Initiative Pro-Tauberbahn freut sich über die bevorstehende Wiederinbetriebnahme des Bahnhaltepunktes Wallhausen

von Oliver Paul, Fahrgastverband ProBahn

Initiative Reaktivierung Haltepunkt Wallhausen: Marc Müller, Oliver Paul

Initiative Reaktivierung Haltepunkt Wallhausen: Marc Müller, Oliver Paul

Seit 1985 stillgelegt soll der Bahnhaltepunkt Wallhausen 2010 bzw. 2011 endlich wieder in Betrieb gehen – diese Nachricht setzt den Schlusspunkt unter jahrelange Bemühungen der „Initiative Reaktivierung Haltepunkt Wallhausen“. Die Bürgerinitiative arbeitet seit 1999 an diesem Ziel gemeinsam mit einer strukturellen Verbesserung der Tauberbahn Crailsheim – Lauda – Wertheim, sowie einer Optimierung des Busverkehrsnetzes im nördlichen Landkreis Schwäbisch Hall. Sie wurde im Jahre 2001 durch das Regierungspräsidium mit einer Urkunde als kommunale Bürgeraktion ausgezeichnet.
Die langjährige Zusammenarbeit der Initiative mit der Deutschen Bahn, bzw. hier jetzt WestFrankenBahn, der Gemeinde Wallhausen, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg und dem Landkreis Schwäbisch Hall ermöglichen es, in naher Zukunft endlich wieder Züge in Wallhausen halten zu lassen und Busse besser mit der Bahn zu verbinden.

Der neue Bahnsteig in Wallhausen wird die Attraktivität der Gemeinde und der Tauberbahn steigern sowie zukunftsfähig machen.

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Sonderausstellung im Freilandmuseum Schwäbisch Hall-Wackershofen „Dorf unterm Hakenkreuz – Diktatur auf dem Land“ ist noch bis 8. November 2009 zu sehen – Ab 28. Juni 2009 zusätzliche Ausstellung zur Eugenik und Euthanasie

Hitlergruß und Hakenkreuzfahnen waren auch in den Dörfern Hohenlohes zu sehen.

Hitlergruß und Hakenkreuzfahnen waren auch in den Dörfern Hohenlohes zu sehen.

Der Überfall auf Polen, mit dem Deutschland 1939 den Zweiten Weltkrieg entfesselte, jährt sich heuer zum 70. Mal. Auch zwei Generationen nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur 1945 ist das Erinnern an die Verbrechen und die Aufarbeitung der Zusammenhänge weiterhin wichtig. Über die großen Ereignisse ist viel geschrieben und gesprochen worden, und doch bleibt der Blick auf das Leben der Menschen vor Ort weiterhin eine wichtige Aufgabe. Wie funktionierte die Diktatur auf dem Land? Wie erlebten die Menschen die Zeit von 1933 bis 1945? Wer profitierte, wer wurde zum Opfer? Diesen und anderen Fragen gehen die „Sieben im Süden“, die sieben Freilandmuseen in Baden-Württemberg, im Rahmen der gemeinschaftlichen Ausstellungsreihe „Dorf unterm Hakenkreuz“ nach. Sieben Ausstellungen zu sieben wichtigen Themen – dabei zeichnen die Freilichtmuseen für ihre jeweilige Region gleichzeitig ein klares Bild der Lebenssituation im NS-Staat. Eine dieser Ausstellungen mit speziellem regionalem Bezug ist noch bis zum 8. November 2009 im Freilandmuseum Schwäbisch Hall-Wackershofen zu sehen.

Die Informationen dieses Artikels stammen größtenteils von der Internetseite www.dorf-unterm-hakenkreuz.de/dorf_unterm_hakenkreuz.html

Ausstellung über Funktionäre, Opfer, Propaganda, Erziehung, Rolle der Frau und Zwangsarbeit

Das inhaltliche Spektrum der Ausstellungen reicht vom Reichsnährstand und die nationalsozialistische Propaganda über Parteifunktionäre, Schule und Erziehung, die Rolle der Frauen bis zur Zwangsarbeit und Kriegsfolgen und -erfahrungen. Andere Aspekte, wie die Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürger werden angemessen im Begleitbuch zur Ausstellung, das im Frühjahr 2009 erschienen ist (nähere Informationen unten), behandelt. Im Ergebnis entstehen sieben unterschiedliche und doch aufeinander bezogene und sich ergänzende Ausstellungen. Politik, Sozialstruktur, Kultur und Wirtschaft werden bedacht, ohne dass der Anspruch erhoben werden soll, ein vollständiges Gesamtbild zu zeigen. Es lohnt sich also, sich auf den Weg zu machen, und mehrere Ausstellungen zu besuchen. Die Vielschichtigkeit des Themas lässt sich so am besten erfassen.

