„Milliardärssohn Markus Würth entführt und befreit“ – Konzernzentrale in Künzelsau bestätigt die Entführung

Der Sohn von Schrauben-Milliardär Reinhold Würth aus Künzelsau ist in Osthessen entführt worden, nach kurzer Zeit jedoch wieder freigekommen. Die Entführer hatten versucht, von der Familie ein Lösegeld in Millionenhöhe zu erpressen. (…)

Informationen des Hessischen Rundfunks und des SWR

Großeinsatz im Vogelsbergkreis:

http://www.hr-online.de/website/radio/hr1/index.jsp?rubrik=67243&key=standard_document_55749537&mediakey=hr1/20150618_entfuehrung-sprang_audio_128k&type=a&jm=1&jmpage=1

Milliardärs-Sohn Markus Würth: Entführung in Schlitz vereitelt

http://www.hr-online.de/website/radio/hr1/index.jsp?rubrik=67243&key=standard_document_55749537

„Der Sohn ist zurück, es geht ihm gut“ – hr1-Reporter Stefan Sprang berichtet über den aktuellen Ermittlungsstand im Entführungsfall von Markus Würth:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36094&key=standard_document_55749515

Informationen des Südwestrundfunks (SWR):

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/sohn-von-schrauben-koenig-reinhold-wuerth-entfuehrt-milliardaers-sohn-nach-entfuehrung-wieder-frei/-/id=1622/did=15693534/nid=1622/bqbi7i/index.html

Aktuelle Informationen von Osthessen-News:

http://osthessen-news.de/n11505427/polizisten-finden-markus-w%C3%BCrth-50-bei-w%C3%BCrzburg-kidnapper-jagd-l%C3%A4uft.html

 

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„Lieber Sigmar, es reicht mit der Griechenlandhetze“ – Offener Brief der Jusos Bayern an Sigmar Gabriel (SPD)

Einen „Offenen Brief“ haben die Jusos Bayern am 16. Juni 2015 an Sigmar Gabriel geschrieben. Gabriel ist SPD-Bundesvorsitzender. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Brief der Bayern-Jusos in voller Länge.

Offener Brief der Jusos Bayern

Lieber Sigmar, es reicht!

Wir haben uns ja schon öfter gefragt, welche Überlegungen hinter so manchem öffentlichkeitswirksamen Auftritt unseres Parteivorsitzenden stehen. Mit deinem Gastbeitrag zum drohenden Euroaustritt Griechenlands hast du dich aber in vielerlei Hinsicht selbst übertroffen.

Blanke Hetze

In Europa wachse die Stimmung „Es reicht“, erzählst du da in jener Bildzeitung, die seit Beginn der Krise mit blanker Hetze gegen „die faulen Griechen“ die Stimmung an den deutschen Stammtischen anheizt. Gemeint hast du damit die erneut stockenden Verhandlungen über Schuldenschnitte und Kredite mit der griechischen Regierung. Du redest von „Spieltheoretikern“ und „Zockern“, von „Kommunisten“ und „überzogenen Wahlversprechen“. Und, damit der sprichwörtliche deutsche Stammtisch auch brav applaudiert, müssen natürlich auch wieder die „deutschen Arbeitnehmer und ihre Familien“ herhalten.

Deutsche Banken werden gerettet

Lieber Sigmar, in der Tat: Es reicht! Es reicht ganz Europa der deutsche Chauvinismus und die süffisante Überheblichkeit, mit der du und andere VertreterInnen der deutschen Regierung gegenüber Griechenland und anderen krisengebeutelten Staaten auftreten! Es reicht den Menschen in Griechenland die aufgezwungene Sparpolitik der Troika, die jede eigenständige wirtschaftliche Entwicklung verhindert! Es reicht jedem Menschen mit einem Fünkchen internationaler Solidarität im Herzen die ewig gleiche Nummer, bei der die RentnerInnen in Deutschland gegen die RentnerInnen in Griechenland ausgespielt werden, während fröhlich die finanziellen Interessen deutscher Banken in der „Schuldenkrise“ gerettet werden.

