„Die Bürger bei allen wichtigen Projekten frühzeitig und intensiv einbeziehen“ – Extrablatt (Ausgabe 2) zur Bürgermeisterwahl 2016 in Kirchberg an der Jagst

Drei Ausgaben des Extrablatts zur Bürgermeisterwahl am Sonntag, 12. Juni 2016, in Kirchberg an der Jagst veröffentlicht der Bürgermeisterkandidat Ralf Garmatter. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht alle drei Ausgaben in voller Länge. Dieser Artikel enthält Extrablatt-Ausgabe 2.

Von Bürgermeisterkandidat Ralf Garmatter, Kirchberg an der Jagst

Kein Bau in der Au

Viel Diskussionsstoff lieferte in den vergangenen Monaten der geplante Neubau eines gemeinsamen Feuerwehrmagazins in Kirchberg-Tal. Die Fronten sind verhärtet. In der „Vorderen Au“ soll es gebaut werden. Viele Bürgerinnen und Bürger sind gegen diesen Standort. Eine Gruppe initiiert deshalb ein Bürgerbegehren „Nein zum Standort des geplanten Feuerwehrmagazins in der Vorderen Au in Kirchberg-Tal – Ja zu einem Bürgerentscheid“. Alle Bürgerinnen und Bürger – ab 16 Jahren – in der gesamten Gemeinde Kirchberg sollen die Möglichkeit bekommen, über dieses wichtige kommunale Bauwerk und dessen Standort mitzuentscheiden. Das ist gelebte Demokratie.

Erstes Bürgerbegehren

Der Gemeinderat hat am 25. April 2016 beschlossen, ein neues Feuerwehrmagazin am Standort in der Vorderen Au in Kirchberg-Tal zu bauen. Dagegen wenden sich die Initiatoren des Bürgerbegehrens. Wenn genügend Unterschriften zusammen kommen, kann es in Kirchberg den ersten Bürgerentscheid der 750-jährigen Stadtgeschichte geben. Erfolgreiches Vorbild der jüngsten Vergangenheit ist Schrozberg. Dort haben sich die Wählerinnen und Wähler für den Erhalt ihres Freibades entschieden.

Viele Gründe sprechen gegen den Magazin-Standort

Ein großvolumiger Magazin-Neubau im Gebiet des ehemaligen Jagstlaufs der Vorderen Au behindert den Blick auf das städtebauliche Gesamtensemble der historischen Altstadt von Kirchberg. Uraltes Kulturgut und die Kulturlandschaft werden entwertet und die touristische Attraktivität Kirchbergs wird geschmälert. Die historisch gewachsene Auenlandschaft mit dem Sophienberg im Hintergrund wird durch den Magazin-Neubau stark beeinträchtigt. Durch den Magazin-Neubau in der Vorderen Au werden Flächen unnötig neu versiegelt und der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Außerdem ist die Verkehrsanbindung problematisch. Die steile Ausfahrt vom geplanten Magazin-Neubau auf die Landesstraße 1040 ist unübersichtlich und gefährlich.

Der Preis hat sich schon mehr als verdoppelt

Die Preissteigerung von ursprünglich geplanten 1,4 Millionen auf inzwischen 2,9 Millionen Euro ist nicht akzeptabel. Mit weiteren Preissteigerungen während der Bauphase ist zu rechnen. Der Gemeinderat der Stadt Kirchberg/Jagst hatte den Grundsatzbeschluss für den Bau eines gemeinsamen Feuerwehrmagazins für den Preis von 1,4 Millionen Euro gefasst. Wenige Wochen später wurden in den Haushaltsplan der Stadt für den Neubau aber Kosten von 2,7 Millionen Euro geschrieben. Durch die erforderliche Tiefgründung mit Hilfe von bis zu zehn Meter tiefen Betonpfählen erhöhten sich die Baukosten bereits vor Baubeginn auf 2,9 Millionen Euro. Das zu dieser Preissteigerung führende Bodengutachten hatte der Bürgermeister den Stadträten acht Monate lang vorenthalten.

