F-16-Absturz Hornberg: Kanalisierte Aufmerksamkeitsverteilung führt zum Crash

HORNBERG – Heftigen Widerstand in der Bevölkerung erregten die tieffliegenden Düsenjets über Hohenlohe in den 1980er Jahren. Die Angst war begründet: Ein F-16-Kampfflugzeug der US-Luftwaffe stürzte am 10. Mai 1983 mitten in die Ortschaft Hornberg bei Kirchberg an der Jagst. Wie erst jetzt von offizieller Seite des Bundesverteidigungsministeriums bekannt gegeben wurde, soll eine „kanalisierte Aufmerksamkeitsverteilung“ des Piloten für den Absturz verantwortlich gewesen sein.

Von Ralf Garmatter, Freier Journalist aus Kirchberg an der Jagst

Die Einflugschneise beim Absturz des Kampfflugzeugs F 16 am 10. Mai 1983 in Hornberg. FOTO: US-AIRFORCE

Die Einflugschneise beim Absturz des Kampfflugzeugs F 16 am 10. Mai 1983 in Hornberg. FOTO: US-AIRFORCE

Der Fachbegriff „Kanalisierte Aufmerksamkeitsverteilung“ bedeutet, dass die Aufmerksamkeit des Piloten beim Fliegen zu sehr auf einen der zahlreichen wichtigen Parameter konzentriert gewesen sein muss, teilt die Pressestelle des Bundesverteidigungsministerium auf Nachfrage von Hohenlohe-ungefiltert mit. Frei übersetzt bedeutet dies, dass der 28-jährige Pilot, Oberleutnant Steven Wallis, bei einem komplexen Flugmanöver den Überblick verloren hat. Die F-16, damals einer der modernsten US-Düsenjets verlor an Höhe, streifte das Hornberger Feuerwehrgerätehaus, riss ein großes Loch in den Giebel, schlitzte das Dach und das Obergeschoss auf, prallte auf die Dorfstraße und raste mit voller Wucht in ein altes Bauernhaus, dessen Bewohner kurz zuvor das Gebäude verlassen hatten.

Der Pilot hatte keinen Rettungsversuch mit dem Schleudersitz unternommen. Augenzeugen berichteten, dass der Düsenjäger auf dem Rücken fliegend das nahegelegene Hornberger Schloss passiert habe. Dies könnte zur Folge gehabt haben, dass der Pilot beim Hochziehen des Steuerknüppels das Flugzeugg nach unten lenkte und abstürzte.

25 Jahre lang war von US-Behörden und von deutschen Dienststellen nichts über die Absturzursache bekannt gegeben worden. Erst direkte Anfragen der Stadtverwaltung Kirchberg/Jagst – im Auftrag des Hornberger Ortschaftsrats – im Februar 2008 bei US-Militärdienststellen, beim baden-württembergischen Innenministerium, dem Bundesverteidigungsministerium und anderen Ministerien und Behörden führte zu einigen dürren Informationen zum Absturzhergang. Nicht korrekt ist eine Auskunft des deutschen Verteidigungsministeriums Referat Grundsatz Flugsicherheit vom 2. Juli 2008 an das Innenministerium Baden-Württemberg, das dem Autor vorliegt. Dort heißt es, dass der Untersuchungsbericht für den Flugunfall vom 10. Mai 1983 „leider nicht mehr“ existiere. Er sei laut Auskunft der zuständigen US-Dienststelle „nach der vorgeschriebenen Aufbewahrungsfrist von 6 Jahren nach Abschluss der Schadensregulierung vernichtet“ worden.

Ein umfangreicher Untersuchungsbericht des Flugunfalls liegt Hohenlohe-ungefiltert jedoch vor. Darin sind viele Details über den technischen Zustand der Maschine, über abgelegte Prüfungen und Schulungen des Piloten auf dem Flugzeugtyp F-16 und dergleichen mehr enthalten. Keine konkreten Angaben gibt es darin jedoch über die konkrete Absturzursache. Wahrscheinlich gibt es aber einen nicht-öffentlichen Teil des Berichts, der dem Bundesverteidigungsministerium (BMfVg) vorliegt. Denn nur so ist es zu erklären, dass das deutsche Verteidiungsministerium den Absturz auf menschliches Versagen zurückführt. Das BMVg wörtlich: Nach „nunmehr vorliegenden Informationen“ habe sich das „tragische Geschehen im Raum Kirchberg am 10. Mai 1983″ folgendermaßen abgespielt: „Im Rahmen eines Übungsfluges von zwei in Rheinland-Pfalz stationierten F-16 der amerikanischen Luftstreitkräfte über Baden-Württemberg, im Raum Crailsheim, sollten Abfangübungen durchgeführt werden. Bei der zweiten Abfangübung berührte eines der Kampfflugzeuge ein leerstehendes Haus in der Ortschaft Hornberg und stürzte ab. Der Pilot unternahm keinen Rettungsversuch mit dem Schleudersitz und wurde beim Absturz getötet. Das Luftfahrzeug sowie ein Haus mit Nebengebäuden wurden zerstört. Das zweite Luftfahrzeug landete sicher am Heimatflugplatz.“ Zusammenfassend sei festgestellt worden, dass eine „kanalisierte Aufmerksamkeitsverteilung des Piloten zur Unterschreitung der vorgegebenen Mindestflughöhe und in der Folge zur Hindernisberührung und zum Absturz führte“.
Hornberg entging damals nur knapp einer Katastrophe. Völlig zerstört wurde ein altes landwirtschaftliches Anwesen, in dessen Scheune und Schuppen unter anderem Ölfässer gelagert waren, welche die Löscharbeiten erschwerten. Schwere Schäden erlitten das Dach und das Obergeschoss des Hornberger Bürgerhauses, in dem sich auch das Feuerwehrmagazin befindet. Durch den Explosionsdruck, durch Wrackteile und den Feuerball nach dem Aufschlag wurden auch einige weiter entfernt stehende Häuser beschädigt. Einziges Todesopfer des Unglücks war der 28-jährige Pilot Oberleutnant Steven L. Wallis vom 50. Taktischen Jagdgeschwader des US-Luftwaffenstützpunkts Hahn im Hunsrück. Weil die Bewohner des zerstörten Hauses kurz zuvor ihre Wohnung verlassen hatten, ist Hornberg von noch größerem Unheil verschont geblieben. Wäre das Kampfflugzeug nur 50 Meter weiter rechts in eine Häuserzeile gekracht, hätte es eine Katastrophe gegeben. An Bord des Abfangjägers befanden sich über 500 Schuss Munition für die 20-Millimeter-Bordkanone sowie eine Rakete ohne Sprengstoff.

Die Staatsanwaltschaft Ellwangen hatte das Ermittlungsverfahren nach eigenen Angaben bereits acht Tage nach dem Absturz eingestellt. Das Finanzministerium Baden-Württemberg teilte mit: „Alle geltend gemachten, berechtigten Ansprüche wurden beglichen. Die Schadensakte wurde hier Ende der 80er-Jahre geschlossen.“ Amerikanische Behörden hatten den Schaden an Gebäuden und Grundstücken in einem ersten Kostenvoranschlag auf zwei Millionen Mark (rund 1,02 Million Euro) geschätzt. Das deutsche Amt für Verteidigungslasten zahlte später insgesamt 630000 Mark (etwa 320000 Euro) für den in Hornberg entstandenen Sachschaden aus. Das zerstörte landwirtschaftliche Anwesen wurde nicht mehr aufgebaut. Dort ist noch heute eine Baulücke.
Dem Piloten Steven L. Wallis bescheinigten die Prüfer noch am 8. März 1983 eine gute Beherrschung des Flugzeugs. Aufgefallen ist bei einem Flugzeugcheck am Tag vor dem Absturz jedoch, dass der Voice-Recorder das Tonband gefressen hat. Auch vom Absturztag ist nach US-Angaben nur ein kurzer Gesprächsfetzen erhalten geblieben, der aber keinen Zusammenhang mit dem Unglück hat.
In Hornberg spielten sich am 10. Mai 1983 dramatische Szenen ab. Wegen Explosionsgefahr und giftiger Gase sollte ein Teil der Hornberger Bevölkerung evakuiert werden. Doch dazu kam es glücklicherweise nicht. Besondere Sorgen bereitete ein Zusatztank der F 16, befüllt mit 24 Litern hochgiftigem Hydrazin, einer chemischen Substanz, die zum Befeuern des Nachbrenners benötigt wurde. Nach offiziellen Angaben ist das Hydrazin gleich nach dem Aufprall verpufft. Nach dem Löscheinsatz erhielten die Feuerwehrleute von einem Stabsarzt der Bundeswehr ein cortisonhaltiges Inhalationsspray gegen Rauchgasvergiftung.
Von amerikanischen, kanadischen und deutschen Soldaten wurde Hornberg nach dem Absturz hermetisch abgeriegelt. Nur Einwohner, Hilfskräfte und Pressevertreter durften in die Nähe des Unfallorts. Aufwändig waren die Aufräum- und Bergungsarbeiten. Die Leichenteile des Piloten und Wrackteile waren weithin verstreut. Amerikanische Soldaten suchten die Wiesen, Gärten und Hausgrundstücke genau ab. Anschließend mussten 200 Tonnen ölverseuchtes Erdreich aus dem Bereich des Absturzkraters entfernt und auf der Sondermülldeponie in Schwabach bei Nürnberg entsorgt werden. Allein der Abtransport der Überreste des zerstörten Flugzeugs mit Hubschraubern kostete nach US-Angaben rund acht Millionen Dollar.
Für Empörung bei Lehrern und Eltern sorgten wenige Tage nach der Hornberger Beinahe-Katastrophe amerikanische Soldaten auf dem Kirchberger Schulhof. Sie verteilten an die Schüler Aufkleber mit dem Geschwaderabzeichen, zu dem auch die zerschellte F 16 gehörte. Es zeigt einen hochsteigenden Atompilz und einen Lorbeerzweig als Symbole des Sieges und des Todes.
Nach wie vor hält sich in Hornberg das Gerücht, dass die F 16 durch „leichtsinniges Kriegspielen“ abgestürzt ist. Eine Augenzeugin berichtete seinerzeit, dass das Flugzeug auf dem Rücken fliegend am Hornberger Schloss vorbeigeflogen sei. Einige Schüler der Kirchberger Schule wollten gesehen haben, dass der Düsenjet schon vor dem Aufprall eine dicke Rauchwolke hinter sich hergezogen hatte.

