„Gipfel der Marktvergötterung“ – Aktion zum Weltmarkt-Gala-Diner in Schwäbisch Hall

Eine „kleine Aktion“ vor dem Neubausaal in Schwäbisch Hall plant der Haller DGB-Kreisverband am Mittwoch, 28. Januar 2015, ab 18 Uhr. Dort sollen die „Damen und Herren des Weltmarkt-Gala-Diners“ gebührend empfangen werden. „Die sollen sehen, dass wir für eine andere Welt stehen als die ihre, die nur aus Rendite und Profitdenken besteht“, heißt es in einem Aufruf. Weiter: „Bitte werbt für die Teilnahme an dieser Aktion. Eigene Losungen und Schilder sind ausdrücklich erwünscht!“

Vom DGB-Kreisverband Schwäbisch Hall

Text des Flugblatts:

„Gipfel der Weltmarktführer“ 27. bis 29. Januar 2015 in Schwäbisch Hall

GIPFEL DER MARKTVERGÖTTERUNG!

Die 500 reichsten Deutschen besitzen zusammen ein Vermögen von 673 Milliarden Euro. Zu diesen Superreichen zählen auch regionale Sponsoren und „Leitbilder“ des „Gipfeltreffens der Weltmarktführer“ wie zum Beispiel die Familie Würth (8,1 Milliarden Euro Familienvermögen), die Familie Ziehl (Ziehl-
Abegg und EBM-Papst) oder die Familie Hagenmeyer (GETRAG).

Sie sagen:

„Das Gipfeltreffen der Weltmarktführer gibt Antworten auf aktuelle Themen, die Unternehmenslenker unter den Nägel brennen.“

Diese Kongressthemen lauten unter anderem:

– „Strategie für eine Expansion in die Wachstumsmärkte“

– „Durch Wettbewerb zur Weltmarktführerschaft“

– „Profitieren von der Urbanisierung in Afrika und Asien“

– „Alles ist Marketing“

Wir sagen:

Das einzige, was den Unternehmenslenkern wirklich unter den Nägeln brennt ist: Rendite, Rendite, Rendite! Der Rest zählt nicht.

Diese Wirtschaft tötet

Das hat auch der amtierende Papst (nicht EBM-Papst) erkannt: „Wir müssen heute ein NEIN zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen sagen. Diese Wirtschaft tötet. Das geschieht nicht nur, weil die sozialen Ungerechtigkeiten weltweit gewaltsame Reaktionen derer provozieren, die vom System ausgeschlossen sind, sondern weil das gesellschaftliche und wirtschaftliche System an der Wurzel ungerecht ist.“ (aus der Enzyklika Evangelii Gaudium 2013)

Grundlagen des Reichtums

Grundlagen des Reichtums einiger Weniger sind die von den Marktideologen erzeugten Drohkulissen, mit denen immer niedrigere Arbeitskosten erpresst werden:

– Outsourcing von Fertigung und Dienstleistung zu Billiglöhnen.

– Leiharbeit, ausbeuterische Werkverträge, befristete Arbeitsverhältnisse, Praktika und andere prekäre Arbeitsverhältnisse statt Festeinstellungen.

– Ausweitung von unbezahlter Arbeitszeit im Ingenieurbereich.

– Verlängerung der Lebensarbeitszeit und gesundheitsschädliches Arbeitspensum.

– Freihandelsabkommen wie TTIP, die ganze Staatengruppen zu Spielbällen von Konzernen machen.

Nicht wenige der Unternehmen des Kongresses, darunter auch einige aus der Region, weigern sich, die Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsbedingungen nach geltenden Tarifverträgen zu gestalten und verhindern oder stören offen oder subtil gewerkschaftliches Engagement.

Wir stehen hier, um zu protestieren!

WIR SETZEN UNS EIN FÜR EINE WELT, IN DER DER MENSCH VORRANG HAT VOR PROFIT UND BEREICHERUNG EINZELNER.

Aktionsbündnis „Kosakenzipfel statt Weltmarktgipfel“

Weitere Informationen und Kontakt:

http://nordwuerttemberg.dgb.de/ueber-uns/kreisverbaende/kv-schwaebisch-hall

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„Ein berüchtigtes Heim für Zwangsarbeiterkinder gab es auch bei Öhringen“ – Informationen des Kulturhistorikers Udo Grausam

„Aus Dresden kommen (…) ermutigende Nachrichten. Folgende zwei Links empfehle ich Ihrer und Eurer Aufmerksamkeit, nicht zuletzt als Anregung für uns Ehrenamtliche hier in Baden-Württemberg zu ähnlicher Arbeit“, schreibt der Kulturhistoriker Udo Grausam. Er ist in Bretzfeld im Hohenlohekreis aufgewachsen. Udo Grausam lebt in Tübingen und ist in der „Regionalen Arbeitsgruppe Baden-Württemberg“ des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ aktiv.

