnengang ermutigten SPD ging weiter. Kaiser Wilhelm II. werde schon einsehen, »dass die deutsche Arbeiterklasse alles, was man ihr anbietet, als Abschlagszahlung akzeptiert, aber nicht ein Jota von ihren Prinzipien und Forderungen nachlässt«. Konkreter formuliert er seine Hoffnungen in einem sechs Tage nach dem Wahltriumph geschriebenen Brief an Laura Lafargue: »Der 20. Februar ist der Tag des Beginns der deutschen Revolution. Es mag noch ein paar Jahre dauern, bis wir eine entscheidende Krise erleben (…) Aber die alte Stabilität ist für immer dahin.«²

Beginn einer Reihe von Enttäuschungen

Der alte, erfahrene Engels irrte. Und niemandem ist ein Vorwurf zu machen, der wie er seine Erwartungen in die bürgerliche Parlamentswahlen setzt, um dem kapitalistischen Zwangssystem zu entkommen. 125 Jahre später aber ist es an der Zeit, nüchtern zu konstatieren, dass der von Engels gefeierte Ausgang der Reichstagswahlen nur am Beginn einer Reihe von Enttäuschungen stand. Von den zerstobenen Hoffnungen dieses Februars 1890 über den Irrglauben, mit der Wahl zum deutschen Reichstag nach 1919 oder in Chile 1973 auf parlamentarischem Weg zum Sozialismus zu gelangen, reicht diese Serie nunmehr bis zu den jüngsten griechischen Ereignissen, die in zweierlei Hinsicht einen Höhepunkt markieren. (…)

Den ganzen Artikel der Tageszeitung „Junge Welt“ finden Sie auf folgender Internetseite:

http://www.jungewelt.de/2015/08-24/004.php

Anmerkungen:
1 Friedrich Engels, Die deutschen Wahlen 1890, in MEW 22, S. 3ff; folgende Zitate aus diesem Artikel
2 Ders., MEW 37, S. 359
3 Friedrich Engels, Vorwort zum dritten Band des »Kapital«, 4. Oktober 1894, MEW 25, S. 7
4 Karl Marx, Das Kapital, Band 3, MEW 25, S. 260
5 Dazu ausführlicher der Autor dieses Artikels in dem Buch »Am Epochenbruch«, PapyRossa 2014
6 Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch, Darmstadt und Neuwied 1967, S. 236
Manfred Sohn war von 2008 und 2013 für Die Linke im Niedersächsischen Landtag.

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„Umfangreiche Dokumentensammlung zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP“ – Link zu den Dokumenten

Eine umfangreiche Dokumentensammlung zum geplanten „Freihandelsabkommen“ TTIP hat die Rechercheplattform Correctiv zusammengestellt. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Link zu dieser Dokumentensammlung.

Informationen der Rechercheplattform Correctiv 

Dokumentensammlung zu TTIP:

https://correctiv.org/recherchen/ttip/dokumente/

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„Abkassiert beim Zahnarzt“ – Link zu einem Artikel der Rechercheplattform Correktiv

Auf einen interessanten Artikel zum Thema Gesundheit hat uns ein Hohenlohe-ungefiltert-Leser aufmerksam gemacht. Wir veröffentlichen unten den Link zum Artikel „Abkassiert beim Zahnarzt“.

Informationen zugesandt von einem Hohenlohe-ungefiltert-Leser

Link zum Artikel „Abkassiert beim Zahnarzt“:

https://correctiv.org/recherchen/stories/2015/07/29/abkassiert-beim-zahnarzt/

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„Der Kaputtsparkurs geht weiter“ – Leserbrief von Paul Michel zum „Dritten Hilfspaket für Griechenland“

Die Machthaber der EU versuchen den Eindruck zu erwecken, als sei mit dem so genannten „Dritten Hilfspaket“ nach Monaten von Turbulenzen, endlich eine Lösung gefunden, die die Lage beruhigt und die Voraussetzung für eine Stabilisierung und eine wirtschaftliche Erholung Griechenlands schafft.