INFO: Am 10. Mai 1983 stürzte nahe des belgischen Orts Bierbeek eine weitere F16 ab. Dort konnte sich der Pilot noch mit dem Schleudersitz retten.

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Fünf Kandidaten für Bundestagswahl gekürt

Fünf Parteien im Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe haben ihre Kandidaten für die Bundestagswahl am 27. September 2009 bereits nominiert.

Für die SPD geht die 55-jährige Annette Sawade an den Start. Sie kandidiert auf Platz 19 der SPD-Landesliste. Bei der Bundestagswahl 2005 reichte bei der SPD in Baden-Württemberg Platz 23 für den Einzug ins Parlament.

Für die FDP kandiert der 38-jährige Stephen Brauer aus Crailsheim auf dem Listenplatz 18. Bei der letzten Wahl reichte bei der FDP Platz neun der Landesliste noch für den Einzug in den Bundestag.

Die 52-jährige Silvia Ofori schaffte es bei der Partei Die Linke nicht auf den angestrebten Listenplatz fünf. Sie ging bei der Nominierung ihrer Partei leer aus und müsste deshalb das Direktmandat im Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe holen, um es in den Bundestag zu schaffen.

Der 44-jährige Harald Ebner aus Kirchberg/Jagst geht bei der Bundestagswahl für Bündnis90/Die Grünen an den Start. Er erreichte bei der parteiinternen Nominierung den zwölften Platz auf der Landesliste. Ebner geht davon aus, dass seine Partei bundesweit zwölf Prozent der Zweitstimmen oder mehr erreichen müsste, um ins Parlament einzuziehen. Bei der Wahl 2005 schafften die Grünen 8,3 Prozent.

Ohne Absicherung auf der CDU-Landesliste geht der einzige aktuelle Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe, Christian von Stetten, aus Künzelsau-Schloss Stetten ins Rennen um die Gunst der Hohenloher Wähler. Der 38-jährige Adlige muss deshalb wieder das Direktmandat erringen, um seinen Job in Berlin weiter machen zu können. Bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005 ist ihm dies gelungen. rag

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Hohenloher Tagblatt: Es wird Zeit für „Bye bye Bauder“

Noch kein Ende der Geschäftsführer-Zeit von Jürgen Bauder ist bei der Lokalzeitung Hohenloher Tagblatt abzusehen. Vor kurzem 65 Jahre alt geworden, will Bauder nach Angaben des Crailsheimer Lokalblatts noch einige „wichtige Projekte beim Hohenloher Druck- und Verlagshaus (HDV)“ anpacken.

Ein Kommentar von Ralf Garmatter, der von Mai 1999 bis März 2007 freier Mitarbeiter der Redaktion des Hohenloher Tagblatts in Crailsheim war.

Zu seinem 65. Geburtstag am 22. Januar 2009 gratulierten Verlag und Redaktion des HDV ihrem „Chef JB“ in einem längeren einspaltigen Artikel „herzlich“. Ob allerdings die in dem Zeitungstext angekündigte Sause zum runden Geburtstag des Geschäftsführers stattgefunden hat, ist zu bezweifeln. Denn vermutlich nur wenige Mitarbeiter des Hohenloher Tagblatts wollen mit dem Diplom-Kaufmann und Elektrotechnik-Ingenieur aus Karlsruhe ausgelassen feiern.

Seit Bauder 1997 beim Hohenloher Tagblatt angefangen hat, ist dort kaum mehr ein Stein auf dem anderen geblieben. Trotz seines rigiden Wirkens in dem Medienunternehmen kennt ihn im Altkreis Crailsheim kaum jemand. Der radikale Abbau von Mitarbeitern beim HT trägt Bauders Handschrift. Ganze Abteilungen des Verlags wurden in seiner Amtszeit geschlossen. Das Betriebsklima sank im Lauf der Jahre auf Dauertemperaturen unter dem Gefrierpunkt. Den früheren langjährigen Redaktionsleiter versuchte Bauder Anfang dieses Jahrtausends rauszumobben. Das ist ihm aber nicht ganz gelungen. Der Ex-Redaktionsleiter hatte scheinbar gewichtige Fürsprecher bei den Altverlegern, die Bauders Pläne durchkreuzten. Der frühere Redaktionschef wurde ins Glied zurückversetzt und ist seit seiner Degradierung nur noch als normaler Redakteur tätig.

Unrühmlicher Höhepunkt von Bauders Sparkurs beim Hohenloher Tagblatt war die Entlassung von drei Redakteuren im Herbst 2002. Durch diese Entlassungen wurde die Redaktion auf einen Schlag um 30 Prozent verkleinert. Auch nach öffentlichen Protesten von Crailsheimer Bürgern, Vereinen und Institutionen wurden diese Entlassungen nicht zurück genommen. In der Folge dieses personellen Einschnitts ist die Zusammenarbeit mit dem Haller Tagblatt intensiviert worden. Seither werden die Leser der drei Lokalzeitungen im Landkreis Schwäbisch Hall (Hohenloher Tagblatt, Haller Tagblatt und  Rundschau Gaildorf) mit vielen identischen Zeitungsseiten abgespeist. Für viele lokale Themen aus den jeweiligen Erscheinungsgebieten ist dadurch kein Platz mehr. Ein trauriges Fazit: Bauder hat in erster Linie mitgeholfen, die Meinungsvielfalt der Lokalzeitungen im Landkreis Schwäbisch Hall einzuschränken. Die journalistische Qualität des Hohenloher Tagblatts hat seit Bauders Wirken stark nachgelassen, weil HT-Journalisten oft lieber die Finger von heißen Themen lassen, um sich Ärger mit dem Geschäftsführer zu ersparen.

Als Bauder 1997 zum HDV kam, hatte das Unternehmen noch ein „völlig anderes Gesicht“, heißt es in dem HT-Artikel vom 22. Januar 2009 weiter. Es hatte ein sympatischeres Gesicht und vor allem erschienen in der Zeitung mutigere Geschichten. Das Hohenloher Tagblatt war vor der Ära Bauder lebendiger und inhaltlich besser als heute. Zu dieser Zeit waren viele Kolleginnen und Kollegen des Blattes oft noch stolz, fürs Hohenloher Tagblatt zu arbeiten. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Sicher nicht wenige der HT-Mitarbeiter sehnen sich den Weggang Bauders herbei. Freunde im Betrieb kann einer wie Bauder nur bei Kriechern und „Radfahrern“ haben. Kaum einer wird deshalb Bauder vermissen, wenn er Hohenlohe verlässt. Erst dann kann die Redaktion des Hohenloher Tagblatt wieder aus ihrer Erstarrung erwachen. Schon seit längerer Zeit gleicht das eigentliche Herzstück des Verlags einer Schildkröte, die sich aus Angst in ihren Panzer zurückgezogen hat und sich nicht mehr heraus wagt.

INFO: Jürgen Bauder arbeitete vor seiner Tätigkeit beim Hohenloher Tagblatt laut HT-Angaben schon bei der Pforzheimer Zeitung, den Badischen Neuesten Nachrichten in Karlsruhe, dem Mannheimer Morgen und bei Radio Ton in Bad Mergentheim. Im Handelsregister des Amtsgerichts Schwäbisch Hall, veröffentlicht am 27. Mai 2002 im Haller Tagblatt, wurde Jürgen Bauder neben Claus Detjen auch als Geschäftsführer des Haller Tagblatts genannt.

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Haben Landwirte in Hohenlohe eine Zukunft?

Haben unsere Landwirte in Hohenlohe eine Zukunft? Warum bäuerliche Produktionsformen weltweit oft chancenlos sind.

Kommentar von Manfred Scherrmann, Schwäbisch Hall

Aldi, Lidl und andere Discounter kümmern sich nicht um die Produktionsbedingungen ihrer Lieferanten. Günther Wallraff hat mehrere Wochen dokumentiert, was er als Arbeiter under fremdem Namen in einer Firma erlebt hat, die Billig-Backwaren herstellt. Mobbing, katastrophale hygienische Zustände, Missachtung der Sicherheitsvorschriften, Hungerlöhne, rücksichtslose, schwankende Arbeitszeiten. In dem Tatort-Krimi mit dem Titel Kassensturz wurde kürzlich gezeigt, welche Folgen das Billig und immer noch billiger für die Angestellten solcher Discounter haben. Ingeborg Wick vom Institut für Arbeits- und Frauenrecht hat im Januar 2009 eine Studie veröffentlicht über Arbeits- und Frauenrechte im Discountgeschäft. Dabei berichtet sie unter anderem über die katastrophalen Produktionsbedingungen in sechs chinesischen Firmen, die für Aldi Aktionsware herstellen.

Wie es den Landwirten hier in Hohenlohe geht, das hat direkt etwas zu tun mit diesen Geschäftspraktiken. Auch sie unterliegen dem Preisdiktat, auch sie erhalten für ihre Produkte keinen fairen Preis und werden rücksichtslos ausgepresst wie eine Zitrone – vielleicht einmal abgesehen von den Mitgliedern der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft, deren Preise nicht von Aldi und Co. diktiert werden können. Die niedrigen Preise und die ständig steigenden Produktionskosten erzwingen, immer mehr zu produzieren. Die Folge ist ein Überangebot und damit verbunden ein weiterer Preisverfall, wie aktuell bei der Milch. Dieses System ist krank. Erstaunlicherweise hat der Bauernverband über Jahrzehnte das alles mitgetragen und mit aufgebaut. Bis heute ist er verbunden mit politischen Parteien, die diese Entwicklung zu verantworten haben.

Die Gesetze dieses Marktes anerkennen heißt, Ausbeutung und Zerstörung anerkennen und mitzutragen. Ist es wirklich so wichtig, dass ein Kilogramm Weizen oder ein Ei kaum mehr kosten als vor 50 Jahren, wenn wir damit zum Beispiel die enormen Preissteigerungen bei Autos oder Benzin vergleichen? Mit billig bringen wir viele in den Ruin, wollen wir das wirklich? Ist es nicht an der Zeit, einen fairen Preis zu bezahlen für das, was wir kaufen, vor allem für Lebensmittel, damit faire Arbeits- und Produktionsbedingungen erhalten bleiben? Viele Preise bei den Discountern sind unanständig niedrig. Ein Traum: Wenn alle Landwirte in Deutschland und alle, die mit ihnen verwandt oder befreundet sind, nicht mehr bei den Discountern einkaufen würden, und wenn sich der Bauernverband in diese Bewegung einreihen würde, um endlich die Interessen der Kleineren und Schwächeren zu vertreten, was würde sich da nicht alles ändern.