Die Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden

Andere Standorte sind preisgünstiger, weil die aufwändige Tiefgründung entfällt und Auflagen von verschiedenen Behörden wegfallen. Ich unterstütze aktiv das Anliegen, dass alle Wahlberechtigten in Kirchberg und den Teilorten über den Standort des zukünftigen Feuerwehrmagazins abstimmen können. Die Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden.

Für was ich mich noch einsetzen will:

Für einen Jugendbeirat

Damit die jungen Menschen in Kirchberg mehr Mitspracherecht bekommen, werde ich einen Jugendbeirat anregen. Die jungen Menschen sollen den Gemeinderat sowie die Ortschaftsräte in Lendsiedel, Gaggstatt und Hornberg bei allen Themen beraten, die unsere Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde und in den Teilorten betreffen.

Für mehr Bürgerbeteiligung

Bürgerbeteiligung macht die Stadt lebendig. Die Bürger fühlen sich ernst genommen. Es darf nicht so sein, dass die Einwohner lediglich über bereits gefasste Beschlüsse informiert werden. Das ist keine Bürgerbeteiligung. Echte Bürgerbeteiligung bedeutet, dass die Kirchbergerinnen und Kirchberger ihre Vorschläge und ihre Kritik frühzeitig in öffentlichen Veranstaltungen und öffentlichen Arbeitsgremien äußern und ihre Ideen direkt einbringen können. Gute Vorschläge soll die Gemeinde umsetzen.

Bürgerschaftliches Engagement

Nicht nur bei der Arbeit mit Flüchtlingen erbringen die Bürgerinnen und Bürger enorme Leistungen. In den Vereinen, Gruppen und Initiativen wird Vorbildliches geleistet. Die Helferinnen und Helfer dürfen bei ihrer Arbeit nicht alleine gelassen werden. Bei Engpässen und Überlastungen gilt es seitens der Stadt unbürokratisch Hilfe zu leisten. Wo erforderlich, muss auch finanziell und/oder personell unterstützt werden.

Verantwortung übernehmen

Wenn es eine Umweltkatastrophe mit zunächst nicht absehbaren Folgen gibt – wie beim Mühlenbrand in Lobenhausen im August 2015 – muss ein Bürgermeister vor Ort sein. Er muss die Hilfeleistungen mit organisieren und mit aller Kraft die ehrenamtlichen Helfer unterstützen. Es ist zu wenig, zum Pressetermin des Umweltministers in den Hohenlohekreis anzureisen und anschließend wieder zurück in den Urlaub zu fahren. Ein Bürgermeister muss Verantwortung übernehmen. Er muss da sein, wenn Hilfe dringend benötigt wird.

Mehr Transparenz im Gemeinderat

In der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg heißt es im Paragraph 35 Absatz 1: „Die Sitzungen des Gemeinderats sind öffentlich. Nichtöffentlich darf nur verhandelt werden, wenn es das öffentliche Wohl oder berechtigte Interessen einzelner erfordern (…).“

Diese Vorschrift zugrunde gelegt, hat sich der Kirchberger Gemeinderat in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Geheim(de)rat entwickelt. Die nicht-öffentlichen Sitzungen dauern inzwischen länger als die öffentlichen Sitzungen. Die Beschlüsse werden entgegen den Vorschriften der Gemeindeordnung nicht in der nächsten Sitzung, sondern manchmal erst eineinhalb Jahre später veröffentlicht.

Was soll diese Geheimniskrämerei?

In Kirchberg ist es sogar so weit gekommen, dass die öffentlichen Sitzungen von zwei nicht-öffentlichen Sitzungen umrahmt werden. Das heißt: Die Stadträte tagen vor der öffentlichen Sitzung bereits nicht-öffentlich und nach dem öffentlichen Teil geht es noch einmal nicht-öffentlich weiter. Was soll diese Geheimniskrämerei?

