„Windkraftanlagen: Naturzerstörung mit Ansage“ – Leserbrief zum Südwestpresse-Artikel “Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“

Einen Leserbrief zum Artikel Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“, der am 10. Juni 2016 in der Südwestpresse erschienen ist, hat Eleonore Krause-Krieger aus Gaildorf geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Eleonore Krause-Krieger, Gaildorf

Auf der grünen Energiewendeseite

„Über Nacht wurde aus dem NABU-Chef Andre Baumann ein Staatssekretär“, von einem Seitenwechsel ist die Rede. Der Versuch, Dr. Andre Baumanns Aufstieg zum Staatssekretär zu erklären, geht meiner Meinung nach an der Realität vorbei. Das war kein Seitenwechsel, denn Herr Baumann ist seit Jahren auf der grünen Energiewendeseite mit allen damit verbundenen negativen Konsequenzen für die Natur.

Neuen Staatssekretärsposten für Baumann geschaffen

Lediglich bei der Vermaisung der Landschaften war Kritisches von ihm zu hören. Für so viel Wohlverhalten, für so viel Schweigen zu den großen Naturschutzkonflikten um den Ausbau der Windenergie gab es jetzt die „Belohnung“ und so wurde flugs ein neuer Staatssekretärposten für Baumann geschaffen.

Wo bleibt da die Unabhängigkeit der Verbände?

Er sieht sich selbst als „glühender Befürworter“ der Windkraft und des Rotmilanschutzes. Das glaube ich ihm sogar und sehe viele Naturschützer ebenfalls in diesem inneren Konflikt. Genau darin liegt das Problem, denn beides ist nicht miteinander vereinbar – auch wenn das landauf, landab gepredigt wird. Durch das so genannte Dialogforum regiert die grüne Landesregierung in die Naturschutzverbände hinein und bezahlt auch die dafür geschaffenen Stellen. Wo bleibt da die Unabhängigkeit der Verbände? Ziel ist die Windkraft auch in kritischen Bereichen durchzusetzen. Der Naturschutz, einst grüne Bastion, wird bis zur Unkenntlichkeit zusammengestrichen und mit neuen, abstrusen Regelungen (z.B. Rotmilandichtezentren) aufgeweicht.

Helgoländer Papier wird nicht umgesetzt

Da wird auch die Empfehlung der Vogelschutzwarte im so genannten „Helgoländer Papier“ in Baden-Württemberg nicht umgesetzt. Dort wird dem Rotmilan ein Schutzabstand von 1500 Meter zwischen Horst und einer Windkraftanlage zugestanden. Über 1100 Rotmilane sterben jährlich an Windkraftanlagen und das ist eine vom NABU genannte Zahl! Damit ist der Bestand dieses, durch internationale Schutzabkommen geschützten Vogels, massiv gefährdet.

Viele getötete Greifvögel und Fledermäuse

Mit keinem offiziellen Wort hat Dr. Baumann sich für die Umsetzung des Helgoländer Papiers eingesetzt. Im Gegenteil, dafür hat er sich in seinem Verband mit den Worten: „Wir brauchen Windräder – möglichst viele …“ für den weiteren Ausbau der Windkraft stark gemacht. Aktuell wurden erschreckende Zahlen zu getöteten Greifvögeln und Fledermäusen aus dem Windpark Hardthäuser Wald bekannt, dem derzeit größten Windindustriegebiet mit 14 Windkraftanlagen im Wald.

Position „Keine Windkraft im Wald“ aufgegeben

In einem offenen Brief wendet sich die Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e.V. an zuständige Stellen, darunter die Staatsanwaltschaft und auch Minister Untersteller. Sterben für die Wende?! – Wie immer werden die Politiker betonen, dass sie dies ernst nehmen und dies nicht zu erwarten war. Natürlich war dies zu erwarten, das war Naturzerstörung mit Ansage und das läuft überall gleich ab. Die frühere NABU-Position – keine Windkraft im Wald – wurde aufgegeben, um den Ausbau flächendeckend zu ermöglichen.