Leserbrief von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Troika übernimmt die politische Kontrolle über Griechenland

Eine solche Sicht der Dinge hat mit der Wirklichkeit nur insofern zu tun, als es den europäischen Institutionen durch eine brutale Erpressungspolitik gelungen ist, die bis dahin widerspenstige Syriza-Regierung sozusagen per Holzhammernarkose ruhig zu stellen. Um diese Unterwürfigkeit dauerhaft sicherzustellen übernimmt die Troika faktisch die politische Kontrolle über Griechenland. Mit dem neuen Memorandum wird das griechische Parlament praktisch ausgeschaltet. In diesem Memorandum heißt es: „Die Regierung muss die Institutionen zu sämtlichen Gesetzesentwürfen in relevanten Bereichen mit angemessenem Vorlauf konsultieren und sich mit ihnen abstimmen, ehe eine öffentliche Konsultation durchgeführt oder das Parlament befasst wird.“

Status eines Protektorats

Griechenland bekommt damit faktisch den Status eines Protektorats. Mit typisch deutscher Gründlichkeit gehen die europäischen Machthaber auf Nummer Sicher. Die griechische Regierung wird zusätzlich „engmaschigen Kontrollen“ unterworfen. Die Hilfsgelder werden in Tranchen gesplittet und in halbjährlichen Abständen überprüft, ob Athen gefügig war. Ansonsten wird der Geldhahn zugedreht.

Den Irrsinn auf die Spitze getrieben

Selbst  ZEIT-Online kommt um die Feststellung nicht umhin: „Wie schon bei den ersten Rettungspaketen gilt: Die Bevölkerung erhält davon fast nichts.“ Der Großteil der neuen Kredite fließt in die Schuldenbedienung, die Zinsen für laufende Kredite und die Tilgung alter Kredite. Dazu kommen 25 Milliarden für die Rekapitalisierung der griechischen Banken. Kaum etwas, zirka 4,5 Milliarden Euro sind dafür vorgesehen, die griechischen Staatsreserven wieder aufzufüllen. Schaut mensch sich an, wer beim dritten Hilfspaket Geber und wer Empfänger sind, so reibt mensch sich verwundert die Augen: Griechenland bekommt Geld von EZB, IWF, ESM/ESSF, um damit Schulden bei IWF, EZB und ESM/ESSF zu begleichen. Das ist so schräg, dass man es für den Gag eines Kabarettisten halten möchte.

Schuldenlast wird noch unerträglicher

Obwohl selbst der IWF und neuerdings auch die EU-Kommission einen deutlichen Schuldenschnitt in Griechenland für unabdingbar halten, wird dieser von der Bundesregierung und ihrer unsäglichen Koalition der Willigen aus Niederlande, Finnland und den baltischen Ländern verweigert. Nach Schätzungen aus dem Gläubigerlager (!) wird die griechische Schuldenlast durch das neue Kreditpaket nicht tragfähiger, sondern noch unerträglicher. Sie wird nächstes Jahr wohl die Rekordschwelle von 200 Prozent des BIP überschreiten. Die Staatsverschuldung bleibt damit eine permanente Bremse für das griechische Wirtschaftswachstum. Sie wirkt wie ein Mühlstein am Hals Griechenlands und verhindert eine weitere wirtschaftliche Erholung des Landes.

„Totsparpaket“

Vermutlich wissen die verantwortlichen Spitzenpolitiker und Topbürokraten in Brüssel und Berlin, dass all ihr Gerede, wonach das neueste Totsparpaket eine wirtschaftliche Erholung oder auch nur eine Stabilisierung der Lage in Griechenland bewirken wird, wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat. Denn selbst innerhalb der EU-Kommission geht man davon aus, dass die griechische Wirtschaft 2015 um 2,3 Prozent und im Folgejahr um weitere 1,6 Prozent schrumpfen wird. Nach Außen aber stellt man Zweckoptimismus zur Schau, um so bei der Bevölkerung Akzeptanz für das eigene Wirken zu schaffen.

