„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zweiunddreißigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.
Von Birgit Häbich
XXXII Gefühl
… Carl Eugen Friedner begrüßte die kluge Rede seines Freundes: „Ja, gerade jetzt, wo so viele kuriose Abstandsvorgaben gemacht werden, um menschliche Begegnung zu unterbinden, ist es besonders wichtig sich persönlich zu treffen und sich miteinander auszutauschen. Derzeit kommen lang geheim gehaltene Ungereimtheiten in aller Welt ans Licht. Nur muss man stets auf der Hut sein – dort wo die eigentliche Wahrheit zu liegen scheint, ist sie oft mit mehreren undurchschaubaren Schichten von Intrigen, Lügen und Scheinwahrheiten überdeckt.“ Carl spürte beim Klang seiner eigenen Worte einen heftigen Stich im Herz, und ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit.
Viele Prozesse gegen Umweltschützer
Seinem Freund gegenüber verschwieg er diese Empfindung jedoch und eröffnete eine Diskussion über weltweite Missstände: „Mir als Jurist machen die vielen Prozesse, die seit einiger Zeit gegen aktive Umweltschützer angeleiert werden, große Sorgen. Man versucht die biologischen Apfelbauern in Südtirol* zu zermalmen und jetzt erst wurde gegen eine französische Weinhändlerin* zur Attacke geblasen. Man schüttet sie mit vernichtenden Prozessen zu, denen man seelisch einzig mit großem Mut und finanziell nur mit der Hilfe von Umweltorganisationen standhalten kann. Es ist ein regelrechter Vernichtungsfeldzug, den globale Giftmischer und Brunnenvergifter* da in Europa veranstalten. Im Rahmen geltender Gesetze, versucht man Menschen mit Haltung ganz legal und scheinbar berechtigt zu vernichten. Andere wissende Leute, wie den Enthüller Julian Assange*, versucht man ja auch gezielt zum Schweigen zu bringen.“
Eine „richtige Frau“
Beim Essen fiel Carl immer deutlicher auf, dass sein Freund erstaunlich fröhlich und gelöst wirkte. Er überlegte an was das lag: „Paul, wie geht es mit deiner Tochter?“ „Sie ist bei einer Freundin. Dort können sie in Ruhe zusammen lernen“, antwortete Paul knapp. „Und woher kommt deine so ausgesprochen gute Laune?“, fragte Carl gezielt nach. „Naja, ich habe, ähem“, antwortet er stammelnd. „Du warst bei einer Frau?“, bohrte Carl nun gezielt nach. „Ja, bei einer richtigen“, antwortete Paul ausweichend. Mit gehobenen Augenbrauen wollte Carl wissen: „Was heißt bei einer richtigen – gibt es auch unrichtige Frauen?“ Noch im selben Moment dämmerte es Carl was Paul meinte: „Aha?“, rief er fragend aus und wartete, ob der Freund sich weiter erklären würde.
Triebabfuhr
Die Großmutter der ehelichen Kinder von Paul steckte diesem ab und zu fünfzig Euro für eine käufliche Frau zu. Sie gedachte ihm somit auf Dauer über den Verlust der ehelichen Vergnügungen hinwegzuhelfen. Auch wusste sie darum, dass Paul seine heranwachsende Tochter neben sich schlafen ließ, und meinte ihre Enkeltochter mit der Finanzierung einer regelmäßigen Triebabfuhr für ihren Vater, genügend vor möglichen Übergriffen zu schützen. Den wahren Hintersinn dieser Geste aber, den verwitweten Schwiegersohn damit möglichst von einer neuen Verbindung, einer erfüllenden und sexuellen Partnerschaft zu einer Frau, abzuhalten durchschaute Paul Malibo jedoch nicht.
Violetta
„Ich habe eine Frau kennengelernt“, gab Paul nun strahlend und unumwunden zu. „Ach!“, entfuhr es Carl und er fragte neugierig: „Wen? Wie heißt sie?“ „Violetta. Aber wir reden jetzt nicht darüber, falls Gislène kommt. Ich muss es ihr sehr schonend beibringen, sonst gibt es eine Katastrophe. Das was beim letzten Mal passierte, als ein Jahr nach dem Tod meiner Ehefrau, eine in Frage kommende Frau in meinem Leben auftauchte, möchte ich Violetta ersparen“, antwortete Paul auf Carls Frage, stand auf und ging in die Küche.