Teilweise unerträglicher Lärm

Außerdem können sich Fledermäuse, Milane, Schwarzstörche und andere Waldbewohner schlecht wehren. Damit wurde die fatale Entwicklung eingeläutet, unsere Wälder zu Gunsten der Windkraft zu opfern. Von der grünen Landesregierung und den großen Naturschutzverbänden NABU und BUND hätte ich eine andere, eine sinnvolle, Mensch und Natur schonende Energiepolitik erwartet. Aber wer seinen Bürgern nur 700 Meter  Abstand zu Windkraftanlagen zugesteht und unser Baden-Württemberg und seine letzten Refugien in Windindustriezonen verwandeln will, den kümmern solche Gedanken nicht. Die in Bayern festgeschriebene 10H-Regel würde zumindest die Bürger vor diesem teilweise unerträglichen Lärm schützen. So spaltet die Energiewende die Menschen und die Natur in Gewinner und Verlierer.

Link zum Artikel „Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“:

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Andre-Baumann-Weder-Parteisoldat-noch-Oekopopulist;art1222894,3873282

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„Notbremse bei der Energiewende“ – Leserbrief von Guy M.Y. Ph. Franquinet aus Crailsheim

Die Bundesregierung hat die Notbremse bei der Energiewende gezogen. Windenergie wird weniger stark gefördert und die 20-Jahre-Regelung fällt weg. Mittlerweile muss fast täglich in die Stromnetze eingegriffen werden, um einen Zusammenbruch des Stromnetzes zu vermeiden. Früher kam das einige Male pro Jahr vor.

Leserbrief von Guy M.Y. Ph. Franquinet aus Crailsheim

Stromintensive Industrie verlässt Deutschland

Auch die bärenstarke Windlobby samt von denen unterstützte NGOs konnte die Regierung nicht von einer ersten richtigen Entscheidung abbringen. Inwieweit sich diese Reform für unsere Gegend positiv auswirkt, bleibt abzuwarten. Notwendig wurde diese Reform, weil immer mehr Strom ins Ausland verschenkt werden muss, beziehungsweise Windräder gegen hohe Vergütung abgeriegelt werden und die stromintensive Industrie Deutschland zunehmend verlässt. Das bedeutet einen enormen Verlust an technischem Knowhow.

„Das ist unser Geld“

Jedes zusätzliche Windrad bedeutet, dass immer mehr Strom verschenkt werden muss und erste landesweite Bürgerbegehren gegen Windräder laufen jetzt in Brandenburg schon an. Die Menschen haben verstanden, dass Windräder im Binnenland keine Klimaentlastung sind. Alleine am Muttertag dieses Jahres wurden von 10 bis 17 Uhr für 21,3 Millionen Euro teurer Strom ins Ausland verschenkt, beziehungsweise versenkt. Das ist unser Geld. Darum  ist es unerträglich, wenn der grüne Minister Untersteller die Ursache für die Überkapazitäten bei den Kohlekraftwerken sucht. Wenn jemand nicht im Stande ist zu verstehen, dass unregelmäßige Stromlieferungen von Wind und Sonne zu diesen Problemen führen, weil Kohlekraftwerke nicht einfach abgestellt werden können, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint, gehört dieser ganz sicher nicht auf einen Ministerposten.

„Auch mit Windrädern greifen wir in die Natur ein“

Natürlich wird diese notwendig gewordene Reform von Klimawechselneurotikern als verheerend für den Klimawandel gedeutet. Ganz besonders fies ist es, wenn jetzt Personen mit kaum fachlichem Hintergrund behaupten, dass die Katastrophen in unserer nächsten Umgebung wie zum Beispiel in Braunsbach auf den Klimawandel zurückzuführen sind. 100 bis 200 Liter Regenmenge pro Quadratmeter in einem Tag hat es aber schon immer in unserer Gegend gegeben, die Auswirkungen waren dieses Mal verheerend, weil dort ein Hang abgegangen ist. Auch mit Windrädern greifen wir in die Natur ein. Es ist den Hohenloher Bürger aber kaum vermittelbar, dass immer mehr Strom, die von landschaftszerstörenden Windrädern bei uns produziert wird, ins Ausland verklappt wird. Daher bitte ich die Gemeinderäte in Crailsheim am 23. Juni 2016 gegen den Bau von weiteren Windrädern zu stimmen und keine Vorrangflächen auszuweisen. Nicht die Geldgier und Uneinsichtigkeit Weniger darf siegen.