Das Thema Nahrungsmittelproduktion hat noch weitere Aspekte: Die Zahl der Hungernden auf der Welt steigt. Im Jahr 2008 sind die Preise für einige Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais und Reis explodiert, vor allem wegen der in den USA rasant wachsenden Produktion von Bioethanol aus Weizen und Mais und der Spekulation mit Nahrungsmitteln und Energie an den Börsen. Beim Welternährungstag Mitte Oktober 2008 wurde von der UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) mitgeteilt, im Jahr 2008 sei die Zahl der Hungernden um 73 Millionen auf 923 Millionen angestiegen. 25000 Menschen sterben täglich an den Folgen ihrer Unterernährung, mehr als die Hälfte davon sind Kinder. Die Prognosen für 2009 sind noch schlechter.

Diese Situation müsste nicht so sein, niemand müsste hungern, hätten wir nicht weltweit ein System, das von Kapitalinteressen dominiert wird, das sich ohne Rücksicht auf die Betroffenen nur am eigenen Gewinn orientiert und moralische Werte missachtet. Weil Aldi, Lidl und andere die Preise diktieren und systematisch senken, bekommen unsere Landwirte für ihre Produkte meist nur Niedrigstpreise, die ihnen das Wasser an den Hals schicken und ihnen nur die Wahl lassen zwischen Pest und Cholera, zwischen Wachsen oder Weichen. Die Folge für die durch die steigenden Betriebskosten zusätzlich belasteten Landwirte: Viele Betriebe, nicht nur Milchbauern, sind in ihrer Existenz bedroht.

Ganz ähnlich geht es vielen Bauern in den armen Ländern. Ihnen werden ganz krass alle Möglichkeiten einer rentablen Produktion aus der Hand geschlagen, denn die Preise zum Beispiel bei Baumwolle werden in den USA durch viele Milliarden Dollar an Subventionen für die heimischen Produzenten künstlich niedrig gehalten. Das hat katastrophale Folgen für die Baumwollbauern in Indien und Afrika, denn dort sind dann die Preise, die sie für ihre Baumwolle bekommen, ebenfalls so niedrig, dass trotz all ihrer Arbeit die Ausgaben für das Saatgut, den Dünger und die Spritzmittel oft über den Einnahmen liegen. Dadurch geraten die Baumwollbauern in eine Verschuldungsspirale. Aus diesem Grund nehmen sich in Indien immer mehr dieser Bauern das Leben.

Einerseits wollen die Vertreter vieler Industrienationen einen „freien“ Welthandel erzwingen, doch zum Verzicht auf den subventionierten Export ihrer eigenen schon vorher subventionierten Nahrungsmittel, dazu sind sie nicht bereit. Millionen von Tonnen extrem billiger Agrarprodukte werden auf den Weltmarkt gespült. Sie ersticken in vielen Ländern die lokalen Wirtschaftskreisläufe, denn sie machen die Produktion heimischer Nahrungsmittel und Kleider unrentabel und bringen sie zum Verschwinden. Dumpingpreise zerstören hier wie dort Arbeitsplätze und erzeugen Armut und Verelendung. Aus der Sicht der Betroffenen ist diese Strategie blanker Zynismus. Natürlich sind billige Nahrungsmittelexporte nicht immer schlecht. Doch sie sollten auf die Fälle eingegrenzt werden, bei denen sie mehr nützen als schaden, zum Beispiel bei Dürrekatastrophen. Nicht ohne Grund halten einige Länder fest an Handelseinschränkungen und Preisbindung für Nahrungsmittel, denn Regulierungen in diesem Bereich sind für Millionen von Menschen eine Überlebensfrage, für die vielen Kleinbauern genauso wie für die breite Schicht der Hungerleider, die kein Land bewirtschaften.

Lange wurde bei uns das Pferd „ neoliberale Wirtschaftspolitik“ gesattelt. Das Ergebnis dieser Politik: Bankencrash und Wirtschaftskrise sowie Ausbeutung, Zerstörung, Vertreibung, Flucht und Krieg in vielen Regionen unserer Erde. Opfer dieser verfehlten, die Gesellschaft spaltenden Politik gibt es in den reichen und in den armen Ländern. Hier wie dort müsste den Regierungen, den Banken, den Konzernen und allen anderen Akteuren, die rücksichtslose Ausbeutung von Natur und Menschen betreiben oder zulassen, das Handwerk gelegt werden. Es ist nun dringend an der Zeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und faire Produktions- und Handelsbedingungen zu installieren. Andernfalls stehen uns wie in vergangenen Jahrhunderten viele Kriege um Rohstoffe und Handelsmonopole ins Haus. Was wir bisher beispielsweise in Afghanistan und im Irak erlebt haben, ist dann im Vergleich zu dem, was auf uns zukommt, wie ein Vorspiel.

Mehr als 400 Wissenschaftler aus vielen Ländern der Erde bilden den Weltagrarrat. Er hat nach vier Jahren Arbeit im September 2008 einen Bericht veröffentlicht. Sein Co-Präsident Hans Herren meinte dazu: „Politik sowie Agroindustrie und Agrotechnik haben bisher eine Produktion von Nahrungsmitteln forciert auf Kosten der Umwelt, des Bodens und der Biodiversivität und auf Kosten vieler kleinerer Produzenten. Wir müssen total umdenken, im Norden wie im Süden. Da sind beide Systeme bankrott.“ Der Weltagrarrat sieht nun in der Stärkung traditioneller bäuerlicher Produktionsformen und in der Rückbesinnung auf altes Wissen die Lösung. Damit wird die Agrarpolitik der letzten 30 Jahre gegeißelt und eine totale Kehrtwende empfohlen. Nur so könnten langfristig genügend Nahrungsmittel für alle Menschen dieser Erde produziert werden, auf eine Art und Weise, die der Natur, der Umwelt, vielen Produzenten und den Verbrauchern zugute kommt.

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Club Alpha sucht seit Jahren vergeblich neue Räume

Könnte ein Konjunkturpaket II auch die  Hilfe für den Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall sein?

Kommentar von Dietmar Winter, Mitglied des Vereins Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall (Erstveröffentlichung in Alpha Press www.clubalpha60.de)

Die Häuserwünsche des Club Alpha 60 bezüglich eines neuen, endgültigen Standorts waren die letzten Jahre nicht erfolgreich. Alle Standorte, die der Vorstand in die engere Wahl zog, blieben dem Verein verwehrt. Die Wildbadquelle wie auch der Bahnhof hätten die Chance beinhalten können, dass der Club sich nicht nur räumlich verbessert. Doch man wollte diese Gebäude dem Club als Mieter nicht geben – handfeste politische Interessen und die besonderen Lagen dieser Gebäude gaben den Ausschlag, dass sich diese beiden Objekte als begehrte Domizile für den Club derzeit in Luft auflösten. Doch nun wird ein weiterer Versuch von Seiten der Stadtverwaltung unternommen, dem Club ein neues Domizil schmackhaft zu machen. Und dass dies nun doch so schnell gehen soll hat einen Namen: Konjunkturpaket II.

Das Konjunkturpaket II der Bundesregierung würde, dem Club den Umzug ermöglichen, von dem er schon so lange träumt. Und dass dafür die Chancen nicht schlecht stehen, wurde in den letzten Tagen im Haller Tagblatt mehr als deutlich geäußert. Die Stadtverwaltung sieht die Umsetzung des Bauvorhabens Weilertunnel in greifbarer Nähe gerückt, da sie die so genannten planerischen „Hausaufgaben“ schon alle gemeistert hat, denn „….anfangen könnten wir sofort“. Und wie sagte Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim: „Bei solchen Vergaben geht es nach dem Windhundprinzip“. Doch leider, leider steht der Löwenkeller noch im Wege und den Mieter muss man doch irgendwo anders unterbringen.

Neues Domizil – aber wo?

Momentan stehen wohl einige Gebäude in der engeren Auswahl und werden demnächst einer städtischen Prüfung unterzogen. Diese beinhaltet natürlich schwerpunktmäßig – in Zeiten klammer Kassen – sehr stark den finanziellen Aspekt. Die Räumlichkeiten in der Gartenschauhalle, wie auch die der Güterschuppen am Bahnhof, sind wohl in der engeren Auswahl. Nicht einer Prüfung standhalten dürfte das Gebäude Samen Enoch in der Ringstraße, wie auch ein möglicher Neubau auf dem Gelände der Bahn AG im Bereich der Güterschuppen. Letzteres würde zum einen an den Kosten wie auch an den möglichen Altlasten (Treibstoff etc.) im Erdreich scheitern. Auch das Gebäude von Samen Enoch dürfte auf Grund der relativ nahen Wohnbebauung als Clubgebäude scheitern. So werden also sicherlich nur zwei Gebäude auf dem Empfehlungsschreiben der Prüfer auf den vorderen Plätzen rangieren: Die Räume in der Gartenschauhalle und die Güterschuppen am Bahnhof Schwäbisch Hall, die momentan noch von der Spedition Hüfner genutzt werden.

Die Räume in der Gartenschauhalle stehen bestimmt ganz oben auf der Liste. Der Grund ist leicht zu erkennen. Diese Immobilie gehört schon der Stadt. Es müsste nur noch verhältnismäßig wenig Geld für den Umbau im Inneren des Gebäudes in die Hand genommen werden, um den Club verschieben zu können. Zu hoffen ist, dass die Punkte, die gegen ein solches Objekt sprechen könnten, auch Beachtung finden. Auch hier kann man von einer problematischen Wohnraumbebauung im Umfeld sprechen. Unbestreitbar ist es, dass man den Club nicht gänzlich geräuschlos halten kann: Konzerte und Discobetrieb gehen nun einmal nicht geräuschlos über die Bühne. Und von eventuellen Lärmklagen kann der Club Leidvolles berichten. Denn bei Lärmschutzklagen ist in der Rechtsprechung die Position der Gerichte sehr häufig eindeutig zu Gunsten des in seiner Ruhe gestörten Klägers.

Für die Güterschuppen am Bahnhof müsste die Stadt Schwäbisch Hall Geld in die Hand nehmen. Geld, das – so wird sicherlich argumentiert werden – durch die Finanzkrise fehlt. Denn zu dem möglichen Kauf dieses Objekts kommen auch noch weitere Kosten hinzu – die einer kompletten Instandsetzung. Die drei Schuppen und das ehemalige Bürogebäude sind – zumindest was die Hülle des Gebäudes angeht – nicht mehr als ein notdürftiger Bretterverschlag. Isolierung, Heizung – Fehlanzeige. Wollte man dieses Bauprojekt richtig angehen, um einen Schiffbruch wie beim Kocherquartier zu vermeiden, müsste man eine weitere Mauer um die bestehende Hülle der Güterschuppen ziehen. Dies, um zum einen das Gebäude als Veranstaltungsraum nutzbar zu machen, und zum anderen, um das Geld nicht sinnlos zu verheizen. Vielleicht wäre dann auch ein möglicher Neubau auf diesem Areal denkbar.

