Das Atomkraftwerk Neckarwestheim – mit Anti-Atomkraft-Logo.
Eine große Kundgebung gegen Atomenergie findet am morgigen Samstag, 4. Juli 2009, in Neckarwestheim bei Heilbronn statt. Hierzu ruft ein breites Bündnis aus Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und Parteien auf. Im Mittelpunkt der Forderungen steht die Abschaltung des 1976 in Betrieb gegangenen Atomreaktors Neckarwestheim I. Die Demonstration beginnt um 13.30 Uhr am Bahnhof Kirchheim/Neckar (Anfahrt mit der Bahn: www.endlich-abschalten.de/anfahrt.html). Als Gastredner spricht bei der Demo auch der SPD-Landtagsabgeordnete Nikolaos Sakellariou aus Schwäbisch Hall als Landesvorsitzender des Verbands Naturfreunde e.V.
Vom Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. (BBMN)
Atomenergiefreundliche Politiker wollen Laufzeit von Altreaktoren verlängern
Nach dem derzeit geltenden Atomgesetz muss der Stromkonzern EnBW (Energie Baden-Württemberg AG) den Altreaktor Neckarwestheim I nach der Produktion einer Reststrommenge von circa 6,4 Milliarden Kilowattstunden (Stand 1.1.09) stilllegen. Diese Strommenge wäre bei störungsfreiem Volllastbetrieb in etwa einem Jahr produziert. Danach erlischt die Betriebsgenehmigung. Die EnBW will diese Rechtslage nicht akzeptieren und drängt auf eine Laufzeitverlängerung. Auch viele Politiker und Wirtschaftsverbände setzen sich für einen Weiterbetrieb der zur Abschaltung anstehenden Meiler ein und wollen deshalb nach der Bundestagswahl das Atomgesetz ändern.
Atomkraftwerk Neckarwestheim I stilllegen – Laufzeit nicht verlängern – Atomausstieg jetzt und überall
Hiergegen will die geplante Demonstration im Vorfeld der Wahl ein Zeichen setzen. Motto: „Atomkraftwerk Neckarwestheim I stilllegen – Laufzeit nicht verlängern – Atomausstieg jetzt und überall“. Der aktuell verbreitete ausführliche Aufruf fordert die „vertraglich vereinbarte“ Stilllegung des Atomkraftwerks und setzt sich ein für eine Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energiesparen. Außerdem wird auf die Gefahren der Atomkraft hingewiesen. Unter anderem werden die geologische Situation im Kraftwerksuntergrund, der jährlich anfallende Atommüll und auch die laufenden Emissionen in Abluft und Abwasser genannt.
Bei der Demo in Neckarwestheim sprechen:
Stromrebellin Ursula Sladek und Martin Unfried (taz)
Grußworte von:
Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen),
Heike Hänsel (Die Linke),
Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP),
Hermann Scheer (SPD)
Olaf Tschimpke (Präsident Naturschutzbund Deutschland (NABU))
Berthold Frieß (Landesgeschäftsführer BUND Baden-Württemberg)
Nikolaos Sakellariou (Vorsitzender der Naturfreunde in Baden und Württemberg)
Wolfram Scheffbuch (Vorsitzender Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN))
Musikalische Umrahmung: Des Geyers schwarzer Haufen
Weitere Infos im Internet:
www.endlich-abschalten.de/home.html
www.bbmn.de
Kontakt:
Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. (BBMN)
c/o Wolfram Scheffbuch, Oberdorfstraße 9, 74366 Kirchheim am Neckar
Tel.: 07143-94668
Fax: 01805-060 338 595 63
E-Mail: kontakt@bbmn.de
Internet: www.bbmn.de
Aufruf der Atomgegner in voller Länge:
Uns reicht es!
Atomkraftwerk Neckarwestheim I stilllegen – Laufzeit nicht verlängern – Atomausstieg jetzt und überall
Das geltende Atomgesetz sieht vor, dass der Stromkonzern EnBW den Altreaktor Neckarwestheim I nach der Produktion einer Reststrommenge von circa 6,4 Milliarden Kilowattstunden (Stand 1.1.09) stilllegen muss. Diese Strommenge wäre bei störungsfreiem Volllastbetrieb in etwa einem Jahr produziert. Danach erlischt die Betriebsgenehmigung.