Weitere Infos:

Der Leserbriefautor Guy M.Y. Ph. Franquinet ist unter anderem Inhaber einer Schmieröl-Handelsfirma “Lubricating Dutchman” mit Sitz in Crailsheim.

Informationen im Internet über die Firma Lubricating Dutchman:

http://www2.ld-oil.de/deutsch/philosophie/frameset.htm

 

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„Kreisweiter GEO-Tag der Artenvielfalt“ – Natur entdecken rund um die Erlebnisherberge in Kirchberg/Jagst

Nachdem im vergangenen Jahr die Begeisterung der Teilnehmer groß war, veranstalten das kreisweite Umweltzentrum und der NABU-Kreisverband am Sonntag, 19. Juni 2016, erneut einen „GEO-Tag der Artenvielfalt“. Treffpunkt ist um 9 Uhr und um 13.45 Uhr an der Erlebnisherberge in Kirchberg/Jagst.

Vom Umweltzentrum Schwäbisch Hall und dem NABU-Kreisverband

Mittagsgericht aus ökologischem Landbau

Naturbegeisterte können wieder zusammen mit Artenkennern und Biologen die Natur erforschen und dabei manche seltenen Blume oder eigenartiges Tier entdecken. Veran­stal­tungsort ist wieder das Areal um die Erlebnisherberge in Kirchberg/Jagst. Angeboten werden vormittags und nachmittgas sechs verschiedene Exkursionen, sowie ein Kinderprogramm (für Schüler ab 6 Jahre), ferner bietet die Erlebnisherberge ein Mittagsgericht aus ökologischem Landbau an.

Spiele und ein Waldbäumequiz

Die Veranstalter haben wieder mehrere erfahrene Biologen und Experten engagiert, denen die Teilnehmer beim professionellen Bestimmen der Arten assistieren können. Vormittags ab 9 Uhr werden Exkursionen zu Vögeln, Feld- und Wiesenflora und Käfern angeboten, nachmittags ab 13.45 Uhr zu Pilzen, Tagfaltern und Wildbienen. Danach erwarten die Kinder Spiele und ein Waldbäumequiz mit schönen Preisen. Am Lagerfeuer gibt es abschließend “Würstle“ und Stockbrot. Alle Teilnehmer erhalten auf Wunsch eine Urkunde.

Größte Feldforschungsaktion Europas

Die Ergebnisse der „Arteninventur“ werden übrigens dokumentiert, an die GEO-Zentrale gesandt und wissenschaftlich verwertet. Jeder Teilnehmer am GEO-Tag kann somit nicht nur viel lernen, sondern auch einen wertvollen Beitrag für unsere Natur leisten. Der GEO-Tag der Artenvielfalt ist die größte Feldforschungsaktion Europas. Im vergangenen Jahren haben über 35.000 Menschen mit über 570 Projekten in ganz Deutschland und den Nachbarländern teilgenommen. Bei den Aktionen werden regelmäßig verschollen geglaubte Arten wiederentdeckt. Ziel des GEO-Tags der Artenvielfalt ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität auch in unserer unmittelbaren Umwelt zu schärfen. Der Kirchberger Jagsttalabschnitt eignet sich aufgrund seiner Biotopvielfalt besonders gut als Ausgangspunkt.

Weitere Informationen und Kontakt:

