„Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf“ – MLPD protestiert gegen die Angriffe der Türkei auf Rojava und im Nordirak

„Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf! Vorwärts zur internationalen sozialistischen Revolution!“, schreibt die Partei MLPD in einer Pressemitteilung. Die MLPD protestiert damit gegen die Angriffe der Türkei auf Rojava und im Nordirak.

Von der Partei MLPD

Angriffe des faschistischen Regimes Iran

Am Samstag in der Nacht hat das faschistische Erdoğan-Regime Luftangriffe in Nord- und Ostsyrien (Rojava) und Südkurdistan (Irak) durchgeführt. Betroffen sind insbesondere Kobane, aber auch Tel Rifat, Derik, Zirgan, Dirbesiye und Gire Spi, in Südkurdistan das Asos-Gebirge bei Silemaniye und die Qandil-Region. Es gibt mindestens zwölf Todesopfer. Parallel attackiert das faschistische Regime des Iran kurdische Regionen im Land.

Neuimperialistische Türkei

Die MLPD protestiert gegen die Bombardements des faschistischen Erdoğan-Regimes. Die neuimperialistische Türkei behauptet dreist, dies sei eine ‚Vergeltung‘ für das Attentat in Istanbul. Dabei weisen alle Indizien darauf hin, dass dieser faschistische Anschlag vom türkischen Regime oder dem faschistischen IS organisiert wurde. Wir kennen es ja zur Genüge, wie Imperialisten Vorwände für völkerrechtswidrige Angriff konstruieren. Die MLPD erklärt ihre unverbrüchliche Solidarität dem kurdischen Befreiungskampf!

„Mehr als 2.000 Giftgasangriffe gegen den kurdischen Befreiungskampf“

Noch gibt es keine Berichte über eine Bodenoffensive der Türkei gegen Rojava. Die türkische Regierung verkündet aber in faschistischem Ton, jetzt sei “Abrechnungszeit” und will eine 30 Kilometer breite Zone in Rojava militärisch besetzen. Seit April gab es bereits mehr als 2.000 Giftgasangriffe gegen den kurdischen Befreiungskampf. “Niemals”, so die Parteivorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, „hätte sich das Erdoğan-Regime ohne Absprachen mit der NATO und Russland solche Attacken getraut. Es ist doch wohl kein Zufall, dass sie wenige Tage nach dem G20-Gipfel der führenden imperialistischen Mächte stattfinden. Hier dürfte sich Erdogan das OK zu diesen brutalen Angriffen geholt haben. Das zeigt, dass sich die Imperialisten bei aller Konkurrenz in ihren konterrevolutionären Zielen einig sind. Sie haben Angst vor der zunehmenden internationalen Tendenz zu gesamtgesellschaftlichen Krisen.”

Weltkriegsgefahr

Während Scholz und Baerbock tagtäglich die Verletzung der Menschenrechte durch Russland anprangern, gibt es bisher kein Wort der Kritik oder gar der Verurteilung der türkischen Angriffe. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) will sogar morgen in die Türkei fliegen. Sie will den türkischen Staatsterroristen freudig die Hand geben – und das auch noch unter dem Vorwand des “Kampfs gegen den Terrorismus”. Das ist unerträgliche imperialistische Heuchelei! Gabi Fechtner erläutert: „Der türkische Angriff verschärft die beschleunigte Destabilisierung des imperialistischen Weltsystems und die Weltkriegsgefahr. Es gibt bereits Berichte über Angriffe der Türkei auf syrische Truppen, die mit Russland verbündet sind. Die neuimperialistische Türkei will ihren Machtbereich erweitern – hier hört die freundliche Zustimmung der imperialistischen Konkurrenten auf.“

Aktiven Widerstand entfalten

Die MLPD hat bereits in der Nacht zum Sonntag ihren Protest gegen diese Angriffe erklärt. Weltweit entwickeln sich Proteste gegen den türkischen Angriff, auch in Deutschland. Auch die MLPD ruft dazu auf und wird sich mit Delegationen daran aktiv beteiligen. Die Entwicklung unterstreicht die Bedeutung des weltweiten Zusammenschlusses aller revolutionären Parteien und Organisationen in der revolutionären Weltorganisation ICOR und des Aufbaus einer antiimperialistischen Einheitsfront gegen Faschismus und Krieg. Nur vereint hat die internationale Arbeiterklasse im Bündnis mit allen Unterdrückten die Kraft, die nötige internationale Solidarität und den aktiven Widerstand zu entfalten und Kurs auf eine internationale sozialistische Revolution zu nehmen. Sie ist in der jetzigen Phase die einzige Alternative zu einem Dritten Weltkrieg.

• Sofortiger Stopp der Angriffe des faschistischen Erdoğan-Regimes!

• Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf und dem Freiheitskampf im Iran!

• Sofortige Beendigung aller wirtschaftlichen, militärischen und diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und der faschistischen Türkei und dem Iran!

• Proletarier aller Länder vereinigt Euch! Proletarier aller Länder und Unterdrückte, vereinigt euch!

• Aktiver Widerstand gegen die Weltkriegsgefahr!

• Für Demokratie, Freiheit und Sozialismus!

• Vorwärts zur internationalen sozialistischen Revolution!

