„Nach Gen-Mais jetzt Gen-Honig“ – Kritik des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Grüne) an der Bundesregierung

Die übergroße Mehrheit der Großen Koalition – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – hat am 13. März 2014 unseren Antrag für eine Kennzeichnungspflicht von Gen-Honig abgelehnt. Nach dem Genmais hat die GroKo jetzt schon zum zweiten Mal dabei versagt, die Menschen vor ungewollter Gentechnik auf Acker und Teller zu schützen – trotz stets anderslautender Versprechen.

Kommentar des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Grüne), Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Änderung der EU-Honigrichtlinie ist keine beschlossene Sache

Besonders frech ist die schon beim Genmais schlechte Ausrede – dieses Mal in leicht abgewandelter Form vorgebracht – es sei schon zu spät, die Entscheidung schon gefallen und auf Deutschlands Stimmen komme es ohnehin nicht an. Nach unseren Erkenntnissen, die auch vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages bestätigt wurden, trifft das nicht zu. Die Änderung der EU-Honigrichtlinie ist keineswegs schon endgültig beschlossene Sache (Mehr zum Hintergrund unten). (…) Interessant sind natürlich vor allem einige wenige AbweichlerInnen bei CDU/CSU und SPD.

Hintergrund:

Das „Honig-Urteil“ des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat 2011 klargestellt: Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen ist wie eine Zutat im Honig zu werten und muss entsprechend gekennzeichnet werden.

Dieses klare Urteil des höchsten europäischen Gerichts will die EU-Kommission mit tatkräftiger Unterstützung von der Regierung Merkel jetzt durch einen Änderung der Honigrichtlinie unterlaufen. Pollen soll einfach zu einem „natürlichen Bestandteil“ umdefiniert werden. Das hätte zur Folge, dass selbst kanadischer Rapshonig, der fast ausschließlich von Gen-Raps stammt, nicht als Genfood erkennbar wäre. Dabei ist klar, dass die manipulierte Erbsubstanz im Pollen vollständig erhalten bleibt. Daher ist nicht nachvollziehbar, warum Honig als einziges Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden soll, wenn er intakte gentechnisch veränderte DNA enthält. Verschleierung ist keine akzeptable Strategie, um mit Gentech-Verunreinigungen umzugehen!

Was Kommission und Bundesregierung hier klammheimlich planen, ist ein klarer Fall von vorsätzlicher Verbrauchertäuschung. Erneut zeigt sich, dass für Angela Merkel die Interessen der Konzern-Lobby und die Freihandelsverhandlungen mit den USA und Kanada wichtiger sind als die Wahlfreiheit der Verbraucherinnen und Verbraucher oder der Schutz der Imkerei.

Völlig unverständlich ist das Verhalten der SPD-Fraktion, die sich noch vor einem Jahr in einem rot-grünen Antrag für den Erhalt der Kennzeichnungspflicht eingesetzt hat und heute ihre Ablehnung des Grünen Antrages mit fadenscheinigen Ausreden begründet. Auch die CSU redet zwar gerne von Gentechnikfreiheit, traut sich aber ebenfalls nicht, danach zu handeln.

Wie bereits beim Genmais 1507 versucht die Regierungskoalition erneut, Deutschlands Bedeutung in Brüssel kleinzureden. Dabei bestünden sehr gute Chancen, noch eine Sperrminorität gegen den Kommissionsvorschlag zur Änderung der Honigrichtlinie zu erreichen. Dazu darf Deutschland aber dem Kommissionsplan nicht zustimmen. Entgegen anderslautender Behauptungen aus Koalitionsreihen ist das Verfahren auf EU-Ebene noch nicht abgeschlossen: Der EU-Umweltausschuss wird sich am 19. März mit dem Thema befassen, danach steht noch die Lesung im Europäischen Parlament aus, genauso wie die endgültige Abstimmung im Ministerrat. Und genau in dieser noch nicht terminierten endgültigen Abstimmung kommt es ganz entscheidend auf die deutschen Stimmen an.