In einem Rechtskommentar zur Gemeindeordnung heißt es: „Eine generelle Vorberatung durch den Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung ohne Vorliegen der Kriterien des Paragraph 35, Abs. 1, Satz 2, die dazu führt, dass in der öffentlichen Sitzung keine Sachdiskussion mehr stattfindet, ist mit dem Öffentlichkeitsgrundsatz nicht vereinbar.“ Kommunalpolitik muss für die Bürger nachvollziehbar sein.

Von der Existenz nicht-öffentlicher Sitzungen erfahren die Kirchbergerinnen und Kirchberger schon länger nichts mehr. Seit etwa zwei Jahren werden im städtischen Mitteilungsblatt keine nicht-öffentlichen Sitzungen mehr angekündigt.

Meine Forderung lautet: In Kirchberg müssen die kommunalpolitischen Debatten wieder öffentlich geführt werden. Die Bürgerinnen und Bürger sollen wissen, welche Positionen die Gemeinderatsfraktionen und die Stadtverwaltung jeweils vertreten. Nur so können sich alle ein realistisches Bild der Kommunalpolitik und ihrer Akteure machen.

Die Schulden steigen

Die Schulden der Stadt Kirchberg steigen nach Angaben des Landratsamts Schwäbisch Hall in den Jahren bis 2019 von 4,3 Millionen Euro auf bis zu 6,6 Millionen Euro. Das sind Schulden von 1598 Euro je Einwohner. „Ob die Ertragskraft des Verwaltungshaushalts ausreicht, um die geplanten Investitionen wie in der Finanzplanung bis 2019 vorgesehen durchführen zu können, ist fraglich“, schreibt die Kreisbehörde in ihrer Stellungnahme zum Haushalt 2016. Insbesondere sei „jede neu zu schaffende Infrastruktureinrichtung konsequent nach wirtschaftlichen Erwägungen zu planen und umzusetzen. Hierbei sind auch die Folgekosten zu beachten.“

Angesichts dieser düsteren Prognose kann sich Kirchberg keine überteuerten Prestigeobjekte leisten – wie beispielsweise ein Feuerwehrmagazin am falschen und zu kostspieligen Ort.

Sanierung der Schule

Für die Erziehung und Bildung unserer Kinder müssen wir die besten Bedingungen schaffen. Der Rückgang der Schülerzahlen muss gestoppt werden, sonst leidet der Schulstandort Kirchberg. Die August-Ludwig-Schlözer-Schule ist fast 50 Jahre alt. Eine energetische Sanierung ist dringend erforderlich. Sie darf wegen ausufernder Kosten für das geplante Feuerwehrmagazin nicht auf die lange Bank geschoben werden. Zu überlegen wäre ein energiesparendes Heizungskonzept in Zusammenarbeit mit örtlichen und regionalen Energieinitiativen und innovativen Energieanbietern. Bei der Schulsanierung ist außerdem auf einen wirkungsvollen Sonnenschutz auf der Südseite und der Westseite der Schule zu achten.

Sonnenschutz des Mensagebäudes fehlt

In den wärmeren Monaten des Jahres steigt die Zimmertemperatur in den stickigen Räumen der Mensa-Hausaufgabenbetreuung auf viel zu hohe Werte. Im relativ kühlen Sommer 2014 hat die Stadtverwaltung selbst Raumtemperaturen von knapp 30 Grad (29,3) gemessen. Im heißen Jahr 2015 waren die Temperaturen entsprechend höher. Da kann sich beim Lernen kein Kind mehr richtig konzentrieren. Negativ auf das Raumklima wirkt sich neben dem fehlenden Sonnenschutz aus, dass in den Räumen der Hausaufgabenbetreuung aus Kostengründen auf die Be- und Entlüftung verzichtet wurde.

Die Stadt Kirchberg muss endlich die etwa 320 Unterschriften von Schülereltern ernst nehmen und eine Außenjalousie anbringen. Die vor zwei Jahren gepflanzten Bäume bringen nichts. Deren Schatten erreichen während der Betreuungszeiten in der Mensa nicht einmal das Gebäude. Deshalb können sie auch nicht für eine Abkühlung in den Räumen sorgen.