Nicht im trübbraunen Wasser fischen

Und es reicht uns Jusos dein blanker Populismus, mit dem du dich vor den Karren der Griechenlandhetze aus dem Haus Springer spannen lässt. Wir erwarten mehr von einem Vorsitzenden der SPD, als unreflektiert Stammtischparolen zu wiederholen und im trübbraunen Wasser zu fischen. Wir erwarten von dir als sozialdemokratischem Wirtschaftsminister, dass du Menschen Ängste vor der Krise nimmst und rechtspopulistische Kurzschlüsse enttarnst, anstatt mit ihnen zu spielen. Und wir erwarten, dass du auch die eigene Krisenpolitik kritisch hinterfragst, anstatt einfach die Schuld auf die neue griechische Regierung zu schieben.

Nationalem Chauvinismus den Kampf ansagen

Lieber Sigmar, die Sozialdemokratie ist eine internationalistische Bewegung, die Solidarität mit Menschen großschreibt. Das heißt für uns, dem Populismus, der Panikmache und dem nationalen Chauvinismus den Kampf anzusagen. Es wäre schön, wenn auch du dich diesen Werten verpflichtet fühltest und in Zukunft auf derart plumpe Debattenbeiträge verzichten könntest. Uns jedenfalls reicht es schon lange – und zwar mit solchen Aussagen von dir!

Mit solidarischen Grüßen

Deine Jusos Bayern

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„Von Irrläufern, Zockern und Bürschchen“ – Artikel in German Foreign Policy zur Griechenlandkrise, deutsche Politiker und deutsche Medien

Von aktuellen Unverschämtheiten deutscher Politiker und deutscher Medien gegenüber der griechischen Regierung handelt ein Artikel der Zeitschrift German Foreign Policy vom 17. Juni 2015. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Link zum ganzen Artikel (http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59137).

Informationen zugesandt von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Immer gröbere Beleidigungen

Mit immer gröberen Beleidigungen überziehen hochrangige deutsche Politiker vor dem morgigen EU-Finanzministertreffen die Regierung Griechenlands. Ministerpräsident Alexis Tsipras sei „ein freche(s) Bürschchen“ und solle sich „hinter die Ohren schreiben“, dass die – von Berlin inspirierten – EU-Vorschriften einzuhalten seien, dekretiert der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder. Finanzminister Gianis Varoufakis sei „ein politischer Irrläufer ersten Ranges“, lässt sich der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Kahrs, zitieren. In der Athener Regierung säßen „Spieltheoretiker“, die „gerade dabei“ seien, „die Zukunft ihres Landes zu verzocken“, lässt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) verlauten. Aus der SPD-Bundestagsfraktion heißt es, die Regierungspartei Syriza sei ohnehin „antideutsch“, weshalb man keine Hoffnungen auf sie setze.

Die mit Abstand beliebteste Partei

So genannte Qualitätsmedien nennen die Athener Regierung „eine Truppe von Täuschern und Tricksern“ und behaupten: „Das Publikum hat die Nase voll“. Syriza ist in Griechenland wegen ihres Widerstands gegen die deutschen Diktate nach wie vor die mit Abstand beliebteste Partei; Experten bestätigen, die Regierung, die Berlin nun im sicheren Gefühl, in der EU die herrschende Macht zu sein, mit Häme und Beschimpfungen überzieht, sei „unbestritten die dominierende politische Kraft im Lande“. (…)

Link zum ganzen Artikel „Von Irrläufern, Zockern und Bürschchen“ in der Zeitschrift German Foreign Policy:

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59137

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„Vom Wachstumsstreben abwenden“ – Die Soziologin Jenny Lay-Kumar hält einen Vortrag in Crailsheim: Eintritt frei

Der Kulturverein Adieu Tristesse lädt in Kooperation mit dem Umweltzentrum Schwäbisch Hall zum Nachdenken über die Möglichkeit und Notwendigkeit einer Gesellschaft ein, die nicht mehr auf wirtschaftlichen Wachstum ausgerichtet ist. Die Soziologin Jenny Lay-Kumar referiert zu diesem Thema am Donnerstag, 25. Juni 2015, um 20.30 Uhr im Jugendzentrum Crailsheim. Motto: „Postwachstumsgesellschaft – Brücken bauen für die Zukunft”.

Von Sina Stuber, Verein Adieu Tristesse Crailsheim

Globale Gerechtigkeit konsequent weiter denken

Es erscheint doch oft so, als wäre Wirtschaftswachstum eine erlösende Hoffnung der Gegenwart. Die Freiburger Soziologin Jenny Lay-Kumar behauptet dagegen, dass unsere Gesellschaft sich wirtschaftlich und kulturell vom Wachstumsstreben abwenden muss, um intergenerationelle und globale Gerechtigkeit konsequent weiter zu denken.

