Im Landkreis Schwäbisch Hall hat der Aufbau von TETRA-Sendern begonnen. 24 neue Basisstationen sollen den Landkreis Hall lückenlos abdecken. Deshalb gingen bei den mobilfunkkritischen Bürgerinitiativen viele Anfragen zu dieser Technik ein. Aus diesem Grund haben die Bürgerinitiativen Gaildorf, Rosengarten und Schwäbisch Hall sich entschlossen diese Pressemitteilung mit bisher nicht genannten Infos herauszugeben.
Von den mobilfunkkritischen Bürgerinitiativen in Gaildorf, Rosengarten und Schwäbisch Hall
Gefährliche Strahlung kann das Hirngewebe angreifen und Leukämie und Lymphome auslösen
Im Sommer 2008 berichteten viele örtliche Medien über die Notwendigkeit einer neuen Funktechnik (TETRA) für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Diese Technik – obwohl höchst umstritten – wurde regelrecht beworben und als zwingend notwendig dargestellt. In diesen Medien war nichts über gesundheitliche Gefahren, die von dieser ausgehen, zu lesen. Während einige Kommunen Auskunft über Senderstandorte erteilten, lehnten andere dies aus Datenschutzgründen ab. Nichts zu lesen war über die benutzten Frequenzen bei TETRA. Überall im Landkreis wurden durch den Leiter der Polizeidirektion Schwäbisch Hall, Günther Freisleben, Informationsveranstaltungen zu dieser Technik gemacht. TETRA wurde propagiert, der Widerstand ignoriert und die Studien zur Gesundheitsgefährdung unterschlagen. Unerwähnt blieben in diesem Zusammenhang auch die Warnungen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Jahr 2002. Diese warnte eindringlich „dass gesundheitliche Risiken, die von dieser Technik ausgehen, nicht ausgeschlossen werden können. Unabhängige Wissenschaftler haben dies bestätigt. Die gesundheitlichen Gefahren durch diese Technik, entstehen nach Meinung der Wissenschaftler durch gefährliche Strahlung, die das Hirngewebe angreifen und Leukämie und Lymphome auslösen kann.“ Bisherige Erfahrungen aus England weisen Gefahren für Natur und Anwohner nach. Im Januar 2010 haben in England 176 Polizisten Schadensersatzansprüche angemeldet und den Rechtsweg beschritten.
Es sprechen nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche Aspekte gegen TETRA
Der Unterhalt dieser Sender ist durch die Dauerstrahlung sehr hoch. Allein für Bayern werden pro Jahr Kosten in Höhe von 37 Millionen Euro geschätzt. Zum Vergleich: die bisherigen Analogfunknetze kosten acht Millionen Euro pro Jahr für die gesamte Republik. In der ursprünglichen Planung waren für TETRA zirka 2000 neue Basisstationen mit dem dazugehörigen Budget von einer Milliarde Euro genehmigt worden. Inzwischen, berichtet WELT-ONLINE, wird mit 10.200 benötigten Sendern gerechnet. Die Kosten hierfür würden die 10-Milliarden-Grenze durchbrechen. Daraufhin haben sich der Bundesrechnungshof und der Bund der Steuerzahler eingeschaltet, weil sie so der Bundesrechnungshof wörtlich, „ein Fiasko für die Steuerzahler befürchten.“
Ausbaustopp jeder weiteren Mobilfunktechnik
Auch für die nötigen Endgeräte (Handys) liegen die Kosten zwischen 6oo bis 1300 Euro pro Gerät. Im Landkreis Schwäbisch Hall sollen jetzt an den bekannten Standorten Katzenkopf, Kleincomburg, Fichtenberg, Gaildorf, Neuhausen etc. die Sender aufgestellt werden. TETRA-Funk ist keine Lösung und es ist paradox, eine Technik einzuführen, die Menschenleben retten soll, gleichzeitig aber zerstörend auf lebendige Wesen einwirkt. Die Bürgerinitiativen schließen sich den Forderungen des BUND an, der 2008 einen sofortigen Ausbaustopp jeder weiteren Mobilfunktechnik forderte.
Hintergrundinformationen zur TETRA-Technik:
Bei TETRA handelt es sich um gepulste hochfrequente Strahlung. Die Pulswiederholrate (Pulsfrequenz) der Mobilteile beträgt 17,65 Hz, die der Sendestationen bis 70,6 Hz. Darüber hinaus besteht eine weitere Pulsung im Bereich von 0,98 Hz. Die Basisstationen senden immer, auch wenn keine Gespräche geführt werden. Diese Pulsfrequenzen liegen unmittelbar im Bereich biologisch bedeutsamer Frequenzen: Die Pulsung von 17,65 Hertz liegt im Bereich der Beta-Wellen der Gehirnaktivität, sowie nahe der 16 Hertz-Resonanzfrequenz der Kaliumionen (Störung der Zellkommunikation). Die Modulation von 70,6 Hertz liegt im Frequenzbereich der elektrischen Aktivität der Muskeln. Die 0,98 Hertz-Pulsung liegt im Bereich der Herzrate. TETRA-Signale dringen aufgrund der niedrigen Trägerfrequenz von 400 Megahertz tiefer ins Gewebe ein als die bisherige Mobilfunktechnik. Gleichzeitig werden sie durch Mauern auch weniger gedämpft. Konkret bedeutet das, dass TETRA so gut wie nicht abgeschirmt werden kann. Überall wird alles permanent dieser Strahlung ausgesetzt sein.
Wir fragen uns:
Warum gibt das Innenministerium die Standorte für TETRA nicht preis?
Warum wird die Bevölkerung nicht informiert über die gesundheitlichen Gefahren, die von TETRA ausgehen?
Warum werden KritikerInnen bei sogenannten Infoveranstaltungen durch die Haller Polizeidirektion nicht zugelassen?
Warum wird nicht berichtet, dass der TETRA-Ausbau statt der geplanten einen Milliarde Euro voraussichtlich zehn Milliarden Euro kosten wird?
Warum wird der Widerstand ignoriert?
Warum wurde dem bayrischen Gesundheitsamt verboten, bei Verdacht auf Kausalität zu Mobilfunkanlagen aktiv zu werden?
Warum ist es vernünftig, eine krankmachende Technik zu akzeptieren?
Warum dürfen im Umkreis von Mobilfunksendeanlagen keine epidemiologischen Erhebungen gemacht werden?
Warum wird Deutschland mit Albanien verglichen?
Für die Bürgerinitiativen Gaildorf (Ulrike Hölzel), Rosengarten (B. Braun), Schwäbisch Hall (H. Gebert)
Weitere Informationen:
http://www.funkstille-gaildorf.de/
http://www.bafu.admin.ch/elektrosmog/01079/01086/01088/index.html?lang=de
http://www.salzburg.gv.at/Umweltmedizin/elektrosmog.htm