„Gelochte Augenblicke“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden neunter Teil

„Gelochte Augenblicke“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden neunter Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

IX Ordnung

… Ein mildes Lüftchen ging um Carls Nase und wehte ihm einen feinen Duft zu. Fast war es ihm, als würde er aufstehen und durch die laue Luft spazieren können. Doch er musste zur Kenntnis nehmen, dass ihm nicht nur das Blut unwiederbringlich aus dem Körper, sondern damit verbunden, auch seine Lebenskraft langsam aber sicher aus dem minimalen Riss seiner Beinschlagader rann. Er wollte wenigstens in den allerletzten Minuten noch einen klaren Kopf bewahren und das Leben bis ganz zum Schluss genießen, also atmete er tief durch und verwob den intensiven Blütenduft mit liebevollen Gedanken an seine Paula.

Maskengeschäfte

Von seinem immer noch intensiven und freien Atem inspiriert, erinnerte sich Carl an ein unfassliches Vorkommnis aus dem Bundestag, bei welchem die UNPARTEI eine erhebliche Sachspende im Wert von bald dreihunderttausend Euro erhalten hatte und diese dann pflichtgemäß an die Bundestagsverwaltung meldete. Man freute sich über die Spende und gab die geschenkt bekommenen Masken an Tafeln, Flüchtlinge und Obdachlose ab. Damals, in den heftig karinösen Jahren zweitausendundzwanzig und zweitausendeinundzwanzig überlegte sich so mancher Parlamentarier lediglich, wie er sich durch die gesetzliche Pflicht zur Maskentracht bereichern könnte – an die armen Betroffenen die sich deswegen maskieren mussten, ohne es sich leisten zu können, dachte aber nämlich kaum jemand.

Vokabelakrobatik

Durch diese scheinbar recht noble Maskenspende wurde der grobe Unsinn im Zirkus der Parteienfinanzierung im Deutschen Bundestag jedoch ziemlich deutlich gemacht. Ein fürwahr unsägliches Wirrwarr an Prozentklauseln, staatlicher Teilfinanzierung, Gesamteinnahmen und Sonderregelungen, lässt normal denkende Menschen über eine derartige Unordnung nur noch den Kopf schütteln. In der clever ausgedachten Parteienfinanzierungsmanege treten dann noch undurchschaubare relative und tatsächliche Ober- und Untergrenzen auf. Carl wusste aus seiner langjährigen Erfahrung als Rechtsanwalt und Steuerberater, dass mit dieser Art Vokabelakrobatik lediglich Verwirrung anstatt Klarheit gestiftet wird. Gut kaschiert werden so die listigen Lügen der fest im Sattel sitzenden Leitpolitiker im systematisch aufgebauten Selbstbedienungsladen erst gar nicht durchschaut.

UNPARTEI

Da nun die zu allerhand Unfug aufgelegte UNPARTEI kaum zahlungskräftige Spender zu ihren bewussten Zuwendern zählt, ergibt sich jedoch gerade aus diesem klugen Schachzug, einen derart materiell greifbaren Transfer anzunehmen, überdies noch die Zahlung von zwischen vierundachtzig bis hin zu neunzig Prozent des angenommenen Wertes, dann im Jahr zweitausendundvierundzwanzig. Pro Stück mit einem wahrhaft günstigen Preis von einem Euro veranschlagt – macht das, mit einem kleinen kalkulatorischen Abschlag versehen – Summa summarum zweihundertfünfzigtausend Euro. Welche dann eben nicht in die anderen anspruchsberechtigten fünf etablierten Konkurrenzparteikassen, sondern in die Kasse der UNPARTEI fließen.

Horaffenstadt

Carl lächelte über die dreisten Späße der UNPARTEI und hintersann alle weiteren nun offensichtlich werdenden Blödheiten im Zusammenhang mit den einst, auf Teufel komm raus, propagierten Karinaverhüllung. Zum Beispiel sollen ganz am östlichen Rand von Hohenlohe, im Lager einer Spedition, Maulkörbe mit abgelaufenem Datum, im Wert von mehreren Milliarden Euro lagern. Abgelaufene Haltbarkeitsdaten werden ja immer noch für als unumstößlich geltend anerkannt und somit sind die damit gebranntmarkten Inhalte auch in diesem Fall ziemlich verpönt. Also bleibt dann eben der Lieferant auf seinen Waren sitzen. In diesem Fall handle es sich um dreihunderttausend Stück der besonders teuren Fiepfieptütchen, welche vom „Bund“ bei einem Unternehmer aus Offenburg, im Wert von anderthalb Millionen Euro bestellt, aber nie bezahlt wurden. Anscheinend hat der „Bund“ auf diese Weise mehrere andere Unternehmer um die Zeche geprellt. Insgesamt handle es sich um Masken im Wert von drei Milliarden Euro, die zum großen Teil in einer der imposanten Lagerhallen am Rande der Horaffenstadt
deponiert seien.