Immer neue Materialschlachten verhindern

Ressourceninput und Schadstoffoutput müsse stark reduziert werden. Der wirtschaftliche Konkurrenzkampf, der unsere Gesellschaft bis in die kleinsten Strukturen hinein beherrscht und zu immer wieder neuen Materialschlachten des persönlichen Status führt, müsse beendet und insgesamt andere Maßstäbe für ein gutes Leben gesetzt werden. Die Vision der Wachstumskritiker beschwört eine neue Lebensqualität, krisenfeste Strukturen und eine zukunftsfähige Welt.

Ist ein anderes Leben in Crailsheim möglich?

Adieu Tristesse e.V. möchte im bodenständigen Crailsheim, wo jeder scheinbar weiß, dass es im Leben vorangehen muss, der Frage nachgehen, ob ein „anderes“ Leben möglich, nötig oder vielleicht doch zu utopisch ist?

Der Eintritt ist frei.

Das Jugendzentrum ist ab 20 Uhr geöffnet, der Vortrag beginnt um 20.30 Uhr.

 

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„Aus Solidarität: Olivenöl aus Palästina“ – Der Schwäbisch Haller Klaus Ehrmann importiert und verkauft hochwertiges Olivenöl

Der Schwäbisch Haller Klaus Ehrmann hat mit einem Import von Olivenöl aus Palästina begonnen. Das hochwertige extra native Olivenöl kann man nur bei ihm bestellen und kaufen.

Informationen zugesandt von Wilhelm Maier, Schwäbisch Hall

Große Gastfreundschaft

Ehrmann hatte beruflich unter anderem auch in Israel und im Westjordanland zu tun. Damals kam er zum ersten Mal mit Palästinensern in Kontakt. Er war sehr angetan von der großen Gastfreundschaft, der Freundlichkeit und der vergleichsweise hohen Bildung der Palästinenser.

Schweres Leben unter der israelischen Besatzung

Aber er lernte auch das schwere Leben unter der israelischen Besatzung kennen und auch den Widerstand gegen die Unterdrückung. Als Rentner unternahm er weitere Reisen ins Westjordanland, und er schloss Bekanntschaften und Freundschaften mit zahlreichen Menschen. Ehrmann ist ein Mensch, der leicht Kontakt zu den Leuten knüpfen kann, und die Palästinenser machten es ihm leicht. Wer Englisch spricht, kann sich dort sehr gut verständigen. Er hat Reisegruppen im Westjordanland geführt oder ihnen Tipps gegeben. Dort kann man ohne weiteres reisen und sich alles selbst anschauen. Man kann zum Beispiel an einem Check-Point in der Schlange stehen und selbst miterleben, wie die Palästinenser tagtäglich schikaniert werden.

Nur eingeschränkter Zugang zu ihren Olivenhainen

Ehrmann hielt inzwischen zahlreiche Vorträge in Schwäbisch Hall und anderen Städten, in denen er sehr eindrücklich seine persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen schilderte. Schließlich wollte er den Palästinensern auch praktisch helfen. Im Westjordanland wird viel mehr hochwertiges Olivenöl erzeugt als die Leute selbst verbrauchen können. Und für die Menschen in den ländlichen Regionen ist Olivenöl die wichtigste Einnahmequelle. An vielen Stellen der Grenze zu Israel sind Sperranlagen und eine bis zu neun Meter hohe Mauer weit in das Gebiet des Westjordanlandes hineingetrieben. Dies bedeutet, dass die Bauern keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zu ihren Olivenhainen haben. Solche Bauern unterstützt Ehrmann (Siehe im Internet: www.parc.ps).

Chemie wird nicht eingesetzt

Die Oliven werden schonend geerntet und von Hand verlesen. Chemie wird nicht eingesetzt, schon allein deshalb, weil Israel die Verwendung von Dünge- und Spritzmitteln verbietet. Aufgrund des Wassermangels können die Oliven nur langsam reifen.

Es besitzt einen Fairtrade-Status

Das Olivenöl hat ein tiefes Aroma und milde Würze, der Anteil an Polyphenolen (Antioxidantien) ist sehr hoch. Es besitzt einen Fairtrade-Status.