Weitere Informationen zum Antrag und zur Debatte:

– Antrag „Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und Verbraucher herstellen – Honig mit gentechnisch veränderten Bestandteilen kennzeichnen“ (Drucksache 18/578): http://dip.bundestag.de/btd/18/005/1800578.pdf

– Ergebnis der Namentlichen Abstimmung zur Gen-Honig-Kennzeichnung (interaktive Darstellun): http://www.bundestag.de/bundestag/plenum/abstimmung/grafik/index.jsp

Hier kann man nachsehen, wie jede/r einzelne Abgeordnete abgestimmt hat. Achtung: Ein „Ja“ bedeutet dabei die Ablehnung unseres Antrages (weil über die „Beschlussempfehlung“ aus dem Ausschuss abgestimmt wird), ein „Nein“ bedeutet Zustimmung.

– Rede von Harald Ebner (Video): http://dbtg.tv/fvid/3209975 und http://youtu.be/3F3cDmOE20E

– Rede von Harald Ebner (Text): http://gruenlink.de/pz0

– Komplette Debatte zum Antrag (Video): http://dbtg.tv/fvid/3209932

– Plenarprotokoll vom 13. März 2014: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/18/18020.pdf, darin:
– Protokoll der Debatte zum Gen-Honig-Antrag ab Seite 1593
– Harald Ebners Rede ab Seite 1597
– Verkündung des Ergebnisses der Abstimmung ab Seite 1603
– Persönliche Erklärungen zur Namentlichen Abstimmung ab Seite 1615

– Bericht zur Debatte auf bundestag.de:
Kennzeichnung von Gen-Honig abgelehnt
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/49916537_kw11_de_gen_honig/index.html

– Vorab-Bericht zum Antrag auf bundestag.de:
Grüne fordern Pflicht zur Angabe von Gen-Pollen
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/49799257_kw11_sp_gen_honig/index.html

– Bericht vom Informationsdienst Gentechnik:
Bundestagsdebatte: „Dieser Honig ist noch lange nicht gelöffelt“
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/28826.html

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet:

www.harald-ebner.de

 

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„Wir müssen endlich die zugekniffenen Augen öffnen“ – Endlich einen NSU-Untersuchungsausschuss einsetzen

Konfuzius meint, es sei besser, ein einziges Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. Doch: Die Welt brennt an allen Ecken und Enden. Wir meinen: wir brauchen kein weiteres Licht anzuzünden. Wir müssen nur endlich unsere zugekniffenen Augen öffnen.

Kommentar von Peter Grohmann und Fritz Mielert

Michéle Kiesewetter war nicht nur ein Zufallsopfer

So auch im Fall der Terroristen vom sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und dem Verhältnis von Rechtsradikalismus und Polizei insgesamt. Vorletzte Woche gab der Onkel von Michéle Kiesewetter im Erfurter Untersuchungsausschuss einen erhellenden Einblick in das Beziehungsgeflecht des NSU-Umfelds (http://sz.de/1.1909115). Plötzlich scheint die in Heilbronn ermordete Polizistin Michéle Kiesewetter nicht mehr nur ein Zufallsopfer, wie unter anderem der Abschlussbericht der “Ermittlungsgruppe Umfeld” des baden-württembergischen Landeskriminalamts meint. Gleichzeitig werfen die neuen Erkenntnisse auch einen Schatten auf die Anklageschrift der Generalbundesanwalt im NSU-Prozess in München.

Petition für einen Ausschuss unterschreiben

In Baden-Württemberg könnte nun ein NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags die Augen öffnen und eventuell ans Licht bringen, was viele nicht wahrhaben wollen. Doch bisher weigert sich das Parlament einen Ausschuss mit entsprechenden Kompetenzen einzurichten. Die Grünen wollen nicht gegen die SPD agieren und die SPD stellt sich hinter ihren Innenminister Gall. Das soll jetzt eine – auch von vielen Prominenten – unterstützte Petition ändern.