Die Chance

Es wird also wieder Bewegung in der Sache geben. Der Vorstand des Club Alpha wird sich in den nächsten Wochen und Monaten wieder Gedanken über einen möglichen baldigen Umzug und einer Prüfung der Objekte machen müssen. Ob man sich von bisherigen Wunschobjekten und den dadurch erhofften und diskutierten Freiräume zu verabschieden hat, wird sich zeigen. Wünschenswert wäre, dass OB Pelgrim und die Gemeinderatsmitglieder es nicht wie so häufig in den letzten Jahren – was die zukünftige Unterbringung des Clubs angeht – es am Geld scheitern ließen.

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IG Metall fordert: Keine Entlassungen bei Klenk

Die Klenk AG in Oberrot will die Belegschaft um 60 Beschäftigte reduzieren und die Löhne und Gehälter kürzen. Die IG-Metall-Vertrauensleute stellen sich gegen Entlassungen und fordern Informationen.

Von der IG-Metall Schwäbisch Hall

„In welcher Situation befindet sich die Firma Klenk Holz AG? Handelt es sich um eine konjunkturelle Krise, sprich keine Aufträge und damit keine Umsätze oder gibt es andere Probleme bei Klenk? Wie hoch sind die Schulden? Welche Rolle spielen die Banken dabei?“ Diese Fragen stellen die IG Metall Vertrauensleute ihrem Arbeitgeber, der Klenk Holz AG in Oberrot. Anlass ist die Ankündigung des Vorstandes, die Belegschaft um rund 60 Beschäftigte zu reduzieren und die Löhne und Gehälter zu kürzen. Die Beschäftigten weisen dieses Ansinnen scharf zurück: „Wir zahlen nicht für eure Fehler“ lautet daher auch die Überschrift eines Flugblattes, das diese Woche im Betrieb verteilt wurde.

Stattdessen fordert die IG Metall:

  • Keine betriebsbedingten Entlassungen, stattdessen Angebote für freiwilliges Ausscheiden.
  • Regelungen zu Vorruhestand und Einführung von Altersteilzeit.
  • Ausweitung der Kurzarbeit, damit niemand entlassen werden muss und die befristeten Arbeitsverträge nicht auslaufen.
  • Allen Betriebsräten müssen Unterlagen zur wirtschaftlichen Situation des Unternehmens vorgelegt werden.
  • Die sofortige Einberufung einer Betriebsversammlung.
  • Wir fordern Information und Mitsprache aller Beschäftigten! Wir dürfen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden!

Die Vertrauensleute weisen außerdem darauf hin, dass der Betriebsrat nicht über Verzichtsleistungen der Belegschaft mit dem Vorstand verhandeln darf und rät den Beschäftigten ohne vorherige Beratung nichts, vor allem keinen neuen Arbeitsvertrag, zu unterschreiben.

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„WIE IM STADION“ – Ein Film und seine Chronologie

WIE IM STADION
Arena Hohenlohe – WM 2006
D 2006; 90 min; Regie, Buch, Kamera und Ton: Axel Wiczorke und Cornelius Braitmaier

www.silberstreiFilm.de

Wie im Stadion

Wie im Stadion

Von Rindern und Wahnsinn: Wer während der WM 2006 in der Arena Hohenlohe zu Gast war, weiß was gemeint ist. Die >Drehscheibe Süd< – mit ihrem Campingplatz für die Fans aus aller Welt, sowie dem Public Viewing in der Arena – entwickelte sich schnell vom Geheimtipp zum Publikumsmagneten.
Der Film bietet in seiner Montage aus Interviews und Wie-im-Stadion-Gefühlen überraschende Einblicke in die Hohenlohsche (Fußball-)Seele: ein Film über das Spiel ohne Ball, Schwarz-Rot-Gold, Gäste & Freunde, die Untiefen des Abseits, italienisches Essen und die seltsamen Geschäftspraktiken alten Hohenloher Adels …

17.11.2006
Letztes Interview für den Film mit Christian von Stetten auf Schloss Stetten.

20.12.2006
Anruf vom Hohenloher Ticket-Service (Geschäftsführer: Christian von Stetten): „… würden gerne 950 DVDs mit Hülle bestellen.“

24.11.2006
Andreas Harthan, Redakteur des Hohenloher Tagblatts, erteilt den Auftrag an den hautberuflichen freien Journalisten Ralf Garmatter, über den Film WIE IM STADION und die Filmpremiere am 25.November 2006 im Kirchberger Kino Klappe fürs Hohenloher Tagblatt zu berichten. Garmatter weist Harthan bereits im Vorfeld darauf hin, dass der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) in dem Film eine unglückliche Figur macht. Trotzdem soll Garmatter über die Filmpremiere schreiben. Garmatter ist gelernter Tageszeitungs-Redakteur und seit über 13 Jahren hauptberuflich als Journalist tätig. Seit Mai 1999 schreibt er als freier Mitarbeiter des Hohenloher Tagblatts.

25.11.2006
Premiere von WIE IM STADION im Kino Klappe Kirchberg.

28.11.2006
Inhaltlich korrekter Bericht (>Umjubeltes Mysterium< von Ralf Garmatter) im Hohenloher Tagblatt über die Filmpremiere von WIE IM STADION. Den von Garmatter gelieferten Text lesen, redigieren und bearbeiten die Hohenloher Tagblatt-Redakteure Mathias Bartels, Harald Zigan und Andreas Harthan.

28.11.2006
Inhaltlich gleicher Artikel, allerdings ohne die Passagen, die Christian von Stetten betreffen, erscheint im Haller Tagblatt.

Dezemberausgabe 2006
Artikel >Hollywood in Hohenlohe< über die Filmpremiere und die beiden Filmemacher in Hohenlohe Trends.

Erste Dezemberwoche 2006
Hohenloher Tagblatt-Geschäftsführer Jürgen Bauder erteilt Ralf Garmatter ein unbefristetes Veröffentlichungsverbot für den Lokalteil des Hohenloher Tagblatts. Nur Sportberichte Garmatters dürfen noch in der Lokalzeitung veröffentlicht werden. Garmatter wird von HT-Redaktionsleiter Mathias Bartels von dem Veröffentlichungsverbot unterrichtet.

02.12.2006
Artikel >Erreichbar ab 23 Uhr< (Jochen Höness) in der Beilage des Haller Tagblatts am Wochenende. Inhalt: Ein Tag mit dem Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten in Berlin – von Arbeit überhäuft, findet Christian von Stetten noch Zeit zum Mittagessen Chris de Burgh zu treffen, spielt er abends im 1.FC Bundestag, kommt er erst nach Mitternacht nach Hause.

07.12.2006
Anwaltspost aus Hamburg. Mandant: Messe- und Betriebsgesellschaft Stetten mbH. Uns wird vorgeworfen:
1. wir hätten das Veranstalterleistungsschutzrecht verletzt,
2. es würden sich nachweisliche Falschaussagen im Film befinden,
3. Schadenersatzansprüche werden angedroht, sowie
4. eine Einstweilige Verfügung, sollte eine Kopie des Filmes nicht bis Freitag, den
8.12.2006, 12.00 Uhr in Hamburg sein.

“Sollten Sie die Frist ergebnislos verstreichen lassen, müssen wir unserer Mandantschaft – wie ausgeführt – zu sofortigen gerichtlichen Maßnahmen raten, was ggf. Anwalts- und Gerichtskosten bei Ihnen verursachen könnte.“

Cornelius Braitmaier verweist Christian von Stetten wegen Herausgabe bzw. Zusendung des Videobandes an Axel Wiczorke. Mit diesem nimmt er aber nie Kontakt auf. Seine Begründung jetzt und in der Folgezeit: er hätte nur Cornelius Braitmaier eine Drehgenehmigung erteilt. Dies entspricht nicht den Tatsachen. In der Anwesenheit von Cornelius Braitmaier wurde von Axel Wiczorke diese Drehgenehmigung natürlich auch für seine Person abgefragt und bestätigt.

Die gesetzte Frist verstreicht, ohne dass das Band zugesendet wird und eine Einstweilige Verfügung eingeht.

07.12.2006
Der Film WIE IM STADION läuft regulär im Kino KLAPPE in Kirchberg / Jagst an.

Die Tage darauf …
Mehrere Telefonate Axel Wiczorkes mit dem Anwalt der Stetten GmbH. Man einigt sich darauf ihm sofort (per Email) eine Textliste der strittigen Passagen zukommen zu lassen, Christian von Stetten am Ende des Films Raum zu geben, seine Sicht der Dinge darzulegen.

21.12.2006
Telefonanruf Ralf Garmatters bei Hohenloher Tagblatt-Geschäftsführer Jürgen Bauder. Dieser bestätigt das Veröffentlichungsverbot gegenüber Garmatter: „Ich nehme das auch nicht zurück.“

22.12.2006
Christian von Stetten bestätigt auf Ralf Garmatters telefonische Nachfrage, dass er bei Hohenloher Tagblatt-Geschäftsführer Bauder wegen Garmatters Bericht über die Filmpremiere interveniert habe.

Letzte Dezemberwoche 2006
Interview mit dem Magazin MORITZ (Hohenloher Ausgabe) für die Januar-Ausgabe: der Artikel erscheint nie.

27.12.2006
Anwaltspost aus Hamburg:

„… hiermit bestätigen wir, dass unsere Mandantin – ausgehend von der Ihr derzeit bekannten Sach- und Rechtslage – nicht beabsichtigt, weitergehende Schadensersatzansprüche gegen Ihr Unternehmen geltend zu machen sofern die zwischen Ihnen und dem Geschäftsführer der Messe- und Betriebsgesellschaft Stetten mbH – Herrn Christian von Stetten – vereinbarte dreiminütige Gegendarstellung ordnungsgemäß in den Film – insbesondere auch in die DVD-Version des Films integriert wird.“

10.01.2007
Telefonanruf Garmatters bei Hohenloher Tagblatt-Redaktionsleiter Mathias Bartels wegen des noch immer nicht zurück genommenen Veröffentlichungsverbots im Lokalteil der Zeitung. An der Situation ändert sich weiterhin nichts.