Im Gasthof Roter Ochsen aus Riedbach wohnte der Ortsgruppenleiter, Kreisleiter und Kreisbauernführer

Anhand vier originaler Gebäude zeigt das Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen bis zum 8. November 2009 Ausschnitte aus dem Alltagsleben in der Region zwischen 1933 und 1945. Gerade dieses direkte Treffen auf eine Vergangenheit, die man hinter schönen Fachwerkfassaden nicht so vermuten möchte, lässt ein neues und intensives Licht auf diesen Teil deutscher Geschichte fallen – so wie es nur Freilichtmuseen mit ihren Hausexponaten können. Den großen Gasthof „Roter Ochsen“ aus Riedbach bewirtschaftete mit Friedrich Niklas ein Land- und Gastwirt, der schon vor 1933 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Riedbach war, von 1934 bis 1937 als NSDAP-Kreisleiter im Oberamt Gerabronn fungierte und ab 1937 die Funktion eines Kreisbauernführers im damals neu geschaffenen Kreis Crailsheim ausübte. Das heutige Museumsgasthaus war also Wohnsitz des Kreisbauernführers innerhalb des „Reichsnährstandes“, einer Funktion, die mit großer Machtfülle ausgestattet war.

Streben nach Autarkie: Brechhütten erlebten einen ungeahnten Aufschwung

Beinahe alle Brechhütten draußen am Rand der Dörfer erlebten in den Dreißiger Jahren einen ungeahnten Aufschwung mit dem Anbau von Flachs und Hanf. Dieser „Gespinstpflanzenanbau“ wurde vehement gefördert, um vom Ausland unabhängig zu werden und weil der Bedarf an Leinenstoff für die militärische Aufrüstung stark zunahm. Im  Freilandmuseum steht die unscheinbare Brechhütte aus Amlishagen, in der diese Entwicklung bis zur fabrikmäßigen Produktion nachgezeichnet wird.

Hitlerjugend tagte in Hößlinsülz im ehemaligen Armenhaus

Das Armenhaus aus Hößlinsülz, 1988 in Wackershofen wieder aufgebaut, diente von 1936 bis 1944 als Heim der Hitlerjugend. Im Freilandmuseum wird in der früheren Wohnstube das HJ-Heim nach alten Überlieferungen wieder eingerichtet und auf die besondere Bedeutung der Hitlerjugend für den NS-Staat eingegangen. Hier wird dokumentiert, wie stark die NSDAP auf die weibliche und männliche Jugend im Sinne ihrer Ideologie propagandistisch Einfluss nahm.

Verfolgte fanden Zuflucht auf dem Käshof in Weipertshofen

Im Käshof aus Weipertshofen wird seit Jahren die Geschichte der verfolgten Ilse Rosenfelder erzählt. Sie hat sich, kurz bevor sie ins KZ abtransportiert werden sollte, auf diesem Bauernhof, der heute im Museum steht, bis zur Befreiung durch die Amerikaner versteckt. Anhand dieses Beispiels soll dem politischen Leben in der Ära des „Tausendjährigen Reiches“ nachgegangen werden – wer waren damals die Parteifunktionäre, wie viele waren NSDAP-Mitglieder?

Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen
74523 Schwäbisch Hall-
Wackershofen
Telefon: 0791/971010
Telefax: 0791/9710140

www.wackershofen.de
info@wackershofen.de

Öffnungszeiten:
15 März bis 30. April:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
1. Mai bis 30. September:
täglich 9 bis 18 Uhr
1. Oktober bis 8. November: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

Ausstellungsdauer:
16. Mai bis 08. November 2009

Begleitbuch zur Ausstellungsreihe erschienen

Die Titelseite des Buchs "Dorf unterm Hakenkreuz – Diktatur auf dem Land im deutschen Südwesten 1933 bis 1945".

Die Titelseite des Buchs "Dorf unterm Hakenkreuz – Diktatur auf dem Land im deutschen Südwesten 1933 bis 1945".

