„Die soziale Realität hinter den amtlichen Zahlen – Entspannung null“ – Stellungnahme von Hans A. Graef zur Verlegung einer Flüchtlingsfamilie aus Gaildorf ins Haller Industriegebiet Solpark

Eine Stellungnahme zum Pressebericht im Haller Tagblatt vom 22. Juni 2017 „Entspannung auf breiter Linie“ hat Hans A. Graef aus Schwäbisch Hall geschrieben. Graef: „Der wahre Sachverhalt zur albanischen Familie auf dem Foto – das Verhältnis von Bericht und Foto ist zweifellos irreführend.“ Graef ist Mitglied des Hans A. Graef, Freundeskreises Asyl Schwäbisch Hall. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Stellungnahme in voller Länge.

Stellungnahme von Hans A. Graef, Schwäbisch Hall

Betreuer der Familie nicht befragt

Der Bericht von Jochen Korte (Haller Tagblatt vom 22. Juni 2017) zeigt die Sicht des Landratsamts als Behörde auf die räumliche Unterbringung, die sich um die Flüchtlinge bemüht und gute Zahlen vorzuweisen hat. Leider wurden zu diesen Daten die ehrenamtlichen Helfer, die sich um die konkreten Einzelschicksale bemühen, nicht befragt. Insbesondere Harald Huber als Einzelbetreuer dieser Familie wurde übergangen. Auch wurde der abgelichteten Familie, die ich lange kenne, nicht erklärt, weshalb sie fotografiert werden soll.

Der Sachverhalt hinter diesen Daten:

Ohne Not wurde die gut integrierte Familie aus ihrem sozialen Umfeld in Gaildorf herausgerissen, insbesondere die beiden Kindergartenkinder wurden nach zwei Jahren ihres eingelebten Wohnsitzes regelrecht beraubt. Der Vater hat eine Arbeitsstelle – seine Blicke auf dem Bild zeugen von der Frustration dieser inakzeptablen Verlegung. Die Asylanträge aller wurden abgelehnt, nur der neugeborene Sohn hat noch keinen Bescheid. Jetzt sitzen die fünf in der neu renovierten Schmollerstraße 31 im Industriegebiet (Integration?) und haben statt einer Wohnung ein zirka 30 Quadratmeter großes Zimmer zu fünft. Es gibt keine Kindergartenplätze, so gut wie keine Kinder in diesem Männerhaus. Die Damentoiletten und Duschräume sind nicht abschließbar – ich war soeben dort.

Keinerlei Sozialkonzept für die Kleinkinder

Die Ehefrau hat zurecht Angst, zumal es keinerlei amtliches Sozialkonzept gibt für das Haus oder VORHERIGE Überlegungen, wie kann eine Kinderfamilie hier leben? Die neue gemeinsame Küche ist fast 150 Meter weg im Untergeschoss. Meine Kritik: wie kann die Behörde – ich will bewusst keine Namen nennen – es verantworten, dass zwar neue Räume, aber keinerlei Sozialkonzept für die Kleinkinder VORHER überlegt wird? Warum werden die Familien mit Kindern und Frauen nicht in die Nähe der Küche nebeneinander gelegt? Weshalb kann die Sozialarbeit im Haus nicht zu Beginn der gesetzlich verordneten Umlegung dafür sorgen, dass sich die zusammengewürfelten 70 Personen, später 173, kennen lernen und so ein Vertrauen zwischen Nachbarn verschiedener Nationen und Lebensgewohnheiten entsteht?

Darstellung und der Lebenswirklichkeit dieser Familie schreit zum Himmel

Fazit: Dieser Bericht und das Foto auf der einen Seite – aber der Widerspruch zwischen der Darstellung und der Lebenswirklichkeit dieser Familie schreit zum Himmel. Grundgesetz Artikel 6 sagt klar und eindeutig: „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen (!) Schutz der staatlichen Ordnung“. Weshalb kümmern sich so wenige Mitmenschen in dieser angeblich um Integration bemühten Gesellschaft um diese an den Rand gedrängten Menschen?