Das Öl gibt es in Viertelliterflaschen zu 4,80 Euro, Halbliterflaschen zu 9,50 Euro und Literdosen zu 17 Euro. Im Verkaufsjahr 2014 erwirtschaftete Ehrmann einen Überschuss von 3,50 Euro pro Liter. Dieses Geld ging an die Orthopädische Werkstätten und Reha-Zentren für behinderte Kinder in den Flüchtlingslagern Jenin und Nablus (www.al-jaleel.org) sowie an das Caritas-Kinderkrankenhaus in Bethlehem, ein überkonfessionelles Kinderkrankenhaus, wo alle Kinder in der Westbank kostengünstig behandelt werden (www.kinderhilfe-bethlehem.

HYPERLINK: http://www.kinderhilfe-bethlehem.ch/

Durch den Kauf werden natürlich auch die kleinen palästinensischen Olivenbauern unterstützt. Dieses Solidaritäts-Olivenöl kann man nicht im Supermarkt kaufen.

Man kann es bestellen bei Klaus Ehrmann:

E-mail: palivo@web.de

Internet: www.palivo-shop.de

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„Pressegesellschaft will die Tauber-Zeitung verkaufen“ – Neuer Eigentümer soll die Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH werden

Die Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG (NPG), Herausgeberin der Südwest Presse, will die Tauber-Zeitung aufgeben. Dazu möchte sie die Titelrechte sowie die Abonnement-Daten der Tauber-Zeitung an die Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH verkaufen. (…)

Informationen der Südwestpresse Ulm

Zum ganzen Artikel der Südwestpresse:

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirtschaft/Pressegesellschaft-verkauft-die-Tauber-Zeitung;art4325,2860701

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„Quo vadis kirchliches Arbeitsrecht?“ – Vortrag in Schwäbisch Hall

Das kirchliche Arbeitsrecht steht schon seit vielen Jahen verstärkt in der Kritik, vor allem weil kirchliche Arbeitgeber sich wie normale Arbeitgeber verhalten und mit Outsorcing, so genannten Werkverträgen Lohndumping betreiben. Wir als GewerkschafterInnen hatten schon immer eine klare Haltung und lehnten einen kirchlichen Sonderweg ab.

Von der Mitarbeitervertretung (MAV) des Sonnenhofs Schwäbisch Hall

Ich möchte Euch zu einem spannenden öffentlichen Vortragsabend in die Arche des Sonnenhofes in Schwäbisch Hall einladen:

Donnerstag, 11. Juni 2015, ab 20 Uhr, Arche, Sonnenhof, Sudetenweg 92, 74523 Schwäbisch Hall

Referat: Quo vadis kirchliches Arbeitsrecht?!

Mit Dr. Matthias Möhring-Hesse von der Universität Tübingen ist es gelungen, einen profunden Kritiker des kirchlichen Arbeitsrechts als Referenten zu gewinnen. Dem Referat schließt sich unter der Moderation von Wolfgang Engel und anderen ein Podiumsgespräch zwischen Heinz Schüle (kaufmännischer Vorstand des Sonnenhofes) und Jochen Dürr (MAV-Vorsitzender Sonnenhof, Schwäbisch Hall) an.

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„Lendsiedels Pfarrer Hermann Beck zog Schwerbehinderten über den Tisch“ – Versprochene Entschädigung nicht bezahlt

Einen faden Beigeschmack hat die Verabschiedung des Pfarrers Hermann Beck in der evangelischen Kirchengemeinde Lendsiedel bei Kirchberg/Jagst (Kreis Schwäbisch Hall). Diese wurde am Samstag, 16. und Sonntag, 17. Mai 2015, zwei Tage lang groß gefeiert. Der evangelische Pfarrer arbeitete 35 Jahre lang in der dortigen Kirchengemeinde. Vor kurzem ging er in den Ruhestand. Seit über zwei Jahren wartet ein heute 50 Jahre alter, geistig schwer behinderter Mann auf Becks versprochene Zahlung von 1000 Euro.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Geplanter Hausverkauf kein Grund für Kündigung des Mieters

Dieses Geld hatte der Pfarrer dem Mann im Beisein des Autors dieses Artikels im Lendsiedler Pfarrhaus mündlich versprochen, weil die Kündigung und Räumung der Wohnung des Mannes in Lendsiedel unglücklich gelaufen sei. Es schien so, dass Pfarrer Beck einen Fehler wieder gutmachen wollte. Das Haus, in dem sich die Wohnung des Schwerbehinderten befunden hatte, erbte die Kirchengemeinde Lendsiedel im Jahr 2009 von einem alleinstehenden Rentner. Der Wert des geerbten Anwesens lag in einem sechsstelligen Eurobereich. Verkauft werden sollte das Haus für 136.000 Euro.