Autoerotisches Würgespiel

Zu welch absurdem Zweck die umstrittene Gesichtsverhüllung außerdem noch verwendet werden kann, ließ Carl Eugen Friedner nun vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Kam doch erst vor kurzem Wilhelm Teufel, der Cousin von Paula, durch die Nutzung einer Gesichtszierde beim autoerotischen Würgespiel, auf tragische Weise und ungewollt ums Leben. Carl kam nicht umhin ein wenig Schadenfreude zu empfinden. Hatte doch Wilhelm seiner geliebten Paula mindestens einen Schädelbruch beigebracht. Die Umstände des misslungenen Mordversuches wurden zwar bis heute nicht aufgeklärt, aber Paula litt seitdem an erheblichen Angstzuständen. Wie schnell man bei dem absurden Machtspielchen mit seinem eigenen Odem dann tatsächlich erstickt, variiert von Fall zu Fall – so kann das Ersticken unter Umständen drei bis fünf Minuten dauern. Wann die Bewusstlosigkeit eintritt, hängt davon ab, wie schnell das Gehirn keinen Sauerstoff mehr bekommt. Der Kohlendioxidanstieg führt zu zunehmender Luftnot, schnellerem Puls, Blaufärbung der Haut und zum Verlust des Bewusstseins. Was wiederum durch Sauerstoffmangel neben langsamerem Puls, Erstickungskrämpfen, Kot- und Urinabgang, zum eigentlich Zweck der Übung, den erwünschten Ejakulatabgang auslöst. Während des Atemstillstands, unmittelbar vor der letzten Atembewegung, der Schnappatmung, tritt die Lähmung des Hirnnervs ein, der Puls steigt ein letztes Mal an und der Blutdruck fällt endgültig ab.

Missliche Lage

Dann nahm Carl Eugen Frieder noch ein paar kräftige Züge um das milde Lüftchen voll und ganz in seine Lungen aufzunehmen und fragte sich dann ziemlich nüchtern, ob Paula Engel ihm wohl tatsächlich helfen würde? Denn selbst wenn sie von seiner misslichen Lage wüsste und bei ihm sein könnte, wäre es fraglich, welchen Nutzen sie
aus seinem Leben noch ziehen könnte. Ein in allerletzter Minute dahingehauchtes Geständnis über seine aktive, ja federführende Rolle bei der geschehenen Schandtat, würde ihr nämlich kaum mehr helfen. Daher wäre im Angesicht des Dahinscheidens nur ihre Vergebung möglich … Fortsetzung folgt.

Quellen:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/maskenskandal-medizinische-masken-lagern-in-crailsheim-bei-dbschenker-100.html

https://www.die-partei.de/

https://de.wikipedia.org/wiki/Atemkontrolle

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„Große Modellbahnausstellung in Wallhausen“ – Für angemeldete Gruppen bis 120 Personen

Die Modelleisenbahnausstellung in der Modellbahnhalle Wallhausen ist am Sonntag, 5. Februar 2023, von 13 Uhr bis 18 Uhr für angemeldete Gruppen geöffnet. An diesem Tag soll es ganzen Gruppen ermöglicht werden, die Anlage zu besichtigen. (Anmeldung siehe unten).

Von Marc Müller und Christoph Hassel

Individuelle Führung

Es gibt jeweils eine Führung, in der auf die Details und auf die technischen Einzelheiten eingegangen werden kann. Ebenso werden Fragen gerne beantwortet. Es können sich Gruppen mit bis zu 20, bis zu 40, bis zu 80 oder bis zu 120 Personen anmelden. Ebenso sollte die Dauer des Besuches (eine oder mehrere Stunden) vereinbart werden.

Anfahrt mit Schienenersatzverkehr oder Rufbus R55 möglich

Leider ist die Ausstellung derzeit nicht mit dem Zug über die Tauberbahn erreichbar – es können aber der Schienenersatzverkehr oder der Rufbus R55 genutzt werden.