Mit heißer Nadel gestrickt

Jetzt schon ist klar, dass das Hilfspaket mit heißer Nadel gestrickt ist. Viele der ihm zugrunde liegenden Kalkulationen, sind offenkundig völlig unrealistisch. Bezeichnenderweise meldete die Süddeutsche Zeitung noch vor der Verabschiedung des 86 Milliarden-Pakets im Bundestag, dass die veranschlagte Summe von 86 Milliarden nicht ausreichend sei. Berechnungen des Bundesfinanzministeriums hätten ergeben, dass der Finanzbedarf um weitere 6,2 Milliarden gewachsen sei. Angeblich soll die Lücke durch höhere Einnahmen aus Privatisierungen gedeckt werden. Dabei ist jetzt schon abzusehen, dass der Privatisierungsfond deutlich weniger als die von seinen Erfindern vorgesehenen 50 Milliarden Euro einbringen wird. Bei der Festlegung der Einnahmen aus der Privatisierung von öffentlichem Besitz war wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens. Die Zielvorgabe 50 Milliarden Einnahmen ist völlig unrealistisch, sagen praktisch alle – außer der Bundesregierung. Der IWF geht in den kommenden drei Jahren nur von einem Erlös von 1,5 Milliarden Euro, die EU-Kommission bis 2018 lediglich von einem Erlös von 2,5 Milliarden aus. Auch schon beim ersten Anlauf des Privatisierungsfond in Griechenland im Jahr 2011 waren die Erwartungen völlig realitätsfern. Mit 50 Milliarden Einnahmen war von der Troika gerechnet worden. Bislang belaufen sich die Einnahmen auf weniger als drei Milliarden Euro.

Wir machen den Weg frei – für Schnäppchenjäger

Nutznießer des Hilfspakets werden finanziell potente griechische und internationale Anleger, Konzerne und superreiche Individuen sein. Schon vor einigen Wochen war zu lesen, dass das Privatisierungsprogramm Superreichen aus aller Welt die Möglichkeit eröffnet, sich, selbstverständlich zu Schnäppchenpreisen eine griechische Insel als Urlaubsdomizil unter den Nagel zu reißen. Für internationale Hotelkonzerne steigt die Möglichkeit, vom Staat Grundstücke in landschaftlich reizvoller Umgebung wie Naturschutzgebieten zu erwerben, um dann renditeträchtige Betonburgen in reizvollem Ambiente zu errichten.

Schäuble bedient Fraport-Interessen

Schäuble hat im „Memorandum of Understanding“ (MoU), dem Vertragstext für das Dritte Hilfspaket, die Interessen von FRAPORT, der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, bedient. Sie bekommt auf 40 Jahre die Konzession für 16 lukrative Regionalflughäfen übereignet – für günstige 1,23 Milliarden Euro. Die anderen 30 Flughäfen, die für die griechische Infrastruktur wichtig sind und keine Gewinne abwerfen, bleiben beim griechischen Staat.

Wasserversorgung soll privatisiert werden

Mit dem Abschluss des MoUs ist der Startschuss zur großen Schnäppchenjagd für internationale Investoren gefallen. Auf der Angebotsliste stehen die diversen Betriebe der Energieversorgung, die noch öffentlich betriebene Hälfte des Hafens von Piräus, der Hafen von Thessaloniki, Helleniko, das riesige Gelände des früheren Flughafens von Athen (wo sinnigerweise ein riesiger Vergnügungspark entstehen soll!). Dazu kommen wohl weitere öffentliche Betriebe (wie die Wasserversorgung der großen Städte Athen und Thessaloniki) und zahllose Inseln als potentielle Feriendomizile für Vermögende.