Diktaturen
Beim Essen unterhielten sich die beiden Freunde über ihre Eindrücke zur derzeitigen >Karinasituation<. Sie stellten Ähnlichkeiten zum faschistoiden Hitlerdeutschland und anderen Diktaturen fest. Nicht nur die rigorose Abschaffung demokratischer Freiheiten und eine erfolgte Gleichschaltung machten sie dabei aus. Die vielen stasiähnlichen Denunziationen der Folgsamen, und das Schweigen der Mehrheit fanden sie schlicht beklemmend. Um passende Worte ringend, besprachen sie ihre Sorgen wegen einer ausgeübten Euthanasie durch mörderische Impfprogramme. Aber auch darin, dass bereits etwas anderes in der Luft liege, demnächst eine Welle der Veränderung* durch das Land gehen würde, waren sie sich einig. Die beiden Freunde hofften, dass bald eine deutliche Wandlung zum Guten hin eintreten möge.
Mehr Mitmenschlichkeit
„Ich bin zuversichtlich Paul, dass wir unsere freiheitliche demokratische Ordnung bald erneuern und ausbauen können“, meinte Carl: „Es gibt jetzt immer mehr und lauter werdende Stimmen, die sich zu den Gefahren von Impfungen äußern und sich für eine umfassende Verbesserung unseres Gesundheitssystems einsetzen. Zum Beispiel gibt es Ärzte, die sich als so genannte Weiße Kraniche* organisiert haben. Musikerkreise sind ebenfalls fleißig dabei, ermutigende Texte zu schreiben und ihre aufbauenden Lieder* zu singen. Paul ergänzte hoffnungsfroh: „Viele religiös orientierte Menschen ermahnen eindringlich dazu, sich wieder mehr auf Mitmenschlichkeit zu besinnen. Sie fordern die Wiedereinrichtung der seitherigen medizinischen und sozialen Hilfen in den Vesperkirchen. Und Carl, hast du davon schon gehört: In manchen Kanälen im Internet spricht man sogar von einer spirituellen Verantwortung, die es jetzt zu übernehmen gilt.“
Hübsches Zimmer
Nach dem Abendessen verabschiedete sich Carl zügig – er musste ja noch ans andere Ende des Landkreises. Unweit des Kraftwerkshauses hatte er seine Unterkunft. Dort würde er in den kommenden Tagen übernachten. Und für den Fall, dass Paula noch dazukommen würde, war für sie ebenfalls ein einfaches, aber sehr hübsches Zimmer reserviert … Fortsetzung folgt.
Erläuterungen:
*Juristische Attacken gegen Enthüller und Aktivisten: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle- meldungen/meldungen/2020/pestizidtirol/pestizide-im-bordeaux-umweltschuetzerin- vor- gericht.html?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=Newslet ter+-+07.01.2021_SLAPP+Frankreich_oIa&utm_content=Mailing_7647648
https://www.oekom.de/themen/pestizidprozess-das-wunder-von-mals-vor-gericht/c- 340 https://www.sueddeutsche.de/politik/julian-assange-gericht-haft-london-1.5166321
*Ärztestimmen: https://2020news.de/wp-content/uploads/2020/12/0K2YnJI98Grs.mp4 https://aerzte-stehen-auf.de/aerztehilfswerk/
*Aus dem Text des 2. Flugblatts der Weißen Rose: Wenn eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn „es in der Luft liegt“, wenn viele mitmachen, kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden.
*Sophie und Hans Scholl: http://weisse-rose-crailsheim.de/orte-des-gedenkens/crailsheim/
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_wei%C3%9Fe_Rose_%28Film%29
https://www.youtube.com/watch?v=xrRO4K0fmlY
https://www.youtube.com/watch?v=wfi5UxYN968
https://wecker.de/de/musik/album/34-Filmmusiken/item/128-Die-Weisse-Rose.html
*Beispiel aktueller Musik und Kunst:
Side By Side (One For All And All For One) – Project United – A Song For The World – Corona-Crisis: https://www.youtube.com/watch?v=YHXstXiPXsY&feature=youtu.be
*Vesperkirchen: https://de.wikipedia.org/wiki/Vesperkirche
*Verantwortung in der universellen Zukunft: https://christinavondreien.ch/medien/kernaussagen-anlaesslich-des-tagesseminar-in- erding-05.01.2019