„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden neunzehnter Teil

„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden neunzehnter TeilDie geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XIX Isolation

… Paula schwieg, sie hatte an Carls Stimme erkannt, dass sie ihn getroffen hatte. Die kurze Befriedigung, ihn mit ihrer Fragentirade mundtot gemacht zu haben, tat ihr zwar gut, aber ihr dämmerte langsam, dass sie Carl Eugen im Grunde wegen etwas anderem, als seinem vermeintlichen Schweigen zu einem Schweinestall attackierte: Als ihr Freund sollte er schließlich nicht nur seine Verfehlung von vor zwanzig Jahren offen zugeben und sich bei ihr entschuldigen, sondern auch zu einer ernsthaften Wiedergutmachung bereit sein. Paula Engel wollte Genugtuung für das, was Carl Eugen Friedner ihr damals in betrügerisch anmutender Art und Weise angetan hatte.

Zärtliche Gefühle

Ihn aber offen und direkt darauf anzusprechen, wagte Paula immer noch nicht. Sie spürte deutlich ihre widersprüchlichen Gefühle. Ihre Zuneigung zu Carl war noch lange nicht erloschen. Paula hatte immer noch liebevolle, ja sogar zärtliche Gefühle für ihn übrig; obwohl er ihr damals geradezu vernichtend geschadet hatte. Über die immer wieder auftauchenden Liebesgefühle zu ihm wurde Paula wütend. Gleichzeitig hegte sie verdeckte Rachegelüste gegen ihn. Ihr Zorn über ihre eigene Unfähigkeit, Carl mit den Auswirkungen seiner hinterlistigen Tat schlagfertig zu konfrontieren, stieg in ihr ins unermessliche. Paula holte tief Luft, um ihre Hilflosigkeit zu verbergen; sie war wie gelähmt.

Herumhacken

Carl schwieg weiterhin, so hatte er sich das Wiedersehen mit Paula nicht vorgestellt – Vorwürfe und dumpfes Schweigen anstatt einer möglichen Annäherung standen nun zwischen ihnen im Raum und von dem gemütlichen Essen in alter Vertrautheit war jetzt scheinbar nichts mehr übrig. Warum hackte Paula derart auf ihm herum? Er war ratlos.
„Weißt Du Paula“, setzte er behutsam an, „ich versuche alles zu tun, um niemandem zu schaden und ein anständiges Leben zu führen“. Und nachdem Paula keine Widerworte anbrachte, erklärte er weiterhin: „Und du hast recht, man muss dieser üblen Massentierhaltung etwas entgegensetzen. Nur meine ich, es mit meinem eigenen Konsumverhalten sinnvoller zu tun, als mit öffentlichem Protest.“

Feindselig

Paula konnte seiner Argumentation zwar folgen, aber da sie innerlich noch immer mit ihrem kochenden Zorn beschäftigt war, den sie jedoch um keinen Preis offen zeigen wollte, bemühte sie sich weiterhin darum, sich nichts anmerken zu lassen und setzte eine gleichgültige Miene auf. Carl jedoch nahm sehr wohl scharfsichtig das feindselige Glitzern in ihren dunkelgrün gewordenen Augen zur Kenntnis und besann sich auf beschwichtigende Worte: „Paula, hör bitte zu: Die Sammlung der Unterschriften ist ja für etwas gedacht und nicht gegen etwas. Die Initiatoren wollen Hohenlohe eine tragbare Zukunft verschaffen. Es wird von vielen Menschen und von größeren und kleineren ökologisch orientierten Betrieben die Umsetzung der Bio-Modellregion Hohenlohe* angestrebt. Sauberes Wasser in Flüssen und gesundes und Essen auf dem Tisch fängt bei den Landwirten an und hört nicht bei den schmackhaften Ergebnissen auf den Märkten, oder auf unseren privaten Tellern auf. Die Region spürt die höheren Erträge des sich durchsetzenden Biolandbaus nämlich auch in den entstandenen kleinen Manufakturen und über den sanften Tourismus in den Geldbeuteln der kleinen Nischenhändler und Gastronomen. Wenn wir es zulassen, dass in unserer Idylle die Lebensgrundlagen kaputt gemacht werden, sind nicht nur langfristig die Böden und das Wasser vergiftet, sondern wir vertreiben uns schon allein mit dem Gestank umgehend alle Touristen und Genießer, die unsere edlen Schnabulationen genießen wollen.“ Paula seufzte hörbar; Carl nahm diesen Schnaufer als Zustimmung zu seinen Ausführungen und schlussfolgerte: „Stell Dir vor Paula, da ist eine ganze Geniesserregion* entstanden.“