11.01.2007
Anwaltspost aus Hamburg.

15.01.2007
Unsere Antwort:

„… wie mit Ihrem Mandanten – der Messe- und Betriebsgesellschaft Stetten mbH – im Dezember 2006 telefonisch besprochen, wird Herrn Christian von Stetten die Möglichkeit gegeben, seine Sicht der Dinge, im Anschluss an den Film, auf der DVD in einem eigenen Kapital (>Extras<) darzulegen.

Ich lege Wert darauf folgende Sachverhalte festzuhalten:
1. Es handelt sich hierbei um keine Gegendarstellung (gibt es nur bei Periodika). Die Dauer von max. drei Minuten darf nicht überschritten werden.
3. Die Videoaufnahmen im Format Mini-DV müssen bis spätestens 1.Februar 2007 bei uns eingegangen sein, um in die DVD-Produktion noch Eingang zu finden.
4. Alleiniger Inhalt der Aufnahmen wird Herr Christian von Stetten in Wort und Bild sein.
5. Im Falle der Aufzeichnung durch eine andere Firma (als CBra-Film / SilberstreiFilm), müssen die technischen Erfordernisse des Bild- und Tonmaterials eingehalten, bzw. vorher mit uns abgestimmt werden. Wird eine Aufzeichnung der Videoaufnahmen durch CBra-Film / SilberstreiFilm gewünscht. so wird Material- und Zeitaufwand von uns in Rechnung gestellt.
6. Wie Herr Wiczorke von SilberstreiFilm mit Ihnen besprochen hat, behalten wir es uns vor, nachweisliche Falschaussagen in den Videoaufnahmen des Herr Christian von Stetten richtig zu stellen.

16.01.2007
Leserbrief >Fragwürdig und wenig seriös< (Helga Hartleitner, Crailsheim) zu WIE IM STADION im Hohenloher Tagblatt: „Der „Stadion“-Film bietet die Gelegenheit, sich selbst ein Bild zu machen über fragwürdige und wenig seriöse Aktionen des CDU-Wahlkreis-Abgeordneten von Stetten, der sich unter anderem mit dem Vorwurf herumschlagen muss, wahlweise seine Geschäftspartner unter den Namen Baumann, Schröder oder von Stetten angerufen zu haben.“

26.01.2007
Anwaltspost aus Hamburg.

27.01.2007
Zeitungsbericht >Das „Sommermärchen“ in der Arena ist noch nicht zu Ende< (Wieland Schmid) im Baden-Württemberg-Teil der Stuttgarter Zeitung über den Film WIE IM STADION, Christian von Stetten und Garmatters „Schreibverbot“. Bis zu diesem Zeitpunkt ist dies der einzige Bericht, der auch die rechtlichen Schritte Christian von Stettens gegen die Filmemacher Braitmaier und Wiczorke und das Schreibverbot Garmatters im Lokalteil des Hohenloher Tagblatts thematisiert. Hohenloher Tagblatt-Geschäftsführer Jürgen Bauder bestreitet gegenüber der Stuttgarter Zeitung, dass Garmatter ein Schreibverbot/Veröffentlichungsverbot hat.

28.01.2007
Unsere Antwort auf die Anwaltspost vom 26.01.2007:

„… Ich bestätige hiermit die Fristverlängerung des Videobeitrages für den  Film >WIE IM STADION< bis zum 07.02.2007 (Poststempel).

In meinem Schreiben vom 14.01.2007 wurde unter Punkt 4 darauf hingewiesen, dass alleiniger Inhalt der Videoaufzeichnungen Herr Christian von Stetten in Wort und Bild zu sein hat. Hiermit befinde ich mich im Einklang mit allen bisherigen mündlichen und schriftlichen Vereinbarungen, die meine Person und insbesondere die von Herrn Axel Wiczorke (SilberstreiFilm) mit Ihnen gemacht hat.

Aus diesem Grund ist eine Videoaufzeichnung mit einem anderen Vertreter der Messe- und Betriebsgesellschaft Stetten mbH als Herrn Christian von Stetten – wie in Ihrem Schreiben vom 26.01.2007 angedeutet – für uns nicht vertretbar.

Falls ich von Ihrer Seite nichts Gegenteiliges höre, gehe ich also davon aus, dass Sie sich an unsere bisherigen Abmachungen halten, d.h. dass bis spätestens zum 07.02.2007 eine Videoaufzeichnung mit Herrn Christian von Stetten in Wort und Bild (max. 3 Minuten Dauer) bei mir bzw. Herrn Axel Wiczorke (SilberstreiFilm) eingegangen ist.“

29.01.2007
Anwaltspost aus Hamburg. Man bedankt sich für die Fristverlängerung.

Februar 2007
Brief und Unterschriftenliste von Oliver Paul, Ruppertshofen (zirka 40 Unterschriften), an den Südwestpresse-Chefredakteur Jörg Bischoff und Südwestpresse-Geschäftsführer Helmut Acker. Ziel: das Veröffentlichungsverbot gegen den freien Journalisten Ralf Garmatter soll aufgehoben werden. Die Unterzeichner drohen sonst mit Abo-Kündigungen des Hohenloher Tagblatts. Bischoff und Acker bestreiten, dass Garmatter ein Schreibverbot / Veröffentlichungsverbot im Lokalteil des Hohenloher Tagblatts hat.

Februar 2007
alpha press online: „Seltsam,seltsam – Eigentlich sollte der hier von uns nachgedruckte abgedruckte Artikel nicht (nur) in der „Stuttgarter Zeitung“, sondern vor allem in jenen Zeitungen zu finden sein, die im Wahlkreis des Herrn von Stetten ihr „Revier“ haben. Warum dem nicht so ist, kann sich jedeR selbst ausmalen. Was das „Haller Tagblatt“ betrifft, so hat das zweifellos Tradition. Kritische Berichterstattung über das Wirken der (Einfluss-) Reichen ist hier nicht angesagt. Über Würth, Bausparkasse oder Döring ( als er noch Minister war) findet sich im Monopolblatt nur Positives. Hocher sei Dank!!“

Erste Februarwoche
Auf Bitten des Hamburger Anwalts (Tenor: Vielleicht erledigt sich ja damit alles und wir brauchen nicht einmal mehr die Richtigstellung) findet ein Treffen mit Christian von Stetten auf Schloss Stetten statt, um „einige Missverständnisse im persönlichen Gespräch“ auszuräumen.
Wir sind mit der kompletten Kameraausrüstung vor Ort, um eine eventuell verlangte ’Gegendarstellung’ sofort filmen zu können. Es kommt aber ganz anders: im Raum ist eine Videokamera aufgebaut, die uns filmt, als würden wir auf der Anklagebank sitzen. Er möchte jetzt uns interviewen, wir hätten ihn interviewt, jetzt möchte er das mit uns machen, so von Stetten. Auch werden wir gebeten unsere Videokamera nicht auszupacken und aufzubauen:
„Ich weiß ja jetzt auch nicht, was der Sinn und Zweck ihres Films war, nee, die 90 Minuten. Ob des jetzt war, um mich da reinzulegen oder was auch immer, wenn’s journalistisch war, dann war’s halt schlecht gemacht.“ (…) Da wir morgen einen Termin haben mit dem Verleger vom Hohenloher Tagblatt (…) D.h. man konnte sagen, vielleicht war nicht immer die Sicherheit gewährleistet, weil zuviel Leute drin waren.“

06.02.2007
Anwaltspost aus Künzelsau (es gibt neue Anwälte):

“… so dass wir im Ergebnis damit rechnen Ihnen mit Poststempel vom 16.02.2007 die fertige Fassung einer Videoaufzeichnung zur Ergänzung Ihres Filmes zur Verfügung stellen zu können . . . die DVD selbst bleibt seit Übersendung an uns in unserem Besitz.“

07.02.2007
Der SWR (Harald Holz) sendet einen dreiminütigen Beitrag zu WIE IM STADION und dem ‚Fall von Stetten‘.

10.02.2007
Artikel >Richtigstellung gefordert< (Jochen Höness) im Haller Tagblatt: „Gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ erklärte von Stetten, die Standbetreiber hätten ihm inzwischen alle schriftlich versichert, dass sie sehr zufrieden gewesen seien. Zumindest Martin Romig ist das neu: „Ich habe so etwas nicht schriftlich bestätigt.“

19.02.2007
Leserbrief >Zahlreiche Ungereimtheiten< (Oliver Paul, Ruppertshofen) zum Film und dem ‚Fall von Stetten‘ im Hohenloher Tagblatt: „Wie kann es angehen, dass ein gewählter Abgeordneter während einer Berliner Sitzungswoche in Ilshofen Bier zapft und Parkplätze einweist?“

01.03.2007
Artikel >Der WM-Sommer kehrt zurück< (Andreas Harthan) im Hohenloher Tagblatt. Ankündigung, dass der Film nun im Kammertheater in Crailsheim läuft. Der ’Fall von Stetten’ wird mit keinem Wort erwähnt.

02.03.2007
Artikel >Von Stetten hat erst jetzt Zeit< (Andreas Harthan) im Hohenloher Tagblatt: „Also läuft der Film, gegen den ursprünglich mit einstweiligen Verfügungen und Schadensersatzklagen vorgegangen werden sollte, heute, morgen und übermorgen im Crailsheimer Kammertheater-Kino – ohne Zusatz.“

06.03.2007
WIE IM STADION nach vier Vorstellungen in Crailsheim abgesetzt. Im Foyer des Kinos dokumentieren wir erstmals die Chronologie der Ereignisse.

07.03.2007
Zwei Artikel – >NACHSPIEL< und >INKOGNITO< (Rainer Hocher) – erscheinen im Haller Tagblatt: „Mittlerweile sei die Richtigstellung formuliert, sagt von Stetten, und müsste in diesen Tagen bei den Filmemachern eingehen.“
„Wenn Ihnen in der Vergangenheit vielleicht einmal ein Praktikant namens „Schröder-Baumann“ mit Jeans und Baseball-Cap begegnet ist, dann hätten Sie genauer hinschauen sollen. Denn der Praktikant war höchstwahrscheinlich kein Geringerer als der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten.“

20.03.2007
Leserbrief von Axel Wiczorke zu den beiden Artikeln an das Haller Tagblatt per Email:

Es handelt sich bei der ganzen Angelegenheit nicht wie berichtet um von Stettens „Kampf gegen Vorwürfe Einzelner“, sondern vielmehr um den Kampf der beiden Filmemacher gegen Anwälte, Drohungen und Einschüchterungsversuche. Auch geht es um den Journalisten Ralf Garmatter, dessen Veröffentlichungsverbot für den Lokalteil des Hohenloher Tagblatts inzwischen in den vierten Monat geht.

