Der Friedhof im Kirchberger Teilort Hornberg hat jetzt wieder eine Einfriedung. Über ein Jahr lang war der Friedhof zur Straße hin offen. Diesen Zustand hatten Hornberger Bürgerinnen und Bürger heftig kritisiert (Hohenlohe-ungefiltert berichtete).
Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Erste Sitzung des Ortschaftsrats seit fast zwei Jahren
Auf der etwa 35 Meter langen Seite zur Straße hin steht jetzt ein zwei Meter hoher Metallzaun mit dunkelgrauen Gitterstäben. In seiner jüngsten Sitzung besprach der Ortschaftsrat von Hornberg wie die Sache mit dem Friedhof gelaufen ist. Es war die erste Sitzung des Gremiums seit Oktober 2019. Der Zuhörerraum im Bürgerhaus war voll besetzt.
In der letzten Sitzung vor der Corona-Krise fiel am 14. Oktober 2019 der Grundsatzbeschluss, die Tuja-Hecke zur Straße hin und seitlich bis zur Leichenhalle zu entfernen. „Als Ersatz sollte ein Zaun errichtet werden“, berichtet Hornbergs Ortsvorsteher Peter Krauß. „Für die Entscheidung ist der gesamte Ortschaftsrat verantwortlich“, sagte Ratsmitglied Rolf Baierlein vor kurzem in der Juli-Sitzung. „Die Hecke war schadhaft“, erläutert Ortsvorsteher Krauß. Im Februar 2020 – noch vor der Brutzeit der Vögel – sei sie „fristgerecht“ entfernt worden.
Klärung der Baugenehmigung dauerte zehn Monate
Weil der Friedhof im Außenbereich ist, sei für den Zaun eine Baugenehmigung erforderlich gewesen, sagt Krauß. Das zu klären, habe sich von März bis Dezember 2020 hingezogen. „Erst im Dezember 2020 war klar, dass wir bauen können“, berichtet der Ortsvorsteher weiter. Aber erst im Februar 2021 sei der Zaun bestellt worden. Offizielle Lieferzeit für die Bauteile: sechs Wochen. Laut Ortsvorsteher Krauß habe es aber etwa vier Monate gedauert bis der Zaun endlich eingetroffen sei. „Weil der Kirchberger Bauhof keine Zeit hatte, ihn aufzustellen, machte das dann meine Firma“, erklärt Ortsvorsteher Krauß, der neben seinem Hauptberuf als Rettungssanitäter noch eine Firma für Garten- und Landschaftspflege betreibt. Wenige Tage vor der Sitzung stand der Zaun endlich. „Damit wäre die Sache erledigt und abgearbeitet“, meint Krauß.
Lärm und fehlender Sichtschutz stören Trauernde
Das sehen viele Hornberger anders. Der neue Zaun sei zwar „optisch ansprechend“, war der Tenor bei den Zuhörerinnen und Zuhörern der Ortschaftsratsitzung. Kritisiert wurde wegen der nahegelegenen Straße aber der weiterhin fehlende Sicht- und Lärmschutz. Wenn Menschen am Grab ihrer Angehörigen trauerten, werde das als störend empfunden, lautet die fast einhellige Meinung. Die Urnengräber sind nur etwa drei Meter von der meistbefahrenen Straße des Ortes entfernt. Der in Hornberg wohnende Architekt Claus Krüger regte eine Wildhecke als Sichtschutz an. „Eine Wildhecke braucht zu viel Platz“, argumentierte Ortsvorsteher Krauß dagegen. Über weitere Alternativen wurde in der Sitzung nicht mehr gesprochen.
Friedhof beschäftigt Ortschaftsrat weiter
Mit der Entscheidung des Ortschaftsrats gegen eine Hecke waren die meisten Zuhörer nicht einverstanden. Möglich, dass sich einige Hornberger weiter für eine Hecke als Sicht- und Lärmschutz einsetzen. Die Pflanzzeit ist erst im Herbst und im Frühjahr. Ebenfalls noch unklar ist wie es mit den noch vorhandenen Pflanzen an den zwei anderen Seiten der Friedhofshecke weitergeht. Damit müsste sich der Ortschaftsrat in einer späteren Sitzung befassen. In die Diskussion darüber möchte die Evangelische Kirchengemeinde Kirchberg-Hornberg einbezogen werden. Das sei bei dem jetzigen Zaun „leider nicht der Fall gewesen“, kritisert Kirchengemeinderatsmitglied Marlies Krauß als Zuhörerin gegenüber dem Ortschaftsrat. Das Thema Friedhofshecke in Hornberg bleibt spannend.
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„Hornberger wegen Friedhof verärgert“ – Autos fahren nur wenige Meter an ungeschützten Urnengräbern vorbei – https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=27972
„Friedhof in Kirchberg/Jagst-Hornberg ist weiterhin ohne Einfriedung zur Straße“ – Ortschaftsratssitzung wegen Formfehler abgesagt – https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=28268