Weitere Infos im Internet: https://www.modellbahnhalle-wallhausen.de/

Anmeldungen:

E-Mail: marc.mueller.wallhausen@web.de

Telefon: 07955/926390

Initiatoren: Marc Müller und Christoph Hassel

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„Robin Bank, Platin-Minen und Blackrock“ – Jahrestagung der Weltmarktverlierer-Akademie Schwäbisch Hall

Die Weltmarktverlierer-Akademie veranstaltet ihre Akademietagung in Schwäbisch Hall von Freitag, 27. Januar 2023, bis Dienstag, 31. Januar 2023. Themen sind unter anderem „Robin Bank, Platin-Minen und Blackrock“.

Von Hans A. Graef, Schwäbisch Hall, Akademie der Weltmarktverlierer

Gegen die Umverteilung von unten nach oben

Seit 2017 findet im Kontext des Haller Gipfels der Weltmarktführer die Jahrestagung der Akademie der Weltmarktverlierer statt. Globalisierungs-Verlierer sind all jene, die durch den ungezügelten neoliberalen Kapitalismus ihre Existenz, ihre Wohnung, ihre Gesundheit oder ihre Arbeit verlieren. Oxfam, Professor Butterwegge und die UNO haben auf die zunehmende soziale Krise im Zusammenhang mit der Klimakatastrophe und Umverteilung von unten nach oben hingewiesen. Die Treffen der Eliten in Davos oder Schwäbisch Hall sind Teil dieser Entwicklung. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung rund zwei Drittel des weltweiten Vermögenszuwachses kassiert. Gleichzeitig stegt die Zahl der Hungernden auf 850 Millionen, für 1,7 Milliarden steigen die Lebenshaltungskosten schneller als die Löhne.

Mit drei Veranstaltungen will die Akademie zur globalen Wirtschaftslage Stellung nehmen.

Er nahm von den Reichen und gab es den Armen – Eine Heldengeschichte wie Robin Hood

Am Freitag, 27. Januar 2023, um 20 Uhr wird im Haller Kino im Schafstall der Film Robin Bank von Anna Giralt über Enric Duran gezeigt. Er hat während der Finanzkrise 2008 etwas Unglaubliches geschafft: Bei Banken organisierte er Kredite von insgesamt einer halben Million Euro, finanzierte damit soziale Projekte, zahlte die Darlehen aber nie zurück. Er nahm von den Reichen und gab es den Armen. Eine Heldengeschichte wie Robin Hood.

„Marikana – die offene Wunde“ – Politische Verantwortung der Profiteure am Beispiel von BASF

Am Montag, 30. Januar 2023, um 19.30 Uhr spricht im Brenzhaus, Schwäbisch Hall, in Kooperation mit dem Evangelischen Kreisbildungswerk Simone Knapp von der Heidelberger Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) über „Für Platin über Leichen gehen? Forderungen an Industrie und Politik – 10 Jahre nach dem Massaker von Marikana in Südafrika.“ Sie liest aus dem neu erschienen Buch von „Marikana – die offene Wunde“ von Bischof Johannes T. Seoka, der den Kampf für gerechte Löhne und Entschädigung nach dem Massaker an südafrikanischen Minenarbeitern von 2012 beschreibt. Es geht am Beispiel der BASF um die politische Verantwortung der Profiteure durch ein faires Lieferkettengesetz.

Akademieabend: „Blackrock regiert die Welt – Wie ist eine andere Welt möglich?“

Am Dienstag, 31. Januar 2023, ab 19.30 Uhr, findet im Theatersaal des Alten Schlachthauses Schwäbisch Hall der Akademieabend statt mit einem Film, Impulsreferat und Gespräch über die Akademie-Idee Weltmarktverlierer. Thema: Blackrock regiert die Welt – Wie ist eine andere Welt möglich? Friedrich Merz steht vor der Tür des Bundeskanzleramtes. Er war Cheflobbyist von Blackrock, der größte Eigentümer von Aktien gehört zu den führenden Aktionären aller 40 DAX-Konzerne wie Siemens, RWE, Bayer, Daimler, Commerzbank und der Wohnungskonzerne Deutsche Wohnen, Vonovia usw. Sie schütteten im Krisenjahr 2021 so viele Gewinne aus wie noch nie. Neu beim grünen Wirtschaftsminister Habeck ist Elga Bartsch, zuletzt zuständig für Marktforschung bei Blackrock.

Weitere Informationen und Kontakt:

Organisiert wird die Tagung von der Initiative Umverteilen, Attac und dem Evangelischen Kreisbildungswerk.

Kontakt über folgende Internetseite:

www.weltmarktverlierer-akademie.de

Freitags um 15 Uhr im Akademie-Radio auf der Internetseite www.sthoerfunk.de

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