Kindergärten bestmöglich ausstatten

Die Kinderbetreuung gilt es kindgerecht und elternfreundlich auszubauen. Dazu zählen auch die Ganztagesbetreuung und die Kleinkindbetreuung. Freitagnachmittags sollte es für berufstätige Eltern, für Alleinerziehende und alle anderen Eltern möglich werden, ihre Kinder im Kindergarten betreuen zu lassen.

Belebung der Ortskerne

In einigen Orten gibt es leerstehende Häuser und Baulücken. Diese gilt es zuerst zu nutzen, weil dadurch unnötige Versiegelungen von Flächen und teuere Erschließungen vermieden werden.

Gewerbliche Bauplätze

Die Bauplätze für Gewerbeerweiterungen und Modernisierungen kommen an ihre Grenzen. Es müssen weitere Möglichkeiten der Existenzsicherung für Gewerbetreibende geschaffen werden.

Attraktive Bauplätze schaffen

In den Baugebieten in Kirchberg und Lendsiedel gibt es nur noch wenige freie Plätze. Der Gemeinderat muss die Bürgerinnen und Bürger bei der Schaffung neuer Bau- und Gewerbegebiete intensiv mit einbeziehen.

Bäuerliche Landwirtschaft schaffen

Die Stadt Kirchberg muss alles in ihrer Macht stehende tun, um die bäuerliche Landwirtschaft in Kirchberg und den Teilorten zu erhalten und zu unterstützen. Gewissenhaft arbeitende Bauern sind nicht nur Kultur- und Landschaftspfleger, sondern auch Tierschützer.

Handel und Gewerbe unterstützen

In enger Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden muss die Stadt Kirchberg die Versorgung mit allen Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs sicherstellen. Aktives Stadtmarketing, das den örtlichen Geschäften nutzt, ist dafür erforderlich. Erinnert sei an den guten Brauch: „Dort wo ich wohn’ da kauf’ ich auch.“

Tourismus fördern

Im Bereich des Frankenplatzes soll ein „Stadtinformationsbüro“ eingerichtet werden, wo sich die Besucherinnen und Besucher der Stadt über das touristische Angebot der Stadt, die Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Hotels, Cafés informieren können. Auch Vorbestellungen, Reservierungen und Buchungen sollten dort möglich sein. Eine Integration in ein bereits bestehendes Geschäft wäre ebenfalls denkbar.

Kultur und Bildung

Junge Menschen sollen nach Erreichen der Volljährigkeit weiterhin gebührenfrei Bücher, CDs, DVDs in der Stadtbücherei ausleihen können, wenn sie sich noch in der Ausbildung, der Schule, im Studium befinden, Hartz-IV-berechtigt oder arbeitslos sind.

Kultur und Kommunikation

Das vielfach ausgezeichnete Kino Klappe muss besser in städtische Kulturangebote einbezogen werden. Die „Klappe – Kino und Bar“ ist ein Juwel unter den Kulturinitiativen unserer Stadt. Sie ist auch ein ganz wichtiger Treffpunkt in unserer Gemeinde. Gleiches gilt für die Dorfwirtschaften in Lendsiedel, Mistlau, Gaggstatt, Diembot und Dörrmenz.

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„Ein guter Brauch: Dort wo ich wohn‘, da kauf‘ ich auch!“ – Extrablatt (Ausgabe 1) zur Bürgermeisterwahl 2016 in Kirchberg an der Jagst

Drei Ausgaben der Informationsbroschüre „Extrablatt“ zur Bürgermeisterwahl in Kirchberg/Jagst am Sonntag, 12. Juni 2016, gibt Bürgermeisterkandidat Ralf Garmatter heraus. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht in diesem Artikel die Informationen der ersten Ausgabe in voller Länge. Zwei weitere Ausgaben werden in gesonderten Artikeln veröffentlicht.

