Ein schweres Unwetter zog am Montagnachmittag (3. August 2020) über die Große Kreisstadt Crailsheim hinweg. Binnen kürzester Zeit gingen über 45 Liter Regen nieder. Die Feuerwehr war sechs Stunden lang im Einsatz – an 119 Einsatzstellen.
Von der Stadtverwaltung Crailsheim
Innerhalb einer halben Stunde fielen über 45 Liter Regen
Um kurz nach 14 Uhr bildete sich am Montag genau über der Stadt Crailsheim ein schweres Unwetter, das extreme Niederschläge mit sich führte. Problematisch hierbei war, dass die Gewitterzelle ortsfest verblieb und sich quasi über der Stadt abregnete. Innerhalb einer halben Stunde fielen dabei über 45 Liter Regen, was für die Kanalisation schlicht nicht mehr auffangbar war.
Einsatzschwerpunkt Altenmünster
Die Feuerwehr der Stadt Crailsheim arbeitete zwischen 14.15 und 20.00 Uhr insgesamt 119 Einsatzstellen im Stadtgebiet ab. Vor allem Keller liefen voll Wasser und Straßen waren durch verstopfte Gullideckel sowie eine der Überlastung der Kanalisation überflutet worden. Als Einsatzschwerpunkte bildeten sich der Stadtteil Altenmünster sowie die westliche Innenstadt heraus. Die Einsätze wurden durch die Führungsgruppe der Feuerwehr Crailsheim in der Feuerwache 1 in der Gartenstraße koordiniert.
Auto in Bahnunterführung steckengeblieben
Ein Auto war in der Bahnunterführung Gaildorfer Straße / Grabenstraße durch fehlerhafte Einschätzung der Wassertiefe durch den Fahrer in dem dort schnell zusammenlaufenden Regenwasser steckengeblieben. Da hier eine Gefährdung der Fahrzeuginsassen nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde dieser Einsatz alarmmäßig bedient. Bei Eintreffen der Feuerwehr hatte der Fahrer das Fahrzeug aber bereits verlassen. Die Person wurde vom Rettungsdienst betreut, nähere Einzelheiten zu deren Gesundheitszustand liegen nicht vor.
Zwei Mal Fehlalarm im Industriegebiet
Während der Einsatzmaßnahmen wurde die Feuerwehr Crailsheim zudem zu zwei Brandmeldealarmen im Industriegebiet Altenmünster alarmiert, die sich beide als Fehlalarm herausstellten. Im Weiteren ging die Meldung eines brennenden Fahrzeuges in der Nähe der Firma Procter & Gamble ein, die anfahrende Abteilung konnte aber nichts feststellen.
Corona-Reserve nicht im Einsatz
Insgesamt waren 72 Einsatzkräfte der Feuerwehr Crailsheim unter der Führung von Stadtbrandmeister Armin Klingenbeck im Einsatz. Dies entspricht wochentags während der Urlaubszeit zirka 60 Prozent des verfügbaren Personals. Die verbleibenden, nicht eingesetzten 40 Prozent bildeten die notwendige Personalreserve für kritische mittelgroße Einsatzlagen sowie die seitens der Stadt Crailsheim für die umliegenden Gemeinden zu stellende Überlandhilfe. Derzeit besteht zudem die Notwendigkeit, bei allen Einsätzen eine nicht eingesetzte Personalreserve zurückzuhalten, um einen Komplettausfall der Feuerwehr durch notwendige Quarantänemaßnahmen im Coronavirus-Infektionsfall zu verhindern.