Sechs Menschen wurden am 14. April 1945 in Kirchberg/Jagst von Angehörigen deutscher Truppen erschossen. Eine Führung zu den historischen Orten in Kirchberg bietet der Arbeitskreis Zeitgeschichte Kirchberg/Jagst am Sonntag, 25. Oktober 2020, an. Treffpunkt ist um 11 Uhr an dem Denkmal am Frankenplatz.
Von Hohenlohe-ungefiltert
Schwarzer Tag
Der 14. April 1945 war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Stadt Kirchberg/Jagst. Sechs unschuldige Menschen wurden dort vor 75 Jahren von deutschen Soldaten erschossen. Die Bluttat blieb bis heute ungesühnt. Die Täter wurden nicht gefasst. Der Journalist Ralf Garmatter bietet eine Führung am Sonntag, 25. Oktober 2020, um 11 Uhr zu den historischen Orten des Geschehens an. Treffpunkt ist am Mahnmal auf dem Frankenplatz. Bitte beachten Sie, dass die Uhr in der Nacht zum Sonntag um eine Stunde zurückgestellt wird (Ende der Sommerzeit).
Vier Ausländer und zwei Einheimische getötet
Folgendes ist am 14. April 1945 in Kirchberg passiert: In den Morgenstunden dieses Tages wurden auf dem Frankenplatz die drei Zwangsarbeiter Michael Kubicky aus Polen, die beiden Ukrainer Josef Hepak und Wasil Petryczka sowie der französische Kriegsgefangene Ernest Bonne von deutschen Soldaten erschossen. Die Kirchberger Bürgerin Angela Galczinski, Mutter zweier kleiner Kinder, wurde am gleichen Tag an einer Feldscheune oberhalb der Turn- und Liederhalle erschossen. Auch der deutsche Arbeiter Johann Heigl starb am 14. April 1945 durch Kugeln deutscher Soldaten. Er wurde am 14. April 1945 morgens an der Straße zwischen Kirchberg und Eichenau tot aufgefunden.
Weiße Fahne
Den späteren Opfern wurde zur Last gelegt, dass sie wenige Tage zuvor, beim ersten Einmarsch der Amerikaner, mit den ausländischen Soldaten gesprochen haben sollen. Dem Eichenauer Johann Heigl wurde vorgeworfen, er habe eine weiße Fahne an einer Scheune am Ortsrand aufgehängt. Damit hat er nach Aussagen von Zeitzeugen verhindern wollen, dass die Amerikaner den Ort Eichenau noch in den letzten Tagen des Krieges zerstören. Für diesen Einsatz musste er mit dem Leben bezahlen.
Dokumentarfilm „Narben der Erinnerung“ im Internet
Seit einiger Zeit ist im Internet auf Youtube der Dokumentarfilm „Narben der Erinnerung“ über das Kriegsende und die Erschießungen in Kirchberg/Jagst kostenlos zu sehen. Suchbegriff in Google oder einer anderen Suchmaschine „Narben der Erinnerung“ eingeben.