Telefon: 0791-55967

E-Mail: umweltzentrumSHA@web.de oder

Das Umweltzentrum Schwäbisch Hall ist ein Zusammenschluss folgender Verbände und Gruppierungen (Stand März 2016): Aktive Bürger Michel­feld; Arbeitsgruppen Hall u. CR des Landes­natur­schutz­ver­ban­des; Angel­sport- bzw. Fischerei­vereine Brettachtal, Crailsheim, Eckartshausen, Honhardt, Kirch­berg u. Un­ter­sontheim; AG Gesunde Lebensweise Schw. Hall; Bäuerliche EZG Schwäb. Hall; Be­zirksverein f. Bienenzucht Gaildorf; Bürgerforum Brennnessel Mainhardt; BUND-Gruppen Crailsheim, Franken­hardt u. Schw. Hall; Bundesverband Kanu; Energie-Initiative Kirchberg; Förderkreis Regionaler Streuobst­bau (FÖS); Hei­mat­­vogel­schutz Langenburg; EZG Hohenloher Höfe; Imkerverein Main­hardter Wald; Jäger­ver­eini­gungen Crails­heim und Schwäb. Hall; Jugendzentrum Crails­heim e.V.; NABU-Gruppen Crailsheim, Gaildorf, Gerabronn, Ilsho­fen, Kirchberg, Main­hardt, Rot am See u. Schwäb. Hall; Schutzgemeinschaft Deutscher Wald; TV Naturfreunde Ortsgr. Schwäb. Hall; SAV-Haupt­verein sowie Ortsgr. Crailsheim, Gaildorf,  Main­hardt, Satteldorf u. Schwäb. Hall; Tier­­schutz­verein Crailsheim;  Umweltstiftung BI Westernach; VCD-Kreisverband Schwäb. Hall; Verein für Spe­läologie Hohen­l.-Fran­ken.

Vorstand: 1. Vorsitzender Manfred Mächnich, Kirchberg;  2. Vorsitzender: Helmut Fischer, Mainhardt; Bankver­bindung: IBAN 45622500300000199227, KSK SHA-CR BIC: Solades1SHA;  Geschäfts­stellen-Leiter: Diplom-Biologe Martin Zorzi; Geschäftszeiten:, Mo 9-12, Di + Mi 9-16, Do 13:30-17 Uhr sowie nach Vereinbarung.

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„Wie ist die Unterbringungssituation für Flüchtlinge im Landkreis Schwäbisch Hall?“ – Treffen des Kreises „Helfen statt Hetzen“

Das nächste Treffen des Kreises „Helfen statt Hetzen“ ist am Montag, 13. Juni 2016, um 19 Uhr im Haus der Schwäbisch Haller Volkshochschule (Raum N 1.07).

Von Paul Michel, Schwäbisch Hall, Arbeitskreis „Helfen statt Hetzen“

Folgende Punkte stehen auf der Tagesordnung:

– Rückblick auf die Veranstaltung mit Bernd Mesovic

– Das Landratsamt und die Flüchtlinge: Wie ist die Unterbringungssituation im Landkreis Schwäbisch Hall?

– Weitere eigene Aktivitäten

– 3. September 2016: Bundesweite Demo gegen die AfD in Berlin. Ein Thema für uns?

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„Die `Weiter-so-Landwirtschaft´ führt die Bauern in den Ruin und nicht der Naturschutz“ – Offener Brief des Umweltzentrums Schwäbisch Hall

Einen Offenen Brief mit der Überschrift „Die `Weiter-so-Landwirtschaft´ führt die Bauern in den Ruin und nicht der Naturschutz!“ hat das Umweltzentrum Schwäbisch Hall an den Bauernverband Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Offenen Brief in voller Länge.

Von Manfred Mächnich (Vereinsvorsitzender) und Martin Zorzi (Geschäftsstellenleiter) des Umweltzentrums Schwäbisch Hall

Sehr geehrter Herr Bleher,

bevor wir uns nun im Detail mit Ihren Vorwürfen auseinandersetzen, folgende Anmerkung: In Ihrer Position wissen Sie genauso gut wie wir, dass die Medien nur selten Pressemitteilungen 1:1 veröffentlichen. Vor Ihrer Reaktion wäre es also angebracht gewesen, bei uns die originale Pressemitteilung (PM) anzufordern, die in einigen Punkten deutlich differenzierter formuliert war als die Veröffentlichung. Auch der Begriff „industrielle Landwirtschaft“ wurde zum Beispiel von uns  nicht verwendet. Wir haben die originale PM deswegen angehängt.

Peinliches Wortspiel

Uns ist völlig unverständlich, wie man in eine Pressemitteilung des Umweltzentrums derart viel Unzutreffendes hinein interpretieren kann. Und es ist nicht akzeptabel, dass man uns – darauf aufbauend – einen Missbrauch für eigene Zwecke unterstellt und dann auch noch persönliche Angriffe gegen den Geschäftsführer fährt. Das Ganze gipfelt darin, dass man uns mit den Begriffen „mediale Sturzflut“ (ein doch recht peinliches Wortspiel angesichts der Hochwassergeschädigten) für die Vernichtung bäuerlicher Existenzen verantwortlich macht. Damit praktizieren Sie genau das, was Sie uns ungerechtfertigt vorwerfen: „billigen Populismus“.

