„Crailsheimer Stadtrat wegen Sexfilm und versuchter Nötigung verurteilt“ – Erneute Kandidatur für den Gemeinderat am 25. Mai 2014

Einen rechtskräftigen Strafbefehl in Höhe von 3000 Euro hat ein Mitglied des Crailsheimer Gemeinderats wegen unbefugter Bildaufnahmen und rechtswidriger Drohung erhalten. Außerdem muss er der Geschädigten 1500 Euro bezahlen.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Sexuelle Handlungen gefilmt

Der Mann hatte laut Strafbefehl eine sexuelle Beziehung zu einer Frau unterhalten und diese ohne deren Wissen bei sexuellen Handlungen gefilmt. Dies geht aus dem Strafbefehl hervor, der Hohenlohe-ungefiltert vorliegt. Der Mann kandidiert laut Veröffentlichung seiner Fraktion im Internet bei der Wahl am 25. Mai 2014 wieder für den Gemeinderat Crailsheim.

Drohung per SMS

Nachdem die Geschädigte festgestellt hatte, dass der Beklagte sexuelle Beziehungen noch zu einer anderen Frau unterhielt, nahm die Geschädigte Kontakt zu der anderen Frau auf. Daraufhin hat der Beklagte am 21. Dezember 2012 per SMS ein Bild an die Geschädigte geschickt, das diese leicht bekleidet mit einem Sexspielzeug zeigte. „Wenn noch was kommen sollte, geht ein Video, das mit dem Bild anfängt, das ich dir geschickt habe, raus!“, schrieb der Mann in der dazugehörenden Nachricht.

Ohne Wissen der Geschädigten

Laut Strafbefehl stammt das Bild von einem am 14. August 2012 angefertigten Videofilm. Diesen hatte der Beklagte ohne Wissen und Wollen der Geschädigten mittels Smartphone angefertigt. In dem Film sind der Beklagte und die Geschädigte bei sexuellen Handlungen im Schlafzimmer des Beklagten zu sehen.

Versuchte Nötigung

Die Tat ist strafbar als „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen und versuchte Nötigung“. Neben der Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro musste der Beklagte auch die Kosten des Verfahrens und die eigenen Auslagen bezahlen. Der Strafbefehl ist seit dem 7. Juni 2013 rechtskräftig.

1500 Euro für die Geschädigte

Wegen der Straftat kam es mit Datum vom 1. Juli 2013 (Datum des vorliegenden Sitzungsprotokolls) zu einer Öffentlichen Sitzung in einem württembergischen Landgericht. In einem Vergleich sicherte der Beklagte zu, 1500 Euro an die Geschädigte zu bezahlen.

5000 Euro Strafe, falls der Beklagte noch Bilder oder Filme hat

Falls er Sexfotos oder Sexvideos, welche die Geschädigte zeigen, besitzt oder verbreitet, muss er der Geschädigten eine Vertragsstrafe in Höhe von 5000 Euro bezahlen. Mit dem Vergleich seien alle gegenseitigen Ansprüche der Parteien erledigt. Die Kosten des Rechtsstreits werden gegeneinander aufgehoben.

Polizei hat das Video auf dem I-Phone gelöscht

Bei der „Güteverhandlung“ hatte der Beklagte erklärt, dass der Strafbefehl (eines Amtsgerichts) bereits rechtskräftig sei. Weiter sagte er: „Die Polizei hat das Video auf dem I-Phone gelöscht. Ich habe das Handy ohne den Film zurückbekommen. Ich habe außer den von der Polizei mitgenommenen Datenträger keine weiteren Datenträger, also keine Computer oder Handys.“

   Sende Artikel als PDF   

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich – Der Episoden erster Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ ist eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich. Der Episoden erster Teil. Die Reihe wird wöchentlich fortgesetzt.

Von Birgit Häbich

Personen, Namen und Orte sind frei erfunden

Die geschilderten Handlungen, Personen, Namen und Orte sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

I. Liebe

…..er blickte in den Spiegel, seine Gedanken gingen spazieren und auf einmal stieg es tief aus seinem Innern herauf – er liebte sie noch immer und sein Begehren überfiel ihn so intensiv, dass es ihn schmerzte.

Paula Engel gab niemals nach

Während Carl sich rasierte, erinnerte er sich an Stunden voller Harmonie und Lachen. Sie saß oft und lange bei ihm und erzählte, sie konnte erzählen wie keine andere, Geschichten aus dem Leben, sie beschrieb die Menschen in Bildern so wie sie waren, liebevoll, mit ihren kleinen und großen Schwächen. Damals, ja damals, als sie unbeschwert miteinander spielten wie die Kinder, als sie beide nicht daran dachten, dass es folgenschwere Spiele werden könnten. Dann blitzten unschöne Szenen durch seinen Kopf, gestritten hatten sie sich, heftig, unerbittlich. Paula Engel gab niemals nach, stur, unbelehrbar, ja fast hochmütig war sie gewesen. Zu ihm, der es gut gemeint hatte, der ihr alles geben wollte. Alles!

