„Zwei Mohikaner bleiben zurück“ – Sieben FDP-Stadträte verlassen ihre Fraktion im Öhringer Gemeinderat

Aus Protest gegen die Bundespartei haben sieben Stadträte die FDP-Fraktion im Gemeinderat von Öhringen (Hohenlohekreis) verlassen. Damit solle ein „deutliches politisches Signal nach Berlin“ gesetzt werden, meldete der Südwestrundfunk (SWR) gestern, Mittwoch, 21. Juli 2010.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Fraktion „Liberale Bürger Öhringen“ gegründet

Die sieben ausgetretenen Stadträte arbeiten laut SWR-Informationen künftig als neue Fraktion unter dem Namen „Liberale Bürger Öhringen“ zusammen. Drei von ihnen hätten zudem ihr FDP-Parteibuch zurückgegeben. Die FDP-Fraktion im Stadtrat besteht jetzt nur noch aus zwei Mitgliedern und genießt somit keinen Fraktionsstatus mehr. Bei der Kommunalwahl im Juni 2009 war die FDP in Öhringen hinter der CDU (13 Sitze) zweitstärkste Fraktion geworden. Der Gemeinderat Öhringen hat in der Periode 2009 bis 2014 insgesamt 38 Stadträte.

Weitere Informationen:

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=6668934/1lot097/

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/did=6675210/pv=video/nid=1622/1vuax8v/index.html

http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/ueberregional/baden-wuerttemberg_artikel,-Sieben-Raete-treten-aus-Partei-aus-Wortbruch-und-Klientelpolitik-_arid,107033.html

http://www.oehringen.de/stadt-info/gemeinderat.html

http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/art1919,1894635

http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/FDP-Oehringen;art1919,1895815

FDP-Ortsverband Öhringen:

Heute (Donnerstag, 22. Juli 2010, um 15.30 Uhr) stand der aus der Partei ausgetretene Siegfried Lauk noch als verantwortlicher Vertreter der FDP in Öhringen auf der Internetseite http://www.fdp-hohenlohe.de/ (Ortsverband Öhringen).

Im Wortlaut:

Verantwortlich: Siegfried Lauk
Poststraße 78
74613 Öhringen
Tel. (07941) 608461
s.lauk@t-online.de

Keine Informationen der FDP Hohenlohe

Die FDP im Hohenlohekreis veröffentlichte bis Donnerstag, 22. Juli 2010, um 15.30 Uhr noch keine Informationen und Stellungnahmen zu den Austritten der sieben Fraktionsmitglieder im Öhringer Gemeinderat. Zuletzt brachte die FDP Hohenlohe folgende Meldung auf ihrer Internetseite:

„Drei Vertreter der Region in FDP-Führung“

„Ute Oettinger-Griese zum dritten Mal als Beisitzerin in den Landesvorstand gewählt. Ute Oettinger-Griese, FDP-Bezirksvorsitzende der Region Heilbronn-Franken und Kreisvorsitzende der FDP Hohenlohe wurde zum dritten Mal als Beisitzerin in den Landesvorstand gewählt. Sie setzt sich vor allem für den ländlichen Raum ein. Neu im Vorstand ist Stephen Brauer, der FDP- Kreisvorsitzende aus Schwäbisch Hall. Michael Link, MdB ist mit einem Spitzenergebnis von 94,48 Prozent als Landesschatzmeister wiedergewählt worden.“

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„Ökobauern forschen für gutes Brot“ – Getreide muss in Hohenlohe mit weniger Wasser auskommen

Sommerhitze schon im April, Kälte zwischen Mai und Juni, stets zu wenig Regen: Die ersten Auswirkungen des Klimawandels  setzen nicht nur den Menschen zu. Seit 17 Jahren suchen Biobauern im Landkreis Schwäbisch Hall nach Sorten, die damit besser klar kommen und zudem optimal an den Öko-Landbau angepasst sind. Sie sollten gute Erträge und hervorragende Qualitäten liefern.

Von Iris Mühlberger, Rot am See-Reinsbürg, Pressestelle Demeter Baden-Württemberg

„Direkter Nutzen für die Bauern“

Mehr als 100 Öko-Bauern aus den Kreisen Schwäbisch Hall, Hohenlohe, Ansbach, Main-Tauber, Ostalb und Rems-Murr kamen kürzlich auf die Felder des Demeter-Betriebes von Johanna Faure in Crailsheim-Beuerlbach. Dort machte Reiner Schmidt vom Beratungsdienst Ökologischer Landbau Schwäbisch Hall dieses Jahr seine Sortenversuche. Interessiert begutachteten die Bauern den Wuchs der Getreidearten, die Größe der Ähren, schauten, ob sich Beikraut zwischen den Körnerleguminosen (Erbsen, Ackerbohnen, Lupinen und Soja) breit macht. Dass so viele Bauern anwesend waren, hängt auch mit dem direkten Nutzen zusammen, den die Bauern von den Sortenversuchen haben. Auf den Feldern sehen sie direkt, wie sich die einzelnen Sorten auf hiesigen Böden und dem dortigen Klima entwickeln. “Das sagt den Praktikern mehr, als eine schriftliche Auswertung“, ist sich Reiner Schmidt sicher.

Bioanbau bevorzugt höherwüchsige Sorten

Der Anlass überhaupt Sortenversuche durchzuführen, war die 1992 beschlossene EU-Bioverordnung. Sie legte fest, dass Biobauern auch Biosaatgut verwenden müssen. “Wir im Ökolandbau brauchen andere Sorten, speziell beim Getreide“, ist Reiner Schmidt überzeugt. Im konventionellen Landbau würden kurzwüchsige Getreidesorten verwendet oder sie mit Hilfe von Spritzmitteln im Wuchs gehemmt. Im Bioanbau würden höherwüchsige Sorten bevorzugt. So habe das Wildkraut weniger Chancen groß zu werden. Außerdem würde darauf geachtet, dass das letzte Blatt am Halm einen großen Abstand zur Ähre hat. Denn auf den Blättern siedelten sich oft Pilze an.