Von Udo Grausam, Kulturhistoriker aus Tübingen

Links zu Zwangsarbeiterkindern und Ausländerkindern:

http://www.zwangsarbeiterkinder-dresden.de/index.html

http://dresden-kult.de/Auslaenderkinder_Pflegestaetten.pdf

Im Gehöft Schönau bei Friedrichsruhe nahe Zweiflingen

Solche Einrichtungen wie die in den Links dargestellten „Ausländerkinder-Pflegestätten“ oder „Kinderheime“ gab es in den letzten beiden Kriegsjahren 1944 und 1945 nachweislich auch in Württemberg, etwa im Gehöft „Gantenwald“ in der Nähe von Schwäbisch Hall. Ein weiteres ‚Heim‘ für die Kinder von meist in der Landwirtschaft beschäftigten Zwangsarbeiterinnen konnte ich aus der „Fremdarbeiterkartei“ des Landratsamtes Öhringen im Staatsarchiv in Ludwigsburg ermitteln beziehungsweise aus den Unterlagen des
„Ausländersuchverfahrens“ der US-Amerikanischen Besatzungsbehörde. Es lag im Gehöft Schönau bei Friedrichsruhe nahe Zweiflingen, heute im Hohenlohekreis.

Zum Selbersuchen eignet sich folgender, schon etwas älterer Link:

http://www.birdstage.net/kgk/cgi-bin/pageview.cgi

„Kinderheim Schönau“

Zum „Kinderheim Schönau“ gelangt man, wenn man im Menü die „Datenbank“ aufruft, als Suchbegriff „Zweiflingen“ oder „Friedrichsruhe“ eingibt, in der Auswahl „Ort“ oder „Stichwort“ durch Klicken den „Ort“ auswählt und die Suche startet.

ZwangsarbeiterInnen einzeln namentlich verzeichnet

Offenbar führten die Arbeitsämter in der Nazi-Zeit Karteien auch über die ausländischen Arbeiter in ihrem Gebiet, und möglicherweise sind noch weitere dieser Karteien wie die vom Arbeitsamtsbezirk Schwäbisch
Hall beziehungsweise von der Zweigstelle Öhringen, im Material des jeweiligen Landratsamts im Staatsarchiv Ludwigsburg erhalten (oder im Generallandesarchiv Karlsruhe für Baden). In der Öhringer „Fremdarbeiterkartei“ stehen die meist polnischen und russischen ZwangsarbeiterInnen einzeln namentlich verzeichnet, mit Arbeitsanfang, Arbeitsende – und mit ihrem Arbeitgeber aus der Gegend. Das „Kinderheim“ Schönau war ein solcher Arbeitgeber für mehrere polnische und russische Frauen, und sogar zwei dort untergebrachte Kinder sind auf je einer eigenen Karteikarte der „Fremdarbeiterkartei“ verzeichnet!

Eines der Kindergräber in Kupferzell

Im Gegensatz zu Dresden gibt es heute in der Gemeinde Zweiflingen im Hohenlohekreis nicht das geringste offizielle Wissen um die Gräber der in Schönau untergebracht gewesenen und verstorbenen Kinder und um das
berüchtigte ‚Heim‘. Eines der Kindergräber befindet sich aber nachgewiesenermaßen im nahegelegenen Kupferzell auf dem Friedhof, denn eine in Belzhag bei Kupferzell beschäftigt gewesene Mutter hat ihr Kind (oder ein Kind) bei Kriegsende 1945 von Schönau wieder weggeholt: es war aber schon tot oder starb auf dem Weg zurück nach Belzhag. Das Kind wurde dann in einem Einzelgrab und mit richtigem Eintrag in die Gemeindeunterlagen auf dem Kupferzeller Friedhof bestattet. Das Grab müsste noch heute anhand der alten Gräberliste zu ermitteln sein.