Neuer Katalog der Grausamkeiten

Zacharias Zacharakis stellt in der ZEIT fest: „Die Griechen dürften angesichts dessen vom dritten Hilfsprogramm vor allem eins spüren: die vereinbarten Sparmaßnahmen.“ Tatsächlich besteht für die griechischen Normalbürger die Hilfe der Regierungen der Gläubigerstaaten darin, dass sie ihnen mit Mehrwertsteuer und weiteren Einschnitten bei der Rente noch tiefer in die Taschen greift, dass wegen des Primats der „Konsolidierung der Haushalte“ die durch die vorangegangen Sparpakete verursachten Verwüstungen im Gesundheitswesen, im Bildungsbereich und der sozialen Infrastruktur weiterbestehen und sich tendenziell weiter zuzuspitzen. Es spricht Bände, dass es den politischen Statthaltern der europäischen Eliten ein besonderes Anliegen war, in das neue MoU einen Passus aufzunehmen, wonach eine Arbeitsmarktreform durchzuführen sei, die in einem Land der Massenarbeitslosigkeit weitere Massenentlassungen erleichtern soll.

„Griechenlandrettung“ zum Unwort des Jahres küren

Vor diesem Hintergrund sollten wir uns darum bemühen, dass das Wort „Griechenlandrettung“ zum Unwort des Jahres gekürt wird.

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„Rettet die Europäische Bürgerinitiative (EBI)“ – Online-Petition unterschreiben

Die EU-Kommission hat der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) gegen CETA und TTIP aus fadenscheinigen Gründen die Zulassung verweigert. „Mehr Demokratie“ startet jetzt eine Kampagne, die sich für eine Reform dieses Instrumentes stark macht.

Felix Kolb, Campact-Vorstand

Bei grundlegenden Fragen müssen wir draußen bleiben

Viele Menschen sorgen sich um Europa. Ängste machen sich breit. Für viele ist die EU undemokratisch und bürgerfern. Deshalb hat die EU vor drei Jahren die Europäische Bürgerinitiative (EBI) eingeführt. Damit die EU und ihre Bürger näher zusammenrücken. Aber auch die EBI ist nicht das Gelbe vom Ei. Ausgeschlossen ist jede EBI, die sich damit beschäftigt, wie das Haus Europa gebaut sein soll. Bei grundlegenden Fragen müssen wir draußen bleiben.

Die EBI retten

Jetzt stellt die EU das Instrument auf den Prüfstand. Das ist unsere Chance, die EBI zu retten. Mit der Unterzeichnung unseres Aufrufes können Sie klar machen: Wir lassen uns beim Bau des Hauses Europa nicht hinter die Bauzäune verweisen.

Unterstützen Sie den Appell von Mehr Demokratie:

https://www.mehr-demokratie.de/ebi_aufruf.html?&tx_powermail_pi1%5Baction%5D=create&tx_powermail_pi1%5Bcontroller%5D=Forms&cHash=d9e4dd4f5fd952e53866ddfe870ed945

Nicht nur Zaungäste

Wir sind keine Zaungäste europäischer Politik, sondern wollen die Politik mit gestalten – perspektivisch auch mit Volksbegehren und Volksentscheiden auf europäischer Ebene. So jedenfalls kann es nicht weitergehen.

Bitte unterzeichnen Sie den Aufruf und leiten Sie die E-Mail weiter an Bekannte und Verwandte:

https://www.mehr-demokratie.de/ebi_aufruf.html?&tx_powermail_pi1%5Baction%5D=create&tx_powermail_pi1%5Bcontroller%5D=Forms&cHash=d9e4dd4f5fd952e53866ddfe870ed945

Stop TTIP

PS: Die EU-Kommission will gerade Verträge wie TTIP und CETA durchdrücken. Darum hat sie auch unsere EBI „Stop TTIP“ verboten. Damit das in Zukunft nicht wieder passiert, müssen wir jetzt aktiv werden. Kommen 50.000 Unterschriften zusammen, will Mehr Demokratie diese in Brüssel übergeben.