Von Ralf Garmatter, Bürgermeisterkandidat in Kirchberg/Jagst

Ein guter Brauch: Dort wo ich wohn‘, da kauf‘ ich auch!

Kirchberg/Jagst ist ein lebenswerter und liebenswerter Ort. In Hornberg bin ich aufgewachsen, heute wohne ich mit meiner Frau und unseren beiden Kindern in Kirchberg. Am Sandbuck haben wir ein Haus gebaut. Mein Herz hängt an meiner Heimatstadt und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern. Meine beruflich erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen kann ich gewinnbringend für Kirchberg und seine Bürgerinnen und Bürger einsetzen.

Was mir Sorgen bereitet:

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Geschäfte geschlossen. Die Innenstadt droht zu veröden. Das muss gestoppt werden. Es darf nicht sein, dass eine Stadt, die mit dem Slogan „Kunst und Natur“ wirbt, nicht einmal mehr eine Buchhandlung hat. Daran lässt sich die Misere exemplarisch darstellen. Wenn ein alteingesessenes Geschäft zuzumachen droht, müssen beim Bürgermeister die Alarmglocken schrillen. Er muss aktiv werden, um entweder eine Schließung zu verhindern oder als oberster Wirtschaftsförderer der Stadt, alle Hebel in Bewegung setzen, um geeignete Nachfolger oder Pächter zu finden.

Mit den Bürgern ständig im Gespräch sein

Die mangelhafte Kommunikation des Bürgermeisters mit der Bürgerschaft, den Geschäftsleuten und einem Teil der Gremienvertreter ist seit einigen Jahren das Hauptproblem in der Kirchberger Kommunalpolitik. Ein Bürgermeister muss mit den Bürgerinnen und Bürgern ständig im Gespräch sein und nicht nur während des Wahlkampfs so tun, als ob ihn die Probleme der Menschen interessieren.

Eines kann ich Ihnen versichern: Ich werde die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen. Ich werde immer versuchen, gemeinsam mit den Betroffenen, schnelle und gute Lösungen zu finden. Dies soll auch die Maxime der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus sein. Dazu muss das Betriebsklima stimmen. Nur dann können sie ihre ganze Kraft in den Dienst der Bürgerinnen und Bürger stellen. Der Bürgermeister muss die Dinge gut vorbereiten, klare und verständliche Anweisungen geben und sich in schwierigen Angelegenheiten vor seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen. Dafür ist eine starke Persönlichkeit nötig.

Wählen Sie am 12. Juni 2016 Ralf Garmatter zu Ihrem Bürgermeister von Kirchberg/Jagst!

Ein schöner Brauch: Dort wo ich wohn‘, da kauf‘ ich auch

Wer das Motto „Ein schöner Brauch: Dort wo ich wohn‘, da kauf‘ ich auch“ umsetzt, hilft allen Ladeninhabern und Pächtern in Kirchberg und den Teilorten. Es sorgt dafür, dass nicht noch mehr Geschäfte für immer schließen. Die Stadt und die Teilorte dürfen nicht veröden. Kirchberg darf nicht nur zur Wohn- und Schlafstadt werden. Weitere Geschäfts- und Ladenschließungen aus Altersgründen drohen in den nächsten Jahren. Da muss aktiv gegengesteuert werden. Möglich ist dies zum Beispiel bei der Suche nach Geschäftsnachfolgern oder durch die Schaffung von guten Rahmenbedingungen für die Firmen. Keinesfalls darf ein Stadtoberhaupt bei städtischen Immobilien die Arbeit der Pächterinnen und Pächter unnötig erschweren. Durch aktive Wirtschaftsförderung muss der Bürgermeister seinen Beitrag leisten.

Ein Bürgermeister muss:

Bürgeranliegen ernst nehmen. Zuhören können, sich für die Belange der Einwohner einsetzen. Für die beste Lösung kämpfen. Fehler einräumen und aus begangenen Fehlern lernen.

