Einen Leserbrief zu einem Artikel in der Hohenloher Zeitung (HZ) vom 14. Juli 2015 mit der Überschrift „Bei Windkraft die Bürger beteiligen“ hat Kurt Maier aus Künzelsau-Morsbach geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.
Leserbrief von Kurt Maier, Künzelsau-Morsbach
Ausufernde Kosten
Die Energiewende genießt die Unterstützung jener Bürger, die nicht von Windkraftanlagen und Stromtrassen betroffen sind. Sie sünd überwiegend dafür, doch tät sich was vor ihrer Tür, bekämpften sie behände die ruinöse Wende. Vielleicht machen sich demnächst noch mehr Menschen Gedanken über Landschafts- und Naturschutz und ausufernde Kosten.
Tropfen auf den heißen Stein
Zum Klimawandel: Gegen die vielen großen Länder, die auf Kohle und Kernkraft setzen, können wir nicht „anquirlen“. Gemessen am ständig steigenden CO2-Ausstoß, den sie verursachen, sind unsere teuer erkauften Einsparungen ein Tropfen auf den heißen Stein.
Doppelt gemoppelt
Zu „irgendwann bei 100 Prozent Erneuerbaren“: Irgendwann sind wir alle tot. Einstweilen haben wir es mit „Flatterstrom“ zu tun, abhängig von Sonneneinstrahlung und Windaufkommen. Demzufolge brauchen wir nach wie vor herkömmliche Kraftwerke. Die müssen bei Tag und Nacht betrieben werden, um bei Grünstrom-Lücken einspringen zu können. Die Erneuerbaren zwingen uns also, „doppelt zu moppeln“. Daher haben wir den höchsten Strompreis in Europa – nach Dänemark. Noch drehen sich dort weit mehr Windräder als bei uns, insofern zahlen die Dänen auch mehr. Nicht mehr lange. Nähern wir uns den von Grün-Rot verordneten Ausbauzielen und fließt erst die Erdverkabelung in den Strompreis ein, dann wird die deutsche Kilowattstunde weltweit die teuerste sein.
„Keine Rechtfertigung für eine Fortführung des EEG“
Zur Energiewende: Von der Regierung bestellte und bezahlte Experten lassen in ihrem „Gutachten zu Forschung und Innovation 2015“ kein gutes Haar am Erneuerbare-Energien-Gesetz. Abschließend stellen sie fest: Es „ergibt sich keine Rechtfertigung für eine Fortführung des EEG.“
Fauler Zauber
Demnach zahlen wir uns „dubbelig“ für nichts und wieder nichts opfern „faulem Zauber“ all die Vorzüge, die Ministerpräsident Kretschmann in seinem Grußwort anlässlich „40 Jahre Hohenlohekreis“ so nachdrücklich gelobt hat: die „hohe Lebensqualität“, die „intakte Natur- und Kulturlandschaft“, den „hohen Freizeit- und Erholungswert“.
Mogelpackung
Bürgerbeteiligung? Eine Mogelpackung! Wir können uns rund um die Uhr beteiligen, wenn wir keine Gelbbauchunken, Fledermäuse, Schwarz- und Rotmilan aufzubieten haben, sind wir verratzt. Nur wenn es demnächst gelingt, eine Neuauflage von Grün-Rot zu vereiteln, können wir die rücksichtslose Verspargelung Hohenlohes verhindern.