Geben Sie Mehr Demokratie auch Ihre Unterschrift – unterzeichnen Sie hier:

https://www.mehr-demokratie.de/ebi_aufruf.html?&tx_powermail_pi1%5Baction%5D=create&tx_powermail_pi1%5Bcontroller%5D=Forms&cHash=d9e4dd4f5fd952e53866ddfe870ed945

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„Wie sich Familie und Beruf vereinbaren lassen“ – Noch Ausstellungsflächen frei beim Frauenwirtschaftstag in Schwäbisch Hall

Die Frauenwirtschaftstage in Schwäbisch Hall finden am Samstag, 17. Oktober 2015,  in der Hagenbachhalle statt. Noch können sich Unternehmen als Aussteller beteiligen und sich Fachkräften als attraktive Arbeitgeber präsentieren.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Jobbörse, Workshops und Vorträge

Insbesondere Frauen, aber auch genauso gerne Männer, können sich am 17. Oktober 2015 in der Hagenbachhalle in Schwäbisch Hall umfassend über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, beruflichen Wiedereinstieg sowie Aus- und Weiterbildungsangebote informieren. Institutionen, Verbände und Einrichtungen können mit einem Stand auf ihre Angebote aufmerksam machen, die die Vereinbarkeit von Beruf/Ausbildung und Familie unterstützen und ermöglichen. Ebenso können sich Unternehmen, die das Potenzial von Frauen erkannt haben und gerne neue Mitarbeiterinnen gewinnen möchten, auf der Infobörse frauen@work präsentieren. Ausstellende Betriebe können offene Stellen zudem während des Infotages auf einer Jobbörsen-Wand aushängen. Workshops und Vorträge ergänzen das umfangreiche Infoangebot.

Großer Unterstützerkreis

Organisiert wird der Frauenwirtschaftstag gemeinsam von der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, den Städten Schwäbisch Hall und Crailsheim, den Wirtschaftsjunioren Schwäbisch Hall-Crailsheim, der WFG Schwäbisch Hall, dem Jobcenter im Landkreis Schwäbisch Hall, dem Netzwerk „family-NET“, dem Europabüro Wolpertshausen sowie dem Regionalbüro Netzwerk für berufliche Fortbildung.

Weitere Informationen und Kontakt:

Unternehmen, die sich als Aussteller beteiligen möchten, erhalten Infos im Interet auf der Seite www.regiobiz.inhohenlohe.de oder bei Melanie Schlebach, Telefon: 07904 944 274, E-Mail: schlebach@wfgsha.de

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„Muslimische Gemeinde Crailsheim spendete für eritreischen Flüchtling“ – 650 Euro an den Crailsheimer Freundeskreis Asyl übergeben

Das Fastenbrechen in der Crailsheimer Moschee am Ende des diesjährigen Ramadans haben muslimische Mitbürger mit einer Spendensammlung verbunden. Vier Projekte werden unterstützt.

Vom Crailsheimer Freundeskreis Asyl

Geld für eine Physiotherapie

Eines davon ist Masouds Therapie. Imam Fikri Ulusdy übergab vor kurzem 650 Euro an  Dekan im Ruhestand Peter Pfitzenmaier. Der ehemalige evangelische Dekan von Crailsheim ist Sprecher des Freundeskreises Asyl. Mit dem Geld soll einem eritreischen Flüchtling mit Rückenmarksverletzungen aus der Crailsheimer Sammelunterkunft eine Physiotherapie ermöglicht werden.

Weitere Informationen im Internet:

www.facebook.com/AsylCrailsheim

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„Jüdischer Friedhof, Fliegerhorst, Rathausturm und Jagst“ – Crailsheimer Stadtführungen im August 2015 für Daheimgebliebene und Gäste

Auch im Sommer 2015 bietet der Crailsheimer Stadtführungsservice für die Daheimgebliebenen, aber natürlich auch für die Gäste der Stadt wieder einige besondere Stadtrundgänge an.