Was mir außerdem wichtig ist:

– Gute Zusammenarbeit mit allen Bürgerinnen und Bürgern in Kirchberg und in den Teilorten. Die Menschen müssen sich auf das Wort des Bürgermeisters verlassen können.

– Gute Bedingungen an den Kirchberger Schulen und Kindergärten, Förderung der Ganztagesbetreuung

– Faire Zusammenarbeit und intensive Kommunikation mit allen Fraktionen im Kirchberger Gemeinderat

– Frühzeitige und intensive Bürgerbeteiligung bei allen Projekten

– Jährlich mindestens eine Bürgerversammlung in Gaggstatt, Hornberg, Lendsiedel und Kirchberg.

– Stärkung der Arbeit in den Ortschaftsräten in Gaggstatt, Hornberg und Lendsiedel

– Klares Bekenntnis zu starken und aktiven Teilorten. Unterstützung der Teilorte bei ihren Aktivitäten

– Unterstützung der Ehrenamtlichen und der Hauptamtlichen in den Vereinen, den Dorfgemeinschaften, den Schulen und Kindergärten.

– Unterstützung der Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen bei der Arbeit mit Flüchtlingen.

–Erhalt und Förderung der kulturellen und sozialen Einrichtungen und Aktivitäten

Persönliche Daten:

Ralf Garmatter

Geboren 1964 in Schwäbisch Hall

Aufgewachsen in Kirchberg/Jagst-Hornberg

Familienstand: verheiratet, zwei Kinder (2 und 10 Jahre alt)

Wohnort: 74592 Kirchberg/Jagst

Schulzeit:

Grundschule Kirchberg/Jagst

Gymnasium Schloss-Schule Kirchberg/Jagst

Wehrdienst:

Grundwehrdienst in Ingolstadt und Ellwangen

Studium:

Sozialpädagogisches Vorpraktikum im DRK-Kurheim für Mütter mit behinderten und nicht-behinderten Kindern in Kirchberg/Jagst

Grundstudium Sozialpädagogik an der Fachhochschule in Frankfurt/Main

Hauptstudium Sozialpädagogik an der Fachhochschule in Esslingen/Neckar, Abschluss als Diplom-Sozialpädagoge (FH) mit Staatlicher Anerkennung

Berufliche Tätigkeiten:

Sozialpädagoge im Kinder- und Jugendheim St. Raphael in Unterdeufstetten

Verantwortlicher Redakteur der Wochenzeitung Crailsheim, einem wöchentlich erscheinenden Anzeigenblatt

Ausbildung zum Tageszeitungsredakteur (Volontariat) bei der Murrhardter Zeitung

Arbeit als Tageszeitungsredakteur

Seit 1999 bis heute: Selbstständige Tätigkeit als „Freier Journalist“

Seit 2009: Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber der Internetzeitung Hohenlohe-ungefiltert

Seit 2007 bis heute: Arbeit als Sozialpädagoge im Kinder- und Jugendheim St. Josefspflege in Mulfingen

Ehrenamt:

Studentisches Mitglied des Senats der Fachhochschule Esslingen und anderer studentischer Gremien

1994 bis 1999: Mitglied des Gemeinderats der Stadt Kirchberg/Jagst

1994 bis 2014: Mitglied des Ortschaftsrats Hornberg

2010 bis 2012: Elternvertreter im Kindergarten Lendsiedel

2012 bis 2014: Elternvertreter in der August-Ludwig-Schlözer-Schule Kirchberg

Lizenzierter Fußball-Trainer, drei Jahre Aktiventrainer und vier Jahre lang Jugendtrainer der TSG Kirchberg

Hobbies:

Reisen, Lesen, Sport, Natur, Deutsch lernen mit Flüchtlingen in Kirchberg, lokale und regionale Zeitgeschichte

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„Niederschläge fließen zu schnell ab: Agrarlandschaft muss Wasser besser zurückhalten“ – Umweltzentrum Schwäbisch Hall weist auf mögliche Ursachen der Sturzfluten hin

Das kreisweite Umweltzentrum Schwäbisch Hall sieht einen Zusammenhang zwischen der Heftigkeit der Sturzfluten des vergangenen Wochenendes und der veränderten Beschaffenheit der Agrarlandschaft im Einzugsgebiet unserer Flüsse. Man mache es dem Regenwasser viel zu leicht, aus der Landschaft abzufließen. Mit entsprechenden Gegenmaßnahmen ließen sich die Hochwasserspitzen reduzieren und die Schäden vermindern.

