„Katalog für Einbrecher und Bankräuber“ – Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt (SPD) fordert Widerstand gegen Google

„Wo Google draufsteht, ist auch Google und garantiert kein Datenschutz drin.“ Mit diesen Worten warnt die Verbraucherschutz-Expertin Evelyne Gebhardt (SPD) vor Street-View-Aufnahmen des amerikanischen Unternehmens.

Vom SPD-Europabüro in Künzelsau

Bürger müssen selbst aktiv werden: Musterbrief an Google schicken

Die Mulfinger SPD-Europaabgeordnete fordert die Bürgerinnen und Bürger auf, sich der Initiative der Bürgermeister des Hohenlohekreises gegen Googles Street-View anzuschließen. Ein Musterbrief an das Unternehmen sei auf den Internet-Seiten der Gemeinden und bei den Bürgermeisterämtern erhältlich. Evelyne Gebhardt: „Das jetzt bekannt gewordene Abgreifen von Daten aus ungeschützten Internet-Verbindungen zeigt, dass wir von Google ungeniert ausgespäht werden, so lange wir es dem Unternehmen nicht ausdrücklich verbieten.“

Einbrecher können sich geeignete Objekte aussuchen

Mit Street-View stelle Google eine Art Katalog her, der es Einbrechern und Bankräubern leicht mache, sich geeignete Objekte auszusuchen. „Das ist unerträglich“, sagte die Abgeordnete, „dagegen muss man sich wehren.“ Das Europäische Parlament könne den Datenschutz nicht allein gewährleisten wie beim SWIFT-Abkommen für Bankdaten, sondern sei auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Alle müssten sich schützend zusammenschließen. „Nur dann können wir sicher sein, dass wir nicht ständig aus wirtschaftlichen Interessen ausspioniert werden“, schloss Evelyne Gebhardt ihren Aufruf zum Widerstand gegen Google.

Weitere Informationen und Musterbrief zum Herunterladen:

http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Verbraucherschutz/Internet-Telekommunikation/GoogleStreetview.html

Kontakt:

Evelyne Gebhardt, MdEP
Europabüro
Keltergasse 47
74653 Künzelsau
Telefon: 0 79 40 – 5 91 22
Fax: 0 79 40 – 5 91 44
Internet: www.evelyne-gebhardt-fuer-europa.eu

   Sende Artikel als PDF   

„Kahlschlag im Nahverkehr statt Ausbau der ökologischen Alternative“ – Kommentar der Grünen Jugend Hohenlohe zu Kreistagsbeschlüssen

Unter dem Motto „Zu Fuß gehen ist sowieso gesünder“ startete die Grüne Jugend Hohenlohe vor kurzem auf dem zentralen Busbahnhof in Künzelsau ihre Informationskampagne zu den Kürzungsbeschlüssen des Kreistags im Hohenlohekreis.

Von der Grünen Jugend Hohenlohe

Wie sollen Schüler am kulturellen Leben teilnehmen – ohne ständig gefahren werden zu müssen?

Der Kreistag hatte beschlossen, zahlreiche Buslinien aus Kostengründen zu streichen und die Zuschüsse für die Schülertickets zu kürzen. „Die vom Kreisrat beschlossenen Sparmaßnahmen zielen auf einen Kahlschlag der öffentlichen Daseinsvorsorge“, so Florian Lany, der Sprecher der Grünen Jugend: „Wenn Busse am Abend gestrichen werden oder die Schnellverbindung FE1 zwischen Künzelsau und Öhringen wegfällt, dann verschlechtert dies das Angebot gravierend. Wer abends ausgehen will und nicht mehr mit dem Bus  zurückkommt, weil einfach keiner mehr fährt, der nimmt eben gleich das Auto. Wie sollen die vielen Schüler am kulturellen Leben in Hohenlohe teilhaben, ohne ständig gefahren werden zu müssen?“

„Es riecht förmlich nach Mauschelei“

Insbesondere die Kürzung der Zuschüsse für die Schülertickets wird von den Jugendlichen kritisiert. Bei der ausdifferenzierten Bildungslandschaft sei praktisch jeder Jugendliche irgendwann in seiner Schullaufbahn darauf angewiesen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule oder zum Ausbildungsplatz zu gelangen. Einmal mehr werde in diesem Fall am Bildungssystem gespart. Die Streichung der Busverbindung zur Altersresidenz Schloss Stetten sei zwar ebenfalls ein Fehler, befremdlich wirke für die Grüne Jugend jedoch, dass der Kreistag ausgerechnet für diese Strecke, von der die Kunden des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten profitieren, eine gesonderte Prüfung beschlossen hat. „Dies riecht förmlich nach Mauschelei“, so der Gymnasiast, „wobei gleichzeitig vier Buslinien für Kindergärten ohne Diskussion komplett gestrichen werden sollen“.

„Wir brauchen Stadtbahn von Öhringen nach Crailsheim und von Waldenburg nach Forchtenberg“

Atemberaubend seien auch die Vorschläge von Gerhard Feiler. Der FDP-Kreisrat hatte gefordert, den Sonntagsbetrieb ganz einzustellen. Feiler offenbare mit dieser Aussage, dass er die Bedeutung und Aufgabe eines öffentlichen Verkehrs überhaupt nicht verstanden hat. Das Angebot müsse so ausgeweitet und optimiert werden, dass es eine attraktive Konkurrenz zum Auto wird. „Dafür brauchen wir schleunigst die Stadtbahn von Öhringen nach Crailsheim und von Waldenburg nach Forchtenberg“, so Katharina Hauer, eine von Lanys Mitstreiterinnen.

Grüne Jugend empfiehlt Kreisräten vierwöchigen Selbstversuch ohne Auto

Die Grüne Jugend empfiehlt den Kreistagsmitgliedern, für vier Wochen ihr eigenes Auto in der Garage stehen zu lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ihre beruflichen und privaten Termine wahrzunehmen. Und wenn gerade kein Bus fahren sollte, müssten sie eben zu Fuß gehen.

   Sende Artikel als PDF