Zu der gemeinschaftlichen Ausstellungsreihe „Dorf unterm Hakenkreuz –  Diktatur auf dem Land im deutschen Südwesten 1933-1945“ – ist im Thorbecke-Verlag eine Begleitpublikation der sieben regionalen ländlichen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg erschienen. Die einzelnen Themenbeiträge dieses Sammelbandes zum Nationalsozialismus auf dem Dorf ergänzen und bereichern sich gegenseitig. Sie werfen Schlaglichter auch die Vielschichtigkeit und nicht selten Widersprüchlichkeit der nationalsozialistischen Diktatur, die über sechzig Jahre nach ihrem Ende immer noch Kontroversen und Debatten hervorruft. In dem 176 Seiten starken Buch ist auch ein Aufsatz über Friedrich Niklas, den ehemaligen Ortsgruppenleiter von Riedbach, Kreisleiter des Oberamts Gerabronn und Kreisbauernführer im Kreis Crailsheim. Diesen Aufsatz über Friedrich Niklas hat Ralf Garmatter, Redaktionsleiter der Internetzeitung Hohenlohe-ungefiltert (www.hohenlohe-ungefiltert.de), verfasst.

Buchinformationen:
Dorf unterm Hakenkreuz. Diktatur auf dem Land im deutschen Südwesten 1933-1945; Ein Buch der sieben regionalen ländlichen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg, ISBN 978-3-37995-8044-1, 176 Seiten, Preis: 16,90 Euro. Die Begleitpublikation ist in den sieben am Projekt „Dorf unterm Hakenkreuz“ beteiligten Museen sowie über den Buchhandel erhältlich. Informationen im Internet: www.dorf-unterm-hakenkreuz.de/begleitpublikation.html

Die Pressemitteilung des Hohenloher Freilandmuseums Wackershofen zur Sonderausstellung >Dorf unterm Hakenkreuz – Mitläufer, Funktionäre, Verfolgte:

Die sieben Freilichtmuseen in Baden-Württemberg widmen sich in diesem Jahr einen
gemeinsamen Thema, das von dieser bäuerlich geprägten Kultureinrichtung im Regelfall
nicht so erwartet wird: dem „Dorf unterm Hakenkreuz“. Denn die vielen Gebäude, die
heute in den Museen stehen, hatten nicht nur eine Geschichte in der Barockzeit oder im
Kaiserreich, sondern haben auch mit ihren Bewohnern und Nutzern die zwölf Jahre der
NS-Diktatur erleben müssen. Um das vielfältige Geschehen und die starken
Beeinflussungen des NS-Staates auf das dörfliche Leben weitgehend authentisch zeigen
und präsentieren zu können, zeigt jedes Museum schwerpunktmäßig einen oder mehrere
Ausschnitte aus dieser Zeit.

Eine emotionale Beziehung herstellen

Ziel der Ausstellungsreihe ist es, nicht einen neutralen Ausstellungsraum zu wählen, in
dem die Schicksale und Vorfälle in dieser Zeit ohne emotionale Beziehungen dargestellt
werden, sondern bewusst in die Häuser des Freilandmuseums zu gehen, die in der
kurzen, aber schrecklichen Zeit des NS-Regimes für das Dorf eine gewisse Bedeutung
hatten.  Das Hohenloher Freilandmuseum hat sich mit seinen mehr als sechzig versetzten
Gebäuden überlegt, welche davon in der Zeit des „Tausendjährigen Reiches“ im
Ausstellungsverbund für das Thema „Mitläufer, Funktionäre, Verfolgte“ besonders
aussagekräftig sind. Dabei wurden fünf Gebäude ausgewählt: Das Gasthaus „Roter
Ochsen“ gehörte dem damaligen Kreisbauernführer des Kreises Crailsheim – hier wird
über die Bedeutung von Kreisleitung, Kreisbauernschaft und Reichsnährstand berichtet.
Im Armenhaus wurde 1936 das HJ-Heim eingerichtet – jetzt im Freilandmuseum wieder
nacherlebbar mit Hintergrundinformationen zur Hitlerjugend. Die Flachsbreche steht für
das Aufblühen des Flachsanbaus im „Dritten Reich“ – die Autarkiebestrebungen mit dieser
robusten Pflanze als Vorbereitung zum Krieg stehen hier im Mittelpunkt. Im Käshof wird
dem Schicksal einer hier im Verborgenen lebenden jüdischen jungen Frau nachgegangen
– der Rassenwahn war auch auf dem Dorf allgegenwärtig. Das politische Leben in einem
beispielhaften Dorf wird in dem aus diesem Dorf stammenden Sommerkeller präsentiert –
wer saß im Gemeinderat, wer waren die Funktionäre, wer war in der Partei?

