Besichtigung des Schweineveredlungsbetriebs Köberer/Schuch in Schrozberg-Könbronn (von links): Walter F. Leyh (Organisation), Rolf Felix Zwiener (Wahlkampfleiter), Annette Sawade (SPD-Bundestagskandidatin), Armin Bönisch (SPD-Stadtrat in Schrozberg) und Fritz Schuch (Seniorchef des Betriebs und Stadtrat).
Die Bundestagskandidatin der SPD für den Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe, Annette Sawade, informierte sich am 5. und 6. Mai 2009 umfassend über die Landwirtschaft und die Landwirtschaftspolitik in der Region. Die Veranstalter der SPD konnten vier beispielhafte Betriebe in den Hauptsparten Milchviehhaltung, Schweineveredelung und Putenmast sowie Selbstvermarktung zu Betriebsbesichtgungen gewinnen.
Von Walter F. Leyh, Mitglied des SPD-Kreisvorstands Schwäbisch Hall und Kreistagskandidat
Milch ohne Gentechnik, Schweineveredelung, Putenmast und Selbstvermarktung von Milchprodukten
Zu Beginn war die kleine Delegation bei Familie Klein in Schrozberg-Riedbach zu Gast, ein Betrieb mit bäuerlichen Wurzeln bis ins 17. Jahrhundert. Dort wird heute genveränderungsfreie Milch produziert, die in der Molkerei Schrozberg verarbeitet und vermarktet wird. Zweite Station war der Schweineveredelungsbetrieb Köberer in Schrozberg-Könbronn, ein über Jahrzehnte gewachsener Betrieb. Weiter ging es mit dem Putenmastbetrieb der Familie Könninger in Rot am See-Oberwinden. Die Putenmast wurde dort mit Ansiedlung der Putenschlächterei in Brettenfeld begonnen und seither Zug um Zug ausgebaut. Letzte Station der Hofbesichtigungen war der KüHof in Gröningen. Markus Hofmann stellte seinen Betrieb, den er zusammen mit Stefan Küstner führt, vor. Ein Teil der produzierten Milch wird hier in einer hofeigenen Molkerei zu Quark, Joghurt und Frischkäse verarbeitet und selbst vermarktet. Ein „Milch-Express bringt die verarbeitete Ware und Frischmilch bis vor die Haustüre. Ein weiterer Zweig des Betriebes ist ein Gastraum, der mit einer Vollkonzession betrieben wird. Dorthin hatten der SPD-Kreisverband und die SPD-Ortsvereine Schrozberg und Kirchberg/Jagst zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Strukturwandel! Chance oder Sterben für unsere Landwirte?“ eingeladen.
Differenzen zwischen Milchviehhaltern und dem Bauernverband
Auf dem Podium waren für die Landfrauen Martha Blumenstock (Kirchberg-Kleinallmerspann), für den Bauernverband Klaus Mugele (Forchtenberg), für die SPD Annette Sawade, die Bundestagskandidatin des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe und für den Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) Daniel Kießecker (Blaufelden-Wittenweiler), Moderation: Walter F.- Leyh vom SPD-Kreisvorstand. Nach einer Begrüßung und Einführung durch den SPD-Landtagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden Nik Sakellariou nahmen die Podiumsteilnehmer zum Thema Stellung und berichteten über ihren eigenen landwirtschaftlichen Hintergrund sowie ihre Motivation für berufsständische politische Arbeit. Martha Blumenstock forderte als Vertreterin der Landfrauen mehr Beachtung für den ländlichen Raum und seine Menschen und untermauerte diese Forderung damit, dass 57 Millionen der Deutschen auf dem Lande leben.
Die TeilnehmerInnen der Podiumsdiskussion (von links): Martha Blumenstock (Landfrauen), Klaus Mugele (Bauernverband), Walter F. Leyh (Moderator), Annette Sawade (SPD-Bundestagskandidatin), Daniel Kießecker (Bund der Milchviehhalter/BDM).
Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, rasch mit den zahlreichen Gästen ins Gespräch zu kommen. Bereits im Eingangsstatement wurden Differenzen zwischen BDM und Bauernverband deutlich, diese verschärften sich noch durch Beiträge aus dem Publikum sowie Entgegnungen der Vertreter der beiden Verbände Klaus Mugele und Daniel Kießecker. Besonders zahlreich meldeten sich Milchbauern zu Wort und forderten von Parteien und Verbänden gleichermaßen Unterstützung und Hilfe, um einen Weg aus der derzeitigen katastrophalen Lage der Milcherzeuger zu finden.
Annette Sawade: Schwindende Infrastruktur auf dem Lande stoppen – Ländlichen Raum stärken
Annette Sawade betonte, dass es gelte, die Lebensgrundlagen abzusichern und die schwindende Infrastruktur im ländlichen Raum zu stoppen. In diesem Zusammenhang appellierte sie an die beiden Verbände, die Interessen der Landwirte wieder gemeinsam zu vertreten, um so mehr Gewicht zu haben. Sawade stellte abschließend fest, sie habe viel gelernt bei den Besichtigungen und Gesprächen mit den Landwirten vor Ort und wolle die gewonnenen Erkenntnisse weiter tragen. Beispielsweise in die Arbeitsgruppe der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) als Beitrag zur „Stärkung des ländlichen Raumes“. Annette Sawade ist bei der SGK stellvertretende Landes- und Bundesvorsitzende.