Kündigung, weil „das Gebäude verkauft wird“

Im Juli 2012 war dem Mieter zum 31. Oktober 2012 gekündigt worden, weil „das Gebäude verkauft wird.“ Dies ist rechtlich unzulässig. „Verkauf bricht Miete nicht“, lautet ein Grundsatz im Mietrecht. Der neue Eigentümer hätte den Mieter mit übernehmen müssen.

Der Umfaller

Einige Zeit nach dem unfreiwilligen Auszug des Mieters wurde das Anwesen tatsächlich verkauft. Die Zahlung der unbürokratischen Entschädigung von 1000 Euro wäre für die Kirchengemeinde finanziell kein Problem gewesen. Sie sollte ein Ausgleich für die tatsächlichen Kosten sein, die der Mieter durch den zusätzlichen Umzug, den Kauf einer Satellitenschüssel und die um 100 Euro monatlich teurere Miete (für vier Monate) sein. Dass diese Forderung von 1000 Euro berechtigt ist, hatte Pfarrer Beck Anfang Januar 2013 eingesehen. An die mündliche Zusage knüpfte der Pfarrer keine zusätzliche Forderung. Doch dann kam alles anders.

Die ganze Geschichte:

Ein alleinstehender Mann vererbt sein altes landwirtschaftliches Anwesen samt Wohnhaus, Scheune, Garage und Stall an die Kirchengemeinde Lendsiedel. In einer Wohnung dieses Hauses wohnte zu dieser Zeit ein zu 100 Prozent geistig schwer behinderter Mann, der ein freundschaftliches Verhältnis zum früheren Eigentümer gepflegt hatte und ihm auch bei körperlich anstrengenden Arbeiten in Haus und Hof zur Hand gegangen war. Noch einige Zeit nach der Erbschaft ließ die Kirchengemeinde Lendsiedel den Mieter unbehelligt. Dann sollte der Verkauf des Anwesens forciert werden. Die Kirchengemeinde wollte Geld sehen. Kurzerhand kündigte sie dem langjährigen Mieter, weil das „Gebäude verkauft wird“. Der geistig behinderte Mann sollte schriftlich bestätigen, dass er die „Kündigung am 19.07.2012 erhalten“ habe – was er auch tat. Der Kündigung zugestimmt hatte er dadurch aber nicht. Der Mann hat keinen gesetzlichen Betreuer und ist nicht entmündigt. Der Autor dieses Artikels ist kein juristischer Betreuer des behinderten Mannes.

Kündigung war nichtig

Ein Grundsatz im Mietrecht besagt „Verkauf bricht Miete nicht“. Diese Kündigung des Mietvertrags des geistig behinderten Mannes war demnach nichtig. Doch es ging weiter. Die Kirchengemeinde beauftragte einen Makler, der das Haus schnellstmöglich verkaufen sollte. Dies geht leichter, wenn in dem Verkaufsobjekt kein Mieter mehr wohnt, dachte sich die Kirchengemeinde. Der Lendsiedler Pfarrer Beck und der Makler überredeten den damals 47-jährigen Mieter, in das nahegelegene, heruntergekommene ehemalige Gasthaus Ochsen zu ziehen. Ein Umzug in diese Wohnung sei „alternativlos“, wurde dem geistig behinderten Mann erklärt.

Ratten und Mäuse

Diese „neue Wohnung“ im früheren Gasthaus Ochsen hatte für den Mieter gravierende Nachteile. Dort sollte er 300 Euro statt 200 Euro Warmmiete für 27, statt zuvor knapp 50 Quadratmeter Wohnfläche bezahlen. Und: Im Ochsen-Gebäude wimmelte es von Mäusen und Ratten. Auch neben der neu bezogenen Wohnung waren große Mengen Rattengift ausgestreut. Viele Menschen in Lendsiedel wissen, dass nicht nur die Elektroleitungen im Ochsen unfachmännisch installiert worden waren. Wegen eines möglichen Kurzschlusses herrscht noch heute mitten in Lendsiedel akute Brandgefahr. Für den Fernsehempfang musste der Mieter von seinem Geld eine neue Satellitenschüssel kaufen und ließ sie von einem Elektriker fachgerecht einbauen. Zur damaligen Zeit war der behinderte Mann arbeitslos und erhielt nur eine monatliche Rente von rund 700 Euro. Nach Abzug der Miete und Bankverbindlichkeiten blieben ihm nur noch 300 Euro pro Monat zum Leben – 100 Euro weniger als zuvor.