Selbsterfahrungsorte

Paula ging innerlich widerstrebend auf Carls Argumente ein, deren Folgerichtigkeit sie aber faszinierte und ergänzte daher: „Die Biobranche und alles was sich da drum herum bewegt, ist zur Wachstumsbranche* geworden und die jetzt durch die >Karinakrise< gestiegene Nachfrage nach gesunden regionalen Produkten, kann gar nicht gedeckt werden.“ Sie runzelte ihre Stirn und resümierte lächelnd: „In den letzten vierzig Jahren hat sich auch in der Kunst und im kulturellen Bereich viel getan. Ich lebe ja von dem gestiegenen Interesse, sich an der Kunst auszuprobieren.“ Mit erhobenen Armen eine fließende Bewegung andeutend, ergänzte sie mit einem sanften ironischen Klang in der Stimme: „Da schwappen ganze Wohlfühlwellen durchs Ländle.“ „Du meinst die entstandenen schicken Wellnessoasen für größere Geldbeutel und die ganzen Selbsterfahrungsorte an denen man seine Persönlichkeit und den guten Bezug zur Natur wieder entdecken und weiterentwickeln kann und die überaus beliebten Yogazentren, Paula?“, erkundigte sich Carl zustimmend.

Sanfte Heilmethoden

Er war erleichtert, dass Paulas Gesichtszüge wieder einen entspannten Ausdruck zeigten und ihr Zwiegespräch sich nun zu einem anregenden Austausch entwickelte. Und so vertraute Carl ihr auch seine Vermutungen an: „In einem Artikel* habe ich über die Spekulation gelesen, dass genau wegen dieser guten Entwicklung, bei der sich Menschen friedlich und kooperativ ihrer Selbstbestimmung bewusst werden und die Zusammenhänge zwischen ihrem Lebensstil und der Natur kennenlernen, die Hysterie um die >Karinakrise< geradezu gefördert wird. Die Umsätze und Gewinne der auf die Landwirtschaft konzentrierten Pharmaindustrie sind weltweit genauso kontinuierlich zurückgegangen, wie die des so genannten Biolandbaus und der an natürlichen Lebensweisen orientierten Branchen angestiegen sind; Dienstleistungen im Umfeld der vielen sanften Heilmethoden und bewussten Ernährungsweisen verzeichnen ganz außerordentliche Wachstumszahlen.

Angstmacherei

Weil aber die industrielle Produktion von Giften, wie Glyphosat*, und sinnlos überdosierten Medikamenten, wie zum Beispiel Antibiotika, in den dezentralen Strukturen einer globalen lebensnahen Denk- und Handlungsweise keine Profite mehr macht, will man mit einer staatlich verordneten Impfpflicht, wo fragwürdige Seren verwendet werden, die guten Umsätze der Pharmaindustrie wieder sichern. Und um die direkte unkontrollierbare Kommunikation zwischen den Menschen zu unterbinden, sei man langfristig bestrebt durch noch mehr Angstmacherei und unsinnige Bestimmungen, die jetzt so gut funktionierende Isolation der Menschen weiter zu kultivieren – auch auf die Gefahr hin, dass Menschen dann an den Folgen von Medikamenten, die sie nicht vertagen, und einer durch Einsamkeit verursachten Immunschwäche und nicht an verteufelten Viren sterben.“ … Fortsetzung folgt

Erläuterungen:

*Biomusterregion Hohenlohe: https://mlr .baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/landwirtschaft/oekologischer- landbau/bio-musterregionen/

*Genießerregion: https://www.hohenlohe.de/Typisch/Geniesserregion-Hohenlohe.html

*Wachstum in Baden-Württemberg: https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20200104

*Gifte in unserer Umwelt: https://www.bund.net/umweltgifte/glyphosat/

*Ansichten: https://ichbinanderermeinung.de/

Berichtigung aus Episode achtzehn wegen unzugänglicher Links:
https://www.uvp-verbund.de/trefferanzeige?docuuid=126C5978-B42B-4C28-8D57- CBF8D523D818&plugid=/ingrid-group:ige-iplug-bw&docid=126C5978-B42B-4C28- 8D57-CBF8D523D818
ist leider nicht funktionsfähig, daher muss man sich in der Seite des UVP-Verbund selbst durchklicken bis man dort die Unverträglichkeitsprüfung, z.B. für den Standort „Nesselbach“ anschauen kann.

Weiterhin ist der Link: https://freiraum-bw.de/blog/reiseinspiration/erholsames-wochenende-mit- %20einmaligem-ausblick/ nicht verwendbar, dort auf der Seite kann man sich zwar informieren und findet mit viel Aufwand schließlich diese Seite und dort das dritte Foto, welches im Hintergrund einen idyllischen Ausblick freigibt: https://www.hohenlohe-schwaebischhall.de/erlebnis/reiseinspiration/

Kontaktaufnahme zur Autorin ist möglich unter der E-Mail-Adresse:

b.haebich@web.de

   Sende Artikel als PDF   
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.