Im Detail zu Ihrer Pressemitteilung:

Alte Flurbereinigung verschärft die aktuellen Hochwasserprobleme

Wir haben bewusst vermieden, „die Landwirtschaft“ oder gar „die Bauern“ als Schuldige zu brandmarken, sondern stattdessen den Zustand der „Agrarlandschaft“ kritisiert. Dies ist ein erheblicher Unterschied, denn an der Gestaltung/Ausprägung unserer Agrarlandschaft wirken sehr viele Teile unserer Gesellschaft mit, worunter die Bauern nur einen bedingten Anteil haben. Kommunen, Behörden und Verbände waren und sind hier mit ihren Interessen ebenso eingebunden, zudem kommt, dass in der Nachkriegszeit Gelder für Maßnahmen nur geflossen sind, wenn man auf den „Rat“ der Finanzgeber gehört hat. Bestes Beispiel hierfür ist die Flurbereinigung alten Stils, die auch heute das Bild von weiten Teile Hohenlohes prägt und jetzt zur Verschärfung der aktuellen Hochwasserprobleme führt.

Wucht des zusammenlaufenden Wassers

Es ist nicht zutreffend, dass „alle Fachleute“ die „jüngsten Überflutungskatastrophen“ allein auf die besonders extreme Wettersituation“ zurückführen. Wir hatten schon vor Jahren diese Diskussion, ausgelöst durch wissenschaftliche Untersuchungen zum Abflussverhalten kleiner Fließgewässer. Es stimmt: Die Wassermassen müssen bei gesättigtem Boden „irgendwo hinfließen“. Anderes behauptet auch unsere PM nicht. Entscheidend ist aber, auf welche Weise sie das in der vorgegebenen Topographie tun. Und genau das war der Kern unserer PM. Denn es macht eben einen erheblichen zeitlichen Unterschied, ob sich das Wasser gebremst durch die Windungen eines Baches bzw. durch den verfilzten Pflanzenbestand einer Wiese seinen Weg bahnt oder ungehindert über einen kahlen Acker oder geraden Profilgraben abfließt. Letzteres verstärkt die Wucht des zusammenlaufenden Wassers erheblich und steigert die Hochwasserspitzen.

Erodierte Äcker

Sie werfen uns vor, den Konsens mit der Landwirtschaft aufs Spiel zu setzen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Unsere „Hoffnung auf Einsicht der Landwirte“ für eine nachhaltigere Wirtschaftsweise war als ein Appell gemeint, dass Bauern und Naturschützer noch enger zusammenrücken müssen. Denn auf einem erodierten, zur Austrocknung neigenden Acker lassen sich eben auch keine rentablen Erträge erwirtschaften.

Preisverfall

Fazit: Auch wir sind uns selbstverständlich bewusst, dass wir unsere bäuerliche Landwirtschaft zum Erhalt unserer Landschaft brauchen. Gleichzeitig sind wir in großer Sorge um diese und haben den Eindruck, dass viel zu viele Bauern – leider auch unter dem Einfluss Ihres Verbandes – nach dem Motto „weiter so“ wirtschaften und nicht registrieren, dass der Karren auf den Abgrund zurast. Wer versucht, in Hohenlohe unter Weltmarktbedingungen zu produzieren, zerstört nicht nur unsere Landschaft, sondern vernichtet die Existenz seiner weniger intensiv wirtschaftenden Kollegen, verstärkt das Überangebot an landwirtschaftlichen Produkten, trägt zum Preisverfall bei und ruiniert sich somit letztendlich selbst.

Regionale Wertschöpfungsketten aufbauen

Unsere Bauern müssen stattdessen raus aus dieser Sackgasse: Geringere, dafür höherwertige, gut bezahlte Produktion, Solidarität untereinander bei den Preisverhandlungen mit dem Handel, Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und Vermarktungsstrukturen und schließlich – mit am wichtigsten – Überzeugungsarbeit beim Verbraucher, dass er Billigware und eine intakte Landschaft nicht gleichzeitig haben kann. Die Milchpreis- und Hochwasserkatastrophe liegen demnach näher beieinander, als man zunächst vermutet.