Von Martin Zorzi, Umweltzentrum Schwäbisch Hall

Problem: Bolzengerade Profilgräben oder Rohrleitungen

Auch beim Umweltzentrum herrschen Traurigkeit und Entsetzen über die Geschehnisse und Mitgefühl mit den Betroffenen. Dennoch sehe man sich in der Pflicht, auf mögliche Ursachen hinzuweisen. So seien Flurbereinigung und Gewässerausbau im letzten Jahrhundert viel zu lange nach dem Motto erfolgt: Möglichst schnell weg mit den Niederschlägen. Bäche seien begradigt und Feuchtgebiete und Feuchtwiesen als natürliche Speicher entwässert worden. Vor allem habe man aber nahezu jede Geländemulde mit „bolzengeraden“ Profilgräben oder Rohrleitungen versehen, welche das Oberflächenwasser in Windeseile zu den Bächen führen. Außerdem sei die Ackernutzung ausgedehnt und die Schläge größer geworden, gleichzeitig wurden wichtige Landschaftselemente beseitigt. Dort abfließender Regen, der früher an Rainen, Grünwegen und Hecken „ausgebremst“ wurde, kommt auf den großen Feldern nach Beobachtungen der Naturschützer heute „richtig in Fahrt“ und reißt zu allem Übel noch große Mengen an Bodenkrume mit sich – zu erkennen an den dann braun getrübten Bächen. Erreichen solche „Abflusswellen“ aufgrund eines Starkregens unsere Klingen am Rande von Kocher, Bühler und Jagst, entwickeln sie dort eine kaum zu bändigende Kraft – Sturzfluten seien dann die logische Folge. Verstopfen diese wie in Braunsbach zu allem Übel noch eine Rohrleitung, sei die Katastrophe für den Ort kaum zu verhindern.

Gräben und Bäche ökologisch umgestalten

Abhilfe sieht das Umweltzentrum vor allem in einer ökologischen Umgestaltung der Gräben und Bäche sowie der Ausweisung von Gewässerschutzstreifen beziehungsweise einem Grünlandpuffer. Große Ackerblöcke in Hanglage müssten wieder vermehrt mit Rainen, Grünwegen und/oder Gehölzstreifen durchzogen werden, um den Abfluss der Niederschläge zu bremsen. Dies verringere gleichzeitig die Erosion wertvollen Ackerbodens, ebenso werde einer zu starken Austrocknung entgegen gewirkt, wie es Hohenlohe mit der Dürre im letzten Jahr als anderes Extrem erleiden musste.

Nachhaltige Landnutzung statt kurzfristige Ertragsmaximierung

Die Naturschutzverbände setzen nun auf Einsicht seitens der Landwirtschaft, die Gewichtung in der Wirtschaftsweise wieder zu ihrem eigenen Nutzen mehr in Richtung einer nachhaltigen Landnutzung anstatt auf kurzfristige Ertragsmaximierung zu legen.