EnBW kündigt einseitig den Atomkonsens auf
Die EnBW will diese Rechtslage nicht akzeptieren und dringt auf eine Laufzeitverlängerung. Damit kündigt sie den von ihr mitunterzeichneten „Atomkonsens“ einseitig auf. Ähnlich ist die Situation auch an anderen deutschen Atomkraftwerksstandorten. Neben den AKW-Betreibern EnBW, Eon, RWE und Vattenfall setzen sich auch viele Politiker und Wirtschaftsverbände für einen Weiterbetrieb der zur Abschaltung anstehenden Meiler ein und wollen deshalb nach der Bundestagswahl das Atomgesetz ändern. Sie versprechen für längere Laufzeiten mehr Klimaschutz und niedrigere Strompreise. Diesen Lügen gehen wir nicht auf den Leim. In Wirklichkeit geht es EnBW und Co darum mit den Reaktoren auf Jahre hinaus zusätzliche Milliardengewinne im zweistelligen Bereich zu realisieren und ihre marktbeherrschende Position zu sichern. Der Klimaschutz bleibt dabei auf der Strecke. Wir sagen Nein zum Ausstieg aus dem Ausstieg!
Wir fordern die vertraglich vereinbarte Stilllegung des Atomkraftwerks Neckarwestheim I!
Wir setzen uns ein für die Energiewende durch Ausbau und Förderung von
- erneuerbaren Energien,
- Energieeffizienz und
- Energiesparen
Wir fordern eine umweltverträgliche, dezentrale Stromversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung.
Wir streben folgende Ziele an:
- ein atomstromfreies Deutschland
- auch in der Umgebung von Neckarwestheim gesundes Leben ohne Angst vor einem Großstörfall und ohne Atommüll-Altlast
- keine Lösungen von gestern, sondern zukunftsfähige Energiepolitik.
- jetzt Energiewende und Klimaschutz
Atomenergie hält den Klimawandel nicht auf. Wollte man mit Atomenergie ansatzweise Klimaschutzziele erreichen, wäre ein 15-facher Ausbau der Atomkraftwerkskapazitäten notwendig – dann würden über 6000 Reaktoren weltweit laufen.
Das Ergebnis der Bundestagswahl wird entscheidend sein, in welche Richtung die deutsche Atompolitik geht. Wir rufen dazu auf, nur Parteien und Kandidaten zu wählen, die für den Ausstieg aus der Atomenergie stehen. Wir sagen Nein zu allen Bestrebungen, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verlängern. Deshalb gehen wir am 4. Juli 2009 in Neckarwestheim auf die Straße.
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil es störanfälliger ist als andere Atomkraftwerke
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil die geologische Situation im Kraftwerksuntergrund instabil ist
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil allein dieser Block jedes Jahr ca. 18 Tonnen Atommüll produziert
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil Bedienungsfehler jederzeit zur Katastrophe führen können
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil ein Weiterbetrieb auch zusätzlich Millionen Tonnen strahlenden Abraum, radioaktive Schlämme und Abfälle in den Abbaugebieten bedeutet
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil allein wegen des deutschen Stromexport-Überschusses ein sofortiges Abschalten ohne Nachteile möglich ist.
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil es nicht gegen den Absturz eines größeren Flugzeugs geschützt ist. Die Betonhülle des Uraltmeilers ist nur gegen den Absturz eines leichten „Starfighters“ ausgelegt.
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil Kernkraftwerke eine tödliche Gefahr darstellen und nicht versicherbar sind. Keine Versicherung ist bereit, das Risiko im Schadensfall abzudecken.
- Neckarwestheim I muss sofort vom Netz, weil ein Weiterbetrieb weitere krank machende Strahlung in Abluft und Abwasser bedeutet
Organisatoren und UnterstützerInnen