Keine Gentechnik

Es gibt auch erste Empfehlungen, welche Sorten sich angesichts des Klimawandels besser eignen. “Sie müssen zum Beispiel mit Trockenheit umgehen können“, so der Demeter-Berater. Bei den Versuchen in den vergangenen Jahren habe sich auch gezeigt, dass Weizen mit Grannen – das sind die “Haare“ an den Ähren – diese Eigenschaft aufweise. „Allerdings ist der Ertrag etwas geringer“, so die Erfahrung des anwesenden Demeter-Züchters Berthold Heyden vom Keyserlink-Institut in Salem. Weitere zwei biodynamische Getreidezüchter, Hartmut Spieß (Frankfurt) und Peter Kunz (Schweiz), waren ebenfalls nach Beuerlbach gekommen, um ihre Öko-Sorten vorzustellen. Die Züchtungsarbeit findet ausschließlich auf anerkannten Ökoflächen statt. Gentechnik setzen die Öko-Züchter in ihrer Arbeit ganz bewusst nicht ein. Besonderen Applaus bekamen Wolfgang Kampman und sein 15-jähriger Sohn Michael für die Vorstellung ihrer zwei selbst gezüchteten Weizensorten. Die beiden haben vor zehn Jahren auf ihrem Demeter-Betrieb in Crailsheim-Tiefenbach begonnen, Sorten zu kreuzen.

Bio-Weizen und Bio-Dinkel werden hauptsächlich zu Bio-Backwaren verarbeitet

Vor 17 Jahren startete der Öko-Getreidesortenversuch mit sieben Sorten. In der Zwischenzeit sind es allein 31 Weizensorten, 8 Dinkel- und 11 Roggensorten. Hinzu kommen die Urgetreide Emmer und Einkorn sowie mehrere Körnerleguminosen wie Sojabohnen, Lupinen, Erbsen und Ackerbohnen. In Hohenlohe wird das konventionell angebaute Getreide überwiegend ans Vieh verfüttert. Dagegen werden Bio-Weizen und Bio-Dinkel hauptsächlich zu Bio-Backwaren verarbeitet. Auch im Kreis Schwäbisch Hall verwenden eine ganze Reihe handwerklich arbeitender Bäckereien das in der Region angebaute Bio-Getreide. Deshalb werden speziell die Backqualitäten der Sorten untersucht. Je höher der Anteil von Klebereiweiß, desto lockerer wird das Gebäck.

Biobauern wollen Viehfutter selbst herstellen, um einen regionalen Kreislauf zu fördern

Seit vier Jahren macht Reiner Schmidt Sortenversuche mit Körnerleguminosen. Diese eiweißhaltigen Pflanzen werden für die Tierernährung benötigt. „Während konventionell wirtschaftende Bauern Import-Soja als Kraftfutter verwenden, wollen Biobauern das Viehfutter selbst herstellen, um damit einen regionalen Kreislauf zu fördern.“ Auch politische Einstellungen spielten eine Rolle. „Die Ablehnung von gentechnisch verändertem Soja oder von der Abholzung des tropischen Regenwalds zu Gunsten von Sojaplantagen“, so Reiner Schmidt. Noch sei das Anbaurisiko der anspruchsvollen Sojapflanze in der Region zu hoch, als dass er den Anbau zur Zeit empfehlen könne. „2007 war das Frühjahr zu trocken und die Sojabohnen gingen nur lückig  auf. 2008 war das Frühjahr nasskalt und es gab Probleme mit Unkraut. Vergangenes Jahr fraßen Rehe und Hasen die jungen Pflanzen ab.  Dieses Jahr stehen die Pflanzen bis jetzt ganz gut auf dem Feld.“ Doch der Demeter-Berater ist zuversichtlich, dass der Anbau auch hier klappen kann, denn im Raum Heilbronn werde Soja bereits erfolgreich angebaut.

Weitere Informationen:

Iris Mühlberger Pressestelle Demeter Baden-Württemberg, Telefon 07958/926391

E-Mail: presse@demeter-bw.de

Internet: www.demeter-bw.de

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„Was will die NPD?“ – Diskussionsveranstaltung des Vereins „Weiler schaut hin!“

Eine Infoveranstaltung zum Thema „Was will die NPD?“ findet am Mittwoch, 28. Juli 2010, um 19 Uhr im Vereinsheim des TV Weiler, Jahnstraße 1, in Schorndorf-Weiler  statt.

Vom Verein Weiler schaut hin! e.V.

Zusammenleben ohne Rassismus und Nazihetze

Der Verein „Weiler schaut hin! e.V.“ will im Laufe des Jahres 2010 deutliche Zeichen für ein Zusammenleben ohne Rassismus und Nazihetze setzen und öffentlichen Druck gegen das NPD-Haus Linde in Weiler aufbauen. Beginnen wird dies mit dieser Diskussionsveranstaltung, in deren Rahmen einerseits über die NPD, ihre Ziele und Herangehensweisen informiert und andererseits die Arbeit und Zielsetzung von „Weiler schaut hin!“ vorgestellt und diskutiert werden soll. Alle Bürgerinnen und Bürger sind hierzu eingeladen.

Weitere Informationen im Internet auf der Seite http://www.weiler-schaut-hin.de/pageID_9907962.html

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