„Stuttgart steht auf“ – Film zum Widerstand gegen Stuttgart 21 im Kino Klappe in Kirchberg/Jagst

Den Film zum Widerstand gegen Stuttgart 21 „Stuttgart steht auf“ zeigt das Kino Klappe in Kirchberg/Jagst am Samstag, 5. März 2011, um 20.30 Uhr. Anschließend gibt es eine Diskussion mit Klaus Gebhard, dem Gründer der „Parkschützer“ in Stuttgart.

Von Edeltraud Kotzanek aus Ilshofen

Blick auf die Protestbewegung

Der Filmemacher Abmayr hat mit seinem Film den Blick auf die Protestbewegung gerichtet, die vor allem in den letzten Monaten die Frage nach einem neuen Demokratieverständnis aufgeworfen hat. Welche Möglichkeiten haben Bürger sich friedlich und phantasievoll im öffentlichen Leben einzumischen? Nach der Filmvorführung diskutiert Klaus Gebhard mit dem Publikum über die aktuelle Situation und Perspektiven der Bewegung.

Friedlich und phantasievoll einmischen

Als 15-Jähriger sammelt Hannes Rockenbauch Unterschriften gegen Stuttgart 21. Um gegen den Abriss zu demonstrieren, besetzt er 15 Jahre später, im Sommer 2010, den Nordflügel des Hauptbahnhofs. Hannes Rockenbauch, der dem parteifreien Bündnis „Stuttgart Ökologisch Sozial“ angehört, ist einer von vielen, die aufgestanden sind, um sich friedlich und phantasievoll einzumischen: Menschen jeden Alters, aus allen Schichten und mit unterschiedlichem politischem Hintergrund. Es genügt ihnen nicht, alle paar Jahre zur Wahlurne zu gehen. Stuttgart 21 ist so zum Katalysator einer neuen Demokratiebewegung geworden.

Video-Impressionen (17 Minuten)

29. Januar 2010 Montagsdemo am Nordflügel

2. Februar 2010 Offizieller Baubeginn

26. Juli 2010 Besetzung des Nordflügels

30. Juli 2010 Sitzblockade am Bauzaun

30. Sept. 2010 Schwarzer Donnerstag

Interviewausschnitte und Zitate:

Im Film gibt es viele Interviews unter anderem mit Boris Palmer dem Tübinger Oberbürgermeister, Bündnis 90/Die Grünen: „Ich bin überzeugt, dass der jetzige Kopfbahnhof genauso viel leistet wie der geplante Tunnelbahnhof. Stuttgart 21 nützt weder dem Schienenverkehr noch der Wirtschaft in Baden-Württemberg.

Walter Sittler, Schauspieler: „Nicht alles, was machbar ist, muss auch gemacht werden. Die Politik muss mit ihren Entscheidungen den Bürgern dienen und Stuttgart 21 in dieser Form tut das nicht. Daher ist ein Bürgerentscheid notwendig.”

Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack war in Führungspositionen bei der Bundesbahn und der Deutschen Bahn AG tätig: “Die Vorstellung, dass meine Geburtsstadt ihr wunderbares grünes Zentrum für ein Jahrzehnt in eine Großbaustelle verwandelt und dann ein weiteres Jahrzehnt den Blick auf eine riesige Bahnbrache schafft, ist mir unerträglich – umso mehr, als dadurch ein Bahnhof mit weniger Zügen, schlechteren Anschlüssen und geringerem Kundennutzen entsteht!”

Egon Hopfenzitz, ehemaliger Bahnhofsvorsteher, ehemaliger Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs (1981 bis 1994): „Stuttgart 21 ist ein eisenbahntechnisch absolut unnötiges Projekt.“

Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg: „Grundsätzlich stehen wir Investitionen in die Bahn positiv gegenüber. Aber Stuttgart 21 bindet Milliarden Euro, die für dringend nötige Verbesserungen im übrigen Bahnverkehr fehlen.“

Pressereaktionen auf den Film

„Stuttgart steht auf und die Forderung nach mehr Demokratie hat gesellschaftliche Grenzen nichtig gemacht. Der Film- und Fernsehjournalist Hermann G. Abmayr hat diese Dynamik auf DVD gepackt. Ein spannendes Dokument der Zeitgeschichte.“ lift Stuttgart, Januar 2011