Von Folker Förtsch, Stadtarchiv Crailsheim

Sonntag, 2. August 2015: Führung „Jüdischer Friedhof“

Am Sonntag, 2. August 2015, startet um 14.30 Uhr ein Rundgang über den jüdischen Friedhof in der Beuerlbacher Straße. Er widmet sich der Geschichte dieses letzten authentischen Ortes jüdischen Lebens in Crailsheim.

Mittwoch, 5. August 2015: Ehemaliger Fliegerhorst

Drei Tage später, am Mittwoch, 5. August 2015, ab 18 Uhr, gibt es einen abendlichen Spaziergang über den ehemaligen Fliegerhorst Crailsheim. Er berührt einige der noch vorhandenen historischen Baulichkeiten und beleuchtet auch die Veränderungen der letzten Jahre. Eingeschlossen sind Innenbesichtigungen einzelner Gebäude. Die Führung beginnt um 18 Uhr. Treffpunkt ist am Eingang des Lise-Meitner-Gymnasiums.

Sonntag, 16. August 2015: Crailsheimer Innenstadt

Am Sonntag, 16. August 2015, ab 11 Uhr, führt ein Rundgang zu ausgewählten Punkten der Crailsheimer Innenstadt. Eingeschlossen ist ein Aufstieg auf den Rathausturm. Interessierte treffen sich um 11 Uhr auf dem Marktplatz.

Mittwoch, 26. August 2015: Entlang der Jagst

Schließlich lädt am Mittwoch, 26. August 2015, ab 18 Uhr, ein abendlicher Spaziergang zu Geschichte und Geschichten entlang der Jagst ein. Der Weg führt von der früheren Kuppelismühle zur Kalkmühle und berichtet unter anderem von den alten Crailsheimer Jagstmühlen, dem früheren Jagstbad und dem Gaswerk. Treffpunkt ist um 18 Uhr im Hof des Stadtmuseums im Spital.

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„Pflege besser bezahlen“ – Gewerkschaft Verdi: Ja zur Aufwertung der Pflege – Nein zur Zwangskammer

Bei einer Anhörung der Enquetekommission Pflege im baden-württembergischen Landtag am 3. Juli 2015 haben sich VertreterInnen aller derzeitigen Fraktionen im Landtag für eine Pflegekammer ausgesprochen. Die Linke in Baden-Württemberg hat sich in einem Beschluss ihres Landesausschusses eindeutig gegen eine Pflegekammer im Ländle ausgesprochen.

Von Jochen Dürr, Schwäbisch Hall, Vorsitzender Fachbereich 3 im Ver.di-Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken

Thema für den Wahlkampf

Der Ver.di Landesfachbereichsvorstand 3 Baden-Württemberg hat eine Arbeitsgruppe für die Erstellung von weiterem Informations- und Kampagnenmaterial zur Pflegekammer ins Leben gerufen. Die Situation in der Pflege, gesetzlicher Personalbemessung und Pflegekammer wird sicher ein wichtiges gewerkschaftliches Thema für den Wahlkampf im nächsten Jahr sein müssen. Am 13. März 2016 wird ein neuer baden-württembergischer Landtag gewählt.

Weitere Informationen der Gewerkschaft Ver.di:

Pflege ist eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit, die in einer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger wird und dringend mehr Anerkennung und Wertschätzung braucht. Wie für alle Berufe liegt der Schlüssel für hohes Ansehen auch bei den pflegerischen Tätigkeiten in einer wirkungsvollen Verbesserung der Arbeitsbedingungen und einer höheren Entlohnung der Beschäftigten.

Gegen Pflegekammern

Manche hoffen, die Probleme der Pflegeberufe durch die Errichtung von Pflegekammern lösen zu können. Die Gewerkschaft Ver.di, in der viele Beschäftigte der pflegerischen Berufe organisiert sind und sich für ihre Interessen einsetzen, sieht die Errichtung von Pflegekammern aus einer Reihe von Gründen sehr kritisch und hat sich deshalb verschiedentlich dagegen ausgesprochen:

1. Die Tarifautonomie liegt in Händen der Sozialpartner – also Gewerkschaften und Arbeitgeber – und würde durch die Einführung einer Pflegekammer nicht berührt. Durch die Errichtung von Kammern würde sich in den wichtigsten Fragen der Bezahlung und Arbeitsbedingungen also gar nichts bewegen.