Ausstellungsräume sind auf dem gesamten Gelände verteilt – Geführte Rundgänge werden angeboten

In sieben weiteren ausgewählten Häusern wird die Situation der Bewohner in den Jahren
um 1940 kurz aufgearbeitet: Gab es Zwangsarbeiter, wer ist zum Wehrdienst eingezogen
worden, ist jemand im Krieg gefallen oder wurde er vermisst? Die Ausstellung ist damit
über das gesamte Gelände verteilt, in jeder Baugruppe stößt der Besucher auf das
Thema.  Diese Präsentation sollte keine klassische Ausstellung mit schönen Exponaten werden,
die man in einem gut klimatisierten Ausstellungsraum in einem Schnelldurchgang
besichtigen kann. Man sollte dafür etwas Zeit mitnehmen, um die einzelnen Stationen auf
dem Gelände des Freilandmuseums besuchen und die Bild- und Texttafeln studieren zu
können. Das Freilandmuseum bietet dazu geführte Rundgänge an.

Landesstiftung Baden-Württemberg fördert das Projekt mit 100.000 Euro

Das Gemeinschaftsprojekt der sieben Freilichtmuseen wird von der Landesstiftung Baden-
Württemberg mit insgesamt 100.000 Euro sowie vom Land Baden-Württemberg gefördert.
Jedes der sieben Freilichtmuseen zeigt in diesem Jahr eine eigene Ausstellung mit
eigenem Schwerpunkt zum „Dorf unterm Hakenkreuz“. Die Ausstellungen im Bauernhaus-
Museum Wolfegg („Alltag, Krieg, Zwangsarbeit“), im Schwarzwälder Freilichtmuseum
Vogtsbauernhof Gutach („Wie der Krieg nach Hause kam“), im Oberschwäbischen
Museumsdorf Kürnbach („Landwirtschaft zwischen Propaganda und Wirklichkeit“), im
Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck („Glückliche Kindheit – gestohlene Jugend?“) und im
Odenwälder Freilandmuseum Gottersdorf („Kinderlandverschickung“) wurden bereits
eröffnet. Die Ausstellungseröffnung im Freilichtmuseum Beuren („Nur Mütter im
Vaterland?“) am 20. Mai folgt noch. Zu dieser Reihe ist ein Begleitbuch mit mehreren
Beiträgen erschienen, das von den sieben Freilichtmuseen in Zusammenarbeit mit der
Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg herausgegeben wird.

Info: Die Ausstellung im Hohenloher Freilandmuseum wurde am Freitag, den 15. Mai, um 17 Uhr
eröffnet und dauert bis 8. November 2009.

Die Museen, die sich an der Ausstellungsreihe „Dorf unterm Hakenkreuz –  Diktatur auf dem Land im deutschen Südwesten 1933-1945“ beteiligen:

Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach | 88427 Bad Schussenried-Kürnbach
Telefon: 07351/526204 |Telefax: 07351/526799
www.museumsdorf-kuernbach.de | museumsdorf@biberach.de
Öffnungszeiten: 29. März bis 01. November 2009
März, April, Oktober, November täglich von 10 bis 17 Uhr
Mai bis September täglich von 10 bis 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 26. April bis 01. November 2009

Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck | 78579 Neuhausen ob Eck
Telefon: 07461/9263205 | Telefax: 07461/926993205
www.freilichtmuseum-neuhausen.de | info@freilichtmuseum-neuhausen.de
Öffnungszeiten: 04. April bis 01. November 2009
Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr
an Feiertagen auch montags geöffnet
Ausstellungsdauer: 03. Mai bis 01. November 2009

Odenwälder Freilandmuseum | 74731 Walldürn-Gottersdorf
Telefon: 06286/320 | Telefax: 06286/1349
www.freilandmuseum.com | info@freilandmuseum.com
Öffnungszeiten: 01. April bis 01. November 2009; April + Oktober 10 bis 17 Uhr
Mai bis September 10 bis 18Uhr
Ausstellungsdauer: 10. Mai bis 01. November 2009

Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof Gutach | 77793 Gutach
Telefon: 07831/93560 | Telefax: 07831/935629
www.vogtsbauernhof.org | info@vogtsbauernhof.org
Öffnungszeiten: 29. März bis 01. November 2009
Täglich von 9 bis 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr)
August täglich von 9 bis 19 Uhr (Einlass bis 18 Uhr)
Ausstellungsdauer: 27. April bis 01. November 2009

Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen | 74523 Schwäbisch Hall-Wackershofen
Telefon: 0791/971010 | Telefax: 0791/9710140
www.wackershofen.de | info@wackershofen.de
Öffnungszeiten: 15 März bis 30. April: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
01. Mai bis 30. September: täglich 9 bis 18 Uhr
01. Oktober bis 08. November: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Ausstellungsdauer: 16. Mai bis 08. November 2009

