Ein weiterer Geheimniskrämer oder eine weitere Geheimniskrämerin bewirbt sich als bisher vierte Person um den übermorgen (Samstag, 12. September 2009) frei werdenden Posten des Oberbürgermeisters/der Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Crailsheim.
Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Wer sind die ominösen KandidatInnen Nummer 3 und 4?
Bereits gestern (9. September 2009) ist die Bewerbung einer dritten Person bei der Stadt Crailsheim eingegangen, die ebenfalls vorläufig nicht genannt werden will. Noch-Amtsinhaber Andreas Raab geht im Alter von 53 Jahren in den Ruhestand. Er hat morgen (11. September 2009) seinen letzten offiziellen Arbeitstag. Raab ist seit seiner Rücktrittserklärung am 25. Juni 2009 krank geschrieben. Die OB-Wahl in Crailsheim findet am Sonntag, 8. November 2009, statt. Weitere Bewerber und weitere Bewerberinnen können sich noch bis Montag, 12. Oktober 2009, um 18 Uhr melden.
Außer den geheimnisvollen, auf Platz 3 und Platz 4 ins Rennen gehenden bislang namenlosen Personen, bewerben sich Volker Rainer Kilian (64 Jahre alt) und Friedrich Otterbach (62) um das Amt des Crailsheimer Oberbürgermeisters. OB Andreas Raab hatte am 25. Juni 2009 in Folge der öffentlichen Diskussionen um den Waffendiebstahl im Crailsheimer Rathaus und aus gesundheitlichen Gründen überraschend seinen Rücktritt erklärt (siehe auch www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=2569 und www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=3805).
Folgende Pressemitteilung der Stadtverwaltung Crailsheim ist heute, Donnerstag, 10. September 2009, um 17.28 Uhr per E-Mail in der Redaktion von Hohenlohe-ungefiltert eingetroffen:
„Am Donnerstag ist bei der Wahlbehörde der mit 33.000 Einwohnern drittgrößten Stadt in der Region Heilbronn Franken die weitere Bewerbung eines/einer Kandidaten/in für die Wahl des Oberbürgermeisters am Sonntag, den 8. November eingegangen. Näheres über die Person darf, wie bei der dritten Bewerbung vom Vortrag, vorläufig noch nicht bekanntgegeben werden. Spätestens nach der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am 13. Oktober wird das Geheimnis gelüftet und die über 25.000 Wahlberechtigten erfahren die Namen aller Bewerberinnen und Bewerber. Bewerbungsschluss ist am Montag, 12. Oktober 2009, um 18 Uhr.“
Weitere Informationen von Hohenlohe-ungefiltert zu den bis namentlich bekannten OB-Kandidaten:
Zu Volker Rainer Kilian siehe – www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=3252
Zu Friedrich Otterbach – siehe www.crailsheim.de/1035.0.html („Otterbach stellt sich ins Abseits – Aus CDU und CDU-Fraktion ausgetreten, weiter im Rat“, Artikel aus dem Crailsheimer Stadtblatt vom 27. April 2006) und www.fahrrad.de/haendler/friedrich-otterbach-crailsheim-2131.html
Wie kann es eigentlich kommen, daß es Personen gibt, die sich um die OB-Wahl bemühen, aber dennoch ungenannt bleiben? Immerhin sieht § 10 Absatz 3 Satz 1, 1. Fallgruppe des Kommunalwahlgesetzes von Baden-Württemberg vor, daß ein solcher Bewerber in einer Stadt der Größenordnung CRailsheims ein Quorum von 50 (in Worten fünfzig) Unterstützterunterschriften zusammenbringen muß. Die Unterstützer müssen sämtlich wahlberechtigt, also in CRailsheim ansässige erwachsene Bürger sein. Da müßte doch eigentlich schon längst etwas durchgesickert sein. Ich denke, ein kritisches Medium wie hohenlohe-ungefiltert sollte sich als „aktive Sickergrube“ betätigen und valide Erkenntnisse hier veröffentlichen. Nicht, daß wir am 13. Oktober mit einem NPD-Kandidaten überrascht werden!
@Strohmi
Wenn Bewerber anonym bleiben und sich nicht vorstellen, werden sie doch auch nicht gewählt. Bislang gibts ja auf den Stimmzetteln noch kein Feld für „Überraschungskandidat“ oder „die Katze im Sack“.
Zu kurz gegriffen, Chrissi: Am 13. Oktober muß sich jeder outen, und dann ist immer noch genug Zeit bis zum 08. November, einen Wahlkampf zu führen. Gestatten Sie mir den Hinweis, daß ich den Eindruck habe, daß Sie noch nie an einer Bürgermeisterwahl teilgenommen haben.
Und vielleicht eines noch: Warum ist eigentlich noch niemandem aufgefallen, daß die beiden namentlich genannten Kandidaten Otterbach und Kilian nicht auch nur den Schatten eines Programms haben? Wo bleiben ihre Vorschläge zur energetischen Gebäudesanierung, zur Industrieansiedlung und zur Problematik der unrühmlichen Streit-UN-Kultur, die man vielleicht besser – weil sie ja schon seit Jahrzehnten besteht – Selbstzerfleischungskultur nennen sollte?
Rien. Niente. Nada. Nothing. Oder wie der Hohenloher sagen würde: Gor nix.