Sieben Monate nach dem öffentlichen Bekanntwerden eines Falls von sexuellem Missbrauch im katholischen Internat “Maria Hilf” in Bad Mergentheim, ist dem heute 49-jährigen Opfer ein Schmerzensgeld in bisher unbekannter Höhe gezahlt worden.
Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert auf Grundlage verschiedener Medienberichte
Kind wurde sogar weiterverliehen
In den 1970er Jahren soll der damals zehnjährige Schüler aus dem Landkreis Heilbronn jahrelang von einem Pater des angrenzenden Kapuziner-Klosters missbraucht und zudem an andere Täter weiterverliehen worden sein. Da der Beschuldigte vorgab, sich nicht zu erinnern, übernahm der Kapuziner-Orden die Verantwortung für die Taten des Paters. Die Schulleitung des Internats und ein Kapuzinerpater hatten bereits früher von dem Missbrauch erfahren und versuchten ihn zunächst zu vertuschen.
Opfer ermutigt zu offensiver Aufarbeitung
Im SWR4-Frankenradio berichtete das Opfer gestern (Dienstag, 19. Oktober 2010) darüber, wie wichtig ihm diese späte Aufarbeitung der schrecklichen Vorfälle aus seiner Schulzeit in Bad Mergentheim war. Der heute 49-jährige Mann ermutigte alle früheren Opfer von sexuellem Missbrauch, die Missbrauchsfälle offensiv aufzuarbeiten, auch wenn dies zeitweise an die Grenzen der Leidensfähigkeit führe.
Weitere Informationen:
Neue Missbrauchsfälle in Rottenburg und Bad Mergentheim http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,683922,00.html
Vorgehen der Deutschen Kapuzinerprovinz bei Hinweisen, Verdacht oder Anklage eines Mitbruders wegen sexuellen Missbrauchs (Quelle: Aktuelle Internetseite des Kapuzinerordens http://www.kapuziner.org/rwprov/meldungen/20101201.php)
Die deutschen Kapuziner haben sich seit dem Jahr 2002 auf alle seither von der Deutschen Bischofskonferenz und von der Deutschen Ordensoberenkonferenz verabschiedeten Leitlinien „Zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger“ verpflichtet und neutrale Ansprechpartner für etwaige Fälle ernannt. Auch ermutigt die Provinzleitung etwaige Opfer von Übergriffen und Missbrauch durch Ordensmitglieder, sich zu melden, damit der Orden transparent und juristisch entschieden mit entsprechenden Vorwürfen umgehen und damit möglichen Opfern geholfen werden kann.
Wird ein noch lebender Mitbruder verdächtigt oder angeklagt, wird er umgehend durch den Provinzialminister mit den Vorwürfen konfrontiert. Stellen sich die Verdachtsmomente als stichhaltig dar, wird der Mitbruder von seinem Dienst entpflichtet, bis die Dinge geklärt sind. Darüber werden alle ernst zu nehmenden Hinweise einer Staatsanwaltschaft gemeldet. Und selbst wenn diese wegen Verjährung nicht mehr ermitteln sollte, bietet die Provinzleitung den Opfern die Gelegenheit, ihre Erinnerungen juristisch protokollieren zu lassen. Danach ist die Provinzleitung bereit, selbst oder mittels beauftragter Personen, mit den Opfern zu reden, um zu klären, inwiefern der Orden den Opfern eine Hilfestellung geben kann.
Für Gespräche mit Hinweisgebern, Mitwissern und Opfern wird allen Betroffenen Diskretion zugesichert. Vor der Presse nimmt der Pressesprecher oder der interne Ordensbeauftragte Stellung, nicht der Höhere Obere, dessen Rolle es wiederum ist, die Dinge zu koordinieren und einen korrekten Verlauf des gesamten Ablaufs zu garantieren. Auf Anordnung der Provinzleitung gibt die Pressestelle Meldungen an die Presse, wenn die Provinzleitung dies für angebracht hält. Sollten Leitung und Pressestelle durch eine Meldung in der Presse überrascht werden, reagieren sie umgehend.
Da am 25. Mai 2010 die Bayerische und die Rheinisch-Westfälische Kapuzinerprovinz zur „Deutschen Kapuzinerprovinz“ zusammengelegt wurden, gelten nach wie vor regionale Zuständigkeiten.
Ansprechpartner der Deutschen Kapuzinerprovinz
Beauftragter: Staatsanwalt a.D. Heribert Heitkamp E-Mail: heribert.heitkamp@gmx.de
Pressesprecher: P. Marinus Parzinger OFMCap, Tengstr. 7, 80798 München, Telefon 089/272894-14, E-Mail: marinus.parzinger@kapuziner.org
Höherer Oberer der Deutschen Kapuzinerprovinz: P. Christophorus Goedereis OFMCap, Provinzialminister der Deutschen Kapuzinerprovinz, Provinzialat der Kapuziner, Kapuzinerstraße 34, D – 80469 München, Telefon 089/278271-32, E-Mail: provinzial.muenchen@kapuziner.org
Warum ? Warum treten diese Menschen der Kirche bei , warum? Sie haben sich nicht unter Kontrolle , sie können den Zölibat gar nicht einhalten! Wie leben diese Menschen damit , was sie Schutzbefohlenen angetan haben? Wie können sie ihr widersprüchlichenAlltag selbst ertragen? Es ist so schlimm und furchtbar , ein Kind weiterleiten Wie eine Ware ! Mein Herz blutet und schreit vor Schmerz …. und ich lese es nur!