Falsche Versprechung

Bereits im November 2012 bat der Mann den Lendsiedler Pfarrer Beck nach dem Gottesdienst um eine finanzielle Unterstützung für die entstandenen Kosten. Pfarrer Beck lehnte dies brüsk ab. Mit Unterstützung des Autors dieses Artikel formulierte er seine Forderung schriftlich und kündigte bei Nichtzustandekommen einer Entschädigung Konsequenzen an. Kopien dieses Schreibens gingen auch an den Blaufeldener Dekan Siegfried Jahn und an den Oberkirchenrat in Stuttgart. Doch nichts geschah. Anfang Januar 2013 suchte der behinderte Mann Pfarrer Beck im Pfarrhaus auf. Im Beisein des Autors dieses Artikels versprach Pfarrer Beck dem ehemaligen Mieter die unbürokratische Zahlung von 1000 Euro. „Das bekommen wir hin“, kündigte Beck an. Doch zur Auszahlung des Geldes kam es bis heute nicht.

Unannehmbares Schweigegelübde

Wenige Tage später zitierte Pfarrer Beck den Schwerbehinderten zu einem Gespräch ins Pfarrhaus. Dort verlangten der Lendsiedler Pfarrer, der Blaufeldener Dekan Jahn und der damalige Laienvorsitzende des Lendsiedler Kirchengemeinderats von ihm und Ralf Garmatter die Unterschrift unter eine Vereinbarung, die darin gipfelte, dass Marcus Helbert und der nach Ansicht der Kirchengemeinde „für Herrn Helbert tätige“ Ralf Garmatter auch folgenden Passus unterschreiben: „Im Übrigen sind sich die Parteien darüber einig, dass über den Inhalt dieser Vereinbarung und deren Anlass gegenüber jedermann Stillschweigen bewahrt wird.“ Sonst müsse der geistig behinderte Mann die 1000 Euro wieder umgehend zurückzahlen. Es hätte bedeutet, dass weder er, noch Ralf Garmatter über den Auszug des Mannes aus der früheren Wohnung und die besonderen Umstände, die dazu führten, mit irgendjemandem sprechen dürften – auch wenn sie gefragt werden würden.

Dritter sollte auch Schweigegelübde ablegen

Für einen geistig behinderten Menschen, der gerne Bier trinkt, ist dies eine vollkommen unrealistische Bedingung. Ein der Kirchengemeinde Lendsiedel nahe stehender Mensch hätte den Behinderten nur zu einem Bier einladen und ihn nach den Umständen seines Auszugs aus der früheren Wohnung zu fragen brauchen. Der behinderte Mann hätte gutgläubig und ehrlich erzählt wie es dazu gekommen ist. Eine kurze Meldung an die Kirchengemeinde und schon wäre er seine 1000 Euro wieder los gewesen. So etwas kann nicht sein. Außerdem darf es in einem Rechtsstaat nicht sein, dass eine Zahlung nur dann erfolgt, wenn ein Dritter, auf den der schwer behinderte Geschädigte keinerlei Einfluss hat, ebenfalls ein Schweigegelübde ablegen muss. Für die Auszahlung der 1000 Euro an den Geschädigten war auch die Unterzeichnung des Schweigegelübdes von Ralf Garmatter zwingend verlangt worden.