Er gewann mit seinem scharfen Verstand

Als er fertig war mit seiner morgendlichen Toilette, trat er einen Schritt zurück, blickte nochmals in den Spiegel und sah sich aufmerksam an. Er war alt geworden, Falten furchten wie tiefe Gräben durch sein Gesicht. Die stets kurzen, krausen Haare waren noch spärlicher und vollkommen weiß und seine Augen waren traurig geworden. Schonungslos blickte er an sich herab und zog Bilanz. Eine gute Figur hatte er noch nie gemacht und staatsmännisches Auftreten war ihm fremd. Das elitär anmutende Großmannsgehabe, das seine gleichaltrigen Freunde aus vergangenen Tagen pflegten, interessierte ihn eigentlich nur am Rande. Seine Vorfahren hatten ihm keinen athletischen Körperbau vererbt, er gewann mit seinem scharfen Verstand und seiner brillanten Rhetorik.

Die Eltern arbeiteten hart

Das heruntergekommene, von außen sichtbar streng anmutende Anwesen hatte er nach dem Tod des Vaters übernommen, als seine Mutter und der Knecht noch lebten. Mittlerweile war es saniert, modernisiert, doch im Kern blieb die Aufteilung des kompakten Hauses erhalten. Auf dem Weg in die Küche bemerkte er, dass es still war im Haus. Viel zu still, sie waren vier Geschwister, Knecht und Magd gehörten zu ihrer Familie, wie anderswo allein gebliebene Tanten und Onkel. Die Eltern arbeiteten hart, es galt den Feldern und dem weitläufigen Garten jedes Jahr aufs Neue genug Früchte für den Haushalt abzuringen. Seine Mutter verstand es zu wirtschaften und der Vater war rührig, ein geschickter Handwerker, der neben der Landwirtschaft noch die einzige Schmiede weit und breit betrieb.

Der nahe Gottesacker

Die Mutter war noch nicht lange tot und den alten treuen Knecht hatte er erst vor wenigen Wochen dem nahen Gottesacker übergeben müssen. Er meinte durch die Stille den gleichmäßig klingenden Schlag aus der Schmiede zu hören.

Hohenloher Gepflogenheiten

Carl Eugen Friedner war stolz darauf aus einer bodenständigen Familie zu stammen. Dass er dann trotz der kleinststädtischen und arg ländlichen Herkunft das Bubengymnasium in der nahe gelegenen Kreisstadt besuchen durfte, verdankte er seinem Verstand, dessen Schärfe er schon in jungen Jahren ständig unter Beweis zu stellen wusste. Als ältester Sohn in der Geschwisterreihe hätte er, aufgrund Hohenloher Gepflogenheiten, das Erbe des Vaters antreten sollen, eine akademische Karriere war ihm eigentlich nicht zugedacht gewesen. Doch die Zeiten hatten sich geändert, eine herkömmliche kleine Landwirtschaft rentierte sich nicht mehr, Dorfschmieden mutierten zum Museumsutensil und clevere Biobauern übten in seiner Jugendzeit noch keinerlei Vorbildfunktion aus.

Paula stets unabhängig

Wieder kam ihr Bild vor seine geistigen Augen. Warum hatte er sie nicht ganz für sich gewinnen können? Es hatte alles so gut ausgesehen, sie war so leicht um den Finger zu wickeln. War immer ansprechbar, aus ihren Augen leuchtete die kindliche Unschuld, welche ihm sonst bei in Frage kommenden Frauen seines Alters fehlte. Dabei blieb Paula doch stets unabhängig. Sie war eine besondere Herausforderung an einen Mann, der eine Frau an sich binden wollte. Unabhängig war sie immer noch, aber war sie wohl immer noch frei für ihn?
Sie war immer sofort bereit gewesen, sich mit ihm zu verabreden, lies sich auf stundenlanges Geplänkel mit ihm ein, viele Stunden verbrachten sie in friedlicher Zweisamkeit.
Er konnte es sich endlich eingestehen: Mit ihr war er glücklich.

Er wollte sie wieder für sich gewinnen

Doch was nützte ihm das Grübeln nun? Nichts, er musste sich die brillanteste Strategie seines Lebens einfallen lassen, um diese Frau wieder für sich zu gewinnen. Das Leben war zu kurz um weiterzumachen wie bisher. Er war krank, nicht nur der Zahn der Zeit nagte an seinen Knochen und Gelenke, auch die Sehnsucht nach ihr, die er so liebte, zerfraß ihm den empfindlichen Magen. Er wollte nicht mehr leiden, er musste sie wieder für sich gewinnen, ganz für sich und zwar bald…

Fortsetzung folgt.

Kontaktaufnahme zur Autorin ist möglich unter der E-Mail-Adresse:

b.haebich@web.de

   Sende Artikel als PDF