Aber lassen wir die Fakten sprechen:
1. „Von Stettens Firma trägt Minus von 17500 Euro“ so wird getitelt. Auf der Pressekonferenz in Heilbronn letzten Jahres sprach von Stetten noch stolz von einer schwarzen Null (Videoaufnahmen davon existieren), erst nachdem Kritik laut wurde bzw. unser Film anlief hieß es plötzlich: ein minus von 17500 Euro.
2. „… außer einem Textmanuskript über mehrminütige Passagen kam bei den Anwälten nichts an.“ Es handelt sich hierbei um den achtminütigen Teil >Einwurf<, den einzigen Teil im Film, der sich mit Herrn von Stetten beschäftigt, bzw. in dem er zu Wort kommt.
3. „Wieso sollen wir die Richtigstellung verzögern, wir sind doch die, die die Richtigstellung wollen“, sagt Christian von Stetten. Offensichtlich nicht. Drei gesetzte Termine für den Videobeitrag, die letzten beiden von seinen Anwälten selbst vorgegeben, ließ er kommentarlos verstreichen (der letzte war am 17. Februar). Warum ist offensichtlich: frühzeitig trafen wir mit dem Anwalt Christian von Stettens eine schriftliche Absprache, nach der wir es uns vorbehalten (wenn nötig), die >Richtigstellung< auch wieder richtig stellen zu können.
4. „Mittlerweile sei die Richtigstellung formuliert, sagt von Stetten, und müsste in diesen Tagen bei den Filmemachern eingehen.“ Dies ist bis heute nicht geschehen!
5. In unserem Film wird von verschiedenster Seite darauf hingewiesen, dass es in der Arena ein Alkoholproblem gab. Aus Schutz vor den Persönlichkeitsrechten der Jugendlichen haben wir dieses Material (stark alkoholisierte Jugendliche unter 16 Jahren) aber nicht gezeigt – es ist aber vorhanden!
6. „Ich hasse nichts mehr, als Politiker, die zu Schauzwecken mal eine halbe Stunde die Schaufel in die Hand nehmen“ sagt Christian von Stetten. Genau das kann man demnächst ausführlich auf der DVD bewundern.

Axel Wiczorke (WIE IM STADION, Kirchberg)

20.03.2007
Die umgehende Antwort per Email von Rainer Hocher:

Sehr geehrter Herr Wiczorke,
vielen Dank für Ihren Brief. Wir werden die Inhalte für weitere Recherchen verwenden.

Mit freundlichen Grüßen
Zeitungsverlag Schwäbisch Hall GmbH
Rainer Hocher
Chefredaktion

20.03.2007
Ralf Garmatter wird beim Gespräch in Crailsheim von Redaktionsleiter Mathias Bartels ausgerichtet, dass das Hohenloher Tagblatt die Zusammenarbeit mit ihm komplett einstellen will. Ihm wird mitgeteilt, dies sei der Wunsch von Geschäftsführer Jürgen Bauder. Als Galgenfrist wird ihm in punkto Sport noch die Zeit eingeräumt, bis das HT für ihn einen Ersatz gefunden hat.

21.03.07
Antwortbrief des Haller Tagblatts (Rainer Hocher) zu dem Leserbrief von Axel Wiczorke mit ganz anderem Tenor:
„Im Kern geht es um die Frage, warum die angekündigte Richtigstellung zum Film „Wie im Stadion“ von Seiten der Anwälte Herr von Stettens noch nicht bei Ihnen eingegangen ist… Da es sich hier um einen laufenden Rechtsstreit handelt, in dem Sie als Filmemacher einer der Akteure sind, behandeln wir das Thema redaktionell.“

23.03.07
Telefongespräch Axel Wiczorkes mit Rainer Hocher wegen der Nichtveröffentlichung des Leserbriefes. Rainer Hocher zu mir am Telefon: “… in Leserbriefen haben Tatsachenbehauptungen, die ich nicht überprüfen kann, nichts verloren. Hier sind Meinungen gefragt …“ Auch behauptet er, dass mein im Gespräch mit ihm mehrfach geäußerter Hinweis, zu den gesetzten und nicht eingehaltenen Terminen der Anwälte, nicht stimmt: “Die gibt es nicht, sagt von Stetten.“

26.03.07
Email von Axel Wiczorke an Rainer Hocher, Haller Tagblatt:

Unser Telefongespräch zu meinem Leserbrief vom 20.März 2007 sowie Ihr Antwortschreiben vom 21.03.2007:

Sehr geehrter Herr Hocher,
obwohl ich Sie in unserem Gespräch vom 20.03.2007 mehrfach darauf hingewiesen habe, dass es sich in der Sache Christian von Stetten / WIE IM STADION (Axel Wiczorke & Cornelius Braitmaier) um keinen laufenden Rechtsstreit handelt, d.h. es wurde nie Anzeige erstattet, die Sache wurde nie vor Gericht gebracht (das ist nämlich die juristische Terminologie von >Rechtsstreit<), geben sie diesen Sachverhalt in ihrem Antwortschreiben vom 21.03.2007 als einzigen Grund für die Nichtveröffentlichung meines Leserbriefes an (es liegt ein Schreiben der Anwälte der Stetten GmbH vor, in dem genau dies bestätigt wird). In unserem Telefongespräch vom 20.03.2007 wurde diese Argumentation Ihrerseits allerdings mit keinem Wort erwähnt. Hier sprachen Sie nur davon, dass in einem Leserbrief „… Tatsachenbehauptungen, die ich nicht überprüfen kann, nichts verloren (haben). Hier sollte es um Meinungen gehen …“

Worauf lässt sich diese Diskrepanz der beiden Aussagen (der mündlichen und schriftlichen) zurückführen? Wie kommen Sie dazu Fakten zu ignorieren, bzw. einfach wegzulassen, die in Schriftform vorliegen?
Telefonisch haben Sie mir auf meinen Hinweis der beiden verstrichenen – von den Anwälten selbst gesetzten – Termine, geantwortet: die gäbe es nicht, behauptet von Stetten. Obwohl – wie das nun mal bei Anwälten üblich ist – diese natürlich als Schriftstück vorliegen (das hätte Ihnen ein wenig gesunder Menschenverstand sagen können).
Auch wurde diese offensichtliche Falschbehauptung Herr von Stettens nicht gegenrecherchiert (was jeder angehende Journalist in den ersten Wochen seines Volontariats lernt): ich hätte Ihnen jederzeit eine Kopie des Antwortschreibens (mit Fristsetzungsbestätigung) der Anwälte zuschicken können!

Mit was haben wir es also hier zu tun? Inkompetenz? Bewusste einseitige Parteinahme? Betrug am Leser? Auf jeden Fall nicht mit seriösem Journalismus …
Da Ihrer Ansicht nach Tatsachenbehauptungen in einem Leserbrief nichts verloren haben, muss wohl die Gegendarstellung der richtige Ort dafür sein: eine solche wird in den nächsten Tagen bei Ihnen eingehen.

Mit freundlichen Grüßen
Axel Wiczorke

30.03.2007
Gegendarstellung von Axel Wiczorke per Einschreiben an das Haller Tagblatt abgeschickt:

Als persönlich betroffener Filmemacher verlange ich folgende Gegendarstellung zu den am 07.03.07 im Haller Tagblatt erschienenen Artikeln ‚Nachspiel‘ und ‚Inkognito‘ (Autor: Rainer Hocher):

Gegendarstellung
1. Zu “… außer einem Textmanuskript über mehrminütige Passagen kam bei den Anwälten nichts an.“
Richtig ist: Es handelt sich hierbei um die achtminütige Passage „Einwurf“, den einzigen Teil im Film, der sich mit Herr von Stetten beschäftigt, bzw. in dem er zu Wort kommt.
2. Zu Christian von Stettens Zitat: „Wieso sollen wir die Richtigstellung verzögern, wir sind doch die, die die Richtigstellung wollen“.
Richtig ist: Drei gesetzte Termine für den Videobeitrag, die letzten beiden von seinen Anwälten selbst vorgegeben, ließ Christian von Stetten kommentarlos verstreichen (der letzte Termin war am 16. Februar). Seither haben wir von ihm oder seinen Anwälten nichts mehr gehört.
3. Zu „Wir können nicht akzeptieren, dass uns unterschwellig Vertragsbrüchigkeit vorgeworfen wird, da geht es um den Ruf der Firma“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete.
Richtig ist: an keiner Stelle im Film wird Christian von Stetten bzw. der Stetten GmbH Vertragsbrüchigkeit vorgeworfen. Im Film ist in diesem Zusammenhang in einer Interviewpassage nur von einem Herrn Schröder (von der Drehscheibe Süd) die Rede: „… und vertraglich auch Sachen besprochen hatte, war der Herr Schroeder und er wurde auf einmal gekündigt und den gab es auf einmal nicht mehr. Alle Sachen, die wir besprochen hatten, gelten natürlich nicht mehr.“
4. Zu dem Kartbahn-Betreiber Wilfried Sommer („…sehr zufrieden sollte der Film einen anderen Eindruck vermitteln, so ist der Eindruck falsch“), Manfred Eberhardt vom Landgasthof Neumühlsee (… gerne bereit, zukünftige Veranstaltungen mit Ihnen zu unterstützen“) sowie dem Zeltplatzanbieter Ulrich Krämer.
Richtig ist: an keiner Stelle im Film behaupten wir, dass Herr Sommer, Herr Eberhardt oder Herr Krämer mit der Organisation der Veranstaltung unzufrieden gewesen wären.
5. Zu „Und auch ein bis zum Koma betrunkener Jugendlicher könne nicht den Fandorf-Betreiber angelastet werden.“
Richtig ist: An keiner Stelle im Film wird dieser Umstand den Fandorfbetreibern angelastet. Im Gegenteil: in mehreren Interviews im Film wird darauf hingewiesen, dass es in der Arena zum einen ein Alkoholproblem gab, dass sich dieser Sachverhalt aber zum anderen nicht kontrollieren ließ.
6. Zu „Und was ist an der Beobachtung dran, von Stetten habe sich im Fandorf mit dem Namen Schröder-Baumann am Handy gemeldet?“
Richtig ist: Von Stetten hat sich am Handy in Anwesenheit eines Interviewpartners mit dem Namen „Baumann“ gemeldet.
7. Zu „Zunächst hatten wir technische Probleme, dann wollten wir nicht mehr, weil klar war, dass die gegen uns vorgehen wollen“, sagte Axel Wiczorke …“
Richtig ist: Es gab nie irgendwelche technische Probleme. Die angedrohte einstweilige Verfügung von Seiten der Anwälte der Stetten GmbH, sollte eine Kopie des Filmes nicht bis Freitag, den 08.12.2006, 12.00 Uhr in Hamburg sein, verstrich ohne dass etwas geschah. Uns war damit klar, dass es nicht vorgesehen ist gegen uns juristisch vorzugehen, denn dann wäre die ganze Geschichte ja öffentlich geworden. Des weiteren wägten wir ab zwischen zusätzlicher PR (einstweilige Verfügung) und gesteigertem Unterhaltungswert (‚Richtigstellung‘ Christian von Stettens am Ende unseres Filmes, die wir dann wieder richtig stellen konnten). Wir entschieden uns für letzteres.