2. Hoher Arbeitsdruck, Überstunden, Einspringen an freien Tagen, zu wenig Zeit für Patientinnen und Patienten – für gute Arbeit bedarf es vor allem mehr Personal. Einer Pflegekammer stehen keine anderen Instrumente zur Verfügung als heute schon den Berufsverbänden und Gewerkschaften, um auf die Politik einzuwirken. Vielmehr besteht die Gefahr, dass politisch Verantwortliche sich unter Verweis auf die scheinbare Aufwertung der Pflegeberufe durch Kammern aus ihrer Verantwortung stehlen und echte Problemlösungen weiterhin verweigern.

3. Ein „pflegerisches Disziplinarrecht“ mit Berufsgericht und Sanktionsmöglichkeit ist – angesichts der Tatsache, dass fast alle Pflegekräfte im Angestelltenverhältnis tätig sind und damit dem Arbeitsrecht unterliegen – unnötig und nichts Anderes als eine weitere, unsinnige Bürokratisierung der Arbeit.

Ja zur Aufwertung der Pflege – Nein zur Zwangskammer

4. Die Übertragung hoheitlicher Aufgaben an Kammern käme einer Privatisierung bislang öffentlich wahrgenommener Aufgaben gleich, bei der die Kosten statt von der öffentlichen Hand in Zukunft von den Mitgliedern durch deren Zwangsbeiträge getragen werden müssten.

5. Eine Zwangsmitgliedschaft in Kammern wird nicht dazu führen, dass die Pflegeberufe „mit einer Stimme sprechen“. In den Kammerversammlungen wird sich die ganze Vielfalt der Verbände und Meinungen widerspiegeln, die schon heute kennzeich-
nend für die Pflegeberufe sind. Ver.di befürchtet, dass sich an die von mancher Seite propagierte Errichtung von Kammern nur zu berechtigte, aber letztlich unerfüllbare Hoffnungen nach höherer Wertschätzung der Pflegeberufe knüpfen. Zur tatsächlichen Durchsetzung von Verbesserungen müssen sich die Beschäftigten auf eine erfahrene und politisch schlagkräftige Organisation stützen können, in der sie auch die aktive Solidarität anderer im Gesundheitsbereich Beschäftigter erfahren. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die von uns seit langem erhobenen Forderungen, die für echte Verbesserungen zwingend durchgesetzt werden müssen:

1. Für gute Pflege und gute Arbeit werden mehr Personal und gesetzliche Vorgaben zur Personalbemessung benötigt.

2. Eine bessere Finanzierung der Krankenhäuser, die auch Beschäftigte erreicht, sowie die Beseitigung der strukturellen Unterfinanzierung in der Altenpflege.

3. Mehr Gesundheitsschutz für die zunehmend physisch und psychisch völlig überlasteten Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Altenpflege.

Am Diskussions- und Meinungsbildungsprozess beteiligen

Keiner dieser Punkte wird bislang von denjenigen, die sich für Pflegekammern einsetzen, in auch nur annähernd ähnlicher Entschiedenheit vertreten. Auch das lässt die geplanten Kammern als ungeeignet zur Erreichung der Anliegen der Beschäftigten erscheinen. Wir halten es für unsere Pflicht als Gewerkschaft der Pflegeberufe, die Beschäftigten über die Grenzen und Schwächen zu informieren und rufen dazu auf, sich an dem weiteren Diskussions- und Meinungsbildungsprozess zu beteiligen. Dort, wo Pflegekammern politisch gewollt und geschaffen werden, gehen wir mit in Verantwortung und bringen unsere Fachkompetenz zum Nutzen für die Pflegeberufe ein.

Reader der Pflegekammer zum Herunterladen als PDF-Datei:

Reader_Pflegekammer

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