Unterschreiben auch Sie die Petition online (https://www.openpetition.de/petition/online/nsu-untersuchungsausschuss-jetzt).

Erstunterzeichnende sind unter anderen Jochen Dürr (Landessprecher der VVN-BdA), Hasan Tahsin Ersoy (Vorsitzender Türkischer Verein Tübingen), Annette Groth (MdB Die Linke), Harald Hellstern (Pax Christi Stuttgart), Chris Kühn (MdB Grüne), Andreas Linsmeier (Landesvorsitzender NaturFreunde), Bernhard Löffler (Regionsvorsitzender DGB-Region Nordwürttemberg), Jörg Tietze (Vorsitzender Stadtjugendring Stuttgart) und Wolf Wetzel (Autor “Der NSU-VS-Komplex”).

Mord in Heilbronn weicht vom NSU-Tatmuster ab

Die Erstunterzeichnenden betrachten die Aufklärung des Mordanschlages vom 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese als eine Schlüsselfrage für den gesamten Komplex des neofaschistischen Terrortrios „NSU“ und des Rechtsterrorismus überhaupt. Zu deutlich weicht dieses Verbrechen von dem Tatmuster der sonstigen „NSU“-Morde ab. Auffällig ist auch, dass die gesamte Tatserie nach der Heilbronner Bluttat abgerissen sei.

Nie mit Nachdruck den Phantombildern nachgegangen

Im Mittelpunkt der Fragen, die vom Untersuchungsausschuss beantwortet werden sollen, muss die Frage stehen, warum die Ermittlungsbehörden nie mit Nachdruck den Phantombildern nachgegangen sind, die unmittelbar nach der Tat von Zeugen des Hergangs angefertigt wurden. Diese Bilder weisen auf mehr als zwei Täter hin und keines von ihnen gleicht den als Schuldigen ermittelten Naziterroristen Mundlos und Böhnhardt.

Auch die Frage nach der Verwicklung von Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden in den Rechtsterrorismus bedarf dringend der Aufklärung.

Weitere Informationen und Kontakt:

PS1: Vom 2. bis 5. Oktober fahren wir nach Dresden. 440 Euro pro Person. Infos unter https://www.die-anstifter.de/?p=17826

PS2: Peter Grohmann wetterte diese Woche über die Russen – oder waren es die Amerikaner? (https://www.die-anstifter.de/?p=17794)

PS3: Albrecht Müller von den Nachdenkseiten plädiert angesichts der Situation in der Ukraine für eine neue Friedensbewegung (http://www.nachdenkseiten.de/?p=21077)

PS4: Ende des Monats läuft die Einreichungsfrist für den Stuttgarter Friedenspreis aus. Schicken Sie jetzt noch schnell Ideen mit Begründung an vorschlag@stuttgarter-friedenspreis.de!

PS5: Unser Plakatwettbewerb zum Ersten Weltkrieg läuft noch bis Ende Mai. Infos unter http://www.waffen-nieder.de/plakatwettbewerb/

PS6: Falls Sie auch gerade hinsichtlich der DE-Mail umworben werden: Das Konzept ist grundsätzlich fehlerhaft und nicht sicher, da es keine Verschlüsselung zwischen Sendenden und Empfangenden ermöglicht. Jede E-Mail wird auf den Servern entschlüsselt und kann manipuliert werden. Fallen Sie bitte nicht darauf herein. DE-Mail ist ein Problem und keine Lösung.

PS7: Wir stampfen gerade noch eine Podiumsdiskussion zur Ukraine am Montag, den 24.3. um 19:30 Uhr im WKV aus dem Boden. Andreas Zumach (taz) und Paul Russmann (Ohne Rüstung leben) haben zugesagt, Albrecht Müller von den Nachdenkseiten und Vertreter vom EUCOM und vom russischen Konsulat sind angefragt.