Link zu dem Artikel „Entspannung auf breiter Linie“ im Haller Tagblatt vom 22. Juni 2017:

http://www.swp.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/entspannung-auf-breiter-linie-15280110.html

Weitere Informationen im Internet über den Freundeskreis Asyl Schwäbisch Hall und den Verein „Grenzenlose Freundschaft“:

http://www.freundeskreis-asyl-sha.de/

http://www.freundeskreis-asyl-sha.de/fluechtlingszeitung/

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„Murrbahn endlich zweigleisig ausbauen“ – Offener Brief der Bundestagsabgeordneten Annette Sawade an den Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle (CDU)

Wegen des Zugunfalls zwischen Gaildorf-West und Hall-Hessental hat die Bundestagsabgeordnete Annette Sawade (SPD) einen „Offenen Brief“ an den Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle (CDU) im Bundesverkehrsministerium (BMVI) geschrieben. Annette Sawade fordert nach eigenen Angaben „seit langem einen zweigleisigen Ausbau der Strecke, dessen Vorzüge in der jetzigen Situation voll zum Tragen kämen. Leider hat das BMVI bereits zwei angesetzte Konferenztermine zur Murrbahn verschoben.“

Offener Brief Bundestagsabgeordneten Annette Sawade (SPD), Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Norbert Barthle,

der bedauernswerte Michelbacher Zugunfall mit Entgleisung am vergangenen Donnerstag zwischen Gaildorf-West und Hall-Hessental, hat erneut gezeigt, wie wichtig der zweigleisige Ausbau der Strecke ist. So ist nun der gesamte Verkehr auf der Strecke lahmgelegt. Bei zwei Gleisen könnte man hier Abhilfe schaffen. Deshalb ist es umso bedauerlicher, dass die sogenannte Murrtalkonferenz erneut verschoben wurde. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf. Deshalb sollten die Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit dringend vorangetrieben werden, damit hier endlich Planungssicherheit erreicht werden kann. Darüber hinaus
ist das vorgeschlagene verkehrliche Konzept kritisch zu überprüfen. Außerdem ist die Organisation des Ersatzverkehres sehr verbes-
serungswürdig. Ich konnte mich selbst am gestrigen Montag davon überzeugen.

Fahrgastinformation mangelhaft

Die Bahn APP teilt mit, dass der erste Zug um 7:17 Uhr fährt, die vorherigen fielen aus. In Gaildorf eingetroffen, fährt ein Zug nach Stuttgart um 7:02 Uhr. Der Bahnangestellte kann keine Auskunft geben, die bereitgestellte S-Bahn „führe wahrscheinlich“ nach Stuttgart. Das tut sie auch, allerdings mit entsprechender Verspätung, da die Busse niemals innerhalb von zehn Minuten von Hessental nach Gaildorf gelangen können. Auch nach anderen Presseberichten sollte hier eine bessere Fahrgastinformation geschaffen werden. Einmal an den PKW verlorene Fahrgäste sind nur schwer wieder zurückzugewinnen. Das steht unseren Klimaschutzzielen entgegen, die auch durch mehr Personenverkehr auf der Schiene erreicht werden sollen. Die DB Regio, die die Strecke betreibt, sollte dringend die Fahrgastinformation verbessern und die An- und Abfahrtszeiten von Bus und Bahn aufeinander abstimmen. Es geht zum einen um die treuen Berufspendler, zum anderen aber auch um die zahlreichen Touristen, die z.B. Schwäbisch Hall zu den Festspielen besuchen wollen. Ein gleichlautendes Schreiben sende ich an Herrn Minister Hermann und an die zuständige DB Regio über den Bevollmächtigten der DB AG für Baden-Württemberg Herrn Hantel.

Mit freundlichen Grüßen,

Annette Sawade, MdB

Künzelsau, den 20. Juni 2017

Bezug: Ihr Schreiben

Anlagen: keine

Weitere Informationen und Kontakt:

Annette Sawade, MdB, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Paul-Löbe-Haus, Raum 5.331

Telefon: +49 30 227-71210

Fax: +49 30 227-76501

E-Mail: annette.sawade@bundestag.de

Wahlkreisbüro, Keltergasse 47, 74653 Künzelsau

Telefon: +49 7940 9829 947

Fax: +49 7940 9824 604

E-Mail: annette.sawade@wk.bundestag.de

Weitere Informationen zu Annette Sawade (SPD):

Mitglied des Deutschen Bundestages, Vorsitzende des Unterausschusses Kommunales, Stellvertretende Sprecherin der AG Petitionen der SPD-Bundestagsfraktion, Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, Mitglied im Petitionsausschuss, Mitglied im Unterausschuss Kommunales, Stellvertretendes Mitglied des Finanzausschusses

Internet:

http://www.abgeordnetenwatch.de/annette_sawade-575-50117—abstimmungsverhalten-all.html#parlamentarische_arbeit

https://www.bundestag.de/abgeordnete18/biografien/S/sawade_annette/259054

http://www.annette-sawade.de/ueber-mich/

Weitere Informationen im Internet zu Norbert Barthle (CDU):

http://www.abgeordnetenwatch.de/norbert_barthle-778-78013—abstimmungsverhalten-all.html#parlamentarische_arbeit

https://www.bundestag.de/abgeordnete18/biografien/B/barthle_norbert/258146

https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2015/012-dobrindt-barthle.html

http://barthle-mdb.de/

 

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