Hilfe bei der Recherche

Aus meiner Recherche muss ich vermuten, dass es für fast jeden Kreis in Württemberg 1944 bis 1945 eine solche Einrichtung gegeben hat, eventuell kamen die Kinder auch aus zwei oder mehr Kreisen in jeweils ein zentral ‚zuständiges‘ ‚Heim‘. Möglicherweise hat auch in Ihrem oder Eurem Heimatkreis ein solches Heim bestanden. Wissen Sie oder wisst Ihr schon davon und kennen Sie oder kennt Ihr seine Lage? Über eine
Nachricht freue ich mich, bei der Recherche helfe ich gerne.

Weitere Informationen und Kontakt:

Udo Grausam, M.A., Mathildenstraße 19, 72072 Tübingen

Telefon: 07071-9798117

E-Mail: UdoGrausam@aol.com

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„Wie sieht wohl die Zukunft des Lokaljournalismus aus?“ – Ein Kommentar von Ralf Garmatter

Vor kurzem erreichte die Redaktion von Hohenlohe-ungefiltert die Frage einer Studentin der Kommunikationswissenschaften. Die Frage lautet: „Wie sieht wohl die Zukunft des Lokaljournalismus aus?“

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Steigende Abopreise beschleunigen Abkehr von der Tageszeitung

Ich gehe davon aus, dass auch die Menschen in ländlichen Regionen sich immer weniger an die herkömmliche gedruckte Tageszeitung binden wollen. Steigende Abopreise beschleunigen diesen Trend. Die Informationsbeschaffung über das Internet und die Sozialen Netzwerke wird sich weiter verstärken. Dazu kommen sicher noch weitere technische Neuerungen, von denen wir heute noch keine Vorstellung haben. Dieser Markt wird seine Dynamik beibehalten.

Als Genossenschaft organisieren

Die Journalisten müssen sich verstärkt Gedanken darüber machen, über welche Kanäle sie ihre Leser am besten erreichen können. Diese Kanäle müssen mit relevanten Informationen versorgt werden. Mir persönlich wäre es dann am Sympatischsten, wenn die Nutzer dieser Nachrichten auch dafür bezahlen würden. Jede Finanzierung über Werbung bedeutet eine wirtschaftliche Abhängigkeit von Firmen, Körperschaften, Parteien, Einzelpersonen oder dergleichen mehr. Diese Abhängigkeit sollte idealtypischerweise vermieden werden. Schon deutlich besser finde ich die genossenschaftliche Organisation journalistischer Medien (siehe taz). Der Einfluss Einzelner wird durch die Menge an Genossenschaftern verringert. Medien können sich auch als Vereine oder Stiftungen organisieren. Die Finanzierung durch einzelne Mäzene ist dann abzulehnen, wenn diese sich in die journalistischen und redaktionellen Inhalte einmischen. Akzeptabel ist nur der „gute Förderer“, der von der Berichterstattung einzig und allein verlangt, darin die Wahrheit über die wichtigsten Themen zu erfahren.

Der Wahrheit so nahe wie möglich kommen

Inhaltlich sollten sich Journalisten mehr um relevante Themen und mehr um kontrovers diskutierte Themen kümmern. Sie sollen immer versuchen, der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen. Wichtig ist auch, die Informationsquellen deutlich zu benennen. Keine Geheimniskrämerei. Schreiben, was tatsächlich ist und nicht, was man selber gerne hätte, ist die zentrale Aufgabe. Die Schere im Kopf deaktivieren. Mutig sein. Bürgerinitiativen zu Wort kommen lassen. Arbeitnehmerorganisationen ernst nehmen. Demonstranten als aktive Bürger wahrnehmen. Diskussionen im jeweiligen Medium mit offenem Visier führen. Weg von der Hofberichterstattung.

Weg von der seichten PR-Berichterstattung

Die Medienunternehmen tun gut daran, kritische und investigative Berichterstattung zu forcieren. Auch Lokaljournalisten haben nur dann eine längerfristige Existenzgrundlage und eine Existenzberechtigung, wenn der Trend weg von der seichten PR-Berichterstattung hin zu investigativen Geschichten geht. Die Leser müssen durch die journalistische Berichterstattung – nach dem Grundsatz „Immer auch die andere Seite hören“ – Dinge erfahren, die sie sonst nirgendwo bekommen. Einseitige PR-Texte können die Nutzer auch direkt von den Firmen, Vereinen, Verbänden oder Verwaltungen etc. holen. Dort finden sie das Original und müssen sich nicht mit der Kopie abspeisen lassen. Die Originalinfos sind meist umfangreicher und mit zusätzlichen Informationen oder Links versehen.