Flächenversiegelung

Wie hoffen, Sie sehen an Hand dieser Zeilen ein, dass Sie uns mit Ihrer Pressemitteilung Unrecht getan haben. Den Berufsstand der Bauern für „alle Katastrophen“ verantwortlich zu machen, kann nie unsere Intention sein. Wir erwarten nun, dass Sie dieses Schreiben der Fairness halber an dieselben Adressen rundmailen, wie dies bei Ihrer Mail vom Freitag, 3. Juni 2016, um 15:01 geschehen ist. Ferner können wir diese Diskussion gerne im Rahmen eines Gesprächs zwischen unseren Verbänden fortführen. Müßig ist es, zu erwähnen (weil Allgemeingut), dass es für Hochwasserkatastrophen auch noch andere Ursachen gibt wie Flächenversiegelung – was aber mehr den stärker besiedelten Bereich anbelangt. Diese Auseinandersetzung führen wir seit Jahren insbesondere mit den Kommunen.

Mit freundlichem Gruß

Manfred Mächnich (Vereinsvorsitzender)
Martin Zorzi (Geschäftsstellenleiter)

Link zur Pressemitteilung des Umweltzentrums Schwäbisch Hall, die zur Reaktion durch den Bauernverband Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems e.V. führte:

https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=20751

Pressemitteilung des Bauernverbands Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems e.V. vom 3. Juni 2016:

http://www.bauernverband-hohenlohe.de/aktuelles/nachrichten/details/umweltzentrum-schwaebisch-hall-nutzt-wetterkatastrophe-fuer-billigen-populismus.html

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„Keine Glyphosat-Zulassung: Ohrfeige für Landwirtschaftsminister Schmidt (CSU)“ – Kommentar von Harald Ebner, Bundestagsabgeordneter (Grüne)

Zum erneuten Scheitern einer Glyphosat-Laufzeitverlängerung in Brüssel gibt Harald Ebner, Bundestagsabgeordneter aus Schwäbisch Hall/Hohenlohe und Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Erklärung ab. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Text in voller Länge.

Von Harald Ebner, Bundestagsabgeordneter aus Schwäbisch Hall/Hohenlohe und Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Abwarten der ECHA-Einstufung ist grundsätzlich richtig

Es ist gut, dass so viele EU-Staaten Glyphosat und seine angebliche Unbedenklichkeit kritisch hinterfragen. Die Kritik an Risikobewertung und Zulassungsverfahren hat Wirkung gezeigt. Das zeigt sich auch daran, dass die EU-Kommission nur noch eine Verlängerung der Glyphosat-Zulassung um maximal 18 Monate erreichen wollte – statt eine Neuzulassung für 15 Jahre, wie sie noch im März 2016 geplant war. Die Kommission hat erkannt, dass es für eine langfristige Entscheidung derzeit keine Basis gibt. Das Abwarten der ECHA-Einstufung ist grundsätzlich richtig. Eine reine Laufzeitverlängerung bis dahin würde allerdings vorerst nichts anderes als ein Weiter-so bedeuten, es würde kein Liter Glyphosat weniger gespritzt.

„Kein Glyphosat mehr in Privatgärten, in Grünanlagen, Parks und auf Spielplätzen“

Wir brauchen jetzt in jedem Fall endlich verbindliche und wirksame Einschränkungen, die den Glyphosateinsatz deutlich reduzieren – unabhängig davon, ob die Kommission die Zulassung zum 30. Juni auslaufen lässt, oder sie im Berufungsausschuss am Ende doch noch eine Mehrheit für die befristete Verlängerung erreicht. Wir fordern: kein Glyphosat mehr in Privatgärten, in Grünanlagen, Parks und auf Spielplätzen, keine Vorerntebehandlung mehr und auch sonst in der Landwirtschaft Glyphosateinsatz nur noch da, wo es kurzfristig anders schwer machbar ist. Bisher will die Kommission nur unverbindlich ein paar wenige Einschränkungen empfehlen. Notfalls müssen die Bundesregierung und die anderen EU-Staaten es selbst in die Hand nehmen und entsprechende Regeln erlassen.