Axel Wiczorke (Filmemacher von WIE IM STADION, Kirchberg)

13.04.2007
Redaktionsleiter Rainer Hocher vom Haller Tagblatt telefonisch auf meine Frage, warum die Gegendarstellung noch nicht erschienen ist: die ganze Sache würde bei den Hausanwälten liegen, diese würden gerade die Angelegenheit prüfen, die Fristen würden natürlich eingehalten werden.

17.04.2007
Brief vom Haller Tagblatt, in dem mir mitgeteilt wird, dass meinem Gegendarstellungsersuchen nicht entsprochen wird: „Ihr Verlangen entspricht inhaltlich nicht den Anforderungen einer Gegendarstellung.“

24.04.2007
Panorama-Beitrag (ARD) >Partys statt Parlament – Wie faule Abgeordnete sich vor der Arbeit drücken< u.a. mit Ralf Garmatter über Christian von Stetten.
http://daserste.ndr.de/panorama/media/cdu74.html

Mai/Juni 2007
Ralf Garmatter richtet unter http://www.abgeordnetenwatch.de/christian_freiherr_von_stetten-650-5658.html mehrere Fragen an von Stetten.

25.05.2007
Zwei zwischenzeitlich auf die Homepage von Christian von Stetten gestellte Fotos, die ihn als „Praktikanten Schröder-Baumann“ zeigen, verschwinden wieder. Der Text zu den Fotos: >Bühnenpraktikant Michael Schröder-Baumann (Christian von Stetten) unterstützt den Musiker Chris de Burgh bei Konzertvorbereitungen<. Und: > „Praktikant Michael Schröder-Baumann“ beim Arbeitseinsatz mit einem Gabelstapler. Unter seinem Spitznamen unterstützt Christian von Stetten zahlreiche Projekte in der Region<.

31.05.2007
SWR-Beitrag (Ländersache, Autor: Dietrich Krauss) zu dem ‚Fall von Stetten‘, WIE IM STADION und Ralf Garmatter.

01.06.2007
Leserbrief >“Partys statt Parlament“< (Jochen Schmidt, Crailsheim) zum ARD-Panorama Beitrag (24.04.2007) im Hohenloher Tagblatt: „So kann er [Christian von Stetten] … sich bei den Geschäftsführern der beiden großen Lokalzeitungen über kritische freie Journalisten und Redakteure beschweren, selbständigen Filmemachern mit der Ruinierung ihrer wirtschaftlichen Existenz drohen (nachdem ihn diese in einem Doku-Film als dreisten Lügner entlarvt haben), unliebsamen Leserbriefschreibern mit Konsequenzen drohen …“

06.06.2007
Artikel >Faul? „Dieser Vorwurf würde mich hart treffen“< (Ralf Reichert) erscheint in der Heilbronner Stimme.

08.06.2007
Artikel >EM-Fandorf ’08 in der Arena Ilshofen< (Rainer Hocher) erscheint im Haller Tagblatt. Christian von Stetten will als Schirmherr der Veranstaltung sein ‚Know-How‘ zur Verfügung stellen. In dem Artikel wird wiederholt darauf hingewiesen (auch mit Foto), dass sich die Betreiber des Ilshofener WM-Fandorfes 2006 in der Pizzeria La Sila in Ilshofen getroffen haben, um über die EM 2008 zu reden. Offensichtlich um den Eindruck zu erwecken, dass die La Sila-Familie auch wieder dabei ist,was aber nicht der Fall ist.

14.06.2007
Artikel >Das Sommermärchen wird zur Qual< (Wieland Schmid) erscheint in der Stuttgarter Zeitung: „Ungeniert bezeichnet Garmatter den Abgeordneten als einen Mann, der sich „mit Lügen aus Lügen herauslügt“ und „Leute einzuschüchtern versucht“.“

26.06.2007
Frontal 21-Beitrag (ZDF) >Pressefreiheit in Gefahr< (Autor: Andreas Halbach).
http://video.google.com/videoplay?docid=-4627622059683375845
„Der Rauswurf Garmatters stehe nicht im Zusammenhang mit Beschwerden des Anzeigenkunden und Politikers, behauptet das Zeitungshaus in Crailsheim. Mehr gebe es dazu nicht zu sagen – kein Interview.“

28.06.2007
Ralf Garmatter erhält von den Anwälten des Hohenloher Tagblatts ein Schreiben mit der Androhung einer einstweiligen Verfügung wegen seiner Äußerungen in der ZDF-Sendung Frontal21. Die Hohenloher Tagblatt-Anwälte wenden sich wegen der einstweiligen Verfügung an das Landgericht Hamburg. Dieses gibt der Klage – ohne mündliche Gerichtsverhandlung – statt.

04.07.2007
Zapp-Beitrag (NDR)  >Einflussreiche Poltiker – Ein CDU-Funktionär und seine Lokalszeitung<.
http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID4103606,00.html
„Der Abgeordnete schweigt zu den Vorwürfen. Auch gegenüber Zapp möchte er sich nicht äußern. Fragen unerwünscht. (…) Hofberichterstattung in den Hohenloher Verlagen?“

05.07.2007
Nachdem der Bundestag die Veröffentlichungspflicht der Abgeordneten beschlossen hat, behauptet Christian von Stetten auf seiner Bundestagsseite bei acht Firmen bis Anfang des Jahres nur ehrenamtlich als Geschäftsführer tätig gewesen zu sein:

Dr. v. Stetten Grundstücks KG, Künzelsau,
Prokurist, ehrenamtlich (bis 11.1.2007)

Hohenloher Krankenhaus gGmbH, Künzelsau,
Stellv. Mitgllied des Aufsichtsrates, ehrenamtlich

Hohenloher-Ticket-Service GmbH, Künzelsau,
Geschäftsführer, ehrenamtlich (bis 16.4.2007)

Künzelsauer Burgfestspiele Schloß Stetten gGmbH, Künzelsau,
Geschäftsführer, ehrenamtlich (bis 3.4.2007)

Messe- und Betriebsgesellschaft Stetten mbH, Künzelsau,
Geschäftsführer, ehrenamtlich (bis 16.4.2007)

Ökologische Energie- und Versorgungs-GmbH, Künzelsau,
Geschäftsführer, ehrenamtlich (bis 11.1.2007)

Residenz Dienstleistungsgesellschaft mbH, Künzelsau,
Geschäftsführer, ehrenamtlich (bis 11.1.2007)

Residenz Schloß Stetten gGmbH, Künzelsau,
Prokurist, ehrenamtlich (bis 11.1.2007)

Residenz Taubertal GmbH, Bad Mergentheim,
Geschäftsführer, ehrenamtlich (bis 11.1.2007)

Schloß Stetten Betreuungs AG, Künzelsau,
Vorsitzender des Aufsichtsrates, ehrenamtlich (bis 30.4.2007)

Stetten Bau GmbH, Künzelsau,
Geschäftsführer, ehrenamtlich (bis 31.5.2007)

Unternehmensentwicklungs- und Förderungsgesellschaft Hohenlohe mbH, Künzelsau,
Geschäftsführer, ehrenamtlich (bis 31.5.2007)

06.07.2007
Artikel >Von Stetten ohne „Fremdlohn“< (Jochen Korte) im Hohenloher Tagblatt, Haller Tagblatt und in der Rundschau Gaildorf: „>Ich habe keine Nebeneinkünfte und lebe vom Bundetagsgeld<, erklärt von Stetten.“
Durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 4. Juli 2007 müssen die
Bundestagsabgeordneten künftig ihre Nebentätigkeiten veröffentlichen.

07.07.2007
Leserbrief von Oliver Kohr (Crailsheim) an das Hohenloher Tagblatt: „… es ist nun beinahe zwei Wochen her, dass im ZDF (26.06.2007: Frontal 21) ein Bericht zu sehen war, in dem unsere kleine Stadt am Rande und das Hohenloher Tagblatt im Besonderen erwähnt wurden… Statt dessen spekulierte der Moderator mit wichtig klingender Stimme über teilweise zensierte oder sogar gänzlich unterbliebene kritische Reportagen auch in unserer Heimatzeitung, weil die hiesige Geschäftsführung um ihre Werbeeinnahmen bangt… Noch viel mehr verwundert es mich aber, dass seit der Ausstrahlung der Sendung keinerlei Stellungnahme des Hohenloher Tagblatts zu dieser Personalentscheidung sowie der Einflussnahme von Politikern und Anzeigenkunden auf die HT-Berichterstattung erfolgt ist.“
Der Leserbrief wird nie veröffentlicht.

09.07.2007
Leserbrief von Markus Wanck (Braunsbach) an das Haller Tagblatt: „(…) Alle Leserinnen und Leser haben das Recht auf eine kritische, objektive und umfassende Berichterstattung. Dies würde ich mir für die Zukunft auch in Bezug auf den Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten wünschen…“
Der Leserbrief wird nie veröffentlicht.

09.07.2007
Artikel >Irreführende Angaben< (u.a. Nils Klawitter) zu den Nebeneinkünften der Abgeordneten erscheint im Nachrichtenmagazin Der Spiegel (Ausgabe 28/2007): „Er [Christian von Stetten] hat eine der merkwürdigsten Aufstellungen von Nebeneinkünften zu bieten… Unter seinen veröffentlichungspflichtigen Funktionen in Unternehmen listet der ehemalige „Mister Bundestag“ zwölf Positionen auf … Sämtliche Tätigkeiten will Stetten ehrenamtlich ausgeübt haben – bis er die Funktionen in den vergangenen Monaten plötzlich auslaufen ließ“. Von Stetten nennt als Nachfolger „Mitarbeiter, die da reingewachsen sind“. Zumindest bei der Messegesellschaft und beim Ticketservice gab es aber laut Spiegel nicht viele, die ihm nachfolgen konnten: „Stetten war dort nach Informationen der Wirtschaftsauskunft Creditreform ziemlich allein: Als Anzahl der Beschäftigten wird jeweils „1“ angegeben. Und das mit der fehlenden Vergütung haben Leute aus seinem Umfeld auch anders in Erinnerung“, heißt es in dem Artikel weiter.