Eine unterdrückte Tatsache ist eine Lüge

Der Lokaljournalismus hat nur dann gute Chancen, wenn er sich stärker seiner Wächterfunktion besinnt, den Menschen nützliche Informationen liefert, die ihnen helfen, sich in ihrem lokalen und regionalen Umfeld besser zurechtzufinden. Dem Nutzer ist nicht damit gedient, nur postive Dinge über seine Gemeinde oder Region zu erfahren. Wenn er dann aus anderen Quellen mitbekommt, dass in seiner Kommune doch viele Dinge im Argen liegen, machen sich die Medien unglaubwürdig und gelten zurecht als feige. Leider werden relevante Themen und einzelne Aspekte von manchen Journalisten aus Bequemlichkeit, mangelnder Standhaftigkeit oder der „ungeschriebenen politischen Linie“ des Mediums nicht veröffentlicht –  also verheimlicht. Aber auch eine unterdrückte Tatsache ist eine Lüge.

Die Mächtigen ärgern

Wenn Lokaljournalisten nicht Dinge veröffentlichen, die manchen Mächtigen und selbsternannten Macher ärgern, machen sie sich überflüssig. Journalisten dürfen persönlich nicht die Nähe zu den Mächtigen suchen, über die sie später berichten wollen. Sie müssen professionelle Distanz wahren und sich stets auf ihre Kernaufgabe besinnen. Werbung können Werbetexter und PR-Mitarbeiter besser machen. Dieses Feld sollten Journalisten ihnen auch gerne überlassen. Journalismus macht nur Sinn, wenn er den Nutzern hilft, die Welt besser zu verstehen, Missstände aufdeckt und damit dazu beiträgt, dass die Welt ein kleines bisschen demokratischer, ehrlicher, aufrichtiger, gerechter und besser wird.

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden siebenundzwanzigster Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: der Episoden siebenundzwanzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXVII Bande

… Carl bat Paula zu fahren – er konnte sich nicht auf seine Gedanken konzentrieren und gleichzeitig den Wagen lenken. Paula fuhr dann gemächlich über die ihr altbekannten, kurvenreichen Landstraßen Richtung Südosten und schwieg. In seinem Kopf jedoch zuckten Erinnerungen, wie grelle Blitze schossen sie ziellos durcheinander. Warum musste sie ihn so bedrängen? Warum konnte sie nicht warten und erst die schöne gemeinsame Zeit genießen? Es würde doch noch tausend Gelegenheiten geben, miteinander zu reden. Oder würde sie ihn womöglich gleich wieder verlassen? Carl fühlte sich plötzlich schlecht, aus seiner Magengegend kam dumpf der erste Vorbote, noch eine kleine Weile und der altbekannte Schmerz würde ihn wieder überfallen. Carl konnte keinen zusammenhängenden Gedanken fassen, er bekam Angst. Angst sie wieder zu verlieren. Würde Paula die ganze Wahrheit verkraften? Was sollte er tun? Die Erinnerungen in seinem Kopf überschlugen sich, er konnte ihnen weder eine sinnvolle Reihenfolge geben, noch einen Anfang finden, um
Paulas Forderung zu erfüllen.

Ellwanger Land

Noch immer schwieg Paula, und sie fuhr wie üblich sehr vorsichtig. Ihre schlechten Augen ließen keinen rasanten Fahrstil zu. Und weil sie Carl immer wieder aus den Augenwinkeln beobachtete, musste sie die Geschwindigkeit dementsprechend anpassen. Trotzdem waren sie nach kurzer Zeit am höchsten Punkt im Ellwanger Land angelangt. Der sonst so grandiose Blick auf das wunderschöne Umland wurde durch die beginnende Dämmerung zwar eingeschränkt. Doch verstärkte gerade die hereinbrechende Nacht die erhabene Stille des Ortes. Selbst wer nicht in dieser herben und doch so anmutigen Gegend aufgewachsen ist, kann erahnen wie schön der Virngrund und die Schwäbische Alb von dort aus im hellen Sonnenlicht zu sehen
sind.