Kirchengemeinde erklärte sich zunächst zur Zahlung bereit

In einer mit Datum vom 25. Februar 2013 schriftlich zugestellten „Vereinbarung“ an den Geschädigten heißt es: „Unter ausdrücklicher Aufrechterhaltung ihres Standpunktes und ohne Anerkennung einer wie auch immer gearteten Pflicht erklärt sich die Evangelische Kirchengemeinde Lendsiedel bereit, an Herrn Helbert einen binnen zehn Tagen nach Eingang der unterzeichneten Vereinbarung fälligen einmaligen Betrag in Höhe von 1000 Euro zu bezahlen. (…) Mit dieser Zahlung sind sämtliche denkbaren und wechselseitigen Ansprüche der Parteien aus dem vormals bestandenen Miet-/Nutzungsverhältnis und aus Anlass dessen Beendigung bezüglich der von Herrn H. vormals bewohnten Wohnung im Anwesen Lange Gasse 6, 74592 Kirchberg, in welches die Evangelische Kirchengemeinde als Rechtsnachfolgerin eingetreten war, gleichgültig aus welchem Rechtsgrund, gleichgültig, ob bekannt oder unbekannt, ein- für allemal erledigt.“

Stasi-Methoden?

Das der „Vereinbarung“ beigefügte Anschreiben des Crailsheimer Rechtsanwalts Frank-Arvid Weber, der von der Kirchengemeinde eingeschaltet worden war, enthält einige Merkwürdigkeiten. So bezeichnete er die berechtigten Forderungen des ehemaligen Mieters als „erpresserisch“. Der ehemalige Mieter versuche durch „heutzutage leider üblich gewordene Polemik und Demagogie den Leumund meiner Mandantin in Verruf bringen zu wollen“. Gleichwohl habe ihm seine Mandantschaft abermals die Hand gereicht, um „Ihnen in Ihrer besonderen Situation behilflich zu sein (…). Dieses nun wieder habe Herr H. „neuerlich zurückgewiesen und meine Mandantschaft bezichtigt, sie handele mit Stasi-Methoden. Damit bringen Sie ganz offensichtlich zum Ausdruck, dass es zum einen an gehaltvollen Sachargumenten fehlt und zum anderen Sie auch nicht im Entferntesten wissen, worüber sie reden, denn ein solcher Vergleich ist derart abstrus, dass dies nur noch als unsägliche Polemik und primitive Effekthascherei auf unterstem Niveau bezeichnet werden kann. Für meine Mandantschaft ist jetzt die Grenze des Hinnehmbaren erreicht und ich weise deshalb darauf hin, dass ich beauftragt bin, bei neuerlichem Scheitern des hiermit unterbreiteten Einigungsvorschlags die zu Gebote stehenden Maßnahmen, bis hin zur Erhebung einer negativen Feststellungsklage gegen Sie zu ergreifen. (…) Sollte die Vereinbarung nicht oder nicht fristgerecht hier eingegangen sein, wird es kein weiteres Entgegenkommen meiner Mandantschaft mehr geben und das Einigungsangebot ist dann gegenstandslos.“

Verhalten verstößt gleich gegen mehrere biblische Grundsätze

Wegen des geforderten Schweigegelübdes und rechtlicher Bedenken verweigerten Herr H. und Ralf Garmatter 2013 die Unterschrift unter das Schreiben des Crailsheimer Rechtsanwalts und der Kirchengemeinde Lendsiedel. Im Frühjahr 2015 besuchte Herr H. letztmals Pfarrer Beck, um die 1000 Euro einzufordern. Als Antwort erhielt er kurze Zeit später ein ablehnendes Schreiben des Crailsheimer Anwaltsbüros Frank-Arvid Weber. Darin war sinngemäß auch der Satz enthalten, dass Herr H. für die Nichtzahlung der 1000 Euro „sicher Verständnis“ habe. Verständnis dafür hat der behinderte Mann aber bis heute nicht. Denn völlig unverständlich ist ihm, dass ein evangelischer Pfarrer ihm die Zahlung einer berechtigten Geldsumme mündlich zusagt und sie dann doch nicht bezahlt. Dieses Verhalten des Pfarrers verstößt gleich gegen mehrere biblische Grundsätze. Dieses Verhalten ist eines Geistlichen unwürdig. Geld wäre in der Kirchengemeinde Lendsiedel – schon allein aus dem Verkauf des Gebäudes – genügend vorhanden. Statt Geld für teuere Anwälte auszugeben, wäre es sicher christlicher und sinnvoller gewesen, das Geld für die berechtigten Forderungen eines Bedürftigen zu verwenden. Durch sein persönliches Verhalten gegenüber einem Schwerbehinderten erschüttert Lendsiedels Pfarrer Hermann Beck den Glauben daran, dass sich die evangelische Kirche für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit einsetzt. Der Geschädigte wird den aus Lendsiedel weggezogenen Pfarrer sicher nicht vermissen.