Agrarpolitik im Interesse von Chemiekonzernen

Das jetzt schon dreimalige Scheitern einer EU-Pestizid-Zulassung ist eine Ohrfeige für Agrarminister Schmidt (CSU) und seine Risikobewertungsbehörde, auf deren Empfehlung die bisherige Glyphosat-Zulassung basiert – und die dem Pflanzenvernichter auch dieses Mal wieder einen Persilschein ausgestellt hatte. Schmidts ganze Agrarpolitik im Interesse von Chemiekonzernen und industrieller Landwirtschaft hat die rote Karte gezeigt bekommen. Wir brauchen eine grundsätzlich andere Landwirtschaftspolitik, die sich am Gemeinwohl orientiert.

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax: 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

 

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„Flüchtlinge helfen in Braunsbach“ – Fremdenfeindliche Hetze auf facebook

In Deutschland traut man sich wieder über Menschen anderer Abstammung mit Beleidigung und Hetze herzuziehen. Als Anlass genügt auch eine Unwetterkatastrophe. Während Flüchtlinge im, durch eine Sturzflut schwer getroffenen Braunsbach anpacken und helfen, zieht eine braune facebook-Meute über diese her.

Von Cornelius Braitmaier, Firma CBra-Film Kirchberg/Jagst

Beschimpfungen auf facebook

In auffallend miserablem Deutsch schämt man sich nicht, „grüne Deutschenhasser“ und „Musel Pack“ zu posten. Nachdem auch ich als „Vollidiot“ und „uninformiert“ beschimpft wurde, machte ich mir selbst ein Bild vor Ort. Dies ist mein Bericht.

Link zu dem Dokumentarfilm auf Youtube:

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„Die Folgen des Klimawandels erreichen Hohenlohe“ – Podiumsdiskussion „Elektromobilität im Nahverkehr“ findet in Schwäbisch Hall statt

Eine Podiumsdiskussion „Elektromobilität im Nahverkehr“ findet am Dienstag, 14. Juni 2016, um 20 Uhr in der Volkshochschule (VHS) Schwäbisch Hall statt.

Von Peter Aichelin, Verkehrsclub Deutschland e.V., Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe

Hochkarätig besetztes Podium

Auf dem Podium sind vertreten: Ralf Arnold, Geschäftsführer der Abteilung „Automotive“ der Firma Ziehl-Abegg, Ingrid Kühnel, Geschäftsführerin des Kreisverkehr Schwäbisch Hall, Dieter Wolfarth, Sprecher der Kreisverbandes des ADFC. Moderation: Peter Aichelin, Mitglied des Regionalvorstandes des VCD. Veranstalter sind der VCD, Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe und die VHS Schwäbisch Hall.

Die Folgen des Klimawandels erreichen Hohenlohe

Die Unwetter Ende Mai 2016 als direkte Folge des Klimawandels haben uns gezeigt, wie gefährlich unsere Lebensweise geworden ist: Aufgeheizte Luft hat sich mit Wasserdampf aus dem Mittelmeer vollgesaugt und dann direkt über uns im Wortsinn die Schleusen geöffnet. Dabei sind die Wege in eine andere Entwicklung klar erkennbar: So ist durch den Beschluss der Bundesregierung, die Anschaffung von E-Mobilen direkt zu unterstützen, die Elektromobilität wieder mehr ins öffentliche Blickfeld geraten. Doch verhindern Preis, Reichweite und Gewicht noch immer den Durchbruch bei den E-PKWs.

Elektrofahrräder werden immer wichtiger

Ein Bereich, in dem Elektromobilität aber bereits heute problemlos umsetzbar ist, spielt in der öffentlichen Diskussion fast gar keine Rolle: Der Nahverkehr. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Elektro-Fahrräder stark zugenommen. Politik und die Verkehrsplanung reagieren darauf bisher kaum. Immerhin ist Schwäbisch Hall inzwischen der Arbeitsgemeinschaft „Fahrradfreundliche Kommunen“ beigetreten. Denn inzwischen ist auch in unserer hügeligen Gegend das Fahrrad als Verkehrsmittel immer wichtiger geworden.