PS8: Danke allen, die bei der netten Zugfahrt zur Fukushima-Demo mit dabei waren! Wir versuchen, den nächsten Zug etwas länger fahren zu lassen.

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Bürgersprechstunde des Landtagsabgeordneten Nik Sakellariou (SPD) in Schwäbisch Hall

Der SPD-Landtagsabgeordnete Nikolaos Sakellariou bietet am Donnerstag, 20. März 2014, ab 18 Uhr, eine Bürgersprechstunde in seinem Wahlkreisbüro in der Gelbinger Gasse 14  in Schwäbisch Hall an.

Vom SPD-Wahlkreisbüro Schwäbisch Hall

Um Anmeldung wird gebeten

Um Wartezeiten zu vermeiden bittet das SPD-Wahlkreisbüro unter Telefon 07 91/88 75 oder per Mail wahlkreisbuero.nik@t-online.de um kurze Anmeldung.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.nikolaos-sakellariou.de/

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„Deine Politik in deiner Stadt – jetzt mitgestalten“ – Frühjahrsempfang der Jusos Schwäbisch Hall

Die Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe laden am Mittwoch,  19. März 2014, ab 19 Uhr, zum kommunalpolitischen Empfang mit Heubachs Bürgermeister Frederick Brütting in die Kultbucht in Schwäbisch Hall ein.

Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD, Kreisverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe

„Der aktivste jugendpolitische Verband der Stadt und der Region“

„Damit können wir unsere Veranstaltungsreihe auch 2014 fortführen und zeigen, dass wir der aktivste jugendpolitische Verband der Stadt und der Region sind. Wir mischen mit und zeigen der Jugend, dass es sich lohnt, kommunalpolitisch tätig zu werden. Viele Jugendliche übernehmen daher auch politische Verantwortung“, so der Juso-Kreisvorsitzende Christian Gaus.

Mit 27 Jahren zum Bürgermeister von Heubach gewählt

Der diesjährige Frühjahrsempfang der Jusos ist kommunalpolitisch geprägt. Daher wird der
Heubacher Bürgermeister Frederick Brütting die Hauptrede halten. Mit 27 Jahren wurde er 2011 zum Bürgermeister der Gemeinde Heubach (Ostalbkreis) gewählt. Von 2009 bis 2011 war er bereits Stadtrat in Aalen, in den Jahren 2009 bis 2012 Landesvorsitzender der Jusos Baden-Württemberg.

Auf den Wahlkampf einstimmen

„Ich freue mich, dass Frederick Brütting aus seinen Erfahrungen im Aalener Stadtrat und als
Bürgermeister berichtet. Wir erhalten dadurch wertvolle Einblick, wie er als junger Stadtrat und junger Kandidat die Ämter und Wahlkämpfe erlebt hat und können uns so auf unseren eigenen Wahlkampf einstimmen“, so Christian Gaus weiter. Natürlich sind auch viele Kandidaten der Jusos an diesem Abend anwesend und stehen für Gespräche und Fragen zur Verfügung. Allen voran der Haller Spitzenkandidat Felix Nestl.

Eintritt frei, alle Interessierten sind willkommen

Ein Grußwort spricht der amtierende Juso-Landesvorsitzende Markus Herrera Torrez, der selbst auch auf eine kommunalpolitische Karriere verweisen kann: seit 2009 ist er Stadtrat in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn). Der Eintritt ist frei und alle Interessierten sind willkommen.

Kurzinformation:

Der Empfang findet statt am Mittwoch, 19. März 2014, um 19 Uhr im Theatersaal, Kultbucht (Altes Schlachthaus), Haalstraße 9, Schwäbisch Hall

Veranstalter: Juso-Kreisverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe, Vorsitzender Christian Gaus, Gartenstraße 4, 74523 Schwäbisch Hall

E-Mail: christiangaus@web.de

Internet:

www.jusos-shok.de

www.facebook.com/JusosSHOK

www.twitter.com/JusosSHOK

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