Bauernhaus-Museum Wolfegg | 88364 Wolfegg
Telefon: 07527/955020 | Telefax: 07527/955010
www.bauernhaus-museum.de | info@bauernhaus-museum.de
Öffnungszeiten: 29. März bis 30. April
und 01. Oktober bis 08. November: Di. bis So. von 10 bis 17 Uhr
01. Mai bis 30. September: täglich 10 bis 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 29. März bis 08. November 2009

Freilichtmuseum Beuren | In den Herbstwiesen | 72660 Beuren
Telefon 07025/911900 | Telefax 07025/9119010
www.freilichtmuseum-beuren.de | info@freilichtmuseum-beuren.de
Öffnungszeiten: 1. April bis 1. November 2009
Dienstag bis Sonntag, 9 Uhr bis 18 Uhr, (Einlass bis 17.30 Uhr)
Montag ist Ruhetag, jedoch an Feiertagen geöffnet
Ausstellungsdauer: 20. Mai bis 01. November

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Jugendgottesdienst mit Punkrockkonzert in der evangelischen Kirche Wiesenbach – Christliche Band Nticket und Laienprediger Manuel Raisch bringen die Wände zum Wackeln – Begeisterung bei den wenigen Jugendlichen hielt sich in Grenzen

Die Band Nticket spielte lauten Punkrock in der Wiesenbacher Kirche.

Die Band Nticket spielte am Pfingstsamstag lauten Punkrock in der Wiesenbacher Kirche.

Am Pfingstsamstag wurde es laut in der evangelischen Kirche in Wiesenbach. Der Laienprediger Manuel Raisch lud ein zu einem Jugendgottesdienst, der sich mit der Frage „Was ist Glaube“ beschäftigen sollte. Zeitgemäßes Christentum an junge Menschen zu tragen, war laut Manuel Raisch, die Absicht der Veranstaltung. Zur Verstärkung holte er sich die christliche Punkrockband Nticket aus Reinland-Pfalz in die heilige Halle.

Kommentar von David Jäger, Hohenlohe-ungefiltert

Plakatwerbung mit Totenköpfen und Kreuzen

Die Veranstaltung war, für einen Gottesdienst, schon recht ungewöhnlich beworben worden. Totenköpfe und Kreuze auf einem düsteren Hintergrund waren in der Hohenloher Gegend plakatiert. Doch selbst der Widerspruch, dass eine Punkrockband in einer Kirche spielt, konnte nicht allzu viel Interesse bei den jungen Leuten wecken. 30 meist sehr junge Teilnehmer füllten die Wiesenbacher Kirche eher mäßig. Manuel Raisch, in seiner Erscheinung an einen Heavy Metal-Fan erinnernd, hielt während des Gottesdienstes die Predigt. Er versuchte durch ein neues poppiges Gewand, Gottes Botschaft an die jungen Leute zu bringen.

Einige verließen vorzeitig die Kirche

Nach einer Weile kam bei manchen wohl ein beklemmendes Gefühl auf, sich auf diese ungewöhnliche Art und Weise mit der Bibel auseinanderzusetzen – einige verließen vorzeitig die Kirche. Auch konnte man sich des Eindrucks nicht verwehren, dass hier die Konfirmationsunterrichtsleiter, Jungschar- oder Jugendkreisleiter mit ihren Sprösslingen aufgetaucht waren. Diese versuchten ihre Schüler zum Aufstehen und Tanzen zu animieren, während die brüllend laute Punkmusik durch die Kirche hallte. Jedoch wirkten die  jungen Teilnehmer, dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, teils überfordert und nicht in der Stimmung den Aufforderungen zu folgen. Das ist insofern verständlich, da ihnen doch bisher mit aller Strenge vermittelt worden war, in der Kirche nur keinen Mucks zu machen, geschweige denn zu tanzen. Nach Spaß sah das jedenfalls nicht aus, was sich da in der Wiesenbacher Kirche abspielte. Vielleicht lag es aber auch an in Deutschland verbreiteten Auffassung, in einer Kirche nicht aus sich rauszugehen. Vielleicht funktionieren aber auch dieselben alten konservativen Werte in modernem Gewand nicht. Laut einer deutschen Sage hat das vor über 700 Jahren in Hameln mit Musik schon einmal funktioniert – in Wiesenbach am Pfingssamstag aber nicht.

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