„Die Bundesweite Kampagne „Rettet die Flüchtlinge in Moria/Lesbos“ startet. 42.000 Flüchtlinge aus aller Welt leben in den Flüchtlingslagern in Griechenland,“ schreibt die die Bundesvertretung von Solidarität International (SI). „Wir alle kennen diese Elendsbilder aus den Medien: es sind einfach katastrophale und menschenunwürdig Zustände. Gegen die Corona-Pandemie können unter solchen Verhältnissen keine Vorsorge- oder Schutzmaßnahmen getroffen werden. Diese Verhältnisse machen uns wütend und fordern unser solidarisches Handeln heraus.“
Informationen zugesandt von Willi Maier, Schwäbisch Hall, vom Verein Solidarität International (SI)
Abschottungspolitik wird tausende Tote hervorbringen
Obwohl zahlreiche Städte in Deutschland (u.a. Berlin und Stuttgart) schon längere Zeit ihre Bereitschaft erklärt haben, Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen, bleibt die Regierung und die EU bei ihrem starrsinnigen und unmenschlichen Festhalten an der Verweigerung diese Menschen aus höchster Not zu retten. Diese Abschottungspolitik wird tausende Tote hervorbringen angesichts der absolut menschenunwürdigen Lage der Flüchtlinge in den griechischen Lagern.
Einheimische Helfer und die Flüchtlinge werden allein gelassen
Aufgrund fehlender Hygiene und der Unmöglichkeit, den notwendigen Abstand zwischen den Menschen überhaupt einhalten zu können, wird sich das Corona-Virus dort schlagartig ausbreiten und zahlreiche Opfer fordern.
„Die Helfer der ausländischen NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen) werden von ihren Regierungen oder Konsulaten wegen des Virus zurückgeholt. Jetzt sind die einheimischen Helfer und die Flüchtlinge allein auf ihre Selbstorganisation angewiesen.
167 Leute teilen sich jeweils eine Toilette
Sie organisieren nach Kräften die Ordnung im Lager, den Umgang mit Müll und sie lehren die Kinder so gut es geht, hygienische Maßnahmen einzuhalten. Das ist aber kaum möglich, wenn sich 167 Leute je eine Toilette teilen, mehr als 240 eine Dusche, zuweilen nur eine Wasserzapfstelle für 1300 Bewohner vorhanden ist – und keine Seife und Möglichkeiten, sich nur annähernd angemessen vorsorglich die Hände zu waschen.
In ihrer engagierten Selbstorganisation verwirklichen sie derzeit drei Projekte:
– Sie nähen Schutzmasken für das Camp. Alle sind sehr fleißig, es gibt aber nicht genug Nähmaschinen und Stoff.
– Es gibt kein fließendes Wasser. Sie wollen einen Tankwagen mieten, der sie täglich mit sauberem Wasser beliefert am Camp und Seife organisieren, sowie eine Massenausbildung machen, um den Leuten beizubringen, wie man sich richtig wäscht um sich zu schützen. Zur Herstellung von Seife wollen sie die Olivenbauern gewinnen, ihnen die Kerne zu schenken, um sie in den Olivenpresseanlagen verarbeiten zu lassen.
– Durch die jahrelange Wirtschaftskrise und das Flüchtlingscamp kommen überhaupt keine Touristen mehr nach Lesbos. Die Inselbewohner vor allem in den Dörfern sind sehr arm und sie hungern. Es gibt hier den besten griechischen Ouzo und den weltberühmten Kaugummi Masticha von Hios, aber in diesen Fabriken arbeiten sehr wenige, wenn überhaupt. Es gibt fast nur noch Olivenöl. Sie wollen Spenden sammeln und Lebensmittelpakete kaufen und mit den Flüchtlingen unter den Dorfbewohnern verteilen. Aber jetzt sind die Flüchtlinge eingesperrt. …“ (Aus dem Appell von Iordanis Georgiou mit Unterstützung der Regionalgruppe Emscher-Lippe von Solidarität International (SI) e.V., Alassa Mfouapon, Marlies Schumann und Roland Rack)
Selbstorganisation der Menschen vor Ort
Solidarität International (SI) e.V. unterstützt die Forderungen der Flüchtlinge in Moria auf Lesbos und richtet seine Solidarität und Hilfe auf die Selbstorganisation der Menschen vor Ort:
Solidarität mit den Flüchtlingen und den Bewohnern von Lesbos!
Spenden Sie für Akuthilfe für die umgehende sanitäre und hygienische Verbesserung der Lage in Moria!
Sofortige Evakuierung der Flüchtlingslager in Griechenland!
Überführung der Lager in kleine Einheiten!
Keine weitere Abschottung der Aufnahme von Flüchtlingen in Länder der EU!
Kein längeres Ignorieren der Aufnahmebereitschaft deutscher Städte für Flüchtlinge!
Solidarität International (SI) e.V. stellt für die Akuthilfe für das Lager und die Bewohner von Moria/Lesbos 10.000 Euro zur sofortigen Verfügung.
Spenden auch Sie auf das Spendenkonto von Solidarität International (SI) e.V. unter dem Stichwort Moria/Lesbos
Kontoverbindung Frankfurter Volksbank – IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84
Solidarität International (SI) e.V. verpflichtet sich zu einer regelmäßigen Berichterstattung über den Verlauf des Projektes, einschließlich der Spendenentwicklung.
Für die Bundesvertretung SI: Renate Radmacher, Susanne Bender, Ute Kellert
Sprecherinnen –
Bundesvertretung
Grabenstr.89
D-47057 Duisburg
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Spendenkonto IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84