14.07.2007
Artikel >Kritik an von Stetten wird stärker< (Wieland Schmid) erscheint in der Stuttgarter Zeitung: „Denn seit wenigen Monaten ist von Stetten angeblich nur noch „ehrenamtlicher“ Geschäftsführer mehrerer Firmen ohne Nebeneinkünfte… Wie das Hohenloher Tagblatt berichtet, hat Christian von Stetten noch zwei Jahre nach seiner ersten Wahl in den Bundestag in Briefen an Parteimitglieder um Wahlkampfspenden gebeten.“

14.07.2007
Artikel >Die Nerven liegen blank< (Andreas Harthan) im Hohenloher Tagblatt: „CDU-Bundestagsabgeordneter Christian von Stetten in seiner Partei in Bedrängnis.“ Der Schwäbisch Haller CDU-Kreisvorsitzende Helmut W. Rüeck, CDU-Landtagsabgeordneter aus Crailsheim, droht mit Rücktritt als Kreisvorsitzender. Rüeck: „Ich habe Wichtigeres zu tun, als in Partei und Öffentlichkeit  nur noch der Mülleimer für den Frust und Ärger über unseren MdB zu sein.“

14.07.2007
Artikel >Ärger auch bei der Mittelstandsvereinigung< (Andreas Harthan) im Hohenloher Tagblatt. Auch bei der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU in Baden-Württemberg (MIT) drohe von Stetten Ärger. „Es geht laut HT-Recherchen um hohe Portokosten, für die es offensichtlich keine plausible Erklärung gibt.“

14.07.2007
Artikel >Tatsächlich nur ehrenamtlich tätig gewesen?< (Andreas Harthan) im
Hohenloher Tagblatt: „Angaben des Parlamentariers von Stetten werfen Fragen auf.“

14.07.2007
Kommentar >Wann gibt es endlich Klarheit?< (Andreas Harthan) im Hohenloher Tagblatt über die unklaren Geschäftstätigkeiten des Christian von Stetten.

14.07.2007
Artikel >Druck auf von Stetten nimmt zu< (Andreas Harthan) im überregionalen Teil des Hohenloher Tagblatts (Südwestpresse Ulm): „Bundestagsabgeordneter kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. CDU in Hohenlohe fordert klärendes Wort. Kreisvorsitzender droht mit Rücktritt.“

16.07.2007
Artikel >Geld gesammelt ohne Wissen der Partei< (Andreas Harthan) im Hohenloher Tagblatt: „Christian von Stetten bittet gestorbenes CDU-Mitglied um Spende“

16.07.2007
Artikel >Baron in der Bredouille< (Hans Georg Frank) im überregionalen Teil des Hohenloher Tagblatts (Südwestpresse Ulm): „Weiter Wirbel um Christian von Stetten. CDU-MdB aus Hohenlohe muss sich von heute an rechtfertigen.“

17.07.2007
Leserbrief >Ist dann noch genügend übrig für ein Mandat?< (Herma Paul, Waldtann) im Hohenloher Tagblatt: „Endlich hat sich das Hohenloher Tagblatt von seinem, von wem auch immer verhängten Maulkorb befreit. Es darf jetzt berichten über die Umtriebe
unseres derzeit einzigen Bundestagsabgeordneten aus Hohenlohe…“

19.07.2007
Artikel >“Kein weiterer Klärungsbedarf“ zu Christian von Stetten< (Wolfgang Messner) erscheint in der Stuttgarter Zeitung: „Landesvorstand der CDU-Mittelstandsvereinigung verzichtet auf kritische Fragen, obwohl Nachweise zu hohen Portokosten fehlen.“

20.07.2007
Artikel (basierend auf einer gemeinsamen Pressemitteilung des CDU-Kreisvorstands, des Kreisverbandes Schwäbisch Hall und des Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten) >Kreisvorstand steht hinter Parlamentarier< (Andreas Harthan) im Hohenloher Tagblatt: „Offenes Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten. Von Stetten kündigt an, 2009 wieder für den Bundestag zu kandidieren.“

20.07.2007
Ralf Garmatter erhält einen Brief der Hohenloher Tagblatt-Vertriebsabteilung. Darin wird ihm mitgeteilt, dass sein verbilligtes Mitarbeiter-Abonnement der Zeitung zum 31. Juli 2007 abläuft, da er seit März 2007 nicht mehr für das Hohenloher Tagblatt arbeitet. Das Hohenloher Tagblatt weist Garmatter darauf hin, dass er die Zeitung künftig zum normalen Abo-Preis weiter beziehen könne.

24.07.2007
Ralf Garmatter beantwortet den Brief per E-Mail:

„… vielen Dank für Ihren Brief vom 20. Juli 2007. Ich will das Hohenloher Tagblatt nicht mehr länger im Abonnement beziehen. Das Abonnement endet wie von Ihnen mitgeteilt am 31. Juli 2007.

Begründung: Ich will keine Zeitung mehr lesen, bei der der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) mitbestimmt, welche Inhalte in der Zeitung erscheinen und wer für die Zeitung arbeitet. Geschäftsführer Jürgen Bauder ist offensichtlich nicht in der Lage eine unabhängige Zeitung herauszubringen. Dazu ist er persönlich und geschäftlich viel zu sehr mit Christian von Stetten verstrickt.

Mit freundlichen Grüßen
Ralf Garmatter

Den Brief schickte Garmatter zur Kenntnisnahme auch an den Südwestpresse-Geschäftsführer Thomas Brackvogel und den Südwestpresse-Chefredakteur Jörg Bischoff, der Mitte September 2007 von der Südwestpresse Ulm offiziell als Chefredakteur des Hohenloher Tagblatt-Mantelblattes verabschiedet wird. Die Laudatio halten Lothar Späth und Oettinger (beide CDU).

06.08.2007
Ralf Garmatter erhält von den Hohenloher Tagblatt-Anwälten eine E-Mail:

„… Die Behauptung, der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) bestimme mit, welche Inhalte im Hohenloher Tagblatt erscheinen und wer für die Zeitung arbeite, ist falsch. Eine solche Einflussnahme gibt es nicht. Die Behauptung, der Geschäftsführer sei nicht in der Lage, eine unabhängige Zeitung herauszubringen und er sei dazu persönlich und geschäftlich viel zu sehr mit Christian von Stetten verstrickt, ist ebenfalls eine Verleumdung, da es keinen Einfluss des Abgeordneten gibt, der die Unabhängigkeit der Zeitung in Frage stellen würde.
Wir geben Ihnen nun Gelegenheit, die beigefügte Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung bis zum 10. August 2007 zurückzusenden. Danach werden wir ohne weitere Korrespondenz das gerichtliche Verfahren einleiten.“

24.08.2007
Mündliche Gerichtsverhandlung vor dem Landgericht Ulm (4. Zivilkammer). Für das Hohenloher Tagblatt erscheinen Rechtsanwalt Jörg Nabert (Hamburg) und Hohenloher Tagblatt-Geschäftsführer Hartmut Staiger.

31.08.2007
Urteil des Landgerichts Ulm: Die Klage des Hohenloher Tagblatts auf Einstweilige Verfügung / Äußerungsrecht gegen den Journalisten Ralf Garmatter wird als unbegründet zurückgewiesen: „(…) Dass die Behauptungen des Verfügungsbeklagten [gemeint ist Ralf Garmatter] im Zeitpunkt der Äußerung bewusst unwahr oder erwiesenermaßen falsch waren, lässt sich nicht feststellen. Auch waren sie nicht aus der Luft gegriffen oder haltlos, sondern seine Nicht-Weiterbeschäftigung jedenfalls aus seiner Sicht durch die genannten Umstände erklärbar…“ Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig.

08.10.2007
Ralf Garmatter lässt durch seinen Anwalt beim Landgericht Hamburg Widerspruch gegen die Einstweilige Verfügung des Landgerichts Hamburg (vom 16.07.2007) wegen der Äußerungen in der Sendung Frontal21 einlegen.

02.11.2007
Gerichtsverhandlung vor der 24. Zivilkammer des Landgerichts Hamburg. Es geht dabei um Garmatters Widerspruch gegen die vom Hohenloher Tagblatt erwirkte Einstweilige Verfügung wegen der Fernsehsendung Frontal21 vom 26.06.2007.

05.11.2007
Ralf Garmatter lässt durch seinen Ulmer Rechtsanwalt gegen das Hohenloher Tagblatt klagen. Hintergrund: Das Hohenloher Tagblatt behauptete in der Fernsehesendung Zapp (vom 4. Juli 2007), dass Garmatter „seit Jahren unsauber gearbeitet hat“. Dies sieht Garmatter unter anderem durch zwei sehr gute Arbeitszeugnisse des Hohenloher Tagblatts aus den Jahren 2000 und vom 20. Oktober 2006 widerlegt.
Das Hohenloher Tagblatt will scheinbar eine weitere gerichtliche Verhandlung gegen Garmatter erwirken – wahrscheinlich wieder in Hamburg. Garmatter geht daraufhin selbst in die Offensive und klagt vor dem Landgericht Ulm auf Unterlassung der Hohenloher Tagblatt-Aussage. Die mündliche Verhandlung wird auf den 18. Januar 2008, 11 Uhr, festgesetzt (Landgericht Ulm, 4. Zivilkammer).

06.11.2007
Das Landgericht Hamburg hebt die Einstweilige Verfügung gegen Ralf Garmatter wegen der Frontal21-Sendung vom 26. Juni 2007 auf.

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PS: Wer einmal auf der alten Webseite von www.stetten-ticket.de (Geschäftsführer: Christian von Stetten) die Rubrik >Sponsoren< besucht hat, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da waren sie alle vertreten: Haller Tagblatt, Echo, Heilbronner Stimme, Hohenloher Tagblatt, Kreiskurier, Merkwürdig, Moritz, Radio Ton, Rhein-Neckar-Zeitung, Rundschau, Tauber-Zeitung, Hohenlohe Trends.

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