„Alassa Mfouapon muss sofort aus Italien zurückgeholt werden und politisches Asyl in Deutschland erhalten.“ Dies ist die Forderung des Ellwangen-Appells vom Freundeskreis Alassa. Der Appell richtet sich gegen eine „brutale und politisch motivierte Abschiebung“. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht unten den Link zum Ellwangen-Appell.
Vom Freundeskreis Alassa
Das zweijährige Kind ertrinkt im Mittelmeer
Alassa Mfouapon wurde im bürgerkriegsgeschüttelten Kamerun religiös verfolgt, floh 2014 mit Frau und Kind. In Libyen wird er von ihnen getrennt, er selbst in einem der berüchtigten libyschen Gefängnisse misshandelt. Nach einem Ausbruchsversuch zusammen mit anderen wird er wieder gefasst. Ihm wird ein Bein gebrochen. Seine Frau wird Opfer sexistischer Gewalt, flieht übers Mittelmeer. Das zweijährige Kind ertrinkt vor ihren Augen. Seitdem ist sie schwer krank und traumatisiert. Er flieht zunächst nach Italien, kommt 2017 nach Deutschland, lebt mit hunderten anderen in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Ellwangen.
Vertrauensperson, Sprecher, Freund
Überall auf seiner Flucht, in Libyen, Italien oder Deutschland ist er bald Vertrauensperson, Sprecher, Freund und Organisator unter Geflüchteten – ihr „leader“.
Am 30. April 2018 will die Polizei aus der LEA Ellwangen einen Kollegen aus Togo abschieben. Solidarisch und gewaltfrei stehen viele mit ihm zusammen und protestieren. Die Polizei zieht sich daraufhin zurück, die Abschiebung unterbleibt zunächst. Aber diese elementare Solidarität wird in allen Medien bis heute als Gewalt diffamiert, angeblich drohe dort ein „rechtsfreier Raum“. Am 3. Mai 2018 erfolgt in der Nacht ein martialischer Einsatz hunderter Polizisten mit Hunden in der LEA – Türen werden
eingeschlagen, Flüchtlinge verletzt und gedemütigt. Der Geflüchtete aus Togo wird festgenommen, dann abgeschoben. Versteht ein grüner Ministerpräsident das unter „Recht und Ordnung durchsetzen“ gegen „rechtsfreie Räume“?
„Wir sind Flüchtlinge, keine Kriminellen“
Alassa Mfouapon stellt sich mit vielen anderen öffentlich dagegen, wird in den Medien zitiert. Er organisiert mit Freunden am 9. Mai 2018 eine Pressekonferenz und Demonstration und meldet sie an: „Viel wird über uns geredet, jetzt reden wir: Wir sind Flüchtlinge, keine Kriminellen! Stoppt die Abschiebungen!“ Alassa steht im Zentrum öffentlicher Berichterstattung, wird Symbol des Protestes gegen Rassismus und verschärfte Asylgesetze, spricht bundesweit auf Kundgebungen und Kongressen. Dann die Quittung! Zynischerweise am Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen, am 20. Juni 2018, wird Alassa frühmorgens wie ein Schwerverbrecher von einem massiven Polizeiaufgebot aus der LEA abgeführt, gefesselt und sofort nach Italien abgeschoben –
eine menschenunwürdige, politisch motivierte Abschiebung! Eine Rückkehrzustimmung der italienischen Regierung – Voraussetzung für Abschiebungen nach Dublin III – liegt nicht vor. Nach bisheriger Rechtslage ist das nicht zulässig. Für dpa eine ruhige Abschiebung. Aber: um ihn zu kriminalisieren, wird ihm Widerstand angedichtet. Eine glatte Lüge!
Faschistoide Flüchtlingsgesetzgebung
Zeitgleich verschärft die Bundesregierung mit Innenminister Seehofers Masterplan das immer brutalere Vorgehen gegen Asylbewerber und Flüchtlinge. Italiens Regierung rückt Tag um Tag mehr nach rechts, weist aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge ab, kriminalisiert Seenotretter und wird zu einer EU-weiten Vorreiterin faschistoider Flüchtlingsgesetzgebung. Alassa – einer für alle! Jetzt braucht er unsre Solidarität! Die demokratische Öffentlichkeit, auch Kolleg/innen in den Betrieben und die Gewerkschaften sind gefragt!
Mit meiner Unterschrift unterstütze ich diesen Appell mit folgenden Anliegen und Forderungen als Erstunterstützer:
Sofortige Rückholung von Alassa Mfouapon nach Deutschland!
Asyl für Kämpfer wie ihn – gegen Rassismus und für Demokratie und Freiheit!
Schluss mit den Abschiebungen!
Flüchtende sind keine Menschen zweiter und dritter Klasse!
Nein zur Festung Europa!
Solidarität statt Seehofers Masterplan!
Ellwangen-Appell als PDF-Datei zum Herunterladen und Unterschreiben: