„Verfluchte Schokolade!“ Nino Haratischwili liest am Montag, 7. März 2016, in Schwäbisch Hall aus ihrem Familienroman „Das achte Leben (für Brilka)“. Die Autorenlesung beginnt um um 20 Uhr im Foyer der Sparkasse am Hafenmarkt 2. Karten gibt es in der Buchhandlung Osiander.
Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall
Von der zaristischen Epoche bis ins Nachwende-Berlin
„Haratischwili geht es in ihrem Tolstoische Ausmaße annehmenden Epos nicht nur um Aufstieg und Fall des Kommunismus. Sie bettet das von Tragödien und Triumphen, Liebe und Hass, von Anpassung, Verrat und Widerspruchsgeist berstende Familienbuch der Jaschis ein in die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts. Von der zaristischen Epoche bis ins Nachwende-Berlin, das ist ein gewaltiges Tableau: Und weil Haratischwili dieses mit ihren prächtig ausgeleuchteten Figuren und Szenen ganz ausgezeichnet bestückt, hat sie mit „Das achte Leben (Für Brilka)“ in mancherlei Hinsicht den eigentlichen Roman des Jahres geschrieben.“ (Der Spiegel)
Eine Art Fluch
Auf 1300 Seiten entfaltet die 1983 in Tiflis geborene, in Hamburg lebende Autorin, in ihrem Roman „Das achte Leben (für Brilka)“ das Leben einer Familie über acht Schicksale, verwoben mit Georgiens Geschichte. Am Anfang steht vor gut hundert Jahren die Geburt der Tochter des Schokoladenfabrikanten im kleinen Land an der Schwarzmeerküste – sie endet 2006 in Berlin – bei Brilka. Die hat ihr Heimatland verlassen und trifft in der Hauptstadt ihre Tante, die sie mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit der Familie und in die leidvolle Geschichte des Landes, den Aufstieg und Fall des Kommunismus. Immer wieder beglückt und tröstet die überirdisch köstliche, nach einem geheimen Familienrezept hergestellte Schokolade, die Menschen, doch scheint auch eine Art Fluch mit ihr verbunden zu sein…
Eigenes Stück „Zorn“
Vor kurzem nahm Nino Haratischwili in der Berliner Akademie der Künste den Anna-Seghers-Literaturpreis entgegegen. Laut Jury sei sie eine „vielversprechende und hinreißende Erzählerin“, die mit Anna Seghers poetischer Kraft durchaus mithalten könne. Nino Haratischwili sei außerdem eine der Autorinnen und Autorin, die zeigen würden, „was der deutschsprachigen Literatur entgangen wäre, wenn sie nicht nach Deutschland gekommen wären, mit ihrem Weltwissen im Gepäck“. Sie ist auch als Theaterautorin und Regisseurin erfolgreich. Aktuell inszenierte sie am Freiburger Theater ihr eigenes Stück „Zorn“, wofür sie herausragende Kritiken erhielt. Dass die als Theaterautorin und Regisseurin erfolgreiche Schriftstellerin es virtuos versteht, eine Geschichte mit enormer Intensität zu inszenieren, zeigt Nino Haratischwili auch in ihren Lesungen. Moderiert wird der Abend von Ute Christine Berger, Kulturbeauftragte der Stadt Schwäbisch Hall.
Kurzinformation: Den Programmflyer für „Literatur live“ gibt es im Schwäbisch Haller Kulturbüro, Telefon 0791/751-382.
Zum Vormerken: Die nächste Lesung findet am Montag, 14. März 2016, statt. Es kommt Nora Bossong mit dem Roman „39,6°“. Veranstalter sind die Osiandersche Buchhandlung und das Kulturbüro mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim. Eintritt: 10,- / 8,- (Osianderkarte) / 4,- „Junge Literatur Spezial“: Wer gleicher Jahrgang oder jünger ist als der Autor/die Autorin erhält den ermäßigten Eintritt (4 Euro) an der Abendkasse gegen Vorlage des Ausweises (Reservierung von Karten ist an den Vorverkaufsstellen möglich).