„Statt Militarisierung – Frieden und Abrüstung“ lautet das Motto bei der Anti-Kriegsdemo und Kundgebung am Donnerstag, 31.August 2023, ab 17.30 Uhr am „Milchmarkt“ in Schwäbisch Hall. Gegen 18 Uhr spricht Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde, auf dem Bonhoeffer-Platz. Müller war von 1983 bis 2009 Bundestagsabgeordneter der SPD, von 2005 bis 2009 auch Staatssekretär beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Zugesandt von Siegfried Hubele, Schwäbisch Hall
Militarisierung führt in den Abgrund
Müller meint zum Krieg in der Ukraine: „Man kann den Krieg nicht löschen indem man Öl auf ihn schüttet. Die Antwort , die die Bundesregierung jetzt auf den russischen Überfall der Ukraine gibt: – zwei Prozent Militärausgaben, atomare Teilhabe, bewaffnete Drohnen und was sonst noch im Kopf des militärischen Denkens steckt „Lieferung von deutschen Marschflugkörpern Taurus verschärft die Lage. „Die Militarisierung führt in den Abgrund und dass der brutale Krieg in der Ukraine nicht entstanden ist, weil zu wenig aufgerüstet wurde, sondern weil die Friedens- und Entspannungspolitik nicht fortgesetzt wurde sei „offensichtlich“, kommentiert Müller.
Für die Beendigung des Blutvergießens einsetzen
In diesem Sinne äußert sich auch der ukrainische Friedensaktivist, Yuri Sheljazhenko, der im Aufruf der Haller FriedensaktivistInnen zitiert wird: „Unsere Aufgabe ist es, für die Beendigung des Blutvergießens einzutreten…für einen fairen und umfassenden Friedensprozess. Auf dem Weg in den Krieg haben nicht nur Russland, sondern alle Beteiligten, auch die Ukraine, die USA und europäische Regierungen, diese Norm missachtet. Sie versagten bei der nuklearen Abrüstung, bauten stattdessen Armeen und Militärbündnisse aus. All dieses sei nicht nur Putins Schuld. Auch Präsident Selensky ist ein kriegerischer Führer und es gibt viele seiner Art in Ost und West, Nord und Süd.“ Sheljazhenko wird aktuell in der Ukraine von staatlicher Seite verfolgt, wie russische Friedensaktivisten auch.
Abbau sozialer und demokratischer Errungenschaften einsetzen
Die OrganisatorInnen der Kundgebung in Schwäbisch Hall befürchten, dass Militarismus und wahnhafte Aufrüstung früher oder später zum Abbau sozialer und demokratischer Errungenschaften führen. Was sich schon am Streit um die „Kindergrundsicherung“ andeute und an der unsinnigen Verschwendung von Geld durch Aufrüstung, das für notwendigen Klimaschutz und Transformation fehlt und nur weltweit agierende Rüstungskonzerne bereichert. Deshalb meinen die OrganisatorInnen auch: Dieser Krieg ist nicht unser Krieg! Er muss schnellstens beendet werden! Friedens-Diplomatie ist gefragt, nicht immer neue mörderische Waffen!
Die OrganisatorInnen erklären, dass keine Nationalflaggen oder Fahnen und Transparente von rechtsextremen Parteien auf der Veranstaltung geduldet werden.
Zu den ErstunterzeichnerInnen des Antikriegstages gehören:
Friedensnetz Schwäbisch Hall, NaturFreunde, Die Linke, 3.-Welt-Laden, AK debatte/club alpha, die Ärzte Dr. H.Jähme und Th. Fimpel-Jähme, Akademie der Weltmarktverlierer, MLPD, DKP, Solidarität International, VVN-Bund der AntifaschistInnen KV SHA. Der DGB Kreisverband Schwäbisch Hall, die IG Metall SHA, und verdi rufen ihre Mitglieder ebenfalls zur Teilnahme an der Demo und Kundgebung auf.
Die Veranstaltung wird musikalisch von Panos Alopoudis mit Liedern von Mikis Theodorakis unterstützt.
Weitere Informationen im Internet zum Anti-Kriegstag in Schwäbisch Hall:
https://www.friedenskooperative.de/termine/antikriegstag-2023-in-schwaebisch-hall