Kostenaufstellung des ehemaligen Mieters vom 2. März 2013:

An die Evangelische Kirchengemeinde Lendsiedel, Pfarrer Beck und den Kirchengemeinderat

– Kostenerstattung für die Folgen der unrechtmäßigen Kündigung meiner Wohnung in der Langen Gasse 6 in Lendsiedel durch die Kirchengemeinde Lendsiedel

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Pfarrer Beck,

wie mit Ihnen im Januar 2013 im Pfarrhaus mündlich besprochen, schicke ich Ihnen die Kostenaufstellung für den mir entstandenen finanziellen Schaden durch die unrechtmäßige Kündigung meiner Wohnung in der Langen Gasse 6 in Lendsiedel. Die Bezahlung der Gesamtsumme in der Größenordnung von wörtlich „plus-minus 1000 Euro“ wurde von Ihnen zugesichert.

1. Mehrkosten für höhere Miete von 100 Euro monatlich (300 Euro statt 200 Euro Warmmiete) für die Monate Oktober, November, Dezember 2012 und Januar 2013: 4 x 100 Euro = 400 Euro

2. Kosten für die Anschaffung einer TV-Satellitenschüssel inklusive Einbau durch die Firma Elektro Lauton: 260 Euro

3. Postnachsendeauftrag: 15 Euro

4. Schriftverkehr zur fristlosen Kündigung meiner Wohnung im Lendsiedler Gasthaus Ochsen und mehrmaliger Schriftverkehr mit der Kirchengemeinde Lendsiedel – Kosten: 50 Euro

5. Finanzieller Aufwand für den Umzug vom Gasthaus Ochsen in Lendsiedel in meine neue Wohnung in Kirchberg/Jagst (Fahrzeugkosten, Personalkosten, Lagerung meiner überzähligen Möbel etc.): 300 Euro

Gesamtkosten: 1025 Euro

Ich gebe Ihnen hiermit letztmals die Chance, die Angelegenheit einvernehmlich und gütlich zu regeln. Bitte überweisen Sie den Betrag von 1025 Euro bis spätestens 10. März 2013 auf mein oben angegebenes Konto bei der Volksbank Hohenlohe. Danach wünsche ich mir, dass „ein- für allemal Ruhe einkehrt und sich beide Seiten wieder mit voller Kraft ihren wirklichen Aufgaben widmen können“.

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„Frühe Stadtbaugeschichte von Crailsheim“ – Vortrag bei der Jahreshauptversammlung des Historischen Vereins

Einen Vortrag zur frühen Stadtbaugeschichte in Crailsheim gibt es am Montag, 8. Juni 2015, um 19.30 Uhr im Crailsheimer Volksbanksaal. Dieser findet im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Crailsheimer Historischen Vereins statt.

Vom Crailsheimer Historischen Verein

Auch Nichtmitglieder des Vereins sind eingeladen

Auf der Grundlage der Stadtrechnungen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stellt die Kunst- und Baugeschichtsforscherin Helga Steiger die frühe Stadtbaugeschichte Crailsheims dar. Auch Nichtmitglieder des Vereins sind eingeladen.

Handschriftliche Stadtrechnungen ab 1437

Die Auflistungen öffentlicher Einnahmen und Ausgaben bieten einen sehr guten Einblick in die Entwicklung einer Stadt im Mittelalter. Diese handschriftlichen Stadtrechnungen haben sich in Crailsheim ab 1437 erhalten. Sie wurden geführt von einem jährlich ins Amt gewählten Baumeister, den man als eine Art Vorläufer des heutigen Baubürgermeisters ansehen kann.

Gut organisierte Stadt

Der Baumeister ist vor allem für den planmäßigen Ausbau der städtischen Infrastruktur zuständig. Und so verantwortet er sehr unterschiedliche Investitionen – vom Bohren des tiefen Brunnens am Ziegeltor bis hinauf zum „Kuhhorn“ für den Wächter auf dem Turm. Im Vortrag wird gezeigt, wie die Stadt den Ausbau von Wegen und Brücken, von öffentlichen Gebäuden und der Stadtmauer bewältigt. So wird das Bild einer gut organisierten und gut gerüsteten Stadt lebendig.

Kurzinformation:

Vortrag „Frühe Stadtbaugeschichte von Crailsheim“ am Montag, 8. Juni 2015, 19.30 Uhr, im Saal der VR-Bank, Karlstraße.

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