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„Braunsbach? Klimawandel? War da was?“ – Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Sintflutartige Regenfälle richteten in Braunsbach ein Werk der Zerstörung an. Braunsbach war kein Einzelfall: In Schwäbisch Gmünd kamen zwei Menschen auf tragische Weise ums Leben, In Weißbach ertrank ein Mann in seinem Keller. Drei Tage später traf es Niederbayern, wo bisher sechs Menschen zu Tode kamen.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Zusammenhang mit dem Klimawandel

Vielleicht fühlten sich viele Menschen hier in der Region auf einer „Insel der Seligen“. Denn von den in den letzten Jahren nicht gerade seltenen Unwetterkatastrophen blieb die Region Hohenlohe weitgehend verschont. Die Katastrophe von Braunsbach sollte Anlass sein, dass wir die Ursache solch immer häufiger auftretender extremer Wetterphänome ernsthaft zur Kenntnis nehmen: Selbst der Deutsche Wetterdienst sieht bei den gegenwärtig sich häufenden Extremwetterlagen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel. Unwetter, schwere zumal, gab es schon immer. Doch inzwischen wird immer offensichtlicher, dass der Klimawandel solche Wetterextreme verschärft. Der Pionier der Klimaforschung in Deutschland, Professor Hartmut Graßl, hatte bereits vor zwei Jahrzehnten vorausgesagt: Nach der Jahrhundertwende würden die Folgen des sich aufheizenden Klimas auch in Europa spürbar werden.

Vorsicht! Klimakiller am Werk!

Politiker der etablierten Parteien liefern bei solchen Gelegenheiten pflichtschuldigst ihre Betroffenheitsrituale ab und versprechen unbürokratische Hilfe. Dass solche Katastrophen mit der von ihnen verantworteten Politik der gesteigerten CO2-Ausschüttung zu tun haben, wird vornehm verschwiegen. Dabei sind wir gerade im Moment Zeugen einer ganze Reihe klimapolitischer Schandtaten. Die Bundesregierung legt gerade bei der Energiewende den Rückwärtsgang ein. Mit ihrer Reform(?) des EEG-Gesetzes würgt sie den Windkraftausbau ab. Klimaschutz wird ad acta gelegt, Strom aus Kohle und Atom weiter privilegiert. Ihre Pläne laufen auf einen weiteren Anstieg des Treibhausgasausstoßes hinaus.

Verkehrspolitisch unsinniges Großprojekt Stuttgart 21

Bundesverkehrsminister Dobrindt von der CSU ist, wie seine Vorgänger, ein leidenschaftlicher Förderer des  Autoverkehrs. Eine Verkehrswende weg vom Auto hin zur Schiene gibt es bei ihm nicht einmal mehr in Sonntagsreden. Sein Bundesverkehrswegeplan garantiert weiterhin verstopfte Autobahnen und eklatante Mängel im Schienenverkehr. Das profitorientierte Staatsunternehmen Deutsche Bahn verplempert sinnlos Milliarden Euro im verkehrspolitisch unsinnigen Großprojekt Stuttgart 21 und boykottiert durch seine  Verzögerungspolitik beim Ausbau der Rheinbahn die positiven Ansätze, die von der Fertigstellung des Gotthardtunnels ausgehen.

Mehr Gedanken über die Ursachen machen

Die Deutsche Bahn redet zwar davon mehr Güter von der Straße auf die Schiene bringen zu wollen, tut aber real das Gegenteil: Sie will jetzt ein Viertel der  Güterbahnhöfe schließen und sorgt somit dafür, dass die Autobahnen und Straßen noch mehr verstopft werden und noch mehr CO2 in die Atmosphäre geblasen wird. Umweltkatastrophen wie die von Braunsbach zeigen, dass es höchste Zeit für eine klimafreundliche Energie- und Verkehrspolitik ist. Die herrschende Politik tut genau das Gegenteil. In der Großen Koalition in Berlin geben die Klimakiller den Ton an. Sie sorgen dafür, dass es in Zukunft noch mehr und noch schlimmere Braunsbachs geben wird. Braunsbach hat uns vor Augen geführt, dass der Klimawandel keine Sache ist, die sich lediglich in weit entfernten Regionen wie Afrika, Südamerika oder Südostasien abspielt. Er zeigt seine zerstörerische Wirkung auch bei uns, im vermeintlich idyllischen Hohenlohe. Es ist an der Zeit, sich auch hierzulande Gedanken zu machen über die Ursachen des Klimawandels.

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