Der Film analysiert auch die Rolle der Medien im Konflikt um das Prestigeprojekt. Das Medienmagazin, Bayerischer Rundfunk, Januar 2011

Das filmische Denkmal des Widerstands: ‚Stuttgart steht auf – Porträt einer neuen Demokratiebewegung. Das Stadtblatt, Dezember 2010

Produktionsteam des Films Buch und Regie Hermann G. Abmayr, Sprecherin Hede Beck, Musik Oben bleiben:

Borna Cesljarevic, Compagnia Sackbahnhof, Video-Impressionen von Václav Reischl

Weitere Informationen zum Film im Internet:

www.stuttgart-steht-auf.de

Weitere Informationen zu Stuttgart 21 im Internet:

www.kopfbahnhof-21.de

www.leben-in-stuttgart.de

www.parkschuetzer.de

www.Bei-Abriss-Aufstand.de

www.gruene-stuttgart.de

www.bund.net

www.stuttgart.die-linke-bw.de

www.gewerkschaftergegens21.de

www.pro-bahn-bw.de

www.Kunst-am-Bauzaun.de

   Sende Artikel als PDF   

„Arbeit – Sicher und fair“ – Aktionstag der IG Metall in Schwäbisch Hall gegen prekäre Beschäftigung

Arbeit – Sicher und fair! lautet das Motto des Aktionstags der IG Metall gegen prekäre Beschäftigung am Donnerstag, 24. Februar 2011. Das heißt: feste und unbefristete Jobs statt Leiharbeit, Werkverträge und Befristungen. Start ist um 15.15 Uhr am Bahnhof Schwäbisch Hall. Die Auftaktkundgebung findet um 15.30 Uhr vor der Agentur für Arbeit statt. Anschließend geht die Demo mit einer Abschlusskundgebung in der Schwäbisch Haller Innenstadt weiter. Die Abschlusskundgebung findet um 16.30 Uhr auf dem Milchmarkt statt.

Von der IG Metall Schwäbisch Hall

Betriebsräte der Firmen Recaro und Huber informieren

RednerInnen sind Heidi Scharf (1. Bevollmächtigte IG Metall Schwäbisch Hall), Wolfgang Haag (Betriebsratsvorsitzender der Firma Recaro Schwäbisch Hall) und Siegfried Hubele (Betriebsratsvorsitzender der Firma Huber in Öhringen).

Prekäre Beschäftigung bietet keine Perspektive

Arbeit ist der wertvollste Rohstoff, den Deutschland besitzt. Arbeit darf nicht zur Ramschware verkommen. Prekäre Beschäftigung (dazu zählen Leiharbeit, 400-Euro-Jobs, schlecht bezahlte oder erzwungene Teilzeitarbeit, Praktika, befristete Beschäftigung, 1-Euro-Jobs und Werkverträge) bietet auf Dauer weder sichere Einkommen noch sichere Arbeitsplätze. Die Menschen an diesen Arbeitsstellen haben meistens keine Perspektive.

Ungerecht: Für Banken in der Krise gab es hunderte von Milliarden Euro

Zur Zeit gibt es ein ungeheures Geschacher um den Mindestlohn bei Leiharbeit und eine dürftige Erhöhung der Hartz-IV-Sätze. Dieses Verhalten ist den Menschen, um die es dabei geht, nicht würdig und führt auch nicht dazu, den Glauben an die Politik zurückzugewinnen, zumal für Banken in der Krise innerhalb weniger Tage hunderte von Milliarden Euro von der Bundesregierung bereitgestellt wurden. Hier wird die Uneinigkeit in der schwarz-gelben Koalition auf dem Rücken der Ärmsten ausgetragen.

Die Forderungen der IG Metall:

– Arbeit muss sicher und fair sein.

– Sichere und faire Arbeit statt Befristungen und Leiharbeit.

– Einstellungen im Betrieb statt Werk- und Dienstleistungsverträge.

– Die unbefristete Übernahme der Auszubildenden in eine feste Beschäftigung.

Dafür wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen. Deshalb: Beteiligt euch!

Ein Informationsblatt der Gewerkschaft IG Metall zum Herunterladen als PDF-Datei:

IG_Metall_Metallnachrichten_Aktionstag_24-02-11

   Sende Artikel als PDF