Weitere Informationen und Kontakt:

MLPD Member of ICOR, Zentralkomitee, Schmalhorststraße 1c, 45899 Gelsenkirchen

Telefon: +49(0)209 95194-0

Telefax: +49(0)209 9519460

E-Mail: info@mlpd.de

Internet: www.mlpd.de

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„Die Widerstandsgruppe Weiße Rose unterstützt“ – In Stuttgart „Stolperstein“ für den Crailsheimer Eugen Grimminger verlegt

Mit einer kleinen Feierstunde der „Initiative Stolpersteine Stuttgart-Süd“ wurde kürzlich vor dem Gebäude Altenbergstraße 42 in Stuttgart der neu verlegte „Stolperstein“ für Eugen Grimminger vorgestellt. Für Eugen Grimminger, nach dem in seiner Heimatstadt Crailsheim eine Schule und eine Straße benannt sind und der dort mit einem Denkmal geehrt wird, wurde nun ein „Stolperstein“ in Stuttgart verlegt.

Informationen von der Stadtverwaltung Crailsheim

Grimmigers Frau im KZ ermordet

Grimminger wohnte seit 1935 mit seiner jüdischen Ehefrau Jenni Stern in dem Haus unweit der Neuen Weinsteige in Stuttgart. Für Jenni Stern, die nach der Verhaftung ihres Ehemanns als Unterstützer der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet wurde, gibt es dort bereits seit 2006 einen „Stolperstein“, der jetzt erneuert wurde. Initiiert wurde der „Stolperstein“ für Eugen Grimminger durch die „Historiker-Genossenschaft eG“, deren Vorsitzender Holger Martens bei der Einweihung die standhafte Haltung Grimmingers gegen die NS-Diktatur würdigte. Anwesend waren auch einige Gäste aus Crailsheim, darunter das Ehepaar Pietzker als Verwandte Grimmingers und Stadtarchivar Folker Förtsch, der die Versammelten in einem kurzen Beitrag über die Grimminger-Erinnerung in Crailsheim informierte.

Info: In Crailsheim erinnern aktuell 23 „Stolpersteine“ an Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft. Die nächste Verlegung von weiteren 19 Steinen durch den Künstler Gunter Demnig findet am 23. März 2023 statt.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.stadtarchiv-crailsheim.de/projekte/weisse-rose-erinnerung/

https://www.stadtarchiv-crailsheim.de/projekte/weisse-rose-erinnerung/scholl-grimminger-sammlung/

https://www.stadtarchiv-crailsheim.de/projekte/weisse-rose-erinnerung/scholl-grimminger-denkmal/

Regelrechtes Auskunfts- und Hilfsbüro für politisch und rassisch Verfolgte

Eugen Grimminger ist während des „Dritten Reiches“ aus politischen Gründen nicht nur benachteiligt, sondern auch verfolgt worden. Er war den Machthabern wegen seiner Ehe mit einer jüdischen Frau („jüdische Versippung“) aufgefallen. Dafür wurde er bereits 1935 aus einer vielversprechenden Karriere im württembergischen Genossenschaftswesen gerissen. Übelgenommen wurde ihm später, dass sein Stuttgarter Steuerbüro ein regelrechtes Auskunfts- und Hilfsbüro für politisch und rassisch Verfolgte wurde.

Bitteres Ende für die jüdische Schwägerin und ihre vier Kinder

Grimmingers Einsatz galt ganz besonders der Familie seiner jüdischen Schwägerin Senta Meyer mit ihren vier minderjährigen Kindern – mit einem bitteren Ende. Nachdem er seit Mitte der 1930er Jahre die nach Stuttgart gekommene Familie umsorgt hatte, war er schließlich gezwungen, die liebgewonnenen Menschen 1941 in das Sammellager für die erste Deportation aus Württemberg auf den Killesberg zu begleiten. Ihm war bewusst, dass er die Meyers nie mehr wiedersehen würde.

Nationalsozialistische Scheußlichkeiten erlebt

In Ulm, Stuttgart und Crailsheim stand Grimminger über Jahre hinweg mit politischen Freunden in Kontakt, die seine Ablehnung des verbrecherischen Systems teilten, darunter Robert Scholl, der Vater der Geschwister Scholl. In seiner Autobiographie begründet Grimminger sein Mitwirken im Widerstand und die Unterstützung der Aktionen von Hans Scholl und Alexander Schmorell: Wegen der erlebten nationalsozialistischen Scheußlichkeiten „konnte er nicht anders“. Scholl und Schmorell argumentierten im zweiten Flugblatt ausdrücklich mit dem Verbrechen an den jüdischen Menschen. Grimmingers Identifikation mit den bedrohten Juden verstärkt im Rückblick die Sonderstellung der „Weißen Rose“ im deutschen Widerstand.

Zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt

Grimminger selbst stand im zweiten Weiße-Rose-Prozess zusammen mit Schmorell, Kurt Huber und Willi Graf vor Freislers Volksgerichtshof. Eine mutig und zugleich umsichtig gestaltete Strafverteidigung rettete ihm das Leben. Er wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine Frau Jenny bezahlte Grimmingers Engagement im Widerstand mit dem Tod in Auschwitz – zeitlebens eine Belastung für ihn.

1986 in Schanbach bei Stuttgart gestorben

Eugen Grimminger wurde am 29.Juli 1892 in Crailsheim geboren und hatte bis zu seinem 30. Lebensjahr seinen Wohnsitz in Crailsheim. Auch als erfolgreicher Genossenschaftsmanager hielt er bis in die letzten Monate seines Lebens engen Kontakt zu seiner Heimatstadt. Er starb am 10. April 1986 in Schanbach bei Stuttgart.

Texte zu Eugen Grimminger und die Weiße Rose im Stadtarchiv Crailsheim:

https://www.stadtarchiv-crailsheim.de/projekte/weisse-rose-erinnerung/scholl-grimminger-denkmal/

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