Marktführer der Antriebstechnik ist in unserer Region

Auch ein anderer Bereich wird viel zu wenig beachtet: Der Busverkehr mit Elektrobussen. Dabei sitzt der Marktführer der Antriebstechnik in diesem Bereich in der Region. Endlich sind zur Landesgartenschau in Öhringen die ersten E-Linienbusse hier in Betrieb genommen worden. Diese Themen sind Inhalt unserer Podiumsdiskussion „Elektromobilität im Nahverkehr“. Diese findet am Dienstag, 14. Juni 2016, um 20 Uhr in der Volkshochschule (VHS) Schwäbisch Hall statt.

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„Niederschläge fließen zu schnell ab: Agrarlandschaft muss Wasser besser zurückhalten“ – Umweltzentrum Schwäbisch Hall weist auf mögliche Ursachen der Sturzfluten hin

Das kreisweite Umweltzentrum Schwäbisch Hall sieht einen Zusammenhang zwischen der Heftigkeit der Sturzfluten des vergangenen Wochenendes und der veränderten Beschaffenheit der Agrarlandschaft im Einzugsgebiet unserer Flüsse. Man mache es dem Regenwasser viel zu leicht, aus der Landschaft abzufließen. Mit entsprechenden Gegenmaßnahmen ließen sich die Hochwasserspitzen reduzieren und die Schäden vermindern.

Von Martin Zorzi, Umweltzentrum Schwäbisch Hall

Problem: Bolzengerade Profilgräben oder Rohrleitungen

Auch beim Umweltzentrum herrschen Traurigkeit und Entsetzen über die Geschehnisse und Mitgefühl mit den Betroffenen. Dennoch sehe man sich in der Pflicht, auf mögliche Ursachen hinzuweisen. So seien Flurbereinigung und Gewässerausbau im letzten Jahrhundert viel zu lange nach dem Motto erfolgt: Möglichst schnell weg mit den Niederschlägen. Bäche seien begradigt und Feuchtgebiete und Feuchtwiesen als natürliche Speicher entwässert worden. Vor allem habe man aber nahezu jede Geländemulde mit „bolzengeraden“ Profilgräben oder Rohrleitungen versehen, welche das Oberflächenwasser in Windeseile zu den Bächen führen. Außerdem sei die Ackernutzung ausgedehnt und die Schläge größer geworden, gleichzeitig wurden wichtige Landschaftselemente beseitigt. Dort abfließender Regen, der früher an Rainen, Grünwegen und Hecken „ausgebremst“ wurde, kommt auf den großen Feldern nach Beobachtungen der Naturschützer heute „richtig in Fahrt“ und reißt zu allem Übel noch große Mengen an Bodenkrume mit sich – zu erkennen an den dann braun getrübten Bächen. Erreichen solche „Abflusswellen“ aufgrund eines Starkregens unsere Klingen am Rande von Kocher, Bühler und Jagst, entwickeln sie dort eine kaum zu bändigende Kraft – Sturzfluten seien dann die logische Folge. Verstopfen diese wie in Braunsbach zu allem Übel noch eine Rohrleitung, sei die Katastrophe für den Ort kaum zu verhindern.

Gräben und Bäche ökologisch umgestalten

Abhilfe sieht das Umweltzentrum vor allem in einer ökologischen Umgestaltung der Gräben und Bäche sowie der Ausweisung von Gewässerschutzstreifen beziehungsweise einem Grünlandpuffer. Große Ackerblöcke in Hanglage müssten wieder vermehrt mit Rainen, Grünwegen und/oder Gehölzstreifen durchzogen werden, um den Abfluss der Niederschläge zu bremsen. Dies verringere gleichzeitig die Erosion wertvollen Ackerbodens, ebenso werde einer zu starken Austrocknung entgegen gewirkt, wie es Hohenlohe mit der Dürre im letzten Jahr als anderes Extrem erleiden musste.

Nachhaltige Landnutzung statt kurzfristige Ertragsmaximierung

Die Naturschutzverbände setzen nun auf Einsicht seitens der Landwirtschaft, die Gewichtung in der Wirtschaftsweise wieder zu ihrem eigenen Nutzen mehr in Richtung einer nachhaltigen Landnutzung anstatt auf kurzfristige Ertragsmaximierung zu legen.

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