Dem Tod ein stummes Lied

Mönche hatten im 11. Jahrhundert auf dem Hohenberg eine Kirche erbaut und sie dem Pilgerpatron, dem heiligen Jakobus, geweiht. Im Mittelalter machten hier ganze Scharen durchreisender Pilger, dem Ziel – das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien – entgegenschreitend, ihre Rast. Das zur Kirche gehörige Jakobushaus wurde einst durch den Pfarrer Sieger Köder mit Bildern geschmückt. Man entdeckt während eines beschaulichen Rundgangs um die Kirche und auf dem Friedhof, immer wieder über höchst eigentümliche Skulpturen, welche durch sich selbst eine beredte Predigt zu halten scheinen. Unvermittelt tauchen ergreifende künstlerische Botschaften auf, so geigt da ein metallenes Gerippe auf der Mauer sitzend, dem Tod ein stummes Lied.

Viele Freunde verloren

Paula stellte den Wagen ab, sie stiegen beide aus und liefen dann schweigend nebeneinander her. Nachdem sie die Kirche zur Hälfte umrundet hatten, setzte er sich auf eine Bank und bat Paula darum, sich neben ihn zu setzen. Carl Eugen Friedner rang mit sich, es fiel ihm schwer die richtigen Worte zu finden. Er bat Paula um
Geduld, er erklärte ihr, dass er so schnell, wie sie sich das vermutlich vorstellte, keine Erklärungen abgeben könne – zu sehr nehme ihn das Geschehene auch heute noch mit. Schließlich hatte er viele Freunde – auch vermeintliche – verloren und besonders schwierig sei es für ihn, Paula gegenüber zuzugestehen, was ihm misslungen sei.

Uneingeschränkte Gefolgschaft erwartet

Carl legte Paula seine Befürchtungen, sie zu verlieren oder gar in ihren Augen schlecht dazustehen, dar. Und er fragte sich still, ob sie ihm wohl glauben würde? Er wollte Paula damals nicht schaden, sondern ihr helfen. Gleichzeitig wollte er aber seine ganzen guten Verbindungen nicht aufs Spiel setzen. Die alten Freunde nicht
aufgeben und trotzdem zu ihr stehen. Aus heutiger Sicht ein unmögliches Unterfangen – erwarteten die früheren Kameraden doch eine uneingeschränkte Gefolgschaft. Es war verpönt, sich gegen die üblen Machenschaften mancher abzugrenzen. Ihm wurde es damals als Illoyalität ausgelegt, als erkannt wurde, dass
er dabei war, ihr den Rücken zu stärken. Und wenn er offen für Paula Engel Position bezog, ließ man ihn das spüren.

Betrug an ihrer Freundschaft

Sie schwieg noch immer, Paula hatte erwartet, dass er nun zügig zum Kern der Vergangenheit kommen würde und war enttäuscht über sein, in ihren Augen lapidares, Geständnis. Es leuchtete ihr nicht ein, warum sich Carl so umständlich anstellte und damals in seinem Wirkungskreis derart gefangen war, dass er sie sogar in aller Öffentlichkeit verraten hatte. Sie wollte die Wahrheit wissen, und vor allem wollte sie wissen, wer genau in welcher Funktion damals beteiligt war. Für sie war es Betrug, an ihrer beider Freundschaft, an ihrer Liebe zu ihm und vor allem fühlte Paula sich von einer hinterlistigen Bande um ihr Erbe betrogen – was letztendlich schlimmer wog, wusste sie nicht zu sagen. Jedenfalls war sie nicht bereit das Geschehene einfach so stehen zu lassen…. Fortsetzung folgt.

Beschreibungen der Kunst und des Wirkens von Pfarrer Sieger Köder befinden sich im Internet, unter anderem auf folgender Seite: http://www.gemeinde-rosenberg.de/index.php?id=360

Kontakt zur Autorin:

Sollte sich jemand aus der Leserschaft durch die Beschreibung der Machenschaften daran erinnert fühlen, wie eine Immobilie verloren gegangen ist, können sich diejenigen gern an die Autorin wenden.

E-Mail: b.haebich@web.de

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„Wegen Operation eines Musikers“ – Konzert in der Gaildorfer Kulturkneipe Häberlen fällt aus

Wegen einer dringend notwendigen Operation eines Musikers fällt das KLAEPTN-Konzert am Samstag, 31. Januar 2015, in der Gaildorfer Kulturkneipe Häberlen aus.

Von der Kulturschmiede Gaildorf

Konzert wird nachgeholt

Wir bitten um Verständnis und versprechen, dass der Termin nachgeholt wird.

Weitere Informationen im Internet über die Arbeit der Kulturschmiede Gaildorf:

http://www.kulturschmiede.de/html/programm/programm_index.htm

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